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Die Geschichte der westlichen Astrologie lasst sich in ihren Ursprungen bis in die vorchristliche Zeit in Babylonien bzw Mesopotamien und Agypten zuruckverfolgen Ihre in Grundzugen noch heute erkennbaren Deutungs und Berechnungsgrundlagen erfuhr die Astrologie im hellenistisch gepragten griechisch agyptischen Alexandria Aus ihr ging die Astronomie als deutungsfreie Beobachtung und mathematische Erfassung des Sternenhimmels hervor und sie blieb lange Zeit als Hilfswissenschaft mit ihr verbunden In Europa hatte die Astrologie eine wechselvolle Geschichte Nach der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion im Romischen Reich wurde sie teils bekampft teils ans Christentum angepasst und zeitweilig auch ins Abseits gedrangt Im Laufe des Fruhmittelalters lebte die Astrologie vor allem die gelehrte Astronomie Astrologie im Byzantinischen Reich etwa ab dem spaten 8 Jh erneut auf wie etwas spater auch im muslimischen Al Andalus auf der Iberischen Halbinsel Vom spateren Hochmittelalter an und vor allem in der Renaissance bis ins 17 Jahrhundert galt sie in Europa immer verbunden mit der Astronomie im Quadrivium der vorbereitend an den Universitaten gelehrten Sieben Freie Kunste vielfach als eine Wissenschaft wenn auch als durchaus umstrittene Im Zuge der Aufklarung verlor sie jedoch in gebildeten Kreisen ihre Plausibilitat Erst um 1900 entstand wieder ein ernsthaftes Interesse an der Astrologie haufig auch im Fahrwasser neuer esoterischer Stromungen wie der Theosophie oder der Okkultismus Mode ab dem spateren 19 Jh als typischer wie erfolgreicher Vertreter dieser Phase kann im deutschsprachigen Raum Karl Brandler Pracht gelten Seit den spaten 1960er Jahren ausgehend von der New Age Bewegung hat sie in der westlichen Hemisphare meist in Form der Geburtshoroskopie und Sonnenstands Astrologie ein hohes Mass an Popularitat erlangt Die Stonehenge Anlage aus dem 3 Jahrtausend v Chr diente womoglich auch astronomischen BeobachtungenInhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Antike 2 1 Mesopotamien 2 2 Ostlicher Mittelmeerraum 2 2 1 Agypten 2 2 2 Judentum 2 2 3 Griechische Kultur 2 2 4 Rom 2 2 5 Fruhes Christentum und Spatantike 3 Mittelalter 3 1 Islam 3 2 Christentum 3 2 1 Byzantinisches Reich 3 2 2 Das lateinisch christliche Europa 4 Neuzeit 4 1 Fruhe Neuzeit 4 2 Moderne 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenSinnvollerweise unterscheidet man zwischen der klassischen Astrologie die hauptsachlich im Hellenismus bzw Ptolemaerreich ab dem 3 Jh v Chr entstand ggf samt Keilschrift Horoskopen Tierkreis und Planetenberechnungs Fahigkeit im Achameniden und Seleukidenreich 5 4 bis 1 Jh v Chr und den Vorlaufern der Astrologie Vorformen im weitesten Sinne sind z B Astralkulte fur Sonne Mond Venus und weitere Himmelskorper samt ihren Kult Anlagen und Gegenstanden Astralmythologien Kult Kalender astrale Divinationen etc Sie waren vor und fruhgeschichtlich wie antik weit verbreitet 1 Zum Beispiel wurde in Europa wahrend der letzten Jahrzehnte durch archaologische Funde deutlich dass es seit der Jungsteinzeit eine Art Sonnenkult gegeben hat 2 Steinkreise wie etwa Stonehenge dienten nach einer von mehreren Theorien u a der Beobachtung der Sternbilder und der Sonnenbahn mit ihrer Sonnenwende und Tag Nacht Gleiche 3 Erinnert sei weiterhin z B an die Himmelsscheibe von Nebra die auf etwa 3000 v Chr datiert die Goldhute oder an den Sonnenwagen von Trundholm und die Kreisgrabenanlage von Goseck Die teils nur vermuteten astronomischen Kenntnisse und Traditionen scheinen in Europa allerdings nicht uber das erste vorchristliche Jahrtausend hinaus nachweisbar zu sein 4 Antike Bearbeiten nbsp Eine Tontafel aus der Bibliothek Assurbanipals mit astrologischen VorhersagenMesopotamien Bearbeiten Fur die Region von Mesopotamien bzw besonders Babylonien konnen drei Phasen der astronomisch astrologischen Entwicklung unterschieden werden die Omen Astrologie mit einer Blutezeit etwa zwischen dem 14 und dem 7 Jh v Chr die Anfange einer Astrologie Vorform mit dem noch unvollstandigen Tierkreis etwa im 6 Jh v Chr die erste Entwicklung eines astrologischen Systems ab dem 5 Jh v Chr mit den zwolf Tierkreiszeichen berechneten Planetenpositionen und omenartiger Deutung individueller Geburtskonstellationen 5 Fruheste wenn auch wenige Hinweise auf astrologische Divination im Sinne von astronomischen Himmelsbeobachtungen im Gebiet Mesopotamiens und daraus abgeleiteten Vorhersagen bzw Omen Texte sind zunachst am Anfang des 2 Jahrtausend v Chr bei den Sumerern zu finden im Zusammenhang mit der bei ihnen gebrauchlichen Eingeweideschau Bei den fruhen Wahrsagetechniken findet man Vorstellungen von wohlwollenden Gottern die den Menschen verschlusselte Zeichen zur Warnung und Orientierung geben wie auch Vorstellungen dass der Kosmos auf menschliche Taten und Absichten durch Zeichen reagiert Andererseits wuchs mit zunehmender Kenntnis gerade der Himmelsbewegungen der Glauben die Schopfung sei von einem Netz unveranderlicher kosmischer Gesetze geformt die auch das menschliche Leben vorher bestimmen wurden 6 Die Himmelserscheinungen selbst die sowieso zur Kalenderbestimmung aufmerksam verfolgt wurden deutete man als gunstig oder ungunstig z B fur ein Land oder fur einen Herrscher ein typischer Gesichtspunkt der Mundanastrologie Eine Vielzahl derartiger Vorhersagen fand sich in der Bibliothek Assurbanipals in den Ruinen von Ninive aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts v Chr In diesem Zusammenhang wurde jedem Tag jedem Monat oder auch einzelnen Regionen des mesopotamischen Reiches eine astrale Gottheit zugeordnet Als hochste planetare Gottheit wurde damals der Mond betrachtet In der Bibliothek von Ninive wurden auch Kopien jener bekannten Tontafelserie Enuma Anu Enlil gefunden die vermutlich Ende des 2 Jt v Chr entstanden war und auf mehr als 70 grossen Tafeln die Himmelszeichen und ihre Deutung bzw vielmehr dazugehorige Omen Texte darstellte 7 Der vollstandige Tierkreis mit seinen noch unterschiedlich langen zwolf Sternbildern auf der Ekliptik wurde schliesslich im 5 Jh v Chr wahrend des Achamenidenreichs im Gebiet Mesopotamiens entwickelt bzw erstmals uberliefert Im 4 Jh v Chr entwickelte sich wohl schon in der seleukidischen Herrschaft nach der hellenistischen Eroberung des Gebietes die exakte Aufteilung des Tierkreises in zwolf Zeichen zu 30 sowie die antik erstmals nachweisbaren mathematische Astronomie welche ermoglichte die Planetenpositionen vorauszuberechnen auf Basis des Koordinatensystems der 30 Abschnitte der einzelnen Tierkreiszeichen 8 Der siderische Tierkreis selbst mit seinen zwolf gleichen 30 Abschnitten und dem Beginn mit dem Tierkreiszeichen Widder konnte dadurch entstanden sein dass er an den schematischen Ideal Kalender mit zwolf Monaten zu 30 Tagen mit dem das babylonische Jahr nahe dem Fruhjahrs Aquinoktium vielleicht ab dem 7 Jh v Chr begann und an den parallelen Sternbildern angelehnt wurde 9 Beide Entwicklungen ermoglichten dort eine weitere fur die Astrologie und Geburtshoroskopie wichtige Neuerung die Erstellung von sogenannten Keilschrift Horoskopen zudem nun auch fur gewohnliche Menschen Damit sind Keilschrift Tafelchen gemeint welche die Planetenstellungen im Tierkreis bei einer Geburt auffuhren gelegentlich mit kurzen Spruchen zu den einzelnen Planeten bzw den Planetenkonstellationen den Omina Wenige Male werden auch gradgenaue Stellungen der Planeten in den Tierkreiszeichen angegeben 10 Horoskope im heutigen Sinne gaben die Tafelchen u a deswegen nicht her weil auf ihnen weder der Aszendent und entsprechend auch nicht die Horoskophauser genannt werden 11 Ostlicher Mittelmeerraum Bearbeiten Agypten Bearbeiten Im Alten Agypten wurden die Einflusse der Gestirne wie uberall zunachst nicht auf einzelne Personen bezogen Dort entstand gegen Ende des 3 Jt v Chr als Vorform der Astrologie mit den Dekan Sternen bzw den 36 Dekan Gottern und ihren Bewegungen wie Auf und Untergangen am Horizont eine umfangreiche Bewertung gunstiger und ungunstiger Tage Die Dekane wurden zudem zur nachtlichen Zeitmessung herangezogen und beeinflussten den Zeitpunkt von Kulthandlungen und die Wahl von Bauplatzen fur Tempel Spater wurden davon z B Witterungsprognosen und Geburts Prophezeiungen abgeleitet 12 Ein Dekan erstreckte sich uber einen Bogen von 10 so dass mit den 36 Dekanen der gesamte Himmel unterteilt gewesen war Die 36 Dekane wurden wohl wahrend 3 Jh v Chr im ptolemaischen Agypten mit dem ebenfalls 360 umfassenden babylonischen Tierkreis kombiniert Daraus entstand vermutlich zunachst die Lehre vom bei Geburt am Ost Horizont aufsteigenden Tierkreis Dekan bald darauf vom aufsteigenden Tierkreis Grad dem Horoskop Aszendenten 13 Judentum Bearbeiten Das alte Israel stand zwar unter dem Einfluss der babylonischen Sterndeutung von der Moglichkeit damit die Zukunft vorherzusagen ist im Tanach aber keine Rede Obwohl Sonnen und Mondfinsternisse im Zusammenhang mit Katastrophen dort eine Rolle spielen werden sie als deren Teile nicht ihre Vorboten dargestellt Seit dem 7 Jahrhundert v Chr finden sich laut dem Theologen Klaus Koch etwa bei den Propheten Amos und Jeremia Polemiken gegen einen Astralkult und auch die Religionsreformen des Joschija lassen darauf schliessen dass es astrologische Praktiken in Israel gab In der Exilszeit werden bei Deuterojesaja astrologische Praktiken scharf verurteilt 14 Nach Kocku von Stuckrad richteten sich diese biblischen Polemiken aber nicht gegen die Sterndeutung sondern gegen eine kultische Verehrung der Gestirne 15 Insgesamt lasst sich im antiken Judentum ein breites Spektrum von Haltungen zur Astrologie nachweisen von theologisch begrundeter Verdammung bis hin zu begeisterter Zustimmung 16 Wahrend der Seleukidenzeit finden sich astrologische Zeichen sogar im Jerusalemer Tempel gleichzeitig wird in den Henochbuchern gegen die Astrologie polemisiert Die Tierkreiszeichen der Ekliptik werden hier durch zwolf Himmelstore ersetzt die keine prognostische oder sympathetische Bedeutung fur die Menschenwelt haben Der Sinn dieses Kreises wird allein kalendarisch darin gesehen den Juden die Einhaltung religios gebotener Tage zu ermoglichen Spurbar ist der Einfluss der Astrologie wiederum in den Prophezeiungen von Dan 8 EU die auf astrologischer Geographie beruhen 17 In den Hohlen von Qumran wurden auch Horoskope gefunden spatantike Synagogen waren mit astrologischen Bildern geschmuckt 18 Im babylonischen Talmud ist sowohl die Position einer astrologischen Vorherbestimmung belegt als auch die These durch Befolgen der Gesetze der Tora seien die Juden davon befreit was mit Dtn 4 19 EU begrundet wird 19 Griechische Kultur Bearbeiten Die dem Hellenismus und dem Romischen Reich vorlaufende griechische Kultur ubernahm ca ab dem 6 Jh v Chr Elemente der babylonischen Astronomie u a Sternbilder und Finsternis Berechnungen 20 Die babylonische Omen Astrologie und ihre Elemente waren nicht mit ubernommen worden Nach den Eroberungszugen Alexanders des Grossen im 4 Jh v Chr breiteten sich viele ostliche Mysterienreligionen in der hellenistischen Welt aus Mit diesen waren oft astrologische Lehren verbunden die zunachst allerdings nur in kleinen Kreisen gepflegt wurden sowie teilweise auch Kulte der Sternverehrung Das Aufkommen individualistischer Tendenzen eroffnete die Perspektive moglicher Einflusse von Gestirnen auf das individuelle Schicksal 21 Der babylonische Priester Berossos brachte im 3 Jh v Chr unter Einfluss des Hellenismus das Gebiet Babylons war seinerzeit Teil der hellenistischen Reiche eine nur in Fragmenten indirekt uberlieferte Geschichte Babylons heraus zu welcher teils Fragmente mit einigen wenigen astrologischen bzw kosmologischen Elementen gezahlt werden 22 Um 300 v Chr soll sich Berossos sich auf der Insel Kos niedergelassen und dort die erste Astrologieschule der hellenistischen Welt gegrundet haben was jedoch aufgrund der problematischen