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Dieser Artikel behandelt das Gebirge Vercors und die dortige Resistance Bewegung Zu dem gleichnamigen Schriftsteller siehe Vercors Schriftsteller Der Vercors ist ein durch tiefe Taler begrenzter Gebirgsstock im aussersten Westen der franzosischen Alpen Er hat eine Ausdehnung von etwa 30 mal 40 Kilometer und mehrere Zweitausender Gipfelhohen bis zu 2350 m Da er an allen Seiten schroff ansteigt konnte er erst im 20 Jahrhundert teilweise mit in den Fels gesprengten Galerien fur den Strassenverkehr zuganglich gemacht werden Aufgrund der eingeschrankten Nutzbarkeit befindet sich im Vercors das mit 170 Quadratkilometern grosste Naturschutzgebiet Frankreichs Grand Veymont und Mont AiguilleVercors aus dem AllTopografische Karte des Vercors Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Geographie 3 Geologische Entwicklung 3 1 Mesozoikum 3 2 Tertiar 3 3 Heutiges Erscheinungsbild 4 Geschichte 4 1 Besiedelung von der Fruhgeschichte bis ins Mittelalter 4 2 Mittelalter 4 3 Protestantismus 4 4 Die Partisanenrepublik Republique du Vercors wahrend des Zweiten Weltkrieges 4 5 Olympische Spiele 5 Schutzgebiet Vercors 5 1 Flora 5 2 Fauna 6 Wirtschaft und Tourismus 6 1 Touristische Erschliessung des Vercors 7 Literatur 8 Film 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenNamensherkunft BearbeitenDie Herkunft des Namens Vercors ist in der Toponomastik bis heute umstritten Die Annahme er sei mit dem franzosischen Wort vert grun verknupft ist nicht haltbar da bereits Plinius der Altere im 1 Jahrhundert die Bezeichnung Vertamocorii gebrauchte viridis die lateinische Bezeichnung fur grun ist dort nicht enthalten Man nimmt an dass Vertamocorii auf gallische Ursprunge zuruckzufuhren ist Das gallische ver steht fur oben hoch vgl altirisch for uber uber hinaus urgermanisch uber Sanskrit upari altgriech hyper lat super tamo ist ein Superlativsuffix vgl Sanskrit tama lat op timus der beste ul timus der ausserste in timus der innerste und corios schliesslich ist der Begriff fur Truppe Heer vgl altirisch cuire und urgermanisch harjaz So konnten sich zwei mogliche Interpretationen fur den Namen ergeben Gebiet der Truppen aus dem Hochland oder Gebiet der uberlegenen hervorragenden Krieger Geographie BearbeitenDer Vercors liegt in Sudostfrankreich in den Departements Isere und Drome Region Auvergne Rhone Alpes des Grossraumes Dauphine zwischen den Stadten Grenoble und Die Der Gebirgsstock wird von den Flussen Isere Drac und Drome begrenzt Ostlich des Massivs liegt das Tal Trieves und die Gebirgsstadt La Mure Die nachstgelegene grossere Stadt im Westen ist Valence nahe am Zusammenfluss von Isere und Rhone Als sudlichstes Element der funf Chaines Subalpines Septentrionales Haut Giffre Aravis Bauges Chartreuse Vercors ist der Vercors ein in sich abgeschlossenes Massiv mit einem langen nord sudlich ausgerichteten hugeligen Hochtal Der Grand Veymont ist mit 2341 Metern der hochste Gipfel des Massivs nbsp Grande Moucherolle und Petite MoucherolleBedeutende Berge von Norden nach Suden Moucherotte 1901 m Roc Cornafion 2049 m Aretes du Gerbier 2109 m Grande Moucherolle 2284 m Petite Moucherolle 2156 m Tete des Chaudieres 2029 m Rochers de la Balme 2063 m Sommet de Malaval 2097 m Grand Veymont 2341 m Mont Aiguille 2086 m Pie Ferre 2041 m Geologische Entwicklung Bearbeiten nbsp Der Tethys Ozean im Osten des Grosskontinentes Pangaea zu Beginn des Mesozoikums ca 250 Mio Jahre nbsp Mittelmeerraum westliche Tethys im Oligozan vor ca 30 Mio Jahren nbsp Geologie des VercorsMesozoikum Bearbeiten Zu Beginn des Mesozoikums vor ca 250 Mio Jahren des Zeitalters der Dinosaurier bestand der uberwiegende Teil der Landflache der Erde aus einem einzigen Superkontinent Pangaea mit Laurasia Nordamerika Nord und Mitteleuropa grosster Teil Asiens als nordlichem und Gondwana Sudamerika Afrika Indien Australien Antarktis als sudlichem Teil Diese beiden Teile offneten