www.wikidata.de-de.nina.az
St Jakob in Defereggen ist eine Gemeinde im osterreichischen Bundesland Tirol Bezirk Lienz Osttirol Mit 813 Einwohnern Stand 1 Janner 2023 ist St Jakob heute der Hauptort des Defereggentals St Jakob in DefereggenWappen OsterreichkarteSt Jakob in Defereggen Osterreich BasisdatenStaat OsterreichBundesland TirolPolitischer Bezirk LienzKfz Kennzeichen LZFlache 186 10 km Koordinaten 46 55 N 12 19 O 46 916666666667 12 316666666667 1389 Koordinaten 46 55 0 N 12 19 0 OHohe 1389 m u A Einwohner 813 1 Jan 2023 Bevolkerungsdichte 4 4 Einw pro km Postleitzahl 9963Vorwahl 04873Gemeindekennziffer 7 07 24NUTS Region AT333Adresse derGemeinde verwaltung Gemeindeverwaltung von St Jakob in Defereggen Unterrotte 75 9963 St Jakob in DefereggenWebsite www stjakob atPolitikBurgermeister Ingo Hafele Fur St Jakob Gemeinderat Wahljahr 2022 11 Mitglieder 4 Fur St Jakob 3 Burgerliste 2 MITNONDALage von St Jakob in Defereggen im Bezirk LienzLage der Gemeinde St Jakob in Defereggen im Bezirk Lienz anklickbare Karte Vorlage Infobox Gemeinde in Osterreich Wartung Lageplan ImagemapQuelle Gemeindedaten bei Statistik AustriaBW Die flachenmassig zweitgrosste Gemeinde des Bezirks ist mit nur 5 Einwohnern pro km das am dunnsten besiedelte Gebiet Osttirols Wirtschaftlich ist der Tourismus die wichtigste Einkommensquelle der Bevolkerung Die Gemeinde zahlt nach Matrei in Osttirol die meisten Nachtigungen in Osttirol und ist im Wintertourismus fuhrend Das Gemeindegebiet umfasst das hintere Defereggental sowie dessen Nebentaler Umfangreiche Teile des Gemeindegebietes gehoren zum Nationalpark Hohe Tauern Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Flachennutzung 1 4 Nachbargemeinden 1 5 Geologie und Morphologie 1 6 Flusse und Gewasser 1 7 Gebirge 1 8 Klima 1 9 Flora und Fauna 2 Geschichte 2 1 Erste Besiedelung 2 2 St Jakob im Hoch und Spatmittelalter 2 3 Kirchengrundungen an der Wende zur Neuzeit 2 4 Die Erschliessung des Bergbaus im 16 und 17 Jahrhundert 2 5 Die Ausweisung der Deferegger Protestanten 2 6 Die Hausiererepoche 1680 bis 1850 2 7 St Jakob zwischen 1914 und 1945 2 8 St Jakob ab 1946 3 Bevolkerung 3 1 Bevolkerungsstruktur 3 2 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Kultur und Brauchtum 4 2 Sport 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Arbeitsstatten und Beschaftigte 5 2 Land und Forstwirtschaft 5 3 Tourismus 5 4 Verkehr und Infrastruktur 5 5 Bildung 5 6 Sicherheit und Gesundheitswesen 6 Politik 6 1 Gemeinderat 6 2 Burgermeister 6 3 Wappen 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 2 Mit der Gemeinde verbundene Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Rotteneinteilung der Gemeinde St JakobSt Jakob in Defereggen liegt im nordwestlichen Osttirol und ist mit einer Flache von 185 96 km die zweitgrosste Gemeinde im Bezirk Lienz Mit einem Anteil von rund 123 km am Nationalpark Hohe Tauern stehen zwei Drittel des Gemeindegebiets unter Naturschutz 1 Die Gemeinde umfasst das westliche von der Schwarzach durchflossene Defereggental von der Rotte Feistritz bis zum Talschluss sowie die angrenzenden Nebentaler St Jakob in Defereggen ist verwaltungstechnisch in funf Rotten unterteilt Der Grossteil des besiedelten Gebietes befindet sich linksseitig der Schwarzach Das Zentrum der Gemeinde mit der Pfarrkirche in der Unterrotte liegt auf einer Hohe von 1389 m u A Der hochste Punkt des Gemeindegebietes ist die Rotspitze mit einer Hohe von 3496 m u A Gemeindegliederung Bearbeiten St Jakob in Defereggen gliedert sich in funf Rotten die wiederum in insgesamt 34 Weiler Hofgruppen und Hofe unterteilt werden Im Osten des Gemeindegebietes sudlich der Schwarzach liegt die Rotte Feistritz die in Unterfeistritz und Oberfeistritz gegliedert wird Das ubrige ostliche Gemeindegebiet bis zum Togischer Bachl wird von der Ausseren Grossrotte eingenommen Neben den Weilern St Leonhard mit spatgotischer Filialkirche und Lacken sudlich der Schwarzach gehoren Unteregg und Togisch zur Ausseren Grossrotte Bevolkerungsverteilung 2001 2 Unterrotte 366Oberrotte 341Innere Grossrotte 142Aussere Grossrotte 121Feistritz 39Westlich der Ausseren Grossrotte Ausserrotte zwischen dem Trojer Almbach im Westen und dem Togischer Bachl im Osten liegt die Innere Grossrotte Das besiedelte Gebiet dieses Gemeindeteils liegt ausschliesslich nordlich der Schwarzach und ist in die Teile Oberegg Eggemair Erlach Mairhof und Hirbe gegliedert Westlich der Inneren Grossrotte befindet sich die Unterrotte mit dem Gemeindemittelpunkt Hier finden sich zudem die Bereiche Unterkirchen Obkirchen Eggen Trojen Stock Steingarten und Ede sowie sudlich der Schwarzach Sand und Weiden Westlich schliesst sich die Oberrotte an die den grossten Teil des besiedelten Gemeindegebietes umfasst Zur Oberrotte gehoren Unterstein Jesach Maik Trogach Leiten Grandeggen Ranach Mariahilf Bruggen Ladstatt und Erlsbach nordlich der Schwarzach sowie die Weiler Grunmoos Rinderschinken Egg und Potsch im Suden 3 Flachennutzung Bearbeiten nbsp Hauptort St Jakob Blick von Sprung 1750 m Durch den hohen Gebirgsanteil stehen in St Jakob Siedlungs und landwirtschaftliche Nutzflachen nur in geringem Ausmass zur Verfugung Der grosste Anteil von St Jakob wird von Almen eingenommen die 50 4 des Gemeindegebietes umfassen 28 3 entfallen auf unproduktive Flachen gefolgt von Waldern 16 7 und landwirtschaftlich genutzten Flachen 4 0 Gewasser nehmen 0 3 Bauflachen Gebaude Garten und begrunte Bauflachen 0 2 der Gemeindeflache ein Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinde St Jakob wird im Norden durch die Lasorlinggruppe von den im Virgental gelegenen Gemeinden Pragraten und Virgen von Westen nach Osten getrennt Zu beiden Gemeinden existieren jedoch keine befahrbaren Verbindungen Im Nordwesten Westen und Sudwesten grenzt St Jakob an das italienische Staatsgebiet Prettau Sand in Taufers Rasen Antholz Gsies sind hier die Nachbargemeinden wobei lediglich zu Rasen Antholz uber den Staller Sattel eine Strassenverbindung besteht Auch Innervillgraten im Suden ist nur uber das Pustertal erreichbar Die starkste Bindung besteht durch die Tallage zu dem im Osten benachbarten St Veit in Defereggen Prettau nbsp Pragraten am GrossvenedigerSand in Taufers nbsp nbsp VirgenRasen Antholz nbsp Gsies nbsp Innervillgraten St Veit in DefereggenGeologie und Morphologie Bearbeiten nbsp Schiefergestein im Bereich der Seespitze 3021 m Der Untergrund der Talsohle sowie der untere Sonnenhang bestehen im Gemeindegebiet von St Jakob aus Rieserfernertonalit der die gleichnamige Gebirgsgruppe aufbaut Das Gestein besteht aus grauem Quarz weissem Feldspat Biotit und kurzen Saulen dunkelgruner Hornblende Der Tonalit ein junges Erstarrungsgestein stammt aus der Phase der Alpenbildung Der Tonalit wird von Gesteinen des Altkristallins uberlagert Im Norden handelt es sich um rotbraunen Biotitschiefer der in der Folge von silbernem bis grauem Muskovit schiefer abgelost wird Dieser Schiefer bildet den Sonnenhang von Keeseck Alplesspitze und Seespitze Panargenkamm Eingehullt in diese Schieferschichten liegt eine schmale Schiefer und Quarzitzone mit dunklem Graphit und grellweissem Marmor Diese Schicht fuhrt teilweise Gold Silber Kupfer sowie Eisen und ermoglichte den Bewohnern des Defereggentals uber Jahrhunderte ein Einkommen im Bergbau Die Marmorschicht bildet unter anderem das Weisse Beil 2767 m und verlauft parallel zum Tal bis nach Huben Der Schattenhang im Suden des Tales wird von einem teilweise rotlich braunen Quarzphyllit gebildet Der Talboden des hinteren