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Der Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes ist die grosste in Europa heimische Art der Finken Fringillidae Der grosse und kraftige Kegelschnabel des sogenannten Finkenkonigs stellt ein auffalliges Merkmal dar Die Schneiden des Oberschnabels und die ausgehohlte Fuhrung des Unterschnabels ermoglichen in Verbindung mit der entsprechenden Muskulatur das Aufspalten von Obstkernen wozu ein erheblicher Druck aufgewendet werden muss Der Kernbeisser besiedelt Europa Nordafrika sowie ostwarts die Gebiete bis Ostasien und Japan Seine Nahrung setzt sich vor allem aus Samen von Laubbaumen und Fruchten aber auch aus Insekten und deren Larven zusammen Die Art gilt derzeit als nicht gefahrdet KernbeisserKernbeisser Coccothraustes coccothraustes Mannchen im WinterSystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Finken Fringillidae Unterfamilie Stieglitzartige Carduelinae Tribus Kernbeisser Coccothraustini Gattung CoccothraustesArt KernbeisserWissenschaftlicher Name der GattungCoccothraustesBrisson 1760Wissenschaftlicher Name der ArtCoccothraustes coccothraustes Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Merkmale 1 2 Mauser 1 3 Schnabel 2 Stimme und Gesang 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Nahrung und Nahrungserwerb 6 Brutbiologie 6 1 Balz und Paarbildung 6 2 Revier und Nistplatzwahl 6 3 Nestbau 6 4 Eiablage und Brutpflege 6 5 Entwicklung der Jungvogel 7 Verhalten 8 Systematik 8 1 Externe Systematik 8 2 Interne Systematik 9 Bestand und Bestandsentwicklung 10 Kernbeisser und Mensch 10 1 Etymologie und Benennung 10 2 Haltung als Volierenvogel 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenMerkmale Bearbeiten nbsp Oben ist ein Weibchen zu sehen in der Mitte ein Mannchen und unten ein JungvogelDer Kernbeisser zeichnet sich durch seine gedrungene Gestalt aus und ist an seinem kraftigen runden Kopf dem grossen Kegelschnabel und kurzen Schwanz leicht zu erkennen Das Auge ist braun Die ausseren grossen Armdecken bilden ein weisses Band das im Flug als halbmondformige Zeichnung gut erkennbar ist Daneben gibt es ein weisses Band im Bereich der Handschwingen die Schwingen sind ansonsten blauschwarz Beine und Zehen sind fleischfarben Kernbeisser erreichen eine Korperlange von 16 5 bis 18 Zentimeter Das Korpergewicht liegt bei 48 bis 62 Gramm Die Flugelspannweite betragt 29 bis 33 Zentimeter Die Steuerfedern sind gemessen entlang des Federschaftes beim Mannchen hochstens 22 bis 23 mm und beim Weibchen 14 bis 17 mm lang 1 Der Kernbeisser weist einen schwach ausgebildeten Geschlechtsdimorphismus auf Der Kopf des Mannchens ist gelb bis rotbraun in manchen Gebieten jedoch eher zimtbraun Er ist durch ein breites graues Nackenband mit dem dunkelbraunen Rucken verbunden Der schwarze bis grauschwarze Schwanz mit breiten weissen Endbinden ist wenig eingekerbt Zur Mitte hin geht die Farbung in einen grau bis hellbraunlichen Farbton uber Die Zugel die schmale Schnabeleinfassung und der Kehlfleck sind tiefschwarz Die Brust und die Unterseite sind rotlichbraun bis braunlichweiss in manchen Gebieten jedoch eher zimtbraun Der Burzel ist gelbbraunlich bis hellbraun Das Weibchen ist heller und weniger intensiv gefarbt Die Farben sind nicht so scharf abgegrenzt wie beim Mannchen Der Oberkopf ist weniger rotbraun und leicht graulich Die Brust ist rotlichgrau und die Unterseite grauweiss Der Burzel ist gelbgrau Bei weiblichen Jungen grau und bei mannlichen Jungen schwarz bis metallisch schimmernd sind die Aussenfahnen der Armschwingen und die vierte bis sechste Handschwinge Der Kehlfleck ist bei jungen Weibchen blassgelb und beim jungen Mannchen goldgelb Bauch Brust und Flanken der Jungvogel sind beim Mannchen grober gefleckt als beim Weibchen Albinotische Kernbeisser sind ausserst selten 1 2 3 Im Stadium der Selbststandigkeit sind die Jungvogel braun gebandert und tragen einen gelben Kehlfleck Die Iris des Auges ist graugrunlich Im zweiten Jahr nach der Herbstmauser ist das Jugendkleid ganzlich verschwunden Die geschlupften Nestlinge sind gelbrotlich Stirn Nacken Rucken Schulter Flugel Bauch Oberschenkel und Unterschenkel sind dicht mit grauweissen Daunen bedeckt wobei diese oberseits eine Lange von 10 bis 12 Millimeter aufweisen konnen 1 2 Der Flug ist kraftig schnell und leicht bogenformig Auf kurzen Strecken fliegt der Kernbeisser einen einzigen Bogen auf langen Strecken fliegt er in Wellenform Im meist hohen Flug ist die weisse Zeichnung an Flugeln und Schwanz auffallend Der Kernbeisser kann sehr schnell auf und abwarts fliegen insbesondere bei der Jagdbalz und auf der Insektenjagd Am Boden ist sein Gang wackelig mit ausgepragten Sprungen 1 2 