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Orientteppiche sind Teppiche die vor allem im Orient gewebt und geknupft werden Das als Teppichgurtel bekannte geographische Gebiet in dem Orientteppiche hergestellt werden erstreckt sich von Marokko uber Nordafrika und Vorderasien bis nach Zentralasien und Indien Durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien Wolle Seide und Baumwolle Farben und Muster haben sich in den jeweiligen Gebieten besondere Teppichtypen entwickelt bekannte Beispiele sind der Perserteppich und der turkische Teppich Die Grossen und Verwendungen sind vielfaltig Bodenteppiche die einen ganzen Raum ausfullen konnen und islamische Gebetsteppiche sajjadah ferner Orientteppiche als Kissen Trage und Satteltaschen Schmuckdecken fur Tiere oder Schmuckbander fur Zelte Geknupfte judische Toraschreinhullen Parochet 1 und christliche Orientteppiche mit sakralen Motiven sind bekannt 1 2 Es ist nicht geklart ob das Teppichknupfen zuerst in festen Siedlungen oder von Nomaden die einen Schutz vor Bodenkalte brauchten entwickelt wurde Mit nomadischen Wanderbewegungen konnte sich die Technik der Teppichherstellung weiterverbreitet haben Als Ursprungsregion wird oft Zentralasien angenommen nach einer Hypothese von Volkmar Gantzhorn entstand der Orientteppich im Armenischen Hochland 3 Die kulturelle Auseinandersetzung mit dem Ostromischen Reich die islamische Expansion Invasionen fremder Volker wie der Mongolen sowie Kriege zwischen dem Osmanischen Reich und dem Perserreich haben das Kunsthandwerk des Teppichknupfens in den Kerngebieten des Teppichgurtels tiefgreifend beeinflusst Mit dem Aufkommen des Islam entwickelte sich der Knupfteppich unter dem Einfluss der islamischen Kunst zu dem Textil das unter dem Namen Orientteppich oder islamischer Teppich bekannt ist 4 Die Kunst des Teppichknupfens gehort zu den altesten kulturellen Leistungen der Menschheit Die traditionelle Kunst des Teppichknupfens in Fars Kaschan und Aserbaidschan wurde 2010 in die Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen 5 Bis heute werden Orientteppiche meist in traditioneller Handarbeit hergestellt Teppich aus der Safawiden Zeit Tabriz 17 Jahrhundert Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Antike Schriftquellen ab dem 2 Jahrtausend v Chr 1 2 Theorien zum Ursprung des Knupfteppichs 1 2 1 Erdmanns Theorie des hirtennomadischen Ursprungs 1 2 2 Chlopins Theorie der sesshaften Knupfer 1 2 3 Stand der Forschung 1 3 Fragmente aus Turkestan Syrien Irak und Afghanistan 1 4 Anatolische Teppiche der Seldschukenzeit aus dem 13 14 Jahrhundert 1 5 Fruhe anatolische Tierteppiche aus dem 14 16 Jahrhundert 1 6 Weitere Geschichte 2 Herstellung und Aufbau 2 1 Webstuhl 2 1 1 Horizontaler Webstuhl 2 1 2 Vertikaler Webstuhl 2 2 Material 2 2 1 Wolle 2 2 2 Seide 2 2 3 Baumwolle 2 3 Farben und Farbung 2 3 1 Naturfarben 2 3 2 Synthetische Farbmittel 2 4 Die Knoten 2 4 1 Die Knotendichte 2 4 2 Umrechnung von Radj auf Knoten 2 5 Das Knupfen 2 6 Das Scheren 2 7 Wasche 3 Muster und Stil 3 1 Muster des Mittelfeldes 3 2 Unterteilung nach Mustern 3 2 1 Arabeske Eslimi Rumi 3 2 2 Gartendarstellungen 3 3 Motiv und Musterentwicklung 3 3 1 Grundregeln der Motiventwicklung 3 3 2 Stilisierung 4 Bildsprache und Symbolik des Orientteppichs 4 1 Symmetrie 4 2 Selbsterganzende reziproke Muster 4 3 Schutzsymbole 4 4 Stammeszeichen 4 5 Kufische Borduren 4 6 Symbolik des Gebetsteppichs 4 7 Elibelinde Motiv 5 Alter und Datierung 5 1 Teppiche mit Inschriften 5 2 Vergleich mit gemalten Abbildungen 5 3 Schriftliche Aufzeichnungen 5 4 Archaologische Funde 5 5 Naturwissenschaftliche Analysen 6 Vier soziale Schichten Hof und Stadtmanufaktur Dorfer und Nomaden 6 1 Werkstatten des Herrscherhofs 6 1 1 Osmanische Hofmanufakturen 6 1 2 Werkstatten des agyptischen Mamluken Sultanats 6 1 3 Safawidische Hofmanufakturen 6 1 4 Werkstatten des Mogulreichs 6 2 Stadtische Manufakturen 6 3 Dorfer 6 4 Nomaden und Volksstamme 7 Einteilung nach Regionen 7 1 Regionen des Teppichgurtels 7 2 Kaukasus 7 2 1 Drachenteppiche 7 2 2 Blutenteppiche 7 3 Afghanische und turkmenische Teppiche 7 4 Iran 7 5 Turkei 8 Kinderarbeit in der Teppichherstellung 9 Hinweis bei Nachknupfungen aus Indien oder Pakistan 10 Wichtige Sammlungen und Museen 11 Sonstiges 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAntike Schriftquellen ab dem 2 Jahrtausend v Chr Bearbeiten nbsp Furst Idrimi von AlalachDie wahrscheinlich altesten Quellen die Teppiche erwahnen sind Keilschriften auf Tontafeln aus den koniglichen Archiven von Mari aus dem zweiten Jahrtausend v Chr Das akkadische Wort fur Teppich ist mardatu Spezialisierte Teppichweber kasiru werden sprachlich von anderen Spezialberufen wie den Sackemachern sabsu oder sabsinnu unterschieden 6 Sprich zu meinem Herrn Dein Diener Asqudum sagt Ich habe meinen Herrn um einen Teppich gebeten doch man hat mir keinen gegeben Tafel 16 8 Sprich zu meinem Herrn Dein Diener Asqudum sagt Wegen der Frau die sich ganz alleine im Palast von Hisamta aufhalt Die Sache ist unwurdig Es ware gut wenn funf Frauen die Teppiche weben 7 bei ihr sein wurden Tafel 26 58 Litteratures anciennes du proche Orient Paris 1950 8 Palastinventare aus den Archiven von Nuzi aus dem 15 Jahrhundert und 14 Jahrhundert v Chr verzeichnen 20 grosse und 20 kleine mardatu um die Stuhle im Palast des Idrimi in Alalach zu bedecken 9 Die antiken Griechen benutzten Teppiche Homer schreibt in der Ilias 17 350 dass die Leiche des Patroklos mit einem prachtvollen Teppich bedeckt wird In der Odyssee Buch 7 und 10 werden ebenfalls Teppiche erwahnt Persische Teppiche werden erstmals gegen 400 v Chr vom griechischen Autor Xenophon in seinem Werk Anabasis erwahnt aὖ8is dὲ Timasiwni tῷ Dardaneῖ prosel8wn ἐpeὶ ἤkoysen aὐtῷ eἶnai kaὶ ἐkpwmata kaὶ tapidas barbarikas kaὶ Timasiwn propinwn ἐdwrhsato fialhn te ἀrgyrᾶn kaὶ tapida ἀ3ian deka mnῶn Danach ging er zu Timasion dem Dardanier denn er hatte gehort dass dieser einige persische Trinkgefasse und Teppiche hatte Timasion trank auch auf seine Gesundheit und schenkte ihm einen silbernen Kelch und einen Teppich der 10 Minen wert war Xenophon Anabasis 7 3 18 7 3 27 10 Xenophon beschreibt persische wortlich barbarische nicht griechische Teppiche als kostbar und eines diplomatischen Geschenkes wert Es ist nicht bekannt ob diese Teppiche geknupft waren oder mithilfe einer anderen Technik hergestellt worden sind beispielsweise als Flachgewebe oder Stickerei Plinius schrieb in seiner Naturalis historia 8 48 dass Teppiche polymita in Alexandria erfunden worden seien Es ist unbekannt ob diese Teppiche Flachgewebe oder Florteppiche waren denn die Texte geben keine ausfuhrlichen Informationen Jedoch geht eindeutig aus den Texten hervor dass Teppiche einen hohen Wert fur die Besitzer hatten und ihren hohen Rang bekraftigten Theorien zum Ursprung des Knupfteppichs Bearbeiten Die wenigen uns bekannten erhaltenen Teppichfragmente sind nicht die altesten sondern nur die altesten erhaltenen Teppiche Aufgrund des Mangels an Belegstucken und sonstigen Aufzeichnungen ist die Frage des Ursprungs des Knupfteppichs auf Hypothesen angewiesen Die altesten erhaltenen Teppichfragmente wurden an weit auseinander liegenden Orten gefunden Ihre Datierung erstreckt sich uber einen langen Zeitraum Den nach heutigem Wissen altesten Knupfteppich fanden die russische Forscher Sergei Iwanowitsch Rudenko und M Grjasnow im Jahr 1947 in einem skythischen Furstengrab im Pasyryk Hochtrockental im Altaigebirge Sibirien Rudenko nahm an dass der Teppich im 5 Jahrhundert v Chr zur Zeit der Achameniden entstanden ist mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht im nomadischen Milieu 11 Der Pasyryk Teppich ist in symmetrischen Knoten geknupft die Fragmente aus Ostturkestan und Lop Nor weisen alternierende um nur einen Kettfaden geknupfte Knoten auf die Fragmente aus At Tar sind mit symmetrischen asymmetrischen und asymmetrisch in Schlingentechnik geknupften Knoten geknupft wahrend die Fragmente aus Fustat Schlingegewebe einzelne oder asymmetrisch geknupfte Knoten aufweisen Die unterschiedlichen Knotentypen in den fruhesten bekannten Teppichen die an weit voneinander entfernten Orten gefunden wurden legen nahe dass die Knupftechnik als solche sich an unterschiedlichen Orten entwickelt hat 12 Erdmanns Theorie des hirtennomadischen Ursprungs Bearbeiten Kurt Erdmann nahm an dass die ersten Teppiche mit geknupftem Flor von Nomadenhirten geknupft wurden die sie anstelle von Tierfellen verwendeten um den Boden ihrer Zelte vor Kalte zu schutzen Er stutzt seine Hypothese durch die Beobachtung dass Knupfteppiche nur in bestimmten geographischen Gebieten zwischen dem 30 und 45 Breitengrad hergestellt wurden wo das Klima einerseits Schutzvorrichtungen gegen Bodenkalte verlange andererseits eine Steppenvegetation vorherrsche die es zwar ermogliche Herdenvieh zu halten aber nicht Tierfelle in ausreichender Menge zu erjagen Nach der Entdeckung dass durch das Einknupfen unterschiedlich gefarbter Garne dekorative Muster gestaltet werden konnen sei der ursprunglich der Funktion entsprechend lange Teppichflor immer kurzer abgeschoren worden damit das Muster klarer hervortrete 13 Chlopins Theorie der sesshaften Knupfer Bearbeiten In bronzezeitlichen Frauengrabern einer festen Siedlung im sudwestlichen Turkestan wurde von Igor N Chlopin eine Anzahl Messer ausgegraben die denjenigen bemerkenswert ahnlich sind die von turkmenischen Knupfern verwendet werden um den Flor ihrer Teppiche zu scheren Chlopin stellte die These auf dass schon in der Bronzezeit in festen Siedlungen Knupfteppiche angefertigt wurden 14 Einige sehr alte Motive in turkmenischen Teppichen sind den Ornamenten auf alten Topferwaren aus der gleichen Region sehr ahnlich 15 Diese Funde legen den Schluss nahe dass Turkestan eine der ersten Regionen sein konnte wo Teppiche geknupft wurden aber nicht unbedingt die einzige Fur diese Theorie spricht dass der alteste erhaltene Knupfteppich der Pasyryk Teppich bereits in sehr feiner Knupfung mit sorgfaltig und detailliert ausgefuhrter Musterzeichnung auch unter Berucksichtigung der Fundumstande und Begleitfunde sicher kein Produkt des Nomadenzelts war Die Theorie des hirtennomadischen Ursprungs ist damit nicht widerlegt Es ist davon auszugehen dass die Ursprunge der Teppichknupferei sehr viel weiter in die Vergangenheit zuruckreichen Stand der Forschung Bearbeiten nbsp Schlingenwebung mit zusatzlichen SchussfadenIm Licht der antiken Schriftquellen und der archaologischen Entdeckungen ist es sehr wahrscheinlich dass sich die Technik des Teppichknupfens aus einer alteren Webtechnik entwickelt hat und zuerst in festen Siedlungen angewendet wurde Moglicherweise hat sich die Technik zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten entwickelt Wahrend der Wanderungen nomadischer oder vertriebener sesshafter Gruppen vielleicht aus Zentralasien haben sich Technik und Muster im als Teppichgurtel bekannten Gebiet ausgebreitet Mit einiger Sicherheit ist der Ursprung der Web und Knupftechnik in der Herstellung von Flachgeweben Kelim in Zentral und Mittelasien zu suchen Fur ihr tagliches Leben stellten die Nomaden unentbehrliches Zubehor wie Sacke Taschen Decken Flachgewebe Teppiche und Wandbehange fur ihre Zelte her Das Flechten wird als Vorstufe des Webens angesehen Ein Gewebe herzustellen bedeutet im Prinzip nichts anderes als Kett und Schussfaden eng zu verflechten und das Gewebe zu verdichten Auf diese Weise entsteht ein dichtes flaches Gewebe ohne Flor ahnlich einem sehr groben Stoff Flachgewebe waren immer Teil des nomadischen und bauerlichen Alltags 16 Durch Einbringen zusatzlicher lockerer oder in Schlingen eingewebter Schussfaden in der Wickeltechnik entstehen dickere schwerere Textilien 17 Die Wickeltechnik mit zusatzlichen Schussfaden erzeugt entweder flache Soumak Gewebe wenn die zusatzlichen Faden straff eingewoben werden oder die Schlingengewebe Bei der Schlingenwebung werden die Schussfaden um einen Fuhrungsstab geschlungen so dass auf der dem Weber zugewandten Seite des Teppichs Reihen von Schlingen entstehen Wenn eine Anzahl von Schlingen fertiggestellt ist wird der Stab entweder einfach herausgezogen so dass die Schlingen geschlossen bleiben Das fertige Gewebe erinnert dann an ein sehr grobes Frotteegewebe Eine andere Moglichkeit ergibt sich daraus dass die Schlingen noch auf dem Fuhrungsstab aufgeschnitten werden konnen Auf diese Weise entsteht ein Gewebe das einem echten Knupfteppich ahnlich sieht 18 Im Gegensatz dazu werden echte Knupfteppiche so hergestellt dass einzelne Garnstucke in die Kettfaden eingeknupft werden wobei das Garn nach jedem Knoten abgeschnitten und das Gewebe nach jeder Knotenreihe mit Schussfaden befestigt wird Es erscheint sehr wahrscheinlich dass Knupfteppiche von Menschen hergestellt wurden die schon Erfahrung mit der Schlingenwebung hatten 19 Fragmente aus Turkestan Syrien Irak und Afghanistan Bearbeiten nbsp Teppichfragment aus Loulan Xinjiang China 3 bis 4 Jahrhundert British Museum London Teppichfragmente aus dem 4 oder 3 Jahrhundert v Chr wurden in den Grabhugeln von Baschadar in der Gegend von Ongudai Region Altai Russland von Sergei I Rudenko ausgegraben dem Entdecker des Pasyryk Teppichs Sie zeichnen sich durch eine feine Knupfung mit 4650 asymmetrischen Knoten pro Quadratzentimeter aus 20 Der Forschungsreisende Aurel Stein fand in Turpan im Regierungsbezirk Hotan Ostturkestan China flachgewobene Kelims die bis ins 4 oder 5 Jahrhundert n Chr zuruckdatiert werden konnen Noch immer werden in diesem Gebiet Teppiche geknupft Teppichfragmente wurden im Gebiet von Lop Nor gefunden Diese sind mit symmetrischen Knoten geknupft Nach jeder Knotenreihe wurden funf bis sieben Schussfaden in unterschiedlichen Farben eingewoben die ein Streifenmuster erzeugen Diese Fragmente werden im Londoner Victoria and Albert Museum aufbewahrt 21 Andere Fragmente sowohl mit symmetrischen als auch mit asymmetrischen Knoten wurden in Dura Europos in Syrien gefunden 22 sowie in den Hohlen von At Tar im Irak 23 Letztere wurden in die ersten Jahrhunderte nach Christus datiert Diese insgesamt sehr seltenen Funde zeigen dass schon vor dem ersten Jahrhundert n Chr in Westasien alle Fertigkeiten und Kenntnisse vorhanden waren die zum Wollefarben und Teppichknupfen erforderlich sind Fragmente von Knupfteppichen aus nicht genau bekannten Fundorten in Nordost Afghanistan wahrscheinlich aus der Provinz Samangan wurden mittels Radiocarbonmethode auf einen Zeitraum zwischen dem 2 Jahrhundert n Chr bis in die fruhe Sassanidenzeit datiert Einige dieser Fragmente zeigen Tiere wie Hirsche die manchmal zu einer Prozession angeordnet sind und somit an den Pasyryk Teppich erinnern oder eine geflugelte mythische Kreatur Kett und Schussfaden sowie der Flor sind aus Wolle die zu grobem Garn versponnen ist Die Fragmente sind mit asymmetrischen Knoten geknupft Nach jeder dritten bis funften Knotenreihe sind Strahnen unversponnener Wolle oder Stoff und Lederstreifen eingearbeitet 24 Diese Fragmente befinden sich in der Sammlung Al Sabah im Haus der Islamischen Kunst Dar al Athar al Islamyya in Kuwait 25 26 Anatolische Teppiche der Seldschukenzeit aus dem 13 14 Jahrhundert Bearbeiten Die altesten weitgehend erhaltenen geknupften Teppiche wurden in den anatolischen Stadten Konya und Beysehir sowie im agyptischen Fustat gefunden und ins 13 Jahrhundert datiert Sie stammen somit aus der Zeit des Sultanats der Rum Seldschuken Aus anderen Landern sind keine Teppiche aus dieser fruhen Zeit erhalten Im fruhen 14 Jahrhundert schrieb Marco Polo in seinem Reisebericht et ibi fiunt soriani et tapeti pulchriores de mundo et pulchrioris coloris und hier stellt man die schonsten Seidenstoffe und Teppiche