Defereggentals ist von quartaren Sedimenten wie Schotter Sand und Aulehm uberdeckt Daruber hinaus sind auch Hange mit quartaren Gletscherablagerungen Moranen zu finden Die Oberflache des Defereggentals wurde durch Gletscher Kees geformt die ein Trogtal mit steilen Hangen jedoch ohne schroffe Felsen formten Moranen bildeten stellenweise machtige Schuttuberdeckungen auf den Sonnenhangen flache Standorte bestehen nur vereinzelt Die relativ flache Trogschulter in einer Hohe von rund 2 200 Metern liegt fur eine Dauersiedlung bereits zu hoch wird aber als Almgebiet genutzt Im Bereich der Filialkirche St Leonhard schuttete ein Bergsturz aus der Nordflanke des Lepleskofel vor der ersten Besiedelung einen Schuttkegel auf der die Schwarzach zu einem See aufstaute Der Schuttkegel wurde im Laufe der Jahrhunderte von der Schwarzach durchsagt sodass sich in diesem Bereich heute feuchte Talboden befinden 4 Flusse und Gewasser Bearbeiten nbsp Die Schwarzach Blick auf die OberrotteDer Obersee Staller Sattel sowie der Oberseitsee am Fuss der Seespitze sind die beiden grossten und bekanntesten Bergseen der Gemeinde Bestimmender Fluss im Gemeindegebiet von St Jakob in Defereggen ist die zum Einzugsgebiet der Drau gehorende Schwarzach die im Schwarzachtal entspringt und das gesamte Defereggental bis zur Mundung in die Isel durchfliesst Die wesentlichen Zuflusse der Schwarzach im Bereich von St Jakob munden rechtsseitig in die Schwarzach Es sind dies im unbesiedelten Bereich Arventalbach und Patscher Bach sowie im besiedelten Bereich Staller Almbach Lappbach Stallerbach und Brugger Almbach Auch im linksseitigen Bereich munden zahlreiche Bache in die Schwarzach bedeutend sind jedoch nur der Trojer Almbach und das Togischer Bachl Alle anderen verfugen uber ein sehr geringes Einzugsgebiet Nach den Hochwasserkatastrophen in den 1960er Jahren fanden an der Schwarzach umfangreiche Hochwasserschutzverbauungen statt 2007 wurde auch in Maria Hilf mit Regulierungsmassnahmen begonnen Trotz der Eingriffe in das Flusssystem und der Trockenlegung von Talwiesen blieben im Bereich des Brugger Almbaches und des Stallerbaches okologisch wertvolle Uberschwemmungsgebiete erhalten Gebirge Bearbeiten St Jakob liegt im Gebiet der Hohen Tauern Zentralalpen Das Gemeindegebiet wird im Suden von den Villgratner Bergen im Norden von der Venedigergruppe und im Westen von der Rieserfernergruppe begrenzt Zu den wichtigsten Erhebungen in den Villgratner Bergen auf Seiten von St Jakob zahlt das Deferegger Pfannhorn 2820 m Im Bereich der Villgratner Berge liegt auch der Staller Sattel der St Jakob mit Italien Antholz verbindet Im Norden begrenzen der Panargenkamm und die Lasorlinggruppe beides sudliche Auslaufer der Venedigergruppe das Gemeindegebiet von St Jakob Im Bereich des Panargenkamms zwischen dem Talschluss des Defereggentals und dem Trojeralmtal liegen mehrere Berge mit mehr als 3 000 Metern wobei lediglich die Seespitze 3021 m durch einen Wanderweg erschlossen ist Hochster Gipfel des Gebirgskammes ist das noch teilweise vergletscherte Keeseck 3173 m Auch in der Lasorlinggruppe die den Panargenkamm im Norden und Osten umschliesst liegen zahlreiche Berge uber 3 000 Meter Hier befinden sich mit den stark vergletscherten Gipfeln die Rotspitze 3496 m und die Daberspitze 3402 m die hochsten Berge der Gemeinde St Jakob verfugt im Westen als einzige Gemeinde Osterreichs uber einen Anteil an der Rieserfernergruppe Hochste Erhebungen in diesem Bereich sind der Hochgall 3436 m dessen Spitze knapp jenseits der Staatsgrenze in Sudtirol liegt und gemeinsam mit dem Almerhorn 2986 m den Talschluss bildet sowie die Barmerspitze 3200 m und der Lenkstein 3236 m in dessen Bereich der grosste Gletscher des Gemeindegebietes der Fleischbachkees liegt Klima Bearbeiten nbsp Klima von St Jakob in Defereggen 1971 2000Trotz der betrachtlichen Hohenlage ist das Gemeindegebiet durch die Ost West Ausrichtung des Defereggentals und der damit verbundenen langeren Sonneneinstrahlung klimatisch begunstigt Die mittlere Jahrestemperatur betragt in St Jakob 3 0 C und ist im Jahresverlauf starken Schwankungen unterworfen sowie von einer raschen Warmezunahme im Fruhjahr und einer schnellen Warmeabnahme im Herbst gekennzeichnet So unterscheidet sich die mittlere Temperatur zwischen Februar und Marz sowie September und Oktober jeweils um rund 5 C Die gemessenen Temperaturextreme liegen zwischen 32 1 C und 29 8 C Durch die Ost West Ausrichtung des Tales liegt St Jakob in einer windgeschutzten Lage da die Winde in Osttirol ublicherweise in Nord Sud Richtung oder umgekehrt wehen Vom Ort erstreckt sich talauswarts ein kleines inneralpines Becken in welchem sich im Winter haufig ein Kaltluftsee infolge einer Inversionswetterlage bildet Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betragt in St Jakob 923 6 mm pro Jahr und liegt im Durchschnitt Osttirols Die hochsten Niederschlagsmengen fallen in den Sommermonaten zwischen Juni und August Dabei fallt in St Jakob fast jeden zweiten oder dritten Tag ein starker Regen eine langere durchgehende Regenperiode ist hingegen selten Eine geschlossene Schneedecke bildet sich bereits Ende Oktober Sonnseitige Hange sind uberwiegend Mitte Marz schneefrei im Tal und den nordseitigen Hangen bleibt die Schneedecke zwei bis drei Wochen langer erhalten Auf das Ortszentrum fallt im Winter drei Monate lang keine Sonne Durch die lange Schneelage und niedrigen Temperaturen dauert die Vegetationsperiode in St Jakob nur funf Monate Mai bis September Dennoch konnte sich auf Grund der starken Sonneneinstrahlung in St Jakob mit der Hofgruppe Trogach eine der hochsten Dauersiedlungen Osttirols 1 712 Meter etablieren 5 Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur St Jakob im Defereggen Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 7 7 5 7 0 9 3 4 8 4 11 6 13 6 12 9 8 8 4 1 1 8 6 4 O 3 4Mittl Tagesmax C 1 6 1 9 6 3 10 1 15 0 18 6 20 9 19 9 15 9 11 0 3 8 1 7 O 10Mittl Tagesmin C 12 4 11 3 6 0 1 8 2 4 5 1 7 1 7 0 3 6 0 2 5 8 10 6 O 1 9Niederschlag mm 32 29 43 54 92 123 143 129 92 79 70 46 S 932Luftfeuchtigkeit 70 0 54 7 46 9 47 4 48 5 48 7 47 0 51 5 52 8 58 1 68 9 78 5 O 56 1Temperatur 1 6 12 4 1 9 11 3 6 3 6 0 10 1 1 8 15 0 2 4 18 6 5 1 20 9 7 1 19 9 7 0 15 9 3 6 11 0 0 2 3 8 5 8 1 7 10 6Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 32 29 43 54 92 123 143 129 92 79 70 46 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle ZAMG Klimamittelwerte 1981 2010Flora und Fauna Bearbeiten Auf Grund der starken Sonneneinstrahlung sind die steilen sudexponierten Hange klimatisch begunstigt und daher starker genutzt als die Schattseite Aus diesem Grund bestehen starke Vegetationsunterschiede zwischen den nordlichen und sudlichen Talhangen Wahrend an den nordexponierten Hangen der Fichtenwald bis in die Tallagen reicht sind die sudexponierten Hange von Almwiesen Laubgeholzen und Larchenwiesen gepragt Die Baumgrenze liegt in etwa in 2 000 Metern Hohe In St Jakob bestehen noch grosse Flachen an Zirben Larchen Waldern Neben grossen Zirbenbestanden im Patscher und Stalleralmtal verfugt die Gemeinde mit dem Oberhauser Zirbenwald uber den grossten geschlossenen Zirbenwald der Ostalpen Im Bereich des Obersees am Staller Sattel befinden sich zudem okologisch wertvolle Niedermoore In der Gemeinde St Jakob kommen zahlreiche charakteristische Saugetiere der Alpen wie Alpenschneehase Gamse und Murmeltier aber auch Rothirsche und Rehe vor In den unberuhrten Talern bestehen auch gute Bestande von Auer und Birkhuhnern Durch umfangreiche Schutzmassnahmen