Mauser Bearbeiten nbsp Mannchen im Fruhling Die Jugendmauser eine Teilmauser beginnt im Alter von 10 bis 13 Wochen und dauert acht bis neun Wochen In Abhangigkeit vom Schlupftermin zieht sich der Wechsel des Kleingefieders von Juli Anfang August bis Oktober Ende November hin Zuerst wird meist das Brust und Unterseitengefieder sowie gleichzeitig die Unterschwanz und Burzelfedern gewechselt Danach folgt das Wechseln der Rucken Hand und Armschwingendeckfedern Schliesslich folgt das Kopfgefieder mit Kinn Kehlfleck und Halspartien Die bei Jungvogeln graugrune Iris verfarbt sich im sechsten Monat rehbraun 1 Die Ruhemauser der Altvogel eine Teilmauser findet von Januar bis Ende Marz meistens im Februar statt Die Brutmauser eine Vollmauser setzt je nach Konstitution und Alter des Vogels bereits im Juni ein und zieht sich bis Ende Oktober Anfang November hin Hier werden Schwung und Steuerfedern gewechselt 1 Schnabel Bearbeiten nbsp Mannchen mit offenem SchnabelDer Kegelschnabel ist im Sommer blaugrau bis dunkelgrau blaulich im Winter von dunkelgrau uber hornfarben bis rotlichgelb mit dunkler Spitze Der Schnabel des Weibchens ist matter Der Kehlfleck und die schwarze Umrandung des Schnabels sind meistens kleiner und undeutlicher als beim Mannchen 1 2 Nestlinge weisen rosafarbene Rachen und Zungen auf die zwischen weisslichen Knotenballen liegen Die gelben Schnabelwulste sind rot und lila eingefasst 1 2 Die Umfarbung des Schnabels vom dunklen Gelb ins dunkle Blaugrau erfolgt bei Jungvogeln meist von Mitte Dezember bis Ende Februar Der Schnabel ist bei Jungvogeln im ersten Herbst noch nicht ganz ausgewachsen und ausgehartet Da sie zu dieser Zeit erhebliche Schwierigkeiten haben harte Steinobstkerne aufzuspalten weichen sie auf weichere Samereien aus In seltenen Fallen behalt der Schnabel des Weibchens ein Leben lang die gelbe Farbung Der dunkle blaue Schnabel verfarbt sich erneut bei der Herbstmauser in der er die Farbung der adulten Vogel annimmt 1 nbsp Kernbeisser beim knacken eines Sonnenblumenkerns Die Spitzenhalfte des Oberschnabels ist ein unter den Finken einmaliges Schneidewerkzeug In der Mitte im Inneren befinden sich drei parallel gelegene Schneiden an den zwei Aussenkanten befinden sich zwei weitere Schneidekanten Das Gegenstuck des Unterschnabels ist entsprechend ausgehohlt um die Fuhrung fur ein Korn oder ahnliches zu gewahrleisten In der hinteren Schnabelhalfte arbeiten zwei Knoten im Unterschnabel gegen einen geriffelten und verstarkten Oberschnabel 1 In Verbindung mit starker Muskulatur konnen die zweimal funf Schneiden einen erheblichen Druck auf kleine Gegenstande ausuben Dabei werden Kirschkerne mit der Naht nach unten gepackt da hier der niedrigste Spaltdruck benotigt wird Die in diesem Fall aufgewendete Kraft betragt 270 bis 430 N 1 4 5 Flache Kerne wie die der Olive oder von Zwetschgen werden flach im Schnabel gehalten Hier liegt die Kraft bei etwa 480 bis 730 N 1 4 6 Stimme und Gesang BearbeitenKernbeisser aussern als Stimmfuhlungsruf ein hartes zicks oft auch wahrend des Fluges Ein sehr hohes und schrilles zrieh dient als Angstruf wahrend als Erregungs und Warnruf ein zick zicke zick als Doppelruf oder in schneller Folge vortragen wird Der Kontakt und Lockruf 7 aussert sich auch bei Einzelgangern in regelmassigen Abstanden in einem zieck Paare im Flug stehen mit einem weichen zieht in Verbindung Aggressionen zeigen die Vogel durch ein Schnabelknappen Instrumentallaut Zur Beschwichtigung gegenuber Artgenossen rufen sie leise bub bub In der Brutzeit lasst das Weibchen Bettellaute wie ziek zieht oder ziet horen wenn es vom Mannchen gefuttert werden mochte Bei der Nistplatzsuche und beim Nestbau verstandigt sich das Paar mit zrieck oder zrie Der Bettelruf der Jungvogel ist vom ersten Tag an ein ganz leises zieht Die spateren Lock und Bettelrufe aussern sich auch durch zrie zirk oder ziet Laute Flugge Junge lassen als Standortruf regelmassig ein tziip horen Der Zugruf ist ein lautes langgezogenes zieht Der Gesang des Kernbeissers auch als Schwatzen bezeichnet wird ruhig sitzend mit hangenden Flugeln auf einer Baumspitze vorgetragen Er stellt meist eine unregelmassige und sich dauernd verandernde Zusammenreihung seiner Ruflaute dar Der Gesang wird haufig durch scharfe zick zicks zick eingeleitet und durch sehr melodisch wehmutige zie oh fortgefuhrt Darauf folgt meist ein besonders hoher i Ton bei ziich zi ziet zick Lauten Abgeschlossen wird der Gesang haufig durch ein leise genuscheltes zip zschip Die Zusammensetzung der Rufreihen ist sehr veranderlich und wird manchmal mit grossen Pausen zwischen den einzelnen Lauten vorgetragen Als einer der einfachsten Singvogelgesange ist er am ehesten mit dem des