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Die deutsche Marinegeschichte umfasst die Marinen bzw Flotten von deutschen Staaten sowohl Einzelstaaten wie zum Beispiel Preussen als auch Bundesstaaten wie der Bundesrepublik Deutschland Teil dieser Geschichte sind auch die Plane und weiteren Versuche Streitkrafte zur See aufzubauen Flaggen deutscher Flotten im Marine Ehrenmal LaboeDie heutige Deutsche Marine sieht als ihren Grundungstag den 14 Juni 1848 an an dem die Frankfurter Nationalversammlung die Aufstellung der Reichsflotte beschloss Mit der Grundung des Norddeutschen Bundes 1867 beginnt die Geschichte des heutigen deutschen Staates sowie seiner Marineorganisation In der Nachkriegszeit in Deutschland war das Land einige Jahre lang ohne Marine Aufgabe einer deutschen Marine ist normalerweise die Verteidigung der deutschen Kusten und eventuell von Gewassern die relevant fur die deutsche Sicherheit und Wirtschaft sind Deutschland hat in seiner Marinegeschichte nur wenige Versuche unternommen als Seemacht mit weiter gehenden Ambitionen aufzutreten Das bekannteste Vorhaben war der Aufbau der Hochseeflotte unter Kaiser Wilhelm II vor dem Ersten Weltkrieg wahrend der ahnlich ambitionierte Z Plan der Kriegsmarine wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nur in geringem Umfang realisiert wurde und deshalb weniger bekannt ist Inhaltsverzeichnis 1 Heiliges Romisches Reich 2 Hanse 3 Kaiserliche Flotten im 15 bis 17 Jahrhundert 3 1 Flottenprojekte im 15 und 16 Jahrhundert 3 2 Wallensteins kaiserliche Flotte 3 3 Die Folgen des Dreissigjahrigen Krieges 4 Flotten deutscher Teilstaaten 4 1 Hansestadte 4 2 Herzogtum Preussen 4 3 Brandenburg und Preussen 4 4 Osterreich 4 5 Niederlande 4 6 Elbzollfregatte 5 Gesamtdeutsche Flotten 1815 1945 5 1 Deutscher Bund 5 2 Reichsflotte 1848 1852 5 3 Preussische Marine 5 4 Plan fur eine Bundesflotte 1865 5 5 Norddeutsche und Kaiserliche Marine 1867 1918 5 6 Reichsmarine nach dem Ersten Weltkrieg 5 7 Kriegsmarine 6 Deutsche Marinen nach 1945 6 1 Deutsche Seeverbande 1945 1955 6 2 Bundesmarine 6 3 Kasernierte Volkspolizei See und Volksmarine 7 Deutsche Marine nach 1990 8 Tradition und Brauchtum der Marine in der Gegenwart 8 1 Tradition 8 2 Brauchtum 8 3 Patenschaften und Schiffsnamen 8 4 Crewen 9 Marinemuseen Gedenk und Erinnerungsstatten 9 1 Wehrgeschichtliches Ausbildungszentrum der Marineschule Murwik 9 2 Marineehrenmal Laboe 9 3 U Boot Ehrenmal Moltenort 9 4 Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven 9 5 Aeronauticum Nordholz 9 6 Marinemuseum Danholm 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseHeiliges Romisches Reich Bearbeiten nbsp Darstellung der Seeschlacht von Giglio in der Nuova Chronica des Giovanni Villani aus dem 14 Jahrhundert Die kaiserliche Flotte fuhrt den Reichsadler auf Wappenschilden und Marineflaggen Bereits seit Karl dem Grossen hat sich das Reich gegen Bedrohungen seiner Kusten wehren mussen Zur Abwehr von Friesen Normannen und Mauren wurden immer wieder Kriegsschiffe ausgerustet Im 11 bis 13 Jahrhundert nahmen Schiffe die von der Nordsee und ihren Zuflussen stammten an den Kreuzzugen teil 1 Kaiser Friedrich II liess ab 1215 eine schlagkraftige Mittelmeerflotte aufbauen und ernannte den Genueser Guilelmus Wilhelm Porcus zum Reichsadmiral 2 In der Seeschlacht von Giglio besiegte Friedrichs Flotte am 3 Mai 1241 die der Seerepublik Genua Mit der Orientierung nach Suden begann das Interesse des Reichs an einer Flotte im Nord und Ostseeraum zu schwinden Hanse Bearbeiten Hauptartikel Hanse nbsp Kraweel Lisa von Lubeck Nachbau eines typischen HanseschiffesDen ersten bedeutenden Auftritt einer deutschen Seemacht unternahmen die Stadte der Hanse ein Zusammenschluss von Handelsstadten Sie bewaffneten ihre Handelsschiffe rusteten diese in Kriegszeiten zu Kriegsschiffen um und wurden wie beispielsweise Lubeck zu einer politischen und militarischen Macht in Nordeuropa Die Hanse fuhrte auf ihren Schiffen seit dem 12 Jahrhundert so genannte rote Fluger im Mast als Zeichen der kaiserlichen Macht 3 Der Seekrieg wurde zumeist als Kaperkrieg gefuhrt daneben waren Seeblockaden ublich Angesichts ihrer Uberlegenheit zur See konnte die Hanse auch an Land schnell militarische Schwerpunkte bilden indem sie mit ihren Schiffen Soldaten in den Einsatz beforderte Den Typus des spateren Marinesoldaten gab es zu dieser Zeit noch nicht die Besatzungsangehorigen waren Seeleute und Soldaten zugleich die Kapitane zudem noch Kaufleute Im 16 Jahrhundert verfiel die Macht der Hanse Kaiserliche Flotten im 15 bis 17 Jahrhundert BearbeitenDie Streitkrafte des Reiches bestanden aus den Truppenkontingenten der Gliedstaaten Die Reichsheeresverfassung kannte Wehrkreise die bestimmte Regimenter zu stellen hatten Sie regelte nur die Aufstellung der Landstreitkrafte eine Regelung fur die Seestreitkrafte bestand nicht Es burgerte sich ein nur die habsburgisch osterreichischen Truppen als kaiserliche Truppen zu bezeichnen Eine kaiserliche Marine gab es deshalb nur insofern als es immer wieder habsburgische Flotten gab die die kaiserliche Flagge fuhrten So wurden ab 1528 in Triest Schiffe unter der Flagge des