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Der Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra ist eine Vogelart aus der Familie der Finken Fringillidae Die am haufigsten in Mitteleuropa anzutreffende Kreuzschnabelart ist von Westeuropa uber Eurasien bis nach Ostasien sowie in Nord und Mittelamerika verbreitet Auch in Nordafrika und auf manchen Mittelmeerinseln ist sie zu finden Das klassische Habitat stellen insbesondere wahrend der Brutzeit Nadelwaldgebiete bis zur Baumgrenze in den Alpen dar In Europa ist der Fichtenkreuzschnabel ein typischer Vertreter der Fichten und Tannenwalder Seine Nahrung setzt sich vor allem aus Samen der Fichten aber auch von anderen Nadelbaumen zusammen FichtenkreuzschnabelFichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra MannchenSystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Finken Fringillidae Unterfamilie Stieglitzartige Carduelinae Tribus CardueliniGattung Kreuzschnabel Loxia Art FichtenkreuzschnabelWissenschaftlicher NameLoxia curvirostraLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Merkmale 1 2 Stimme 1 3 Ahnliche Arten 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Wanderungen 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Brutbiologie 5 1 Balz und Paarbildung 5 2 Nistplatzwahl und Nestbau 5 3 Eiablage und Brutpflege 5 4 Entwicklung der Jungvogel 6 Verhalten 7 Bestand und Bestandsentwicklung 8 Systematik 8 1 Externe Systematik 8 2 Interne Systematik 9 Fichtenkreuzschnabel und Mensch 9 1 Benennung 9 2 Mythologie und Kult 9 3 Haltung als Volierenvogel 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra Weibchen source source source source source source Video FichtenkreuzschnabelMerkmale Bearbeiten Der Fichtenkreuzschnabel zeichnet sich durch eine gedrungene Gestalt aus und ist an seinem kraftigen runden Kopf an seinem dicken gebogenen Schnabel und kurzem tief gegabelten Schwanz leicht zu erkennen Der Schnabel ubertrifft in der Lange die Hohe des Schnabels an der Basis und weist bei den Unterarten Variationen auf Fichtenkreuzschnabel haben eine Korperlange von 15 bis 17 Zentimeter Das Korpergewicht liegt bei 34 bis 40 Gramm Die Flugelspannweite betragt 27 bis 30 Zentimeter Der Fichtenkreuzschnabel weist einen schwach ausgebildeten Geschlechtsdimorphismus auf Adulte Mannchen sind uberwiegend rotlich bis ziegelrot gefarbt und weisen einen leuchtend roten Burzel auf Je nach Futterangebot kann das Gefieder des Mannchens neben der roten auch eine gelbe oder orange Farbung annehmen Die Flugel und der Schwanz sind dunkelbraun Die Unterseite ist auch rot gezeichnet Juvenile Mannchen sind an der orangen bis gelblichgrunen Farbung zu erkennen die mit der Zeit in einen rotlichgelben Farbton ubergeht Im Flug sind dunkle Flugel ohne Binden zu sehen und der Burzel erscheint frisch rosafarben Die in Relation zur Gestalt kleinen Augen sind dunkelbraun Weibchen sind olivgrun gefarbt und weisen einen gelblichen Burzel auf An den Flanken sind kraftige braunliche Langsstreifen zu sehen Ober und Unterschnabel sind miteinander gekreuzt Die Jungvogel weisen eine grunlichgraue bis braunliche Farbung auf und zeigen an den Flanken kraftige schwarzliche Streifen dennoch konnen einige junge Mannchen eine unterschiedliche Farbung des Gefieders aufweisen Ober und Unterschnabel sind miteinander gekreuzt Die geschlupften Nestlinge sind dicht mit grauen Daunen bedeckt Der Rachen ist leuchtendrot und die Randwulste gelblich gefarbt Der Schnabel ist bei Nestlingen noch nicht gekreuzt Erst nach etwa 45 Tagen sind der Oberschnabel und der Unterschnabel ubereinander gekreuzt