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Die Gebirgsstelze Motacilla cinerea oder Bergstelze ist eine Singvogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper Motacillidae Die sehr langschwanzige oberseits graue und unterseits intensiv gelbe Stelze besiedelt schnell fliessende meist bewaldete Gewasser und ernahrt sich vorwiegend von Insekten und deren Larven Sie brutet oft an Wehren Brucken oder Muhlen Das Verbreitungsgebiet reicht von den Inseln des Ostatlantiks und dem Atlasgebirge in Nordafrika uber grosse Teile Eurasiens wo die Art allerdings in Nordeuropa dem europaischen Teil Russlands und grossen Teilen Zentralasiens weitgehend fehlt Die meisten Gebirgsstelzen des atlantisch beeinflussten Europas und der subtropischen Regionen sind Standvogel nordlicher brutende Populationen und die meisten asiatischen Vogel uberwintern in den subtropischen und tropischen Regionen Europas Afrikas und Asiens Die Art hat sich seit etwa 1850 von den zentraleuropaischen Mittelgebirgen aus in die norddeutsche Tiefebene und nach Polen ausgebreitet und von dort auch neue Brutraume in den Niederlanden Nordeuropa und dem Baltikum erschlossen In der Mitte des 20 Jahrhunderts gingen die Bestande dort stark zuruck scheinen sich aber seither erholt zu haben Die Art ist laut IUCN nicht gefahrdet Least Concern GebirgsstelzeWeibliche Gebirgsstelze Motacilla cinerea SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Stelzen und Pieper Motacillidae Gattung Stelzen Motacilla Art GebirgsstelzeWissenschaftlicher NameMotacilla cinereaTunstall 1771 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Unterarten 4 Okologie 4 1 Ernahrung 4 2 Lebensraum und Verbreitung 4 3 Brutbiologie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelbelegeBeschreibung Bearbeiten nbsp Gebirgsstelze im JugendkleidDie Gebirgsstelze ist mit etwa 17 20 cm Korperlange etwa so gross wie eine Bachstelze mit 9 10 5 cm aber geringfugig langschwanziger und schlanker Die Flugellange liegt zwischen 80 und 89 mm Der schwarze Schnabel misst zwischen 15 und 17 mm die Beine und Fusse sind fleischfarben bis braunlich hornfarben Die Hinterkralle ist recht lang und gebogen Die Iris ist dunkelbraun das Auge zeigt einen weissen Ring Beim Mannchen der Nominatform ist im Prachtkleid die Oberseite bis zum Rucken kuhl grau und im frischen Gefieder leicht grunlichbraun getont Der schmale Uberaugenstreif ist weiss die Zugel dunkelgrau bis schwarz Die Kehle ist schwarz nach oben hin durch einen kraftigen Kinnstreif von der grauen Oberseite getrennt Der Burzel und die Oberschwanzdecken sind grunlich gelb und an den Seiten rein gelb wie die Unterschwanzdecken die besonders farbintensiv sind Die ubrige Unterseite ist ebenfalls uberwiegend gelb jedoch zur Flankenmitte hin weisslich aufgehellt und manchmal zudem grau uberwaschen Die Randdecken sind grau wie die Oberseite die ubrigen Oberflugeldecken sind schwarzgrau und heller grau gesaumt Die Schwingen sind ahnlich gefarbt zeigen aber an den Basen der inneren Hand und der Armschwingen einen weissen Bereich der beim zusammengelegten Flugel nicht auffallt im Flug aber als weisses Flugelband sichtbar wird Dieses ist auch auf der Flugelunterseite deutlich zu erkennen Die Schirmfedern sind schwarzlich und weiss bis beigeweiss gesaumt Von den hellgrauen Unterflugeldecken tragen die langsten weisse Spitzen Die mittleren drei Steuerfederpaare sind schwarz und im frischen Gefieder teils grunlichgelb gesaumt die ausseren drei uberwiegend weiss und nur die beiden inneren an der Basis zu einem Teil schwarz Das Weibchen im Brutkleid ahnelt dem Mannchen Meist ist die Kehle im Unterschied zu der des Mannchens weisslich bei vielen Individuen findet sich aber auch verwaschenes Schwarz an den Randern und bei einigen wenigen ist die Kehle komplett schwarz Die Unterseite ist meist weniger lebhaft gelb die Flanken oft ausgedehnter weiss Im Schlichtkleid fehlt auch dem Mannchen das Schwarz der Kehle diese ist dann oft etwas rotlich beige wie auch die gelbe Brust etwas rotlich beige uberwaschen sein kann und der Uberaugenstreif eher beige ist Im Unterschied zum Weibchen im Schlichtkleid ist die helle Kehle meist zur Brust hin deutlich abgesetzt Beim Weibchen sind zudem die Ohrdecken der Uberaugenstreif die Kehle und die Brust starker beige getont und das Gelb der Unterseite weniger farbintensiv Das Jugendkleid ahnelt dem Schlichtkleid des Weibchens jedoch sind die