Kaisers ausgerustet die in den verschiedenen Auseinandersetzungen mit den Turken und Venezianern zum Einsatz kamen Flottenprojekte im 15 und 16 Jahrhundert Bearbeiten Daruber hinaus gab es einige Versuche echte Reichsflotten aufzustellen So bestand ab 1487 in Antwerpen fur einige Jahre eine Reichsadmiralitat deren Tatigkeit sich allerdings auf die ortliche Bekampfung der Piraterie beschrankte 4 Spatere Planungen wurden nicht realisiert Dazu gehorten Versuche die Schiffe des niedersachsischen des niederrheinisch westfalischen und des burgundischen Reichskreises 1571 im Kampf gegen die niederlandischen Wassergeusen zusammenzufassen oder der Plan der ostfriesischen Grafen sich zum Reichsadmiral machen zu lassen Auch preussisch brandenburgische Flotteninitiativen waren nur von kurzer Dauer und standen zudem teilweise unter dem Einfluss polnischer Lehenshoheit 4 Einige Seefahrer fuhrten die kaiserliche Flagge um von deren hohem Ansehen zu profitieren so zum Beispiel Ferdinand Magellans Schiffe bei der Weltumsegelung 1519 5 Die Besatzungen der mit diversen Unterbrechungen bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts existierenden Triester Flotten waren meist Italiener Eine wirkliche deutsche Marinetradition entstand nicht Wallensteins kaiserliche Flotte Bearbeiten nbsp Albrecht von Wallenstein kaiserlicher Admiral der Nord und Ostsee im Dreissigjahrigen KriegIm Dreissigjahrigen Krieg gab es fur kurze Zeit eine kaiserliche Flotte in der Ostsee Nach der kaiserlich katholischen Besetzung Norddeutschlands wurde das Herzogtum Mecklenburg Wallenstein als Entschadigung fur seine finanziellen Auslagen fur den Kaiser zugesprochen Damit fiel auch Wismar in die Hand der Kaiserlichen Um den danischen Konig in diesem als niederdeutsch danischen Krieg genannten Teil des Dreissigjahrigen Krieges besiegen zu konnen sollten die danischen Inseln erobert werden Daran hatten auch die Konige von Spanien und Polen und die Statthalterin der spanischen Niederlande ein grosses Interesse Deshalb hatte 1627 Kaiser Ferdinand II Wallenstein zusammen mit dem Titel General des Ozeanischen und Baltischen Meeres den Auftrag gegeben eine Flotte aufzubauen um den Protestanten in der Ostsee entgegenzutreten Zum Fuhrer dieser Flotte wurde Philipp von Mansfeld ernannt Neben dem direkten Gegner Konig Christian IV von Danemark sollten besonders die Handelsverbindungen der Niederlander in die Ostsee unterbrochen werden Der Schiffsbestand setzte sich aus requirierten und gekauften Schiffen aus Wismar und Mecklenburg neu gebauten Kleinfahrzeugen und ab 1629 auch aus ubergebenen polnisch danziger Schiffen zusammen Nachdem Wallenstein seine danischen Plane bereits im Fruhjahr 1628 aufgeben musste wurden die Schiffe unter Admiral Gabriel de Roy zu Kaperungen in die Ostsee entsandt Sicherlich spielten auch finanzielle Engpasse eine Rolle Nachdem erst danische und spater schwedische Einheiten den Hafen von Wismar blockierten und ein Fahrzeug nach dem anderen eroberten verringerte sich der Aktionsradius auf die Nahe Wismars Mit der Eroberung der Stadt wurden die Einheiten entweder verkauft zerstort oder in die schwedische Flotte ubernommen Einzelne Schiffe desertierten auch vorher schon und liefen zum schwedischen Feind uber da die kaiserliche Seite nicht oder zu wenig zahlte Nachgewiesen fur diese Flotte sind das Flaggschiff Konig David polnisch Krol Dawid eine 40 Kanonen Galeone und die Galeone Meermann polnisch Wodnik 6 Die Folgen des Dreissigjahrigen Krieges Bearbeiten Das Ende dieses Krieges 1648 bedeutete fur Deutschland einen weitgehenden Verlust seines Zugangs zur See Die Niederlande wurden unabhangig und viele Hafen an Nord und Ostsee kamen unter danische oder schwedische Herrschaft Damit endeten fur genau 200 Jahre alle Versuche einer einheitlichen deutschen Marine Es entwickelte sich keine deutsche Marinekontinuitat wie man sie in anderen Landern findet was hauptsachlich an der mangelnden kaiserlichen Zentralgewalt lag Flotten deutscher Teilstaaten Bearbeiten nbsp Hamburgische Admiralitatsflagge nbsp Das hamburgische Konvoischiff Wapen von Hamburg von 1722Nicht nur zu Lande sondern auch auf dem Wasser festigten die deutschen Teilstaaten und Stadte ihre Macht durch den Unterhalt eigener Streitkrafte Sie waren nicht gegen den Zentralstaat gerichtet sondern wegen dessen Schwache notwendig um sich zu verteidigen Hansestadte Bearbeiten Einige Hansestadte unterhielten noch lange nach dem Ende der Hanse eigene Kriegsschiffe Hamburg dessen Schifffahrtsbehorden noch heute die alte Hamburger Admiralitatsflagge fuhren tat dies zum Beispiel bis 1747 Die Kriegsschiffe wurden im Rahmen der Konvoischifffahrt zum Schutz des Seehandels gegen die Piraterie eingesetzt Spater wurden diese Flotten immer mehr vernachlassigt und im 18 Jahrhundert schliesslich aufgegeben Herzogtum Preussen Bearbeiten Aufgrund der Grafenfehde schuf Herzog Albrecht von Preussen eine Flotte die nach einer Ausgabenrechnung fur die Jahre 1534 35 folgende Schiffe umfasste Herkules andere Schreibweise Erkles Admiralsschiff 160 Kriegs Knechte und 106 Bootsleute Admiral Johann Pein Auer 100 Knechte und 70 Bootsleute Hauptmann