Quellenlage als nicht gesichert gilt 23 Er lehrte wenn uberhaupt allerdings noch nicht die Geburtshoroskopie wie sie ab dem 2 Jh v Chr im hellenistischen Agypten bzw im agyptischen Ptolemaerreich besonders in Alexandria entwickelt wurde 24 In der Berossos Forschung wird entsprechend angemerkt dass keiner der nach Berossos lebenden Astronomen wie Astrologen so beispielsweise Hipparchos oder Ptolemaus diesen zitiert oder referiert hat 25 Die Astrologie hatte im Hellenismus teils die Wurde eines Glaubens und galt zugleich teils als wissenschaftlich begrundet In den beiden Jahrhunderten vor und nach der Zeitwende bildete sich vor allem in Agypten bzw Alexandria jenes System der klassischen Astrologie heraus deren Bestandteile vielfach bis heute verwendet werden Im Unterschied zu ihren babylonischen Vorlaufern berucksichtigte sie viele weitere astronomische und astrologische Elemente und die astrologische Vorhersage bezog sich noch starker auf Einzelpersonen und weniger auf Volker und deren Herrscher Elemente der klassischen Astrologie jener Zeit 26 27 babylonischer bzw achamenidischer und seleukidischer Herkunft die zwolf Tierkreiszeichen genaue Zeichenposition der Planeten mit Sonne und Mond Planeten Erhohungen in bestimmen Zeichen Dodekatemorien Unterteilung der Zeichen in Abschnitte von 2 5 Zeichen Triplizitaten agyptischer Herkunft Konzept der 36 Dekane mit dem aufsteigenden Dekan am Ost Horizont aus dem sich die Idee des Aszendenten entwickelte wahrscheinlich entstammt auch die vertikale Horoskop Achse zwischen Medium coeli die Himmelsmitte bzw als MC abgekurzt und Imum coeli die Himmelstiefe oder als IC abgekurzt ursprunglich agyptischer Astronomiekonzepte von den Himmelssegmenten mit besonderen Bedeutungen die bis heute uberlieferten astrologischen Deutungen der Horoskop Achsen und Orte Horoskop Hauser ist jedoch fur die vorhellenistische Zeit Agyptens nicht nachweisbar 28 29 griechischer Herkunft die vier Elemente mannliche und weibliche Zeichen Zeichen Herrschersystem z B der Mond herrscht uber das Zeichen Krebs Planetenstunden hellenistischer bzw alexandrinischer Herkunft die zwolf Horoskophauser die Idee nachtlicher und taglicher Planeten Positionen im Horoskop Planeten Wirkungen in den einzelnen Zeichen und Horoskophausern Planeten Aspekte die pars fortuna oder der Gluckspunkt Unterteilungen innerhalb der Zeichen nach so genannten Grenzen und Gesichtern das jahrliche Solar Horoskop das so genannte Dekumbitur Horoskop Horoskop Technik fur Krankheitsprognosen eine stundenastrologische Methode mit dem Begriff Katarchen Horoskope Wahl eines astrologisch gunstigen Zeitpunktes ebenso die Horoskop Techniken der so genannten Profektionen und Lunationen Rom Bearbeiten Im Romischen Reich erlangte die Astrologie ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert eine grosse Popularitat in allen Bevolkerungsschichten 30 Auch etliche Herrscher der fruhen romischen Kaiserzeit wie Tiberius und Augustus gehorten zu ihren Anhangern ebenso Domitian oder Trajan Der Einfluss der Astrologie bzw von Astrologen am Kaiserhof hatte im Laufe des 2 Jh allerdings wieder nachgelassen Die bewusste oder manipulative Nutzung der Astrologie zu politischen oder herrschaftslegitimatorischen Zwecken in der Sphare der Machtigen war die unvermeidliche Schattenseite dieser Entwicklung bei der auch gestellte bzw erfundene und passend korrigierte Geburtshoroskope wie auch bewusst falsche Prognosen im Guten wie Schlechten eingesetzt wurden was wohl der Grund war warum damals immer wieder die Vertreibung der Astrologen aus Rom und Italien angeordnet wurde 31 Dazu gehorte typischerweise z B die Konstruktion oder Findung von Kaiser Wurden versprechenden bzw abbildenden Planeten und Horoskop Konstellationen zur Geburt wie sie sehr wahrscheinlich im antik veroffentlichten beim Geburtshoroskop des romischen Kaisers Hadrian wohl korrigierten Aszendenten uberliefert ist 32 Es gab zugleich auch kritische Stimmen darunter der Satiriker Lukian von Samosata Die Vorstellung dass die Bewegungen der Planeten das Schicksal der Menschen vollkommen bestimmten galt zu dieser Zeit weithin als plausibel Mit dem syrischen Baal Kult und dem Mithras Kult verbreitete sich zudem die Gestirnsverehrung und verband sich mit der Astrologie Eine philosophische Rechtfertigung erfuhr die Astrologie vor allem aufgrund der Stoa nbsp Darstellung des Tierkreises in einer byzantinischen Ausgabe des Tetrabiblos aus dem 9 JahrhundertAus dem 2 Jahrhundert sind zwei umfangreiche Kompendien der damaligen klassisch hellenistischen Astrologie in griechischer Sprache erhalten 30 Das aus abendlandischer Sicht bedeutendere war das vierbandige Tetrabiblos des Claudius Ptolemaus Es war als systematisches Lehrbuch zur Astrologie konzipiert uber deren Grundlagen im 1 die Mundanastrologie im 2 Band sowie im 3 und 4 Band uber die Geburtshoroskop Astrologie also zur Erstellung eines Horoskops fur den Zeitpunkt der Geburt eines Menschen und dessen Deutung Dazu gehorte auch eine akribische Systematik der Elemente des Horoskops der Fixsterne der Planeten der Tierkreiszeichen und der Aspekte Allerdings fehlt bei Ptolemaus z B die Berucksichtigung der seinerzeit schon so wichtigen Horoskop Hauser er scheint also etwas mehr der hellenistisch babylonischen bzw spatbabylonischen mehr seleukidischen Astrologie Tradition zu folgen im Vergleich zur hellenistisch neuagyptischen 33 Andererseits betatigte sich Ptolemaus nicht als praktizierender Astrologe zumindest was die Geburtshoroskopie angeht 34 Entsprechend fehlen im Tetrabiblos Horoskopbeispiele und Geburts Planetenkonstellationen vollstandig Das andere Kompendium sind die neun Bande der Anthologiae von Vettius Valens Hierbei handelt es sich um ein Lehrbuch hauptsachlich zur Geburtshoroskopie wenngleich es womoglich von Valens erst im Laufe von Jahrzehnten aus mehreren unabhangig voneinander entstandenen Traktaten zusammen gefugt worden war 35 Wie Ptolemaus verstand sich Valens selbst auch als Wissenschaftler wenngleich in einem etwas anderen Sinne als Ptolemaus wie die Vorrede zum 6 Buch der Anthologiae verdeutlicht 36 Im Unterschied zu Ptolemaus war Valens wiederum praktizierender Astrologe die Anthologiae von Valens uberliefert mit 121 datierbaren Beispielhoroskopen den mit Abstand grossten Horoskop Korpus eines antiken Autors 37 Wahrend das Tetrabiblos im Abendland uber Jahrhunderte als Standardwerk galt wurden die Anthologiae von arabischen Astrologen begeistert aufgenommen und verbreitet Ptolemaus Bestreben die Astrologie zu formalisieren und theoretisch zu systematisieren oder gar zu verwissenschaftlichen mit empirischen Anspruch war durchaus typisch fur die ersten Jahrhunderte nach der Zeitenwende in welchen die klassisch hellenistische Astrologie und Geburtshoroskopie inhaltlich wie formal mit der Erstellung von Astrologie Lehrbuchern wie den Tetrabiblos oder der Anthologiae im 2 Jh einen Hohepunkt erreicht hatte 38 39 In der babylonischen bzw chaldaischen Richtung der Astrologie wurden Vorhersagen oft mit religiosen Betrachtungen kombiniert Vettius Valens selber betonte in seiner Anthologiae andererseits auch bei aller empirischen und wissenschaftlichen Neigung die religiose Dimension der Astrologie deren Weisheit nur den in die mystische Qualitat der Astrologie Eingeweihten vorbehalten bleiben sollte 40 Fruhes Christentum und Spatantike Bearbeiten Das fruhe Christentum befand sich in einem Zwiespalt gegenuber der Astrologie da nach Auffassung vieler Kirchenlehrer die Vorherbestimmung des Schicksals dem freien Willen als unbedingter Voraussetzung conditio sine qua non des christlichen Glaubens widerspricht andererseits ein astronomisches Ereignis mit einer astrologischen Aussage bezuglich der Geburt Christi verbunden wurde 41 Selbstredend stand ein ausgepragter Glaube an die Himmelskorper sowieso eher im Spannungsverhaltnis zu einigen zentralen christlichen Dogmen und Glaubensgrundsatzen Doch gleichzeitig wurde die Astrologie in den verschiedenen christlichen Stromungen teilweise stark aufgenommen erst recht in den parallel sich entwickelnden gnostischen neuplatonischen und manichaischen religios philosophischen Bewegungen der Spatantike 42 Die weitere Stellung der Astrologie in der offentlichen Sphare der romischen Spatantike wurde durch mehrere Entwicklungen geformt U a etablierte sich in wachsendem Masse ein gottlich abgeleitetes kaiserliches Deutungsmonopol welches sich bald gegen die Astrologie und Sehertum wie Wahrsagung gegen Magie und Manichaismus usw wendete wohl oder gerade auch wegen der moglichen Kompetenzkonkurrenz dieser Welterklarungen gegenuber dem kaiserlichen Deutungsmonopol 43 Schon im 3 Jh hatte der nichtchristliche Kaiser Diokletian die wissenschaftliche Astrologie als Teil der Sieben Freien Kunste und damit als Wissenschaft welche zugleich von der Astronomie kaum unterschieden wurde verboten 44 45 Weiterhin bestimmte das christlich romische Kaisertum ab dem 4 Jh zunehmend welches Wissen uberhaupt noch als statthaft gelten konnte 46 Die Astrologie wurde unter Kaiser Valens 4 Jh zum Irrtum erklart Anfang des 5 Jh durch Honorius und Theodosius schliesslich zur Haresie gegenuber dem katholischen Glauben Und erst mit Letzterem wurde wohl die Astrologie endgultig aus dem uberlieferten Wissenschaftskontext ausgesondert und als gewohnliche Glaubensabweichung abgewertet 47 Zugleich wurde auf Konzilen wie jenes von Laodicea im Jahre 365 oder von Braga im Jahre 572 jede astrologische Tatigkeit fur Kirchenangehorige verboten 48 So verschwand die Astrologie nach Erhebung des Christentums zur Staatsreligion des Romischen Reiches im 4 Jh zwar zunehmend aus der akademischen Welt bzw gelehrten Wahrnehmung wie Offentlichkeit 49 Doch damit verloschte die Astrologie selber naturlich nicht u a weil abseits der Hauptstadte grossere Freiheiten herrschten und zugleich der Komplex astrologischen Wissens in die christlichen Anschauungen hinein transformiert wurde 46 Fur letztere Entwicklung gab es manche Anknupfungspunkte 50 51 Die Zahlen 4 7 und 12 die im Urchristentum eine grosse Rolle spielten erinnern an den Sprachgebrauch der antiken Astrologie wobei deren Prognostik nicht ubernommen wird 52 in Mt 2 EU wird von den Magiern oder Sterndeutern aus dem Osten berichtet die in Jerusalem nach dem neu geborenen Konig der Juden suchten da sie seinen Stern den Stern von Betlehem hatten aufgehen sehen daraus entwickelte sich die Tradition der Heiligen Drei Konige der Kreuzigungstod Jesu wird im Matthaus im Markus wie Lukas Evangelium von einer Sonnenfinsternis zwischen der sechsten und neunten Stunde begleitet ebenso die Endzeit vor der Wiederkunft Jesu z B in Mt 24 29 EU und Apg 2 20 EU sowie Mk 13 24 EU Lk 21 25 EU spricht von Zeichen an Sonne und Mond sowie Sternen 53 in der Offenbarung des Johannes sind die Elemente einer endzeitlich gepragten Astralmystik und astrologische Anspielungen deutlicher erkennbar So werden Christus in Offb 1 4 20 EU sieben Sterne beigegeben die entweder als die sieben Planeten der antiken Astrologie oder als die Plejaden gedeutet werden konnen die vier Wesen die nach Offb 4 6 8 EU in Anlehnung an die Beschreibung der Merkaba bei Ezechiel genannt werden konnen als Entsprechungen der vier Eckpunkte des Tierkreises gedeutet werden 54 Infolge der Auflosung des Westromischen Reiches im 5 Jh versiegte in dessen Territorien die Astrologie als ausgeubte und gelehrte Tradition weitgehend wenngleich die Astrologie sowieso dort weit weniger verankert wie verbreitet gewesen war da ihre Entwicklung und Ausbreitung schliesslich im Nahen und Mittleren Osten sowie dem ostlichen Mittelmeer ihren Ursprung gehabt hatte Zudem war bis auf wenige Ausnahmen die astrologische Literatur sowieso in Griechisch der wichtigsten Sprache im ostlichen Mittelmeergebiet und Ostrom niedergeschrieben und tradiert worden wahrend im westromischen Raum weitestgehend Lateinisch dominiert hatte Im Ostromischen Reich bzw Byzanz blieb die Astrologie erhalten wenngleich