so dass sie selbstandig mit dem Schnabel die Samen aus den Zapfen extrahieren Der Flug des Fichtenkreuzschnabels ist kraftig und geradlinig Er wird durch plotzliche Rufe und Flattern in hohen Baumkronen eingeleitet Zwischen den Gleitphasen werden schnelle Flugelschlage mit geschlossenen Flugeln ausgefuhrt Stimme Bearbeiten Fichtenkreuzschnabel aussern als Stimmfuhlungsruf ein harte gip gip gip die auch wie klip klip klip klingen Haufig ertont er wahrend des Fluges Daneben lasst er auch Rufe verlauten die mehr auf o oder u tjok oder tjuk klingen Der abwechslungsreiche Gesang enthalt Elemente die den Flugrufen ahneln aber auch nasale Laute und harte Schnurrer wie tret Zu allen Jahreszeiten sind auch die knarrenden und schabende Laute zu vernehmen Manchmal werden Triller und Zwitscher nicht laut aber etwas zogernd vorgetragen Gewisse Ahnlichkeiten zum Gesang des Grunfinks sind festzustellen Der Gesang wird oft gesellig in grosseren oder kleineren Gruppen vorgetragen die haufig gleichzeitig an Fichtenzapfen herumturnen Fichtenkreuzschnabel in Rheinland Pfalz 3 min 15 sek Ahnliche Arten Bearbeiten Der Fichtenkreuzschnabel ahnelt in Grosse und Aussehen dem Kiefernkreuzschnabel dem Schottischen Kreuzschnabel dem Bindenkreuzschnabel und in entfernterer Weise dem Kernbeisser Der Fichtenkreuzschnabel ist etwas kleiner und zeigt eine intensivere rotliche Farbung Der Kiefernkreuzschnabel zeichnet sich durch einen grosseren Kopf und dickeren Schnabel aus Der kraftige Schnabel ist nicht nur an der Wurzel sondern auch in der Spitze hoher gebogen was ihn kurzer erscheinen lasst Kiefermuskeln und Kopf sind starker als beim Kiefernkreuzschnabel Die Lockrufe sind lauter und klingen tiefer wie gob zok kop oder gopp Die gleichen Unterscheidungsmerkmale treffen auf den Schottischen Kiefernkreuzschnabel zu Der Bindenkreuzschnabel zeigt zwei auffallige Flugelbinden sowie Schirmfedern mit weissen Spitzen Er ist kleiner als der Fichtenkreuzschnabel und sein Schnabel ist gestreckter Seine Lockrufe sind weicher und weniger metallisch als beim Fichtenkreuzschnabel und klingen wie giff oder phiht Der Fichtenkreuzschnabel unterscheidet sich vom Kernbeisser vor allem durch das Fehlen eines hellen Bandes auf den Flugeln und dem Schwanz Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung des Fichtenkreuzschnabels Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Uberwinterungsgebiete Streifzuge Saisonalitat unsicher Der Fichtenkreuzschnabel ist von Westeuropa Portugal Spanien Frankreich und Grossbritannien uber Eurasien bis nach Ostasien sowie in Nord und Mittelamerika verbreitet Auch in Nordafrika und auf manchen Mittelmeerinseln ist er zu finden Manche Teile des Brutgebiets auf der Nordhalbkugel werden nur gelegentlich aufgesucht Invasionen Das klassische Habitat stellen insbesondere wahrend der Brutzeit Nadelwaldgebiete bis zur Baumgrenze in den Alpen dar In Europa ist er ein typischer Vertreter der Fichten und Tannenwalder Obwohl er insbesondere im sudlichen Verbreitungsgebiet Gebirgslandschaften bevorzugt lebt er vereinzelt auch in Fichtenwaldern im Flachland Weiterhin ist der Fichtenkreuzschnabel auch in Mischwaldern in Parkanlagen und in grossen Garten mit vereinzelt stehenden Nadelbaumen anzutreffen Wanderungen BearbeitenDas Auftreten des Fichtenkreuzschnabels ist oft unregelmassig und etwas unbestandig Selbst in Gebieten in denen er regelmassig lebt sind starke Bestandsschwankungen zu verzeichnen Meist laufen diese mit dem Angebot an Fichtensamen parallel da einzelne Jahre besonders hoher Samenproduktion Mastjahre meist zwischen jeweils mehreren Jahren