haben sich in der Nationalparkregion auch die Bestande der Steinadler erholt Weitere markante Vogelarten sind der Tannenhaher Ringdrossel Schwarzspecht Sperlingskauz Wasseramsel und Gebirgsstelze 6 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp St Jakob in Defereggen Ortszentrum rechts mit Blick auf die Villgratner BergeGeschichte BearbeitenErste Besiedelung Bearbeiten Die Besiedelung von St Jakob erfolgte wahrscheinlich erst im 11 Jahrhundert Bis ins 15 Jahrhundert lebte die Bevolkerung fast ausschliesslich von der Landwirtschaft Bergbau und Hausiererhandel trugen in der Neuzeit zum Einkommen der Bevolkerung bei Politisch war das heutige Gemeindegebiet uber Jahrhunderte zwischen der Grafschaft Gorz bzw Tirol und Salzburg geteilt Bei Grabungen am Hirschbichl 2143 m wurden 1987 eine Geschossspitze aus Bergkristall sowie kleine Klingen Dreikantspane und Lamellen aus Feuerstein entdeckt Die Artefakte sind die vorlaufig altesten gesicherten Funde in Osttirol und stammen aus dem 7 6 Jahrtausend v Chr Mittelsteinzeit Wahrend die Fundstelle als saisonaler Jagerrastplatz gedeutet wird 7 erfolgte die dauerhafte Besiedelung des hintersten Defereggentals wesentlich spater Da keltische und romanische Ortsnamen fast vollstandig fehlen durften weder Kelten noch Romer hier Dauersiedlungen angelegt haben Die Bauern des Virgentals die zu dieser Zeit die Siedlung Burg errichtet hatten nutzten das hintere Defereggental jedoch vermutlich als Sommerweide Nach dem Untergang des Romischen Reiches und der Schlacht bei Aguntum 610 zwischen Baiern und Slawen drangen die Slawen in die Taler Osttirols vor Ob die Slawen wie im benachbarten St Veit auch im heutigen Gemeindegebiet von St Jakob Dauersiedlungen errichteten ist nicht eindeutig belegt Lediglich die zwei Ortsnamen Feistritz von bystrica Wildbach und Jesach von jes Esche oder jasje baumlose Gegend belegen die Anwesenheit der Slawen Ende des 8 Jahrhunderts unterwarfen die Baiern die slawischen Siedler Durch die sparlichen Besiedlungen des Defereggentals fanden die Baiern genugend freien Siedlungsraum wodurch eine friedliche Besitznahme ermoglicht wurde Parallel setzte die Christianisierung ein und die slawische Sprache wurde nach und nach verdrangt St Jakob im Hoch und Spatmittelalter Bearbeiten nbsp Uber das Klammljoch gelangten bairische Siedler nach St JakobDie Zuwanderung der bairischen Siedler erfolgte aus zwei Richtungen Von Virgen stiessen die Siedler uber St Veit bis St Jakob vor von Suden nutzten sie die Ubergange des Antholzer Tals Staller Sattel und Reintals Klammljoch Durch den Besiedelungsverlauf gehorten Teile Jesachs noch im 19 Jahrhundert weltlich zu Matrei Grosse Almflachen sind noch heute im Besitz von Sudtiroler Bauern Die Alpenseen wurden im Hochmittelalter fur die Fischerei genutzt wie ein im Obersee gefundener Einbaum aus der Zeit um 1070 belegt 8 Die erste urkundliche Erwahnung einer Dauersiedlung ist mit der Nennung des Hofes Troyen aus dem Jahr 1163 erhalten Das um 1299 1300 entstandene Gorzer Urbar uberliefert den Bestand mehrerer Dauersiedlungen Fur den Gorzer Teil von St Jakob belegt das Verzeichnis zwolf Hofe davon neun Schwaighofe Fur den salzburgerischen Teil im Osten kann fur diese Zeit auf funf Hofe geschlossen werden Insgesamt durften um 1300 rund 100 Menschen im innersten Defereggental gelebt haben Die Grundung von Schwaighofen reichte in St Jakob bis ins 14 Jahrhundert Der Grossteil der bauerlichen Bevolkerung unterlag dem Freistiftrecht das die Bevolkerung durch hohe Abgaben stark belastete Das hintere Defereggental war seit dem Hochmittelalter zwischen den Herrschaftsgebieten Gorz und Salzburg geteilt 1212 wurde die Herrschaft Matrei mit dem ostlichen Deferregental Grossrotte St Veit und Hopfgarten rechtsgultig dem Erzbistum Salzburg zugesprochen 9 Das Gebiet westlich des Trojer Almbachs bis zum Seebach unterstand ebenso wie die Enklaven Feistritz und Gortschach im salzburgerischen Defereggental der Herrschaft Gorz mit Sitz im Schloss Bruck Die Verwaltung erfolgte durch das Gericht und Pflegeamt Virgen Burg Rabenstein Das nordlich gelegene Gebiet um die Jagdhausalm unterstand bis 1918 dem Gericht Taufers Brixen Fur das entlegene Gebiet des Virgener Pflegers wurde in St Jakob ein Unterrichter Niederrichter eingesetzt der seinerseits fur jede Rotte einen Gerichtsbeisitzer Schorgen und einen Rottmann als Steuereinnehmer ernannte Die Grundherrschaft ubten neben dem jeweiligen Landesherren uberwiegend kirchliche Institutionen aus Kirchengrundungen an der Wende zur Neuzeit Bearbeiten Auch kirchlich war das heutige Gemeindegebiet von St Jakob geteilt Das Gebiet westlich des Trojer Almbaches unterstand der Pfarre Matrei mit dem 1313 gegrundeten Vikariat St Veit Das ostliche Gebiet wurde von der Pfarre Virgen betreut Anfang des 14 Jahrhunderts bestanden zwei Kirchen im Defereggental die Vikariatskirche St Veit sowie die holzerne Jakobskapelle am Ausgang der Trojerklamm Die Gorzer Bauhutte ersetzte nach 1450 die Jakobskapelle durch eine spatgotische gemauerte Spitzturmkirche Das 1516 geweihte Bauwerk wurde 1548 Sitz eines Vikars Der neu angelegte Friedhof ersparte der Bevolkerung den Transport der Verstorbenen nach Virgen Auch in der Grossrotte wurde nach 1450 mit dem Bau der Filialkirche des Vikariats St Veit begonnen Die Wallfahrtskirche St Leonhard wurde durch ihre Funktion zur reichsten Kirche des Defereggentals Die Erschliessung des Bergbaus im 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Knappengruben im Blindis 2300 m Nach dem Tod Graf Leonhards von Gorz fielen die Gorzer Besitzungen im Jahre 1500 an Maximilian I der diese im Februar 1501 an die Grafschaft Tirol angliederte Maximilian behielt nur die Landeshoheit und verkaufte 1501 die Grafschaft an Michael von Wolkenstein Rodenegg 1653 erwarb das Haller Damenstift nach dem Konkurs der Vorbesitzer das Landgericht Lienz Ende des 15 Jahrhunderts bestand im Innersten Defereggental ein rein bauerliches Sozialgefuge Durch das starke Bevolkerungswachstum verstarkten die Bauern die Erschliessung neuer landwirtschaftlicher Nutzflachen Um 1550 war dieser Prozess abgeschlossen erste Hofteilungen verkleinerten jedoch die Betriebsgrossen Ende des 15 Jahrhunderts begann auch die Erschliessung des Bergbaus Nach und nach entstanden Erzgruben am Nordrand der Panargenkette nordlich der Trojenalm Blindis am Togischer Bachl sowie nahe der Blindis und Jesacher Almen In den Gruben wurde nach Kupfer Blei Gold und Silber geschurft Die Familienstrukturen gepragt von Gemeinschaftsbesitz und Heiratbeschrankungen Mithauserei begannen durch die zusatzliche Einnahmequelle und die damit verbundenen Heiratsmoglichkeiten allmahlich aufzubrechen Die Bevolkerung wuchs Schatzungen zufolge zwischen 1550 und 1614 von 350 auf 600 Personen Auf dem Hohepunkt des Bergbaus beantragten 1617 die Glaureter Gewerke die Errichtung einer Schmelzhutte in St Jakob Zuvor war das Erz uber einen eigens angelegten Fahrweg nach Unterpeischlach transportiert worden Auch in Rinderschinken bestand eine Schmelzhutte um die sich eine kleine Bergwerkssiedlung gruppierte Da die Grundherren unverhaltnismassig hohe Abgaben verlangten und billige amerikanische Metalle eingefuhrt wurden setzte ab der Mitte des 17 Jahrhunderts ein deutlicher Abschwung des Bergbaus ein Die Ausweisung der Deferegger Protestanten Bearbeiten Durch sesshaft gewordene Bergknappen oder den Hausiererhandel gelangten die protestantischen Lehren um 1600 ins Defereggental Moglicherweise gab es auch eine Kontinuitat des evangelischen