www.wikidata.de-de.nina.az
Der Seegrenzschutz war die Kustenschutzabteilung des Bundesgrenzschutzes die von 1951 bis 1956 bestand und dann in die Bundesmarine uberfuhrt wurde 1 Er ist vom Bundesgrenzschutz See zu unterscheiden der erst 1964 aufgestellt wurde und seit 2005 Bundespolizei See heisst Die Bundesdienstflagge die von den Fahrzeugen des Seegrenzschutzes gefuhrt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufbau des Seegrenzschutzes 1 2 Weitergehende Planungen 1 3 Uberfuhrung in die Bundesmarine 2 Aufgaben 3 Organisation 3 1 Fuhrung 3 2 Gliederung 4 Schiffe und Boote 4 1 Wachboote 4 2 Sicherungsboote 4 3 Sonstige Fahrzeuge 5 Verweise 5 1 Weblinks 5 2 Literatur 5 3 Einzelnachweise 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenAufbau des Seegrenzschutzes Bearbeiten Der Bundesgrenzschutz BGS wurde nach der Grundung der Bundesrepublik Deutschland geplant Hintergrund waren Erfahrungen aus dem Koreakrieg in dem nordkoreanische Truppen im Juni 1950 eine wirkungsvolle blitzartige Offensive inklusive amphibische Landungsoperationen ausfuhrten Insbesondere Konrad Adenauer personlich befurchtete ein ahnliches Vorgehen der Sowjetunion und ihrer Verbundeter gegenuber der Bundesrepublik Erste Konzepte fur die Marinekomponente des Bundesgrenzschutzes arbeitete Hermann Knuth aus der Chef der Wasserschutzpolizei Schleswig Holstein 2 Das Aufstellungsgesetz wurde am 14 November 1950 im Bundeskabinett beschlossen und am 15 Februar 1951 vom Bundestag verabschiedet Der Aufbau des BGS begann im Marz 1951 Der Umfang sollte zunachst 10 000 Mann betragen davon 500 Mann bei dem als Kustenschutzabteilung bezeichneten Seegrenzschutz Fur den Seegrenzschutz gab das Naval Historical Team Empfehlungen fur das Fuhrungspersonal Entsprechend nahm Friedrich Poske am 9 Mai 1951 im Bundesinnenministerium seine Arbeit als Leiter des Seegrenzschutzes auf Sein wichtigster Mitarbeiter war Adalbert von Blanc 3 Am 1 Juli 1951 kamen die ersten 96 Mann von dem aufgelosten Minenraumverband Cuxhaven Bis Ende 1951 wurde die Sollstarke erreicht Wahrend die Offiziere und Unteroffiziere alle in der Kriegsmarine gedient hatten wurden als Matrosen 230 Ungediente eingestellt Das Personal kam vor allem vom aufgelosten Minenraumverband Cuxhaven sowie von weiteren von den Alliierten betriebenen Minenraumorganisationen Als Flagge fuhrten die Boote die Bundesdienstflagge Ausserdem wurden wie in militarischen Verbanden Kommandozeichen fur die Kommandanten die Flottillenchefs und den Verbandschef gefuhrt Spater wuchs der Seegrenzschutz bis auf 1200 Mann an 1952 begann der geregelte Ausbildungsbetrieb bei dem zunachst die einzelnen Boote und anschliessend die Flottillen auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden Die Ausbildung der Flottillen schloss jeweils mit einer Besichtigung durch den Chef des Seegrenzschutzverbandes ab Im Winter 1952 53 konnten die ersten Einsatzfahrten in der Ostsee unternommen werden 1 Weitergehende Planungen Bearbeiten 1952 wurde der Vertrag uber die Europaische Verteidigungsgemeinschaft geschlossen Er sah die Aufstellung westdeutscher Streitkrafte als Teil einer europaischen Streitmacht vor Die Verfugungsgewalt uber die deutschen Krafte hatte allein bei einem europaischen Befehlshaber gelegen Im Zuge der damit einhergehenden