der Welt her und in den schonsten Farben 27 Von Persien kommend reiste Polo von Sivas nach Kayseri Abu l Fida zitiert Ibn Sa id al Maghribi der im spaten 13 Jahrhundert von Teppichexporten aus anatolischen Stadten berichtete Hier werden Turkomanische Teppiche gemacht die in alle anderen Lander gehandelt werden Er wie der marokkanische Kaufmann und Reisende Ibn Battuta nennen Aksaray als grosses Zentrum der Teppichknupferei im fruhen bis mittleren 14 Jahrhundert Acht Teppichfragmente wurden 1905 von Fredrik Robert Martin in der Alaeddin Moschee in Konya gefunden 28 vier weitere fand 1925 Rudolf Meyer Riefstahl in der Esrefoglu Moschee in Beysehir ebenfalls in der Provinz Konya 29 Mehr Fragmente tauchten im agyptischen Fustat auf 30 Aufgrund ihrer ursprunglichen Grosse Riefstahl publizierte einen Teppich von 6 m Lange konnen die Konya Teppiche nur in einer spezialisierten Stadtmanufaktur hergestellt worden sein denn Webstuhle dieser Grosse finden keinen Platz in einem Dorfhaus oder einem Nomadenzelt Es ist nicht bekannt wo genau diese Teppiche einst geknupft wurden Die Feldmuster der Konya Teppiche sind meist geometrisch und im Verhaltnis zur Grosse des Teppichs eher klein Die untereinander sehr ahnlichen Muster sind in diagonalen Reihen angeordnet Hexagone mit geraden oder hakenbesetzten Umrisslinien Quadrate mit Sternen darin und dazwischen eingefugten Ornamenten die kufischer Schrift ahnlich sind Sechsecke oder stilisierte Blumen und Blatter in Rautenornamenten Die Hauptbordure enthalt oft kufische Ornamente Die Ecken sind nicht aufgelost was bedeutet dass das Muster der Bordure an den Ecken abgeschnitten erscheint und sich nicht um die Ecke herum fortsetzt Die Farben Blau Rot Grun seltener Weiss Braun Gelb erscheinen gedampft Oft liegen zwei unterschiedliche Schattierungen der gleichen Farbe direkt nebeneinander Kein Muster gleicht dem anderen auf diesen Teppichen Die Teppiche aus Beysehir sind denen aus Konya in Muster und Farbgebung sehr ahnlich 31 Im Unterschied zu den Tierteppichen der Folgezeit sind Abbildungen von Tieren auf den seldschukischen Teppichen selten zu sehen Auf einigen Fragmenten finden sich gehornte einander gegenuber gestellte Vierfussler oder Vogel zu beiden Seiten eines Baumes Der Stil der Seldschukenteppiche weist Parallelen auf zu architektonischen Schmuckelementen zeitgleicher Bauwerke wie der Moschee in Divrigi oder Bauten in Sivas und Erzurum und konnte verwandt sein mit Ornamenten der byzantinischen Kunst 32 Die Teppiche werden im Mevlana Museum in Konya und im Museum fur turkische und islamische Kunst in Istanbul verwahrt Fruhe anatolische Tierteppiche aus dem 14 16 Jahrhundert Bearbeiten Hauptartikel Anatolische Tierteppiche Teppiche mit speziellen Tiermustern wurden nach heutigem Wissen in Anatolien hergestellt Charakteristisch fur diese Gruppe sind die in den Flor eingeknupften stilisierten Tierdarstellungen Sie wurden im 14 bis 16 Jahrhundert wahrend der Seldschuken und fruhen Osmanenzeit hergestellt und auch nach Westeuropa exportiert Sehr wenige dieser Teppiche sind noch erhalten die meisten in fragmentarischem Zustand Tierteppiche wurden jedoch haufig auf Gemalden der fruhen Renaissancezeit dargestellt Die Entstehungszeit der erhaltenen Teppiche kann durch Vergleich mit ihren gemalten Gegenstucken bestimmt werden Ihre Untersuchung hat wesentlich zur Entwicklung der Chronologie der islamischen Kunst beigetragen 31 Bis zur Entdeckung des Pasyryk Teppichs und weiterer Fragmente galt der im Museum fur Islamische Kunst in Berlin aufbewahrte Phonix und Drache Teppich als der alteste der Welt Weitere Funde von Teppichen dieser Gattung beispielsweise der im schwedischen Marby gefundene Tierteppich belegen einen Export anatolischer Teppiche bis nach Nordeuropa nbsp Der Pasyryk Teppich um 400 v Chr Eremitage Sankt Petersburg nbsp Teppichfragment aus der Esrefoglu Moschee in Beysehir Anatolien Seldschukenzeit 13 Jahrhundert nbsp Seldschukischer Teppich 320 240 cm aus der Alaaddin Moschee in Konya 13 Jahrhundert nbsp Tierteppich Anatolien 11 13 Jahrhundert Museum fur Islamische Kunst Doha nbsp Phoenix und Drache Teppich 164 91 cm Anatolien ca 1500 Museum fur Islamische Kunst Berlin Weitere Geschichte Bearbeiten Im Mittelalter kamen einige Teppiche durch die Kreuzritter nach Europa und spater wurden Teppiche aus dem Orient von Reisenden und Geschaftsleuten als Geschenke in grosser Zahl durch den Handel nach Europa gebracht nach Rom oder Venedig Von dieser Zeit an sind mehr Teppiche erhalten und erlauben einen detaillierteren Uberblick uber die Geschichte der Teppichknupferei in einzelnen Landern Herstellung und Aufbau Bearbeiten nbsp Horizontaler Webstuhl der Nomaden nbsp Teppichknupferinnen an einem aufrechten Dorfwebstuhl Antoin Sevruguin um 1890 nbsp Teppichknupferin an einem aufrechten Webstuhl vom Tabris Typ nbsp Vertikaler Webstuhl WestturkestanWebstuhl Bearbeiten Es werden zwei Arten von Webstuhlen unterschieden der liegende oder horizontale und der stehende oder vertikale Webstuhl Horizontaler Webstuhl Bearbeiten Die Nomaden verwenden den horizontalen Webstuhl Das recht einfache Gerat besteht aus vier Pflocken im Boden und zwei Querbalken zum Spannen der Kettfaden Hierdurch wird nomadische Flexibilitat gewahrt Wird mit dem Vieh weitergezogen werden die Pflocke aus dem Boden gezogen und samt dem halbfertigen Erzeugnis zusammengefaltet und am neuen Standort wieder aufgebaut Die Grosse des Teppichs ist dabei durch die Masse des eingerichteten Webstuhls begrenzt Diese Technik wird noch unter den traditionell lebenden Nomadenstammen praktiziert Andererseits sind viele Nomaden sesshaft geworden so dass ihre Teppiche in Heimarbeit entstehen Sie verwenden dann oft fest montierte horizontale Webstuhle an denen mehrere Personen gleichzeitig nebeneinander arbeiten konnen Afscharen Bachtiaren Belutschen Kaschgai Kurden Luren und Turkmenen in Persien Belutschen und Turkmenen in Afghanistan Kurden und Bergnomaden Yoruk in Anatolien Vertikaler Webstuhl Bearbeiten Im Gegensatz zum horizontalen Webstuhl ermoglicht der stehende oder vertikale andere Arbeitsweisen zudem grossere Teppichformate Der einfachste Stuhl hat feste Querbaume und die Lange des Webstuhls bestimmt die Teppichlange In den Manufakturen werden die Kettfaden aus Baumwolle auf Balken oder in grosseren Fabriken im Walzenwebstuhl auf Metallwalzen gespannt Je nach Breite konnen Mehrere gleichzeitig am Webstuhl arbeiten Die Walzen mit den Kettfaden werden weiter gedreht und der fertige Teppichteil nach unten oder hinten umgelegt Dadurch bleibt die Arbeitshohe der vor dem Knupfstuhl Sitzenden beibehalten Drei Typen aufrechter Webstuhle die auf verschiedene Weise technisch modifiziert sein konnen werden unterschieden Es gibt den festen Dorfwebstuhl den Tabris oder Bunyan Webstuhl und den Rollbalken Webstuhl 33 Der feste Dorfwebstuhl wird uberwiegend in landlichen Gebieten des Iran und der Turkei verwendet und setzt sich zusammen aus einem fixierten oberen und einem beweglichen unteren Balken Stoffbalken der in Schlitzen der Seitenbalken befestigt ist Die richtige Spannung der Kettfaden wird durch Keile erzeugt die in die Schlitze der Seitenbalken eingetrieben werden Gearbeitet wird auf einer hohenverstellbaren Planke die dem fortschreitenden Teppich folgend immer hoher gestellt wird Ein auf einem solchen Webstuhl hergestellter Teppich kann maximal so lang sein wie der Webstuhl hoch ist Der nach der gleichnamigen Stadt benannte Tabris Webstuhl wird traditionell im nordwestlichen Iran benutzt Die Kettfaden setzen sich hinter dem Webstuhl ahnlich wie ein senkrechtes Fliessband fort Die Spannung der Kettfaden wird mit Keilen eingestellt und aufrechterhalten Wenn ein Abschnitt des Teppichs fertig ist werden die Kettfaden gelockert und der Abschnitt nach unten auf die Ruckseite des Webstuhls gezogen Die Arbeitshohe andert sich dabei nicht Dieser Prozess wiederholt sich so lange bis der Teppich fertig ist Technisch bedingt kann auf einem Tabris Webstuhl ein Tepich geknupft werden der maximal doppelt so lang ist wie der Webstuhl hoch Der Rollbalken Webstuhl findet weite Verwendung in allen Landern die Teppiche herstellen Er besteht aus zwei beweglichen Balken um die die Kettfaden gewickelt sind Die Balken sind mit Rasten befestigt Wenn ein Teppichabschnitt fertig ist wird er auf den unteren Balken aufgewickelt Theoretisch kann auf einem Rollbalken Webstuhl ein Teppich jeder beliebigen Lange hergestellt werden In manchen besonders in turkischen Manufakturen werden mehrere Teppiche hintereinander auf denselben Kettfaden geknupft und am Schluss auseinander geschnitten Je enger die Kettfaden beieinander liegen desto dichter wird der Teppich Die Breite wird durch die Querbalken bestimmt Aus dem gesamten Abstand der Querbalken wird die Lange des Teppichs festgelegt Der Knupfvorgang beginnt am unteren Ende der Kettfaden Material Bearbeiten Kette und Schuss bilden das Grundgewebe und der Flor das Muster Hierfur werden verschiedene Materialkombinationen eingesetzt Kette Schuss FlorSchafwolle Schafwolle SchafwolleBaumwolle Baumwolle BaumwolleNaturseide Naturseide NaturseideBaumwolle Baumwolle NaturseideBaumwolle Baumwolle KunstseideBaumwolle Baumwolle SchafwolleFasern aus Wolle Baumwolle und Seide mussen gezwirnt oder gesponnen werden Der Zwirn kann als S Drehung im Gegen Uhrzeigersinn oder als Z Uhrzeigersinn versponnene Wolle sein Bei der Alters und Herkunfts Bestimmung eines Teppichs kann die entsprechende Analyse des Garns sehr hilfreich sein 34 Wolle Bearbeiten Fur die Teppichproduktion sind drei Arten von Schafrassen wichtig das Merinoschaf das Crossbredschaf Kreuzzucht und das Cheviotschaf Unterschiede in der Qualitat und im Erscheinungsbild ergeben sich aus der Schafrasse und den klimatischen Verhaltnissen unter denen die Tiere leben Hochlandschafe geben durch Klima und Vegetation eine bessere Wolle als Schafe aus milden Klimazonen Das Alter der Tiere beeinflusst die Qualitat ebenfalls In jungen Jahren ist die Wolligkeit besser ausreichende Widerstandskraft erhalt sie erst nach dem ersten Lebensjahr des Tieres Die Schur erfolgt meist im Fruhjahr Wolle wird danach unterschieden wann und wie oft geschoren wird Jahrlingswolle stammt von der ersten oder zweiten Schur nach zehn bis zwolf Monaten Lammwolle ist die Wolle der ersten Schur nach sechs Monaten die Kurkwolle pers Flaum weiche Wolle Einschurwolle wird nur einmal im Jahr geschoren Zweischurwolle von Schafen die zweimal im Jahr geschoren werden Haut oder Schlachtwolle ist Wolle der geschlachteten Sterblingswolle die von verendeten Schafen Die Vliesteile sind noch roh und naturverschmutzt sie werden in mehreren hintereinander geschalteten Bottichen schonend in Wasser unter Zusatz von schwachen Alkalien gewaschen und entfettet Die mechanische Belastung muss gering bleiben um ein Verfilzen zu vermeiden Es werden zunehmend synthetische Detergenzien eingesetzt die leichter entfetten Von einem Merinoschaf werden zwei Kilogramm gewaschene Wolle gewonnen Vor dem Spinnen werden die Fasern geoffnet und gekammt Ohne jegliche Hilfsmittel kann die Wolle mit den Handen ausgezupft werden Handkarden sind zwei Brettchen mit Handgriffen die an der Innenseite mit vielen kleinen abgewinkelten Hakchen aus Stahl besetzt sind damit ist das Lockern schneller und gleichmassiger moglich In der modernen Spinnerei stehen dafur Kardiermaschinen bereit Seit Anfang der Industriellen Revolution wird Wolle maschinell versponnen Zuvor wurde die gesamte Rohwolle fur die Teppichherstellung von Spinnerinnen in Handarbeit versponnen diese wird gekennzeichnet durch eine Art Maserung eine unregelmassige Starke der einzelnen Faden Besonders Teppiche mit wenig Muster oder ohne Muster erhalten dadurch ihre Eigenart wie die Gabbeh Seide Bearbeiten Naturseide wird aus den Kokons des Maulbeerspinners gewonnen Die Herkunft dieses Insektes ist China uber Korea kam die Zucht nach Byzanz und ins sudliche und mittlere Europa und wurde hier in Italien und dann in Frankreich zu Stoffen verarbeitet Zehn Tagen nach der Eiablage schlupfen Raupen die ausschliesslich frische Blatter des Maulbeerbaums fressen Nach vier Wochen sind sie fingerdick und verpuppen sich Bevor die Spinner schlupfen werden die Larven in den Kokons durch heisses Wasser oder Wasserdampf abgetotet Dabei losen sich die ausseren Lagen Jetzt wird die Haspelseide von den Kokons abgehaspelt also abgewickelt und aufgespult Ein Kokon kann bis zu 25 000 Meter Faden ergeben 35 Bei Isfahan Teppichen aus Persien und Hereke Teppichen aus der Turkei wird diese Haspelseide fur Kettfaden genutzt Einige Teppicharten werden ganzlich aus Seide hergestellt Seide ist nicht so elastisch wie Schafwolle aber sehr strapazierfahig Aufgrund ihrer hohen Reissfestigkeit lasst sich Seide dunner verspinnen und Teppiche von sehr hoher Feinheit mit hoher Knotendichte konnen geknupft werden nbsp Verschiedene Fasern A Chinesische Wolle B Merinowolle C Baumwolle D Seide E MohairBaumwolle Bearbeiten Nach Wolle ist Baumwolle das Material bei Teppichherstellung Die Baumwollpflanze ist ein strauch bis baumartiges Gewachs das jahrlich neu angebaut wird Die reife Fruchtkapsel platzt und die Fasern der Baumwolle quellen heraus Diese Faserballchen werden von Hand oder maschinell eingesammelt und entkornt das Egrenieren ist das Abtrennen der Samenhaare von den Samenkornern Baumwollfaden sind sehr zugfest und robust und haben sich als Trager fur die Knoten im Grundgewebe in Schuss und Kette durchgesetzt Fur den Flor sind sie ungeeignet In der Knupfteppichproduktion wird mercerisierte Baumwolle eingesetzt Durch ein Bad in kalter Natronlauge erhalt die Baumwolle Seidenglanz Das Verfahren wurde 1844 von John Mercer entwickelt Ein Mischgarn aus merzerisierter Baumwolle mit geringer Beimischung von Seide wird im Teppichhandel als Flosch bezeichnet Gelegentlich wird Baumwolle als Effektgarn im Pol Schlinge oder fur das Knupfen besonders leuchtend weisser Ornamente verwendet ungebleichte Tierwolle hat stets einen gelblich weissen Farbton Allerdings nimmt Baumwolle als Florgarn leicht Schmutz an und die Polfestigkeit ist gering der Flor tritt sich schnell zusammen Reine Baumwollteppiche werden als Sommerteppiche verwendet Sommerteppiche sind Flachgewebe die wahrend der Sommermonate ausliegen und zu besonderen Gelegenheiten wahrend der kalten Jahreszeit wurden geknupfte Teppiche daruber gelegt Auch in Anatolien in der Panderma Region wurden Sommerteppiche angefertigt In Indien heissen sie Dhurries Farben und Farbung Bearbeiten Naturfarben Bearbeiten nbsp Naturgefarbte Wolle in einer turkischen Teppichmanufaktur nbsp Unregelmassiger blauer Farbverlauf Abrasch in einem sudpersischen Teppich nbsp Starkerer Abrieb der braun gefarbten Wollfaden in einem Siebenburger TeppichDie Farbekunst entwickelte sich mit der Knupfkunst sie geht auf jahrtausendalte uberlieferte Methoden zuruck Wolle und Seide fur die Teppichherstellung werden vorzugsweise mit naturlichen Farbstoffen gefarbt 36 Die erreichbaren Farbungen sind nicht grell und schreiend sondern fugen sich zu zarten und harmonischen Kombinationen Ein haufiges Farbmittel fur Rot und Rotbraun wird aus der Wurzel der Farberkrapppflanze gewonnen Hierbei sind die Farbstoffe Alizarin und Purpurin von besonderer Bedeutung Unterschiedliche Farbtone werden durch Beizen mit Aluminiumsalzen Rot oder Eisensalzen Violett bis Braun erreicht Die Beizstoffe greifen die Wollfasern starker an so dass sich diese schneller abreiben als benachbarte Areale In sehr alten Teppichen sind oft nur noch die Knoten erhalten Mittels eisenhaltiger Beizen braun gefarbte Wolle fuhlt sich haufig fettiger an als anders gefarbte Wolle im selben Teppich Es sind besonders geschickte Falschungen bekannt die