Glaubens seit der fruhen Reformation 1666 wurde dem Erzbistum Salzburg zugetragen dass im Defereggental nicht alle Bewohner rechtglaubig seien Ab 1680 folgten Befragungen und Verhore Nach der Festnahme eines verdachtigten Anfuhrers zogen 1684 70 Bauern nach Matrei und stellten das Gesuch an ihrer Lehre festhalten oder das Land verlassen zu durfen Der Salzburger Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg forderte daraufhin die Bevolkerung auf zum katholischen Glauben zuruckzukehren oder sich auf die Ausweisung vorzubereiten Bereits ab Dezember 1684 erfolgten die ersten Ausweisungen Insgesamt wurden fast 1 000 Personen aus dem Defereggental zur Ausreise gezwungen wobei aus dem Tiroler Bereich von St Jakob 51 Personen und aus dem Salzburger Bereich 90 Personen ausgewiesen wurden Die Kinder mussten zum Grossteil zuruckgelassen werden den Besitz durften die Protestanten verkaufen Die ausgewiesenen Personen siedelten sich vor allem im Bereich der heutigen deutschen Bundeslander Bayern und Baden Wurttemberg an die zuruckgelassenen Kinder wurden teilweise von ihren Eltern aus dem Defereggental entfuhrt 10 Die Hausiererepoche 1680 bis 1850 Bearbeiten Mit dem Niedergang des Bergbaus stiegen immer mehr Talbewohner in das Hausierergewerbe ein Der neue Erwerbszweig loste die Familienstrukturen endgultig auf da die Grossfamilien das Kapitalrisiko des Handels nicht tragen konnten Neben der Auflosung der engen familiaren Bindungen fuhrte das Ende der Mithauserei zu einer starken Zersplitterung des Grundbesitzes Der Handel mit Wetzsteinen Tuch Kotzen Wolldecken oder Teppichen fuhrte die Hausierer durch weite Teile Europas Zur Erntezeit und Mahd kehrten die Handler zu ihren Hofen zuruck 11 nbsp Tirol im Jahr 1808 mit dem zwischen Bayern und Salzburg geteilten Defereggental sudlich von Windisch MatreiDurch die Koalitionskriege wurden auch die jahrhundertealten politischen Strukturen nachhaltig verandert Die Niederlagen Osterreichs gegen Napoleon Bonaparte in den Schlachten bei Austerlitz 1805 und Wagram 1809 fuhrten zur Abtretung Tirols an Bayern Die Schutzen des Defereggentals beteiligten sich 1809 an den Kampfen um die Lienzer Klause und Ainet im Dezember erfolgte jedoch die endgultige Besetzung Osttirols durch franzosische Truppen Zahlreiche Osttiroler darunter der aus St Jakob stammende Virgener Kooperator Martin Unterkircher wurden hingerichtet 12 Das Defereggental wurde 1810 zu einer Gemeinde Maierie zusammengefasst die 1811 den neu geschaffenen illyrischen Provinzen angeschlossen wurde Bereits 1813 endete die Herrschaft der Franzosen und Kaiser Franz I ordnete die Vereinigung des ehemaligen Salzburger Territoriums mit Tirol an Dadurch wurde die Teilung Tirols zwischen zwei Landern endgultig aufgehoben 1817 folgte die Untergliederung des Defereggentals in Anlehnung an die Vikariatsbereiche in drei Gemeinden wobei die Grossrotte 1818 an die Gemeinde St Jakob fiel Diese Bevolkerungszunahme macht einen Neubau der Jakobskirche in den Jahren 1827 30 notwendig Die Revolution von 1848 fuhrte zur Bauernbefreiung und Grundentlastung Durch die Ausbreitung stehender Geschafte wurde gleichzeitig der Hausiererhandel immer mehr eingeschrankt Die Handelsgesellschaften stellten ihr Angebot zunachst auf Uhren und Strohhute um danach grundeten sie selbst Geschafte in grosseren Stadten In Domzale Krain siedelten sich mehrere Deferegger Hutfabriken an Zahlreiche Deferegger wanderten in der Folge ab und holten ihre Familien nach Der bis 1920 erfolgte Bevolkerungsschwund ermoglichte den zuruckgebliebenen Einwohnern die Schaffung lebensfahiger landwirtschaftlicher Betriebe St Jakob zwischen 1914 und 1945 Bearbeiten Der Militardienst wahrend des Ersten Weltkriegs kostete 59 Einwohnern von St Jakob das Leben Durch die Neuziehung der Staatsgrenze zwischen Sud und Osttirol wurde das Gebiet nordlich des Seebachs mit der Jagdhausalm der Gemeinde St Jakob zugeschlagen Der beginnende Aufschwung im Tourismus wurde von Land und Gemeinde durch Investitionen in die Infrastruktur unterstutzt Die Talstrasse war bereits vor dem Ersten Weltkrieg neu gebaut worden 1925 ging das erste Elektrizitatswerk in Betrieb Die Nachtigungszahlen gingen wahrend der Weltwirtschaftskrise ab 1929 zuruck erholten sich jedoch in den 30er Jahren Wirtschaftliche Schwierigkeiten wie Zwangsversteigerungen bildeten die Grundlage fur die verstarkte NS Tatigkeit in der Region ab 1931 1932 Anfang 1933 gehorte St Jakob zu den Gemeinden mit der hochsten Anzahl an NSDAP Mitgliedern die ihre Agitation auch nach dem Verbot der NSDAP fortsetzten Nach der Ermordung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuss instrumentalisierte der Standestaat das Attentat als Heldentod Noch heute ist der ermordete Kanzler im Deckenfresko der Pfarrkirche abgebildet Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich erfolgte auch in St Jakob die Gleichschaltung sowie Einbindung der Bevolkerung in die nationalsozialistischen Teilorganisationen Durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm wurden insbesondere im Baugewerbe und Rustungswesen zahlreiche Arbeitsplatze geschaffen die Gemeindeentschuldung befreite St Jakob von einer starken Schuldenlast Im Forellenhof errichtete die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt 1938 ein Muttererholungsheim ab Ende 1940 bestand in der Gemeinde zusatzlich ein Arbeitsmaidlager Von der Einberufung in den Kriegsdienst kehrten 53 Einwohner nicht mehr zuruck Sie starben uberwiegend an der Ostfront St Jakob ab 1946 Bearbeiten nbsp Das Uberschwemmungsgebiet Bruggeralmbach am WassererlebniswegNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vollzog sich durch den Aufschwung des Tourismus ein starker wirtschaftlicher Wandel Die Bedeutung der Landwirtschaft als zentrale Einkommensquelle ging zuruck Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe schufen sich durch die Vermietung von Ferienwohnungen ein Zusatzeinkommen Die Entwicklung der Gemeinde wurde durch die Hochwasserkatastrophe 1965 66 in Osttirol kaum gebremst Die schweren Schaden zogen jedoch umfangreiche Hochwasserschutzmassnahmen nach sich Den starksten Entwicklungsschub erlebte St Jakob durch die Eroffnung der Brunnalm Bergbahnen im Jahr 1966 Die Nachtigungszahlen konnten durch mehrere Infrastrukturmassnahmen Felbertauerntunnel Staller Sattel noch gesteigert werden und liessen St Jakob zur zweitstarksten Tourismusgemeinde Osttirols aufsteigen Nach der Grundung des Nationalparks Hohe Tauern 1991 investierte die Gemeinde verstarkt in den sanften Tourismus Das Haus des Wassers eine 2003 errichtete Bildungseinrichtung des Nationalparks sowie der Wassererlebnisweg sind Zeichen dieser Entwicklung Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsstruktur Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung Daten lt Statistik Austria 13 u Frick St JakobIn der Gemeinde St Jakob in Defereggen lebten 2006 980 Menschen Nach der Volkszahlung 2001 waren 96 5 Prozent der Bevolkerung im Besitz der osterreichischen Staatsburgerschaft Tirol 90 6 Prozent Zur romisch katholischen Kirche bekannten sich 95 0 Prozent der Einwohner Tirol 83 4 Prozent 1 2 Prozent waren evangelisch lediglich 1 8 Prozent ohne religioses Bekenntnis Die Altersstruktur von St Jakob lag 2001 etwa im Landesdurchschnitt So waren 2001 18 7 Prozent der Einwohner junger als 15 Jahre Tirol 18 4 Prozent und 60 8 Prozent zwischen 15 und 59 Jahre alt Tirol 63 0 Prozent Der Anteil der Einwohner im Alter von mehr als 59 Jahren lag mit 20 5 Prozent uber dem Landesschnitt