Reinhold Sachs Narr 110 Knechte und 80 Bootsleute Hauptmann Endres Ruf Eule 80 Knechte und 70 Bootsleute Hauptmann Fris Melusine 30 Knechte und 30 Bootsleute Hauptmann Urkul Leu andere Schreibweise Lawichen 25 Knechte und 20 Bootsleute Hauptmann Kamenick Sperber 20 Bootsleute Schiffer Peter in einer Person Hauptmann und Steuermann 7 Die Flotte wurde 1535 36 vor Gotland Osel und Kopenhagen im Verband mit den verbundeten Schweden und Danen unter dem Oberkommando des danischen Admirals Peder Skram eingesetzt Als Skram am 13 November 1535 in einer Seeschlacht vor der Insel Amager sudlich von Kopenhagen verwundet wurde ubernahm kurzfristig Johann Pein das Oberkommando Zeitweise traten 1535 einzelne Schiffe der Flotte als Kaper auf Die Schiffstypen sind weitgehend unbekannt fur die Herkules ist die Bezeichnung Kraffel uberliefert fur zwei namentlich nicht identifizierte Schiffe der Typ Holk Nach Forstreuter vermoderte die Flotte bereits ab 1537 in preussischen Hafen 1544 sind einzelne Schiffe noch nachweisbar um 1555 hatte sie sich aufgelost 8 Brandenburg und Preussen Bearbeiten Hauptartikel Kurbrandenburgische Marine und Preussische Marine nbsp Schiffe der Kurbrandenburgischen Marine 1684In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts bemuhte sich Friedrich Wilhelm der Grosse Kurfurst um den Aufbau einer Marine und den Erwerb von Kolonien Dafur wurde eine Flotte benotigt die den Handel mit den Kolonien schutzen konnte Einen weiteren Einsatz erlebte die Kurbrandenburgische Marine im Brandenburgischen Kaperkrieg gegen Spanien bei dem sie jedoch nur massige Erfolge erzielen konnte Nach einigen Ruckschlagen mit den Kolonien wurde die Marine unter dem Nachfolger des Grossen Kurfursten dem spateren preussischen Konig Friedrich I zu Anfang des 18 Jahrhunderts wieder aufgelost Der sich in den folgenden Jahrzehnten zu einer europaischen Grosse entwickelnde preussische Staat beschrankte sich in den nachsten 150 Jahren mit wenigen Ausnahmen darauf eine kontinentale Landmacht zu sein Auch Friedrich der Grosse 1744 in den Besitz Ostfrieslands und damit des Nordseehafens Emden gelangt hielt an dieser Politik fest Er wollte Preussen an dem aufbluhenden Seehandel mit fremden Kolonien teilhaben lassen ohne eine eigene Kriegsmarine aufzustellen Er unterstutzte die Grundung mehrerer Handelskompanien so 1751 die Preussisch Asiatische Kompanie deren Niedergang jedoch bereits 1756 mit Beginn des Siebenjahrigen Krieges begann Sie musste 1765 wieder aufgelost werden 1772 entstand auf seine Veranlassung die Societe de Commerce maritime zur Beforderung des Handels mit eigener Flotte die sich spater Preussische Seehandlung nannte und noch heute in Form einer Stiftung besteht Osterreich Bearbeiten Hauptartikel Osterreichische Marine nbsp Osterreichische Donaufregatten des 17 und 18 JahrhundertsErst in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde eine osterreichische Marine gegrundet die nicht mehr unter der kaiserlichen Flagge segelte sondern eine teilstaatliche Marine war Ab 1786 begann der Aufbau dieser Marine die mit Unterbrechungen wahrend der Napoleonischen Kriege bis zum Jahre 1918 fortbestand Niederlande Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Niederlandischen Marine Die Niederlande gehorten formal bis 1648 faktisch bis 1581 zum Reich und waren bis dahin Teil der habsburgischen seit der Aufteilung durch Karl V der spanisch habsburgischen Hausmacht Aufgrund der schwachen kaiserlichen Zentralgewalt spielten die niederlandischen maritimen Krafte seit der Mitte des 16 Jahrhunderts fur das Reich keine Rolle mehr Allerdings sollte die flamische Admiralitat die Wallensteinsche Flottengrundung unterstutzen und Schiffe Mannschaften und Fachleute entsenden Das unterblieb aus eigenem Mangel und Bedarf Die osterreichischen Niederlande das heutige Belgien gehorten bis 1795 zum Reich und der kaiserlichen Hausmacht Ihre Handelsschiffe fuhren daher unter kaiserlicher Flagge Kriegsschiffe besassen die osterreichischen Niederlande nicht Elbzollfregatte Bearbeiten Hauptartikel Elbzollfregatte Eine Besonderheit stellte die Elbzollfregatte dar die von der Mitte des 17 bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts bei Stade stationiert war Mit dem Beginn der schwedischen Herrschaft uber das Herzogtum Bremen 1648 wurde der bei Stade schon seit Jahrhunderten bestehenden Zollstation eine Fregatte als Wachschiff zugeteilt Auch nachdem das Herzogtum Bremen 1715 zum Kurfurstentum Braunschweig Luneburg gekommen war wurde die Zollstation mit einer Fregatte oder kleineren Fahrzeugen aufrechterhalten Nach den napoleonischen Kriegen unterhielt das Konigreich Hannover noch bis 1850 eine bewaffnete Brigg Auch wenn die Schiffe als Kriegsschiffe galten und in Kriegszeiten auch in geringem Masse als solche eingesetzt wurden stellten sie keine eigene Seemacht dar So ist von einer Beteiligung des letzten Schiffes The Piercer am Kampf gegen Danemark 1848 49 nichts uberliefert Gesamtdeutsche Flotten 1815 1945 BearbeitenSiehe auch Geschichte der Danischen Marine Deutscher Bund Bearbeiten Nach den Napoleonischen Kriegen entstand 1815 der Deutsche Bund als Nachfolger des