geringeren Angebots liegen Mangeljahre Dabei fallen jedoch haufig in verschiedenen Gebieten die guten Samenjahre nicht zusammen so dass zum Teil die Brutplatze beziehungsweise Aufenthaltsgebiete je nach Angebot in unterschiedlichen Gebieten entweder Ab oder Zuwanderungen auslosen Zudem treten uber grosse Gebiete hinweg starke Invasionen auf die Fichtenkreuzschnabel in nicht regular aufgesuchte oder hochstens in grosseren Abstanden aufgesuchte Gegenden ziehen lassen Die Invasionen fallen zwar haufig aber nicht immer exakt mit den Mangeljahren zusammen Die Wanderungen setzen im Gegenteil oft schon ein bevor der Umfang der neuen Ernte ersichtlich ist Dahinter wird vermutet dass eine hohe Bestandsdichte Abwanderungen stimulieren oder gar auslosen kann um der Uberbevolkerung der Gebiete vorzubeugen Hinzu kommt dass fruhestens im zweiten Jahr nach der Invasion einige Exemplare in ihre angestammten Brutgebiete zuruckkehren 1 2 In Jahren guter Zapfenmast fliegen verstarkt nordische und ostliche Populationen in grosser Zahl in Mitteleuropa ein Bei Nahrungsmangel wandern Gruppen haufig entlang bekannter Zugwege in dieselben Gebiete Der Zug bewegt sich uberwiegend in sudwestliche Richtung so dass er Spanien oder sogar Nordafrika erreichen kann Eine Ausnahme bilden die skandinavischen Populationen die nach England ziehen Die Einfalle nordischer Fichtenkreuzschnabel finden meist von Juni bis August statt in der Regel lassen sich jedoch konstant von April bis Dezember Vogel auf der Wanderung beobachten Viele der umherstreifenden Vogel stammen dabei nicht aus den nordischen Brutgebieten sondern sind einheimische Populationen die sich gunstigere Bedingungen suchen Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Aufmerksames Mannchen auf NahrungssucheDie Nahrung setzt sich vor allem aus Samen der Fichten aber auch von anderen Nadelbaumen zusammen Darunter fallen insbesondere Samen der Tanne Fohre Larche und Birke Zudem frisst der Fichtenkreuzschnabel auch Blatt und Blutenknospen Nadeln Fruchte und Beeren Wahrend des Sommerhalbjahres wird Nahrung durch kleine Insekten wie Blattlause Aphidoidea Schmetterlingsraupen und durch Spinnentiere Arachnida erganzt Bei der Insektenjagd offnet der Fichtenkreuzschnabel selbst die Gallen an Nadel und Laubbaumen Der Fichtenkreuzschnabel verhalt sich bei der Nahrungsaufnahme ganz still Dabei turnt er den Schnabel als drittes Greiforgan einsetzend im Geast herum An grosseren Zapfen halt er sich fest kleinere reisst er ab um sie mit den Zehen festzuhalten Mit gekreuzten Schnabelspitzen werden die Schuppen abgespreizt um an den Samen zu gelangen Abhangig davon ob die Spitze des Unterkiefers nach links oder rechts gebogen ist muss der Kreuzschnabel seinen Kopf in eine bestimmte Lage zum Zapfen bringen so dass sich durch diese standigen einseitigen Bewegungen die Kiefer und Halsmuskeln ungleich entwickeln 1 2 Fest geschlossene unreife Zapfen werden ausserst selten geoffnet Die Aufnahme olhaltiger Samen fuhrt zu einem erhohten Trinkbedurfnis Zur Befriedigung desselben werden im Winter Blatter und Aste vom Reif befreit oder Schnee aufgenommen Zur Deckung des Mineralbedarfs nimmt der Fichtenkreuzschnabel uringetrankte Erde oder Schnee auf Als Nestlingsnahrung werden Insekten und Nadelbaumsamen verwendet Berechnungen zufolge verbraucht eine Brut bis zum Ausfliegen rund 85 000 Samen 1 Brutbiologie BearbeitenDer Fichtenkreuzschnabel wird in der dem Schlupfen folgenden Brutperiode geschlechtsreif In der Regel wird eine monogame Brutehe gefuhrt in Einzelfallen ist jedoch Bigynie also die Verpaarung eines Mannchens mit zwei