Grauschnappers zu vergleichen 1 2 Der Gesang dient der Festigung des Paarzusammenhalts und hat keine revierbestimmende und markierende Bedeutung da Erregungs und Warnruf Schnabelsperren Schnabelknappen sowie Hacken und Beissen diese Funktion erfullen 1 Er wird kurze Zeit nach der Mauser im Herbst und dann wieder ab Januar Februar vorgetragen Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Kernbeissers Brutgebiete Ganzjahriges VorkommenUberwinterungsgebieteDer Kernbeisser ist in Europa Nordafrika und ostwarts bis Ostasien und Japan verbreitet Er besiedelt Nordafrika von Tunesien bis Marokko und ist in Sud und Mitteleuropa einschliesslich England und Sudskandinavien beheimatet fehlt jedoch auf Island Irland in weiten Teilen Fennoskandinaviens auf einigen Mittelmeerinseln und teilweise in Suditalien Der Kernbeisser ist auch in Kleinasien im Kaukasusgebiet und in Nordiran Nordafghanistan und Turkestan zu finden Weiterhin lebt er in Osteuropa und Sudsibirien bis zum Ussuriland zur Mandschurei und Nordkorea Er besiedelt im Osten Sachalin Sudkamtschatka und im nordlichen Japan Hokkaidō sowie vereinzelt sudwarts das Gebiet bis Mittelhonshu Wahrend der Kernbeisser in Mitteleuropa ein Standvogel ist stellen die nordlichen und ostlichen europaischen Populationen Teilzieher dar die sowohl sudwarts entweder nach Mitteleuropa oder ins Mittelmeergebiet ziehen als auch in Westeuropa uberwintern Der Kernbeisser ist auch vielfach ein Strichvogel der weite teils nahrungsbedingte Wanderungen die vom Herbst bis ins Fruhjahr andauern durchfuhrt Der Wegzug setzt allmahlich ab Juli ein und verstarkt sich im September Der Kernbeisser zieht sowohl am Tag als auch in der Dammerung 1 2 Wahrend der Wegzug im Schwarm unternommen wird findet der Heimzug in kleinen Gruppen und vereinzelt von Mitte Februar bis April statt Nach Angaben der American Ornithologist Union AOU 8 tragt dieser Vogel in Nordamerika den Status gelegentlich Casual C da er einige Male in Alaska gesichtet wurde Lebensraum BearbeitenDas klassische Habitat stellen insbesondere wahrend der Brutzeit lichte Laub oder Mischwalder mit Unterwuchs dar In Europa ist der Kernbeisser ein typischer Vertreter der Eichen und Hainbuchenwalder Er ist auch in alten Laubwaldern mit Buchen Eschen und Ulmen sowie lichten Auwaldern zu finden Haufig lebt der Kernbeisser in Gebieten in Gewassernahe 2 Die Siedlungsdichte in monotonen Waldern insbesondere in monotonen Nadelwaldern ist sehr gering 2 In den meisten europaischen Gebieten liegt die Siedlungsdichte weit unter einem Revier pro Quadratkilometer 1 2 Voraussetzungen fur Brutvorkommen sind die Verfugbarkeit von Samereien und Raupen sowie geeignete Nistplatze Optimal sind Dorfer mit Landwirtschaft Vorstadtbezirke mit Garten wenig bebaute mit Alleen und Baumgruppen durchsetzten Stadte mit Parkanlagen Friedhofe mit altem Baumbestand sowie Streuobstwiesen und weitlaufige Obstanlagen Seit 1970 wird anhand von Winterfutterungen eine zunehmende Tendenz zur Verstadterung festgestellt 1 Der Kernbeisser besiedelt das Flachland und mittelhohe Lagen von 300 bis 700 m das hochste Brutvorkommen ist aber bis in 1000 m Hohe zu finden In der Schweiz brutet er sporadisch bis zur oberen Grenze der Laubholzstufe in etwa 1300 m Auf dem Zug uber die Alpen ist er teilweise uber die Baumgrenze bei 2400 m im Aletschgebiet zu finden Entlang des Talgrunds dringt er haufig in die grosseren Alpentaler vor Zudem besiedelt er die Hohen des Randen und den nordlichen Jura 1 Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten source source source source source source source Kernbeisser beim Fressen von Vogelfutter im WinterDer Kernbeisser ernahrt sich hauptsachlich von Samen von Laubbaumen und Fruchten In Mitteleuropa stellen die Samen von Hainbuche Feldahorn und Rotbuche neben Kirschen Zwetschgen und Pflaumen das bevorzugte Nahrungsangebot dar Im Fruhjahr wird die Nahrung durch Knospen erganzt Im Spatsommer werden gerne Laubwalder mit einem hohen Bestand an Bucheckern aufgesucht und Fruchte von Ahornbaumen und strauchern verzehrt Es werden jedoch auch Schlehen Mehlbeeren Hagebutten Traubenkirschen Samen von Eschen Ulmen und Erlen verzehrt aber auch die Beeren der Stechpalme Taxussamen Haselnusse Walnusse und Erbsen 1 2 In der Brutzeit wird animalische Kost im Zusammenhang mit der Aufzucht der Jungvogel verwendet 1 Die Jungen werden in den ersten Tagen fast ausschliesslich mit Raupen und anderen zerkleinerten Insekten gefuttert Das Nahrungsspektrum umfasst spater neben vollstandigen Insekten und deren Larven auch Spinnen und Regenwurmer Bei der Nahrungsaufnahme wird nie der Fuss zu Hilfe genommen Im Winter wird vor allem das Laub umgedreht um Samen vom Boden aufzunehmen Der