deutschen Uberlegungen schlug der ehemalige Vizeadmiral Hellmuth Heye vor parallel zum Aufbau deutscher Streitkrafte den Seegrenzschutz zu verstarken um in einem Kriegsfall uber eigene Mittel zu verfugen die Sicherungsaufgaben einschliesslich der Minenabwehr an den deutschen Kusten durchfuhren konnen Des Weiteren schlug Heye 1953 nachdem er fur die CDU in den Bundestag gewahlt worden war vor alle seinerzeitigen Seefahrzeuge des Bundes zu einer Kustenwache zusammenzufassen Das scheiterte unter anderem am Widerstand des fur den Fischereischutz zustandigen Landwirtschaftsministeriums und des fur den Seezoll zustandigen Finanzministeriums 4 Unabhangig von diesen Entwicklungen gab es bereits seit Herbst 1951 im Bundesministerium des Innern Plane fur den Ausbau des Seegrenzschutzes Am 19 Juni 1953 beschloss der Bundestag die Aufstockung der Personalstarke von 500 auf 1550 Beamte Der bisher direkt aus dem Ministerium gefuhrte Seegrenzschutz sollte einem neu aufzustellenden vierten Grenzschutzkommando Kuste unterstellt werden dem ausser den See auch Landeinheiten zugeordnet werden sollten An Fahrzeugen waren 6 grosse und 18 kleine Wachboote 12 grosse und 4 kleine Patrouillenboote 6 Sicherungsboote 3 Schulboote und 3 weitere Fahrzeuge vorgesehen Das neue uberwiegend aus Seegrenzschutzeinheiten bestehende Grenzschutzkommando hatte unter der Fuhrung eines Seegrenzschutzangehorigen stehen sollen der analog zu den Dienstgraden des Landgrenzschutzes als Admiral im BGS bezeichnet worden ware Diese Position sollte Konteradmiral a D Ernst Lucht ubernehmen der sich dafur auf Anfrage bereit erklart hatte Nach der Bundestagswahl 1953 wechselte die Fuhrung des Bundesministeriums des Innern und der neue Innenminister Gerhard Schroder unterstutzte die weitgehenden Plane fur den Ausbau des Seegrenzschutzes nicht Stattdessen sollte es nur einen geringfugigen Aufwuchs auf etwa 700 Mann geben um die Unterbesetzung der Schiffe zu beheben Als Kompromiss wurde vorlaufig eine Zahl von etwa 1000 festgelegt unter der Voraussetzung dass die Zahl der Schiffe weiter aufwuchse Um die Selbstandigkeit des Seegrenzschutzes in Form der direkten Zuordnung unter das Ministerium einzuschranken wurde er dem Grenzschutzkommando Kuste unterstellt und sollte in Bundesgrenzschutz See umbenannt werden Diese Umbenennung wurde bis zur Auflosung des Seegrenzschutzes nicht mehr in Kraft gesetzt galt jedoch fur den 1964 neu aufgestellten Seegrenzschutzverband Da im Grenzschutzkommando Kuste die Landeinheiten gegenuber dem kleineren Seegrenzschutz ein Ubergewicht bildeten entfiel ausserdem die Fuhrung durch einen Admiral 4 Uberfuhrung in die Bundesmarine Bearbeiten nbsp Die Dienstflagge der Seestreitkrafte am 1 Juli 1956 durch die in die Bundesmarine ubernommenen Fahrzeuge gesetztBei der 1955 beginnenden Aufstellung Bundeswehr wurden viele Angehorige des Bundesgrenzschutzes ubernommen Wahrend der Landgrenzschutz anschliessend reorganisiert wurde wurde der Seegrenzschutz aufgelost und erst 1964 neu aufgestellt Am 2 Januar 1956 begann die Aufstellung der Bundesmarine die Ubergabe des Personals und Materials des Seegrenzschutzes erfolgte am 1 Juli 1956 genau funf Jahre nach seiner Aufstellung mit einem feierlichen Flaggenwechsel Die Uberfuhrung erfolgte in enger Abstimmung mit