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Der Grunfink Chloris chloris Syn Carduelis chloris auch Grunling genannt ist ein Vogel aus der Unterfamilie der Stieglitzartigen in der Familie der Finken der in ganz Europa dem nordlichen Afrika und dem sudwestlichen Asien heimisch ist Der uberwiegende Teil der Grunfinken sind Standvogel einige der nordlicheren Populationen ziehen jedoch im Winter nach West und Sudeuropa GrunfinkMannlicher Grunfink Chloris chloris Gesang SystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Finken Fringillidae Unterfamilie Stieglitzartige Carduelinae Tribus CardueliniGattung Grunfinken Chloris Art GrunfinkWissenschaftlicher NameChloris chloris Linnaeus 1758 Portrat eines GrunfinkenmannchensMannlicher und weiblicher Grunfink Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Stimme 3 Verbreitung und Lebensraum 3 1 Verbreitung 3 2 Lebensraum 4 Fortpflanzung 5 Bestand 6 Systematik 6 1 Externe Systematik 6 2 Interne Systematik 7 Grunfinkensterben 2009 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 Weblinks 8 3 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Grunfink ist mit 14 bis 16 cm Korperlange etwa so gross wie der Haussperling Der Korper Kopf und Schnabel sind auffallend kraftig Der Schnabel ist hell hornfarben Die Aussenfahnen der Handschwingen sind gelb wodurch sich ein grungelbes Flugelfeld ergibt Beim zusammengelegten Flugel ist der Aussenrand dadurch ebenfalls deutlich gelb Die korpernahen Teile der Schwanzfedern sind ebenfalls gelb Das Mannchen ist auf der Korperunterseite gelbgrun und auf der Oberseite graugrun Der Burzel ist heller grun Die Wangen Hals Nacken und grosse Flugeldecken sind grau die Flanken sind hellgrau Auf den Flugeln ist ein graues Flugelfeld im Bereich der Armschwingen Die Spitzen des Grossgefieders sind dunkel Die Kehle ist schmutzig gelb Die Beine sind fleischfarben Das Weibchen ist insgesamt deutlich matter und weniger gelb gefarbt als das Mannchen Die gesamte Korperbefiederung ist schwach langs gestrichelt Ihre Oberseite und der Kopf sind braunlich die Unterseite des Rumpfes ist schwach grunlich grau gefarbt Die Kehle ist hell die Wangen braun Das Jugendkleid ist deutlich heller die Unterseite des Korpers weisslich mit hellgrauen Langsstreifen die Oberseite verwaschen graubraun und schwach langs gestreift Die gelbe Farbung des Flugels ist sehr undeutlich Um das Auge ist ein blassgrauer Bereich Die grossen Flugeldecken haben breite beigefarbene Endsaume Bei Weibchen und Jungvogeln sind die Beine dunkel sandfarben Bei allen ist die Iris dunkel Stimme BearbeitenDer Ruf des Grunfinks ist ein kurzes kraftiges jupp das meist in schnellen Serien wiederholt wird Es wird auch zu einem kurzen Trillern gesteigert das etwa wie djup rup rup klingt Der Ruf kann auch laut ansteigend nach juIT klingen Der Gesang tritt in zwei sehr unterschiedlichen Typen auf Ein unmusikalisches vibrierendes und krachzend nach dschruuuujuh klingender Ton wie das Gerausch beim Aufziehen einer Armband oder Taschenuhr wonach der Vogel auch den Spitznamen Uhrmacher hat der mit langen Pausen wiederholt wird Der andere Typ Gesangsbeispiel ist angenehmer langgezogen und ahnelt dem des Kanarienvogels Er besteht aus Trillern Pfiffen und schnellem Zwitschern und klingt etwa wie djupp djupp djupp djurrrrrrrr tuj tuj tuj duIT tjipp tjipp tjipp tjipp durdurdurdur djurrrrrrr oder ahnlichem Manchmal werden auch beide Gesangstypen vermischt Verbreitung und Lebensraum BearbeitenVerbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung des Grunfinks Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Uberwinterungsgebiete Einfuhrungsgebiete Population wahrscheinlich erloschen amp eingefuhrtDas ursprungliche Verbreitungsgebiet umfasst Europa Nordafrika und Westasien Die nordliche Grenze des Verbreitungsgebiets verlauft vom 65 Breitengrad in Skandinavien durch Mittelfinnland zum Ladogasee und etwa bis zum 60 Breitengrad im Ural Die Sudgrenze folgt im Maghreb etwa dem Nordrand der Sahara bis zu den Kusten des ostlichen Mittelmeerraums Die Westgrenze bilden die Britischen Inseln die Iberische Halbinsel und Marokko Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Ural dem Kaukasus und den Sudkusten den Kaspischen Meeres In Zentralasien existiert ein kleines isoliertes Teilareal Der Grunling gilt auf den Azoren Kanarischen Inseln und Madeira als eingeburgert Auf der Sudhalbkugel gilt er in Uruguay Argentinien Australien und Neuseeland als eingeburgert 1 Lebensraum Bearbeiten Der Grunfink ist ursprunglich ein Bewohner von lichten Baumbestanden Lichtungen oder von offenen Bereichen die an Waldrandern grenzen sowie Ufer und Feldgeholzen Heute besiedelt er vor allem die verschiedensten Siedlungsformen des Menschen Von Einzelhofen und Weilern mit Streuobstbau bis zu Grossstadtzentren mit Parkanlagen oder Friedhofen sofern wenigstens einzelne Baume Baumreihen oder begrunte Hausfassaden vorkommen 2 Fortpflanzung BearbeitenDie Art brutet