sich scherenartig nach Osten und in dieser Offnung lag der grosse Ozean Tethys Der westliche Teil dieses Ozeans ist die Wiege des heutigen Vercors Es wurden in diesem Gebiet bis zu 6000 Meter mariner Sedimente abgelagert Im Mesozoikum brach Pangaea ganz auseinander Laurasia rotierte im Uhrzeigersinn Richtung Suden und Afrika schob sich nach Norden Die Schere um die Tethys schloss sich langsam Wahrend des Jura ca 200 bis 135 Millionen Jahre erstreckte sich in der Gegend des Vercors noch ein tiefes Meeresbecken 2000 Meter Tiefseetone und Mergel sammelten sich an Die Tiefseetone sind vor allem als Terres Noires schwarze feinblattrige Lagen aufgeschlossen Das Becken ging nordostlich des Vercors etwa im Isere Tal in eine Kustenregion uber In der unteren Kreidezeit ca 135 100 Mio Jahre hatte sich die Kustenlinie weiter in den Sudosten geschoben Hier lagerten sich im Wechsel Mergel und Kalkbanke ab wobei der Mergel eher auf kuhleres beziehungsweise tieferes Wasser und der Kalkstein eher auf warmeres beziehungsweise flacheres Wasser hindeutet Die Kalke sind festes Gestein wahrend die Mergel ein weiches und murbes Sedimentgestein bilden Dieser blatterteigartige Wechsel bietet bei Aufschlussen in der Gestreiftheit der Sedimente heute einen reizvollen Anblick Die Gegend um den Vercors war nun nicht mehr Tiefsee Es breitete sich schliesslich eine flache warme Lagune mit sehr machtigen Riffen aus die heute bis zu 300 Meter hohe massive weisse Klippen bilden und dem Vercors seinen einzigartigen Reiz verleihen In der oberen Kreidezeit ca 100 65 Mio Jahre hatten sich durch die Subduktion der Tethyschen Ozeankruste unter die Kontinentalkruste Landstreifen aus dem Meer gehoben Im Wechsel fielen Teile des Vercors trocken und wurden wieder von flachem Meer bedeckt Tertiar Bearbeiten Im Tertiar ca 65 bis 2 Mio Jahre war der afrikanische Kontinent Mitteleuropa so nahe geruckt dass sich die Alpen hoben und somit auch der Vercors Wahrend sich die Kruste hochwolbte setzte bereits die Erosion ein Sand und Schlamm wurden deponiert Im Miozan offnete sich im Westen im Gebiet der Voralpen und des heutigen Rhonetals ein weiter Graben aufgrund der Dehnungsprozesse in der Kontinentalplatte die eine Absenkung der Landmasse zur Folge hatten Das Meer uberflutete noch ein letztes Mal das Gebiet und lagerte vor allem Abtragungsschutt wie Sand und Geroll ab Schliesslich erhielt der Vercors seine heutige Gestalt Die Eiszeiten hobelten die Taler zu breiten Trogen aus Das Wasser nagte an den Kalkschichten es entstanden Risse und Klufte Flusse haben diese Risse schnell durchschnitten und tiefe Schluchten erzeugt Zahlreiche Tropfsteinhohlen entstanden durch einsturzende Hohlraume im Kalk nbsp Pierre Chauve von Norden her Aus den Antiklinalen haben sich die Riffkalke herausprapariertHeutiges Erscheinungsbild Bearbeiten Die heutige Erdoberflache ist auffallig gepragt durch parallele Falten in Nord Sud Richtung die sich durch die gesamten westlichen Voralpen ziehen Sie entstanden als sich in den ostlich benachbarten Massifs cristallins externes aussere kristalline Massive Belledonne und Pelvoux steil erhoben Dadurch wurden die Sedimente zu den parallelen Falten der heutigen Chaines Subalpines der subalpinen Kette zusammengeschoben Teilweise wurden die Falten uberkippt so dass heute altere Lagen uber jungeren angetroffen werden konnen Diese Falten sind einem standigen Erosionsprozess ausgeliefert Die Reste der hoch liegenden Teile der Falten Antiklinalen bilden die machtigen Bergketten des Vercors Vor allem die freigelegten Riffkalke ragen schroff empor und zeigen bis zu 300 m steil abfallende Klippen Sie sind reich an Fossilien vor allem Ammoniten und fruhen im Meer lebenden Schnecken In den murben Mergelschichten dazwischen finden sich pyritisierte Ammoniten und Belemniten In den Faltentalern Synklinalen ist die Erosion weniger fortgeschritten Hier haben sich die sandigen Ablagerungen des Miozans und die