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Das Antholzer Tal oder einfach Antholz italienisch Valle di Anterselva ist ein Seitental des Pustertales in Sudtirol Italien Es zweigt bei Olang in nordliche Richtung vom Pustertal ab und setzt sich ab Antholz Mittertal in nordostliche Richtung fort Das gesamte Tal gehort zum Gemeindegebiet von Rasen Antholz Das Tal erstreckt sich uber 21 Kilometer bis zum Staller Sattel 2052 m dem Ubergang zum Osttiroler Defereggental Im Westen und Norden wird das Tal von den Bergen der Rieserfernergruppe dominiert im Osten erheben sich die Villgratner Berge Durchflossen wird das Tal vom Antholzer Bach Auf einer Hohe von 1642 m befindet sich im Talgrund der 44 Hektar grosse Antholzer See 1 der wie ein Grossteil der orographisch rechten Talflanken im Naturpark Rieserferner Ahrn unter Schutz gestellt ist Blick ins Antholzer Tal von Sudwesten vom KronplatzDer Antholzer See von Sudwesten Im Hintergrund der nordliche Teil der Rieserfernergruppe Inhaltsverzeichnis 1 Geomorphologie 2 Geologie 3 Klima 4 Flora 5 Siedlungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeomorphologie BearbeitenDer breite Talboden geht zu beiden Seiten des Tales in steile Hanglagen uber insbesondere der hintere Talbereich wird von den machtigen Bergen der Rieserfernergruppe eingegrenzt Das Gebiet wird von zahlreichen bachfuhrenden Graben Rinnen Rucken Grat und Kammlagen bestimmt Aufgrund dieser geomorphologischen Charakteristik gab es im Tal schon immer Murabgange Die abgelagerten Schutt und Schwemmkegel haben den Talboden aufgefullt den Verlauf des Antholzer Bachs haufig verlegt und in der Vergangenheit zahlreiche Seen aufgestaut deren Reste teils noch in Form von Hochmooren bestehen Der Antholzer See ist als einzige geschlossene Wasserflache erhalten geblieben Entstanden ist der drittgrosste Natursee Sudtirols durch den beidseitigen Abgang und die Aufstauung von machtigen Schuttkegeln 1 Geologie Bearbeiten nbsp Gipfel der Rieserfernergruppe von links Magerstein 3273 m Hochflachkofel 3079 m Hochgall 3436 m Durrerspitze 3063 m Kleine Ohrenspitze 2938 m Mittlere Ohenspitze 3005 m Grosse Ohrenspitze 3101 m Grosses Mandl 2818 m Im Vordergrund der Murkegel des RotwandbachsDas Antholzer Tal liegt geologisch im Ubergangsbereich zwischen ostalpinem Altkristallin und Rieserferner Pluton Das Altkristallin setzt sich im Wesentlichen aus Orthogneisen Paragneisen und Glimmerschiefern zusammen Der aus dem Rieserferner Tonalit bestehende Gebirgsstock der Rieserfernergruppe im hinteren Antholzer Tal ist hingegen eine alpidische Intrusion und zahlt damit zu den Plutoniten des Ostalpins Ungefahr sudlich der Linie Rammelstein Amperspitze schliessen sich die etwas saureren Gesteine des Antholzer Gneises an Dabei handelt es sich um Muskovit fuhrende Granitgneise die haufig deutlich sichtbare eingesprengte Feldspatkristalle aufweisen In der breiten Talsohle sind grossere Bereiche von Schwemmkegelmaterial bedeckt unterbrochen von rezenten fluvidalen Ablagerungen Moranendecken als Zeugen eiszeitlicher Uberpragung sind im Tal aufgrund der Steilheit des Gelandes nur noch lokal vorhanden 1 Klima BearbeitenDas Klima des Tals entspricht gemass der Walter Lieth Klassifikation den mitteleuropaisch montanen bis subalpinen Typen in ozeanisch beeinflussten Varianten Das aussere Antholzer Tal ist mit 800 mm Jahresniederschlag noch relativ niederschlagsarm in Richtung des Talschlusses nehmen die Niederschlage aufgrund haufiger Nordstaulagen deutlich zu und betragen in den alpinen Regionen 1300 mm pro Jahr Die mittlere Jahrestemperatur liegt in Antholz bei 6 5 C 1 Flora Bearbeiten nbsp Der oberste Talabschnitt mit dem Antholzer See Blick Richtung SudwestenDas Waldbild wird in der hochmontanen Stufe von ausgedehnten Fichtenbestanden dominiert Sie werden im Hohenbereich zwischen 1600 und 1700 Metern von subalpinen Fichtenwaldern abgelost und gehen schliesslich zwischen 1900 und 2000 Metern in Zirbenwalder uber Letztere gibt es auf beiden Talseiten hauptsachlich jedoch auf der orografisch linken Talseite Die Waldgrenze liegt bei 2200 Metern In Bereichen wo durch die Almwirtschaft die Waldgrenze starker nach unten verschoben ist konnen Zirben auch vollstandig fehlen In den Talniederungen entlang der Bachlaufe sowie auf den Schwemmfachern gibt es Grauerlenwalder dies gilt insbesondere auch fur das etwa 35 ha grosse Feuchtbiotop Rasner Moser einem Hochmoor in dem die ausgedehnten Grauerlenbestande als Niederwald genutzt werden In den wasserzugigen Rinnen der Hanglagen sind Grunerlen weiter verbreitet 1 Bedingt durch die Kaltluftseen bei winterlichen Inversionslagen findet man im Talgrund hochalpine Blumen Auch findet man den Rundblattrigen Sonnentau 2 Siedlungen BearbeitenIm Antholzer Tal befinden sich mehrere Dorfer und Siedlungen die allesamt zur Gemeinde Rasen Antholz gehoren Das tiefstgelegene Dorf am Taleingang ist Niederrasen dahinter folgen Oberrasen Antholz Niedertal Antholz Mittertal und zuletzt Antholz Obertal Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antholzer Tal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Waldtypisierung Sudtirol Band 2 Waldgruppen Naturraume Glossar Seite 268 Bozen 2010 Kompass Lexikon zu Karte Nr 82 Taufers Ahrntal 1994 ISBN 3 87051 091 946 846808 12 094746 Koordinaten 46 51 N 12 6 O Normdaten Geografikum GND 4002217 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antholzer Tal amp oldid 208481943