Weibchen nachgewiesen worden 1 2 Die Dauer und Lage der Brutzeit ist von Jahr zu Jahr verschieden und hangt vom Witterungsablauf und vom Nahrungsspektrum ab Die Brutzeit mitteleuropaischer Vogel erstreckt sich von Dezember bis Mai In gunstigen Jahren kann es zwei Jahresbruten geben Der Fichtenkreuzschnabel bevorzugt Brutbiotope in denen es ein ausreichend grosses Nahrungsangebot gibt Die Gruppen beginnen gemeinsam und fast gleichzeitig mit zwei bis funf Paaren zu bruten so dass nur ein Mindestmass an Territorialverhalten gezeigt wird indem ein kleiner Bereich um das Nest behauptet wird Spater helfen die Jungvogel der ersten Brut den Altvogeln bei der Futterung der Nestlinge aus der zweiten Brut Balz und Paarbildung Bearbeiten Zu Beginn und wahrend der Dauer der Brutzeit fuhrt das Mannchen Balzfluge aus und tragt seinen heftigen Gesang vor Bei der Balz straubt es sein Gefieder so dass es einer Kugel ahnelt Wenn ein Weibchen antwortet setzt es sein Singen intensiviert fort und kann eine Feder oder einen Halm in den Schnabel nehmen Nachdem beide das gemeinsame Singen mehrmals wiederholt haben setzt sich das Weibchen geduckt hin um sich vom Mannchen begatten zu lassen Die Kopulationen werden oft wiederholt und finden sowohl auf dem Nest in Nestnahe oder weiter entfernt statt Zudem lasst sich das Weibchen haufig mit hangenden und zitternden Flugeln vom Mannchen futtern Zartlichkeitsfuttern Nistplatzwahl und Nestbau Bearbeiten Der relativ hoch gelegene Nistplatz wird durch das Weibchen festgelegt Er liegt meist in Nadelbaumen auf einem horizontalen Zweig unter dichtem Zweiggestrupp zwischen 4 und 30 Meter Hohe Das Nest wird allein vom Weibchen gefertigt wobei es vom Mannchen bei der Materialsuche begleitet wird Das Nest wird in den Baumen so angelegt dass es eine gute Deckung gegen Sicht und Schnee durch uberhangende Aste bietet Das kleine Nest wird aus Zweigen Grasern Rindenspanen und Moosen errichtet Das Innere ist mit Grasern Flechten Federn und Haaren ausgepolstert Je nach Witterung wird es dunner oder dicker mit Bast Haaren und Federn ausgepolstert Dabei wird das Winternest dichter und fester gebaut als das Sommernest Die Materialien und die Konstruktion der Nester sind der Saison und dem Klima angepasst Eiablage und Brutpflege Bearbeiten nbsp Loxia curvirostraDie Eiablage erfolgt taglich Die Gelegegrosse liegt bei zwei bis vier Eiern selten bei funf Eiern Diese weisen eine grunliche oder blaulichweisse Grundfarbe mit braunen oder purpurfarbenen Flecken Jene sind oft sparsam gesprenkelt und besonders am stumpfen Pol zu finden Bei kalter Witterung wird das erste Ei sogleich bedeckt und bebrutet selbst wenn Temperaturen von minus 35 Grad Celsius vorliegen 1 2 Das Weibchen brutet 14 bis 16 Tage allein wird aber vom Mannchen durch Regurgitation Wiederhochkommen von Nahrung versorgt und verlasst das Nest nur zum Koten Entwicklung der Jungvogel Bearbeiten nbsp Juveniler Fichtenkreuzschnabel in den Chiemgauer AlpenNach dem asynchronen Schlupfen werden die Jungvogel 14 bis 16 Tage vom Weibchen gehudert Wahrend dieser Zeit werden sie auch vom Weibchen mit Insekten gefuttert welches die Nahrung vom Mannchen aus dem Kropf empfangt Nach 16 Tagen ubernehmen beide Altvogel gemeinsam die Futterung am Nest Selbst bei hohen Minusgraden konnen die Jungvogel dann langere Zeit allein sein weil die Altvogel Futter suchen Als Folge davon werden sie oft im verklammten Zustand Torpiditat von den Altvogeln aufgefunden sind aber nach ein paar Minuten Hudern wieder aktiv Nach dem Aufbrechen der Kiele wird nur noch selten gehudert und auch das Nest nicht mehr