Flachwasser Kalke der oberen Kreide erhalten Geschichte BearbeitenBesiedelung von der Fruhgeschichte bis ins Mittelalter Bearbeiten Spuren der Neandertaler lassen vermuten dass schon in der mittleren Altsteinzeit vor ungefahr 70 000 Jahren die Hohleneingange zum Beispiel der Grotte de Choranche und uberhangende Felsen als Unterschlupf genutzt wurden Seitdem haben radikale Klimaveranderungen Landschaft und Tierwelt mehrfach stark verandert Die Neandertaler benutzten Feuersteinwerkzeuge der Levalloistechnik Sie mussten sich mit Hilfe dieser Werkzeuge mit Hohlenbaren und Hohlenlowen auseinandersetzen und Bisons Hirsche sowie Steinbocke jagen Wahrend der Wurmeiszeit etwa 70 000 bis 35 000 Jahre v Chr waren die gesamten Alpen einschliesslich des Vercors vergletschert Gegen Ende dieser Zeitspanne aber fand die Besiedelung Europas durch den modernen Menschen Homo sapiens mit gleichzeitiger Verdrangung der Neandertaler statt Der moderne Mensch siedelte zuerst in den Ebenen im sudlichen und zentralen Frankreich ab etwa 11 000 v Chr auch im Vercors und in den Alpentalern Das Klima war immer noch kalt und rau die Landschaft eine Kaltsteppe mit geringem Baumbestand Hauptlebens und jagdgebiete blieben daher die Ebenen Saint Nazaire en Royans und Romans wo Rentier Pferd und Bison neben den Kleintieren die wichtigsten Fleischlieferanten und auch die Motive fur Knochengravierungen waren Im Vercors bildeten vor allem Steinbock La Chapelle en Vercors und Forellen die Jagdbeute wahrend die Murmeltiere warme Pelze gegen die immer noch herrschende Kalte liefern mussten Feuersteingerate mit grosser handwerklicher Prazision hergestellt sowie Knochenwerkzeuge waren die notwendigen Waffen fur Speere und Harpunen Kratzer und Schaber fur die Fleisch und Fellbearbeitung dienten aber auch als Beigaben zum Beispiel in einem Magdalenien Grab bei Saint Agnan en Vercors Etwa 9000 Jahre v Chr begann die noch andauernde Warmzeit Die Landschaft veranderte sich wiederum sehr schnell und stark Kiefern und Birkenwalder ersetzten die Kaltsteppe die Zahl der jagdbaren Tiere ging zuruck der Steinbock wanderte in hohere nur schwer erreichbare Hochgebirgsregionen Rentier und Pferdeherden zogen nach Norden ab Der Mensch musste seine Lebensweise anpassen das Magdalenien ging ins Azilien uber Die nun mehr vereinzelt auftretenden Tiere wurden mit Pfeil und Bogen gejagt Die Hohlen wurden nicht mehr bewohnt die Lager mussten den Jagdtieren folgen die Feuersteinwerkzeuge wandelten sich zu Mikrolithen von etwa einem bis drei Zentimetern Lange die universal als Schneidwerkzeuge oder als Bestandteile von Waffen Speer und Bogenspitzen nutzbar waren In diese Zeit fallt auch die Domestizierung des Hundes und der langsame Ubergang vom rein nomadischen Jager zum mehr sesshaften Hirten und Bauern Im Vercors wie uberhaupt im Alpenbereich ist dies etwa auf den Zeitraum von 4000 bis 2000 Jahre v Chr anzusetzen Axte fur grossere Rodungen Keramikgefasse zur Lagerung der Ernteertrage dauerhaftere Siedlungen fur eine steigende Bevolkerung kennzeichnen die mittlere Jungsteinzeit Die Technik der Feuersteinbearbeitung bleibt im erzarmen Vercors erhalten wird qualitativ Sensen Sicheln Schmuck und quantitativ Export aus der Hochebene von Vassieux en Vercors erweitert Erst gegen Ende der Bronzezeit ca 1750 750 v Chr gibt es auch eine regionale Metallproduktion vor allem Pfeilspitzen und Schmuck parallel dazu aber bleibt die Bearbeitung des Feuersteins ein wichtiger Wirtschaftszweig Die immer mehr auf Sesshaftigkeit Bauern und Hirtenarbeit abgestellte Gesellschaft im Vercors hatte als Haustiere vor allem Schweine Rinder und Schafe wobei bei der Fleischversorgung die Jagd auch weiterhin eine wichtige Rolle spielt Immer grossere Rodungen im Vercors sowie die Entdeckung zahlreicher Muhlen und Morser weisen auf eine starke Ausweitung der Getreidewirtschaft aber auch auf eine steigende Bevolkerungszahl hin Ungefahr um 750 v Chr drangen