diesen Effekt nachahmen Purpur rot die Farbe der Konige stammt aus dem Panzer von Schildlausen Cochenilleschildlaus 37 Kermes Schildlaus und Kermeslausen die im Wesentlichen Karmin enthalten und Farberlack Laccainsaure Fur Blau wird die Wurzel der Indigopflanze fur Gelb Farber Wau Gelbwurz Kurkuma Kamille oder der Farbstoff der Granatapfelschalen eingesetzt Grune Tone lassen sich durch Uberfarben von Indigo mit einem gelben Farbstoff erzeugen Mit Indigo und Krapp werden violette und braunviolette Tone gefarbt Safran liefert einen gelborangefarbenen Farbton Cochenille und Blauholz Campecheholz aus Amerika erreichten im 16 Jahrhundert den Orient Kleine Garnstrange fur den Flor werden per Hand gefarbt Jedes gefarbte Los der Wolle wird per Hand in den Teppich geknupft Beim nachsten Los der gefarbten Wolle ist eine Farbabweichung unvermeidlich diese wird Abrasch genannt Die Farbveranderung zeigt sich in horizontaler Richtung also in Arbeitsrichtung Es ist nicht mit Sicherheit moglich festzustellen ob die Farben in einem Teppich von naturlichen Farbstoffen stammen Oft kann dies nur mit Hilfe von chemischen Tests festgestellt werden Zwei der wichtigsten Naturfarben Indigoblau und Krapprot konnen chemisch exakt imitiert werden 38 nbsp Farberkrapp Rubia tinctorum nbsp Indigo Sammlung historischer Farbstoffe Technische Universitat Dresden nbsp Kermes oder CochenillelauseSynthetische Farbmittel Bearbeiten Als halbsynthetischer Farbstoff wurde ab Mitte des 19 Jahrhunderts in einigen Teppichen Indigosulfonsaure hergestellt aus Indigo und Schwefelsaure verwendet Anilinfarben aus Steinkohlenteer wurden in Europa seit der Mitte des 19 Jahrhunderts hauptsachlich von den deutschen Farbenfabriken hergestellt und gelangten bald auf unterschiedlichen Handelswegen in den Orient Wegen des geringen Preises und der leuchtenderen Farben verbreiteten sie sich und ersetzten oder erganzten teilweise die Naturfarbstoffe Dadurch lassen sich Teppiche aus der Zeit zwischen 1860 und 1870 leicht datieren Insbesondere wurden Triphenylmethanfarbstoffe und Azofarbstoffe verwendet Zum Farben eingesetzte Farbstoffe waren beispielsweise Mauvein Anilinblau Fuchsin Kongorot Kristallviolett Malachitgrun Methylorange Naphtholgelb Ponceau 2R Echtrot A Roccelline und Amaranth In einem kurdischen Teppich konnte Pikrinsaure nachgewiesen werden Allerdings waren die ersten synthetischen Farbstoffe noch unrein verblassten schnell und die Schurwolle verfilzte leicht beim Farbevorgang so dass die Nachfrage nach diesen Produkten wieder sank In Persien wurden sie auf Befehl des Schahs 1900 verboten 39 Dennoch sind moderne Farbstoffe bei den verbesserten Echtheiten und Farbstarken und dem durchgangig geringeren Preis zum Faserfarben im Einsatz Die Knoten Bearbeiten Der turkische Gordesknoten ist ein symmetrischer Doppelknoten der hauptsachlich in der anatolischen Knupfkunst benutzt wird Der anatolische Teppich beansprucht durch den Gordesknoten mehr Knupfzeit und benotigt mehr der wertvollen Wolle Beim symmetrischen oder turkischen Knoten schauen die beiden Enden eines Knotenfadens zwischen den entsprechenden beiden Kettfaden nach oben und bilden den Flor Der persische Sennehknoten ist als asymmetrischer Einfachknoten charakteristisch fur die persischen Teppiche Der Begriff ist eigentlich irrefuhrend weil in der persischen Stadt Senneh heute Sanandadsch traditionell der symmetrische turkische Knoten Verwendung fand Beim asymmetrischen oder persischen Knoten schaut nur ein Ende eines Knotenfadens zwischen den entsprechenden beiden Kettfaden nach oben wahrend das andere Ende des Knotenfadens neben beiden Kettfaden nach oben gefuhrt wird Das freie Ende des Fadens kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des Kettfadens herausschauen was als nach rechts oder nach links offnend bezeichnet wird Dies ist wichtig weil bestimmte Regionen oder Stamme jeweils spezielle Knoten verwenden Es lasst sich leicht herausfinden nach welcher Richtung asymmetrische Knoten offnen indem mit der Hand der seitliche Strich des Teppichs bestimmt wird 40 Eine geografische Zuordnung dieser beiden Knotentypen gibt es nicht Beide werden fast uberall angewendet Dschuftiknoten wird eine Knotenart genannt die meist aus Ersparnisgrunden statt zwei jeweils vier Kettfaden umfasst Dschuftiknoten konnen symmetrisch oder asymmetrisch nach links oder rechts offnend geknupft werden 40 Er findet seit Beginn des 20 Jahrhunderts vor allem in fur den Handel hergestellten Teppichen Anwendung um Zeit und Material zu sparen vor allem in grosseren einfarbigen Bereichen des Teppichfelds Der Dschuftikonten ergibt eine schlechtere Qualitat 41 weil verglichen mit der traditionellen Knupfung nur die halbe Menge des Knupfgarns gebraucht wird Der Teppichflor ist dann nicht so dicht und nutzt sich schneller ab 42 Eine weitere Variante der Einzelknoten tritt in alten spanischen sowie koptischen Knupfteppichen vor Der Einzelknoten wird um einen einzelnen Kettfaden geknupft Diese Technik ist sehr alt und einige der von Aurel Stein in Turpan gefundenen Fragmente sind mit Einzelknoten geknupft 43 Es kommen ungleichmassige Knoten vor die beispielsweise einen Kettfaden auslassen uber drei oder vier Kettfaden geknupft sind einzelne Einzelknoten oder zwei Knoten die asymmetrisch nach links oder rechts sich einen Kettfaden teilen Oft finden sie sich in turkmenischen Teppichen wo sie zu der besonders dichten und regelmassigen Struktur dieser Teppiche beitragen Die versetzte oder offset Knupfung zeigt Knoten die sich in aufeinander folgenden Reihen jeweils abwechselnd Kettfadenpaare teilen Diese Technik erlaubt Farbwechsel von einem halben Knoten zum nachsten und erlaubt so das Knupfen von Diagonalen in verschiedenen Winkeln Eine solche Knupfung ist manchmal in kurdischen oder turkmenischen Teppichen zu finden vor allem in denen der Yomuden Meist sind die Einzelknoten symmetrisch geknupft 43 Der aufrechte Flor von Orientteppichen neigt sich meist zum unteren Ende des Teppichs weil jeder einzelne Knotenfaden nach dem Knupfen nach unten gezogen und abgeschnitten wird Wenn mit der Hand uber den Flor gestrichen wird bietet ein Knupfteppich einen Strich wie ein Tierfell Durch Bestimmen des Strichs lasst sich erkennen an welchem Ende das Knupfen angefangen hat Gebetsteppiche werden oft von der Seite der Bogenspitze aus angefangen also auf dem Kopf stehend geknupft Wahrscheinlich gibt es dafur technische Grunde man kann sich zunachst auf das kompliziertere Bogenmuster konzentrieren und das Feld spater anpassen vor allem aber praktische weil sich der Flor spater in die Betrichtung neigt was sich angenehmer anfuhlt nbsp Turkischer symmetrischer Knoten nbsp Persischer asymmetrischer Knoten nach rechts offen nbsp Varianten des Dschufti Knotens um vier Kettfaden geknupft nbsp Offset Knoten in versetzter Reihung nbsp Knupfen eines asymmetrischen nach rechts offenen Knotens nbsp Knupfung mit geschichtetem SchussfadenDie Knotendichte Bearbeiten Die Feinheit von Orientteppichen wird nach der Knotenzahl pro Flache definiert 44 Bewertung Anzahl der Knoten m sehr grob geknupft 15 000 90 000grob geknupft 90 000 200 000mittelfein geknupft 200 000 500 000fein geknupft 500 000 910 000sehr fein geknupft 910 000 1 200 000selten fein geknupft uber 1 200 000 nbsp Auszahlen der KnotenDie ungefahre Knotenanzahl pro Quadratmeter wird durch das Auszahlen auf der Ruckseite des Teppichs mit Hilfe eines Lineals ermittelt Die Anzahl der Knoten sichtbar als kleine Hocker wird auf 10 mm waagerecht und danach 10 mm senkrecht bestimmt und das Ergebnis fur die Flache multipliziert Die Anzahl der Knoten pro Quadratzentimeter mit dem Faktor 10 000 multipliziert ergibt die Knotenanzahl per Quadratmeter Bei funf Knoten auf 10 mm waagrecht und sechs Knoten auf 10 mm senkrecht ergeben sich 5 6 30 Knoten pro Quadratzentimeter und mithin 30 x 10 000 300 000 Knoten pro Quadratmeter Bei einer Knotendichte von 10 10 Knoten 100 pro cm2 wird fur einen Quadratmeter Orientteppich beim Knupfen etwa ein Jahr benotigt Bei einer Knotenzahl von 15 15 Knoten 225 pro cm2 sind je Quadratmeter bereits drei bis funf Jahre zu kalkulieren Bei 24 24 Knoten 576 pro cm2 handelt es sich um einen Weltklasseteppich aus Seide fur dessen Herstellung etwa elf Jahre benotigt wurden Umrechnung von Radj auf Knoten Bearbeiten Die Knotendichte von Tabris Teppichen wird in Radj angegeben Die persischen Angaben fur Knupfdichten sind in Knoten auf der Kette pro Radj gerechnet Dabei entspricht die Lange von einem Radj etwa 7 Zentimeter also 0 07 Meter Ein Meter entspricht demnach 14 29 Radj und die Knoten pro Laufmeter Kette berechnen sich aus Radj x 14 29 Ein Teppich mit 22 Knoten pro Radj hat demnach 310 Knoten pro Laufmeter Kette weil 22 14 29 314 Um auf ubliche Knotenzahl pro Quadratmeter umzurechnen gilt Radj x Radj x 14 29 14 29 Radj x Radj x 204 Die Angabe 22 Radj Teppich beispielsweise entspricht einer Knupfdichte von 100 000 Knoten pro Quadratmeter Berechnung 22 22 204 98 736 also nahezu 100 000 Das Knupfen Bearbeiten Zu Beginn muss immer ein Stuck Kelim gewebt werden Dabei werden die Schusse eingetragen und festgeschlagen um der ersten Knotenreihe des entstehenden Knupfteppichs Halt zu geben Zum Knupfen eines Knotens wird ein Faden in der entsprechenden Farbe gewahlt Mit einem Knupfmesser Tich wird von dem uber der Knupferin hangenden Knaueln ein Fadenstuck abgeschnitten Der Faden wird um zwei benachbarte Kettfaden geschlungen so dass das rechte Fadenende hervorschaut Die Schlinge wird straff nach unten gezogen und wahrend des Hinunterziehens auf Hohe des rechten Fadenendes abgeschnitten So wird mit jedem Kettenpaar verfahren Fur den Gordesknoten wird in einigen Regionen ein Spezialmesser genutzt Die Spitze dieses Tabriz Knupfhakens ist mit einem Hakchen versehen so kann mit ihm der rechte Kettfaden ergriffen und die rechte Halfte des Knotens gezogen werden Nach dem Fertigstellen der ersten Reihe von Knoten werden zwei oder mehrere Schusse eingezogen das heisst die Schussfaden werden wechselweise durch die Kettfaden gefuhrt Werden die Schussfaden nicht uber die gesamte Breite des Teppichs durchgefuhrt entstehen sogenannte Faulenzerlinien Dann werden Knoten und Schusse durch Schlage mit einem holzernen oder metallenen Kamm verdichtet und es folgt die nachste Reihe von Knoten So gewinnt der Teppich Reihe um Reihe von unten nach oben seine Lange Die Gesamtheit der eingeknupften verschiedenfarbigen Knoten bildet den Flor mit dem gewunschten Muster Den oberen Abschluss der fertigen Knupfarbeit bilden wiederum wie zu Beginn einige Reihen fest verwebter Schussfaden in Kelimart Ersatzweise wird ein entsprechender Sicherungsfaden eingefuhrt Beide Varianten haben die Aufgabe das Ablosen der Randknoten vom Gewebe zu verhindern Die seitlichen Abschlusse bilden die Randbefestigung an den Langsseiten der Teppiche Sie entstehen durch Umwickeln der Kanten mit dem passenden Material Die durchlaufenden Kettfaden sind am fertigen Stuck als Fransen an den Schmalseiten sichtbar 45 Das Scheren Bearbeiten Der Flor muss nach dem Knupfen auf eine einheitliche Hohe gebracht werden Durch das Scheren wird der Flor niedriger und das Muster tritt klarer hervor Feine detaillierte Knupfung erfordert einen niedrigen Flor Teppiche mit groberer Knupfung konnen einen langeren Flor aufweisen Das Scheren erfolgte fruher mit speziellen Messerklingen oder grossen flachen Scheren Heute werden Teppiche mit Maschinen geschoren die Schleifmaschinen ahnlich sehen und die abgeschnittenen Fasern gleich absaugen Indem der Flor entlang von Farbverlaufen tiefer ausgeschoren oder geschnitten wird kann ein Reliefeffekt entstehen Wasche Bearbeiten nbsp Nach der Wasche trocknen die Teppiche auf den Hausdachern in Waramin Iran Ein Teppich mit schlecht gewaschener Wolle ist immer schwerer schmutzempfindlicher und gegen Motten anfalliger Die Wollwasche ist in der Manufaktur einer der wichtigsten Aufbereitungsfaktoren Es handelt sich dabei um einen mehrstufigen Prozess wie Vorwasche Hauptwasche und diverse Spulgange Dadurch werden lose Fasern entfernt uberschussige Farbe ausgespult und Glanz erreicht der Flor ordnet und glattet sich und das Muster tritt deutlicher hervor Vormals wurde das fertige Stuck einfach in das fliessende Wasser eines Baches getaucht und zum Trocknen in die Sonne gehangt Eine gute Wasche kann viele Wirkungen hervorrufen die sich im Laufe der Zeit von selbst einstellen sie kann das Rot leuchtend belassen oder es zu Nuancen von Rosa Rost Kupfer bis Braun Gold oder Beige dampfen 46 Luster Florglanz wird vielfach durch eine Chlor oder Glanzwasche erreicht In den Knupfereien wird der Teppich nach dem Waschen gespannt getrocknet und weichgeklopft Muster und Stil BearbeitenOrientteppiche sind bekannt fur die reiche Vielfalt ihrer Farben und Muster und haben gemeinsame traditionelle Merkmale die sich seit Jahrhunderten nicht verandert haben Die meisten Teppiche sind rechteckig es finden sich gelegentlich quadratische runde und sechseckige Formen Innerhalb dieser rechteckigen Form sind nahezu alle Muster in ein Mittelfeld und eine Bordure aufgeteilt Die Bordure oder der Rahmen setzt sich meist aus Streifen unterschiedlicher Breite zusammen Mit der Ausnahme eines durch ungleiches Scheren des Flors erzeugten Reliefeffekts entsteht ein Teppichmuster immer durch die zweidimensionale Anordnung von verschiedenfarbigen Knoten Jeder eingeknupfte Knoten kann als ein Bildpunkt oder Pixel eines Bildes angesehen werden das aus vielen Reihen von Knoten erzeugt wird Je geschickter die Knupfenden oder im Fall von Manufakturteppichen die Entwerfenden desto feiner ist das Muster ausgearbeitet Die formale Gestaltung des Innenfeldes kann nach folgenden Grundmustern vorgenommen werden Muster des Mittelfeldes Bearbeiten Medaillonmusterung Das Hauptmotiv befindet sich in der Mitte des Feldes oder mehrere kleine Medaillons sind auf einer Langsachse hintereinander angeordnet Eckviertel die meist einem Viertel des Hauptmotivs entsprechen befinden sich in den Ecken des Feldes Bei einem leeren Mittelfeld mit oder ohne Medaillon wird von Spiegelteppichen gesprochen Feldermusterung Der Fond wird in mehrere rechteckige oder quadratische Felder Rauten oder in Diagonalstreifen aufgeteilt Rapportmusterung Diese Musterung entsteht durch mehrfache Wiederholung gleicher Motive oder Motivkombinationen im Teppichinnenfeld All over Bilderteppich Der gesamte Fond ist in Form bildlicher Darstellungen Garten Jagd Pflanzen Tier Vasenteppich gestaltet Gebetsteppich Das Charakteristische dieser Teppiche ist die Darstellung der Gebetsnische Mihrab im Innenfeld Unterteilung nach Mustern Bearbeiten Eine grobe Einteilung der Muster kann in drei Kategorien erfolgen der rektilineare oder geometrische Stil der kurvilineare oder florale Stil der figurale Stil der sich auf Menschen und Tiere beziehtMuster Typen nbsp Rektilineare oder geometrische Muster nbsp Kurvilineare oder florale Muster nbsp Figurliche DarstellungBeispiele nbsp Serapi Teppich Herisgebiet uberwiegend rektilinear geometrisch nbsp Persischer Bildteppich Bachtiari im figuralen StilDer geometrische Stil verwendet die gerade Linie mit horizontalen vertikalen und diagonalen Abschnitten und bildet daraus seine verschiedenen Muster In Anatolien dominierte der geometrische Stil der vom 11 13 Jahrhundert unter der Dynastie der Seldschuken stark entwickelt wurde bis zum Ausgang des 15 Jahrhunderts Die Musterung erstreckt sich uber das gesamte Mittelfeld Geometrische Muster wie achteckige Sterne hakenbesetzte Oktogone und Quadrate finden sich in der gesamten nachfolgenden Teppichkunst Vorderasiens wieder Der florale Stil hingegen verwendet die gekrummte Linie Deshalb wird vom kurvilinearen Stil gesprochen Die