untergegangenen alten Reichs Auch der Deutsche Bund organisierte seine Verteidigung indem er sich auf Beitrage seiner Mitgliedsstaaten stutzte Dabei kam es dem Deutschen Bund zugute dass drei der Bundesfursten in Personalunion Konige von Landern mit eigenen Flotten waren Das Konigreich Hannover war in Personalunion mit Grossbritannien verbunden das uber die machtigste Flotte der Welt gebot Das Grossherzogtum Luxemburg war in Personalunion mit dem Konigreich der Vereinigten Niederlande und der Konig von Danemark war zugleich Herzog von Holstein Eine einheitliche Marine war in der Bundesakte jedoch nicht vorgesehen Im Mittelmeer besass Osterreich Ungarn eine eigene Kriegsmarine Preussen verfugte nur uber eine rudimentare Seestreitmacht und uber die Preussische Seehandlung als Staatsreederei unter der preussischen Kriegsflagge 9 Dass die auf ausseren Beitragen beruhende Vorsorge nicht ausreichte um Deutschlands maritime Interessen abzusichern machte sich in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts immer starker bemerkbar Um 1840 drangen nordafrikanische Korsaren bis in die Nordsee vor und brachten deutsche Handelsschiffe auf Nur mit Hilfe Grossbritanniens und gegen Bezahlung konnten sie vertrieben werden Nachdem die Personalunion zwischen Grossbritannien und Hannover im Jahr 1837 geendet hatte verschwanden auch die britischen Interessen am Schutz der deutschen Nordseekuste und Danemark blieb als einzige mogliche maritime Schutzmacht Der daraus in Deutschland abgeleitete Gedanke es zum sogenannten Admiralstaat des Deutschen Bundes zu machen wurde dort vehement abgelehnt weil man darin einen Versuch sah den danischen Gesamtstaat in den Deutschen Bund zu vereinnahmen 10 Reichsflotte 1848 1852 Bearbeiten Hauptartikel Reichsflotte nbsp Reichskriegsflagge 1848 1852 nbsp Die Reichsflotte 1849Als es wahrend der Schleswig Holsteinischen Erhebung zum ersten Krieg mit Danemark kam wurde aus der vermeintlichen Schutzmacht Danemark ein Kriegsgegner Damals war Osterreich zu sehr mit den eigenen Unruhen beschaftigt und Preussen musste seine Unterstutzung fur die schleswig holsteinischen Aufstandischen mehrfach unterbrechen und schliesslich einstellen Die anderen Grossmachte vor allem England und Russland hatten mit Krieg gedroht weil sie Danemark als Herrscher uber die Ostseezugange erhalten wollten Es zeigte sich dass die deutschen Kustenlander und ihre Handelsflotten ohne Schutz waren In kurzester Zeit hatte Danemark deutsche Hafen blockiert und Schiffe aufgebracht Als Konsequenz begannen nunmehr praktische Schritte zum Aufbau einer gesamtdeutschen Flotte im Zuge der versuchten Reichseinigung Die am 18 Mai 1848 zusammengetretene Frankfurter Nationalversammlung beschloss schon am 14 Juni in einer ihrer ersten bedeutsamen Entscheidungen eine deutsche Flotte aufzustellen und dafur sechs Millionen Reichsthaler bereitzustellen Leiter der Technischen Marinekommission wurde Prinz Adalbert von Preussen der allgemein als Marineexperte galt Tatsachlich kam es am 4 Juni 1849 zu einem Seegefecht der Reichsflotte unter Admiral Brommy mit den Danen Nach der Niederschlagung der Revolution ging die Reichsflotte in das Eigentum des wiederhergestellten Deutschen Bundes uber Da kein Staat die Reichsflotte ubernehmen wollte wurde sie aufgelost Man versteigerte ihre letzten Schiffe 1853 Teilweise unabhangig von der Reichsflotte operierte die auch als Schleswig Holsteinische Flottille bezeichnete Schleswig Holsteinische Marine der Aufstandischen in Schleswig Holstein in der Ostsee und nach Einstellung der Kampfhandlungen durch die Reichsflotte auch in der Nordsee Preussische Marine Bearbeiten Hauptartikel Preussische Marine nbsp Gefion und Rover zwei Schiffe die der Preussischen Norddeutschen und Kaiserlichen Marine dienten Die Lehren aus dem Krieg gegen Danemark fuhrten in Preussen zum Ausbau der Marine unter der Leitung von Prinz Adalbert Die preussische Marine war zwar keine gesamtdeutsche aber Vorgangerin aller spateren deutschen Flotten 1853 erwarb Preussen vom Grossherzogtum Oldenburg mit dem Jade Vertrag ein Gebiet am Westufer der Innenjade und am Nordwestufer des Jadebusens auf dem in den folgenden Jahren die Stadt und der Stutzpunkt Wilhelmshaven entstanden Zwar war auch diese Marine im Deutsch Danischen Krieg 1864 noch nicht in der Lage der danischen Marine allein entgegenzutreten jedoch konnte man sich mit Hilfe eines Geschwaders der osterreichischen Kriegsmarine unter Linienschiffskapitan Wilhelm von Tegetthoff siehe Seegefecht vor Helgoland behaupten Auch im Deutschen Krieg 1866 spielte die Marine nur eine untergeordnete Rolle im Krieg zwischen Osterreich und Italien gab es Marineoperationen Plan fur eine Bundesflotte 1865 Bearbeiten Hauptartikel Bundesflottenplan 1865 Preussen und Osterreich unterzeichneten im August 1865 die Gasteiner Konvention Sie betraf die Verwaltung von Schleswig und Holstein Diese Lander waren damals Teil des Osterreichisch preussischen Kondominiums in Schleswig Holstein Die beiden deutschen Grossmachte vereinbarten beim Deutschen Bund die Aufstellung einer Bundesflotte zu beantragen Kiel sollte fur diese Flotte ein Bundeshafen unter