geschwacht bzw von grossen Schwankungen auch in der spateren allerdings ab dem 7 Jh 8 Jh herkommlich schon dem Mittelalter zugerechneten Geschichte von Byzanz gepragt 55 56 Aus der Zeit bis zur sich verstarkt als christlich verstehenden Herrschaft des ostromischen Kaisers Justinian I im 6 Jh sind wie schon zuvor viele Geburts und Katarchenhoroskope uberliefert weiterhin hat offenbar ein Astrologe z B fur den ostromischen Kaiser Zenon Kaiser 5 Jh gearbeitet 57 Doch sind etwa im 5 Jh in Beirut ostromisches Reichsgebiet Astrologiebucher offentlich verbrannt und im 6 Jh unter Justinian I der Lehrbetrieb der neuplatonischen Philosophenschule in Athen eingestellt worden wovon auch Astronomie Astrologie Lehrende betroffen gewesen sein sollen 58 59 Der letzte bedeutende und greifbare spatantike Vertreter der hellenistischen oder klassischen Astrologie Rhetorius von Agypten gehort passenderweise ebenfalls in diese ostromischen Phase der Astrologiegeschichte Er hat wohl etwa um 500 oder 600 n Chr gewirkt und soll Agypter gewesen sein Teile seiner sehr ausgefeilten Astrologie Texte mit Referenzen auf z B Vettius Valens sind indirekt uberliefert worden 60 61 Am Ubergang Spatantike zum byzantinischen Mittelalter kann noch der anerkannte Philosoph Lehrer und Astronom Astrologe Stephanos von Alexandria ausgemacht werden welcher anscheinend vom byzantinischen Kaiser Herakleios selbst Herrschaft 610 641 in einer spaten Phase der kulturellen Belebung von Alexandria nach Konstantinopel geholt worden war 62 Der Komplex bzw Teile der Hellenistischen bzw klassischen Astrologie selber wurden wohl bereits ab dem 2 Jh n Chr z B nach Indien weiter vermittelt und ab dem 3 Jh im grosspersischen Sassanidenreich aufgenommen 63 So wurden beispielsweise die astrologischen Abhandlungen des Dorotheos von Sidon und von Vettius Valens ins Mittelpersische des Sassanidenreiches ubertragen 64 Das neue muslimisch arabische Reich wiederum rezipierte bzw ubersetzte nach der Eroberung des Sassanidenreiches im 7 Jh offenkundig vielfach das dort vorgefundene astrologische Gedankengut hellenistischer persischer und indischer Herkunft Als erster bekannter und bedeutender Lehrender der Astrologie Astronom und Ubersetzer aus dem Griechischen im Arabischen Reich gilt der syrische Grieche und Christ Theophilos von Edessa 65 Mittelalter BearbeitenIn der mittelalterlichen Periode der Astrologie zwischen Antike bzw Spatantike mit ihrer klassischen hellenistischen Astrologie und der Neuzeit dominierten in der astrologischen Praxis und Lehre bei weitem die Fragehoroskope und Elektionen Wahl eines astrologisch gunstigen Zeitpunktes fur ein Vorhaben aus dem Bereich der so genannten Stundenastrologie sowie mundanastrologische Themen wozu z B auch Fragen zur Entwicklung von Wetter und Landwirtschaft gehorten usw Ein ganz wesentlicher Grund fur diese Astrologie Schwerpunkte lag darin dass viele Klienten weder sichere Kenntnis oder einen gesicherten Nachweis ihres Geburtsdatums besassen erst recht keine exakte Geburtszeit genauso haufig war die geographische Position des Geburtsortes vielfach unbekannt Doch nur unter diesen Voraussetzungen war und ist die Erstellung eines Geburtshoroskopes mit den nachfolgenden Deutungen moglich Weiterhin hatten die meisten Klienten oder Besucher eines Astrologen konkrete Fragen zu aktuellen Problemen oder Lebenslagen und wenig Interesse an der umfangreichen Deutung des eigenen Lebensweges anhand des Geburtshoroskopes 66 Mit den drei monotheistischen Religionen Judentum Christentum und Islam ergaben sich typische weit verbreitete Konfliktpunkte mit den philosophischen und religiosen Implikationen die vom Komplex der Astrologie mittransportiert wurden das Thema der menschlichen Willensfreiheit das Thema der gottlichen Verehrung der Gestirne das Thema der eigenstandigen von Gott unabhangigen Wirkmachtigkeit der Gestirne das Thema der Vorherbestimmung durch eine deterministisch verstandene Astrologie das Thema der nichtgottlichen Prognosemoglichkeiten durch astrologische MethodenIslam Bearbeiten Im Mittelalter wurde die spatantike Astrologie vor allem im islamischen Kulturbereich weiter gepflegt unter Rezeption besonders der hellenistischen Astrologie sowie indischen und wie auch persisch sassanidischen Astrologie Elementen Als speziell indische und sassanidische Astrologie Entwicklungen oder Erfindungen welche vom unterworfenen Sassaniden Reich in die arabisch islamische Astrologie ubernommen wurden zahlen u a die so genannte Militar Astrologie wie auch die Grundlagen der Stundenastrologie ebenso astrologische Geschichtsbetrachtungen auf Basis u a von Deutungen des jahrlichen Widder Ingress der Sonne und der Grossen Konjunktion den Saturn Jupiter Konjunktionen und samt ihren Zyklen Eine sassanidische Erfindung war weiterhin der astrologisch geplante Augenblick von Herrscher Kronungen mit einem geeigneten Horoskop wie es fur den sassanidischen Grosskonig Chosrau I Herrschaft 531 579 n Chr uberliefert wurde 67 68 Vom 8 bis 10 Jahrhundert wurden in der arabischen Welt astrologische Texte gesammelt und ubersetzt Ein herausragendes Zentrum dieser Aktivitaten war die Bibliothek von Bagdad Daher war zu dieser Zeit ein grosser Teil der astrologischen Werke des Hellenismus wie Valens Anthologiae in arabischer Ubersetzung verfugbar Parallel dazu wurden auch einige technische Erleichterungen der Arbeit der Astrologen entwickelt nbsp Aus Abu Ma schars Einfuhrung in die Astronomie Bagdad 848Typisch fur die Anfange der Astrologie im arabisch islamischen Reich war entsprechend z B die Tatigkeit von Theophilos von Edessa im 8 Jh Der griechisch sprechende christlich maronitische Syrer ubersetzte vielfach hellenistische Astrologie Texte ins Arabische z B Valens Anthologiae und betatigte sich spater als Astronom und Astrologe Sternkundiger am Hof der Kalifen al Mahdi und al Mansur in Bagdad 69 70 Theophilos dessen Werke in der Geheimbibliothek des Kalifenhofes in Damaskus untergebracht gewesen sein sollen hatte u a wohl eine Vorliebe fur Kriegsastrologie also zur astrologischen Einschatzung und Deutung von Kriegshandlungen 71 Der indische Astrologe Kankah auch Kanakah oder womoglich Katakah geschrieben und biographisch kaum fassbar wenn auch u a von Abu Ma schar genannt sowie der vom Judentum zum Islam konvertierte Astrologe und Astronom Messahallah die beide ebenso in Bagdad am Kalifenhof berieten und lehrten erganzen das Bild der islamisch arabischen Astrologie Fruhphase 72 73 74 Da der Koran zwar die Verehrung astraler Gottheiten verurteilt aber die Interpretation himmlischer Zeichen zum Verstandnis des Willens Allahs akzeptiert unterstutzten muslimische Herrscher seit jeher die Entwicklung der Astrologie wie auch anderer Wissenschaften 75 Verschiedene islamische Gelehrte und Literaten wie beispielsweise der Sprachwissenschaftler al Chalil ibn Ahmad al Farahidi bezeugten ab dem 9 Jh direkt und indirekt nachweisbar ihre Ablehnung der Astrologie selber 76 Schriftliche Arbeiten zur theologischen Widerlegung der Astrologie sind erstmals ab etwa Ende des 10 Jh greifbar so z B bei ʿAbd al Dschabbar ibn Ahmad oder al Baqillani sie postulierten meist die Unvereinbarkeit einer astrologisch haufig angenommenen autonomen Wirksamkeit der Gestirne mit der im Koran formulierten Alleinwirksamkeit Gottes der ersten und einzigen Ursache Kritik an der Astrologie wie im 11 Jahrhundert etwa durch Avicenna und philosophische Widerlegungen z B von al Farabi sind etwas fruher sichtbar erstmals wohl in der ersten Halfte des 10 Jh 77 78 Mit al Farabi 9 10 Jh der die Astrologie selber abgelehnt hatte und spater unfreiwillig ihre grossere Akzeptanz im westlichen Europa mit bewirkt hatte lasst sich eine fur das Mittelalter weitgehend geteilte Einschatzung der Astrologie festhalten Er betrachtete sie in seiner Abhandlung Iḥṣaʾ al ʿulum Buch der Klassifikation der Wissenschaften zusammen mit der Astronomie als Teil der mathematischen Wissenschaft Anverwandte Praktiken und Weltanschauungen wie die nicht nur mittelalterlich weit verbreitete Astralmagie bzw magische Astrologie wozu z B die Talisman Herstellung gehorte zahlten fur ihn nicht zur Mathematik woruber wohl gleichfalls ein mittelalterlicher Konsens herrschte In Wissenschaftsverstandnis von Al Farabi kam allerdings die Astralmagie aber auch die Medizin gar nicht vor Kein Jahrhundert spater wurde vom persischen Gelehrten al Ghazali 11 12 Jh in dessen Werk Maqaṣid al falasifa Die Absichten der Philosophen u a die Magie und die Medizin als Teil dessen gesehen was damals vielfach unter Naturwissenschaft verstanden wurde die Astrologie blieb weiterhin Teil der Mathematik Die Schrift von al Farabi uber die Klassifikation der Wissenschaften wie auch die Abhandlung von al Ghazali wurden spater im christlich lateinischen westlichen Europa durch Ubersetzungen im Toledo des 12 Jh bekannt und breit rezipiert unabhangig davon ob man beispielsweise aus religiosen ethischen oder philosophischen Grunden die Astrologie oder die Astralmagie teils ablehnte 79 Der bedeutende Gelehrte und Ubersetzer Dominicus Gundisalvi im Toledo des 12 Jh stufte wiederum auf Grundlage der Klassifikation der Wissenschaften von al Farabi welchen er ausfuhrlich zitiert und anderer arabischer Gelehrter die Astrologie grundsatzlich als herausragende Beurteilungswissenschaft ein was damals vielfach aufgenommen wurde und der Astrologie eine breitere Akzeptanz ermoglichte Mit Gundisalvis wurde die auf Isidor von Sevilla 7 Jh zuruckgehende im lateinisch christlichen westlichen Europa massgebliche Unterscheidung der Astrologie in eine so genannte naturliche akzeptable Astrologie wie Astrometeorologie Astromedizin astrologische Geschichtsbetrachtungen und eine judiciarische aberglaubische wie abzulehnende Astrologie wie Prognosen zu Geburtshoroskopen zu Fragehoroskopen und Elektionen erweitert bzw uberwunden 80 Insgesamt blieben die Astrologie und Astrologen bis ins 20 Jh ziemlich treue Begleiter vor allem zahlloser muslimischer Herrscher Regionalfursten wie Grosswesire und ihrer Hofe so auch im Osmanischen Reich noch unter Sultan Mahmud II 81 So wurde die Astrologie vielfach eben geduldet obwohl sie religionsgesetzlich eindeutig abgelehnt wurde Allerdings hatten Astrologen und Astrologie allgemein im Laufe der Zeit sozusagen eine Islamisierung durchgemacht z B in der Form einer verstarkt an islamisch religiosen Bedurfnissen ausgerichteten in den Vordergrund geschobenen Astronomie In dieser Einkleidung konnten die genuin astrologischen Inhalte und Deutungen uberdauern wohl ahnlich dem Prozess der Christianisierung der Astrologie in der romischen Spatantike 82 Im Zuge der Ausbreitung der islamischen Kultur von Spanien bis nach China verbanden muslimische Gelehrte die hellenistischen und babylonischen Traditionen der Astrologie mit entsprechenden indischen und chinesischen Lehren Die arabisch islamische Astrologie erlebte im Orient eine Blutezeit bis ins 11 Jh danach wurde sie stark mit esoterisch okkulten Gedankengut und Praktiken verbunden ein Vorgang der vielleicht den beginnenden langsamen Niedergang der dort gelehrten wissenschaftlichen Astrologie mit bewirkt hat Schliesslich kam mit der Eroberung von Bagdad 1258 und des arabisch islamischen Kalifenreich durch die Mongolen u a die breite Lehre und Ausubung der wissenschaftlichen und Hof Astrologie vielfach zum Erliegen 83 Schon zu Anfang der astrologischen Blutezeit im islamisch arabischen Orient ab dem 8 Jh wurde die arabisch islamische Astrologie mitsamt der von ihr rezipierten hellenistischen oder klassischen Astrologie Werke der Spatantike beispielsweise in das konkurrierende Byzantinische Reich und nach Konstantinopel weitervermittelt So anscheinend durch Stephanos Philosophos 8 Jh im Rahmen eines gestiegenen geistigen Interesses u a an der Astronomie im Byzanz im Vorfeld der so genannten Makedonischen Renaissance 84 Stephanos welcher aus dem islamischen Persien nach Konstantinopel ubergesiedelt war behauptete den hohen