persischen Kunstler der Safawidenzeit waren Schiiten und ihnen waren die figurlichen Darstellungen gestattet sofern sie im spirituellen oder kontemplativen Zusammenhang verwendet wurden Sie hatten die Aufgabe durch epische oder mythische Szenen eine Vorstellung vom Paradies zu geben oder moralische Auffassungen darzulegen Die indischen Moguln orientierten sich stark an den persischen Hofen Arabeske Eslimi Rumi Bearbeiten nbsp Schmuckdetail Imam Moschee in Isfahan nbsp Geflieste Kuppel der Imam Moschee in IsfahanDas in Persien als Eslimi oder Islimi bezeichnete Muster ist in Europa als Arabesken Dessin gelaufig Die turkische Bezeichnung fur dieses Ornament lautete Rumi Bei der Arabeske handelte es sich um eine Laubranke die aus zwei Elementen bestand einer gespaltenen Blattvolute die sich wiederholte sowie einer verbindenden Ranke Das Rankenwerk war ausserst wandlungsfahig in seiner Erscheinungsform seine meist spiralformig gebogenen Einzelformen konnten auf die verschiedensten Arten miteinander verflochten und ineinander verschlungen sein Es ist wohl das orientalischste aller Muster und entstammt ursprunglich der schon fruh im Orient gepflegten hohen Kunst der Fayencearbeiten Die Kuppeln der Moscheen und anderer Gebaude sind oft gedeckt mit reich verzierten Kacheln die durch ihre Glasierung Wind und Wetter trotzen Nach diesem vorbildlichen Farb und Musterspiel wird das entsprechende Teppichmuster mit Bluten Pflanzen Zweig und Rankenornamenten geknupft Gepaart mit stilisierten Blattern Gabelranken und Wolkenbandornamenten wird dieses Gesamtmuster zum Eslimi Muster 47 Gartendarstellungen Bearbeiten nbsp Tschahar Bagh auf einem Teppich des 17 Jahrhunderts aus Isfahan nbsp nbsp Linkes Bild al Jami Miniatur fruhes 16 Jh Rechtes Bild Bellini Teppich Anatolien spates 15 fruhes 16 Jh Ein wesentliches Element der islamischen Architektur ist die Gestaltung von Garten und ihre Gleichsetzung mit dem Paradiesgarten In der klassischen persisch islamischen Form des Tschahar Bagh findet sich ein rechteckiger bewasserter und bepflanzter Platz durchschnitten von erhohten Wegen die den Platz meist in vier gleiche Abschnitte teilen Die Idee einen Garten mit dem Paradies gleichzusetzen stammt aus der persischen Kultur Aus dem Achamenidenreich uberliefert Xenophon in seinem Dialog Oeconomicos die Beschreibung von Paradeisoi Lustgarten die die persischen Herrscher uberall in ihre Reich anlegten Die fruheste rekonstruierbare persische Gartenanlage wurde in den Ruinen der Stadt Pasargadae ausgegraben 48 Die Gestaltung der Palastgarten der Sassaniden in Persien hatte derartige Wirkung dass der altpersische Begriff fur Garten Paradaidha als Paradies in viele europaische Sprachen sowie ins Hebraische entlehnt wurde wo bis heute der Ausdruck Pardes verwendet wird Die Form des persischen Gartens fand weite Verbreitung in der islamischen Welt 49 Die klassische Gartengestaltung findet sich auf den Teppichen als gewebte Garten wieder Motiv und Musterentwicklung Bearbeiten In einem traditionellen uber Jahrhunderte ausgeubten Kunsthandwerk wie dem Teppichknupfen stehen Motive und Muster nicht unveranderlich fest sondern sind dauernden Veranderungen unterworfen praktisch mit jedem neu angefertigten Stuck Manche dieser Veranderungen erfolgen eher passiv und beruhen auf der menschlichen Kreativitat oder auf Versuch und Irrtum einzelner Knupfer Solche Abweichungen sind nicht vorhersehbar und eher zufallig 50 Die aktive Anpassung von ubernommenen Motiven an eine eigenstandige kunstlerische Tradition erfolgt oft in einem gestalterischen Prozess der als Stilisierung bezeichnet wird Grundregeln der Motiventwicklung Bearbeiten Im Zuge ihrer Weitergabe von Generation zu Generation innerhalb desselben Dorfs oder Volksstamms verandern sich gegebene Muster im Lauf der Zeit Veranderungen erfolgen auch wenn ein Muster wandert also von einem Stamm Dorf oder einer Manufaktur ubernommen und angepasst wird Peter Stone identifizierte funf Grundregeln der Motiventwicklung 51 Motive entwickeln sich vom Komplizierten zum Einfachen hin Motive die ursprunglich rektilinear gewesen sind verandern sich weniger stark als ursprunglich kurvilineare Muster Einzelne Elemente aus zusammengesetzten komplexen Mustern werden aus dem Zusammenhang genommen und in anderen Kombinationen von Elementen oder Motiven verwendet Entlehnte Motive und Muster werden dem traditionellen Stil der Knupfer die sie ubernommen haben angepasst und mit dem bestehenden Musterrepertoire kombiniert Motive wandern von den Stadten zu den Dorfern und Stammen selten umgekehrt Stilisierung Bearbeiten Stilisierung ist ein aktiver Prozess und bezeichnet die Aneignung fremder Motive und ihre Integration in den eigenen Mustervorrat beispielsweise die Ubernahme von Mustern aus den Hof und Stadtmanufakturen in Dorf oder Nomadenteppiche Fur osmanische Gebetsteppich Muster ist dieser Prozess sehr gut dokumentiert 52 Stilisierung bezeichnet eine Reihe kleiner schrittweiser Veranderungen sowohl in der Gesamtgestaltung als auch in den Details kleinerer Muster und Ornamente im Lauf der Zeit Im Ergebnis kann sich ein Muster so weit verandern und vom ursprunglichen Vorbild entfernen dass dieses kaum mehr wiederzuerkennen ist In der kunstgeschichtlichen Tradition der Wiener Schule um Alois Riegl wurde der Prozess der Stilisierung eher als Degeneration eines Musters aufgefasst Heute wird die Stilisierung eher als echter kreativer Prozess innerhalb einer eigenstandigen kunstlerischen Tradition verstanden 53 Fur die Stilisierung lassen sich Regeln ableiten Motive entwickeln sich 51 von Tierformen animalischen zu pflanzlichen floralen Formen von naturalistischen uber impressionistische hin zu abstrakten Formen von kurvilinearer zu rektilinearer Gestaltung von asymmetrischen zu symmetrischen Formen Die Analyse der Motive und Muster von Orientteppichen erlaubt es sie einer einheitlichen Gruppe zuzuordnen und scheinbar ganz unterschiedliche Motive in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen Vorausgesetzt Belegstucke sind in ausreichender Zahl erhalten konnen Motive einer kunstlerischen oder Stammestradition zugeordnet und ihre Veranderungen im Lauf der Zeit nachvollzogen werden In manchen Fallen beispielsweise wenn Motive und Muster aus chinesischer kaukasischer oder turkmenischer Tradition in Westanatolien nachgewiesen werden spiegeln die Muster die Geschichte der Volksstamme und ihrer Wanderungen wider 54 Stilisierung am Beispiel des anatolischen Gebetsteppichs nbsp Osmanischer Gebetsteppich der Hofmanufaktur Bursa spates 16 Jh Sammlung James Ballard Metropolitan Museum of Art nbsp Anatolischer Gebetsteppich 18 Jh nbsp Gebetsteppich aus Bergama spates 19 Jh Bildsprache und Symbolik des Orientteppichs BearbeitenOrientteppiche unterschiedlicher Herkunft weisen haufig gemeinsame Motive auf Vielfach versuchte man den moglichen Ursprungen und der Bedeutung der Ornamente auf die Spur zu kommen indem sie als Symbole verstanden wurden Geknupfte Motive der Volkskunst unterliegen im Lauf der Zeit passiven Veranderungsprozessen da sie der menschlichen Kreativitat Versuch und Irrtum unvorhersehbaren Abweichungen 50 sowie dem mehr aktiven Prozess der Stilisierung unterworfen sind Der letztere Vorgang ist gut dokumentiert denn die Einbeziehung von kunstlerischen Entwurfen und Mustern der Stadtwerkstatten in die Arbeit der landlichen Dorfbewohner und Nomaden kann anhand erhaltener Teppiche nachvollzogen werden Daraus folgt dass die Produkte der traditionsverbundenen dorflichen oder Nomadenweber eher fur die Analyse der Bildsprache und Symbolik des Teppichmusters in Betracht kommen als die kunstlerischen und kunstlichen Musterentwurfe der Werkstattproduktion 53 Das Wissen um die ursprungliche Bedeutung der Muster und Ornamente ist in den Herkunftslandern aufgrund des Abbruchs der gewachsenen Tradition weitgehend verloren gegangen 55 Das Interesse westlicher Betrachter richtet sich bevorzugt auf erkennbare Elemente auf Ornamente die etwas darstellen konnten Es wird daher diskutiert ob die Suche nach der Bedeutung von Symbolen eher einer durch die westliche bildende Kunst voreingenommenen Sichtweise folgt der zufolge ein Muster realistisch oder abstrakt als Abbildung mit realem oder symbolischem Inhalt zu verstehen ist 56 Verbunden mit dem Mangel an erhaltenen Dorf und Nomadenteppichen aus alterer Zeit die als Belege fur die wissenschaftliche Analyse dienen konnten fuhrt dies haufig zu Spekulationen uber die Ursprunge und Bedeutungen von Mustern und manchmal zu unbewiesenen Behauptungen Die Kulturhistorikerin May H Beattie 1908 1997 57 schrieb 1976 58 Die Symbolik der orientalischen Teppichmuster war kurzlich Thema vieler Artikel Viele der veroffentlichten Ideen sind von grossem Interesse Es ware allerdings nicht klug ein solches Thema ohne tiefe Kenntnis der ostlichen Philosophie zu diskutieren denn es bietet viel unzuverlassigen Stoff fur ungezugelte Phantasien Man kann bestimmte Dinge wohl einfach glauben besonders auf religiosem Gebiet ist es manchmal nicht moglich sie zu beweisen Solche Ideen verdienen vorsichtige Aufmerksamkeit May H Beattie Carpets of central Persia 1976 S 19 Zwei grundlegende Elemente der Bildsprache des Orientteppichs sind Symmetrie und die Selbsterganzung von Mustern Symmetrie Bearbeiten Symmetrie ist ein grundlegendes Werkzeug des menschlichen Verstands um Informationen zu verarbeiten Aus einem weiten Bereich moglicher Symmetrien wahlt jede kulturelle Gruppe eine Anzahl aus mit deren Hilfe sie mit Informationen umgeht und sie bewahrt 59 In der Musterbildung von Orientteppichen ist die Spiegelsymmetrie bedeutsam sowohl in der Komposition der gesamten Teppichflache als auch eines einzelnen Ornaments Einfache geometrische Elemente wie das Quadrat weisen sowohl in der waagerechten als auch in der senkrechten Achse Spiegelsymmetrie auf Das gleichschenklige Dreieck in Spiegel oder Rotationssymmetrie oder das Kreuz sind einfache Formen die den Gesetzen der Symmetrie genugen Komplexere Motive wie das Elibelinde oder das Bogen oder Gebets nischenmuster konnen als Weiterentwicklung der Symmetrieregel unter bestimmten kulturellen beispielsweise religiosen Einflussen verstanden werden Haufig wird die Spiegelsymmetrie durch Dopplung des Motivs wieder eingefuhrt beispielsweise bei Doppelnischen Teppichen Komplexere Motive wie menschliche oder Tierfiguren sind nur dann in Einklang mit der Symmetrieregel zu bringen wenn sie in abstrahierter Form stilisiert dargestellt werden Davies erlautert die Regeln der Symmetrie im Detail am Beispiel des anatolischen Kelim 60 Selbsterganzende reziproke Muster Bearbeiten Gewohnlich wird eine Abbildung in einem Kontext gesehen beispielsweise ein Muster auf einem Hintergrund Ein selbsterganzendes reziprokes Muster ist komplexer die Vorherrschaft des Musters uber den Hintergrund ist aufgehoben Ein Ornament kann abwechselnd starker hervortreten oder optisch in den Hintergrund geraten aus dem sich gleichzeitig ein neues Muster herausbildet abhangig davon wie die Wahrnehmung ausgerichtet wird Einfache Beispiele fur selbsterganzende Muster in Orientteppichen sind Bordurenmuster wie Maander selbsterganzende Zinnen oder Pfeil Muster oder ein als laufender Hund bekanntes Muster das haufig in anatolischen und kaukasischen Teppichen vorkommt Selbsterganzende Muster tragen dazu bei dass ein Teppichmuster als dynamisch erlebt wird da sich die Balance der Motive standig andert 61 nbsp Horizontale und vertikale Symmetrie und reziproke Randmuster am Beispiel eines antiken anatolischen Kelim aus der Konya Region nbsp Anatolischer Kelim mit reziproken Mustern nbsp Anatolischer Kelim mit reziproken Mustern am rechten Rand ein laufender Hund Ornament Schutzsymbole Bearbeiten Schutzsymbole gegen Boses finden sich haufig auf osmanischen und spateren anatolischen Teppichen Der turkische Begriff fur diese Amulette ist nazarlik wortl Schutz vor dem bosen Blick Ein apotropaisches Symbol ist wahrscheinlich das Cintamani Motiv das oft auf den weissgrundigen Selendi Teppichen der Usak Region abgebildet ist und aus drei Kugeln und wellenformigen Bandern besteht Es dient demselben Zweck wie schutzende Inschriften beispielsweise Gott moge schutzen die ebenfalls in Teppiche eingeknupft werden Ein dreieckiger Talisman Anhanger die mosca wird in anatolischen persischen kaukasischen und zentralasiatischen Teppichen abgebildet 62 Stammeszeichen Bearbeiten Manche Teppiche zeigen Symbole die wie Stammeswappen verwendet werden und es moglich machen ihre Herkunft aus einem Volksstamm oder einer ethnischen Gruppe zu bestimmen Das gilt besonders fur turkmenische Knupftextilien die Reihen verschiedener medaillonartiger vieleckiger Muster abbilden welche als Gul bekannt sind Der Ursprung dieser Muster kann auf Abbildungen der Lotosblute oder des alten chinesischen Wolkenkragen Ornaments in der buddhistischen Kunst zuruckgefuhrt werden Es erscheint jedoch fraglich ob diese Ursprunge noch bewusst waren 63 Kufische Borduren Bearbeiten nbsp Kufische Schriftzeichen nbsp Lotto Teppich mit kufischer Bordure 16 JahrhundertAlte anatolische Teppiche weisen haufig ein geometrisches Bordurenmuster auf das aus einer Abfolge wiederholter langer und kurzer pfeilspitzenartiger Ornamente besteht Aufgrund ihrer Ahnlichkeit mit den kufischen Buchstaben alif und lam werden Borduren mit diesen Ornamenten kufische Borduren genannt Diese beiden Buchstaben sollen eine Kurzform des Wortes Allah darstellen Eine andere Theorie bringt dieses Ornament mit aufgesplitterten Palmettenmustern in Verbindung Das alif lam Motiv findet sich schon auf den fruhen anatolischen Teppichen aus der Esrefoglu Moschee in Beysehir 64 Symbolik des Gebetsteppichs Bearbeiten nbsp Schirwan Gebetsteppich mit rechteckiger Nische und eingeknupften Handsymbolen sowie einer MoscheelampeDie Symbole des islamischen Gebetsteppichs sind einfacher zu verstehen Ein Gebetsteppich ist durch die Darstellung des Gebetsnische gekennzeichnet die die Richtung nach Mekka hin angibt Haufig hangen eine oder mehrere Moscheelampen von der Spitze des Bogens herab ein Hinweis auf den Lichtvers des Koran Manchmal sind ein Kamm oder Wasserkrug abgebildet eine Erinnerung sich zu waschen und bei Mannern sich die Haare zu kammen bevor das Gebet beginnt Stilisierte Hande konnen in den Flor geknupft sein die anzeigen sollen wo die Hande der Betenden zu liegen kommen sollten Diese Symbole werden auch als hamsa oder Hand der Fatima bezeichnet und sind ein Schutzamulett gegen den bosen Blick Detailliertere Informationen zum Ursprung von Ornamenten und Mustern in Orientteppichen finden sich in folgenden Veroffentlichungen Valentina G Moshkova Carpets of the people of Central Asia of the late nineteenth and twentieth centuries Tucson 1996 Russische Ausgabe 1970 65 Schuyler Camman The Symbolism of the cloud collar motif 66 J Thompson Aufsatz Centralized Designs 63 James Opie Tribal Rugs of Southern Persia Portland Oregon 1981 67 James Opie Tribal rugs 1992 68 Walter B Denny How to read Islamic carpets 62 Elibelinde Motiv Bearbeiten Denny versteht das Muster als stilisierte Nelkenblute deren Entwicklung er im Detail und in ununterbrochener Linie von osmanischen Hofteppichen des 16 Jahrhunderts ableitet 53 Bruggemann und Boehmer verstehen das Motiv aufgrund ihrer Muster Strukturanalysen als oberen bzw unteren senkrechten Kreuzarm der anatolischen Form des Yun chien des chinesischen Wolkenkragen Motivs 69 nbsp nbsp nbsp nbsp Variationen des Elibelinde MotivsAlter und Datierung BearbeitenDie Bestimmung des Alters eines Teppichs ist wichtig um die Entwicklung von Techniken und Mustern in einer bestimmten Region oder gestalterischen Tradition nachvollziehen zu konnen Mogliche Ansatze zur Altersbestimmung sind