von April bis Juni Das napfformige Nest aus Halmen und Reisern mit weicher Nestmulde findet sich in Hecken und dichtem Gebusch Das Gelege besteht aus 5 6 weisslichen Eiern mit dunkelbraunen Flecken und Punkten Wahrend nur das Weibchen in 13 14 Tagen die Eier ausbrutet futtern beide Eltern die Nestjungen Die Nahrung besteht uberwiegend aus Beeren Knospen und Samereien nbsp Gelege des Grunfinks rechts und ein Kuckucksei links aus der Sammlung im Museum von Toulouse nbsp Grunfinkennest mit Eiern in einem Blumenkasten nbsp Flugge Jungvogel kurz vor dem Verlassen des Nestes nbsp JungvogelBestand BearbeitenDer Bestand in Deutschland wird auf 1 7 bis 2 6 Millionen Paare geschatzt Die Art steht damit im Jahr 2008 in der Liste der haufigen Brutvogelarten an 13 Stelle 3 Der Grunling wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet gefuhrt Systematik BearbeitenExterne Systematik Bearbeiten Die Grunfinken wurden lange Zeit in die Gattung Carduelis eingeordnet Aufgrund phylogenetischer Untersuchungen aus dem Jahr 2012 wurde dieses Taxon allerdings in eine grossere Anzahl von Gattungen aufgegliedert Seither werden der Grunfink und die mit ihm nahe verwandten Grunling Arten in der Gattung Chloris gefuhrt 4 Die nah verwandten Arten der Gattung Chloris sind der Schwarzkopf Grunfink Chloris ambigua der Chinagrunfink Chloris sinica der Vietnamesische Grunfink Chloris monguilloti der Himalayagrunfink Chloris spinoides Interne Systematik Bearbeiten Insgesamt werden zehn Unterarten unterschieden 5 C c harrisoni Clancey 1940 Grossbritannien ausser nordliches Schottland und Irland C c chloris Linnaeus 1758 nordliches Schottland Nord und Zentralfrankreich bis westliches Sibirien C c muehlei Parrot 1905 Serbien und Montenegro bis Moldawien Bulgarien und Griechenland C c aurantiiventris Cabanis 1851 Sudspanien bis Westgriechenland C c madaraszi Tschusi 1911 Korsika und Sardinien C c vanmarli Voous 1952 Nordwest Spanien Portugal and Nordwest Marokko C c voousi Roselaar 1993 Zentral Marokko und nordliches Algerien C c chlorotica Bonaparte 1850 sudliche Turkei bis Nordost Agypten C c bilkevitchi Zarudny 1911 sudliche Ukraine Kaukasus und Nordost Turkei bis Nord Iran und sudwestliches Turkmenistan C c turkestanica Zarudny 1907 sudliches Kasachstan bis Kirgisien und Zentral TadschikistanGrunfinkensterben 2009 BearbeitenSeit Anfang Mai 2009 wurde im Norden Deutschlands ein massenhaftes Sterben von Grunfinken infolge einer Trichomonadose einer Infektion mit dem Einzeller Trichomonas gallinae beobachtet Nach Schatzungen des NABU verendeten deutschlandweit mehrere Zehntausend Vogel an dieser Erkrankung Als Trichomonaden Infektionsquelle kommt neben dem direkten Kontakt der Tiere untereinander vor allem Trinkwasser an Futterstellen in Frage in dem der Erreger bis zu 24 Stunden uberleben kann An solchen Sammelpunkten der Vogel ist die Gefahr der Krankheitsubertragung besonders gross Der NABU rief daher im Juli 2009 dazu auf Wildvogel nicht zu futtern und Vogeltranken vorerst aus dem Garten zu entfernen 6 Krankheitssymptome sind in erster Linie starkes Aufplustern lethargisches Verhalten der Vogel wirkt apathisch oder auch schlafrig z T kurzatmig fehlender Fluchtreflex zudem Schluckbeschwerden oder ein verklebt wirkender Schnabel 7 Die Tiere sterben dann innerhalb kurzer Zeit Eine erfolgreiche medikamentose Behandlung erkrankter Tiere ist nicht moglich Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten U N Glutz von Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas HBV Band 14 II Passeriformes 5 Teil Aula Wiesbaden 1997 ISBN 3 923527 00 4 Lars Svensson P J Grant K Mullarney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Alle Arten Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunfink Chloris chloris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Grunfink Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Chloris chloris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 25 Januar 2018 Grunfink Chloris chloris auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Chloris chloris Grunfink bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des GrunfinkenEinzelnachweise Bearbeiten HBV Band 14 2 C chloris Verbreitung der Art S 543 545 siehe Literatur HBV Band 14 2 C chloris Verbreitung der Art S 570 571 siehe Literatur vgl Sudfeldt C R Droschmeister C Gruneberg S Jaehne A Mitschke amp J Wahl Vogel in Deutschland 2008 DDA BfN LAG VSW Munster 2008 Seite 7 Volltext PDF D Zuccon R Prŷs Jones P Rasmussen und P Ericson The phylogenetic relationships and generis Limits of finches Fringillidae In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 62 Nr 2 Februar 2012 S 581 596 doi 10 1016 j ympev 2011 10 002 nrm se PDF F Gill D Donsker Finches euphonies In World Bird List Version 5 2 International Ornithologists Union abgerufen am 5 Juni 2015 NABU Naturschutzbund Deutschland e V 1 NABU Braunschweig 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunfink amp oldid 236705741