wissenschaftlichen Rang der Astrologie und notierte die Sterne durften im Rahmen des Christentums naturlich nicht als gottlich verehrt und ihnen ebenso keine Willensautonomie unterstellt werden Auch die Werke von Theophilos von Edessa dem Gelehrten und Astrologen am islamischen Kalifenhof in Bagdad welcher gleichfalls uber die Harmonisierung von Christentum und Astrologie geschrieben hatte wurden in Byzanz ab dem 9 Jh im kulturellen Aufschwung der Makedonischen Renaissance vielfach rezipiert ebenso so die dafur ins Griechische ubersetzten astrologischen Traktate anderer Gelehrter und Astronomen Astrologen aus dem islamisch arabischen Orient wie Abu Ma schar und Sahl ibn Bischr 85 86 Die kulturellen Beziehungen zwischen Konstantinopel und dem expandierenden arabisch islamischen Reich abseits der kriegerischen Auseinandersetzungen werden auch dadurch deutlich dass Kalif al Ma mun erste Halfte 9 Jh den herausragenden Gelehrten Leon der Mathematiker von Konstantinopel nach Bagdad holen wollte u a anscheinend besonders wegen Leons Fahigkeiten im Bereich Mathematik und Geometrie und wohl auch wegen dessen astrologischer Gelehrtheit 87 Doch vor allem wahrend der arabisch islamischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel 8 Jh bis 15 Jh Al Andalus genannt und der einsetzenden christlichen Ruckeroberung wurden u a zahlreiche Astrologie Texte z B in Toledo durch Ubersetzungen ab dem 12 Jh nach und nach von Sudeuropa her im hochmittelalterlichen christlichen Europa rezipiert was ab dem 13 Jh zu einer ersten europaischen Blute der Astrologie fuhrte 88 89 An dieser Ubersetzungstatigkeit und Verbreitung astrologischer Werke wie Kenntnisse in und aus dem islamischen Spanien hatten auch judische Gelehrte bedeutsamen Anteil 90 Das einflussreichste Werk der judischen Astrologie jener Zeit war das Sepher reshit hokhmah 12 Jh von Abraham ibn Ezra Das werdende spatere Osmanische Reich rezipierte wiederum weitestgehend aus der Zeit und dem Herrschaftsgebiet der Seldschuken die dort tradierte arabisch islamische Astrologie Astronomie Zeitweilig hatten die Seldschuken im 11 Jh und 12 Jh z B uber die Astrologie Hochburg Bagdad geherrscht von den seldschukischen Sultane Tughrul Beg und Alp Arslan ist ihr grosse Interesse an Astronomie und Astrologie uberliefert Alp Arslan soll so ein Historiker an seinem Hof vor der Schlacht bei Manzikert Astrologen uber deren Aussichten bzw geeignete Zeitpunkte dafur konsultiert haben An den seldschukischen Herrscher Hofen gab es wie im islamischen Orient ublich ebenfalls offizielle Hof Sternkundige also Astrologen Astronomen 91 Im Osmanischen Reich mit der neuen Hauptstadt Istanbul entwickelte sich rasch zwischen dem spaten 15 Jh und dem fruhen 16 Jh die Institution des munajjim bashi des offiziellen Hof Sternkundigen der Chef Astronom Astrologe am Sultanshof in Istanbul dem mehrere Assistenten unterstanden Sie blieb uber Jahrhunderte bis zum Ende des Sultanats in Istanbul bis Anfang der 1920er Jahre erhalten 92 An den offiziellen Aufgaben des Chef Sternkundigen am Sultans Hof in Istanbul lassen sich wahrscheinlich einige typische Tatigkeitsfelder von Astronomen Astrologen an den zahlreichen anderen fruheren islamischen Herrscher Hofen ableiten 93 Erstellung von offentlichen Jahres Kalendern oder Almanachen u a mit historischen Chronologien dem mundanastrologische Horoskop zum Widder Ingress der Fruhlings Tagundnachgleiche samt Deutungen Vorhersagen zu Wetter Sultan und Regierung astrologische Bewertungen der Tage jeden Monates fur geeignete und ungeeignete Unternehmungen Elektionen Sonnen und Mondfinsternisse im Jahr samt astrologischen Deutungen Erstellung des Ramadan Kalenders Errechnung astrologisch geeigneter Zeiten Elektionen fur offentliche und private Handlungen und Tatigkeiten von Sultan und Regierungsmitgliedern Staats und Regierungstatigkeiten Information des Palastes uber Finsternisse Kometen und weitere Erd und Himmels Phanomene Organisation der genauen Zeitgebung beispielsweise fur die genauen Gebetszeiten und der Muvakkithane Zeitgeberhauser mit den dortigen Mitarbeitern den muvakkits Die bedeutendsten Astrologen des islamischen Mittelalters waren wohl al Kindi und sein Zeitgenosse wie Kollege und wahrscheinlicher Schuler Abu Ma schar beide aus dem mittelalterlichen arabisch islamischen Orient und in Bagdad lehrend 94 95 Al Kindi entwickelte auf der Grundlage des stoischen Konzepts einer alles verbindenden Sympathie eine ganzheitliche Sicht des Kosmos in dem himmlische und irdische Korper aber auch Worte und Handlungen durch das Aussenden von Strahlen einander beeinflussen Abu Ma schar betrachtete die Astrologie als eine mathematische Wissenschaft In seinem einflussreichen Introductorium in Astronomia lat Ubers gab er eine Ubersicht uber alle klassischen astrologischen Techniken einschliesslich derer der Inder In Zij al hazarat sprach er davon dass die Astrologie den Menschen ursprunglich durch gottliche Offenbarung gegeben worden aber inzwischen weitgehend vergessen sei Im Anschluss daran entwickelte er eine philosophische Grundlegung der Astrologie die angeblich auf einer sehr alten Schrift basierte welche lange verborgen gewesen sei und deren Inhalte er nun wieder zuganglich mache Bedeutend waren auch Abu Ma schars Darlegungen uber die dreifache Grosse Konjunktion dem seltenen Ereignis dass Jupiter und Saturn einander aus geozentrischer Sicht innerhalb eines Jahres dreimal hintereinander beruhren Dieser Konstellation wurde schon lange eine besondere Bedeutung zugeschrieben aber Abu Ma schar wendete das nun auf die Frage an wann der Mahdi die Entsprechung des Messias in der Schia wiederkehren werde Dies war das Vorbild fur entsprechende Spekulationen in der judischen und christlichen Kultur bis in die Neuzeit Leistungen der arabischen Astrologie 96 verbesserte prazisere Planetentafeln die Ephemeriden zur Berechnung der Planeten und Fixstern Positionen aufgrund weiterentwickelter Astronomie und Mathematik Weiterentwicklung der sogenannten Katarchen Astrologie zur noch heute verwendeten Stundenastrologie mundanastrologische Geschichtsbetrachtung besonders mit der Deutung von Saturn und Jupiter Konjunktionen bzw Zyklen der so genannten Grossen Konjunktion eine Methode welche sassanidisch persischen Ursprungs ist mundanastrologische Deutung des so genannten Widder Ingress einem Horoskop fur den Augenblick in welchem die laufende Sonne das Tierkreiszeichen Widder erreicht Wiederkehrhoroskop bzw Solar Horoskop fur den genauen Zeitpunkt der Sonnen Wiederkehr auf die exakte Position der Geburts Sonne erst die arabische Geburtshoroskopie entwickelte Horoskope fur diesen Augenblick davor wurden bei der Sonnen Wiederkehr lediglich die Tierkreis Positionen der laufenden Planeten zum Geburtshoroskop gedeutet Vermehrung und Weiterentwicklung der so genannten Sensitiven Punkte der bekannteste ist der Gluckspunkt Verwendung und Deutung der so genannten Mondhauser aus indischer HerkunftChristentum Bearbeiten Byzantinisches Reich Bearbeiten Die Kultur und das geistige Leben des Byzantinischen Reiches kann noch vor dem lateinischen christlichen Europa als der unmittelbare christliche Erbe der spatantiken hellenistischen Astrologie im mittelalterlich christlichen Raum betrachtet werden Und die Mehrheit der griechisch sprachigen astrologischen Handschriften die im massgeblichen Catalogus Codicum Astrologorum Graecorum veroffentlicht wurden stammen aus dem Byzantinischen Reich 97 Diese byzantinischen Astrologie Manuskripte sind bisher nur wenig ausgewertet und ediert worden so dass das Bild von der Astrologie in Byzanz bislang ziemlich unvollstandig sein durfte Doch machen die bisherigen Publikationen und Arbeiten die Bedeutung und Umfang der dortigen Astrologie allmahlich sichtbarer 98 Etwa am Beginn des byzantinischen Mittelalters steht der Philosoph Lehrer und Astronom Astrologe Stephanos von Alexandria den anscheinend Kaiser Herakleios selbst Herrschaft 610 641 in einer Zeit kultureller Belebung von Alexandria nach Konstantinopel geholt hatte 99 Mit der astrologischen Blutezeit im benachbarten islamisch arabischen Orient wurde die dortige Astrologie inklusive der rezipierten hellenistischen oder klassischen Astrologie Werke vielfaltig im konkurrierenden Byzantinischen Reich rezipiert Als Vermittler und Anreger im Rahmen eines steigenden Astronomie Interesse in Byzanz war anscheinend beispielsweise ein Stephanos Philosophos 8 Jh tatig 84 Stephanos aus dem islamischen Persien nach Konstantinopel ubergesiedelt sprach u a vom hohen wissenschaftlichen Rang der Astrologie und forderte im Christentum stehe den Sternen naturlich keine gottliche Verehrung zu ebenso durfe ihnen keine Willensautonomie unterstellt werden Und die Werke von Theophilos von Edessa dem Gelehrten und Astrologen am islamischen Kalifenhof in Bagdad welcher ebenso die Harmonisierung von Christentum und Astrologie versuchte wurden ab dem 9 Jh in Byzanz recht breit rezipiert Dies gilt auch fur die astrologischen Texte von islamischen Gelehrten und Astronomen Astrologen wie Abu Ma schar und Sahl ibn Bischr 85 100 Der kulturell geistige Austausch zwischen Konstantinopel und dem expandierenden arabisch islamischen Reich wird gleichfalls dadurch sichtbar dass Kalif al Ma mun erste Halfte 9 Jh Leon der Mathematiker von Konstantinopel nach Bagdad holen wollte wohl auch wegen dessen astrologischer Gelehrtheit 87 Im 11 12 Jh bestand zwischen dem agyptischen Fatimiden Reich und dem Byzanz der Komnenen Dynastie anscheinend zeitweilig ein vielfaltiger Transfer auch auf astrologischer Ebene So arbeiteten in jener Zeit offenbar agyptische Astrologen in Konstantinopel wahrscheinlich auch fur den kaiserlichen Hof dort wahrend die so genannten Grossen Hakimitischen Tafeln al Zij al Kabir al Hakimi von Kairoer Astronomen Ibn Yunus die Ephemeriden fur astronomische wie astrologische Berechnungen in Byzanz verwendet wurden 101 102 Wahrend der byzantinischen Geschichte schwankte das Interesse an der Astrologie Astronomie sowie ihre Ausubung erheblich wie anderorts und in anderen Epochen ebenso Etwa Ende des 8 Jh stieg nach vielen Jahrzehnten militarischer Auseinandersetzungen zuerst mit dem Sassaniden Reich danach mit dem expandierenden arabisch islamischen Reich ihre Beachtung stark an Einen Hohepunkt erreichte Praxis und Lehre wahrend der Makedonischen Renaissance im 9 10 Jh So sind u a zu Kaiser Konstantin VII 10 Jh Geburtshoroskope inklusive detaillierter Deutung erstellt worden 103 Im 11 und 12 Jh fand erneut ein Aufschwung wahrend der Komnenen Dynastie statt Sowohl fur Alexios I Komnenos wie fur seinen Manuel I Komnenos sind in sassanidischer Tradition Horoskope fur den Kronungsaugenblick erstellt worden von Manuel I ist sogar ein Traktat zur Verteidigung einer christlich verankerten Astrologie uberliefert 104 105 Anna Komnena die Historikerin und Tochter von Alexios I Komnenos erlautert in ihrem bekannten Geschichtswerk Alexiade um 1148 geschrieben ausdrucklich das Neuartige der Geburtshoroskopie in Relation zu den Fahigkeiten der antiken Vorbilder wie Platon oder Eudoxos von Knidos den Alten in Zusammenhang mit einer spektakular eingetroffenen Vorhersage des ausgehenden 11 Jh 106 nbsp Manuel II Palaiologos Uberliefertes Horoskop fur die Proklamation als Mitkaiser 25 September 1373 107 Fur die byzantinische Palaiologen Dynastie 13 15 Jh kann eine weitere Blutezeit der Astrologie festgestellt werden an welcher auch der kaiserliche Hof in Konstantinopel mitbeteiligt gewesen war Beispielsweise ist ein Proklamations Horoskop 1373 uberliefert diesmal von Manuel II Palaiologos allerdings nur fur sein Amt als Mitkaiser von Johannes V Palaiologos 107 108 Im spaten 14 Jh sind nun gleich zwei Gelehrte und Astronomen Astrologen Johannes Abramios und Eleutherios von Elis in einem Kreis weiterer Schuler und Astrologen wohl u a in Konstantinopel wirkend durch verschiedene teils umfangreichere Handschriften greifbar 109 Wie schon in der christlichen Spatantike