In den Teppich selbst eingearbeitete oder nachtraglich aufgeschriebene Daten Vergleich eines Teppichmusters mit Abbildungen von Teppichen in islamischen Buchillustrationen und Miniaturen oder auf europaischen Gemalden Schriftliche Aufzeichnungen in Archiven oder Sammlungsverzeichnissen Datierung aufgrund der Fundumstande und mit Hilfe datierbarer anderer Funde bei archaologischen Ausgrabungen Naturwissenschaftliche Analysen des verwendeten Materials oder der Farben Teppiche mit Inschriften Bearbeiten Orientteppiche weisen nicht selten eingeknupfte Jahreszahlen auf Diese gehen auf die islamische Zeitrechnung zuruck und lassen sich in den gregorianischen Kalender umrechnen indem von der vorhandenen islamischen Jahreszahl drei Prozent ab und zu dieser Zahl 622 zugezahlt werden Im Jahre 622 beginnt die islamische Zeitrechnung mit der Hidschra der Flucht Mohammeds nach Medina Da 33 Mondjahre 32 Sonnenjahre unserer Zeitrechnung entsprechen sind 3 abzuziehen Es stehen Umrechnungskalender 70 zur Verfugung Die altesten bekannten Teppiche mit einer eingeknupften Jahreszahl sind die Ardabil Teppiche Ihre Inschrift lautet Ich kenne keine andere Zuflucht in dieser Welt als Deine Schwelle Es gibt keinen Schutz fur mein Haupt ausser dieser Tur Das Werk des Sklaven der Schwelle Maqsud aus Kashan im Jahr 946 Eingeknupfte Inschrift der Ardabil Teppiche Das AH Jahr 946 entspricht AD 1539 40 sodass der Ardabil Teppich in die Regierungszeit Schah Tahmasp I datiert werden kann der die Teppiche fur das Grabmal Sheikh Safi ad Din Ardabilis in Ardabil den geistlichen Vater der Safawidendynastie gestiftet hatte Eine weitere Inschrift steht auf dem Jagdteppich der im Mailander Museo Poldi Pezzoli aufbewahrt wird Demnach wurde dieser Teppich im Jahr 949 AH AD 1542 3 geknupft Durch die Sorgfalt des Ghyath ud Din Jami wurde vollendetDieses beruhmte Werk das uns durch seine Schonheit beruhrt Im Jahre 949 Inschrift des Mailander Jagdteppichs Meist sind Datumsinschriften auf Teppichen nicht eindeutig zu lesen Ein Teppichmuster kann von einem alteren Teppich kopiert worden sein das eingeknupfte Datum kann sogar durch Ersetzen einzelner Knoten verandert und gefalscht werden um einen Teppich alter und wertvoller zu machen Manchmal sind die eingeknupften Zahlen unleserlich weil vielleicht Zahlen die wegen Analphabetismus nicht verstanden werden konnten eher wie Ornamente nachahmend wiedergegeben wurden In seltenen Fallen sind Orientteppiche durch nachtraglich angebrachte Inschriften zu datieren Kostbare Orientteppiche waren Teil der Turkenbeute aus der Belagerung von Wien die am 12 September 1683 endgultig abgeschlagen wurde Die neuen christlichen Eigentumer berichteten in Briefen stolz von ihren Plunderungen Es sind noch Teppiche erhalten die Aufschriften mit dem Namen des neuen Eigentumers enthalten sowie dem Datum ihrer Inbesitznahme A D Wilkonski XII septembris 1683 z pod Wiednia A D Wilkonski 12 September 1683 Wien Inschrift auf der Ruckseite eines orientalischen Schah Abbas Teppichs fruher Sammlung Moore heutiger Ort unbekannt 31 Besonders gut dokumentiert sind bestimmte Teppiche die als Handelsware aus dem osmanischen Reich uber Siebenburgen nach Westeuropa gelangten und als Siebenburger Teppiche bekannt sind Als Prestigestucke von hohem Wert wurden sie von den Einwohnern Siebenburgens geschatzt und in grosser Zahl als Kirchenschmuck gestiftet wo sie uber die Jahrhunderte erhalten geblieben sind Aufzeichnungen aus Archiven und Inschriften auf den Teppichen selbst geben Auskunft uber die Daten des Erwerbs oder der Stiftung nbsp Inschrift auf einem Selendi Teppich in der Schassburger Klosterkirche TESTAMENTUM HENRICI KEYSER DERSCH 1661 Nachlass von Heinrich Keyser dersch 1661 71 SUO SUMTU MARTINI VAGNERI ANNO 1675Aus eigenen Mitteln des Martin Wagner im Jahre 1675 71 RECORD ERGO IN HON DEI ET ORNAM ECCLAE IOH Also gestiftet zur Ehre Gottes und zum Schmuck der Kirche Joh an 72 Inschriften auf Siebenburger Teppichen Vergleich mit gemalten Abbildungen Bearbeiten Hauptartikel Orientteppiche in der Renaissancemalerei nbsp nbsp Linkes Bild Unbekannter Maler Die Somerset House Konferenz 19 August 1604 1475 1483 Rechtes Bild Kleingemusterter Holbeinteppich Anatolien 16 Jh nbsp Zayn al Abidin bin ar Rahman al Jami Miniatur fruhes 16 Jhdt Walters Art MuseumEine wichtige Quelle fur die kunsthistorische Einordnung von Knupfteppichen bietet ihre Darstellung auf turkischen und persischen Miniaturen und Illuminationen Die uns bekannten Teppiche aus der gleichen Zeit unterscheiden sich haufig so sehr von den Abbildungen in der islamischen Kunst dieser Zeit dass sie oftmals wenig Ansatzpunkte fur eine Datierung und Klassifikation erhaltener Teppiche bieten Mangels besserer Informationen werden in der Fruhzeit ihrer kunsthistorischen Erforschung einige anatolische Teppichtypen nach den europaischen Malern benannt die sie auf ihren Bildern dargestellt hatten und datiert sind sie nach der Entstehungszeit der Gemalde Erfunden wurde diese Methode von Julius Lessing der 1871 sein Buch Altorientalische Teppichmuster veroffentlichte Er bezog sich uberwiegend auf europaische Gemalde weniger auf erhaltene Teppiche weil diese zu seiner Zeit noch nicht gezielt gesammelt wurden und er davon ausging dass kaum noch Exemplare erhalten geblieben seien 73 So erhielten die Lotto und Holbein Teppiche beispielsweise ihre Namen von den Renaissancemalern Lorenzo Lotto und Hans Holbein die eine Reihe dieser Knupfteppiche in ihren Werken abbildeten Die Begriffe blieben in Gebrauch als genauere Informationen verfugbar wurden weil sie wegen ihrer Eingangigkeit die Verstandigung uber die jeweiligen Mustertypen erleichtern Die Methode der Datierung durch Vergleich mit europaischen Gemalden wurde von Wissenschaftlern der Berliner Schule Wilhelm von Bode Friedrich Sarre Ernst Kuhnel und Kurt Erdmann entwickelt Demzufolge ist ein Teppich mindestens so alt wie das Gemalde auf dem er abgebildet ist Das Gemalde gibt den Terminus ante quem fur die Datierung vor Da mit dieser Methode nur Teppiche datiert werden konnen die nach Europa gelangt waren und den Malern als Vorlage dienen konnten hilft die Methode bei der Altersbestimmung von Flachgeweben und den Teppichen der dorflichen und nomadischen Tradition nicht weiter denen das Interesse der Kunsthistoriker gilt Uberwiegend sind auf diesen Bildern nur Teppiche die als Handelsware vor allem aus Anatolien nach Europa gelangten Im Gegensatz zu den auf diese Weise gut dokumentierten anatolischen Teppichen werden vor dem 17 Jahrhundert keine persischen Teppiche auf europaischen Gemalden abgebildet 74 Schriftliche Aufzeichnungen Bearbeiten Die schriftlichen Quellen zu einer praziseren Datierung und Herkunftsbestimmung werden wahrend des 17 Jahrhunderts reicher Safawidische Teppiche kamen mit der Intensivierung des diplomatischen Austauschs haufiger als Geschenke in europaische Stadte und Staaten 1603 schenkte Schah Abbas I dem venezianischen Dogen Marino Grimani einen Teppich mit eingewobenen Gold und Silberfaden Europaische Adelige fingen an Teppiche direkt bei den Manufakturen von Isfahan und Kaschan zu bestellen die in der Lage waren spezielle Muster beispielsweise europaische Wappen in die Teppiche zu knupfen Gelegentlich ist der Erwerb genau nachvollziehen 1601 wurde der Armenier Sefer Muratowicz vom polnischen Konig Sigismund III Wasa nach Kaschan entsandt um acht Teppiche mit dem eingeknupften Wappen des polnischen Herrscherhauses zu bestellen Am 12 September 1602 konnte Muratowicz dem Konig die Teppiche und seiner Schatzkanzlei die Rechnung fur Teppiche und Reisekosten vorlegen 74 Im Jahre 1633 berichtet Evliya Celebi 75 der im Hofdienst bei Sultan Murad IV stand dass es 111 Teppichhandler in der Gilde von Istanbul gab und erwahnte vierzig Geschafte in denen Teppiche aus Izmir Thessaloniki Kairo Isfahan Usak und Kavala verkauft wurden Nicht zuletzt sind es in grosser Zahl erhalten gebliebene Inventarlisten aus Klostern Schlossern Museen Herrscherhausern und Privatbesitzen welche Teppiche auflisten und zumindest ein jeweiliges Mindestalter von den in den Listen angegebenen Stucken belegen Allerdings ist der Ort der Entstehung selbst bei einigen beruhmten Teppichen teilweise umstritten weil die Inventarlisten oft nur ungenaue Beschreibungen bieten In den Habsburger Nachlassverzeichnissen erscheint zum Tod Erzherzog Karl II 1590 der wenig hilfreiche Eintrag Turggische fuestepich gross und klain drei 76 Differenziertere Aufzeichnungen bieten vor allem Inventare aus Venedig das schon seit dem fruhen 14 Jahrhundert enge Handelsbeziehungen zum Osmanischen Reich und zu Persien unterhielt Die von den Venezianern verwendeten Handelsnamen geben keine Auskunft uber die Struktur oder das Muster von Teppichen Mamlukenteppiche aus Kairo hiessen cagiarini die aus Damaskus damaschini barbareschi kamen aus Nordafrika rhodioti und turcheschi aus dem Osmanischen Reich und Teppiche aus dem Kaukasus waren als simiscasa bekannt 77 Archaologische Funde Bearbeiten Die wenigen erhaltenen fruhesten Teppichfragmente und Teppiche wie der Pasyryk Teppich konnen anhand ihrer Fundumstande und im Vergleich mit anderen Funden am gleichen Ort datiert werden Archaologische Funde von Textilien sind materialbedingt sehr selten Jahrhundertelange Lucken zwischen den einzelnen Funden erlauben keine kontinuierliche Datierung sondern werfen eher Schlaglichter auf einzelne sehr alte Exemplare Naturwissenschaftliche Analysen Bearbeiten Mit der Erfindung der Spektroskopie der Chromatographie und der Radiocarbonmethode verbesserten sich Analyse und Altersbestimmung organischer Materialien Diese Methoden werden auch bei Teppichen eingesetzt Spektroskopie und Chromatographie helfen besonders bei der Bestimmung von Farben Werden in einem Teppich synthetische Farben nachgewiesen kann er nicht alter sein als die ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts eingesetzten Farbstoffe Im Falle des Nachweises von Indigosulfonsaure kann die Wolle fruhestens in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gefarbt worden sein Die Methoden waren daruber hinaus wichtig fur die Bestimmung naturlicher Farben durch Vergleich mit den Pigmenten die zum Farben in antiken Teppichen verwendet wurden 78 Durch Nachweis fur eine geografische Region spezifischer Farbpigmente kann ein Teppich einer Region zugeordnet werden Die Radiokarbonmethode hat sich als besonders nutzlich zur Altersbestimmung antiker Teppiche erwiesen Die Methode weist leider bei Material das junger ist als 1200 n Chr erhebliche Ungenauigkeiten auf so dass mit ihrer Hilfe nur ein oft zu breites Altersspektrum angegeben werden kann Eine Weiterentwicklung der Radiokarbonmethode die Beschleuniger Massenspektrometrie wurde mit widerspruchlichen Ergebnissen ebenfalls bei anatolischen Flachgeweben eingesetzt 79 Alle naturwissenschaftlichen Analysen sind aufwandig und teuer und stehen deswegen nur in begrenztem Umfang zur Verfugung Vier soziale Schichten Hof und Stadtmanufaktur Dorfer und Nomaden Bearbeiten nbsp Kultureller Kontext der Teppichfabrikation Stadt Dorf NomadenstammDer wissenschaftlichen Tradition der Wiener Schule um Alois Riegl zufolge erlebt jede kunstlerische Produktion einen Hohepunkt sowie ihren anschliessenden Niedergang Demnach wurde beispielsweise ein von Nomaden geknupfter Teppich lediglich eine degenerierte Abwandlung der Gestaltung von Hof und Stadtmanufakturen darstellen Kurt Erdmann erkannte dass die unterschiedlichen Strukturen und Muster jeweils eigenstandigen Traditionen aus vier sozialen Schichten entspringen und getrennt voneinander betrachtet werden mussen Teppiche unterschiedlichen Stils wurden zur gleichen Zeit von und fur den koniglichen Hof in kommerziell orientierten Manufakturen in den grossen Stadten aber auch fur den eigenen Bedarf und den Handel von den Einwohnern landlicher Dorfer und den nomadisch lebenden Stammen geknupft 80 Die ausgefeilten Muster der Hof und Stadtmanufakturen werden von den dorflichen und nomadischen Knupfern aufgenommen und uber einen als Stilisierung bezeichneten aktiven Prozess der Aneignung in die eigene Mustertradition integriert 53 Wenn Teppiche fur den Handel bestimmt sind tragen sie den Bedurfnisse der Kundschaft ein und haben auch Muster die nicht der eigenen Tradition entstammen um Sonderwunschen zu entsprechen Diese Anpassung der Produktion an den Exportmarkt hatte in der Vergangenheit zerstorerische Auswirkungen auf die uberkommenen Mustertraditionen Das Interesse an traditionell hergestellten Teppichen unterstutzte andererseits die Wiederbelebung der alten Traditionen in den letzten Jahren Werkstatten des Herrscherhofs Bearbeiten Vier grosse Reiche pragten die Geschichte der islamischen Welt das persische osmanische Mamluken und Mogulreich Das Bedurfnis der Herrscherhofe nach reprasentativen Kunstgegenstanden fuhrte in allen vier Reichen zur Grundung von spezialisierten Werkstatten den Hofmanufakturen Diese entwickelten in gegenseitiger Beeinflussung sowohl neue Muster und Formen als auch neue Arbeitsprozesse Fur den Knupfteppich bedeutete dies eine grundlegende Veranderung seiner kunstlerischen Gestaltung die sich spater auf die traditionelle Teppichherstellung der Stadte Dorfer und Nomaden auswirkte Zudem fuhrten die Hofmanufakturen eine Arbeitsteilung ein Hatten bisher die Knupfer die Motive und Muster ihrer eigenen Teppiche nach ihren eigenstandigen Traditionen selbst entworfen und ausgefuhrt waren in den Hof und grossen Stadtmanufakturen Kunstler fur den Entwurf zustandig der in Form einer Knupfvorlage den Handwerkern zur Ausfuhrung ubergeben wurde 81 Kennzeichnend fur die Produktion der Hof und grosseren Stadtmanufakturen sind die Verwendung kostbarer Materialien wie Seide oder Gold und Silberbroschierungen sowie die Entwicklung kunstlerisch entworfener oft feiner und komplizierter Muster Die Hofmanufakturen grenzen sich somit von den ortlich gegebenen Traditionen der Dorfer und Nomaden ab Ihre Muster entwickeln aus dem Bedurfnis nach Reprasentation der eigenen Macht eine eigenstandige Formensprache die sich eher an der Produktion der Hofmanufakturen benachbarter Lander orientiert als an den Mustertraditionen des eigenen Landes In manchen Fallen ist dieser Austausch zwischen den Landern dokumentiert So wurden auf Befehl Sultan Suleymans I persische Kunsthandwerker aus Tabriz an den osmanischen Hof beordert Sie machten die osmanischen Kunsthandwerker mit der persischen Kunst bekannt die am Hof der Safawiden zur Blute gelangt war Sultan Murad II beorderte 1585 elf Teppichmeister von Kairo nach Istanbul und scharfte ihnen ausdrucklich ein die erforderliche Wolle mitzubringen 82 Auch der Mogulherrscher Akbar I importierte nicht nur persische Teppiche sondern soll auch Knupfmeister von Schah Abbas erbeten haben um Manufakturen in Agra und Fatehpur Sikri den beiden Hauptstadten seines Reiches sowie in Lahore zu errichten Kurt Erdmann schrieb Teppiche waren so lebenswichtig fur die Moblierung ihrer grossen Zelte dass Konige Generale und andere wichtige Manner diese mitfuhrten wenn sie zur Jagd oder auf Reisen gingen ja sogar wenn sie in den Krieg zogen Wenn ein Herrscher zu jener Zeit reiste wurden die ausgeklugeltsten Mittel angewendet um sein Zelt so wohnlich wie seinen Palast zu gestalten Nichts sollte fehlen und eine ganze Armee von Bediensteten reiste ihrem Herrscher voraus so dass sie am Zielort ausreichend Zeit hatten um die riesigen Zelte aufzubauen die tatsachlich tragbare Palaste waren mit vielen Raumen die mit jedem erdenklichen Luxus und mit vielen schonen Teppichen ausgestattet waren In einigen Fallen wurden Bache umgeleitet und Garten mit Fontanen angelegt Sogar Baume wurden mitgefuhrt ebenso wie die Menagerie der Herren Kurt