zunachst preussischer Verwaltung werden Wegen des im Juni 1866 ausbrechenden Deutschen Krieges wurde dieser Plan nicht realisiert Norddeutsche und Kaiserliche Marine 1867 1918 Bearbeiten Hauptartikel Kaiserliche Marine und Marine des Norddeutschen Bundes nbsp Linienschiff Geschwader der Hochseeflotte der Kaiserlichen Marine daruber ein Marine Luftschiff nbsp Marineluftschiff LZ 104 1917 Aus der preussischen Marine wurde 1867 die Marine des Norddeutschen Bundes Den Oberbefehl hatte wie bei den Landstreitkraften der preussische Konig Art 53 der Bundesverfassung Er ubte im Norddeutschen Bund die Funktionen Bundesprasidium und Bundesfeldherr aus Im Deutsch Franzosischen Seekrieg 1870 1871 kam es zu einigen wenigen Begegnungen mit franzosischen Schiffen Wahrend des Krieges traten die suddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei der sich in Deutsches Reich umbenannte Entsprechend dem neuen Titel Deutscher Kaiser fur den preussischen Konig wurde aus der Marine die Kaiserliche Marine Ihr Aufbau geschah zunachst nur langsam Sie war in den 1880er Jahren an der Gewinnung einiger Kolonien in Afrika Asien und Ozeanien beteiligt und reprasentierte das Reich in vielen Teilen der Welt ohne sich mit den Marinen der anderen grossen Machte messen zu wollen oder zu konnen Erst unter Kaiser Wilhelm II und dem Staatssekretar im Reichsmarineamt Alfred von Tirpitz begann der schnelle Aufbau einer grossen Flotte In den 1890er Jahren entstanden die Plane fur den Bau der Hochseeflotte die Deutschland in eine Reihe mit den grossen Seemachten hinter England und den USA treten lassen sollte Die Flottenrustung ging einher mit einer Vielzahl technischer Neuerungen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts entstand der neue Schiffstyp des Torpedoboots und zu Beginn des 20 Jahrhunderts folgten Grosse Torpedoboote U Boote Marineluftschiffe und Marineflieger sowie Grosslinienschiffe in der Grossenordnung der britischen Dreadnought Klasse Trotz der intensiven und modernen Rustung gelang es wegen einer fehlenden Strategie nicht mit der Hochseeflotte eine Kriegsentscheidung gegen Grossbritannien zu erzwingen Zwar konnten der Royal Navy in der Skagerrakschlacht empfindliche Verluste zugefugt werden die Wende im Krieg blieb jedoch aus Der 1917 erklarte uneingeschrankte U Boot Krieg brachte zwar Erfolge gegen Grossbritannien war aber auch der Vorwand unter dem die Vereinigten Staaten 1917 gegen Deutschland in den Krieg eintraten Eine schlechte Versorgungslage und der Befehl zu einer letzten Schlacht auszulaufen fuhrten im Herbst 1918 zu einem Matrosenaufstand in der Hochseeflotte der in die Novemberrevolution und damit in das Ende der Monarchie und des Ersten Weltkriegs mundete Nach Kriegsende kam es zu Selbstversenkung der Hochseeflotte am 21 Juni 1919 im schottischen Scapa Flow Siehe auch Versenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow Reichsmarine nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Reichsmarine nbsp Alte Linienschiffe waren die grossten Kampfschiffe der ReichsmarineNach dem Versailler Vertrag durfte Deutschland nur eine kleine Marine unterhalten Die Personalstarke dieser Reichsmarine war auf 15 000 Mann beschrankt und fur den Schiffsbestand gab es strenge Auflagen hinsichtlich Grosse Anzahl und Erneuerung Flugzeuge und U Boote waren nicht erlaubt Reichsprasident Friedrich Ebert wollte zunachst auf den Wiederaufbau einer Marine ganzlich verzichten Angesichts der ohnehin schwachen Streitkrafte die der Versailler Vertrag Deutschland zugestand erschien es jedoch nicht vertretbar auch noch auf Teile dieser Krafte freiwillig zu verzichten Hinzu kam der Druck der Siegermachte die Ost und Nordsee von Seeminen zu saubern Auf Grund eines Gesetzes das die Weimarer Nationalversammlung am 16 April 1919 billigte entstand zunachst die Vorlaufige Reichsmarine Ihre Aufgaben waren Minenraumen Kustensicherung Fischereischutz Seepolizei und Unterstutzung der Handelsschifffahrt Die kurze Periode der Vorlaufigen Reichsmarine war bestimmt von einer Anzahl wichtiger Ereignisse und Entwicklungen der deutschen Geschichte an denen sie direkt oder indirekt beteiligt war die Revolutionswirren 1918 1919 die Ablieferung und spatere Selbstversenkung der Hochseeflotte die Unterzeichnung des Versailler Vertrages den Kapp Putsch nbsp Neubauten wie das Panzerschiff Deutschland liefen der Reichsmarine ab 1931 zu Das Verhalten der Marinefuhrung wahrend des Kapp Putschs und geheime Rustungsprojekte brachten die Reichsmarine immer wieder in die negativen Schlagzeilen Zwischen 1922 und 1935 bemuhte sich die Marineleitung um die Modernisierung ihres Schiffsbestandes und die Lockerung der Versailler Beschrankungen Sie setzte dabei auf politische Veranderungen und technische Neuerungen Am 26 Juli 1932 verkundete Reichswehrminister von Schleicher Deutschland fuhle sich nicht mehr an die Beschrankungen des Versailler Vertrags gebunden und genehmigte fur die Marine einen Umbauplan der ihre Vergrosserung den Ausbau der Bewaffnung uber das bisher erlaubte Mass und insbesondere die Schaffung einer U Boot Waffe und einer Marineluftwaffe einschliesslich eines Flugzeugtragers