und im Islam des Mittelalters wurden immer wieder mal Astrologen vor allem aus Konstantinopel ausgewiesen astrologische Betatigung zeitweilig verboten und die Astrologie besonders von Kirchenleuten und Theologen kritisiert wie diskreditiert Dessen ungeachtet findet man im Byzantinischen Reich Jahrhunderte vor dem Gebrauch einer gelehrten Astrologie im lateinisch christlichen westlichen Europa vielfach die Anwendung anspruchsvoller gelehrter Techniken und Methoden wie die Geburtshoroskopie die Stundenastrologie oder die so genannten Militar Astrologie Methoden welche stets akademische mathematisch astronomische Kenntnisse erforderten Zudem also teils Techniken welche die spatantike hellenistische Astrologie so noch nicht gekannt und Byzanz als Weiterentwicklung erst aus dem islamisch arabischen Orient rezipiert hatte Ob im Byzantinischen Reich auch eigenstandige astrologische Techniken oder Astrologie Bereiche entwickelt wurden war bislang kein wissenschaftlicher Forschungsgegenstand soweit erkennbar Klar ist hingegen dass gelehrte Anhanger des sich ab dem spaten 14 Jh zunachst vor allem in Italien formierenden Humanismus als Teil der europaischen Renaissance im grossen Ausmass griechisch sprachige Handschriften tatsachlich oder vermeintlich antiker Werke im Byzanz der Palaiologen Dynastie bzw in fruheren Gebieten des Byzantinischen Reiches aufkauften oder kopieren liessen In diesen Zusammenhang gehort zudem noch der fur die entstehende Esoterik wie Okkultismus bzw Hermetik der Renaissance ausgesprochen bedeutsame Fund von griechischen Texten des Corpus Hermeticum in Mazedonien 1463 von dem man damals glaubte sie wurden die altesten Weisheitslehren der Menschheit uberliefern 110 Vor allem der namensgebende legendare Hermes Trismegistos wurde astrologisch mit Merkur gleichgesetzt Mit Merkur identifizierten sich in Folge der Ubersetzung und Veroffentlichung der Corpus Texte viele Dichter und Astrologen der Renaissance die Astrologie wurde nachfolgend ofter als Teil Hermetik gelehrt und betrachtet 111 Zugleich wirkten verschiedene byzantinische Gelehrte in Italien wie Bessarion und Georgios Gemistos Plethon besonders in Florenz 112 Dabei kamen auch zahlreiche astronomisch astrologische Abhandlungen byzantinischer Zeit als Handschriften u a nach Italien wie jene aus dem Umfeld von Johannes Abramios 113 Wegen der Eroberung von Konstantinopel im Jahre 1453 verliessen weitere byzantinische Gelehrte ihre Heimat in Richtung Italien und westlicheres Europa Dass der Transfer dieser Manuskripte wie auch das Wirken der byzantinischen Gelehrten in Italien und dem lateinisch christlichen Europa einen eigenstandigen Beitrag zur bzw weiteren Anschub der Astrologie Entwicklung in der Renaissance leisten konnten kann angenommen werden 114 Einschlage Arbeiten dazu liegen jedoch bisher anscheinend nicht vor Das lateinisch christliche Europa Bearbeiten Die Uberlieferung einfacher Astrologie Formen erfolgte im fruhen Mittelalter des lateinisch christlichen westlichen Europa vor allem in einigen Klostern in denen die noch in Latein vorhandenen Astrologie Schriften weiter tradiert wurden wie sie insbesondere Boethius und Isidor von Sevilla zusammengetragen hatten Jene einfachen laienastrologische Formen aus dem Komplex der Astrologie wie beispielsweise schlichte Tierkreiszeichen Deutungen vor allem im Rahmen einer Adaption an christliche Lehren pragten bis weit ins Hochmittelalter die zunachst wenigen und meist zaghaften Anwendungen astrologischer Herkunft Naturliche Astrologie und Judiciar Astrologie Isidor traf in seiner Enzyklopadie Etymologiae eine Jahrhunderte wirksame Unterscheidung zwischen einer naturlichen und einer aberglaubischen Astrologie Als aberglaubisch bezeichnete er die Bestrebungen der Astrologie aus dem Geburtshoroskop den Charakter und das Schicksal eines Menschen bestimmen zu wollen Er bestritt nicht dass man auf diese Weise moglicherweise zu Erkenntnissen kommen konne aber seit dem Sieg Christi sei das gegenstandslos und daher nicht mehr zulassig Die nach Isidor zulassige naturliche Astrologie befasste sich etwa mit der Wettervorhersage oder mit medizinischen Fragen in letzterer Hinsicht empfahl er dass jeder Arzt eine astrologische Ausbildung haben solle Bei Isidor wie auch haufig in den spateren Jahrhunderten des Mittelalters bis in die Neuzeit hinein ist jedoch inhaltlich keine eindeutige Unterscheidung zwischen Astronomie und naturlicher Astrologie erkennbar 115 Die von Isidor abgelehnte aberglaubische Astrologie betraf also weitgehend nur die Geburtshoroskop Prognosen Ein Bereich der Astrologie der spater im Mittelalter wie in der Neuzeit als Judiciar Astrologie oder Astrologia judiciaria bezeichnet werden wird als urteilende Astrologie 116 Sie stand ab dem Hochmittelalter seit dem im lateinisch christlichen Europa die zunehmenden Kenntnisse einer wissenschaftlichen Astrologie beispielsweise die Horoskop Berechnungen und Zukunftsprognosen ermoglichten im Brennpunkt sowohl theologisch christlicher wie philosophischer Kritik und von Verbotsmassnahmen 117 Im 12 Jahrhundert lehrten die Scholastiker Petrus Abaelardus und Hugo von St Viktor entsprechend dass die Astrologie im Bereich der naturlichen Ursachen Aussagen machen konne aber nicht uber die vom Zufall und vom Willen Gottes abhangigen Contingentia Diese Einschatzungen sollten fur Jahrhunderte zum offiziellen Standpunkt der Kirche werden Auch die papstlichen Verbote und Erlasse Bulle beispielsweise des 16 Jahrhunderts gegen Wahrsagerei und Magie wie auch Astrologie betrafen weitgehend nur divinatorisch 118 verstandene Prognosetechniken samt konkreten Zukunftsvorhersagen zu Geburtshoroskopen in Abgrenzung zur erlaubten naturlichen Astrologie Die bekannte Bulle von Papst Sixtus V Contra exercentes artem astrologiae iudiciariae et alia quaecumque divinationum genera librosque legentes vel tenentes wandte sich gegen die judiziarische Astrologie auf Basis von Divination und schloss vom Verbot jedoch echte wissenschaftliche Prognosen aufgrund naturlicher Ursachen und statistischer Haufigkeiten aus Schon lange vor der Bulle von Sixtus V wie erst recht danach hatten gelehrte Astrologie Anhanger und Astrologen oft betont die astrologischen Prognosen ruhten auf der Annahme dass die Himmelskorper einen physischen Einfluss auf Erde und Mensch ausubten und damit wiederum auf kollektive Ereignisse wie individuelle Schicksale Mit diesem Argument versuchte man an die naturliche und erlaubte Astrologie anzuschliessen die nach damaligem Physik Verstandnis wie Kosmologie naturliche Ursachen als Ursprung gehabt hatte 119 In etwas alteren katholischen Theologie Lexika wurde die Astrologie noch in diese beiden Bereiche geteilt und definiert 120 Eine inhaltlich ausreichende Differenzierung zwischen naturlicher Astrologie und Astronomie war bis ins 17 Jh weiterhin nicht gegeben nbsp Albertus Magnus Fresko von Tommaso da Modena um 1352 in Treviso ItalienIn den 1260er Jahren hat der Scholastiker Albertus Magnus womoglich das Speculum Astronomiae geschrieben gesichert ist dies jedoch nicht wie auch die Wirkung dieser Schrift anscheinend eher gering geblieben war 121 Im Werk wird zwischen magischer Anwendung und wissenschaftlicher Prufung unterschieden und zugleich die Unterscheidung von Astronomie und Astrologie als zwei Zweigen einer Wissenschaft eingefuhrt Dabei wird die Astronomie als eine mathematische Disziplin betrachtet deren Berechnungen von der Astrologie interpretiert und fur Aussagen uber zukunftige Ereignisse verwendet werden Die Astrologie fuhre alle irdischen Dinge auf ihre gottliche Quelle zuruck und fuhre daher auch den Menschen zu Gott Thomas von Aquin argumentierte dass die Astrologie auf der Vernunft beruhe und dass diese den Willen bestimme Dagegen wendeten Averroisten wie Johannes Duns Scotus ein dass der Wille uber der Vernunft stehe und dass daher auch Gottes Wille nicht von der Vernunft erfasst werden konne Noch weiter als der Autor des Speculum Astronomiae ging dagegen Roger Bacon der Astrologie Alchemie und Magie als empirische Wissenschaften 122 betrachtete Dabei bezog er sich u a auf Ptolemaeus und Abu Ma schar und behauptete dass kein ernsthafter Astrologe je eine fatalistische oder deterministische Position vertreten habe Ebenfalls in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts erschien eine ausfuhrliche Kritik der Astrologie durch den Dominikaner Gerhard von Sileto Gerhard von Feltre in seinem Werk Summa de astris Astrologische Prognosen und Deutungen Anwendungen wie Methoden auf Basis einer gelehrten wissenschaftlichen Astrologie in Verbindung mit den dafur notwendigen mathematisch astronomischen Kenntnissen sind erst ab dem 12 Jh im lateinisch christlichen Europa greifbar 123 124 Dies geschah vor allem in Folge der arabisch islamischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel 8 Jh bis 15 Jh und der einsetzenden christlichen Ruckeroberung In diesen Zusammenhang wurden u a zahlreiche Astrologie Texte z B in Toledo durch Ubersetzungen ab dem 12 Jh nach und nach im hochmittelalterlichen christlichen Europa rezipiert mit einer ersten Astrologie Blute im 13 Jh 88 89 An diesem Geschehen hatten auch judische Gelehrte bedeutsamen Anteil 125 Fur den sizilianischen Hof des normannischen Konigs Wilhelm II von Sizilien 2 Halfte 12 Jh ist die vermutlich fruheste Uberlieferung gelehrter ausgeubter Astrologie fur das lateinische Europa gesichert 1183 1184 Getatigt durch islamische Astronomen Astrologen wie der islamische aus Spanien kommende Geograph und Reiseschriftsteller Ibn Dschubair berichtete 126 Sizilien konnte vor der normannischen Kontrolle auf eine langere Phase islamisch arabischer Herrschaft zuruckblicken ausgehend allerdings nicht von Al Andalus Spanien sondern von Emiren aus tunesischem Gebiet so dass die bekannten arabisch islamischen Gelehrten am Hof des normannischen Konigs Roger II von Sizilien Grossvater von Wilhelm II von Sizilien anscheinend nicht aus Spanien stammten Ein anderer Enkel von Roger II von Sizilien der Staufer Konig und Erbe der normannischen Herrschaft Friedrich II 1194 1250 setzte die normannische Hoftradition und damit auch die Nutzung und Forderung gelehrter Astrologie Astronomie in Sizilien fort Die daran zeitweilig beteiligten Gelehrten wie Michael Scotus oder Theodor von Antiochia arbeiteten am Hof allerdings in mehreren Gebieten und Funktionen Scotus hatte zuvor in Toledo zahlreiche arabisch sprachige Werke ubersetzt u a astrologische astronomische Theodor war beispielsweise auch in Mosul und Bagdad bei arabischen Gelehrten geschult worden 127 Es war die Stundenastrologie aus dem Bereich der Astronomie Astrologie die am haufigsten praktiziert und genutzt wurde neben der fur das ganze Mittelalter selbstverstandlichen naturlichen Astrologie Astronomie sonst galt das Interesse noch der Mundanastrologie Die Deutung von Geburtshoroskopen war aus schon angefuhrten Grunden im Hochmittelalter eher selten bzw kaum moglich 128 Ahnlich wie der Hof Friedrichs II forderte eine Generation spater der kastilische Hof unter Alfons von Kastilien 1221 1284 welcher mit den Staufern verwandt gewesen war an seinem Geburtsort Toledo eine grosse Gelehrtentatigkeit im Rahmen einer von ihm neu initiierten Ubersetzerschule Dabei wurden auch und besonders arabische Werke der Astronomie Astrologie ubertragen und verbreitet Die bekannten Alfonsinischen Tafeln Ephemeriden mit den taglichen Positionswerten der Planeten sind ebenfalls ein Ergebnis dieser Forderung 129 Uber astrologische Beratungstatigkeiten ist von Alfons Hof dagegen nichts Konkretes bekannt Ab der ersten Halfte des 13 Jh verbreitete sich die gelehrte Astrologie im lateinischen Europa von Suden her allmahlich in den zahlreich entstehenden grosseren Stadten aus in Norditalien vielleicht sogar von Sizilien ausgehend wo in Forli mit Guido Bonatti der vermutlich bekannteste und vielfach noch weit spater zitierte Astrologe Astronom des 13 Jh praktiziert hatte 130 Die ebenfalls