Kernbeisser erntet die Nahrung von einzelnen Baumen vollstandig ab ehe zum nachsten gewechselt wird Dabei beginnt er in der Regel im Bereich der Baumkronen Bei Storungen tragt der Vogel den ganzen Fruchtstand fort Hat er Baume oder Baumgruppen abgeerntet knackt er zum Schluss die auf den Boden gefallenen Kerne um ans Innere zu kommen Dieses Verhalten ist insbesondere an Steinobstbaumen zu beobachten Die optimale Kerngrosse liegt bei 4 bis 5 mm 1 2 9 Fur die Insektenjagd sitzt der Kernbeisser auf einem Ast bis zu sechs Metern uber dem Boden Entdeckt er ein Insekt fangt er die Beute und setzt sich wieder auf einen Ast auf dem er die Beute verzehrt Teilweise fangt er Insekten auch im Jagdflug Er wartet auch bis ein Specht eine Spechtschmiede verlasst um eine darin befindliche Walnuss dann zu verzehren Moglicherweise bereits wartende Sperlinge haben aufgrund seines Grossenvorteiles das Nachsehen Brutbiologie BearbeitenDer Kernbeisser wird in der dem Schlupfen folgenden Brutperiode geschlechtsreif und fuhrt eine monogame Brutehe Paare bleiben in der Regel wahrscheinlich mehrere Jahre zusammen Die Brutzeit mitteleuropaischer Vogel erstreckt sich von Anfang April bis Ende Juni In Nordeuropa erstreckt sie sich von Mai bis Juli Die Dauer und Lage der Brutzeit ist von Jahr zu Jahr verschieden und hangt vom Witterungsablauf und vom Nahrungsspektrum ab Der Kernbeisser brutet einmal im Jahr Nach Verlust der Jungvogel des ersten Brutversuchs wurden bis zu zwei Ersatzgelege nachgewiesen 1 10 Die Gesamtbrutdauer betragt etwa 49 Tage der Eiablagezeitraum erstreckt sich ungefahr uber 37 Tage Balz und Paarbildung Bearbeiten Die Balz beginnt mit der Besetzung des Brutplatzes durch die Mannchen in Mitteleuropa teilweise schon ab Mitte Februar und vor allem im Marz Dabei findet die Paarbildung sowohl durch die Gesangs oder Imponierbalz als auch durch die Demuts oder Bettelstellbalz statt Im erstgenannten Fall straubt das singende Mannchen sein Kopfgefieder spreizt den Schwanz und pendelt den Korper dem Weibchen zugewandt mit hangenden Flugeln hin und her Indem sich das Weibchen schlank macht und in Richtung des Mannchens pendelt zeigt es seine Zustimmung Diese Balz fuhrt nicht immer zur Kopulation Im zweiten Fall fliegt das Mannchen mit schnell vibrierenden Flugeln und gestelztem Schwanz von Ast zu Ast Wenn es sich dem Weibchen in Demutshaltung nahert wird es von ihm begleitet Beiden Balztypen oder auch Kombinationen beider kann die Kopulation folgen Sie konnen durch Schnabeln mit und ohne Futterubergabe unterbrochen werden Zudem lasst sich das Weibchen haufig mit hangenden und zitternden Flugeln vom Mannchen futtern Zartlichkeitsfuttern Revier und Nistplatzwahl Bearbeiten nbsp Kernbeisser auf einem Ast Flach auslaufende Seitenaste werden von der Art beim Nestbau bevorzugt In Mitteleuropa findet die Revierbesetzung von Marz bis Anfang April statt Das Mannchen sucht das Revier aus das zugleich Brut und Nahrungsraum sein kann Gegenuber Artgenossen verteidigt das Paar nur einen kleinen Nestbezirk wahrend andere Vogel ohne Ausnahme von beiden Partnern vertrieben werden Die Grosse des Reviers unterliegt grossen Schwankungen von 0 5 ha bis 5 ha pro Paar 1 11 Da einem Brutpaar haufig andere nachziehen bruten meist Gruppen von drei bis sechs Paaren jedoch hochstens 20 Paaren zusammen Es gibt dennoch Falle von strengen Einzelbruten Die Nistplatzwahl wird durch beide Partner entschieden Die Nester werden in der Regel am Stamm in Astquirlen und Astgabeln in Baumkronen und auf fast waagerechten Seitenasten von Baumen und in Strauchern gebaut 1 2 Im Allgemeinen werden hohe Obstbaume Pappeln und Birken gerne genutzt Das Nest befindet sich grundsatzlich an der sonnenbeschienenen Seite der Baume Es wird meist nahe am Stamm gebaut Die Hohe des Nestes ist zunachst von einer freien Anflugmoglichkeit und danach von einer geeigneten Struktur fur die Anlage desselben abhangig Normalerweise liegt das Nest in einer Hohe von zwei bis acht Metern selten sind Nesthohen von 1 bis 22 Metern 1 2 Laubbaume und Straucher werden Nadelbaumen im Allgemeinen vorgezogen Diese Wahl variiert jedoch nach Menge und Hohe der Bepflanzung sowie Struktur des Platzes Ist das Mannchen an einem Platz interessiert druckt es sich in eine Astgabel und lockt das Weibchen herbei Dieses zeigt sein Einverstandnis mit dem Vorschlag indem es sich an dieselbe Stelle setzt Daraufhin fliegt das Mannchen auf und holt ein Stockchen das es schliesslich dem Weibchen zum Nestbau ubergibt Schlagt hingegen das Weibchen eine Stelle vor beschrankt sich das Mannchen bei Zustimmung darauf das Astchen zu besorgen ohne den Platz auf der Astgabel einzunehmen Nestbau Bearbeiten Das Paar baut das Nest zwar