vorsah Damit waren fur die Reichsmarine noch vor dem Ende der Weimarer Republik die Voraussetzungen geschaffen die militarische Schlagkraft der Marine zu wieder zu vergrossern Kriegsmarine Bearbeiten Hauptartikel Kriegsmarine nbsp Die Tirpitz das grosste in Deutschland gebaute Schlachtschiff nbsp Zu Hilfskreuzern umgebaute Frachtschiffe hier die Atlantis operierten ebenso wie die U Boote gegen die alliierte Schifffahrt nbsp Volksmarine und Kriegsmarine nebeneinander im Marine Ehrenmal LaboeNach der Machtubernahme des NS Regimes 1933 begann bald die Wiederaufrustung Deutschlands Das Flottenabkommen mit Grossbritannien vom 18 Juni 1935 erlaubte den Aufbau einer Flotte von 35 Prozent der britischen Uberwassertonnage Die Marine kurz nach dem Flottenabkommen in Kriegsmarine umbenannt sollte nach dem Z Plan bis 1947 eine grosse Zahl neuer Schiffe erhalten darunter Schlachtschiffe Flugzeugtrager und viele U Boote Im spanischen Burgerkrieg beteiligte sich die Kriegsmarine im Mittelmeer zusammen mit Seestreitkraften Grossbritanniens Italiens und Frankreichs an der internationalen Seeblockade zur Durchsetzung eines Waffenembargos gegen Spanien Sie belieferte die Putschisten mit Waffen und beschoss Almeria am 31 Mai 1937 Von den Rustungsplanen war bei Kriegsbeginn 1939 noch zu wenig umgesetzt als dass die Kriegsmarine fur den Zweiten Weltkrieg vorbereitet gewesen ware Gleichwohl war sie daran von der ersten Minute an beteiligt Es war das als Kadettenschulschiff eingesetzte alte Linienschiff Schleswig Holstein das am 1 September 1939 um 4 45 Uhr in Danzig das Feuer auf die Westerplatte eroffnete Auf Grund der Unterlegenheit bei den grosseren Kampfschiffen deutlich gemacht durch fruhe Verluste Admiral Graf Spee 1939 Blucher 1940 Bismarck 1941 verlegte sich die Kriegsmarine mehr und mehr auf den U Boot Krieg massgeblich forciert durch deren Befehlshaber Admiral Karl Donitz Hitler wollte nach einigen Debakeln der Flotte im Nordmeer die grossen Einheiten sogar verschrotten lassen Erich Raeder bat um seinem Rucktritt Ende 1943 und Admiral Donitz wurde Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Erst auf seine Initiative konnten die verbliebenen Grosskampfschiffe erhalten bleiben Von nun an lagen grosse Schiffe wie die Tirpitz Schwesterschiff der Bismarck als Fleet in being im besetzten Norwegen Daneben machte die Kustenkriegfuhrung mit kleinen Fahrzeugen wie Minensuchbooten und Schnellbooten einen Grossteil der deutschen Marineaktivitaten im Zweiten Weltkrieg aus Trotz anfanglicher Erfolge die Grossbritannien zeitweise in eine Versorgungskrise brachten gelang es nicht den Gegner mit U Booten in die Knie zu zwingen Wie im Ersten Weltkrieg beherrschten die Alliierten die See und schnitten Deutschland von uberseeischer Versorgung ab Der damit verbundene Mangel an Ressourcen fur die Kriegfuhrung war einer der Grunde dafur dass der Krieg nicht zu gewinnen war In den letzten Kriegswochen und zum Teil uber das Kriegsende hinaus beteiligte sich die Marine massgeblich an der Ruckfuhrung deutscher Truppen und ziviler Fluchtlinge uber die Ostsee Zusammen mit der Handelsmarine und unter erheblichen Verlusten z B Versenkung der Wilhelm Gustloff gelang es uber zwei Millionen Menschen vor der Roten Armee zu retten die grosste Evakuierung in der Geschichte der Menschheit Deutsche Marinen nach 1945 BearbeitenDeutsche Seeverbande 1945 1955 Bearbeiten Hauptartikel Deutschland 1945 bis 1949 und Deutsche Seeverbande 1945 1956 nbsp Minensuchboote bildeten den Kernbestand der deutschen Seeverbande nach 1945Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht wurde auch die Kriegsmarine durch die Alliierten aufgelost Allerdings blieb ein Teil des Personals weiterhin im Einsatz um Seeminen an den deutschen Kusten zu raumen Dieser Deutsche Minenraumdienst englisch German Minesweeping Administration GMSA verfugte zeitweise uber 27 000 Mann und 300 Fahrzeuge unter Aufsicht der westlichen Alliierten Sie wurde 1947 in eine kleinere Organisation uberfuhrt Auch in den nachsten Jahren raumten deutsche Seeverbande wie der Seezoll der Seegrenzschutz und sogenannte Alliierte Dienstgruppen vor der deutschen Kuste Minen damit die deutschen Seehafen wieder ungefahrdet angelaufen werden konnten 11 Die so genannte Schnellbootgruppe Klose fuhrte im britischen Auftrag verschiedene Spezialoperationen in der Ostsee durch Auch in der Sowjetischen Besatzungszone gab es bereits ab 1946 Seeverbande der Deutschen Grenzpolizei aus denen 1950 die Kasernierte Volkspolizei See hervorging Bundesmarine Bearbeiten Hauptartikel Bundesmarine nbsp Schleswig Holstein solche Zerstorer waren die grossten Kampfschiffe der Bundesmarine Mit dem Aufbau der Bundeswehr entstanden in der Bundesrepublik Deutschland Streitkrafte die nicht an die Tradition vormaliger deutscher Streitkrafte anknupften Vielmehr waren sie als eine vollig neu aufzustellende militarische Organisation konzipiert die allerdings auf ehemalige Soldaten der Kriegsmarine zuruckgreifen musste 12 In den Seeverbanden ausgebildete jungere Seeleute wurden hingegen kaum ubernommen 13 Fur die 1956 aufgestellte Bundesmarine als Teilstreitkraft der Bundeswehr