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Jesach ist ein Weiler der Fraktion Oberrotte in der Gemeinde St Jakob in Defereggen im Defereggental Osttirol Jesach Weiler Jesach Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Lienz LZ TirolPol Gemeinde St Jakob in DefereggenOrtschaft OberrotteKoordinaten 46 54 55 N 12 19 6 O 46 91537 12 318203 Koordinaten 46 54 55 N 12 19 6 O f1f3f0Einwohner der stat Einh 29 1981 Postleitzahl 9963f1Statistische KennzeichnungZahlsprengel bezirk St Jakob in Defereggen 70724 000 Jesach von SudwestenQuelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM TIRISf0f0 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bauwerke und sakrale Kunst 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie BearbeitenDer Weiler liegt am sonnenseitigen Abhang des Weissen Beil rund 60 Meter uber der Schwarzach zwischen dem Schettgraben im Westen und dem Steinerbach im Osten Benachbarte Ortslagen sind die oberhalb bzw nordlich gelegenen Einzelsiedlungen Trogach Ede und Maik der Einzelhof Steingarten im Osten Leiten im Westen sowie die sudlich bzw unterhalb situierten Einzelsiedlungen Unterleiten und Unterstein Jesach ist von der Defereggentalstrasse erreichbar wobei eine Verbindungsstrasse von dieser sudlich von Unterleiten bzw nordlich von Grunmoos abzweigt Der Weiler Jesach besteht aus den traditionellen Hofstellen Jaglis oder Jaggler Oberrotte 5 und 111 Joglis Oberrotte 6b Motzinger oder Matzen Oberrotte 6a und Bseha oder Pseher Oberrotte 62 Zu Jesach wurde von der Statistik Austria wohl auch die Hofstelle Gorlis Oberrotte 88 gerechnet die wohl ursprunglich nicht Teil des Weilers gewesen war sondern als Oberleiten bezeichnet wurde 1 Im Bereich unterhalb des Weilers entstand zudem neuzeitlich das an der Defereggenstrasse gelegene Gebaude Oberrotte 71 Alle vier Hofstellen von Jesach werden noch bewirtschaftet Stand November 2022 Geschichte BearbeitenDer Name von Jesach entstammt der slawischen Sprache und bezieht sich auf eine baumlose Gegend slawisch Jasje Zur Zeit der Besiedelung des Defereggentals durfte sich im Bereich dieser leichten Hangverflachung also um einen auffallig baumfreien Ort an der ansonsten noch bewaldeten Sonnenseite des Defereggentals gehandelt haben Jesach konnte dabei auch der erste besiedelte Platz der Oberrotte gewesen sein 1 Unter dem Namen Jesach gab es im Mittelalter zwei Schwaigen Urhofe Die Tirolische Schwaige Jesach auch Oberjesach genannt unterstand als Freistift der Grundherrschaft des Dominikanerinnenklosters Lienz Wahrend die Schwaige Oberjesach das Gebiet des heutigen Weilers umfasste lag die Schwaige Niederjesach ostlich davon Sie lag als Exklave des Bistums Salzburg im Tirolerischen Gebiet und war als Freistift dem Pflegeamt Windisch Matrei unterstellt Die Schwaige wurde auch als Schwaige Stein bezeichnet wobei sich die Ortsbezeichnungen Oberstein und Unterstein ableiteten Der Grossteil dieser Schwaige umfasste das sogenannte Gassenfaled und war an Bauern vergeben die ihre Hofe in Sand hatten 2 Laut dem Urbar der Gorzer Grafen musste die Schwaige Jesach 1299 300 Kase und ein Pfund an Steuern abfuhren Nach 1330 kam Jesach zur Grundherrschaft der Dominikanerinnen Zur Schwaige gehorten dabei auch die Bergwiesen der Oberseite und die Joiseralbe auf der Schattseite des Defereggentals Die zugehorige Stockmuhle am Ragotzbach gehorte jedoch zur Grundherrschaft des Schloss Bruck Im Laufe der Zeit wurde die Schwaige immer starker geteilt In der Pustertaler Beschreibung 1545 war die Schwaige bereits je zur Halfte auf Niclas und Leonhard Jesach aufgeteilt worden wobei die Urschwaige bereits um die Jesachraut eine Neurodung erweitert worden war Mitte des 16 Jahrhunderts musste die Schwaige Jesach Weizen Roggen Gerste Hafer Rollgerste Bohnen und Mohn als Zehent entrichten Um 1779 verzeichnete die Schwaige Jesach bereits funf Besitzer wobei der Besitz mittlerweile in drei Viertelehen ein Sechstellehen und ein Zwolftellehen geteilt war 1 Die Hofnamen in Jesach entstammen ehemaligen Besitzern So leitet sich Matzn von Matthias Matz Pichler ab der aus der Rotte Feistritz stammte Jagglis geht auf Jakob Jagge Poppeler zuruck der Name Pseher leitet sich vom Beruf des Tierbesehers bzw Tierbaders