rein gehalten so dass die Jungvogel den Kot auf den Nestrand absetzen Aufgrund der Abhangigkeit von Tageslange und Futterungshaufigkeit kann die Nestlingszeit 16 bis 25 Tage betragen Nach dem Ausfliegen futtern beide Eltern die Jungen noch ungefahr acht Tage gemeinsam bis sie schliesslich allein vom Mannchen versorgt werden weil das Weibchen sich um die zweite Brut kummert Nach funf bis acht Wochen sind die Jungen selbstandig Der Fichtenkreuzschnabel kann unter gunstigen Umstanden in der Natur ein Alter von etwa zwei bis funf Jahren erreichen In Gefangenschaft kann er jedoch bis zu 15 Jahre alt werden Verhalten BearbeitenDer Fichtenkreuzschnabel ist tagaktiv und nur wenig territorial So verteidigt er zwar den Nestbereich jedoch kein Revier Zu allen Jahreszeiten verhalt er sich sehr unauffallig da er in hohen Nadelbaumen Schutz sucht Zu allen Jahreszeiten mit Ausnahme der Mauser findet das Verhalten der Paarbildung und Balz statt Wahrend der Brutzeit halten sich Paare und Familien in kleinen Gruppen auf Den restlichen Teil des Jahres schliessen sich Fichtenkreuzschnabel zu kleineren oder grosseren Gruppen zusammen die sich bei schwindendem Nahrungsangebot wieder auflosen und in anderen Gebieten zu neuen Gruppen vereinen Meistens entspricht der Anteil der Mannchen dem der Weibchen Es kommt haufig vor dass sich der Fichtenkreuzschnabel in Schwarmen mit den drei anderen Kreuzschnabelarten vermischt Bestand und Bestandsentwicklung BearbeitenDas grosse weltweite Verbreitungsgebiet des Fichtenkreuzschnabels wird von der IUCN auf 24 400 000 km geschatzt Der grosse weltweite Bestand umfasst etwa 30 000 000 bis 100 000 000 Individuen Da die Population sehr gross ist und ein stabiler Trend vorliegt wird die Art als nicht gefahrdet LC 3 eingestuft Die europaische Brutpopulation macht weniger als ein Viertel der weltweiten Verbreitung aus Sie ist mit mehr als 5 800 000 Paaren sehr gross und war zwischen 1970 und 1990 stabil Obwohl es zwischen 1990 und 2000 Fluktuationen gab blieb die entscheidende Mehrheit der nationalen Populationen einschliesslich der Schlusselpopulationen in Russland und Fennoskandinavien weitestgehend stabil Da die Population im Ganzen stabil ist wird der Fichtenkreuzschnabel konsequenterweise als sicher Secure 4 eingestuft Systematik BearbeitenExterne Systematik Bearbeiten Die Phylogenetik stimmt auf Grundlage der Information aus Daten die sowohl aus Untersuchungen der Proteine als auch der Morphologie gewonnener Daten darin uberein dass die Stieglitzartigen in eine altere Gruppe bestehend aus Coccothraustes Pinicola Leucosticte und Carpodacus und einen jungeren Stamm bestehend aus Loxia und Carduelis unterteilt werden mussen Allelomorphe und mitochondriale Untersuchungen der Gene ergaben dass Fichtenkreuzschnabel und Fichtenzeisig so nah miteinander verwandt sind dass 1984 ein Hybrid zwischen beiden Arten 5 entdeckt und nachgewiesen werden konnte 6 Interne Systematik Bearbeiten Von ITIS 7 werden 18 Unterarten anerkannt Loxia curvirostra curvirostra Linnaeus 1758 ist die Nominatform Loxia c altaiensis Sushkin 1925 Loxia c balearica Homeyer 1862 Loxia c bendirei Ridgway 1884 Loxia c corsicana Tschusi 1912 Loxia c grinnelli Griscom 1937 Loxia c guillemardi Madarasz 1903 Loxia c himalayensis Blyth 1845 Loxia c japonica Ridgway 1884 Loxia c luzoniensis Ogilvie Grant 1894 Loxia c meridionalis Robinson amp Kloss 1919 Loxia c mesamericana Griscom 1937 Loxia c minor Brehm CL 1846 Loxia c poliogyna Whitaker 1898 Loxia c pusilla Gloger 1834 Loxia c reai Phillips AR 1981 Loxia c stricklandi Ridgway 1885 Loxia c vividior Phillips AR 