der Abteilung VII Marine im Bundesministerium fur Verteidigung Laufende Aufgaben wurden fortgesetzt soweit sie von der Marine ubernommen wurden So fuhrten mehrere Boote u a P 2 und W 13 den Flaggenwechsel in See durch um ihre Auftrage nicht zu unterbrechen 5 Ausserdem unterstutzte der Seegrenzschutz in der Ubergangszeit die Marine unter anderem dadurch dass er die Begleitschiffe Eider und Trave als Schulschiffe fur die erste Crew von Offizieranwartern der Marine bereitstellte die somit ihre erste Bordausbildung auf Schiffen des Seegrenzschutzes erhielten 4 Beide Schiffe bildeten zusammen mit den sechs Grossen Wachbooten der 3 Wachbootsflottille das Schulgeschwader Ostsee der Bundesmarine wo sie ihre Ausbildungsaufgaben unmittelbar fortsetzten Am 1 Juli 1956 wechselten etwa 700 Angehorige zur Bundesmarine 6 Hinzu kamen Beamte des Landgrenzschutzes die zur Marine wechseln wollten sodass diese insgesamt 872 BGS Angehorige ubernehmen konnte wahrend sich 142 Beamte des Seegrenzschutzes fur den Dienst im Landgrenzschutz entschieden 4 Das Material wurde komplett ubergeben 6 Bis 1961 war der Ubergang von Personal Material und Liegenschaften an die Bundesmarine abgeschlossen Bis zur Wiederaufstellung als Bundesgrenzschutz See im Herbst 1964 wurden die Aufgaben des Seegrenzschutzes von seegehenden Booten der Zollverwaltung und der Wasserschutzpolizei Schleswig Holsteins ubernommen Die Initiative zur Wiederaufstellung ging sowohl vom Bundesministerium des Innern als auch der Landesregierung Schleswig Holsteins aus 7 Aufgaben BearbeitenDie Aufgaben des Bundesgrenzschutzes ergaben sich aus dem Bundesgrenzschutzgesetz von 1951 Sie galten in gleicher Weise fur den Seegrenzschutz und umfassten vor allem die Grenzsicherung gegen illegale Ubertritte und grenzgefahrdende Storungen sowie die Passnachschau Dazu gehorte fur den Seegrenzschutz die Uberwachung der Hoheitsgewasser mit Schwerpunkt entlang der ostholsteinischen Ostseekuste Im Laufe der Zeit wurden dem Seegrenzschutz besondere Aufgaben ubertragen die sich im Kustenbereich ergaben Dazu gehorte die seeseitige Sicherung vor den Schiessplatzen Todendorf und Putlos die von den alliierten Truppen genutzt wurden die ab Juni 1952 ubernommen wurde Auf Bitte des Landes Schleswig Holstein und der Stadt Kiel unterstutzte der Seegrenzschutz ab 1952 die Durchfuhrung der Kieler Woche Ab 1954 wurde ein Verbindungsoffizier bereitgestellt der die Zusammenarbeit zwischen der Royal Air Force und deutschen Stellen hinsichtlich der Nutzung des Bombenabwurfplatzes Knechtsand koordinierte Ausserdem unterstutzte der Seegrenzschutz das Deutsche Hydrographische Institut dabei systematisch Radarbilder der deutschen Ostseekuste zu sammeln um einen Radaratlas zu erstellen 1 Organisation Bearbeiten nbsp Das Segelschulboot Nordwind des Seegrenzschutzes hier als Museumsschiff 2009Fuhrung Bearbeiten Der Seegrenzschutz unterstand direkt dem Bundesministerium des Innern Hier war das Referat VI C 6 zustandig dessen Referatsleiter der ehemalige Kapitan zur See Fritz Poske den Seegrenzschutz im Dienstgrad eines Kapitans im BGS fuhrte Das Referat war fur alle administrativen Fragen einschliesslich der Beschaffung des Haushalts des Seerechts der Ausrustung und der Zusammenarbeit mit anderen Stellen zustandig In Fragen der