Reiterstamme aus dem Norden mit eisernen Waffen in das Vercors Gebiet ein Grab bei Saint Thomas en Royans Fur die Romer waren die klimatisch milden Tiefebenen um den Vercors ein bevorzugter Lebensraum Fur Denkmaler und Prachtbauten bauten sie auf den Hochplateaus Kalkstein ab Ein Steinbruch ist noch erhalten ebenso ein Stuck Romerstrasse Eine Klimaverschlechterung machte die Rinderzucht schwieriger Schafe und Ziegen wurden die wichtigsten Nutztiere Germaneneinfalle am Ende des westromischen Reiches machten den Vercors dann zu einem Schutz und Ruckzugsbereich in dem Kultur und Gesellschaft sich ohne grosse Veranderungen uber das Mittelalter hinaus erhielten Reste von Befestigungsanlagen lassen auf die Kontrolle des Handelsweges zwischen Grenoble und Die schliessen Mittelalter Bearbeiten Uber das Mittelalter im Gebirgsmassiv ist wenig erhalten Es scheinen sich auf Grund fehlender Zentralgewalt zunachst mehrere ansassige Lokalfursten herausgebildet zu haben die ihren Anspruch mit relativ primitiven Festungsanlagen bestarkten Diese wurden vermutlich vor allem zum Zweck der vielleicht sogar rauberischen Kontrolle an engen Handelswegen angelegt In Hochlagen des Vercors siedelten sich Monche an die vor allem mit Landwirtschaft und Viehzucht ihr Auskommen fanden Schliesslich konnten die Herren von Sassenage die Herrschaft uber einen grossen Teil des Vercors erlangen Protestantismus Bearbeiten Im 16 Jahrhundert fand der Protestantismus in der Gegend um den Vercors eine starke Anhangerschaft was mehrere blutige Burgerkriege hervorbrachte Das Edikt von Nantes 1598 ermoglichte dann eine friedliche Koexistenz von Katholiken und protestantischen Hugenotten Mit seinem Widerruf im Edikt von Fontainebleau 1685 flohen die meisten Hugenotten in die Schweiz Einige blieben aber und schlossen sich im Widerstand zusammen Die Partisanenrepublik Republique du Vercors wahrend des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten nbsp Fahne der Republique du VercorsWahrend der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg war Vercors ein wichtiges Zentrum der Resistance als Ruckzugs Ausbildungs Lazarett Grotte de la Luire und Versorgungsgebiet einer aktiven Gruppe von Maquisards die vom Vercors aus Partisanenuberfalle vor allem im Rhonetal und in den Alpen organisierten Am 1 Februar 1944 wurden unter anderem die Vercors Kampfer zu den Forces francaises de l interieur FFI vereinigt nach einer ruckblickend stark ubertriebenen Einschatzung Eisenhowers hatten sie einen Kampfwert von 15 Divisionen Die Alliierten und General de Gaulle sicherten dem Vercors zu Luftlandetruppen hier abzusetzen und die Kampfer uber eine Luftbrucke mit Waffen Munition und wichtigen Gutern zu versorgen Diese Zusage war nur sehr unbestimmt gegeben worden dennoch vertrauten die Widerstandskampfer auf diese Unterstutzung und riefen nach dem 6 Juni 1944 die Republique du Vercors aus Uber 4000 Kampfer sammelten sich der Partisanenkampf sollte zu einem offenen bewaffneten Aufstand werden Die alliierte Zusage wurde aber nicht eingehalten Es wurden keine zusatzlichen Truppen gesandt die Versorgung uber eine Luftbrucke blieb aus die Vercors Kampfer waren isoliert und auf sich gestellt Schwere Waffen fehlten vollig nbsp Gedenkstatte in Vassieux en VercorsDie Bedrohung der Etappe durch einen offenen bewaffneten Aufstand vom Vercors aus war fur die Wehrmacht nicht tragbar noch im Juli 1944 einen Monat vor der Befreiung Grenobles durch die Alliierten griffen am 21 Juli zwei aus Gebirgsjagern bestehende Kampfgruppen der 157 Reserve Division Gruppe Schwehr und Gruppe Seeger die Felspasse an von Suden drang eine gepanzerte Kampfgruppe der 9 Panzer Division Gruppe Zabel vor Im Herzen des Plateaus landeten zwei Kompanien Fallschirmjager Gruppe Schafer mit Lastenseglern DFS 230 Es waren keine Truppen der Waffen SS wie man lange Zeit annahm Besonders die Fallschirmjager die ab 23 Juli noch von rund 50 Soldaten eines Ostbataillons