bildeten die Seeverbande gleichwohl einen Grundstock Sie ermoglichten es ihr bereits am 1 April 1957 der NATO zwei einsatzfahige Minensuchgeschwader als ersten deutschen Beitrag zum Bundnis zu assignieren Anders als alle ihre Vorganger war die Bundesmarine in ein bestehendes Militarbundnis hinein konzipiert worden Sie hatte einen klaren Auftrag zur Verteidigung des Territoriums der NATO Staaten im Bereich der Ostseezugange und zum Schutz alliierter Verstarkungstransporte in Nordsee und Nordatlantik Ein Einsatz ausserhalb dieser Gebiete war zunachst nicht vorgesehen Gleichwohl reprasentierte sie auf Auslandsreisen die Bundesrepublik Deutschland weltweit Die Starke der Bundesmarine betrug etwa 38 000 Mann mit uber 200 Schiffen und Booten hinzu kamen bis zu 190 Flugzeuge Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde die Marine verkleinert und unter Einbeziehung von Teilen der Volksmarine umgegliedert Seit 1995 ist Deutsche Marine die offizielle Bezeichnung fur die deutschen Seestreitkrafte 14 Kasernierte Volkspolizei See und Volksmarine Bearbeiten Hauptartikel Volksmarine nbsp Flottenparade der VolksmarineBei Grundung der Nationalen Volksarmee NVA im Januar 1956 konnte sie von der Kasernierten Volkspolizei See 10 000 Mann mit fast 100 Fahrzeugen in ihre Marine ubernehmen die seit dem 3 November 1960 dem Jahrestag des Kieler Matrosenaufstands von 1918 Volksmarine hiess Sie verfugte uber etwa 17 000 Mann 1973 und eine grosse Zahl kleinerer Fahrzeuge wie etwa Minensucher Schnellboote und kleinere Landungsschiffe jedoch nicht uber U Boote Die Volksmarine wurde wie die NVA am 2 Oktober 1990 aufgelost Ein Teil ihres Personals und einige Schiffe wurden in die gesamtdeutsche Marine ubernommen Deutsche Marine nach 1990 Bearbeiten Hauptartikel Deutsche Marine Auch nach 1990 hat sich die Marine zugig verandert und insbesondere die Organisation die nach 1990 eingenommen wurde ist seit 2006 uberholt Die Flotte gliederte sich von etwa 1993 bis 2006 wie folgt nbsp Tradition und Brauchtum der Marine in der Gegenwart BearbeitenTradition Bearbeiten nbsp Marineformation 1957 Das Traditionsverhaltnis unterlag im Laufe der Zeit einem erheblichen Wandel Die Marine pflegt heutzutage die deutschen Militartraditionen wie sie im Traditionserlass fur die gesamte Bundeswehr verbindlich festgelegt sind 15 Von grosser Bedeutung fur die Marine ist der geschichtliche Bezug zur Reichsflotte von 1848 der vom ersten frei gewahlten gesamtdeutschen Parlament aufgestellten gemeinsamen Flotte unter schwarz rot goldener Flagge Zur Erinnerung an den Aufstellungsbeschluss vom 14 Juni 1848 begeht die Marine dieses Datum alljahrlich als Marinegeburtstag 16 Brauchtum Bearbeiten nbsp Das Zeremoniell beim Anbordgehen entspricht internationalen GepflogenheitenMit der Traditionspflege einher geht die Pflege militarischen Brauchtums Die Brauche in der Marine entstammen zum einen eigener Uberlieferung zum anderen sind sie an das international ubliche Brauchtum vieler Marinen und Seefahrer angelehnt Das Marinezeremoniell ist in vielen Marinen ahnlich die Seemannssprache wird mit einigen Abweichungen auch auf Handelsschiffen benutzt Auch die Uniformen der Marinen sind Ausdruck der Brauchtumspflege Typische Formen des Zeremoniells sind die Ehrenerweisungen Front und Seite die hoheren Offizieren und Personlichkeiten beim Betreten und Verlassen eines Schiffes bezeugt werden nbsp Commons Zeremoniell in der Deutschen Marine Sammlung von Bildern Patenschaften und Schiffsnamen Bearbeiten Alle Schiffe der Marine pflegen eine Patenschaft zu einem Bundesland oder zu einer Stadt Diese Beziehungen sind zum Teil sehr alt besonders dann wenn es in der Geschichte bereits mehrere Schiffe mit dem gleichen Namen gegeben hat So gab es bereits in der Reichsflotte von 1848 Schiffe mit den Namen Bremen Hamburg und Lubeck Die kunftige Korvette Emden der Klasse 130 wird bereits die sechste Tragerin dieses Namens sein Seit einigen Jahren vergibt die Marine nur noch Schiffsnamen mit geographischem Bezug um die Patenschaftspflege zu erleichtern Ausserdem sollen Diskussionen uber Personlichkeiten vermieden werden Siehe auch Liste der Namen der Kriegsschiffe im HRR Liste der Schiffe der Reichsflotte Liste der Namen deutscher Kriegsschiffe A M Liste der Namen deutscher Kriegsschiffe N Z Crewen Bearbeiten Hauptartikel Crew Marineoffiziere Marinemuseen Gedenk und Erinnerungsstatten BearbeitenEine Anzahl von Museen und anderen Gedenkstatten in Deutschland erinnern an die deutsche Marinegeschichte Als bekannteste sind zu nennen Wehrgeschichtliches Ausbildungszentrum der Marineschule Murwik Bearbeiten Die wehrgeschichtliche Lehrsammlung der Marineschule Murwik der Offizierschule der Marine vermittelt Informationen uber 150 Jahre deutscher Marinegeschichte Marineehrenmal Laboe Bearbeiten nbsp Marineehrenmal Laboe mit U 995Das Marineehrenmal Laboe ist die zentrale Gedenkstatte der Marine zur Erinnerung an ihre Toten Es wurde zwischen 1929 und 1936 als Erinnerungsstatte fur die gefallenen Marineangehorigen des Ersten Weltkriegs gebaut und befindet sich heute im Besitz des Deutschen Marinebunds Schiffe der Deutschen Marine die