im Laufe jenes Jahrhunderts einsetzenden Grundungen von Universitaten wie in Paris oder Bologna und nachfolgend im ganzen lateinischen Europa forderte wahrscheinlich diese Entwicklung gleichfalls da an den Universitaten als Vorstudium die in die Antike zuruck reichenden Sieben Freien Kunste gelehrt wurden Diese umfassten u a die mathematischen Facher Arithmetik Zahlentheorie und Geometrie inkl Geographie und Naturgeschichte Musik Musiktheorie und Astronomie damals inkl methodischer und astronomischer Grundlagen der Astrologie 131 Das lateinisch europaische Spatmittelalter mit wachsender Bevolkerung steigender Wirtschaftsleistung und weiteren Grundungen von Universitaten und stadtischen Gymnasien verstarkte die Nachfrage und Verbreitung wie eigenstandige Weiterentwicklung der Astronomie Astrologie Einen weiteren merklichen Anstoss erfuhr die Astrologie im Ubergang von Spatmittelalter zur Fruhen Neuzeit ab dem Renaissance Humanismus der sich zunachst besonders von Italien ausgehend ab dem spaten 14 Jh entfaltete und in die europaische Renaissance der Fruhen Neuzeit mundete Typischerweise ruckte entlang dieser Entwicklung das Individuum mitsamt einer starker antikisierenden pantheistischen Weltsicht mehr in den Mittelpunkt so dass die Erstellung und Deutung von Geburtshoroskopen immer wichtiger wurde und schliesslich deutlich zunahm 132 Die Erfindung des Buchdruckes im spaten 15 Jh beschleunigte die Verbreitung und Haufung sowie Verbesserung astrologischer Werke und Lehrwerke wie Ephemeriden stark Neuzeit BearbeitenFruhe Neuzeit Bearbeiten Im Renaissance Humanismus und in der Renaissance erlebte die gelehrte Astrologie eine weitere Blutezeit die bis in das spate 17 Jahrhundert andauerte 133 Sie wurde vor allem an Hofen gepflegt aber auch an den europaischen Universitaten wo man sie zusammen mit der Astronomie an den Artistenfakultaten lehrte Ebenso wurde sie an Medizinischen Fakultaten beachtet da sich medizinische Behandlungen und Operationen oft nach Planeten und Mondstellungen richteten die Anwendung der Astrologie auf die Medizin nannte man Iatromathematik und Iatroastrologie In Verbindung mit Aristoteles Naturphilosophie konnte sie auch Bestandteil eines Theologiestudiums sein 134 Der Schwerpunkt der gelehrten und ausgeubten Astrologie lag zunachst in Italien Auch mehrere Papste jener Zeit forderten die Astrologie darunter Pius II Sixtus IV Leo X und Paul III Von Italien aus verbreitete sie sich dann in ganz Europa Bedeutende Forderer im deutschsprachigen Raum waren die Habsburger bei einigen von ihnen lassen sich zu astrologisch auffalligen Zeitpunkten gesetzte Handlungen erkennen etwa in Bezug auf den Zeitpunkt einer Hochzeit 135 nbsp Griechische Ausgabe des Tetrabiblos von 1535Mit dem Aufkommen des Buchdrucks setzte die Produktion zahlreicher popular astrologischer Schriften wie Vorhersagen Jahresprognosen Almanachen und Darstellungen der astrologischen Medizin ein 136 Besonderes Aufsehen erregten Vorhersagen aufgrund der Grossen Konjunktion von 1484 Diese wurde mundanastrologisch als Ankundigung eines falschen Propheten und einer neuen heiligen Religion interpretiert wobei letztere zu neuen Gesetzen fuhren wurde welche die Privilegien des Adels einschranken und den Armen helfen wurden Dies wurde spater von Protestanten und Katholiken in entgegengesetzter Weise auf Martin Luther bezogen Die Grossen Konjunktionen wurden in der Folge auch zur vorausschauenden Datierung von Ereignissen verwendet die in der Bibel vorhergesagt sind Allerdings wandte sich die katholische Kirche gegen derartige Praktiken und setzte astrologische Schriften auf den Index wohingegen sich die Astrologie in protestantischen Gegenden frei entwickeln konnte auch wenn Luther ihr kritisch gegenubergestanden hatte und Johannes Calvin sie ablehnte Grosses Aufsehen erregte die Prognose zur Konjunktion von sechs Planeten im Tierkreiszeichen Fische im Februar 1524 zahlreiche Astrologen sagten mundanastrologisch fur diesen Zeitraum eine grosse Flut vorher die aber ausblieb 137 Dafur brach im Juni des gleichen Jahres der deutsche Bauernkrieg aus was nachtraglich als Folge der Planetenballung in den Fischen gedeutet wurde 138 Zur Entwicklung der Renaissance Astrologie trug bei dass antike im Mittelalter unbekannte Schriften wiedergefunden wurden Ausserdem wurden arabische und mittelalterliche Schriften in gedruckter Form verbreitet Besonderen Einfluss bekamen der Tetrabiblos des Ptolemaus und das pseudo ptolemaische Centiloquium durch die Ubersetzung aus den griechischen Originalen ins Lateinische in der Mitte des 16 Jahrhunderts 139 Diese Ubersetzungen bildeten die Grundlage einer reformistischen Stromung der Astrologie deren bedeutendster Vertreter Gerolamo Cardano war und die sich in ganz Europa verbreitete Man wollte die antike Astrologie als deren bedeutendsten Exponenten man Ptolemaus ansah vom arabischen Aberglauben und von den Verlockungen der Magie befreien Die Ptolemaer lehnten auch technische Neuerungen ab die in der arabischen Welt entwickelte worden waren Die sogenannte astronomische Revolution der Ubergang vom geozentrischen Weltbild zur heliozentrischen Betrachtung des Universums beeintrachtigte die Astrologie nicht 140 Astrologen nahmen weiterhin die geozentrische bzw anthropozentrische Perspektive ein die nicht an das geozentrische oder heliozentrische Weltbild gebunden ist 141 und viele der Protagonisten der neuen Astronomie darunter Nikolaus Kopernikus und Tycho Brahe Johannes Kepler oder Galileo Galilei 142 143 betrieben zugleich astrologische Studien bzw waren astrologisch beratend tatig Keplers Planetenbahn Berechnungen ermoglichten dann zum ersten Mal in der Astronomiegeschichte exakte Angaben der Planetenpositionen in den Ephemeriden welche auch die Astrologie brauchte nachdem das Kopernikanische Modell der nicht zutreffenden kreisrunden Planetenbahnen in dessen heliozentrischen Kosmosmodell zu keiner Genauigkeitsverbesserung der Ephemeriden gegenuber den Alfonsinischen Tafeln gefuhrt hatte 144 145 Der ptolemaischen Richtung die an die aristotelische Naturphilosophie anknupfte stand eine platonische und hermetische Interpretation der Astrologie bzw astronomia gegenuber wie sie von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim Paracelsus und Robert Fludd vertreten wurde 140 Agrippa versuchte mit Hilfe der Astrologie in das Gewebe von Analogien einzudringen das seiner Uberzeugung nach die elementarische die himmlische und die gottliche Welt verbindet Eine dritte Richtung vertrat Kepler der vor allem Fludd massiv kritisierte aber zugleich Platons Auffassung des Kosmos als einem perfekt geordneten Ganzen aufgriff in dem alles nach harmonischen geometrischen Proportionen geschaffen ist Auf dieser Grundlage entwickelte er eine Theorie der Aspekte zwischen den Planeten entsprechend den wohlklingenden und missklingenden Akkorden in der Musik Lange stand das Papsttum der Astrologie interessiert gegenuber Sixtus IV und Alexander VI hielten sich Hofastrologen Julius II und Paul III legten wichtige Termine auf vermeintlich gunstige Tage Der Florentiner Prediger Girolamo Savonarola wurde nicht zuletzt wegen seiner wutenden Agitation gegen die Astrologie offentlich verbrannt Diese astrologiefreundliche Haltung der Kirche anderte sich im Verlauf des 16 Jahrhunderts bis das Konzil von Trient 1563 ein Verbot der Astrologie beschloss das im Zuge der gregorianischen Kalenderreform 1582 erneuert wurde 146 nbsp Ein astrologischer Almanach von 1761Als sich gegen Ende des 17 Jahrhunderts die Naturphilosophie zunehmend einer mechanistischen Betrachtung des Universums zuwendete verloren die philosophischen Grundlagen der Astrologie an Plausibilitat 147 Dies fuhrte zum Niedergang der gelehrten Astrologie die bald an den Universitaten nicht mehr vertreten war und hatte auch vermehrte Verbote der Ausubung der Astrologie zur Folge Im Zeitalter der Aufklarung distanzierten sich gebildete Kreise noch deutlicher von der Astrologie 147 Sie galt als Superstition und Afterwissenschaft und wurde mehr und mehr Gegenstand des Spottes 148 So machte sich der irische Satiriker Jonathan Swift uber die Prognoseglaubigkeit seiner Zeitgenossen lustig indem er unter dem Pseudonym Isaac Bickerstaff einen astrologischen Almanach fur das Jahr 1708 herausgab und darin den Tod des Astrologen John Partridge vorhersagte 1709 folgte ein Pamphlet mit der Behauptung diese Vorhersage ware eingetreten was allgemein geglaubt wurde Partridge hatte einige Schwierigkeiten seine Mitmenschen von seinem Weiterleben zu uberzeugen 149 In ihrer Encyclopedie bezeichneten Jean Baptiste le Rond d Alembert und Denis Diderot die Astrologie als einer Betrachtung durch vernunftige Menschen unwurdig und Voltaire schloss sich dieser Auffassung an Zu dieser Zeit waren Untersuchungen der Astrologie weitgehend auf Geheimgesellschaften beschrankt in denen im 18 Jahrhundert eine Wiederbelebung der hermetischen Astrologie in Verbindung mit neuplatonischen und gnostischen Elementen erfolgte Moderne Bearbeiten Im 19 Jahrhundert kam es speziell in England erneut zu einer Blute astrologischer Studien die sich an der ptolemaischen Richtung orientierten und sich vor allem mit technischen Aspekten und empirischen Uberprufungen befassten 150 In Frankreich dagegen wurde die Astrologie erst im spaten 19 Jahrhundert uberwiegend in Geheimgesellschaften wieder gepflegt Diese esoterische Astrologie wurde dann vor allem durch Eliphas Levi und Papus popularisiert Parallel entwickelte sich im englischen Sprachraum im Umfeld der 1875 gegrundeten Theosophischen Gesellschaft eine esoterische Spielart der Astrologie deren wichtigste Vertreter Sepharial und Alan Leo waren Leos Lehrbucher trugen sehr zur Popularisierung der Astrologie bei 151 In Deutschland bewirkte vor allem Karl Brandler Pracht ab etwa 1905 ein Wiederaufleben der Astrologie 151 In den folgenden Jahrzehnten wurden dort diverse neue Ansatze entwickelt u a die Halbsummen Astrologie von Alfred Witte und Reinhold Ebertin Die beruhmteste Astrologin des fruhen 20 Jahrhunderts war Evangeline Adams Sie siedelte sich 1900 in New York an und beriet als Astrologin viele Personen darunter auch Millionare wie J P Morgan den Sanger Enrico Caruso oder den britischen Konig Edward VII 1914 wurde sie wegen Wahrsagerei angeklagt jedoch freigesprochen In seinem 1926 erschienenen Buch Astrologie als Erfahrungswissenschaft legte Herbert Freiherr von Klockler eine statistische Untersuchung von Korrelationen zwischen astrologischen Faktoren und Ereignissen wie Unfallen Morden Selbstmorden oder Ehescheidungen vor Zu den Unterstutzern einer solchen wissenschaftlichen Astrologie gehorten der Biologe Hans Driesch und der Palaontologe Edgar Dacque 152 In den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts war die Astrologie vorwiegend ereignisorientiert Insofern sie sich mit dem Charakter von Personen befasste geschah dies zumeist auf der Grundlage sehr einfacher Vorstellungen von der Personlichkeit In den 1920er Jahren wurden im deutschsprachigen Raum erstmals Astrologie Titel mit stark psychologischer Orientierung in der Deutung veroffentlicht womoglich waren sie sogar die fruhesten psychologisch gepragten Astrologie Werke uberhaupt gewesen Das erste greifbare Buch dieser Richtung stammte von Oscar A H Schmitz 1922 unter dem Titel Der Geist der Astrologie erschienen welches bereits von der Analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs gepragt worden war Wenig Jahre spater wurde auch Herbert Freiherr von Klockler als Astrologe und Autor psychologischer Horoskopdeutungen bekannt 153 Im englischsprachigen Bereich folgte eine erste Hinwendung zur neueren Psychologie durch Dane Rudhyar mit seinem Buch The Astrology of Personality 1936 in dem er die Astrologie mit Psychologie Carl Gustav Jung und Theosophie Alice Bailey verband 151 Bereits vor der nationalsozialistischen Machtergreifung Anfang 1933 hatten Astrologen mit ideologischer Nahe zu nationalsozialistischem