verstarkt wurden begingen unter SS Obersturmbannfuhrer Werner Knab 1 mehrere Kriegsverbrechen Die Dorfer Vassieux en Vercors und La Chapelle en Vercors sowie zahlreiche Einzelgehofte wurden fast vollstandig niedergebrannt in Vassieux uber 70 Zivilisten als Repressalie hingerichtet Gefangene Widerstandskampfer wurden als Freischarler erschossen Insgesamt starben so 639 Widerstandskampfer und 201 Zivilisten Die deutschen Verluste betrugen etwa 100 Mann Bei der Eroberung des Hohlenlazaretts Saint Martin Grotte de la Luire am 27 Juli wurden 19 verwundete Widerstandskampfer ermordet zwei Arzte und ein Priester in Grenoble exekutiert und zwei Krankenschwestern in das KZ Ravensbruck deportiert eine der beiden Rosine Cremieux erlebte das Kriegsende und die Befreiung da sie floh und von einem ehemaligen Kommunisten in Hainsberg bei Freital versteckt gehalten wurde Ein ebenfalls gefangener US amerikanischer Kommandosoldat wurde verschont obwohl er laut dem Kommandobefehl hinzurichten gewesen ware Die meisten Widerstandskampfer konnten sich in den unzuganglichen Wald von Lente zuruckziehen Im Musee de la Resistance in Vassieux en Vercors mit dem EhrenfriedhofCimetiere National du Vercors fur 186 Gefallene der Resistance werden die Geschehnisse dieses Widerstandes dokumentiert ebenso im Resistance Museum von Grenoble Olympische Spiele Bearbeiten nbsp Autrans rechts auf dem Hugel die Skisprungschanze Le ClaretDer nordliche Teil des Vercors Gebirge war wahrend der Olympischen Winterspiele 1968 Austragungsort zahlreicher sportlicher Wettbewerbe Zu diesem Zweck wurden die Zufahrtsstrassen ausgebaut und neue Sportanlagen errichtet In Autrans fanden die Wettkampfe im Skilanglauf und Biathlon statt ausserdem entstand dort die Skisprungschanze Le Claret Eine weitere Schanze wurde in Saint Nizier du Moucherotte errichtet die Dauphine Schanze ist jedoch seit 1990 ausser Betrieb und wird dem Zerfall uberlassen Villard de Lans war Standort der olympischen Rodelbahn Schutzgebiet Vercors Bearbeiten nbsp Frauenschuh1970 begrundete der franzosische Staat zusammen mit den regional tangierten Gemeinden den Regionalen Naturpark Vercors franzosisch Parc naturel regional du Vercors was in etwa einem deutschen Landschaftsschutzgebiet entspricht 1985 wurde mit 170 Quadratkilometer das grosste Naturschutzgebiet Frankreichs die Reserve naturelle des Hauts plateaux du Vercors unter Schutz gestellt Es umfasst den Ostteil des mittleren Haupttales und vor allem den steilen Ostrand des Vercors mit Waldern Hochwiesen Kalkplateaus und Steilhangen Im Regionalpark gedeihen etwa 1800 Pflanzenarten darunter 60 Orchideen 135 Vogelarten und 65 Saugetierarten haben hier ein zum Teil letztes Reservat gefunden Im Suden und Westen herrschen mediterrane Ebenen und hugeliges Bergland vor wahrend im Norden und Osten in Bergwaldern und Hochtalern ein raueres alpines Klima regiert Die milderen Gegenden werden landwirtschaftlich genutzt Laubwalder mit Eichen und Buchen darunter Kiefern besiedeln die eher naturbelassenen Gebiete In den hoheren Lagen herrschen Nadelwalder vor allem mit Kiefern und Fichten vor ebene Hochflachen werden als Weide benutzt oder sind Heideland Flora Bearbeiten nbsp Weisser Affodill nbsp Spitzels KnabenkrautIn den hochsten alpinen Lagen 1600 bis 2350 Meter wachsen weisse Narzisse Silberdistel gelber und Stangelloser Enzian Paradieslilie Spinnweb Hauswurz und das Edelweiss Auf den Wiesen der Hochtaler 900 bis 1600 Meter gesellen sich noch Feldenzian Kreuzenzian und der Seidelbast dazu In allen Lagen bis auf die hochsten unwirtlichen sind zu Hause Feldenzian und Kreuzenzian Fruhlings Krokus gelbe Narzisse Turkenbund Hunds Zahnlilie und die wilde Tulpe die ein Motiv des Regionalpark Logos ist An manchen Stellen finden sich hier der Weisse Affodill in den warmeren mediterranen Waldgegenden 200 bis 900 Meter ausserdem noch Graslilie Binsenlilie und Herbst Zeitlose Beruhmt ist der Vercors fur den