Ausbildung war es unabhangig vom Ausbildungsreferat des BGS das nur fur die Ausbildung des Landgrenzschutzes zustandig war 4 Ihm unterstanden der Seegrenzschutzverband unter Oberstabskapitan i BGS Hermann Knuth spater die beiden Seegrenzschutzverbande und die Schul und Reparaturgruppe unter Stabskapitan i BGS von Blanc Standort beider Verbande war Neustadt in Holstein Gliederung Bearbeiten Der Seegrenzschutzverband gliederte sich zunachst in drei Seegrenzschutzflottillen die jeweils von einem Kapitanleutnant i BGS gefuhrt wurden Die beiden 1953 und 1954 beschafften Begleitschiffe Eider und Trave unterstanden direkt dem Verbandschef Spater kam eine aus kleinen Wachbooten bestehende vierte Flottille mit Heimathafen Kiel hinzu und der Verband wurde in den I und II Seegrenzschutzverband mit je zwei Flottillen aufgeteilt Der Organisationsplan sah fur 1955 folgende Gliederung fur die Seegrenzschutzgruppe vor die nunmehr dem Grenzschutzkommando Kuste unterstand und vom Seegrenzschutzgruppenstab in Kiel gefuhrt wurde 4 Seegrenzschutzverband I Neustadt Holstein 1 Wachbootflottille 6 kleine Wachboote 2 Wachbootflottille 6 kleine Wachboote Patrouillenbootflottille 4 Patrouillenboote Begleitschiff Eider Seegrenzschutzverband II Kiel 3 Wachbootflottille 6 grosse Wachboote 4 Wachbootflottille 6 kleine Wachboote Sicherungsbootflottille 3 Sicherungsboote Begleitschiff Trave Seegrenzschutzstammabteilung Cuxhaven Stammhundertschaft Lehrhundertschaft Schulbootgruppe 3 Schulboote Instandsetzungs und Ausrustungsstelle Kiel Reparaturbetriebe und Werkstatten Tanker Eutin Schlepper PlonNeben dem Hauptstutzpunkt Neustadt gab es kleinere Stutzpunkte in Kiel Wik und Cuxhaven Der Stutzpunkt in Cuxhaven bestand aus einem ehemaligen Sperrwaffenarsenal der Kriegsmarine und wurde im Oktober 1951 ubernommen Im Dezember 1951 wurden in Kiel gut ausgestattete Stutzpunkt und Werkstattanlagen der Kriegsmarine ubernommen die zu einem Reparaturbetrieb ausgebaut wurden Ab 1953 stellte die britische Besatzungsmacht in Cuxhaven ausserdem Pieranlagen des vormaligen deutschen Minensucherhafens zur Verfugung die von der Schul und Reparaturgruppe genutzt wurden 4 Schiffe und Boote Bearbeiten nbsp Das ehemalige kleine Wachboot W 3 ex KFK 561 mit typischem runden Vorschiffsaufbau nbsp Grosse Wachboote des Seegrenzschutzes hier bereits nach ihrer Ubernahme durch die Bundesmarine nbsp Ein schnelles Wachboot der Version Weser River Patrol ahnlich den Booten des SeegrenzschutzesInsgesamt verfugte der Seegrenzschutz 1955 uber 38 Seefahrzeuge 4 Deren Ausrustung unterlag erheblichen Einschrankungen durch die Besatzungsmachte So wurde die Bewaffnung mit 20 mm Geschutzen ebenso verweigert wie die Beschaffung leistungsfahiger schneller Wachboote Obwohl sich Bundeskanzler Adenauer Anfang 1953 personlich in einem Brief an die Alliierte Hohe Kommission wandte und wegen der angespannten Sicherheitslage um Genehmigung fur eine verbesserte Ausstattung des Bundesgrenzschutzes warb blieben viele dieser Forderungen unerfullt Deshalb blieben die Schiffe und Boote im Wesentlichen unbewaffnet 8 Die bereits eingeleitete Beschaffung von 20 mm Geschutzen aus der Schweiz unter Beteiligung des Waffenhandlers Rudolf Ruscheweyh wurde Teil eines ersten Rustungsskandals der Bundesrepublik Deutschland 9 