Erdmann 1965 83 Osmanische Hofmanufakturen Bearbeiten nbsp Osmanischer Gebetsteppich der Hofmanufaktur Bursa spates 16 Jh Sammlung James Ballard Metropolitan Museum of Art Nach der Eroberung Konstantinopels wurde die Stadt zur neuen Hauptstadt des Osmanischen Reichs ausgebaut In den Hofwerkstatten Ehl i Hiref arbeiteten Kunstler und Handwerker verschiedener Kunstrichtungen Kalligraphie und Buchmalerei wurden im Scriptorium der nakkashane betrieben Die dort unter dem Einfluss der safawidischen Hofkunst entworfenen Buchmalereien und Ornamente beeinflussten auch die Muster der Teppichknupferei Beruhmte Zentren des osmanischen Kunsthandwerks waren neben Istanbul vor allem Bursa Iznik Kutahya und Ușak Bursa war als Seidenstadt beruhmt fur Seidenstoffe und Brokate Iznik sowie Kutahya fur Feinkeramik und Fliesen und Usak besonders fur Teppiche nbsp Seidener Hereke TeppichEinige anatolische Teppichtypen wie die Holbein und Lotto Teppiche die in grosser Zahl nach Europa exportiert wurden kommen aus den Stadtmanufakturen der Region Usak Europaische Konige Adlige und ihnen nachahmend wohlhabende Burger der Renaissancezeit liessen sich gern auf und mit anatolischen Teppichen abbilden Zu Beginn der wissenschaftlichen Erforschung der islamischen Kunstgeschichte waren erhaltene Teppiche noch nicht in so grosser Zahl wie zur heutigen Zeit deshalb wurden die Teppiche zunachst anhand europaischer Gemalde in Gruppen eingeteilt die nach den Malern benannt wurden auf deren Gemalden die Teppiche zu erkennen waren 84 Aufgrund der Verteilung und Grosse der geometrischen Medaillons unterscheiden sich die Holbein Teppiche mit grosser und die mit kleiner Musterung Bei Letzterer sind kleine Achtecke die oft einen Stern enthalten in regelmassigen Reihen uber das Feld verteilt und werden von geometrischen Arabesken eingeschlossen Die Holbein Teppiche mit grosser Musterung zeigen zwei oder drei grosse Oktogone die die oft achtstrahlige Sterne einschliessen Das Feld ist von winzigen blauen floralen Mustern ubersat Zwei Exemplare aus dem 16 Jahrhundert befinden sich im Museum fur Angewandte Kunst in Wien 85 und im Louvre in Paris 86 Bei den Lotto Teppichen befindet sich auf dem meist leuchtend roten selten dunkelblauen Feld ein gelbes Gitternetz aus geometrischen Arabesken wobei kreuzformige mit achteckigen oder rautenformigen Elementen abwechseln Die altesten Stucke vom Ende des 15 Jahrhunderts weisen eine Kufi Bordure auf Das Feld wird in seiner ganzen Ausdehnung von leuchtend gelbem Blattwerk uberzogen dem ein Rapport aus Rauten und Oktogonen zugrunde liegt Die Teppiche wurden in allen Grossen bis zu einer Lange von sechs Metern hergestellt Gegen Ende des 18 Jahrhunderts entwickelte sich der von der franzosischen Kunst gepragte turkische Barock Es entstanden Teppiche nach dem Vorbild der franzosischen Savonnerie und der Aubusson Manufaktur Sultan Abdulmecid I 1839 1861 begann mit dem Bau des Dolmabahce Palast dem Palast der aufgeschutteten Garten 60 km von Istanbul entfernt nahe der Stadt Izmit grundete er 1844 die konigliche Hofmanufaktur in Hereke Die Hereke Manufaktur stellte ursprunglich ausschliesslich Stoffe und Teppiche her die fur die Ausstattung des osmanischen Hofs vor allem des neu errichteten Dolmabahce Palasts bestimmt waren Erst spater waren die Produkte auf dem allgemeinen Markt erhaltlich Die Hofmanufaktur von Hereke ist somit die einzige Werkstatt die nachweislich als Hofmanufaktur im engen Sinn geplant war Siehe auch 19 Jahrhundert Mecidi Stil und die Hofmanufaktur von Hereke im Artikel Turkischer Teppich Werkstatten des agyptischen Mamluken Sultanats Bearbeiten Der Name Mamluken geht zuruck auf Sklaven turkisch kaukasischer Herkunft die unter der Herrschaft der Aijubiden in Agypten und Syrien Kriegsdienst leisteten dort im 13 Jahrhundert selbst die Macht ergriffen und diese bis zur osmanischen Eroberung Anfang des 16 Jahrhunderts verteidigten Sie schufen ein Reich das Agypten Palastina Syrien und den Hedschas umfasste Bis 1517 ubten die Mamlukensultane als Kalifen die Schutzherrschaft uber die Heiligen Stadte Mekka und Medina aus und garantierten die Sicherheit der Pilgerkarawanen aus Kairo und Damaskus auf der jahrlichen Haddsch In Kairo Damaskus und Jerusalem sowie kleineren Handelszentren entstanden Marktplatze Suq Kahn sowie Raststationen fur Handelskarawanen Karawanserei Wikala Durch Auftrage stimulierten die Mamlukensultane die Produktion in den Werkstatten ihres Herrschaftsgebiets Als Folge erreichte das Kunsthandwerk hohe materielle und gestalterische Qualitat Edmund de Unger wies nach dass die Teppichmuster der Mamluken Manufakturen den Dekorationen auf anderen Erzeugnissen der Mamlukenwerkstatten sehr ahnlich sind und folgert daraus dass sich die Handwerker untereinander beeinflusst haben 87 Die Mamlukenherrscher unterhielten diplomatische Verbindungen zu den sudeuropaischen Machten Kastilien und Sizilien zu den italienischen Republiken und zu Byzanz ebenso wie zu den Mongolen und in den Fernen Osten Die diplomatischen und Handelsbeziehungen zwischen der Republik Venedig und der Mamlukendynastie reichen bis in das fruhe 14 Jahrhundert zuruck 1983 wurden zwei Mamluken Teppiche aus dem Besitz der Medici in den Depots des Palazzo Pitti in Florenz sowie ein weiterer in der Scuola Grande di San Rocco gefunden Teppiche dieser Art waren in Venedig unter dem Namen tappetti damascini bekannt Sie wurden von europaischen Kunstlern der Renaissancezeit auf Gemalden und Fresken dargestellt Kurt Erdmann wies nach dass diese Teppiche in Kairo hergestellt wurden 88 Aus der Zeit der Mamlukenherrschaft sind Teppiche von besonderer Eigenart erhalten Sie zeigen filigrane geometrische Muster deren Hauptelement ein Zentralmedaillon ist das aus einem Oktogon einem Quadrat und einer Raute besteht die ubereinander gelagert sind so dass der Eindruck eines achtzackigen Sterns entsteht Die Farbpalette ist sehr sparsam meist ein leuchtendes Rot Grun Hellblau mit etwas Gelb und Weiss Ein wesentliches Merkmal dieser Teppiche war der fehlende Kontrast zwischen der Bordure und dem Mittelfeldmuster Einzigartig fur islamische Teppiche wurde in den agyptischen Werkstatten im Uhrzeigersinn S gesponnene Wolle die gegen den Uhrzeigersinn Z gezwirnt war verwendet Erhaltene Dokumente belegen dass zwischen dem 2 Viertel des 14 Jahrhunderts und dem 1 Viertel des 17 Jahrhunderts in Kairo Knupfteppiche produziert und gehandelt wurden Nach der Eroberung durch das Osmanische Reich in der Schlacht von Mardsch Dabiq bei Aleppo und der Schlacht von Raydaniyya vor Kairo gingen zwei verschiedene Kulturen ineinander auf was sich deutlich auch in der lokalen Teppichproduktion nach dieser Zeit abzeichnet Nach der Eroberung fanden osmanische Muster Eingang in die weiter in der alten Technik gesponnenen und gezwirnten Wolle geknupften Teppiche Teppiche deren Muster Einflusse beider Kulturen aufweisen werden als Kairener Osmanenteppiche bezeichnet Kairener Osmanenteppiche zeichnen sich durch kompliziert und dicht gestaltete florale Motive in mamlukischer Farbgebung aus In spaterer Zeit treten auch Zentral und Eckmedaillons in persisch turkischer Tradition auf Besonders auffallig zeichnet sich der Kulturwandel in der Gestaltung der Hauptbordure ab Das traditionelle mamlukische aus gereihten Kartuschen und Rosetten bestehende Bordurenmuster wird abgelost von Rosetten und Bandmustern anatolisch persischer Tradition 89 Sie wurden bis ins fruhe 17 Jahrhundert weiter sowohl in Agypten als wahrscheinlich auch in Anatolien hergestellt 90 nbsp Mamluken Teppich um 1500 aus der Sammlung von Friedrich Sarre Berlin nbsp Kairener Osmanenteppich 16 Jh Museum fur angewandte Kunst Frankfurt St 136 nbsp Kairener Osmanenteppich 1 Halfte 17 Jahrhundert Safawidische Hofmanufakturen Bearbeiten Im persischen Reich der Safawiden wurden Hofmanufakturen wahrscheinlich schon von Schah Tahmasp I in Tabris eingerichtet sicher aber von Abbas I als er seine Hauptstadt wahrend des osmanisch safawidischen Kriegs 1603 18 von Tabris im Nordwesten nach Isfahan in Zentralpersien verlegte Fur die Kunst des Teppichknupfens in Persien bedeutete dies wie A C Edwards schrieb dass sie in kurzer Zeit aus dorflichem Niveau zur Wurde einer hohen Kunst aufstieg 91 nbsp Ardabil Teppich im V amp A Inschrift am oberen Feldrand nahe der Bordure Unter dem Einfluss von Malern und Miniaturisten der Schulen von Herat und Tabriz wie Kamal ud Din Behzad entstand ein Formenkanon reprasentativer Muster und Ornamente die wohl zu Beginn des 16 Jahrhunderts Eingang in die Teppichknupferei fanden Hatten bisher die Teppichknupfer die Muster selbst entworfen waren jetzt Kunstler fur die Entwurfe verantwortlich die dann professionellen Knupfern zur Ausfuhrung ubergeben wurden Knotenzahlen von uber einer Million pro Quadratmeter erlaubten die Darstellung feinster Details wofur Seidengarne verwendet wurden Besonders kostbare Teppiche enthielten mit Gold und Silberstreifen umwickelte Schussfaden Schah Abbas I forderte den Handel mit Europa besonders mit England und den Niederlanden die persische Teppiche Seide und Textilien nachfragten Schah Abbas sah die Herrscher des christlichen Europas als potentielle Verbundete in seinem Konflikt mit dem Osmanischen Reich an Luxusguter wie Seide und Teppiche wurden gegen Gold und Silber getauscht das zu dieser Zeit mit den Silberflotten aus Sudamerika reichlich nach Europa gelangte 92 Die Polenteppiche auch Schah Abbas Teppiche genannt stellen eine besondere Gruppe von kostbaren Teppichen dar die im Auftrag des Hofes wahrscheinlich in Kaschan hergestellt wurden Diese Teppiche deren Schussfaden oft mit Gold oder Silberfolie umwickelt waren dienten als reprasentative diplomatische Geschenke der safawidischen Herrscher an andere Herrscherhofe Schah Tahmasp I schenkte dem Osmanischen Sultan Selim II einen Teppich zur Thronbesteigung 93 Spanien liess sich am persischen Hof durch Ordensgeistliche vertreten und Jakob I von England schickte Sir Dodmore Cotton nach Isfahan Konig Sigismund von Polen sandte Handler nach Persien um Teppiche zu kaufen 74 Der franzosische Konig Ludwig XIV entsandte Weber nach Persien um die dortige Knupfkunst zu erlernen Im Museo San Marco in Venedig sind funf Teppiche ausgestellt Das genaue Datum ihres Erwerbs ist unbekannt Sie sind alle aus Seide geknupft und mit Gold und Silberfaden broschiert und werden als einige der fruhesten Stucke dieser Art angesehen die in Isfahan Ende des 16 Jahrhunderts hergestellt wurden 94 Siehe auch Safawidenzeit 1501 1732 im Artikel Perserteppich Werkstatten des Mogulreichs Bearbeiten Das Mogulreich existierte von 1526 bis 1858 Das Kernland des Reiches lag im Norden in der Indus Ganges Ebene um die Stadte Delhi Agra und Lahore Staatssprache war Persisch Als bedeutendster Mogulherrscher gilt Akbar Die indischen Teppichwerkstatten erlebten ihre Blutezeit im 16 und 17 Jahrhundert etwa zur gleichen Zeit wie die Manufakturen der Safawiden Die Mogul Schulen der Buchmalerei die stark von Persien beeinflusst waren lieferten die Motive nbsp Fragment eines Reihengebetsteppichs saf MogulzeitDiese erste Phase der Mogulteppichkunst von 1580 bis 1630 fallt in die Regierungszeit Akbars und seines Nachfolgers Nur du Din Jahangir Kennzeichnend fur die Teppiche dieser Zeit ist der im Vergleich zu anderen Herstellungslandern ausgepragte Realismus der Darstellung der uberwiegend floralen Motive Ein Beispiel fur einen Mogulteppich der ersten Periode ist der Bildteppich mit Landschaft und Vogelpaaren aus dem Museum fur angewandte Kunst in Wien Dieser Bildteppich stammt sehr wahrscheinlich aus Lahore und ist um 1600 datiert 95 Aus der Epoche Jahangirs sind die Namen beruhmter Kunstler uberliefert darunter Abu al Hasan Mansur Bichitr und Bishandas Bei den floralen Mustern waren Chrysanthemen Mohnpflanzen Glockenblumen Rosen und Dahlien besonders beliebt Unter den dargestellten Tieren dominieren vor allem der Tiger der Gepard das Nashorn und der Elefant Figurliche Darstellungen geben Episoden aus indischen Epen und haufiger noch Jagdszenen wieder Gestalten werden meistens in Bewegung dargestellt Die Zeichnungen sind im Allgemeinen asymmetrisch uber das Feld verteilt und wenden sich vom strengen persischen Kompositionsschema ab Das Teppichfeld ist nicht ganz von Zeichnungen ausgefullt Arabesken fehlen ganzlich Es herrscht ein Gleichgewicht zwischen Ornament und freier Flache Die dominante Farbe ist Karminrot das aus der Cochenilleschildlaus gewonnen wurde Die Zeichnungen erscheinen in Hellgelb Senfgelb Hellrot Rosa Hellblau Nachtblau Hellgrun Smaragdgrun Orange Schwarz und Braun Ein weiteres Kennzeichen der Teppiche aus der Mogulzeit ist dass die Farben ohne kontrastierende Umrisse direkt nebeneinander gesetzt wurden Daniel Walker Kurator der Islamischen Abteilung des MMA in New York stellte 1998 im Katalog zu seiner Ausstellung Flowers Underfoot diese drei Thesen auf Die Teppiche der Mogulzeit gehoren den technisch vollendetsten Teppiche die je gemacht wurden Indische Teppichkunstler vermochten es besser als alle anderen mit dem Knupfmaterial gleichsam zu malen Der naturalistische und zugleich formalisierte Blumenstil der Mogulteppiche ist ein genuiner stilistischer Beitrag zur Teppichkunst 96 In Europa gibt es nur einen einzigen indischen Teppich dessen Geschichte und Daten genau dokumentiert sind Es ist der Teppich der Londoner Gurtelmacher Zunft einer seit 1449 existierenden Handwerksgilde Robert Bell Meister dieser Gilde und Direktor der Ostindischen Kompagnie gab diesen Teppich 1630 in Lahore in Auftrag Er wurde dort geknupft 1634 nach London geliefert und hat seither die Girdlers Hall fur Ausstellungen erst zweimal verlassen Stadtische Manufakturen Bearbeiten Teppiche wurden und werden in grossem Umfang in Manufakturen in den Stadten hergestellt Diese Teppiche mit ihren dekorativen an den Produkten der Hofmanufakturen orientierten Mustern waren und sind fur den Handel und Export bestimmt Stadtmanufakturen konnten auf Bestellung arbeiten und auch Auftrage vom Herrscherhof erhalten Fur gewohnlich verfugen die Stadtmanufakturen uber ein breites Repertoire an Mustern und Ornamenten sowie einen Vorrat von kunstlerisch ausgearbeitete Mustervorlagen die dann von Knupfern ausgefuhrt werden Die Farbpalette ist reich und die Knupftechnik kann feiner sein weil die Stadtmanufakturen Zugang zu Material besserer Qualitat haben und uber geschickte spezialisierte Berufsknupfer verfugten Auf den fest montierten grossen Webstuhlen konnen grossere Formate produziert werden Die Teppiche werden nach Kartons geknupft oft stellt die Manufaktur das professionell gefarbte Material zur Verfugung und uberwacht die Qualitat der Ausfuhrung Stadtmanufakturen sind meist in der Lage Teppiche auf Bestellung anzufertigen oder produzierten Teppiche fur den Exporthandel 80 Tabriz Keschan Shiraz oder Isfahan sind die bekanntesten Handels und Herstellungsorte fur iranische Teppiche Tabriz beispielsweise ist eine Stadt im Iran Keschan war ein fruher wichtiger Handelsort auf der Seidenstrasse in Persien Isfahan ist eine Provinzhauptstadt mit knapp zwei Millionen Einwohnern 97 Dorfer Bearbeiten Die in den landlichen festen Siedlungen geknupften Teppiche kommen ublicherweise in regionalen Marktzentren zum Verkauf und tragen dann oft den Namen dieses Zentrums als Handelsnamen Die Teppichproduktion in den Dorfern erfolgte meist in Heimarbeit auch hier manchmal auf Bestellung und unter der Kontrolle von Gilden oder auch noch im Auftrag von Unternehmern Heimarbeit muss nicht vollzeitig geschehen sondern kann immer dann durchgefuhrt werden wenn es die Zeit neben anderen Pflichten erlaubt Als unentbehrliche Haushaltsgegenstande fur den eigenen Gebrauch sind Dorfteppiche Teil einer eigenen