von 18 6 Prozent Die Geschlechterverteilung war mit 50 5 Prozent Mannern und 49 5 Prozent Frauen beinahe ausgeglichen Nach dem Familienstand waren 48 8 Prozent der Einwohner ledig 43 5 Prozent verheiratet 5 6 Prozent verwitwet und 2 2 Prozent geschieden Hierbei ist insbesondere die starke Abweichung der Scheidungsrate vom Landesdurchschnitt von 4 8 Prozent auffallig 2 14 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Da die erste moderne Volkszahlung in Osterreich Ungarn 1869 erfolgte sind die Daten der Bevolkerungszahlen nicht ohne weiteres zu vergleichen So wurde 1847 die rechtliche Bevolkerung gezahlt also jene Personen die in St Jakob das Heimatrecht innehatten Dabei wurden auch Personen gezahlt die bereits lange zuvor abgewandert waren Dennoch durfte die Bevolkerungszahl bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts bei rund 1 300 Menschen gelegen sein Berichte aus der Mitte des 18 Jahrhunderts beklagten eine starke Uberbevolkerung des Defereggentals die aus dem Geldzufluss durch den Wanderhandel resultierte In der Folge kam es jedoch wie in der uberwiegenden Zahl der Bergtaler Tirols zu einer starken Abwanderung Die Bewohner des Defereggentales waren zudem am Ausbau der Strohhutindustrie der osterreich ungarischen Monarchie beteiligt Die Auswanderung und der Hausiererhandel spiegeln sich auch in der Geschlechterverteilung wider Bis 1890 waren deutlich weniger als 40 der anwesenden Bevolkerung mannlichen Geschlechts Den Tiefstand erreichte die Bevolkerungszahl in den 1920er Jahren als die Einwohnerzahl unter 800 Personen sank Danach verzeichnete die Gemeinde St Jakob ein allmahliches Wachstum das sich durch den Tourismusaufschwung in den 60er Jahren stark steigerte Seit den 70er Jahren stagniert die Einwohnerzahl und sank nach 2001 wieder unter 1 000 Personen ab Der Ruckgang der Bevolkerungszahl erfolgt trotz positiver Geburtenbilanz wegen der stark negativen Wanderungsbilanz 2 15 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Jagdhausalm nbsp Pfarrkirche St Jakob in Defereggen nbsp Knappenhaus nbsp Aussichtsturm OberhausSiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in St Jakob in Defereggen Jagdhausalm Die kleine Almsiedlung am Eingang des Arventals besteht aus 15 Steinhausern und einer Kapelle und wird auf Grund ihrer Erscheinung auch als Klein Tibet bezeichnet Trotz der Hohenlage von 2 009 Metern bestanden hier im 13 Jahrhundert Schwaighofe die ganzjahrig bewirtschaftet wurden Das Gebiet gehorte ursprunglich zum Gericht Taufers und steht noch heute im Besitz Sudtiroler Bauern die jahrlich Mitte Juni rund 330 Jungrinder auf die Alm treiben Katholische Pfarrkirche St Jakob in Defereggen Durch die einstige Zugehorigkeit der Gemeinde zu mehreren Pfarrgebieten bestehen zwei grossere Kirchen Die Pfarrkirche zum Heiligen Jakobus dem Alteren geht auf eine Holzkapelle zuruck die in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts durch eine spatgotische gemauerte Spitzturmkirche ersetzt wurde Auf Grund des Wachstums der Gemeinde wurde anstatt der spatgotischen Kirche 1827 bis 1830 ein Neubau errichtet Der Vorarlberger Baumeister Simon Moosbrugger plante ursprunglich einen klassizistischen Reprasentationsbau mit Doppelturmfassade Auf Grund von Kapital und Bauproblemen konnten die Turme jedoch nicht vollendet werden und die Pfarrkirche erhielt lediglich einen wuchtigen Dachreiter der um eine Laterne erhoht wurde Das Innere der Pfarrkirche ist der Verherrlichung Christi als Konig gewidmet Fresken von Johann Baptist Oberkofler In der Ausseren Grossrotte befindet sich die Filialkirche zum Heiligen Leonhard die in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts errichtet wurde und ursprunglich dem Vikariat St Veit unterstand Der spatgotische Bau wurde im 18 Jahrhundert barockisiert und im 19 Jahrhundert regotisiert 1954 bis 1960 wurden bei einer Renovierung alle spatgotischen Merkmale wieder freigelegt Neben den beiden Pfarrkirchen besteht in der Oberrotte mit der Kapelle Maria Hilf noch eine grossere Kapelle Die 1785 fast zur Ganze erneuerte Kapelle verfugt in ihrem schlichten Inneren uber ein von einem Strahlenkranz umgebenes Marienbild sowie Glasfenster mit den Motiven von Gnadenbildern aus umliegenden Marienwallfahrtsorten Mehrere Einrichtungen zeugen noch von der einstigen Bedeutung des Bergbaus Das Handelhaus im Hauptort der Gemeinde wurde 1627 errichtet und diente als Betriebs und Verwaltungsgebaude der Bergwerksgesellschaft Das Handel oder auch Knappenhaus genannte Gebaude ist aussen durch eine Sonnenuhr geschmuckt und dient heute als Verwaltungs und Wohnhaus bis Ende Marz 2011 war in dem Gebaude auch ein Postamt untergebracht Eine lokale Initiative konservierte zudem die Uberreste der Erzaufbereitungsanlage im Blindis Auch ein Stollen im Togischtal ist noch begehbar 16 Eine weitere Sehenswurdigkeit stellt das archaologische talschaftsmuseum zeitreise defereggen dar Imposantestes Ausstellungsstuck ist ein ca 1 000 Jahre alter Einbaum aus Zirbenholz der vor einigen Jahren im Obersee am Staller Sattel gefunden wurde Im Tal der Schwarzach steht am Rande des Oberhauser Zirbenwalds nahe der Oberhausalm der 22 m hohe Aussichtsturm Oberhaus der als Teil des Natur und Kulturlehrwegs Oberhauser Zirbenwald hauptsachlich als Wildtierbeobachtungsturm dient Kultur und Brauchtum Bearbeiten Der St Jakober Nikolausumzug wird alljahrlich vom Nikolaus und Krampusverein veranstaltet Dabei wird der Nikolaus von traditionellen Figuren mit handgeschnitzten Masken Engel Braut und Brautigam Litterin und Lotter Spielmann etc und verschiedenen Krampussen begleitet Die Musikkapelle St Jakob wurde 1908 gegrundet geht jedoch auf die 1854 gegrundete Musikbande zuruck die zur Unterstutzung des Kirchenchors gebildet worden war Zu den traditionellen Brauchtumsvereinen zahlt auch die Schutzenkompanie St Jakob Mitglieder der Musikkapelle spielen auch in volkstumlichen Gruppen wie die Deferegger Adler oder die Deferegger Tanzlmusik Des Weiteren besteht in St Jakob eine Volktanz und Schuhplattlergruppe Die Heimatbuhne St Jakob wurde 2001 wiederbelebt und spielt alljahrlich eine Produktion Das Repertoire umfasste dabei vor allem bauerliche Stucke sowie Werke von Jack Popplewell Sport Bearbeiten In St Jakob bestehen zwei Sportvereine der Wintersportverein und der Sommersportverein St Jakob in Defereggen Beide Vereine sind Mitglieder des Allgemeinen Sportverbands Osterreichs ASVO und bieten die Sportarten Ski Alpin Ski Nordisch und Snowboard beziehungsweise Fussball Tennis und Volleyball an Erfolgreichster aktiver Sportler aus St Jakob war der Skirennlaufer Mario Scheiber Auch die ehemalige Skirennlauferin und Weltcup Siegerin Ida Ladstatter stammt aus der Gemeinde Der Fussballverein St Jakob in Defereggen nimmt auf Grund der Entfernung zu Nordtirol wie alle Osttiroler Vereine an den Meisterschaften der Karntner Liga teil und tragt seine Spiele auf dem Sportplatz in der Inneren Grossrotte aus In der Saison 2012 13 spielt der Fussballverein in der 2 Klasse A welche auch liebevoll Gletscherliga genannt wird 2015 16 stieg der Fussballverein in die 1 Klasse auf Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenArbeitsstatten und Beschaftigte Bearbeiten Die im Rahmen der Volkszahlung durchgefuhrte Arbeitsstattenzahlung ergab 2001 in St Jakob 101 Arbeitsstatten mit 403 Beschaftigten ohne Landwirtschaft wobei 81 Prozent unselbstandig Beschaftigte waren Gegenuber dem Jahr 1991 war die Anzahl der Arbeitsstatten um 8 Einheiten 8 6 Prozent gestiegen Die Beschaftigungszahlen