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Der Sonnenwagen von Trundholm danisch Solvognen ist eine Skulptur aus der alteren Nordischen Bronzezeit um 1400 v Chr Es gehort zum Bestand des Danischen Nationalmuseums in Kopenhagen AnimationDenkstein am Kirkeasvejen 21 in unmittelbarer Nahe des FundortesWappen der Odsherred Kommune Sonnenwagen von Trundholmunvergoldete Ruckseite des SonnenwagensInhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte 2 Aufbau 3 Interpretation durch Flemming Kaul 4 Bedeutung 5 Ausstellungen 6 Kopien 7 Literatur 8 WeblinksFundgeschichte BearbeitenDer Kultwagen wurde 1902 von einem Bauern beim Pflugen entdeckt Der namensgebende Fundort liegt in einer Moorlandschaft in der ehemaligen Trundholm Kommune bei Nykobing Sjaelland in Danemark 1996 konnten insgesamt 21 bisher fehlende Fragmente gesichert werden nachdem ein Amateurarchaologe in Trundholm ein weiteres Bruchstuck des Sonnenwagens gefunden hatte und systematische Ausgrabungen vorgenommen wurden Das Original insbesondere die Rader wurde inzwischen mit diesen Fundstucken erganzt Aufbau BearbeitenDie etwa 60 Zentimeter lange Skulptur ist aus gegossenen Bronzeteilen zusammengesetzt Auf zwei Achsen steht ein Pferd auf einer weiteren Achse ist eine etwa 25 Zentimeter grosse auf einer Seite mit Goldblech belegte Scheibe mit getriebenen konzentrisch angeordneten Kreis und Maandermustern angebracht Die insgesamt sechs vierspeichigen Rader sind nur fragmentarisch erhalten trotzdem ist ihre freie Drehbarkeit auf den Achsen nachweisbar Die Achsen von Scheibe und Pferd sind miteinander verbunden An der Unterseite des Pferdehalses sowie am vorderen Rand der Scheibe etwas unter der halben Hohe sind noch die Reste von Osen erkennbar die als Zugelhalter interpretiert werden konnen so dass die Scheibe das Pferd lenkt Interpretation durch Flemming Kaul BearbeitenEin eigentlicher Wagen d h ein Aufsatz zwischen Achse und Scheibe fehlt und war nie vorhanden weswegen Flemming Kaul die Skulptur nicht als Wagen sondern als abstrahierte Darstellung der mythischen Sonnenfahrt interpretiert Die Rader sowohl unter der Scheibe als auch unter dem Pferd seien allein zum Zwecke der Bewegungsfahigkeit der Skulptur angebracht Er interpretiert die vergoldete Seite der Scheibe als Sonne das Pferd bewegt sich betrachtet man diese Seite von links nach rechts so wie die Sonne am Himmel der nordlichen Erdhalbkugel auf ihrer scheinbaren Tagesbahn In der dunkel belassenen Seite sieht er die Nachtseite bzw die Nachtfahrt der Sonne durch die Unterwelt Die Spiralornamente konnten ahnlich wie bei den Goldhuten als Kalender gedeutet werden Es sind aber auch andere Deutungen moglich denn lediglich die Farbe des Materials assoziiert bei uns den Eindruck einer Sonne Scheibenformige Elemente die materialbedingt in anderen Farben gehalten sind werden u U anders interpretiert Bedeutung BearbeitenDer Sonnenwagen von Trundholm gehort neben der 1999 gefundenen Himmelsscheibe von Nebra zu den wichtigsten Funden aus der europaischen Bronzezeit Das komplizierte Gussverfahren zur Herstellung der filigranen Teile weist auf einen hohen Stand der Fertigungstechnik hin Er ist Bestandteil des Kulturkanons 2006 nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Motiv des Sonnenwagens ist auch aus der agyptischen chinesischen griechisch romischen indischen keltischen und persischen Mythologie bekannt und deutet eher auf einen Urmythos der sich praktisch in allen hoher entwickelten Kulturen verbreitet hatte Ausstellungen BearbeitenDer Sonnenwagen von Trundholm war vom 15 Oktober 2004 bis zum 22 Mai 2005 in der Ausstellung Der geschmiedete Himmel mit rund 1600 weiteren bronzezeitlichen Fundstucken aus 18 Landern darunter der Himmelsscheibe von Nebra im Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle zu besichtigen Die Ausstellung fand in Kooperation mit dem Nationalmuseum Kopenhagen statt Im Gegenzug wurde die Ausstellung nach Halle auch in Kopenhagen 1 Juli bis 22 Oktober 2005 gezeigt Vom 4 Marz bis 9 Juli 2006 war die Ausstellung noch in Mannheim zu sehen Kopien BearbeitenEs wurden zahlreiche Kopien zu Ausstellungszwecken angefertigt Eine Kopie des Sonnenwagens befindet sich im Romisch Germanischen Zentralmuseum in Mainz Vom 6 Dezember 2006 bis zum 25 Marz 2007 wurde eine Kopie des Wagens im Focke Museum in Bremen in der Sonderausstellung Pferdeopfer Reiterkrieger Fahren und Reiten durch die Jahrtausende gezeigt Literatur BearbeitenFlemming Kaul Der Mythos von der Reise der Sonne Darstellungen auf Bronzegegenstanden der spaten Bronzezeit In Gold und Kult der Bronzezeit Ausstellungskatalog Germanisches Nationalmuseum Nurnberg 2003 ISBN 3 926982 95 0 Flemming Kaul Der Sonnenwagen von Trundholm In Harald Meller Hrsg Der geschmiedete Himmel Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren Ausstellungskatalog Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1907 9 S 54 57 Karsten Kjer Michaelsen Politikens bog om Danmarks oldtid Kopenhagen 2002 S 205 ISBN 87 567 6458 8 Christoph Sommerfeld nach Jahr und Tag Bemerkungen uber die Trundholm Scheiben In Prahistorische Zeitschrift 85 2 2010 S 207 242 ISSN 1613 0804 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sonnenwagen von Trundholm Album mit Bildern Ausstellung Der geschmiedete Himmel Beschreibung engl 55 889946 11 571865 Koordinaten 55 53 23 8 N 11 34 18 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnenwagen von Trundholm amp oldid 231768822