einzigartigen Reichtum an Orchideen Etwa 60 Arten kommen im Gebiet vor Der Frauenschuh die Orchidee mit der grossten Blute kommt noch verbreitet vor In Hohenlagen sind alpine Arten wie das schwarze Kohlroschen anzutreffen in Tallagen dagegen eher mediterran verbreitete Orchideen wie Affen Knabenkraut Sudfranzosisches Knabenkraut Dreizahniges Knabenkraut Ohnhorn und Drome Ragwurz Besonderheiten sind die gehauften Vorkommen des ansonsten extrem seltenen Spitzels Knabenkrautes sowie die Massenvorkommen des Holunder Knabenkrautes auf den Hochplateaus Weiterhin findet man Fuchs Knabenkraut Kleines Knabenkraut Helm Knabenkraut Mannliches Knabenkraut Rotes Waldvoglein und viele Arten mehr Neben diesen eher spektakularen Pflanzen gibt es auch noch weitere rare Arten darunter exemplarisch den Wolfshut die Kuchenschelle den Gelben Fingerhut Schneeglockchen Alpenglockchen und die Alpenrose Fauna Bearbeiten nbsp MurmeltierWie fast uberall in Europa waren auch im Vercors die grossen Raubtiere so gut wie verschwunden Der letzte Braunbar wurde 1938 erlegt Mittlerweile gibt es jedoch wieder Luchse und seit 1996 auch Wolfe Die Vielfalt der Tierwelt ist in Europa einzigartig Speziell an den Steilhangen der Riffkalke sind Steinadler Wanderfalke Uhu Alpensegler Felsenschwalbe und der Mauerlaufer der nur selten fliegt unterwegs Als einziges grosses Saugetier findet sich hier der in den 1990er Jahren wieder eingeburgerte Alpensteinbock Die hoheren Lagen des Vercors besiedeln Raufusskauz Habicht Eisvogel Haselhuhn Fichtenkreuzschnabel und Schwarzspecht nbsp UhuDer Bart und Monchsgeier konnte in den letzten Jahren wieder eingeburgert werden In den hochsten Lagen kommen noch Tannenhaher Steinkauz und Birkhuhn vor das ebenfalls das Logo des Naturparks ziert ausserdem noch der Schneehase und das Alpenmurmeltier ebenfalls wieder eingeburgert Eine Kostbarkeit ist der sehr selten gewordene Apollofalter dessen Raupen von Fetthennen Sedum leben einer mit dicken fleischigen Blattern ausgestatteten Pflanze die es noch hoch oben gibt Etwas tiefer finden sich dann auch noch Gamse Europaischer Mufflon und Hirsch sowie an Reptilien Ringelnatter Vipernatter und Erdkrote Grossen Artenreichtum weisen die warmen tieferen Lagen auf Kernbeisser Neuntoter Bienenfresser Pirol Spechte Steinkauz Zwergohreule Schwarzmilan Rotmilan und in den wasserreichen Niederungen der Fischadler Rohrweihe Seidensanger und wieder eingeburgert der Biber Askulapnatter und Westliche Smaragdeidechse lieben ebenfalls die sudliche Warme Allgegenwartig ist der zierliche bunte Turmfalke Auch die zahlreichen Grotten bergen viele Lebewesen beispielsweise etwa 30 Fledermausarten wie Fransenfledermaus Wasserfledermaus Kleine und Grosse Hufeisennase Wirtschaft und Tourismus Bearbeiten nbsp Panoramablick Nordost Sudost uber das Hochtal von der Auffahrt zum Col de LachauIm Mittelalter und fruherer Neuzeit wurden die Hochtaler des Vercors vorwiegend landwirtschaftlich genutzt vor allem durch Kloster und Einsiedeleien Begehrt war die Holzkohle des waldreichen Vercors Eine effektive wirtschaftliche Nutzung des Vercors wurde allerdings durch die erschwerte Zuganglichkeit zumeist verhindert Es fuhrte von der nordlichen weniger schroffen Seite des Vercors eine schmale Strasse in Richtung Suden ansonsten gab es Wege und Saumpfade In den sechziger Jahren wurde in aufwendigen Ingenieursleistungen der Vercors fur den allgemeinen Strassenverkehr zuganglich gemacht teilweise wurden die Strassen als Galerien aus den Kalkfelsen gesprengt Das bedeutete vor allem die Erschliessung fur den Tourismus der heute einen bedeutenden Anteil im Einkommensportefeuille der Vercorianer belegt Wie die meisten Feriengebiete Frankreichs wird der Vercors zum grossten Teil von den Franzosen selbst besucht Auch die Bewohner der benachbarten Universitatsstadt Grenoble profitieren von den Freizeitangeboten in Vercors Die Bandbreite der touristischen Angebote erstreckt sich