1981Avibase geht fur Loxia curvirosta von 21 Unterarten aus 8 Zu den bereits erwahnten Unterarten werden hier die folgenden zusatzlichen drei Unterarten gelistet Loxia curvirostra benti Griscom 1937 Loxia curvirostra sitkensis Grinnell 1909 Loxia curvirostra tianschanica Laubmann 1927Loxia curvirostra sensu lato 9 wird jedoch in zwei Arten geteilt namlich Loxia curvirostra mit den oben erwahnten 21 Unterarten und Loxia sinesciuris 10 Seit August 2006 wird Loxia c scotia nicht mehr als Unterart gesehen sondern wurde als eigenstandige Art mit spezifischen Merkmalen anerkannt Die Art ist in ihrer Verbreitung auf die schottischen Vorkommen des Kaledonischen Waldes einer Form des borealen Nadelwalds beschrankt 11 12 13 Fichtenkreuzschnabel und Mensch BearbeitenBenennung Bearbeiten Carl von Linne gab dem Vogel den lateinischen Namen Loxia curvirostra Kreuzschnabel sind auch unter vielen anderen Namen bekannt Christvogel wird er genannt weil er oft an Weihnachten zu sehen ist und in einer christlichen Legende eine wichtige Rolle spielt Als Gichtvogel werden ihm Heilkrafte zugeschrieben Im Volksmund ist er aufgrund seiner Wanderfreudigkeit auch als Zigeunervogel bekannt Schon bei Sachs und Gessner wurden Kreuzschnabel als Krumbschnabel beziehungsweise Chruzschnabl bezeichnet Andere Bezeichnungen im Volksmund leiten sich von der engen Bindung an Nadelholzer ab Fohrenkreuzschnabel oder auch Fohrenpapagei Mythologie und Kult Bearbeiten Der Kreuzschnabel war der Nationalvogel des bauerlichen Tiroler Volks Als einziger im Winter brutender Vogel wurde er dort in hohen Ehren gehalten Daher wurden solche Exemplare die in der Advents und Weihnachtszeit schlupfen und als Nestlinge ein rotes und kein graues Gefieder tragen mit dem Namen Weihnachtsvogel bedacht Der Uberlieferung der bauerlichen Vogelgelehrten zufolge konnen diese Vogel von Geburt an nicht nur uber ein oder zwei sondern uber drei Gesangsarten verfugen Deshalb wurde dieser beliebte Wintervogel mit Vorliebe gefangen und als Zimmervogel gehalten 14 Der Kreuzschnabel spielt auch in Christuslegenden eine Rolle die J N Vogl Plonnies Ruckert und Julius Mosen behandelt haben als Jesus angst und bang unter den bittersten Schmerzen am Kreuze hing flog ein mitleidiger Vogel herbei und zog mit all seiner schwachen Kraft an dem Nagel der sein Handgelenk durchbohrt hielt Das herabtropfende Blut stromte uber die kleine Brust und sein Schnabel bog sich krumm vor Anstrengung Zum Dank segnete Jesus den gutherzigen Vogel und verlieh ihm zum ewigen Zeichen seiner edlen Tat das blutrote Gefieder und die Kreuzesform des Schnabels 14 Und der Heiland spricht voll Milde Sei gesegnet fur und fur Trag dies Zeichen dieser Stunde ewig Blut und Kreuzeszier Julius Mosen Seitdem wird der Krummschnabel als Christvogel mit Segen in Verbindung gebracht Das Haus das ihn besitzt gilt als geweiht und gefeit gegen jeden Zauber boser Leute und Hexen und das Wasser aus dem er trinkt soll gegen die Gicht heilsam sein Da ihm nachgesagt wurde dass er alle Krankheiten seiner Zimmer und Hausgenossen auf sich nehme wahrend er selbst fur den Genesenen den Tod erleiden musse hielten die Menschen ihn vor allem in Kinderstuben In Vorarlberg glaubten Verungluckte welche der geistlichen Hilfe entbehren mussten dass es ausreiche wenn sie ihre Sunden diesem heiligen Vogel beichten 14 Auch in der Antike war der Kreuzschnabel vermutlich ein heiliges Tier wenn sich auch nur wenige Spuren davon erhalten haben Das Volk hat ihn als Schutzmittel gegen den Blitz verehrt so dass er wie das Rotkehlchen einst dem rotbartigen Gewittergott Donar heilig gewesen