hatten sich zwischen 1991 und 2001 mit 59 9 Prozent stark erhoht Wichtigster Wirtschaftszweig in der Gemeinde ist das Beherbergungs und Gaststattenwesen das 2001 rund 62 Prozent der Betriebe sowie 58 Prozent der Beschaftigten in der Gemeinde umfasste Gemessen am Anteil der Beschaftigten folgen danach das Transportwesen 14 Prozent der Beschaftigten Handel und Unterrichtswesen Die Betriebsgrossen der Betriebe von St Jakob sind sehr klein lediglich drei Betriebe verfugen uber mehr als 20 Beschaftigte zwei Hotels und ein Transportbetrieb Da die Bergbahnen St Jakob einen ausgedehnten Wintertourismus ermoglichen ergeben sich in der Gemeinde bessere Beschaftigungsmoglichkeiten und eine geringere Pendlerzahl als beispielsweise im benachbarten Virgental In St Jakob pendeln 43 Prozent der erwerbstatigen Einwohner zur Arbeit aus der Gemeinde Virgen 72 Prozent 63 Prozent der Auspendler fanden dabei Arbeit im Bezirk Lienz vorrangig in der Bezirkshauptstadt Lienz Jeweils rund 20 Beschaftigte pendelten nach Nordtirol in andere Bundeslander oder ins Ausland aus Gleichzeitig fanden 2001 138 Einpendler Arbeit in St Jakob 36 Prozent dieser Gruppe stammten aus der Nachbargemeinde St Veit 2 Land und Forstwirtschaft Bearbeiten Viehbestand zwischen 1952 und 2006 1 17 1953 1983 1991 2006Viehbesitzer 130 57 53 Pferde 55 22 13 17Rinder 697 613 498 409Schweine 245 107 92 18Schafe 170 20 71 307Ziegen 178 2 Huhner 920 229 140 84In St Jakob bestanden 1999 75 land und forstwirtschaftliche Betriebe die insgesamt 13 997 Hektar bewirtschafteten Dabei wurden nur 7 Betriebe im Haupterwerb 46 Betriebe im Nebenerwerb gefuhrt 22 Betriebe standen im Eigentum juristischer Personen Gegenuber 1995 hat sich der Ruckgang der landwirtschaftlichen Betriebe insbesondere im Bereich der Nebenerwerbslandwirte fortgesetzt wahrend die Zahl der Betriebe im Haupterwerb gleich blieb Insgesamt reduzierte sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen 1995 und 1999 um 14 Prozent wahrend die bewirtschaftete Flache beinahe unverandert blieb 2 Bis zum Jahr 2007 reduzierte sich die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe weiter und lag in diesem Jahr bei 49 Einheiten darunter vier Agrargemeinschaften ohne Betriebe juristischer Personen Die Betriebsanzahl wird sich nach Schatzung der Bezirkslandwirtschaftskammer in den nachsten Jahren weiter um einige Betriebe reduzieren insbesondere alters oder gesundheitsbedingt Die einigermassen bewirtschaftbaren Flachen werden mit grosster Wahrscheinlichkeit aber nicht brach fallen Der ehemals vor allem zur Eigenvorsorge betriebene Ackerbau Getreide Kartoffeln etc ist heute praktisch vollstandig verschwunden Lediglich 0 03 Hektar wurden 2007 noch fur den Kartoffelanbau genutzt Alle anderen landwirtschaftlichen Flachen dienen als Weiden oder Mahwiesen 17 Die landwirtschaftlichen Betriebe leben vor allem von der Viehzucht und der Waldnutzung Als Nebenerwerb dient der Tourismus Nur noch funf Almen werden von Einheimischen bewirtschaftet acht Almen werden von Eigentumern aus Sudtirol und Oberlienz beschickt Der Wald der Gemeinde steht zum allergrossten Teil im Besitz von Agrargemeinschaften die jedoch nur einen geringen Anteil der Ertrage im ortlichen Sagewerk verarbeiten 1 Tourismus Bearbeiten nbsp Urlaubsgaste aus Wien auf einer Wanderung bei St Jakob 1956St Jakob wurde bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts nur selten von Fremden besucht Erste bescheidene touristische Ansatze entwickelten sich erst durch ausgewanderte Deferegger die zusammen mit Freunden oder Bekannten ihren Heimatort besuchten Die touristische Erschliessung setzte um die Jahrhundertwende ein 1900 errichtete die Alpenvereinssektion Barmen die Barmer Hutte In der Folge wurde das Barmer Heim neben dem Handelshaus gekauft und ausgebaut Durch die schlechte Erreichbarkeit der Ausbau der schmalen und steinigen Talstrasse dauerte bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs blieb der Tourismus jedoch zunachst auf Heimatbesucher und Alpinisten die nur wenige Tage in St Jakob nachtigten beschrankt Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich der Tourismus zu einer wichtigen Einkommensquelle der Gemeinde St Jakob Die Nachtigungszahlen waren bereits in den 20er Jahren deutlich hoher als in den benachbarten Gemeinden und konnten durch die Errichtung einer regelmassigen Autobusverbindung nach Lienz und dem Bau der Neuen Reichenberger Hutte 1926 auf uber 20 000 Nachtigungen pro Jahr gesteigert werden Der Tourismus beschrankte sich in der Zwischenkriegszeit noch auf die Sommersaison 80 Prozent der Besucher waren Inlander Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bereits 1950 1951 die Nachtigungszahlen der 30er Jahre ubertroffen Durch das Wirtschaftswunder und den Bau der Felbertauernstrasse 1967 konnte die Zahl der Nachtigungen weiter gesteigert werden Im Fremdenverkehrsjahr 1968 1969 lag die Zahl der Ubernachtungen bereits bei 145 555 Nach der Errichtung der Brunnalm Lifte 1966 konnte sich St Jakob auch als Wintersportort positionieren und die Eroffnung des Staller Sattels 1974 offnete St Jakob nach Italien Der Tourismus entwickelte sich so immer mehr zum Haupterwerbszweig der Bevolkerung Der in den 1970er Jahren geplante Wintersportort am Staller Sattel Sport und Erholungszentrum Obersee mit rund 5 000 Gastebetten wurde auf Grund eines Lawinenabgangs im geplanten Baubereich nie verwirklicht 18 nbsp Durch die Brunnalm Bergbahnen erschloss St Jakob auch den WintertourismusSt Jakob konnte seine Nachtigungszahlen bis 1991 kontinuierlich auf 368 270 Nachtigungen steigern 1 Seitdem reduzierte sich die Zahl der Nachtigungen laufend Im Sommer 2005 wurden in St Jakob 107 252 Nachtigungen gezahlt 71 Prozent der Sommergaste stammten aus dem Ausland wobei 52 Prozent der Gesamtnachtigungen auf Gaste aus Deutschland und 11 auf Gaste aus Italien entfielen Im Sommer 2000 waren in St Jakob noch 123 812 Nachtigungen verbucht worden 13 4 Prozent Noch starker sanken die Nachtigungszahlen im Wintertourismus 2005 2006 verbuchte St Jakob 155 862 Nachtigungen gegenuber der Saison 2000 2001 ein Minus von 19 Prozent Insgesamt verfugte St Jakob 2005 uber 2 575 Gastebetten und ist damit nach Matrei in Osttirol die Gemeinde mit den hochsten Betten und Nachtigungszahlen Osttirols 19 Die Gemeinde St Jakob ist heute zusammen mit den Osttiroler Nationalparkgemeinden im Tourismusverband Urlaubsregion Nationalpark Hohe Tauern Osttirol organisiert Als Hauptattraktion dienen das Wandernetz und die Bergbahnen St Jakob die uber eine Kabinenseilbahn zwei Sessellifte und vier Schlepplifte verfugt 2004 begannen in der Gemeinde Erkundungsbohrungen zur Erschliessung einer Thermal und Heilwasserquelle zur Errichtung eines Thermalbads Das Projekt wurde jedoch bis 2007 noch nicht abgeschlossen Verkehr und Infrastruktur Bearbeiten Die verkehrsmassige Aufschliessung der Gemeinde erfolgt durch die Defereggentalstrasse L25 die ausgehend von Huben Gemeinde Matrei die Defereggener Gemeinden Hopfgarten St Veit und St Jakob mit dem Staller Sattel und der italienischen Staatsgrenze verbindet Die Defereggentalstrasse verfugt in Huben uber einen Anschluss an die Felbertauernstrasse B 108 Mit offentlichen Verkehrsmitteln ist Virgen mittels Linienbussen der OBB Postbus GmbH erreichbar Die Linie 4414 bindet die Gemeinde dabei taglich bis zu sechsmal an die Bezirkshauptstadt Lienz an Fahrzeit bis zum Ortszentrum 59 Minuten Gefuhrt wird die Linie vom Lienzer Bahnhof uber Huben bis zum Ortsteil Mariahilf Im Sommer wird die Linie zwei