Tradition die zu Zeiten zwar von der Gestaltung der grosseren Werkstatten beeinflusst wurde im Grunde aber eigenstandig existierte In Anatolien wurden Dorfteppiche der ortlichen Moschee als fromme Stiftung ubereignet wo sie die Zeiten uberdauerten und heute der Forschung zur Verfugung stehen 98 Folgende Kriterien deuten darauf hin dass ein Teppich aus dorflicher Produktion stammt 99 Kleineres Format ohne Vorlage geknupft Ecken nicht aufgelost oder improvisiert Unregelmassigkeiten im Musteraufbau oder in einzelnen Ornamenten Teppiche die im landlichen Raum geknupft wurden enthalten nur selten Baumwolle fur Kett und Schussfaden und so gut wie nie Seide da diese Materialien auf dem Markt erworben werden mussten Ihre Muster sind nicht so ausgefeilt wie die kurvilinearen Muster der Stadt oder Manufakturteppiche sondern eher geometrisch Sie weisen ofter Abrasch auf und deutlich sichtbare Irrtumer im Detail Wenn einfache aufrechte Webstuhle verwendet wurden kann die Spannung der Kettfaden nicht gleichmassig gehalten werden sodass Dorfteppiche unregelmassig verzogen sein konnen unregelmassige Seiten haben und manchmal nicht vollkommen flach auf dem Boden aufliegen Die Schirazeh und Fransen werden unterschiedlich ausgearbeitet nicht so regelmassig wie bei Manufakturteppichen Dorfteppiche haben seltener geschichtete Kettfaden und schmalere Flachgewebe an den Enden die nicht so lang sind wie oft bei Nomadenteppichen Die unterschiedlichen Arten wie Enden und Fransen gearbeitet sind geben manchmal Hinweise auf die Herkunft des Teppichs 99 Die Muster von Dorfteppichen weisen oft noch Bezuge zu den Stammestraditionen auf Sie sind meist noch vom kunstlerischen Geschmack und Urteil der einzelnen Knupfer gepragt im Gegensatz zur kommerziellen Massenproduktion rein dekorativer Teppiche aus den Manufakturen der Stadte Dorfteppiche werden aber haufiger fur den Verkauf angefertigt ihre Farben und Muster sind daher starker von den Marktbedurfnissen bestimmt 100 Nomaden und Volksstamme Bearbeiten Die Teppiche der Nomaden werden von verschiedenen ethnischen Stammesgruppen geknupft die sich durch unterschiedliche Geschichte und Traditionen voneinander absetzen Ein Volksstamm entspricht einer grosseren Menschengruppe die sich in politischen Allianzen vereint haben Menschen mit unterschiedlicher Sprache konnen Mitglieder desselben Stamms sein Stemmesweber verfugen uber ein Repertoire an gemeinsamen Motiven die fur ihre Kultur charakteristisch sind aber nicht unbedingt im Stamm selbst entstanden sein mussen 100 Ursprunglich stellten die Stamme Teppiche hauptsachlich fur ihren eigenen Gebrauch her deshalb haben die Nomadenteppiche noch starker die ursprunglichen Muster und Knupfweisen bewahrt als die starker kommerziellen Bedingungen unterworfenen Teppiche aus den Siedlungen und Stadten Nachdem sich im Laufe des 20 Jh die Lebensweise der Nomaden stark zu mehr Sesshaftigkeit hin verandert hatte war die traditionelle Teppichproduktion in den 1970er Jahren fast zum Erliegen gekommen wurde aber in den darauf folgenden Jahrzehnten wiederbelebt 67 68 Kriterien fur eine Knupfung in nomadischer Tradition sind 101 Ungewohnliche Materialien wie Kettfaden aus Ziegenhaar oder Kamelwolle im Flor Wolle hoher Qualitat mit langem Flor kleines Format wie es auf einen horizontalen Webstuhl passt unregelmassiges Format aufgrund des haufigen Auf und Abbaus des Webstuhls was zu ungleichmassiger Spannung der Kettfaden fuhrt starkerer Abrasch langere Flachgewebe bilden die Abschlusse Einteilung nach Regionen Bearbeiten nbsp Die Tabula Rogeriana eine islamische Weltkarte aus dem Jahr 1154 Der Teppichgurtel erstreckt sich von Marokko ganz links bis Indien und China Regionen des Teppichgurtels Bearbeiten Das als Teppichgurtel bekannte geographische Gebiet innerhalb dessen Orientteppiche hergestellt werden erstreckt sich von Marokko uber Nordafrika den Nahen Osten nach Zentralasien und Nordindien Es schliesst die Lander und Regionen Nordchina Tibet die Turkei Iran den Maghreb im Westen den Kaukasus im Norden sowie Indien und Pakistan im Suden ein Menschen aus verschiedenen Kulturen ethnischen Gruppen und Religionen stellen Orientteppiche her Jedes Gebiet besitzt eine eigene Tradition in Bezug auf technische Details der Knupfung Farbgebung sowie der Gestaltung der Muster Kaukasus Bearbeiten nbsp Die Republiken des KaukasusDer Kaukasus ist ein Gebiet mit wechselvoller Geschichte und uneinheitlicher Besiedelung In der stark zerklufteten Landschaft des grossen Kaukasus sowie in Nord Kaukasien und dem sudlichen Transkaukasien haben sich einzelne Stamme angesiedelt und teilweise ihre Unabhangigkeit bewahrt Obwohl sie im Laufe der Zeit erst dem assyrischen spater dem georgischen und dem armenischen Reich angegliedert waren und schliesslich einzelne Teilrepubliken der ehemaligen UdSSR wurden haben sie ihre eigene Kultur immer gepflegt Hier leben z B Azeri Armenier Georgier Mongolen Kurden Tschetschenen Griechen und Krimtataren Gesprochen wird Russisch und viele eigene Stammessprachen und Dialekte Die altesten erhaltenen Teppiche gehoren in das 17 bis 18 Jahrhundert in denen zwei besondere Teppichtypen entstanden Sie wurden in betrachtlicher Grosse in spezialisierten Manufakturen fur reiche Auftraggeber hergestellt Drachenteppiche Bearbeiten nbsp Drachenteppich im Metropolitan Museum of Art Auf diesem Ausschnitt sind die Drachen gut zu erkennen Wie schon der Name verrat sind im Feld der Drachenteppiche diese Tiere in regelmassiger Abfolge und mehr oder minder stark stilisierter Form vorhanden Sie zeigen einen gitterartigen Aufbau dessen Grundstruktur von langlichen schmalen stilisierten Blattern gebildet wird die grosse rhombenformige Felder abgrenzen Im Inneren dieser Felder befinden sich die stilisierten S formigen Drachen sowie weitere Fabeltiere Die Farben des Fonds sind im Allgemeinen Rot Schwarz oder Blau wahrend die Drachen und die ubrigen Schmuckelemente in Elfenbein Gelb oder Grun gehalten sind Sowohl die Herkunft als auch die Datierung sind umstritten Fruher wurde sie eher Armenien oder der Umgebung von Kuba zugeschrieben wahrend zunehmend das Gebiet von Karabach im sudlichen Teil des Kaukasus angenommen wird wo auch spater sehr viele Teppichtypen entstanden Die beiden Drachenteppiche im Philadelphia Museum of Art weisen einmal aus a wahrscheinlich hergestellt in Shusha Caucasus Karabagh province 102 und b wahrscheinlich hergestellt in Kurdistan 103 Dies ist der einzig bekannte Drachenteppich der mit dem persischen Knoten geknupft ist Das Metropolitan Museum of Art schreibt seinen Drachenteppich dem Kaukasus zu 104 Blutenteppiche Bearbeiten Die alteste Komposition des Blutenteppichs zeigt dasselbe Gittermuster wie die Drachenteppiche ersetzt dabei aber diese mythischen Tiere durch stilisierte Palmetten und kreuzformige unterschiedlich ausgebildete kleine Medaillons Im 18 Jahrhundert verschwindet das Gittermuster und die Medaillons vergrossern sich und nehmen eine Strahlenform an Sie ordnen sich senkrecht in der Langsachse an Im ganzen Feld liegen winzige geometrische Motive die einen floralen Ursprung haben und untereinander durch Stiele und Arabesken verbunden sind Persische Vorbilder aus Herat oder Isfahan sind darin zu erkennen sowie Afschan oder Kharschang Motive Als Entstehungsort wird der Sudkaukasus im weiteren Sinne angenommen Als die Russen dieses Gebiet zu Beginn des 19 Jahrhunderts ubernahmen verschwand der kaukasische Adel und die Produktion grosser hofischer Teppiche Die grossen Manufakturen schlossen und die weniger reiche Produktion in den kleinen Dorfern erlebte eine Wiederbelebung Der kaukasische Teppich ist mit der Wiederentdeckung der eigenen Wurzeln im 19 Jahrhundert entstanden dies ist seine Blutezeit Aus dieser Zeit stammen die meisten in Museumsbesitz befindlichen kaukasischen Teppiche Im Kauskasus knupfen die Turkmenen im Osten und die Aserbaidschaner im Westen Ostanatolien und Armenien sind die westlichen Auslaufer des Gebietes Im Suden reicht es bis Azeri Persien im Osten werden die Usbeken geknupft dieses Gebiet reicht bis nach China hinein Einige beruhmte Namen aus dem westlichen Kaukasus sind Schirwan Dazu gehoren die Knupforte Kuba der Ordutsch Konakgent der Perepedil mit seinen Widderhornern und dem einfachen weissen Shirazi der Akstafa mit den sagenhaften Vogeln mit uberlangen Schwanzfedern der Surahani in Lauferformat die Kasaken der Lori Pampak und der Fachralo mit den unverwechselbaren Medaillons der Adlerkasak Tschelaberd der bekannteste Kaukase der Wolkenband Kasak Karabach Chondsoresk mit den geschwungenen Wolkenbandern der Armenier und seine Rosenbouquets der Schildkasak wirkt archaisch und kriegerisch Meist haben diese Stucke einen doppelten bis dreifachen braunen Shirazi Kaukasische Teppiche nbsp Karabagh Kasim Ushag Antik nbsp Kasak Gendje Antik nbsp Sewan Kasak Antik nbsp Sumak Kilim Seychur AntikAfghanische und turkmenische Teppiche Bearbeiten Hauptartikel Turkmenischer Teppich Afghanistan ist als grosses Teppichknupfland besonders durch seine gleichnamigen Teppiche bekannt geworden Fur diese Orientteppiche ist eine tiefrote bis hin zu braun tendierende Grundfarbe typisch Die Muster oft dunkelblau und schwarz sind streng geometrisch geordnet und zeigen Oktogone und wechselnde Fullmotive und vielfach gegliederte Borduren Einsatz kraftiger derber Wolle als Knupfmaterial fur den Flor in Kette und Schuss z T Ziegenhaar bei neueren Stucken aus Manufakturen gelegentlich Baumwolle nbsp Afghane 2 03 2 75 m Anfang 19 Jahrhundert 1210 Knoten cm Sie waren hoch geschatzt wegen der Weichheit und dem Glanz der WolleAfghanistan kann als der Prototyp eines Durchgangslandes gelten Seit fruhgeschichtlicher Zeit kreuzen sich hier die Wege der Volkerwanderungen Eroberer Handler und Missionare der unterschiedlichsten Religionen Die Eroberung durch die Araber begann im 7 Jahrhundert Kabul und der Osten wurden im 10 Jahrhundert islamisiert 977 1187 war Afghanistan Kern des Reiches der turkstammigen Ghasnawiden denen die kurzlebige Dynastie der Ghuriden folgte Im 13 Jahrhundert fielen die Mongolen in Afghanistan ein und im 14 Jahrhundert die Eroberung durch Timur Leng Im 16 und 17 Jahrhundert war es zwischen Persien und dem indischen Mogulreich geteilt Anfang des 18 Jahrhunderts erhoben sich afghanische Stamme gegen die Safawiden 1747 ubernahm Ahmad Schah Durrani 1747 73 das unabhangige afghanische Emirat und begrundet damit die afghanische nationale Geschichte Die Durrani Dynastie blieb bis ins 20 Jahrhundert hinein an der Macht Von Kandahar aus spater von Kabul bildete das Emirat bis 1810 ein einheitliches Staatsgebilde Dann zerfiel es mit dem Tod von Mahmud Schah in einzelne Khanate Bereits im spaten 18 Jahrhundert hatten sich Belutschistan und Sind selbststandig gemacht und in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gingen Kaschmir und das Pandschab verloren Im Gefolge der Expansionspolitik Russlands und Grossbritanniens im 19 Jahrhundert und den damit einhergehenden Grenzfestlegungen wurden einzelne ethnische Gruppen Paschtunen Usbeken Tadschiken Turkmenen von ihren angestammten meist grenzuberschreitenden Siedlungsgebieten zertrennt Aufteilung der Volker auf verschiedene Staaten Aman Ullah 1919 29 seit 1926 Konig erreichte mit dem Vertrag von Rawalpindi 1919 die staatliche Unabhangigkeit Afghanistans Grosste Stadt ist die 3500 Jahre alte Hauptstadt Kabul Zweitgrosste Stadt des Landes ist Kandahar im Suden Afghanistans gefolgt von Alexander dem Grossen gegrundete Herat im Nordwesten sowie Mazar e Sharif in Nord Afghanistan und mit dem Grab des vierten Kalifen Ali ein Wallfahrtsort ist Sie ist die prunkvollste Grab Moschee Afghanistans aus dem spaten 15 Jahrhundert Aus der Stadt Herat in Afghanistan fruher Persien stammt das Herati Muster in Persien wird es Mahi Muster genannt Es wird in den neueren persischen Bidschar Tabris und Mud geknupft Es ist eine Anordnung von Rauten in Kombination mit stilisierten Bluten in gleichmassigem Rapport Durch Wanderung und Deportation der Knupfnomaden aus dieser Region in den nordpersischen kaukasischen und turkischen Raum ist diese Art Teppich aus Afghanistan nicht mehr anzutreffen nbsp Antiker turkmenischer TeppichAlle turkmenischen Teppiche werden im Norden des Landes zwischen Maimanah im Westen und Kunduz im Osten gewoben Die meisten Turkmenen in Afghanistan gehoren zum Ersari Stamm einer grossen ethnischen Gruppe unterteilt in Clans von denen viele ihre eigenen individuellen Teppich Motive und Designs deren Herkunft und symbolischen Bedeutungen nicht immer klar sind Die beiden bekannten Muster sind der fil poi oder Elefanten Fuss einem grossen achteckigen GUL und die kleineren Tekke gul oder Buchara Muster wie sie jetzt im Handel genannt werden und in diesen Motiven gibt es eine grosse Vielfalt Daruber hinaus gibt es eine grosse Anzahl verschiedener Ersari Muster Andere Turkmenen in Afghanistan die Teppiche weben sind die Tekke Yamoud und Sarouq die alle ihre besondere Webart und Muster besitzen Die Teppiche der Turkmenen im Norden Afghanistans sind wie der Afghane uberwiegend rot und rotbraun Geknupft wird mit Schafwolle in der Kette der Schuss ist meist Ziegenhaar Baumwolle wird in der Region kaum angebaut und ist somit traditionell kein Grundstoff zum Knupfen Die Musterung ist eine breit angelegte mehrfache Bordure Zehn bis zwanzig kleinere Borduren werden zu einer grossen zusammengefuhrt im Hauptfeld liegt das typische Gol Das ist eine Rosette rund oder eckig oder als Stern angelegt mitunter ist sie mehrfach unterteilt Die Grosse des Gol unterscheidet sich nach dem Knupfer dem Stamm und der Region Die Zahl der Gols kann bei Dowlatabad Teppichen mit einer Grosse von sechs Quadratmetern an die Hundert betragen bei Antkois sind es meist 20 bei Bruckenformaten sind es nur zwei bis drei Der Buchara ist ein aus Turkmenistan stammender Teppich und ahnlich wie der typische Afghane auf Wollkette geknupft In der Musterung ist er ahnlich die Farben sind Rot bis Braun Durch die Verwendung von weicher Erstschurwolle aus guten Gebieten ist der Buchara edler und seidiger Bislang werden diese Teppiche in dieser Region geknupft wegen des teureren Ausgangsmaterials allerdings selten Jomuden und Tekke sind alte und antike Sammlerstucke aus dieser Gegend und teuer Wahrend des sowjetisch afghanischen Krieges hatte es zwischen einer und anderthalb Millionen Tote gegeben und funf Millionen Menschen waren wegen des Krieges aus dem Land geflohen Viele gingen nach Pakistan wo die einzig mogliche Tatigkeit das Teppichknupfen war Der einzige Unterschied zu Teppichen vor der Flucht ist die Wolle Teppiche aus den Fluchtlingslagern sind aus maschinell gesponnener Wolle aus Australien oder Neuseeland Seit dem Krieg mit der Sowjetunion bilden Panzer Helikopter Jagdbomber Raketen Kanonen Eierhandgranaten Pistolen Maschinengewehre und als herausgehobenes Symbol des Widerstandes die Kalaschnikow das neue Hauptmotiv der Teppiche die war rugs 105 Mit den amerikanisch britischen Bombenangriffen vom 7 Oktober 2001 und der seitdem andauernden Besetzung des Landes etablierte sich eine neue Generation der Kriegsteppiche jetzt mit amerikanischem Kriegsgerat oder dem Angriff auf das World Trade Center vom 11 September 2001 Iran Bearbeiten Hauptartikel Perserteppich Perserteppiche werden in allen Provinzen Persiens hergestellt Grosse Zentren der Teppichherstellung sind unter anderem die Stadte Tabris Ghom Isfahan Kaschan Nain Maschhad und Kerman Antike persische Teppiche aus den Hofwerkstatten der Safawidenzeit wie der Ardabilteppich gehoren zu den kunstvollsten Erzeugnissen des Knupfhandwerks Neben den kunstlerisch entworfenen Manufakturteppichen der grossen Stadte gibt es regionale Zentren wie Senneh oder Bidschar