gemeinsam dennoch tragt das Weibchen 65 Prozent zum Bau der wesentlichen Struktur Unterbau Zwischenlage bei Das Material wird aus 5 bis 60 m Entfernung um den Standort gesammelt Bei guter Witterung ist das Nest in funf bis zehn Tagen fertiggestellt Das napfformige Nest des Kernbeissers besteht aus dem Unterbau der Zwischenlage und der Auspolsterung Fur den Unterbau werden durchschnittlich 65 bis 90 selbst abgebrochene kleine Aste unregelmassig ubereinander gelegt Die Masse gehen von 15 bis 18 cm in der Breite und 20 bis 26 cm in der Lange 1 11 Die dunne Zwischenlage wird aus Wurzeln und groben Halmen gefertigt Die etwa ein Zentimeter dicke Auspolsterung wird vor allem aus dunnen Wurzeln und feinsten Halmen gefertigt Der in der Literatur 2 11 12 erwahnte Einbau von Federn und Moos wird durch Beobachtungen an Volierenvogeln 13 14 nicht bestatigt Da andere Materialien fur die Auspolsterung bevorzugt werden erscheint die Verwendung von Federn und Moos eher unwahrscheinlich Stattdessen werden nachweislich trockene Blatter grune Kiefernnadeln Rehhaare und Schweineborsten verarbeitet Die meist ovalen Nestmulden sind 7 bis 7 7 cm breit 8 bis 9 cm lang und je nach Bauart von 3 bis 4 cm tief Der eigentliche Aussendurchmesser des Halmnestes ohne Unterbau betragt 9 5 bis 10 cm Breite und 10 bis 11 cm Lange Die Hohe des Gesamtnestes kann 7 5 bis 12 5 cm betragen 1 11 Wahrend der Nestbauzeit geht das Paar gemeinsam auf Nahrungssuche Eiablage und Brutpflege Bearbeiten nbsp Coccothraustes coccothraustesDie Eiablage beginnt normalerweise sobald der Nestbau beendet ist Da sie bei kuhler Witterung im Regelfall nach hinten verschoben wird findet sie oft spatestens ein bis zwei Tage danach statt Die Eier werden etwa funf Tage lang in den fruhen Morgenstunden bis etwa sieben Uhr gelegt Die Eier sind oval bis langoval Die Grundfarbe ist hellblaulichgrau bis hellgrunlichgrau seltener braunlichgrau Sie sind meist relativ gleichmassig mit einigen kraftigen schwarzbraunen Punkten und Schnorkeln sowie helleren Kritzeln gezeichnet die sich teilweise zum stumpfen Pol hin verdichten Die Eier der Nominatform sind durchschnittlich 24 3 mm lang und 17 83 mm breit Das Frischgewicht betragt 3 89 g das Schalengewicht 0 226 g 1 11 Im Mai finden die meisten Gelege statt Die Gelegegrosse des Kernbeissers ist in Mitteleuropa relativ konstant und besteht meistens aus funf Eiern Sie steigt im Verbreitungsgebiet je nach der Lange der Tageshelligkeit von Suden nach Norden Das Weibchen beginnt die 12 bis 14 Tage dauernde Bebrutung meist nach Ablage des dritten Eies Wahrend dieser Zeit wird es vom Mannchen gefuttert Dabei lockt es das Weibchen meist vom Nest so dass es unter Flugelvibrieren nach Futter bettelt um kurz nach dem Futtern zum Nest zuruckzukehren Futtert das Mannchen schlecht so muss das Weibchen selbst auf Futtersuche gehen Das Weibchen brutet sehr fest und ausdauernd Bei Anderung der Sitzposition werden die Eier regelmassig gewendet In manchen Fallen brutet mittags das Mannchen um dem Weibchen die Suche nach Futter oder nach einer Badegelegenheit zu ermoglichen 1 Fuhlt das Weibchen sich direkt bedroht nimmt es mit geoffnetem Schnabel eine Abwehrhaltung ein und versucht zu beissen Wahrend der Bebrutung dosen Weibchen oft mit halbgeschlossenen Augen vor sich hin oder gehen der Gefiederpflege nach Es verlasst seinen Sitz erst wenn der Nestrauber sich ihm auf seine angeborene Fluchtdistanz nahert Entwicklung der Jungvogel Bearbeiten nbsp Jungvogel nbsp JungvogelDie Jungen schlupfen asynchron in der Regel zuerst drei dann die restlichen ein oder zwei Witterungseinflusse konnen den Zeitpunkt des Schlupfens beeinflussen 1 Das Weibchen frisst die Eischalenreste und hudert die Jungen in Abstanden uber Tag und in der Nacht bis zum Ausfliegen In den ersten Tagen wird der Kot von den Altvogeln gefressen spater tragen sie ihn fort In dieser Zeit hudert das Weibchen intensiv so dass das Mannchen den Hauptteil der Futterung ubernimmt Anfangs gibt es die Nahrung oft an das Weibchen weiter das die Jungen aus dem Kropf futtert Wahrend des Sperrens schwenken die Nestlinge den Kopf seitlich Spater beteiligen sich beide Altvogel an der Futterung Dabei sucht das Mannchen im Umkreis von zwei bis drei Kilometern Entfernung vom Nest nach Nahrung das Weibchen bleibt jedoch in der unmittelbaren Umgebung desselben Am Schlupftag haben die nackten und blinden Jungvogel ein Gewicht von etwa 5 g und rufen ganz leise zieht Am dritten Tag andert sich die Rachenzeichnung Am vierten Tag offnen die Augen schlitzformig am funften Tag sind sie ganz geoffnet Die Sitzordnung der Jungen ist bis zum funften Tag der Brust an Brust Sitz Diesem folgt der Ringsitz bei dem der Korper am