sei Als Indiz dafur kann neben der roten Farbe seines Gefieders insbesondere die eigentumliche Formation seines Schnabels der an den Hammer Donars erinnert gelten 14 Anlass zu manchem Aberglauben war dadurch gegeben dass tote Kreuzschnabel sich wegen ihres hohen Harzgehalts kaum oder erst nach langer Zeit zersetzen In verschiedenen gebirgigen Gegenden Deutschlands galt fruher folgender Aberglaube Zeigt der Unterschnabel nach links so gibst nur schlecht s zeigt er dagegen nach rechts das Gluck es bringt s 15 Haltung als Volierenvogel Bearbeiten Der Fichtenkreuzschnabel wurde auf Grund seiner Besonderheit auch von fruhen Ornithologen wie Sachs und Gessner als Kafigvogel gehalten Die Haltung erfolgte in einem engen Vogelbauer Manchmal durfte er freifliegen Bis heute wird er als Volierenvogel gehalten Wildfange sind nach dem 20d des Bundesnaturschutzgesetzes jedoch illegal Literatur BearbeitenEinhard Bezzel BLV Handbuch Vogel BLV Buchverlag GmbH amp Co KG Munchen 2006 ISBN 3 8354 0022 3 Einhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Singvogel Wiesbaden 1993 Classen Massoth Handbuch fur Cardueliden II Pforzheim 1994 Urs N Glutz von Blotzheim Handbuch der Vogel Mitteleuropas 14 2 Passeriformes Aula Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 610 3 Hans Munch Die Kreuzschnabel Neue Brehm Bucherei Westarp Wissenschaften Aula Verlag ISBN 3 89432 442 2 Roger Peterson Guy Montfort F A D Hollom Die Vogel Europas Paul Parey Verlag Hamburg und Berlin 9 Auflage 1966 ISBN 3 490 05518 7 Hans E Wolters Die Vogelarten der Erde Berlin 1975 1982 W Wust Die Brutvogel Mitteleuropas Munchen 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fichtenkreuzschnabel Album mit Bildern Videos und Audiodateien Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra auf eBird org Fichtenkreuzschnabel bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Loxia curvirostra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 23 Dezember 2008 xeno canto Tonaufnahmen Loxia curvirostra Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des FichtenkreuzschnabelsEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hans Munch Die Kreuzschnabel Neue Brehm Bucherei Westarp Wissenschaften Aula Verlag ISBN 3 89432 442 2 a b c d Urs N Glutz von Blotzheim Handbuch der Vogel Mitteleuropas 14 2 Passeriformes Aula Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 610 3 Birdlife Factsheet Red Crossbill Birds in Europe Red Crossbill D A Tallman R L Zusi A hybrid Red Crossbill Pine Siskin Loxia curvirostra amp Carduelis pinus and speculations on the evolution of Loxia The Auk Volume 101 S 155 158 1984 Jill A Martens Ned K Johnson Genetic Relationships of North American Cardueline Finches The Cooper Ornithological Society The Condor Volume 88 S 409 420 1986 PDF 1 1 MB ITIS Report Loxia curvirostra Linnaeus 1758 Avibase Database Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra Linnaeus 1758 Avibase Database Red Crossbill Loxia curvirostra Linnaeus 1758 South Hills Crossbill Loxia sinesciuris bei Avibase RPSB Scotland Status of UK s only endemic bird species confirmed Memento vom 29 Mai 2012 im Webarchiv archive today BBC Scotland Accent confirms unique species Avibase Database Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra Linnaeus 1758 split a b c d Dr Ludwig von Hormann Der Weihnachtsvogel Tiroler Heimatblatter 15 Jahrgang Heft 12 1937 S 386 388 Weblink Claus Peter Lieckfeld Veronika Straass Mythos Vogel Geschichte Legenden 40 Vogelportrats BLV Verlag 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fichtenkreuzschnabel amp oldid 237433314