ab 1 Jesach wird von der Statistik Austria 1923 mit acht Wohngebauden und 43 Einwohnern ausgewiesen Mit Sicherheit wurden damals auch andere Siedlungsteile der Oberrotte wie Trogach oder Maik hier miteingerechnet 3 1951 wird Jesach lediglich mit zwei Gebauden und 31 Einwohnern gewertet wobei Jesach als Einzelsiedlung eingestuft worden war 4 1961 lebten in dem als Weiler bezeichneten Jesach 28 Menschen in drei Wohngebauden 5 1971 lebten im Weiler Jesach 31 Menschen in vier Hausern 6 1981 lebten im Weiler Jesach 29 Menschen wobei funf Hausnummern und vier bewohnte Gebaude bzw Haushalte bestanden 7 Seit 1991 wird die Bevolkerung von Jesach nicht mehr gesondert ausgewiesen 8 Bauwerke und sakrale Kunst BearbeitenDas Tiroler Kunstkataster weist fur Jesach funf Eintrage auf Der Eintrag mit der altesten Datierung bezieht sich auf die aneinandergebauten Wohngebaude der Paarhofe Motzinger und Joglis Oberrotte 6a bzw 6b deren Kern vermutlich aus dem 17 Jahrhundert stammte Wahrend das ursprunglich dreigeschossige Wohngebaude Joglis um 2005 abgetragen worden war 9 besteht das Wohngebaude Motzinger noch Hier kam es 2020 jedoch durch einen Dachausbau zu einem massiven Eingriff in die historische Bausubstanz 10 Das Wirtschaftsgebaude des Paarhofs Motzinger wurde um 1950 errichtet Es verfugt uber einen ein talseitig geschosshohes Fundament mit gemauertem Stall sowie Tenne und Heulege in kombinierter Holzbauweise 11 Auch die Jagglerharpfe ist neueren Datums und wurde um 2004 neu aufgestellt 12 Das Wegkreuz neben dem Bauernhof Jaglis wurde ein der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts in geschlossenem Bretterkasten mit einem Corpus im Dreinageltypus errichtet 13 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Ladstatter Die Namen der Schwaigen und Familien in Defereggen Die Schwaigen zu Jesach In Osttiroler Heimatblatter Heimatkundliche Beilage des Osttiroler Bote Nr 9 26 September 1968 Hans Ladstatter Die Namen der Schwaigen und Familien in Defereggen In Osttiroler Heimatblatter Heimatkundliche Beilage des Osttiroler Bote Nr 7 27 Juli 1967 Bundesamt fur Statistik Hrsg Ortsverzeichnis von Osterreich Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 7 Marz 1923 Wien 1930 S Tir 6 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Hrsg Ortsverzeichnis von Osterreich Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Juni 1951 Wien 1953 S 203 Tir Osterreichisches Statistisches Zentralamt Hrsg Ortsverzeichnis von Osterreich bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 21 Marz 1961 nach dem Gebietsstand vom 1 Januar 1964 Wien 1965 S T 300 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Hrsg Ortsverzeichnis 1971 Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 12 Mai 1971 Tirol Wien 1974 S 71 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Hrsg Ortsverzeichnis 1981 Tirol Wien 1984 S 121 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Hrsg Ortsverzeichnis 1991 Tirol Wien 1993 S 236 Wohngebaude eines Paarhofes Mittelflurgrundriss Joglis In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 8 November 2022 Wohngebaude eines Paarhofes Mittelflurgrundriss Motzinger In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 8 November 2022 Wirtschaftsgebaude eines Paarhofes Motzinger In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 8 November 2022 Dachharpfe mit einem Tor Jagglerharpfe In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 8 November 2022 Wegkreuz In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 8 November 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jesach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortschaften der Fraktion Oberrotte in der Gemeinde St Jakob in Defereggen Erlsbach W Grandeggen R Grunmoos W Jesach W Ladstatt R Leiten E Maik E Mariahilf R Ranach W Rinderschinken D Potsch R Steingarten E Trogach E Unterleiten E Unterstein E Almen und Hutten Affentalalm Alpe Stalle Barmer Hutte Blindisalm Erlsbacher Alm Frelitzalm Hintere Stalle Jagdhausalm Jesachalm Lappachalm Kaserle Alm Obere Seebachalm Oberseehutte Oberhausalm Oberseitalm Patscher Alm Reggnalm Staller Alm Untere Seebachalm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jesach amp oldid 237362823