Nestrand entlang und der Kopf auf dem Hinterteil des Vorderjungen liegt Am siebten Tag erfolgt wiederum eine Anderung der Rachenfarbung Die Jungen geben nun variable Lock und Bettelrufe von sich In den letzten Tagen wird dachziegelartiges Sitzen mit dem Ringsitz kombiniert Mit 10 bis 11 Tagen konnen die Jungen bei Gefahr das Nest verlassen Sie begeben sich im Alter von 12 bis 14 Tagen auf die Aste in Nestnahe Astlingsstadium Zu diesem Zeitpunkt wiegen sie etwa 34 g Die Jungvogel sind mit 16 bis 19 Tagen voll flugfahig und werden zwischen den Altvogeln aufgeteilt um nach Nahrung suchend umherzuziehen Die letzte Anderung der Rachenfarbung erfolgt am 26 Tag Nach 30 bis 31 Tagen sind die Jungvogel selbststandig 1 Gefahr droht ihnen von Habicht Sperber und Wanderfalke aber auch von Katzen und Mardern Der Kernbeisser hat hohe Brutverluste die meistens durch die offene Nestlage bedingt sind Die haufigsten Nestrauber stellen Eichelhaher Eichhornchen und Marder dar Gebietsweise stellt der Neuntoter eine Bedrohung dar Zudem bleiben viele Paare jahrlich ohne Jungvogel obwohl sie ein Nachgelege anlegen Untersuchungen zeigen dass selbst unter Berucksichtigung des Nachgeleges nur jedes vierte Brutpaar Erfolg bezuglich der Zahl der Gelege hat 1 Nach der Eizahl ergabe sich ein noch niedrigerer Bruterfolg Das asynchrone Schlupfen der Jungen fuhrt zur Verdrangung der jungsten Nestlinge durch die zuerst geschlupften Jungen so dass diese nicht gefuttert werden und eingehen Dadurch verlassen in der Regel nur ein bis drei ganz selten vier Junge das Nest Das entspricht einen Bruterfolg von 13 bis 16 Prozent in England sind es 10 bis 15 Prozent 15 Freilebende Vogel werden maximal zwolf Jahre alt Ringfund 11 In Gefangenschaft konnen sie ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen Verhalten Bearbeiten nbsp Mannchen im Geast eines Baumes zur WinterzeitDer Kernbeisser verlasst den Schlafast zu Beginn der Morgendammerung nach Sonnenuntergang sucht er ihn wieder auf Die Aktivitatsphase wird haufig durch Ruhe und Putzphasen unterbrochen in denen der Kernbeisser oft ausgiebig badet Gemeinsame Schlafplatze im obersten Geast hoher Koniferen oder in immergrunen Pflanzen sind die Regel 2 11 Die Nahrungsaufnahme erfolgt fast immer gesellig jedoch nur bedingt wahrend der Aufzucht der Jungen Wahrend der Brutzeit lebt der Kernbeisser unauffallig in kleinen Revieren und ergreift bei der geringsten Storung die Flucht Ein lockeres kolonieartiges Bruten findet oft jedoch besonders in nordischen Landern statt Der Paarzusammenhalt bleibt im Winter bestehen In dieser Zeit finden oft Scheinangriffe auf Artgenossen und andere Vogel statt um sich den Energieverlust durch Kampfe zu sparen Nach der Brutzeit teilweise schon ab Juni ziehen die Familien zu tragenden Steinobstbaumen insbesondere zu Kirschbaumen Wahrend sich im Herbst zunehmend grossere Familiengruppen gemeinsam auf Nahrungssuche begeben um im Winter auch an Futterstellen oder in Siedlungsnahe nach einer ergiebigen Nahrungsquelle zu suchen beginnen sich diese Zusammenschlusse gegen Ende des Winters langsam zu verkleinern Auf der Nahrungssuche verweilt der Kernbeisser einige Zeit auf einem Baum bis er rasch zum Fliegen abhebt wobei er aufgrund seiner aerodynamischen Unformigkeit und relativen Schwere in einem nach unten weisenden Bogen zum nachsten Baum fliegt Im Fruhjahr verandern die Mannchen ihr Verhalten dahingehend dass sie die Weibchen verfolgen und jagen Es kann jedoch auch vorkommen dass ein Mannchen ein anderes hetzt Abweisungs und Drohverhalten zeigt sich durch ein Schnabelsperren mit langem Hals und erhobenen Kopf mit je nach Intensitat gespreizten Flugeln Will ein Vogel angreifen knappt er horbar mit dem Schnabel Dann wird unter Hacken und Beissen gekampft Dabei wird oft in hochster Erregung der Schwanz gefachert Als Vorstufe zur Angriffs oder Fluchtstimmung kann auch das Kopfgefieder gestraubt werden Bei Erregung und Erschrecken fliegt der Vogel nach oben hin fort Systematik BearbeitenExterne Systematik Bearbeiten Der Kernbeisser steht in der Gattung Coccothraustes die vermutlich monotypisch ist Es werden allerdings bisweilen auch die beiden neuweltlichen Arten Abeillekernbeisser und Abendkernbeisser in diese Gattung gestellt anderen Autoren nach aber in eine eigene Gattung Hesperiphona abgegliedert Die Phylogenetik dieser drei Arten ist bislang nicht genau untersucht und eine direkte Verwandtschaft der beiden amerikanischen Arten mit dem eurasischen Kernbeisser nicht nachgewiesen 16 Anatomische Untersuchungen von 1925 legen eine nahe Verwandtschaft von Hesperiphona mit dem asiatischen Wacholderkernbeisser nahe 17 Untersuchungen der mitochondrialen DNA ergaben 2001 dass der Kernbeisser