Kopfpartie und der Rucken braunlicher und heller der Uberaugenstreif oft undeutlich ausgepragt und der Unterschnabel fleischfarben Einige Individuen zeigen am Hals einen diffusen Fleck oder ein Band Die Brust ist meist isabellfarben uberwaschen die ubrige Unterseite bis auf die hellgelben Unterschwanzdecken weisslich Das Grunlichgelb des Burzels ist weniger ausgedehnt als bei den Altvogeln Vogel im ersten Winter zeigen immer noch sehr viel Beige an Kopf und Brust und die gelbliche Unterseite ist auch oft noch nicht ganz ausgefarbt Die Ubergange zum Adultkleid sind aber fliessend Im ersten Brutkleid lassen sich junge Gebirgsstelzen im Feld nicht mehr von adulten Tieren unterscheiden Stimme BearbeitenDer Ruf der Gebirgsstelze ist ein hartes metallisches zitzitt oder zezeze Unterarten BearbeitenM c cinerea Tunstall 1771 Europa Nordafrika und Kleinasien bis zum Kaukasus sowie sudwarts bis in den nordlichen und sudwestlichen Iran M c melanope Pallas 1776 Nordasien vom Ural bis zum Ochotskischen Meer und sudwarts bis in die Mongolei und ins ostliche China sowie Gebirgsregionen vom Tien Shan bis Ost Afghanistan und ostwarts entlang des Himalayas M c robusta C L Brehm 1857 Kamtschatka und Russisch Fernost sudwarts bis Korea und Japan M c patriciae Vaurie 1957 Azoren M c schmitzi Tschusi 1900 Madeira M c canariensis Hartert 1901 Kanarische InselnOkologie BearbeitenErnahrung Bearbeiten Die Nahrung besteht uberwiegend aus Insekten der Fliessgewasser Fliegen kleine Kafer Libellenlarven aber auch kleine Krebstiere und kleine Weichtiere Die Vogel waten bei der Nahrungssuche auch durchs Wasser und picken hinein Auf der Wasseroberflache treibende Insekten konnen im Flug aufgenommen werden Lebensraum und Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete der Gebirgsstelze grun Brutgebiete dunkelgrun ganzjahriges Vorkommen blau Uberwinterungsgebiete Gebirgsstelzen findet man an schnell fliessenden Gewassern im Bergland bis 2000 m und im Flachland Verbreitet sind sie in Europa bis auf Skandinavien und Nordrussland ausserdem in Kleinasien Nordchina und Japan Sie sind Teilzieher sie uberwintern in West und Sudeuropa in Nord und Westafrika In Mitteleuropa sieht man sie auch im Winter Optimale Habitate sind von Wald umgebene schattige schnell fliessende Bache und Flusse mit Geroll und Kiesufern wenigen tiefen und stromungsarmen Stellen sowie zeitweilig trocken fallenden Geschiebeinseln Als Niststandort benotigt die Gebirgsstelze ausserdem Strukturen wie Steilufer Brucken Wehre und Muhlen 1 Brutbiologie Bearbeiten nbsp Gebirgsstelzen Nest an einem Uferabbruch nbsp Gelege Sammlung Museum WiesbadenDas Weibchen baut ein Nest in einem Erdloch oder einer Mauernische in Wassernahe aus Moos und Gras und kleidet es mit Haaren aus Manchmal werden auch alte Nester von Wasseramseln oder spezielle Nistkasten bezogen Es werden ein bis zweimal je Brutsaison zwischen April und Juni meist funf gelbbraune graubraun gesprenkelte Eier gelegt die das Weibchen oder beide Eltern 12 bis 14 Tage bebruten Beide Eltern futtern die Nestlinge bis sie nach 11 bis 16 Tagen flugge sind Gebirgsstelzen bruten meist zweimal pro Jahr nbsp Gebirgsstelze bei der FutterungLiteratur BearbeitenPer Alstrom Krister Mild Pipits and Wagtails of Europe Asia and North America Christopher Helm London 2003 ISBN 0 7136 5834 7 Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas HBV Band 10 II Passeriformes 1 Teil Motacillidae Prunellidae AULA Verlag 1985 2001 ISBN 3 923527 00 4 L Schifferli J Flousek Motacilla cinerea In W J M Hagemeijer M J Blair The EBCC Atlas of European Breeding Birds their distribution and abundance T amp A D Poyser London 1997 ISBN 0 85661 091 7 S 496 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gebirgsstelze Motacilla cinerea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Motacilla cinerea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 29 Dezember 2009 Gebirgsstelze Motacilla cinerea auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Motacilla cinerea Gebirgsstelze bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der GebirgsstelzeEinzelbelege Bearbeiten Martin Flade Die Brutvogelgemeinschaften Mittel und Norddeutschlands Grundlagen fur den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung IHW Verlag Berlin 1994 ISBN 3 930167 00 X S 548 Normdaten Sachbegriff GND 4690187 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebirgsstelze amp oldid 236705494