mit eigener Handwerkstradition Ehemals nomadisch lebende Volksstamme darunter die Kurden in den nordwestlichen Afscharen und Belutschen in den nordostlichen Landesteilen sowie Bachtiaren Kaschgai und Luren im Sudwesten des Iran Teppiche in jeweils eigenstandigen Farb und Mustertraditionen Neben Knupfteppichen werden grober geknupfte Teppiche wie Gabbeh sowie Flachgewebe in grosser Vielfalt hergestellt Es werden Teppiche im Iran auch in traditioneller Technik mit an moderner Kunst orientierten Mustern geknupft Die unterschiedlichen verwendeten Materialien wie Wolle Baumwolle und Seide sowie die Vielfalt der traditionellen Farben und Muster fuhrten dazu dass der Perserteppich umgangssprachlich oft dem Orientteppich schlechthin gleichgesetzt wird Der persische Teppich ist ein Grundbestandteil persischer Kunst und Kultur daruber hinaus ein Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit Persische Teppiche nbsp Rothschild Seidenmedaillon Teppich Mitte 16 Jhdt Museum fur Islamische Kunst Doha nbsp Antiker Teppich der Luren oder Kaschgai nbsp Seidenteppich aus Ghom nbsp Antiker Afscharen Teppich nbsp Moderner Gabbeh TeppichTurkei Bearbeiten Hauptartikel Turkischer Teppich Im Lauf der langen Geschichte Anatoliens und des Kunsthandwerks der Teppichherstellung wurden unterschiedliche kulturelle Einflusse in die Gestaltung anatolischer Teppiche integriert Spuren byzantinischer Ornamente 106 haben sich in den Teppichmustern ebenso erhalten wie die traditionellen Muster und Dekors der Turkvolker die aus Zentralasien einwanderten Auch Griechen Armenier kaukasische und kurdische Stamme die in Anatolien leben oder zu unterschiedlichen Zeiten dorthin einwanderten haben ihre traditionellen Muster eingebracht Die Ubernahme des Islam und die Entwicklung der islamischen Kunst beeinflussten die Gestaltung tiefgreifend 107 Aus den Mustern der Teppichknupferei lasst sich somit die politische und ethnische Geschichte und Vielfalt Kleinasiens ablesen Der anatolische Teppich zeichnet sich durch charakteristische Farben Muster Strukturen und Techniken aus Meist aus Wolle und Baumwolle manchmal aus Seide bestehend werden anatolische Teppiche meist mit dem symmetrischen turkischen oder Giordes Knoten geknupft Die Formate reichen vom kleinen Kissen yastik bis hin zu grossen den Raum ausfullenden Teppichen Die fruhesten erhaltenen turkischen Teppiche datieren aus dem 13 Jahrhundert Seitdem wurden kontinuierlich bis heute unterschiedliche Teppichtypen in Manufakturen eher provinziellen Werkstatten in Dorfern kleinen Siedlungen oder von Nomaden hergestellt Jede soziale Gruppe kennt dabei charakteristische Techniken und verwendet charakteristische Materialien Wissenschaftliche Versuche ein bestimmtes Muster einer ethnischen regionalen oder auch nur der nomadischen oder dorflichen Tradition zuzuordnen blieben aufgrund des kontinuierlichen Austauschs von Mustern im Rahmen der ausgedehnten Migrationen und des Einflusses der kommerziellen Produktion bislang erfolglos 108 In den 1980er Jahren entstanden Initiativen wie die DOBAG Initiative in den 2000er Jahren dann die Turkish Cultural Foundation deren Ziel es ist die traditionelle Kunst des Teppichknupfens mit handgesponnener in Naturfarben gefarbter Wolle und in traditionellen Mustern wiederzubeleben 109 Kinderarbeit in der Teppichherstellung BearbeitenAnfang der 1990er Jahre wurden in Indien Nepal und Pakistan viele Falle von Kinderarbeit in der Teppichproduktion bekannt die durch die Medien in den Konsumentenlandern gingen Forderungen nach Bekampfung dieser Kinderarbeit wurden laut es kam zu Protesten und dem Ruf nach Boykotten Kinderarbeit ist auf fast der ganzen Welt verboten Die meisten der 180 angeschlossenen Staaten haben die UN Kinderrechtskonvention Konvention Nr 138 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO unterzeichnet 110 Die Internationale Arbeitsorganisation schatzt dass rund 250 000 Kinder in Nepal Indien und Pakistan als Knupfer arbeiten Zur Eindammung von Kinderarbeit haben der Orientteppich Fachhandel und verschiedene Nichtregierungsorganisationen Initiativen gegrundet und Zertifizierungsprogramme fur Gutesiegel eingerichtet die Verbrauchern sozialvertraglichere Herstellungsmethoden signalisieren sollen Die Teppichimporteure in Europa EUCA grundeten 1994 in Hamburg die Organisation Care amp Fair mit 348 Mitgliedern um die Situation der Knupfer und ihrer Familien zu verbessern 111 Die Mitglieder mussen einen Forderungskatalog zum Bestandteil ihrer Vertragsbedingungen machen der unter anderem illegale Kinderarbeit ausschliessen soll Eine unabhangige Kontrolle dieser Forderungen findet jedoch nicht statt Die Mitglieder zahlen ausserdem eine Abgabe fur soziale Projekte Seit der Grundung von Care amp Fair wurden etwa 950 000 Menschen aus Knupferfamilien in sieben Medizinprojekten in Indien und vier Medizinprojekten in Nepal kostenlos betreut In eigenen und den unterstutzten vierzehn Schulen in Indien sechs Schulen in Nepal sowie einer Schule in Pakistan erhielten in den vergangenen zehn Jahren nahezu 65 000 Kinder eine kostenlose Schulausbildung 112 Rugmark International RMI ist eine globale nicht kommerzielle Organisation die 1995 auf Initiative von Nichtregierungsorganisationen NGGO s und der Teppichindustrie gegrundet wurde und bis 2009 das Rugmark Siegel vergab seit 2010 das Goodweave Siegel Zu den Mitgliedern gehoren die Rugmark Foundations in Nepal Grossbritannien USA und Kanada sowie Transfair Deutschland Nach eigenen Angaben wurden seit Grundung mehr als 3600 Kinder von der Arbeit an den Webstuhlen befreit Zu den Kriterien des Goodweave Siegels gehoren der Ausschluss illegaler und ausbeuterischer Kinderarbeit sowie weitere Sozial und Umweltstandards 113 Einen gemeinsam unterzeichneten Brief veroffentlichten Care amp Fair und Rugmark im August 1999 Darin wurde der Einzelhandel zum Handeln aufgefordert 836 Teppichhandelsfirmen wurden daran erinnert dass sie sich bisher keiner der beiden Organisationen angeschlossen hatten Hinweis bei Nachknupfungen aus Indien oder Pakistan BearbeitenDamit der Laie Nachknupfungen aus Indien oder Pakistan vom Original Orientteppich unterscheiden kann muss nach EU Recht fur solche Stucke grundsatzlich die Zusatzbezeichnung Indo zugefugt sein und die Angabe des Ursprungslandes etikettiert werden 114 Wichtige Sammlungen und Museen BearbeitenIranisches Teppichmuseum Teheran 115 Museum fur Islamische Kunst Doha Sammlung Al Sabbah im Dar al Athar al Islamyya Kuwait 25 116 Metropolitan Museum of Art New York Los Angeles County Museum of Art zweiter Ardabilteppich Textile Museum Washington D C Sammlung 2015 wiedereroffnet 117 Museum fur angewandte Kunst Wien Teppichausstellung 2014 wiedereroffnet 118 Die Sammlung orientalischer Teppiche mit Schwerpunkt klassische Teppiche des 16 und 17 Jahrhunderts im Museum fur angewandte Kunst gehort zu den wertvollsten und beruhmtesten der Welt Der seidene Jagdteppich aus Kaschan oder der einzige auf der Welt erhaltenen seidenen Mamlukenteppich um 1500 aus Agypten sind besonders sehenswert 119 Museum fur Islamische Kunst Berlin 21 Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main zurzeit keine Teppiche der Sammlung ausgestellt 2015 Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Fragment eines safawidischen Tierteppichs und neu eroffnete Sammlung 2015 islamischer Kunst Victoria and Albert Museum London Ardabilteppich Musee du Louvre Paris Musee des Arts decoratifs Paris Musee des Tissus Lyon Museo Poldi Pezzoli Mailand 120 Schloss Rosenborg Kopenhagen Kronungsteppich safawidischer Schah Abbas Teppich nicht ausgestellt Miho Museum Japan Sanguszko Tierteppich Sonstiges BearbeitenIn der Ausstellung Alte Orientteppiche ausgewahlte Stucke deutscher Privatsammlungen im Volkerkundemuseum in Munchen wurden 1985 acht der insgesamt zwanzig Exemplare der Sammlung des Malers Hans Purrmann gezeigt 121 Als teuerster Teppich der Welt wurde im April 2010 vom Londoner Auktionshaus Christie s ein persischer Vasenteppich aus dem 17 Jahrhundert nach einem Bieterwettstreit fur umgerechnet 7 2 Millionen Euro an einen arabischen Interessenten versteigert Das Augsburger Auktionshaus Georg Rehm hatte denselben Teppich zuvor mit nur 900 Euro katalogisiert 122 Literatur BearbeitenWerner Bruggemann Der Orientteppich Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 89500 563 3 Robert de Calatchi Orientteppiche Geschichte Asthetik Symbolik Aus dem Franzosischen ubersetzt von Erika Fackiner 2 Auflage Georg D W Callwey Munchen 1979 ISBN 3 7667 0489 3 Kurt Erdmann Der orientalische Knupfteppich Versuch einer Darstellung seiner Geschichte 2 Auflage Ernst Wasmuth Tubingen 1960 A Naci Eren Die handgewebten turkischen Teppiche Hitit color Istanbul 1992 ISBN 975 7487 25 2 P R J Ford Der Orientteppich und seine Muster Die Bestimmung orientalischer Knupfteppiche anhand ihrer Muster Symbole und Qualitatsmerkmale Aus dem Englischen von Leonore Schwartz Busse Herford 1982 ISBN 3 87120 863 9 Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1995 ISBN 3 89350 740 X Enza Milanesi Teppiche Muster Datierung Provenienzen Aus dem Italienischen von Marcus Wurmli Mosaik Verlag Munchen 1994 ISBN 3 576 10354 6 Ulrich Nortmann Carpet Art Ein philosophischer Blick auf Teppiche wbg Academic Darmstadt 2022 ISBN 978 3 534 45018 3 Essie Sakhai Die Geschichte des Orientteppichs Aus dem Englischen von Volker Scheunert Karl Muller Erlangen 1994 ISBN 3 86070 131 2 Weblinks Bearbeiten30 Afghanische Kriegsteppiche bei flickr Iranisches Teppichmuseum Auf den Ort doppelklicken und dann oben rechts auf view samples Einzelnachweise Bearbeiten a b Walter B Denny How to Read Islamic carpets Yale University Press New Haven und London 2014 ISBN 978 1 58839 540 5 S 10 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Volkmar Gantzhorn Orientalische Teppiche Benedikt Taschen Koln 1998 ISBN 3 8228 0397 9 S 69 80 Volkmar Gantzhorn Orientalische Teppiche Benedikt Taschen Koln 1998 ISBN 3 8228 0397 9 S 73 Belkis Balpinar Udo Hirsch Carpets of the Vakiflar Museum Istanbul Teppiche des Vakiflar Museums Istanbul U Hulsey Wesel 1988 ISBN 3 923185 04 9 S 14 Walter B Denny How to Read Islamic carpets Yale University Press New Haven und London 2014 ISBN 978 1 58839 540 5 UNESCO Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit Abgerufen am 9 August 2015 UNESCO Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit Abgerufen am 9 August 2015 UNESCO Representative List of the Intangible Cultural Heritage of Humanity Abgerufen am 9 August 2015 Wolfram von Boden Donald G Schley Ubers The ancient Orient an introduction to the study of the ancient Near East W B Eerdmans Grand Rapids Mich 1993 ISBN 0 8028 0142 0 S 107 wortlich mahrĩsa i pe sa Wollarbeiten verrichten Ubersetzung vorgeschlagen von Benno Landsberger Wolfgang Heimpel Letters to the king of Mari A new translation with historical introduction notes and commentary Eisenbrauns Winona Lake 2003 ISBN 1 57506 080 9 S 204 Ruth Mayer Opificius 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Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oriental rugs history com Given at the Palace of Teheran the 15th day of the month Ramazan in the year 1317 of the Hegira Jan y 1 1900 MOZAFFER ED DIN By the Shah The Sadr Azame AMINE SULTAN a b Murray L Eiland jr Muray Eiland III Oriental Rugs A Complete Guide Callmann amp King Ltd London 1998 ISBN 1 85669 132 2 S 35 38 Enza Milanesi Teppiche S 17 Arthur Cecil Edwards The Persian Carpet Gerald Duckworth Co Ltd London 1953 S 366 367 a b Murray L Eiland jr Muray Eiland III Oriental Rugs A Complete Guide Callmann amp King Ltd London 1998 ISBN 1 85669 132 2 S 37 38 Teppiche aus dem Orient eine kurze Einfuhrung in die ostliche Teppich Kultur EUCA Herstellung Knupfen als Kunst und Handwerk P R J Ford Der Orientteppich und seine Muster S 27 Heimtex Orient 06 05 Teppiche Stefano Bianca Hofhaus und Paradiesgarten 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Altorientalische Teppichmuster Nach Bildern und Originalen des XV XVI Jahrhunderts Berlin 1871 a b c Kurt Erdmann Siebenhundert Jahre Orientteppich Bussesche Verlagshandlung Herford 1966 S 227 232 Evliya Celebi Angela Volker Die orientalischen Knupfteppiche im MAK Bohlau Verlag Wien 2001 ISBN 3 205 99391 8 S 12 Rosamond E Mack Bazaar to Piazza Islamic Trade and Italian Art 1300 1600 University of California Press 2001 ISBN 0 520 22131 1 S 77 Harald Boehmer The Revival of Natural Dyeing in Two Traditional Weaving Areas of Anatolia In Oriental Rug Review III Jahrgang Nr 9 1983 Jurg Rageth Anatolian kilims amp radiocarbon dating a new approach to dating Anatolian kilims Edition Jurg Rageth Basel 1990 ISBN 3 85895 993 6 a b Kurt Erdmann Geschichte des fruhen turkischen Teppichs Oguz Press London 1977 ISBN 0 905820 02 9 Kurt Erdmann Der Orientalische Knupfteppich 3 Auflage Verlag Ernst Wasmuth Tubingen 1955 Kurt Erdmann Der orientalische Knupfteppich S 51 Carpets East Carpets West Saudi Aramco World Marz April 1965 S 8 9 Julius Lessing Altorientalische Teppichmuster Nach Bildern und Originalen des XV XVI Jahrhunderts Berlin 1877 1 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 9 Mai 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www louvre fr Edmund de Unger The Origin of the Mamluk Carpet Design In Hali 2 Jahrgang Nr 4 1980 S 321 2 Kurt Erdmann Kairener Teppiche Teil I Europaische und Islamische Quellen vom 15 18 Jahrhundert In Ars Islamica 5 Jahrgang Nr 2 1938 S 181 JSTOR 4520928 Ottoman Cairene carpet in the Met Museum of Art Abgerufen am 14 Marz 2021 R Pinner M Franses East Mediterranean carpets in the Victoria and Albert Museum In Hali IV Jahrgang Nr 1 1981 S 39 40 A Cecil Edwards The Persian Carpet Gerald Duckworth Co Ltd London 1953 englisch British London Memento des Originals vom 10 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www britishmuseum org Louvre Paris Memento des Originals vom 10 Mai 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www louvre fr Museo San Marco Venedig Memento des Originals vom 2 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museosanmarco it 2 Ausstellung Flower Underfoot Trends Orientteppiche In myneshome de Archiviert vom Original am 11 Januar 2017 abgerufen am 11 Januar 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch 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Heimtex Orient Ausgabe 04 2004 Leila Dadgar Hrsg The Indigenous Elegance of Persian Carpet The Carpet Museum of Iran Teheran 2001 Friedrich Spuhler Carpets from Islamic Lands Thames amp Hudson London 2012 ISBN 978 0 500 97043 0 Bruce P Braganz Breaking New Ground In Hali Winter 2014 Jahrgang Nr 182 2014 Ben Evans Display of Controversy In Hali Autumn 2014 Jahrgang Nr 181 2014 A Flight of Fancy In Hali Autumn 2014 Jahrgang Nr 181 2014 Katalog Angela Volker Die orientalischen Knupfteppiche im MAK Bohlau Wien u a 2001 ISBN 3 205 99391 8 Sammlung orientalischer Teppiche im Museum fur angewandte Kunst Memento des Originals vom 28 Dezember 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mak at Maria Teresa Balboni Brizza Hrsg Museo Poldi Pezzoli Tapetti 2 Auflage Umberto Allemandi amp C Turin 2008 Martin Volkmann Hrsg Alte Orientteppiche Ausgewahlte Stucke deutscher Privatsammlungen Callwey Munchen 1985 ISBN 3 7667 0751 5 siehe Christine Klose Orientteppiche als Inspirationsquelle des Malers Hans Purrmann 1880 1966 Seine Sammlung von Fragmenten und kompletten Stucken Die auf der Seite gezeigten Teppichfragmente umfassen die grossen Orientteppich Lander Spiegel online vom 7 Dezember 2011 Auktionator verschatzt sich um 7 1991 Millionen Euro Normdaten Sachbegriff GND 4043873 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orientteppich amp oldid 239466503