nicht wie bisher angenommen 18 mit den asiatischen Gattungen Mycerobas und Eophona eng verwandt ist sondern innerhalb der Stieglitzartigen Carduelinae eine Sonderstellung einnimmt 19 Eine weitere Untersuchung von 2007 revidierte jedoch diese Ansicht nachdem eine Probe mit einer langeren DNA Sequenz untersucht werden konnte In dieser Untersuchung wurde nachgewiesen dass eine deutliche Verwandtschaft insbesondere zu den untersuchten Eophona Arten Maskenkernbeisser und Weisshand Kernbeisser besteht 20 Interne Systematik Bearbeiten Verschiedene Quellen erkennen sechs Unterarten an 21 22 1 Coccothraustes c coccothraustes ist die Nominatform Diese ist in ganz Europa nordlich bis zum 60 Breitengrad und sudlich bis in die Lander des nordlichen Mittelmeeres verbreitet Coccothraustes c buvryi ist im Vergleich zur Nominatform blasser gefarbt Der Oberkopf ist eher graubraun Burzel und Oberschwanzdecken sind heller und nahezu im reinen Grau gehalten Die Innenfahnen der Steuerfedern sind weniger weiss gefarbt Das Verbreitungsgebiet umfasst Tunesien Algerien und Nordmarokko in Nordafrika Coccothraustes c nigricans ist dunkler aber weniger braun als die Nominatform Diese Unterart besiedelt die europaischen und sudostlichen Gebiete der ehemaligen UdSSR von der Krim bis zum Kaukasus Coccothraustes c humii ist insgesamt sehr schwach gefarbt besonders der Burzel Die Unterseite und die Korperseiten sind eher rostfarben nicht weinrotlich und lichter als bei der Nominatform Das Weibchen ist besonders an Kopf und Burzel grau und insgesamt sehr blassgraulich Die Unterart besiedelt in voneinander wahrscheinlich isolierten Populationen Nordindien Afghanistan und Pakistan Coccothraustes c japonicus hat eine etwas hellere Oberseite als die Nominatform Das Verbreitungsgebiet umfasst Japan Korea Nordchina Ostsibirien und dehnt sich bis zu einer noch nicht genau bekannten Grenze nach Westen aus Coccothraustes coccothraustes schulpini wurde 1975 von Wolters 23 nicht anerkannt da die Existenz der Unterart als solche noch unsicher war Inzwischen ist sie jedoch beschrieben und international anerkannt 24 Bestand und Bestandsentwicklung BearbeitenDas weltweite Verbreitungsgebiet des Kernbeissers wird auf 12 700 000 km geschatzt Der weltweite Bestand ist relativ gross und umfasst etwa 15 000 000 bis 50 000 000 Individuen Daher wird die Art als nicht gefahrdet LC 25 eingestuft Der Bestand ist vom Nahrungsangebot abhangig und daher stark schwankend Harte Winter konnen regional zu Bestandseinbruchen fuhren Die Bestandsgrosse der europaische Brutpopulation macht etwas weniger als die Halfte der weltweiten Verbreitung aus Sie ist mit mehr als 2 400 000 Paaren sehr gross und war zwischen 1970 und 1990 stabil Obwohl es zwischen 1990 und 2000 Ruckgange in manchen Landern gab waren die Trends im Grossteil Europas stabil oder zunehmend Da die Population im Ganzen stabil ist wird der Kernbeisser konsequenterweise als sicher Secure 26 eingestuft In Deutschland sind Wildfange nach 44 Abs 1 BNatSchG illegal Doch auf Malta darf der Kernbeisser nach dem EG Ubereinkommen uber die Erhaltung der europaischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer naturlichen Lebensraume vom 19 September 1979 dem Malta 1994 beigetreten ist vom 1 September bis zum 31 Januar legal gefangen werden Tatsachlich wird diese Erlaubnis jedoch lediglich auf die Zeit vom 1 Oktober bis 10 April nach maltesischem Recht angewendet Die Kernbeisser werden durch Vogeljagd und Fallenstellen lebend gefangen 27 um spater in kleinen Kafigen privat gehalten oder auf dem Vogelmarkt in Valletta verkauft zu werden Kernbeisser und Mensch BearbeitenEtymologie und Benennung Bearbeiten Die Namen des Kernbeissers weisen fast alle auf die charakteristischen Eigenschaften dieses Vogels hin also den grossen Kegelschnabel und die Fahigkeit Obstkerne zu knacken Neben der Bezeichnung Kernbeisser ist besonders Kirschkernbeisser gebrauchlich Weitere Namen sind Kirschfink Kirschvogel Kirschenknipper Kirschbeerfink Kirschknacker Steinbeisser und Knospenbeisser Weiterhin wird dieser Vogel als Finkenkonig bezeichnet weil er der Grosste und Kraftigste unter den europaischen Finkenvogeln ist Der wissenschaftliche Name Coccothraustes setzt sich zusammen aus dem griechischen kokkos Kern und thrauein zerbrechen bedeutet also Kernzerbrecher Die Artbezeichnung veranderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach Carl von Linne verwendete 1758 den Namen Loxia coccothraustes Mathurin Jacques Brisson gab dem Kernbeisser im Jahr 1760 den Gattungsnamen Coccothraustes Peter Simon Pallas 1811 Benennung als Coccothraustes vulgaris hielt sich am langsten Im 20 Jahrhundert hat sich die Ornithologie im Streben nach