Gedankengut einflussreich in der Astrologieszene Deutschlands gewirkt Zu ihnen gehorte beispielsweise Rudolf von Sebottendorf der Grunder der kurzlebigen Thule Gesellschaft 1920 Redakteur der Astrologischen Rundschau und Autor einer 1923 veroffentlichten Geschichte der Astrologie die an die rassistischen Phantasmata der Ariosophen und Jorg Lanz von Liebenfels und Guido von List anknupfte Die begeisterte Hitler Anhangerin Elsbeth Ebertin veroffentlichte im Juli 1923 ein Horoskop des Fuhrers das als Prophezeiung des Hitlerputschs gewertet wurde In der NS Zeit brachten dann nach und nach nahezu alle astrologischen Blatter in Deutschland rassistische Texte uber die angeblich nordische Astrologie manche deutsche Astrologen begannen statt vom Tierkreis vom Tyrkreis zu schreiben Nachdem die Astrologenverbande im Sinne der Nationalsozialisten gesaubert worden waren kehrte mehr Ruhe ein Astrologische Betatigungen und Publikationen wurden in gewissem Ausmass geduldet im September 1936 konnte in Dusseldorf sogar ein internationaler Astrologenkongress mit 400 Teilnehmern stattfinden Doch seitdem hauften sich Einschrankungen und Verbote 1938 war die Astrologieszene bereits weitgehend zerschlagen bzw in den Untergrund gegangen Nach dem Englandflug von Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess im Mai 1941 wurden dann alle astrologischen Zeitschriften verboten alle Vereine aufgelost fuhrende Astrologen kamen ins KZ 154 Der esoterikglaubige Hess hatte seine schutzende Hand uber die Astrologie gehalten doch nun soll Hitler erklart haben sein Englandflug scheine ihm starkstens mitveranlasst zu sein von dem astrologischen Klungel den Hess um sich in Einfluss hielt Es ist daher Zeit mit diesem Sterndeuterunfug radikal aufzuraumen 155 Hess Gegner im polykratischen Herrschaftsapparat der Nationalsozialisten starteten nun die Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften die bereits vor dem Englandflug vorbereitet war Astrologie galt im NS Staat von nun an als judische Erfindung und es wurde verbreitet das Wort Strolch komme etymologisch von Astrologe 156 nbsp Darstellung des Tierkreises auf belarussischen Briefmarken 2008Die an der Psychologie orientierte Astrologie steht Prognosen skeptisch bis ablehnend gegenuber und legt besonderen Wert auf die Willensfreiheit und die Entwicklungsmoglichkeiten des Menschen wahrend das Individuum teildeterministisch an seine astrologisch deutbaren Veranlagungen Begabungen und Schwachen gebunden sei 157 Die meisten Vertreter dieser Richtung beziehen sich auf Jungs Tiefenpsychologie in der das Synchronizitatsprinzip eine bedeutende Rolle einnimmt Ereignisse im Leben eines Individuums konnen zufallig so mit Gestirnskonstellationen zusammenfallen dass sich in der symbolischen Deutung sinnvolle Aussagen ergeben Damit hat sich die Astrologie von der Idee einer kausalen Einwirkung astronomischer Faktoren auf den Menschen gelost Hans Driesch sprach von der Astrologie als einer Lehre akausaler Korrelationen 158 Seit den spaten 1960er Jahren erlebt die westliche Astrologie einen ausgesprochenen Boom Ein wesentlicher Ausloser war das Konzept des Wassermannzeitalters wie es durch das Musical Hair bekannt wurde 151 Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs findet sie auch zunehmend Anhanger im ehemaligen Ostblock und im Zuge der Globalisierung verbreitet sie sich weltweit Literatur BearbeitenNicholas Campion A History of Western Astrology 2 Bde Continuum London New York 2008 2009 Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Von Abendstern bis Zwillingsproblem Harri Deutsch Verlag Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 8171 1785 7 James Herschel Holden A History of Horoscopic Astrology American Federation of Astrologers Tempe USA 2006 2 Auflage Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50905 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Astrologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Astrologie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2010 S 157 ff Stichwort prahistorische Astrologie und Astronomie Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 35 f Stuckrad 2003 S 37 f Siehe auch John David North Stonehenge A New Interpretation of Prehistoric Man and the Cosmos New York 1997 Stuckrad 2003 S 42 Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2010 S 139 Stichwort babylonische Astrologie Stefan M Maul Die Wahrsagekunst im Alten Orient C H Beck Munchen 2013 S 17 Stefan M Maul Die Wahrsagekunst im Alten Orient C H Beck Munchen 2013 S 261 f James Herschel Holden A History of Horoscopic Astrology American Federation of Astrologers Tempe USA 2006 S 3 Mathieu Ossendrijver Astronomie und Astrologie in Babylonien in Joachim Marzahn Beatrice Andre Salvini Jonathan Taylor Babylon Mythos und Wahrheit Katalog zur Ausstellung in den Staatlichen Museen zu Berlin Pergamonmuseum 26 6 2008 5 10 2008 Hirmer Verlag Munchen 2008 S 380 Francesca Rochberg Heavenly Writing Cambridge University Press New York 2004 S 129 f Francesca Rochberg Babylonian Horoscopes American Philosophical Society Philadelphia 1998 S 45 S 51 ff Stephan Heilen Hadriani genitura Die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 207 Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Wissenschaftsverlag Harri Deutsch Frankfurt M 2010 S 211 f Stephan Heilen Hadriani genitura Die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 237 Klaus Koch Astrologie II Biblisch In Religion in Geschichte und Gegenwart Vierte vollig neue bearbeitete Auflage Bd 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 858 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 132 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 130 Klaus Koch Astrologie II Biblisch In Religion in Geschichte und Gegenwart Vierte vollig neue bearbeitete Auflage Bd 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 858 ff Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 129 f Klaus Koch Astrologie II Biblisch In Religion in Geschichte und Gegenwart Vierte vollig neue bearbeitete Auflage Bd 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 860 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 137 140 Hubert Cancik Helmuth Schneider Hrsg Der neue Pauly Enzyklopadie der Antike Band 2 Metzler Verlag Stuttgart 1997 S 130 Stichwort Astronomie Bara S 111f John M Steele The Astronomical Fragments of Berossos in Context in Johannes Haubold Giovanni B Lanfranchi Robert Rollinger John M Steele Hrsg The World of Berossos Proceedings of the 4th International Colloquium on The Ancient Near East between Classical and Ancient Oriental Traditions Classica et Orientalia 5 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2013 S 101 Geert Eduard Eveline de Breucker De Babyloniaca van Berossos van Babylon inleiding editie en commentaar Groningen 2012 S 27 f S 677 Publikation als PDFs abrufbar abgerufen am 1 Marz 2017 James Herschel Holden A History of Horoscopic Astrology American Federation of Astrologers Tempe USA 2006 S 9 John M Steele The Astronomical Fragments of Berossos in Context in Johannes Haubold Giovanni B Lanfranchi Robert Rollinger John M Steele Hrsg The World of Berossos Proceedings of the 4th International Colloquium on The Ancient Near East between Classical and Ancient Oriental Traditions Classica et Orientalia 5 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2013 S 110 James Herschel Holden A History of Horoscopic Astrology American Federation of Astrologers Tempe USA 2006 S 12 15 Vettius Valens Blutenstrausse Scripta Mercaturae Verlag St Katharinen 2004 S 204 211 Alexandra von Lieven Schweine Fische Insekten und Sterne Uber das bemerkenswerte Leben der Dekane nach dem Grundriss des Laufes der Sterne in Mark Geller Klaus Geus Hrsg Productive Errors Scientific Concepts in Antiquity Reprint 430 Max Planck Institut fur Wissenschaftsgeschichte Berlin 2012 S 125 Als PDF veroffentlicht abgerufen am 13 Marz 2017 Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 694 696 a b Bara S 112 Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 161 f Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 609 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 115 f James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 51 Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 56 Anm 277 Vettius Valens Blutenstrausse Scripta Mercaturae Verlag St Katharinen 2004 S 234 f Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 33 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 113 Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 528 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 117 Paul Richard Berger Rabbi Jehoschua ben Chanaja In Folker Siegert Grenzgange Menschen und Schicksale zwischen judischer christlicher und deutscher Identitat Lit Munster 2002 ISBN 3 8258 5856 1 S 100 101 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 150 ff Marie Theres Fogen Die Enteignung der Wahrsager Studien zum kaiserlichen Wissensmonopol in der Spatantike Suhrkamp Frankfurt am Main 1993 S 12 f Marie Theres Fogen Die Enteignung der Wahrsager Studien zum kaiserlichen Wissensmonopol in der Spatantike Suhrkamp Frankfurt am Main 1993 S 20 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 122 a b Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 124 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 123 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 121 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 119 Rudolf Drossler Planeten Tierkreiszeichen Horoskope Ein Ausflug in Mythologie Spekulation und Wirklichkeit Koehler amp Amelang Leipzig 1987 S 12 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 141 146 Klaus Koch Astrologie II Biblisch In Religion in Geschichte und Gegenwart Vierte vollig neue bearbeitete Auflage Bd 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 859 Finsternisse ob Sonne oder Mond galten vor allem im Bereich der Mundanastrologie in der Antike teils auch noch heute vielfach als Ereignisse und Zeichen mit ausserordentlicher meist negativer Wirkung und Bedeutung Klaus Koch Astrologie II Biblisch In Religion in Geschichte und Gegenwart Vierte vollig neue bearbeitete Auflage Bd 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 859 f James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 101 Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 168 Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 213 311 Griechische Horoskope S 304 Astrologe im Umfeld Justinias I Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 169 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 121 James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 85 f David Pingree From Alexandria to Baghdad to Byzantium The Transmission of Astrology in International Journal of the Classical Tradition Bd 8 Nr 1 Summer 2001 S 3 37 S 6 f Hildebrand Beck Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner Pont Institutum Orientalium Studiorum Roma 1937 S 68 James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 100 Manfred Ullmann Die Natur und Geheimwissenschaften im Islam E J Brill Leiden 1972 S 280 282 Handbuch der Orientalistik Erste Abteilung Erganzungsband VI 2 Abschnitt James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 100 S 103 f James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 145 146 David Pingree From Alexandria to Baghdad to Byzantium The Transmission of Astrology in International Journal of the Classical Tradition Bd 8 Nr 1 Sommer 2001 S 3 37 S 4 5 Seyyed Hassan Taqizadeh Some Chronological Data Relating to the Sasanian Period in Bulletin of the School of Oriental Studies University of London Bd 9 Nr 1 1937 S 125 139 hier S 128 130 James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 104 David Pingree From Alexandria to Baghdad to Byzantium The Transmission of Astrology in International Journal of the Classical Tradition Bd 8 Nr 1 Sommer 2001 S 3 37 S 13 ff Hildebrand