von anspruchsvolleren Sportarten wie Gleitschirmfliegen Bergsteigen und Hohlenerkundungen bis zu den Klassikern des Sports Skifahren und Wandern wobei speziell hier auch gefuhrte Wanderungen und Packagetouren angeboten werden Sogar Wandern mit Schlittenhundgespannen sind moglich Tropfsteinhohlen die fur den Besucher erschlossen worden sind treffen auf grosses Interesse Auch das Konzept des regionalen Naturparks tragt zur Beliebtheit dieses Feriengebietes bei Der Park hat als Ziel die Erhaltung der Landschaft und Bewahrung der traditionellen wirtschaftlichen und traditionellen Kultur So ist hier auch die nachhaltige Landwirtschaft wieder rentabel geworden Einheimische Produkte wie Schafskase und Honig erfreuen sich grosster Nachfrage auf den regionalen Wochenmarkten Ein zentraler Begriff ist hier auch die Transhumance ovine der sommerliche Auftrieb der Schafherden der franzosischen Provence auf die Hochweiden des Vercors wenn die heimatlichen Wiesen in der Sommerdurre gelb werden vgl Transhumanz Fruher wurden die Schafe uber schmale Pfade hinaufgeleitet heutzutage werden zumeist grosse Viehtransporter eingesetzt was fur das Vieh schonender ist Touristische Erschliessung des Vercors Bearbeiten nbsp Mont Aiguille Gut sichtbar die machtige Kappe aus Riffkalk nbsp Schlucht der Grands GouletsDie ostliche Gebirgswand ohne eine einzige Strasse schliesst im Suden mit dem grandiosen und unverwechselbaren Mont Aiguille ab Dieser auch heute noch mit erheblichem Schwierigkeitsgrad definierte Berg war der Geburtsort des alpinen Bergsteigens Der Soldnerfuhrer Antoine de Ville bezwang den Olymp des Vercors im Auftrag von Konig Karl VIII und dieser markante Berg wurde somit der erste mit Seilen Eisenhaken und Leitern erkletterte Berg Von Norden her fuhrt die D531 durch die Gorges d Engins von Grenoble in den Vercors der einzige empfehlenswerte Zugang fur Wohnanhanger Gespanne und grosse Wohnmobile Gleich am Anfang des Aufstiegs hinauf in den Vercors liegt die Ortschaft Sassenage Dort bilden die Grottes de Sassenage von denen zwei durch einen Wasserfall verbunden sind mehrere ubereinander gelagerte Gewolbe Ebenfalls von Norden nach Villard de Lans fuhrte die D218 im Anfangsbereich ab Saint Quentin sur Isere steil und schmal mit einer weiteren ebenfalls steilen und engen Zufahrt uber die D3 von Veurey Voroize nach Autrans und in die Gorges de la Meaudret Die D218 ist allerdings seit einem Erdrutsch in den 1990er Jahren kurz vor dem Tunnel du Mortier unterbrochen und an dieser Stelle allenfalls noch zu Fuss passierbar Es gibt nach Auskunft der ortlichen Behorden keine Plane sie jemals wieder herzurichten da die Gefahr eines neuerlichen Erdrutsches an dieser Stelle als zu gross bewertet wird Im Nordosten ist der Vercors von Grenoble aus uber die D106 via Saint Nizier du Moucherotte erreichbar Im Nordwesten gibt es noch die teilweise gefahrliche sehr schmale und steile D35 von Rovon Route des Ecouges zu den oberen Gorges de la Bourne Im Nordwesten ist von Cognin les Gorges aus durch eine sehr enge kurvenreiche und steile Schluchtenstrasse Gorges du Nan der Cirque de Mallevat erreichbar Die Westseite des Vercors ist stark zerkluftet und bietet durch die Schlucht der Bourne die Grands Goulets und uber den Combe Laval mit dem Pass de la Machine Zufahrtsmoglichkeiten Die Strasse durch die Grands Goulets wurde allerdings 2008 fur den offentlichen Verkehr gesperrt und durch einen Tunnel ersetzt nbsp Strassen und Sehenswurdigkeiten des VercorsIn den Gorges de la Bourne befindet sich die ebenfalls fur Touristen erschlossene Grotte de Choranche mit bis zu 15 Meter hohe Salen Versteinerungen und Tropfsteingebilden Sie beherbergt einen unterirdischen See von etwa 50 Meter Lange und bis zu 8 Metern Tiefe Weiter fuhren die Gorges de la Bourne von Pont en Royans zum Hauptort des Vercors Villard de Lans Die Goulets eine vor allem im oberen Teil dem Galerientunnel der Grands Goulets sehr eindrucksvolle