das Ehrenmal beim Ein oder Auslaufen aus Kiel passieren erweisen militarische Ehren Zu Fussen des Ehrenmals am Strand ist U 995 aus dem Zweiten Weltkrieg ausgestellt Als Boot des Typs VII C ist es ein typischer Vertreter des U Boot Kriegs wie auch in Das Boot Film gezeigt U Boot Ehrenmal Moltenort Bearbeiten Das U Boot Ehrenmal Moltenort liegt auf dem Kieler Ostufer und dient der Erinnerung an die gefallenen U Boot Fahrer beider Weltkriege Wie das Marineehrenmal Laboe entstand es zwischen den Weltkriegen Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven Bearbeiten Hauptartikel Deutsches Marinemuseum nbsp Marinemuseum WilhelmshavenDas Museum befasst sich mit der deutschen Marinegeschichte seit 1848 mit einem Schwerpunkt auf der Bundesmarine Es werden mehrere Kriegsschiffe der Bundes und der Volksmarine gezeigt unter anderem das ehemalige Minenjagdboot Weilheim dazu eine wechselnde Ausstellung mit umfangreichen Erklarungen Grosstes Exponat ist der Zerstorer Molders D 186 Aeronauticum Nordholz Bearbeiten Das Aeronauticum in Nordholz bei Cuxhaven zeigt als Deutsches Luftschiff und Marinefliegermuseum die Geschichte der deutschen Marineflieger und besonders der Marineluftschiffe die hier im Ersten Weltkrieg ihre grosste Basis hatten Marinemuseum Danholm Bearbeiten nbsp Marinemuseum DanholmDas Marinemuseum Danholm befindet sich auf dem Gelande einer alten Marineausbildungseinheit auf der zu Stralsund gehorenden Insel Danholm die sowohl vor dem Zweiten Weltkrieg als auch von der Volksmarine genutzt wurde Schwerpunkt der Ausstellung ist die Marinegeschichte der Garnison Stralsund Siehe auch BearbeitenGeschichte der Bundeswehr Geschichte der Seefahrt Militargeschichtliches ForschungsamtLiteratur BearbeitenAlbert Rohr Handbuch der deutschen Marinegeschichte Gerhard Stalling Verlag Oldenburg Hamburg 1963 zweite Auflage unter dem Titel Deutsche Marinechronik Gerhard Stalling Verlag Oldenburg 1974 Fritz E Giese Kleine Geschichte der deutschen Flotte Bechtermunz Augsburg 1998 ISBN 3 8289 5321 2 Nachdruck der Ausgabe von 1965 Kurt Forstreuter Die preussische Kriegsflotte im 16 Jahrhundert in Altpreussische Forschungen Konigsberg 17 Jg 1940 S 58 123 Nachdruck Hamburg Verein fur Familienforschung in Ost und Westpreussen e V Sitz Hamburg 1989 ISBN 3 922953 65 4 Karl R H Frick Vergessene Flotten Flotten und Flottenbauplane im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation vom 15 Jahrhundert bis 1632 Weishaupt Graz 1990 ISBN 3 900310 73 4 Konrad Ehrensberger 100 Jahre Organisation der deutschen Marine 1890 1990 Bernard und Graefe Bonn 1993 ISBN 3 7637 5913 1 Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57674 7 Rolf Noeske Claus P Stefanski Die deutschen Marinen 1818 1918 Organisation Uniformierung Bewaffnung und Ausrustung 2 Bande Verlag Militaria Wien 2011 ISBN 978 3 902526 45 8 Guntram Schulze Wegener Deutschland zur See Illustrierte Marinegeschichte von den Anfangen bis heute 2 Auflage Verlag Mittler amp Sohn Hamburg Berlin Bonn 2011 ISBN 978 3 8132 0920 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marinedenk und mahnmale in Deutschland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kapitel Geschichte Homepage der Deutschen Marine Marinearchiv der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart Deutsche Gesellschaft fur Schiffahrts und Marinegeschichte Uboatnet Die deutschen U Boote im WK2 Geschichte Informationen zu deutschen Seeverbanden 1945 1958Einzelnachweise Bearbeiten John B Hattendorf Deutschland und die See Historische Wurzeln deutscher Seestreitkrafte bis 1815 In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit ISBN 3 486 57674 7 S 17 ff Kohlers Flottenkalender 1968 56 Jg Wilhelm Kohler Verlag Minden Westf Elmer B Potter Chester W Nimitz Jurgen Rohwer Seemacht Munchen 1974 S 16 a b Franz Hermann Huberti Deutsche Flottenpolitik in der Wende des Mittelalters zur Neuzeit Rezension zu Karl R H Frick Vergessene Flotten Flotten und Flottenbauplane im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation vom 15 Jahrhundert bis 1632 In Marineforum Nr 4 1991 S 121 Elmer B Potter Chester W Nimitz Jurgen Rohwer Seemacht Munchen 1974 S 28 Dieter Flohr Die vergessene Flotte Wallensteins Schiffe in Wismar 1628 1632 In Marineforum Nr 7 8 1999 S 35f Forstreuter S 93 Forstreuter S 100 Gerhard Wiechmann Die preussisch deutsche Marine in Lateinamerika 1866 1914 eine Studie deutscher Kanonenbootpolitik Nicht mehr online verfugbar In Oldenburg 2000 Dissertation Archiviert vom Original am 9 Juni 2008 abgerufen am 8 April 2019 Claudia Beindorf Auf ewig ungeteilt Ein Erinnerungsort zwischen Danemark und Deutschland Hartmut Kluver Hrsg Deutsche Seeverbande 1945 1956 ISBN 3 935091 08 7 Jorg Duppler Kontinuitat und Diskontinuitat im Selbstverstandnis der Marine In Marineforum Nr 4 1996 S 2ff mandors de Memento vom 6 September 2010 im Internet Archive abgerufen am 8 April 2019 Homepage Deutsche Marine Traditionserlass fur die Bundeswehr marine de Offizielle Seite der Marine abgerufen am 10 Februar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Marinegeschichte amp oldid 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