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Die Jagdhausalm gelegen im Nationalpark Hohe Tauern am Ende des Osttiroler Defereggentals gehort zu den altesten Almen Osterreichs Sie besteht aus 16 Steinhausern die alle unter Denkmalschutz stehen und einer Kapelle und wird aufgrund ihrer Erscheinung auch als tibetisches Dorf bezeichnet Die Siedlung kann uber eine nicht offentliche Strasse von Anrainern mit dem Pkw erreicht werden Ein Zugang ist entweder von Sudtiroler Seite vom Reintal uber das Klammljoch nicht offentlich befahrbar oder aus dem Defereggental uber die Seebachalm offentlich befahrbare Mautstrasse von Erlsbach bis zur Oberhausalm 1786 m moglich Jagdhausalm von Osten Arventalbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Jagdhauslied und gedicht 4 Gipfel in der Umgebung 5 Ubergange 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Steinhauser der Jagdhausalm nbsp Jagdhausalm von SudenDie auf 2009 m Hohe gelegene Jagdhausalm wurde im Jahr 1212 als sechs Hofe die man in der Volkssprache Schwaighofe nennt alle beisammengelegen am Ort Jagehusen im Bereich Schwarzach erstmals urkundlich genannt Zu diesem Zeitpunkt wurde sie als Dauersiedlung ganzjahrig als Schwaige bewirtschaftet Jedoch musste aufgrund der extremen Hohenlage diese Viehzuchtnutzung bald aufgegeben werden Bereits 1406 werden anstatt von Hofen nur noch Alben in diesem Bereich genannt 1 Seitdem werden die Hauser als Sommeralm genutzt Funde aus dem 7 Jahrtausend v Chr am etwa 3 5 km entfernten Klammljoch dem auf 2288 m Hohe gelegenen Ubergang nach Sudtirol ins Reintal belegen sowohl eine fruhe Begehung der Talubergange als auch die Existenz von Lagerplatzen fruhsteinzeitlicher Jager Obwohl die Alm selbst in Osttirol gelegen ist liegen heute die Weiderechte aufgrund jahrhundertealter Regelungen und grosstenteils auch das Grundeigentum im Besitz von Sudtiroler Bauern insbesondere aus Ahornach 2 Dazu durfen diese die Staatsgrenze am Klammljoch beliebig mit Fahrzeugen passieren Jahrlich Mitte Juni werden rund 330 Jungrinder auf die Alm getrieben Funf bis sechs Senner kummern sich um die Tiere die im August auf der Hochalm bis auf 2400 m Seehohe weiden Die Milchverarbeitung erfolgt nur noch im Rahmen des Eigenbedarfs Noch in den 1950er Jahren verarbeiteten 37 Senner 50 000 Liter Milch und Kase von 340 Rindern 3 2007 wurde die Jagdhausalm von den Lesern der Kleinen Zeitung in Anlehnung an die Neuen Weltwunder zum grossten Weltwunder Karntens und Osttirols gewahlt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Maria Hilf Kapelle wurde 1840 41 erweitert und besteht aus einer Rundapsis Satteldach und Tonnengewolbe mit Stichkappe Der Altar aus dem Jahr 1841 zeigt die Jagdhausalmen mit einem daruber schwebenden Marienbild Des Weiteren bestehen Figuren der Viehheiligen Silvester und Nikolaus 4 Die Hauser der Almsiedlung selbst dienen als Stalle Vorratslager und Behausungen der Senner Sie sind aufgrund des fehlenden Bauholzes die Siedlung liegt oberhalb der Waldgrenze aus lokal vorkommenden Steinen errichtet Bei den kleineren Nebengebauden wurden auch die Dacher aus Stein errichtet Die grosseren tragen ein Holzschindeldach Oberhalb des Almdorfes liegt versteckt hinter einem Moranenwall ein kleiner kreisrunder See das Pfauenauge Die Rander dieses Sees sind von Hochlandschilf gesaumt Eine weitere Besonderheit ist der zwischen der Oberhausalm und der Jagdhausalm gelegene Zirbenwald Dieser ist in seiner Ausdehnung und Geschlossenheit einmalig in den Ostalpen Jagdhauslied und gedicht BearbeitenDer aus Muhlen in Taufers stammende Weihbischof Heinrich Forer dichtete zu Ehren der Alm das bekannte Jagdhauslied sowie ein 130 Strophen umfassendes Jagdhausgedicht Gipfel in der Umgebung BearbeitenRotspitze 3495 m Daberspitze 3402 m Totenkarspitze 3133 m Arventalspitze 3083 m Hornle 2744 m Ubergange BearbeitenKlammljoch 2288 m ins Knuttental ein Seitenast des Reintals Rotenmannjoch 2886 m zur Lenkjochlhutte Rotenmanntorl 2997 m zur Neuen Reichenberger Hutte oder Clarahutte Schwarzes Torl 2941 m zur Reichenberger Hutte oder Clarahutte Rosshornscharte 2916 m zur Barmer HutteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Jagdhausalm Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Diether Stonjek Sozialokonomische Wandlung und Siedlungslandschaft eines Alpentales Innerstes Defereggen in Osttirol Westfalische geographische Studien Bd 23 ISSN 0943 1721 Geographische Kommission fur Westfalen u a Munster 1971 S 19 21 Anton Ebner Die Alm in Jagdhaus in Der Schlern 50 1976 S 398 405 Claudia Lagler Klein Tibet in den Hohen Tauern Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive In Nationalpark Hohe Tauern Das Magazin Ausgabe Salzburg Sommer 2007 ZDB ID 2261355 9 S 5 7 PDF 2 94 MB Simon Kurzthaler Geschichte Kunst Kultur Begegnungen in der Nationalparkregion Hohe Tauern Tirol Edition Lowenzahn Innsbruck 1997 ISBN 3 7066 2148 7 S 168 46 978333333333 12 163888888889 2009 Koordinaten 46 58 42 N 12 9 50 O Ortschaften der Fraktion Oberrotte in der Gemeinde St Jakob in Defereggen Erlsbach W Grandeggen R Grunmoos W Jesach W Ladstatt R Leiten E Maik E Mariahilf R Ranach W Rinderschinken D Potsch R Steingarten E Trogach E Unterleiten E Unterstein E Almen und Hutten Affentalalm Alpe Stalle Barmer Hutte Blindisalm Erlsbacher Alm Frelitzalm Hintere Stalle Jagdhausalm Jesachalm Lappachalm Kaserle Alm Obere Seebachalm Oberseehutte Oberhausalm Oberseitalm Patscher Alm Reggnalm Staller Alm Untere Seebachalm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagdhausalm amp oldid 228521474