Mal taglich bis auf den Staller Sattel gefuhrt Der nachstgelegene Anschluss an das Bahnnetz befindet sich im rund 41 Kilometer sudostlich gelegenen Lienz Anders als die benachbarten und umliegenden Gemeinden hat sich St Jakob nicht einem der Abwasserverbande angeschlossen sondern betreibt im Ortsteil Feistritz an der Schwarzach eine eigene Klaranlage die 1993 in Betrieb genommen wurde Der Grossteil des Ortskanalnetzes wurde zwischen 1976 und 1986 errichtet 2001 wurde der Anschluss der Ortsteile Feistritz St Leonhard Ausserberg und Potsch an das Ortskanalnetz fertiggestellt Mit Ausnahme der Vorder und Hinterladstatt sowie Erlsbach sind samtliche Ortsteile und 89 der abwasserproduzierenden Objekte 2002 von St Jakob an das Netz angeschlossen 20 Der Abfall der in der Gemeinde anfallt wird uber den Abfallwirtschaftsverband Osttirol AWVO entsorgt Die Wasserversorgung der Gemeinde erfolgt uber die die zuletzt vollstandig erneuerte Gemeindewasserleitung und die 1959 60 gefasste Quelle Wose westlich von Grunmoos Die Stromversorgung wurde 1924 durch die Lichtgenossenschaft St Jakob begrundet die 1925 ein Kraftwerk am Trojerbach in Betrieb nahm Das Kraftwerk wurde bald durch ein Drehstromwerk am Klammausgang ersetzt und durch ein Werk am Bruggeralmbach erganzt Da die Genossenschaft den Strombedarf der Tourismusbetriebe Hotels Liftanlagen nicht decken konnte wurde das Versorgungsgebiet 1975 der TIWAG uberlassen Seit 1994 versorgt ein Biomasse Fernheizwerk das Ortszentrum mit Fernwarme Bildung Bearbeiten Ein eigenes Schulgebaude wurde erstmals 1888 neben der Pfarrkirche errichtet Zuvor waren die Schuler im Wirtshaus Unterrain und danach im Handelshaus unterrichtet worden Das heutige Schulhaus wurde 1978 eroffnet und beherbergt neben einer vierklassigen Volksschule eine Hauptschule in der die Kinder von St Jakob und St Veit unterrichtet werden Fur den Besuch hoherer Schulen mussen die Schuler von St Jakob in die Bezirkshauptstadt Lienz pendeln Die Volksschule in Mariahilf wurde 1977 aufgelost Der Gemeindekindergarten existiert seit 1976 1 1924 wurde vom Gewerbeforderungsinstitut der Tiroler Handelskammer eine Schnitzschule in St Jakob eroffnet die von Bruno Costa geleitet wurde und 1933 aus finanziellen Grunden schliessen musste Zu den bedeutendsten Schulern gehoren Josef Troyer und Gottfried Fuetsch 21 Sicherheit und Gesundheitswesen Bearbeiten St Jakob ist eine der wenigen Gemeinden Osttirols die uber eine eigene Polizeiinspektion verfugen Seit 1984 existiert in der Gemeinde eine Ortstelle des Roten Kreuzes die die Gemeinden St Jakob und St Veit betreut Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1901 gegrundet und hatte 2006 72 aktive Mitglieder Zur Bergung von Bergopfern besteht in der Gemeinde eine Ortsstelle des Osterreichischen Bergrettungsdienstes Fur die Gesundheitsversorgung steht in der Gemeinde ein Arzt fur Allgemeinmedizin zur Verfugung der als Sprengelarzt zudem die Nachbargemeinde St Veit betreut Fur den Besuch eines Facharztes muss jedoch nach Matrei oder in die Bezirkshauptstadt Lienz mit dem Bezirkskrankenhaus ausgewichen werden Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat als oberstes Gremium der Gemeinde umfasst 11 Sitze und wird alle sechs Jahre im Zuge tirolweiter Gemeinderatswahlen gewahlt Bei den Gemeinderatswahlen treten in St Jakob traditionell verschiedene meist der OVP nahestehende Listen an Diese Listen unterscheiden sich vor allem durch ihren Fokus auf unterschiedliche Berufsgruppen und spiegeln oftmals den bundischen Aufbau der OVP wider In St Jakob spielt jedoch auch die FPO eine starke Rolle Der ehemalige Burgermeister Gerald Hauser ist derzeit Nationalratsabgeordneter sein Grossvater war zwolf Jahre lang Burgermeister in der Gemeinde 2004 ging aus den Wahlen die Burgermeisterliste Hubert Jesacher als Sieger hervor Mit 49 1 Prozent und sieben Mandaten erreichte sie die absolute Mandatsmehrheit Jesacher der 1998 noch mit der Liste Tiroler Bauernbund angetreten war konnte den Stimmenanteil seiner Liste verdoppeln In der Burgermeisterdirektwahl setzte sich Jesacher mit 54 8 Prozent knapp gegen seinen Konkurrenten Gerald Hauser durch Dieser errang mit seiner Liste fur St Jakob Gerald Hauser vier Mandate und konnte seinen Mandatsstand halten Die Gemeinsame Liste fur Tourismus und Wirtschaft verlor uber acht Prozent und somit eines von drei Mandaten Bei der Gemeinderatswahl 2010 verlor jedoch der seit 1998 amtierende Burgermeister Hubert Jesacher seine Mandatsmehrheit und den Burgermeistersessel Mit 35 0 Prozent verlor die Burgermeisterliste Hubert Jesacher 2 ihrer bisher 7 Mandate und stellte nur noch funf Gemeinderate Jesacher selbst scheiterte zudem mit 38 9 Prozent an der Wiederwahl als Burgermeister Die Burgermeisterdirektwahl gewann Gerald Hauser FPO mit 50 4 wobei seine Liste Wir mit Gerald Hauser mit 42 0 Prozent und sechs Mandaten zur starksten Liste aufstieg Den Einzug in den Gemeinderat erreichte zudem die Neue Liste St Jakob mit 13 7 Prozent bzw zwei Mandaten Die Unternehmer bzw Zukunftsliste scheiterten hingegen am Einzug in den Gemeinderat Aus den Wahlen 2016 ging die Fur St Jakob mit 38 15 als starkste Lister hervor Die Liste Wir mir Gerald Hauser erreichte 33 54 28 31 gingen an Allgemeine Burgerliste wir St Jakober Bei der Wahl des Burgermeisters erreichte Gerald Hauser noch die meisten Stimmen 37 07 vor Ingo Hafele 32 07 und Hubert Jesacher 30 86 Im zweiten Wahlgang setzte sich dann Ingo Hafele mit 61 62 durch 22 Bedingt durch die bauerlich und katholisch gepragte Bevolkerung ist die OVP in St Jakob traditionell stark verwurzelt Bei den Landtagswahlen 2003 erreichte sie noch 84 6 Prozent der Stimmen 23 In der Folge gelangen Hauser mit der FPO jedoch grosse Zugewinne So konnte er mit der FPO bei der Landtagswahl 2008 43 8 Prozent und somit die relative Mehrheit erreichen Dies gelang der FPO in keiner anderen Gemeinde 24 Bei den Landtagswahlen 2013 verlor die FPO wieder erheblich 25 Partei 2022 26 2016 27 Prozent Mandate Prozent MandateFur St Jakob BGM ST J 51 04 6 38 15 4Burgerliste St Jakob BURGER 1 25 00 3 28 31 3Zusammen Nachhaltig Regional MITNONDA 23 96 2Fur St Jakob 38 15 41 Die Partei trat 2016 unter dem Namen Allgemeine Burgerliste wir St Jakober an Burgermeister Bearbeiten Gleichzeitig mit dem Gemeinderat wird der Burgermeister in einer Direktwahl bestimmt wobei es beim Ausbleiben einer absoluten Mehrheit fur einen Kandidaten zu einer Stichwahl kommt Burgermeister seit 1919 waren 28 1919 1922 Josef Santner 1922 1924 Peter Erlsbacher 1924 1927 Sebastian Ladstatter 1927 1937 Peter Ladstatter 1937 1938 Hermann Folie Amtsverwalter 1938 1945 Andra Troger 1945 1947 Paul Ladstatter 1947 1950 Johann Pichler 1950 1962 Jakob Jesacher 1962 1974 Hans Volgger 1974 1998 Armin Ladstatter 1998 2010 Hubert Jesacher 2010 2016 Gerald Hauser seit 2016 Ingo Hafele 29 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde St Jakob in DefereggenDas Gemeindewappen wurde im Jahr 1975 durch die Tiroler Landesregierung verliehen Das Wappen zeigt In Grun eine silberne Muschel mit den schwarzen Bergwerkszeichen Schlagl und Eisen belegt im Schildhaupt eine ganze und zwei halbe gesturzte silberne Spitze Das Hauptfeld des Gemeindewappens mit dem Gebirgseinschnitt steht fur den Staller Sattel uber den bairische Siedler das Hochtal besiedelten Die Jakobsmuschel symbolisiert den Heiligen Jakobus Jakobus ist nicht nur Namenspatron der Pfarrkirche er reprasentiert als Schutzpatron der Wanderhandler und Hutmacher auch zwei ehemals bedeutende Berufszweige