Wachboote Bearbeiten Der Seegrenzschutz verfugte uber drei Typen von Wachbooten die zunachst als kleine grosse und schnelle Wachboote bezeichnet wurden Die kleinen Wachboote waren ehemalige Kriegsfischkutter KFK die die Kriegsmarine hatte bauen lassen Sie wurden fur den Seegrenzschutz einheitlich umgebaut Dabei erhielten sie einen runden Aufbau auf dem Vorschiff in dem sich Sanitaranlagen befanden Auf diesem Aufbau war eine Bewaffnung mit einem 20 mm Geschutz vorgesehen die jedoch von den Alliierten nicht freigegeben wurde Die Boote erhielten ein Radar Gerat und eine Funk und Signalausstattung Diese kleinen Fahrzeuge von 24 m Lange und 110 Tonnen t Verdrangung waren zwar seetuchtig aber mit 9 Knoten kn sehr langsam Bei den grossen Wachbooten von denen sechs angeschafft wurden handelte es sich um ehemalige Minensuchboote des Typs MMS Motor Minesweeper A 1 aus kanadischer Produktion Diese Boote waren mit 36 8 m und 190 t deutlich grosser als die KFK jedoch waren sie mit 11 kn Hochstgeschwindigkeit nur unwesentlich schneller Ihre Ausrustung und Bewaffnung entsprach der der kleinen Wachboote Neben diesen langsamen Typen wurden schnelle Wachboote benotigt um mit schnelleren Schiffen auf See mithalten zu konnen Die Wahl fiel auf einen Typ von dem die U S Navy mehrere Boote bei der Lurssen Werft fur ihre Weser River Patrol in Auftrag gegeben hatte Die Boote sollten bei einer Verdrangung von etwa 70 t und einer Lange von 28 8 m 26 bis 29 kn schnell sein Als Bewaffnung waren drei 20 mm Geschutze davon zwei in Zwillingsaufstellung vorgesehen Es wurden vier Boote mit leicht unterschiedlichen Antriebsanlagen bestellt die als Neubauten im zweiten Halbjahr 1952 zuliefen Die Fahrzeuge wurden spater als Patrouillenboote bezeichnet Sicherungsboote Bearbeiten nbsp Drei fur den Seegrenzschutz gebaute Schnellboote nach Ubernahme in die Bundesmarine 1956Angesichts des als Bedrohung empfundenen Aufbaus der Kasernierten Volkspolizei 8 beschloss das deutsche Innenministerium geeignete schnelle Wachboote fur den Seegrenzschutz zu beschaffen und gab sie am 8 Februar 1952 bei der Lurssen Werft in Bremen Vegesack in Auftrag Auf einen Genehmigungsantrag beim alliierten Militarischen Sicherheitsamt MSA wurde verzichtet da die Neubauten nicht fur genehmigungspflichtig gehalten wurden Nach langerer Diskussion verboten die Alliierten die Beschaffung durch deutsche Stellen Im Herbst 1954 einigte man sich die vorhandenen Rumpfe dem British Baltic Fishery Protection Service gegen Bezahlung zu ubergeben der die Boote fertigstellen liess und in Dienst stellte Zugleich wurde ein formaler Antrag uber den Bau dreier weiterer Boote gestellt Dieser Antrag wurde am 3 Mai 1955 bewilligt zwei Tage bevor mit Inkrafttreten der Pariser Vertrage das Besatzungsstatut in der Bundesrepublik Deutschland beendet wurde und sie der NATO beitrat 10 Von den drei Booten der zweiten Serie wurden zwei im Herbst 1955 fertiggestellt und dem Seegrenzschutz ubergeben Das dritte Boot wurde erst im September 1956 abgeliefert und direkt von der Bundesmarine ubernommen Zusammen mit den zuruckgegebenen britischen Booten bildeten sie die aus sechs Booten bestehende Silbermowe Klasse die im 1 Schnellbootgeschwader zusammengefasst wurden Sonstige Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Ein