Klamm sind ebenfalls von Pont en Royans erreichbar und enden in Barraques en Vercors Auf der Hochflache dieser Zufahrt sind die Grotten de la Luire die als Lazarett fur Resistance Kampfer des Zweiten Weltkriegs bekannt wurde und la Draye Blanche Serre Plume zu besichtigen Von Vassieux en Vercors Necropole du Vercors und Musee de la Resistance geht die D76 uber den Col de Lachau durch den Wald von Lente dem Zufluchtsgebiet der Resistance Kampfer 1944 zum Combe Laval einem kuhn bis zu 600 Meter uber der Laval Schlucht in den Fels geschlagenen Passubergang nach Saint Jean en Royans von wo die D70 zum Col de Tourniol geht nbsp Chaine de Glandasse bei DieDieser Pass ist von Vassieux en Vercors auch uber den Col de la Bataille erreichbar Am Treffpunkt dieser beiden Strassen liegt das kleine aufgelassene Kloster Leoncel das besichtigt werden kann Von Suden her aus Die kommend wird der Vercors durch den Col de Rousset erschlossen eine sehr kurvige teilweise steile Strasse die das Hochtal durch einen etwa 200 Meter langen Tunnel erreicht Dieser verbindet zwei manchmal sehr unterschiedlich ausgebildete Klimazonen oft fahrt man durch Nebel und Regen die Auffahrt auf der Hochebene und erlebt nach der Durchfahrt des Scheiteltunnels den sonnigen Suden Von hier aus hat man ausserdem einen weiten Blick uber die schon provenzalisch anmutenden Berge des Diois Literatur BearbeitenJean Dercourt Geologie et geodynamique de la France Outre mer et europeenne Dunod Paris 2002 ISBN 2 10 006459 2 zur Geologie Peter Lieb Konventioneller Krieg oder NS Weltanschauungskrieg Kriegfuhrung und Partisanenbekampfung in Frankreich 1943 44 Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 3 486 57992 4 zu den Kampfen von 1944 Albert Beguin Pierre Courthion Paul du Bochet Richard Heyd Georges Menkes Lucien Tronchet Fotograf Le Livre Noir du Vercors Ed Ides et Calendes Neuchatel 1944 uber die Republique du Vercors und die deutschen Kriegsverbrechen Mit einem Gedicht von Pierre Emmanuel d i Noel Mathieu 2 32 Fotografien neben den Genannten auch von dem uberlebenden Arzt Ganimede In deutscher Sprache erschienen als Das schwarze Buch von Vercors Europa Verlag Zurich New York 1945 Ubersetzerin Suzanne Billeter u a Film BearbeitenVerschollene Filmschatze 1944 Die Schlacht um den Vercors OT Mysteres d archives 1944 Dans le maquis du Vercors Dokumentarfilm Frankreich 2014 26 10 Min Buch und Regie Serge Viallet und Pierre Catalan Produktion arte France INA YLE Reihe Verschollene Filmschatze OT Mysteres d archives Erstsendung 2 November 2015 bei arte Inhaltsangabe bei Fernsehserien de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vercors Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen uber Geologie Biologie und Gesellschaft des Vercors liefert der Regionale Naturpark Vercors franzosisch englisch Ausfuhrliche Geologie des Vercors und der Alpen franzosisch Maquis du Vercors in der franzosischsprachigen Wikipedia Zur Resistance und ihrem Gedenken franzosisch und 1 Reportage Vercors auf M Kluber FotografieEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Werner Knab 1908 1945 Jurist Bis 1939 bei der Stapo Leitstelle Munchen tatig Gestapomann in Norwegen 1941 bis 1943 In der Einsatzgruppe C dann Leiter der Abteilung IV beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Kiew Juni 1943 bis August 1944 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Lyon 1945 Tod infolge eines alliierten Tieffliegerangriffs in Bayern Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Lyon Kriegsverbrecher SS Mitglieds Nr 191584 seit 1935 NSDAP Nr 3269940 Pierre Emmanuel in der franzosischsprachigen Wikipedia44 966666666667 5 4166666666667 2350 Koordinaten 44 58 N 5 25 O nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Januar 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4119400 7 lobid OGND AKS VIAF 245690576 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vercors amp oldid 237433225