Das Bergwerkszeichen steht fur den ebenfalls bedeutenden Bergbau im Defereggental der fruhen Neuzeit 1 Siehe auch Liste der Kommunalwappen mit der Jakobsmuschel in OsterreichPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Johann Santner 1840 1912 Alpinist Franz Unterkircher 1904 1989 Kunsthistoriker Therese Lukasser 1932 Politikerin OVP und Lehrerin Gerald Hauser 1961 Politiker FPO Ida Ladstatter 1965 SkirennlauferinMit der Gemeinde verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Mario Scheiber 1983 SkirennlauferLiteratur BearbeitenHeinz Kroll Gert Stemberger Defereggen eine Landschaft in Tirol Schendl Verlag Wien 1983 ISBN 3 85268 084 0 Reinhold Frick St Jakob in Defereggen Wagner Innsbruck 1970 Beitrage zur alpenlandischen Wirtschafts und Sozialforschung 104 ISSN 0522 6260 Katholischer Tiroler Lehrerverein Hrsg Bezirkskunde Osttirol loewenzahn verlag Innsbruck u a 2001 ISBN 3 7066 2267 X Martin Kofler Osttirol Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart Studienverlag Innsbruck u a 2005 ISBN 3 7065 1876 7 Simon Kurzthaler Geschichte Kunst Kultur Begegnungen in der Nationalparkregion Hohe Tauern Edition Lowenzahn Innsbruck 1997 ISBN 3 7066 2148 7 Hans Ladstatter Chronik von St Jakob in Defereggen Innsbruck 1977 Tiroler Landesarchiv Hrsg Ortschroniken 31 ZDB ID 1183354 3 Diether Stonjek Sozialokonomische Wandlung und Siedlungslandschaft eines Alpentales Innerstes Defereggen in Osttirol Selbstverlag des Instituts fur Geographie und Landerkunde u a Munster 1971 Westfalische geographische Studien 23 ISSN 0943 1721 Zugleich Munster Univ Diss 1967 Heinz Kroll St Jakob in Defereggen Tal und Leute um 1900 Das photographische Werk des Tischlers Josef Ladstatter vulgo Kofler Sepp Verlag Christian Brandtstatter Wien 1989 ISBN 3 85447 333 8 Heinz Kroll Defereggen mit Pinsel und Stift Hrsg Urlaubsregion Defereggental 2002 Gabriel Singer Walter Mauerhofer Verlust der Heimat Die Geschichte der vertriebenen Deferegger 2017 Erich Heinzle Tourismus in St Jakob in Defereggen und seiner naheren Umgebung Eigenverlag 2010 Heinz Kroll Carmen Brugger Hrsg Defereggen in Osttirol Josef Schett Fotograf Ansichtskartenverleger und Zeitzeuge Chronist des Lebens in einem Tiroler Gebirgstal Aufnahmen von 1920 bis 1970 Ein Album Verlag FPO Bildungsinstitut 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakob in Defereggen Album mit Bildern Videos und Audiodateien 70724 St Jakob in Defereggen Gemeindedaten der Statistik Austria Offizielle Homepage der Gemeinde St Jakob in Defereggen Nationalpark Hohe Tauern Exkursionsbericht Hinteres Defereggental PDF 2 8 MB Offizielle Homepage des Talschaftsmuseums Zeitreise Defereggen Einzelnachweise BearbeitenAls Hauptliteratur des Geschichtskapitels dienten die Studie Sozialokonomische Wandlung und Siedlungslandschaft eines Alpentals Innerstes Defereggen in Osttirol von Diether Stonjek die Chronik von St Jakob in Defereggen von Hans Ladstatter sowie das Buch Osttirol Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart von Martin Kofler a b c d e f Bezirkskunde Osttirol S 353 358 a b c d e Gemeindedaten St Jakob in Defereggen VZ 2001 Statistik Austria Frick St Jakob S 11 Stonjek Sozialokonomische Wandlung S 8 ff Frick St Jakob S 13 f Nationalpark Hohe Tauern Exkursionsbericht Hinteres Defereggental Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Harald Stadler Zur Siedlungsgeschichte der Hohen Tauern vom ersten Auftreten des Menschen bis zum Beginn der Neuzeit Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Kurt Nicolussi Thomas Reitmaier Ein hochmittelalterlicher Einbaum aus dem Obersee Gemeinde St Jakob Defereggen Osttirol und die fischereiwirtschaftliche Nutzung alpiner Hochgebirgsseen in Tirol In Nachrichtenblatt Arbeitskreis Unterwasserarchaologie Bd 9 S 12 16 Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Michael Forcher Red Matrei in Osttirol Ein Gemeindebuch zum 700 Jahr Jubilaum der ersten Erwahnung als Markt 1280 1980 Tyrolia Matrei 1980 1996 Erwin Madrutter Die Deferegger Protestanten Diplomarbeit Wien 2002 ERHA Der Hausierhandel Vom Wanderhandler zum Fabrikanten 17 19 Jahrhundert Nicht mehr online verfugbar In Defereggental Amt der Tiroler Landesregierung 2007 ehemals im Original abgerufen am 30 Januar 2011 1 2 Vorlage Toter Link www defereggental eu Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Josef Thonhauser Osttirol im Jahr 1809 Innsbruck Munchen 1968 Statistik Austria Landesstatistik Tirol VZ 2001 PDF 3 9 MB Frick St Jakob S 28 31 Simon Kurzthaler Geschichte Kunst Kultur Begegnungen in der Nationalparkregion Hohe Tauern Innsbruck 1997 ISBN 3 7066 2148 7 S 163 167 a b Schriftliche Mitteilung Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz Frick St Jakob 102 109 Amt der Tiroler Landesregierung Landesstatistik Tirol Tourismusstatistik Sommer 2005 PDF 827 kB Sommer 2000 PDF 343 kB Winter 2005 06 PDF 423 kB Winter 2000 01 PDF 283 kB Land Tirol Abwasserentsorgung im Bezirk Lienz Memento vom 22 September 2013 im Internet Archive PDF 7 2 MB Hans Ladstatter Zur Geschichte des Schulwesens in Defereggen In Osttiroler Heimatblatter 47 Jahrgang Nummer 11 29 November 1979 PDF 358 kB Land Tirol Wahlservice Gemeinderatswahl 2016 Engere Wahl des Burgermeisters 2016 Gemeinderatswahl 2010 Gemeinderatswahl 2004 Gemeinderatswahl 1998 Burgermeisterstichwahl 1998 Land Tirol Wahlservice Landtagswahl 2003 Land Tirol Wahlservice Landtagswahl 2008 Land Tirol Wahlservice Landtagswahl 2013 Gemeinderats und Burgermeisterwahlen 2022 Gemeinde St Jakob in Defereggen Land Tirol abgerufen am 24 August 2022 Land Tirol Wahlen 2016 Abgerufen am 24 August 2022 Ehemalige Burgermeister Gemeinde St Jakob in Defereggen abgerufen am 28 Dezember 2021 Burgermeister Gemeinde St Jakob in Defereggen abgerufen am 28 Dezember 2021 Stadte und Gemeinden im Bezirk Lienz Abfaltersbach Ainet Amlach Anras Assling Ausservillgraten Dolsach Gaimberg Heinfels Hopfgarten in Defereggen Innervillgraten Iselsberg Stronach Kals am Grossglockner Kartitsch Lavant Leisach Lienz Matrei i O Nikolsdorf Nussdorf Debant Oberlienz Obertilliach Pragraten am Grossvenediger St Jakob in Defereggen St Johann im Walde St Veit in Defereggen Schlaiten Sillian Strassen Thurn Tristach Untertilliach VirgenOrtschaften der Fraktion Oberrotte in der Gemeinde St Jakob in Defereggen Erlsbach W Grandeggen R Grunmoos W Jesach W Ladstatt R Leiten E Maik E Mariahilf R Ranach W Rinderschinken D Potsch R Steingarten E Trogach E Unterleiten E Unterstein E Almen und Hutten Affentalalm Alpe Stalle Barmer Hutte Blindisalm Erlsbacher Alm Frelitzalm Hintere Stalle Jagdhausalm Jesachalm Lappachalm Kaserle Alm Obere Seebachalm Oberseehutte Oberhausalm Oberseitalm Patscher Alm Reggnalm Staller Alm Untere SeebachalmNationalparkgemeinden Nationalpark Hohe Tauern Salzburg Krimml Wald im Pinzgau Neukirchen am Grossvenediger Bramberg am Wildkogel Hollersbach im Pinzgau Mittersill Uttendorf Kaprun Fusch an der Grossglocknerstrasse Rauris Bad Gastein Huttschlag Muhr Karnten Malta Mallnitz Obervellach Heiligenblut am Grossglockner Grosskirchheim Mortschach Winklern Tirol Iselsberg Stronach Dolsach Nussdorf Debant Kals am Grossglockner Matrei in Osttirol Virgen Pragraten am Grossvenediger Hopfgarten in Defereggen St Veit in Defereggen St Jakob in Defereggen im Uhrzeigersinn nbsp Dieser Artikel wurde am 9 November 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4051604 0 lobid OGND AKS LCCN n91016744 VIAF 136987757 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob in Defereggen amp oldid 232743363