britischer Naval Trawler vom gleichen Typ wie Eider und TraveAn weiteren Fahrzeugen waren die beiden Begleitschiffe Eider und Trave und die Schulboote Nordwind und Falke vorhanden Die Eider und die Trave waren 1942 gebaute vormalige britische Vorpostenboote der Isles Klasse Uber ihr Schicksal von 1947 bis 1951 ist wenig bekannt Der Seegrenzschutz erwarb die beiden Schiffe in Belgien wo sie sich im Umbau zu Fischereifahrzeugen befanden und fur diesen Zweck um vier Meter verlangert worden waren Die Eider behielt die ursprungliche Dampfantriebsanlage Auf der Trave war diese bereits ausgebaut und wurde durch einen dieselelektrischen Antrieb ersetzt Die beiden Schiffe waren 53 9 m lang und verdrangten etwa 750 t bei voller Ausrustung Sie erreichten eine Hochstgeschwindigkeit von 13 kn Als Schulboot diente die Falke ein ehemaliges Flugsicherungsboot der Luftwaffe Bei einer Lange von 18 1 m verdrangte es 30 t und konnte etwa 12 kn laufen Das Segelschulboot Nordwind war ein umgebauter Kriegsfischkutter der eine Takelage als Ketsch erhalten hatte Verweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten Der Seegrenzschutz beim Deutschen MarinearchivLiteratur Bearbeiten Hartmut Kluver Hrsg Stationen deutscher Marinegeschichte II Deutsche Seeverbande 1945 1956 Dusseldorf 2001 ISBN 3 935091 08 7 Lars Kohler Soldatenspielerei Die Aufstellung des Bundesgrenzschutzes im Spannungsfeld zwischen Bundespolizei und Ersatzarmee Verlag Dr Kovac Hamburg 2022 ISBN 978 3339129925 Fritz Poske Der Seegrenzschutz 1951 1956 Erinnerung Bericht Dokumentation Koblenz Bonn 1982 ISBN 3 7637 5410 5 Kapitanleutnant i BGS Siegfried Lappoehn Bundesgrenzschutz See in Truppenpraxis Zeitschrift fur Taktik Technik und Ausbildung Jg 1971 H 6 S 472 474 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hanns Postel Der Seegrenzschutz In Hartmut Kluver Hrsg Stationen deutscher Marinegeschichte II Deutsche Seeverbande 1945 1956 Dusseldorf 2001 ISBN 3 935091 08 7 Douglas Carl Peifer Establishing The Bundesmarine The Convergence Of Central Planning And Pre Existing Maritime Organizations 1950 1956 In James S Corum Rearming Germany Brill Leiden 2011 ISBN 978 90 04 20317 4 S 125 f Douglas Carl Peifer Establishing The Bundesmarine The Convergence Of Central Planning And Pre Existing Maritime Organizations 1950 1956 In James S Corum Rearming Germany Brill Leiden 2011 ISBN 978 90 04 20317 4 S 126 a b c d e f g h Fritz Poske Der Seegrenzschutz 1951 1956 Erinnerung Bericht Dokumentation Koblenz Bonn 1982 ISBN 3 7637 5410 5 Siegfried Breyer Gerhard Koop 1996 Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 1976 Bonn 1978 ISBN 3 7637 5155 6 a b Geschichte des Seegrenzschutzes bei bundespolizei de Memento vom 18 Juli 2011 im Internet Archive Lappoehn S 472 a b Brief Adenauers an den Geschaftsfuhrenden Vorsitzenden der Alliierten Hohen Kommission Conant vom 21 Februar 1953 PDF 21 kB Bericht in DER SPIEGEL KabinettsprotokollAnmerkungen Bearbeiten In verschiedenen deutschen Publikationen werden diese Boote falschlich als Typ BYMS bezeichnet Unter BYMS versteht man die in Grossbritannien gebauten Boote der YMS Klasse die sich von der MMS Klasse in Grosse und Ausstettung deutlich unterscheiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seegrenzschutz amp oldid 238876025