Beck Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner Pont Institutum Orientalium Studiorum Roma 1937 S 69f James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 107 110 David Pingree From Alexandria to Baghdad to Byzantium The Transmission of Astrology in International Journal of the Classical Tradition Bd 8 Nr 1 Sommer 2001 S 3 37 S 18 Manfred Ullmann Die Natur und Geheimwissenschaften im Islam E J Brill Leiden 1972 S 299 Handbuch der Orientalistik Erste Abteilung Erganzungsband VI 2 Abschnitt Kocku von Stuckrad Astrology III Middle Ages In Dictionary of Gnosis and Western Esotericism Hrsg Wouter J Hanegraaff Leiden 2006 S 119 128 hier S 120 George Saliba The Role of the Astrologer in the Medieval Islamic Society in Bulletin d etudes orientales 44 1992 S 45 67 S 46 f Bernd Radtke Die Stellung der islamischen Theologie und Philosophie zur Astrologie in Saeculum Jahrbuch fur Universalgeschichte 1988 Band 39 S 264 f Robert G Morrison Discussions of Astrology in Early Tafsir in Journal of Qur anic Studies 11 2 2009 S 49 71 S 49 Reimund Leicht Toward a History of Hebrew Astrological Literature in Gad Freudenthal Hrsg Science in Medieval Jewish Cultures Cambridge University Press New York 2011 S 255 291 hier S 285 286 Alexander Fidora Die Wissenschaftstheorie des Dominicus Gundissalinus Akademie Verlag Berlin 2003 S 80 82 Marlene Kurz Ein osmanischer Almanach fur das Jahr 1239 1240 1824 1825 Klaus Schwarz Verlag Berlin 2007 S 15 S 52 Marlene Kurz Ein osmanischer Almanach fur das Jahr 1239 1240 1824 1825 Klaus Schwarz Verlag Berlin 2007 S 52 James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 153 a b David Pingree From Alexandria to Baghdad to Byzantium The Transmission of Astrology in International Journal of the Classical Tradition Bd 8 Nr 1 Summer 2001 S 3 37 S 12 a b Hildebrand Beck Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner Pont Institutum Orientalium Studiorum Roma 1937 S 68 f S 71 Manfred Ullmann Die Natur und Geheimwissenschaften im Islam E J Brill Leiden 1972 S 310 317 Handbuch der Orientalistik Erste Abteilung Erganzungsband VI 2 Abschnitt a b Herbert Hunger Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner 2 Philologie Profandichtung Musik Mathematik und Astronomie Naturwissenschaften Medizin Kriegswissenschaften Rechtsliteratur C H Beck Verlag Munchen 1978 S 237 ff a b James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 134 a b Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 183 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 177 ff S 181 f Baris Ilhan The Astrology of the Ottoman Empire Veroffentlichung als PDF Istanbul 2007 S 6 f S 8 Baris Ilhan The Astrology of the Ottoman Empire Veroffentlichung als PDF Istanbul 2007 S 22 S 37 Baris Ilhan The Astrology of the Ottoman Empire Veroffentlichung als PDF Istanbul 2007 S 24 ff Stuckrad S 170 f S 172 Die von Ibn an Nadim 10 Jh uberlieferte und z T bis heute selbst in der popularwissenschaftlichen Literatur so tradierte Geschichte Albumasar sei mit 47 Jahren durch die neue Bekanntschaft mit al Kindi zur Mathematik und Astrologie gekommen ist teils legendar Der Hadith Gelehrte Albumasar studiert mit etwa 30 Jahren in den spaten 820er Jahren anscheinend nach einem Streit mit al Kindi Astronomie Astrologie und betatigte sich nachfolgend als Astrologe und astrologischer Autor Quelle David Pingree Abu Masar in Encyclopaedia Iranica I 4 S 337 340 eine aktualisierte Version ist verfugbar unter abu masar jafar b abgerufen am 25 April 2017 James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 145 S 146 147 S 150 S 154 Lexikon des Mittelalters Studienausgabe Band I Verlag J B Metzler Stuttgart Weimar 1999 S 1138 Stichwort Astrologie Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 168 169 Hildebrand Beck Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Literatur der Byzantiner Pont Institutum Orientalium Studiorum Roma 1937 S 68 Manfred Ullmann Die Natur und Geheimwissenschaften im Islam E J Brill Leiden 1972 S 310 317 Handbuch der Orientalistik Erste Abteilung Erganzungsband VI 2 Abschnitt Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 170 Efthymios Nicolaidis Science and Eastern Orthodoxy From the Greek Fathers to the Age of Globalization The Johns Hopkins University Press Baltimore Maryland 2011 S 107 f David Pingree The Horoscope of Constantine VII Porphyrogenitus In Dumbarton Oaks Papers Bd 27 1973 S 219 231 hier S 221 Herbert Hunger Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner 2 Philologie Profandichtung Musik Mathematik und Astronomie Naturwissenschaften Medizin Kriegswissenschaften Rechtsliteratur C H Beck Verlag Munchen 1978 S 242 Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 315 Griechische Horoskope Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 169 f a b David Pingree The Astrological School of John Abramius in Dumbarton Oaks Papers Bd 25 1971 S 193 Stephan Heilen Hadriani genitura die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia Walter de Gruyter Berlin 2015 S 316 Griechische Horoskope Herbert Hunger Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner 2 Philologie Profandichtung Musik Mathematik und Astronomie Naturwissenschaften Medizin Kriegswissenschaften Rechtsliteratur C H Beck Verlag Munchen 1978 S 254 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 212 Wolfgang Hubner Astrologie in der Renaissance in Klaus Bergdolt Walther Ludwig Hrsg Zukunftsvoraussagen in der Renaissance Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2005 S 267 f Evangelos Konstantinou Hrsg Der Beitrag der byzantinischen Gelehrten zur abendlandischen Renaissance des 14 und 15 Jahrhunderts Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 2006 S 9 f James Herschel Holden A History of Horoskopic Astrology From the Babylonian Period to the Modern Age Tempe Arizona USA 2006 S 143 S 153 154 S 101 102 Wolfgang Hubner Astrologie in der Renaissance in Klaus Bergdolt Walther Ludwig Hrsg Zukunftsvoraussagen in der Renaissance Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2005 S 241 279 hier S 244 Wolfgang Hubner Die Begriffe Astrologie und Astronomie in der Antike Wortgeschichte und Wissenschaftssystematik mit einer Hypothese zum Terminus Quadrivium Franz Steiner Verlag Wiesbaden Stuttgart 1990 S 33ff Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2010 S 134 Stichwort Astrologia judiciaria Barbara Mahlmann Bauer Die Bulle contra astrologiam iudiciariam von Sextus V In Klaus Bergdolt Walter Ludwig Hrsg Zukunftsvoraussagen in der Renaissance Harrasowitz Verlag Wiesbaden 2005 S 158 Vgl etwa Marco Bertozzi Nello specchio del cielo Giovanni Pico della Mirandola e le Disputationes contro l astrologia divinatoria Atti del Convegno di studi Mirandola 16 aprile 2004 Ferrara 17 aprile 2004 Studi pichiani Band 12 2008 ISBN 978 88 222 5722 2 Barbara Mahlmann Bauer Die Bulle contra astrologiam iudiciariam von Sextus V in Klaus Bergdolt Walter Ludwig Hrsg Zukunftsvoraussagen in der Renaissance Harrasowitz Verlag Wiesbaden 2005 S 167 So im Eintrag zur Astrologie aus dem katholischen Lexikon fur Theologie und Kirche Verlag Herder Freiburg 1957 1 Band S 966 Andreas Lerch Scienta astrologiae Der Diskurs uber die Wissenschaftlichkeit der Astrologie und die lateinischen Lehrbucher 1470 1610 Akademische Verlagsanstalt Leipzig 2015 S 81 f Vgl auch Paola Zambelli Hrsg Astrologia magia e alchimia nel rinascimento fiorentino ed europeo In Firenze e la Toscana dei Medici nell Europa del Cinquecento 4 Bande Florenz 1980 hier Band 4 S 313 438 Wolfgang Hubner Astrologie in der Renaissance in Klaus Bergdolt Walther Ludwig Hrsg Zukunftsvoraussagen in der Renaissance Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2005 S 241 279 hier S 243 Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 171 f S 174 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie Verlag C H Beck Munchen 2003 S 177 ff S 181 f Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 168 Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 184 f James Herschel Holden A History of Horoscopic Astrology American Federation of Astrologers Tempe USA 2006 S 145 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 184f Gerd Mentgen Astrologie und Offentlichkeit im Mittelalter Anton Hiersemann Stuttgart 2005 S 186 187 S 189 191 Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2010 S 121 ff Stichwort Artes liberales Wolfgang Hubner Astrologie in der Renaissance in Klaus Bergdolt Walther Ludwig Hrsg Zukunftsvoraussagen in der Renaissance Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2005 S 261 f Ornella Pompeo Faracovi Astrology IV 15 19th Century In Dictionary of Gnosis and Western Esotericism Hrsg Wouter J Hanegraaff Leiden 2006 S 128 136 hier S 128 130 Frederike Boockmann Nachbericht Astrologica in Friederike Boockmann u a Bearbeiter Manuscripta astrologica Manuscripta pneumatica Johannes Kepler Gesammelte Werke Band XXI 2 2 Herausgegeben von der Kepler Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften C H Beck Munchen 2009 S 551 663 hier S 557 f Konkret bei den Habsburgern Rudolf I Friedrich III Maximilian I Philipp I sowie Matthias Siehe Franz Stuhlhofer Nachweis astrologischer Zeitenwahl im Leben einiger Habsburger in Anzeiger der phil hist Klasse der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 117 1980 S 275 283 Faracovi S 130 Wolfgang Hubner Naturwissenschaften V Astrologie In Der Neue Pauly Bd 15 1 J B Metzler Stuttgart Weimar 2000 Sp 839 Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2010 S 183 s v Bauernkrieg grosser deutscher Faracovi S 130 f a b Faracovi S 131 Jurgen Hamel Begriffe der Astrologie Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2010 S 110 Stichwort Anthropozentrismus Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Verlag Munchen 2003 S 260 Friederike Boockmann u a Nicht das Kind mit dem Bade ausschutten Zur Rolle einer Pseudowissenschaft im Zeitalter der wissenschaftlichen Revolution Die Astrologie bei Johannes Kepler Heinrich Rantzau und Galileo Galilei in Akademie Aktuell Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2008 Heft 4 S 51 60 S 59 f Udo Becker Hrsg Lexikon der Astrologie Herder Verlag Freiburg i Breisgau 1997 S 164 f Stichwort Kepler Gunther Oestmann Ephemeridenwerke des 16 Jahrhunderts eine wichtige Arbeitsgrundlage fur Astrologen und Astronomen in Kiefer Jurgen Reich Karin Hrsg Gemeinnutzige Mathematik Adam Ries und seine Folgen Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt Acta Academiae Scientiarum Bd 8 Verlag der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt Erfurt 2003 S 149 164 S 159 Wolfgang Hubner Naturwissenschaften V Astrologie In Der Neue Pauly Bd 15 1 J B Metzler Stuttgart Weimar 2000 Sp 840 a b Faracovi S 132 Wolfgang Hubner Naturwissenschaften V Astrologie In Der Neue Pauly Bd 15 1 J B Metzler Stuttgart Weimar 2000 Sp 843 Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 273 f Faracovi S 132 f a b c d Olav Hammer Astrology V 20th Century In Dictionary of Gnosis and Western Esotericism Hrsg Wouter J Hanegraaff Leiden 2006 S 136 141 hier S 138 Corinna Treitel A Science for the Soul Occultism and the Genesis of the German Modern Johns Hopkins University Press Baltimore und London 2004 S 140 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Verlag Munchen 2003 S 325 f Kocku von Stuckrad Geschichte der Astrologie C H Beck Munchen 2003 S 330 ff Uwe Schellinger Andreas Anton Michael Schetsche Zwischen Szientismus und Okkultismus Grenzwissenschaftliche Experimente der deutschen Marine im Zweiten Weltkrieg In Zeitschrift fur Anomalistik 10 2010 S 287 321 hier S 292 Wolfgang Hubner Naturwissenschaften V Astrologie In Der Neue Pauly Bd 15 1 J B Metzler Stuttgart Weimar 2000 Sp 844 Siehe etwa Thomas Ring Astrologische Menschenkunde 4 Bde 1956 1973 Driesch Handbuch der Philosophie Abt II Metaphysik der Natur R Oldenbourg Munchen Berlin 1926 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der westlichen Astrologie amp oldid 238274719