einheitlichen Taxonomina auf den heutigen Namen Coccothraustes coccothraustes geeinigt Haltung als Volierenvogel Bearbeiten Der Kernbeisser wurde auf Grund seiner Zutraulichkeit als Kafigvogel gehalten Die Haltung erfolgte in einem engen Vogelbauer Manchmal durfte er freifliegen Bis heute wird er als Volierenvogel gehalten 28 29 Wildfange sind in Deutschland nach dem 44 Abs 1 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten so dass nur in Gefangenschaft nachgezuchtete Tiere mit entsprechendem Nachweis gehalten werden durfen Kernbeisser versuchen in Gefangenschaft Gesange anderer Vogel nachzuahmen Dazu zahlen unter anderem die Imitation des Schlags der Zwergwachtel des Trillerns des Grunfinken und des Schilpens des Haussperlings 30 31 32 33 Literatur BearbeitenEinhard Bezzel BLV Handbuch Vogel BLV Buchverlag GmbH amp Co KG Munchen 2006 ISBN 3 8354 0022 3 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Band 2 Passeriformes Sperlingsvogel Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Aula Verlag Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 648 0 Horst Bielfeld Zeisige Girlitze Gimpel und Kernbeisser Herkunft Pflege Arten Ulmer Verlag 2003 ISBN 3 8001 3675 9 H Dahte Zur Biologie des Kernbeissers Beitrage zur Fortpflanzungsbiologie der Vogel mit Berucksichtigung der Oologie Berlin 16 1940 S 30 Manfred Giebing Der Kernbeisser Die Voliere 22 1999 S 302 Urs N Glutz von Blotzheim Handbuch der Vogel Mitteleuropas 14 2 Passeriformes Aula Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 610 3 E Hartert Die Vogel der palaarktischen Fauna Bd 1 Cramer Verlag 1969 H W Hubners Almanach Munchen 1990 Siegfried Kruger Der Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes Die Neue Brehm Bucherei Bd 525 Westarp Wissenschaften Ziemsen Verlag Wittenberg 1995 ISBN 3 89432 371 X H Mildenberger Die Vogel des Rheinlandes Dusseldorf 1984 Richard Mohr Zur Geschlechtsbestimmung nestjunger Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes In Journal of Ornithology 115 1974 1 Januar Mountfort The Hawfinch London 1957 K Warga Berauschte Kirschkernbeisser Aquila 1925 1926 1926 S 296 W Wust Die Brutvogel Europas Munchen 1970 V Ziswiler Zur Kenntnis des Samenoffnens und der Struktur des hornernen Gaumens In Journal fur Ornithologie 1 1965 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Kernbeisser Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Coccothraustes coccothraustes Kernbeisser bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des Kernbeissers Coccothraustes coccothraustes in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 30 Januar 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag Siegfried Kruger Der Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes Die Neue Brehm Bucherei Bd 525 Westarp Wissenschaften Ziemsen Verlag Wittenberg 1995 ISBN 3 89432 371 X a b c d e f g h i j k l m n o p Urs N Glutz von Blotzheim Die Brutvogel der Schweiz Aarau 1962 H D Fritsch Kernbeisser Albino Die Voliere 194 83 1983 a b V Ziswiler Zur Kenntnis des Samenoffnens und der Struktur des hornernen Gaumens Journal fur Ornithologie Nr 1 1965 Einhard Bezzel BLV Handbuch Vogel BLV Buchverlag GmbH amp Co KG Munchen Seite 514 515 2006 ISBN 3 8354 0022 3 Einhard Bezzel BLV Handbuch Vogel BLV Buchverlag GmbH amp Co KG Munchen Seite 514 515 2006 ISBN 3 8354 0022 3 Klangbeispiel WAV Datei 47 kB Spektrogramm The AOU Checklist of North American birds 7th edition July 1998 Einhard Bezzel BLV Handbuch Vogel BLV Buchverlag GmbH amp Co KG Munchen Seite 514 515 2006 ISBN 3 8354 0022 3 H Mildenberger Die Vogel des Rheinlandes Dusseldorf 1984 a b c d e f g Urs N Glutz von Blotzheim Handbuch der Vogel Mitteleuropas 14 2 Passeriformes Aula Verlag Wiesbaden 1997 E Gluck Nistokologie Sonderung Journal fur Ornithologie 124 36 1983 W Fliess Beobachtungen bei der Zucht DEV 143 88 1988 Manfred Giebing Der 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Coccothraustes coccothraustes Linnaeus 1758 Avibase Database Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes Linnaeus 1758 Hans Edmund Wolters Die Vogelarten der Erde Berlin 1975 1982 ITIS Report Coccothraustes coccothraustes schulpini H Johansen 1944 BirdLife Factsheet Hawfinch Birds in Europe Hawfinch euronatur Zugvogeljagd Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive PDF Datei 1 2 MB H Dost Handbuch der Vogelpflege und Zuchtung Jena 1954 Winkler Kernbeisserbrut im Kafig Gefiederte Welt 201 74 1974 E Gluck Kernbeisser Die Voliere 205 85 1985 Kraft Kernbeisser AZN 12 1988 D Meyer Kirschkernbeisser AZN 4 94 284 1994 U Reber Der Kernbeisser Die Voliere 15 H 1 7 1992 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kernbeisser amp oldid 237465370