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Die Esrefoglu Moschee turkisch Esrefoglu Suleyman Bey Camii ist eine Moschee in der Stadt Beysehir Provinz Konya Turkei Sie liegt direkt am Nordufer des Beysehir Golu Sie stellt eine der wenigen noch erhaltenen Holzmoscheen der seldschukischen Architektur dar islamische Sakralbauten mit holzernen Saulenhallen und Holzdachern Errichtet wurde sie zwischen 1296 und 1299 1 von Seyfeddin Suleyman Bey einem der Beys der Esrefogullari Dynastie ca 1280 1326 Diese beherrschte eines der nach dem Ende des Sultanats der Rum Seldschuken entstandenen anatolischen Beyliks Esrefoglu MoscheeFayencedekor der VorhalleGemeinsam mit vier weiteren Moscheen gehort die Esrefoglu Moschee aufgrund ihrer Holzbauweise seit 2023 zum UNESCO Weltkulturerbe 2 Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Kulturgeschichtliche Bedeutung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaubeschreibung Bearbeiten nbsp GebetsraumDas Bauwerk im Stadtzentrum Beysehirs wendet der Strasse im oberen Viertel von Fenstern durchbrochene Aussenmauern zu Das Dach ist flach eingedeckt Das herausragende kegelformige Dach der Mihrabkuppel ist heute mit Bleiplatten gedeckt das ebenfalls kegelformige Dach des angrenzenden Grabmals ist aus Stein gemauert Der rechteckige 34 22 m messende Grundriss der Halle ist an der Nordostecke diagonal abgeschnitten und bildet so eine funfte schrag zum ubrigen Grundriss verlaufende Fassadenwand dort befindet sich der Eingang Links von diesem ist ein Wandbrunnen in die Fassade eingelassen an der nordwestlichen Ecke des Baus ragt das Minarett auf 3 Aus einer monumentalen Vorhalle 1297 99 erbaut deren Inneres vollstandig mit farbigen Fayencekacheln ausgekleidet ist gelangt man in die Saulenhalle des Gebetsraums und sieht durch das weiter und hoher erbaute Mittelschiff der von 48 holzernen Saulen mit aus Holz geschnitzten Muqarnas Tropfstein Kapitellen gegliederten Halle auf die Mihrab Nische Die Holzsaulen teilen die Gebetshalle in sieben in Richtung auf die Qibla Wand verlaufende Schiffe zu je neun Jochen Zwei heute verglaste Lichtschachte in der Holzbalken Decke im funften und siebten Joch des Mittelschiffs lassen zusatzlich zu den hoch gelegenen Fenstern Licht ein Im siebten Joch des Mittelschiffs befindet sich eine mit Holzgittern eingegrenzte erhohte Gebetsplattform dikka 1 4 Die reich mit Fayencekacheln verkleidete Mihrabnische besitzt einen hohen Muqarnas Nischenbogen Sein geometrisches Mosaik aus turkis dunkelblau und weiss glasierten Kacheln besteht aus einem komplizierten Flechtbandornament in das unterhalb der Muqarnasnische grosse 24 strahlige Sterne eingezeichnet sind Unmittelbar rechts der Mihrabnische steht ein fein geschnitzter Minbar Eine monumentale Inschrift in Quadratkufi gibt die Namen Allah Mohammed Abu Bakr und ʿAli wieder und bekraftigt so den sunnitischen Glauben des Erbauers Im Boden des funften Jochs des Mittelschiffs liegt ein mit groberen Bruchsteinen ausgemauertes tiefes Becken das mit Wasser oder Eis gefullt werden konnte 3 Die kegelformige Mihrabkuppel aus Stein und Ziegeln datiert 1301 ist innen mit turkis und schwarzglasierten Kacheln ausgekleidet Sie ruht unabhangig von der ubrigen Konstruktion auf eigenen von zwei steinernen Pfeilern und der sudlichen Aussenwand getragenen aus flachen Backsteinziegeln aufgemauerten Spitzbogen Der Ubergang zum Kuppelrund besteht ebenfalls aus Ziegelmauerwerk 5 Ausserhalb der Gebetshalle mit einem reprasentativen Eingangsportal in einer Aussenwand und einem Durchgang zur Gebetshalle versehen steht das Mausoleum des Suleyman Bey eine achteckige Turbe mit einem kegelformigen aus Stein gemauerten Dach 5 Die innere Kuppelschale der Turbe ist mit einem geometrischen Muster aus zwolfstrahligen Sternen dekoriert sowie mit Spiralornamenten Palmetten und Arabesken turkisch rumi Die Kuppeltrommel umlauft eine kalligrafische Inschrift in nicht lesbarer Pseudo Kufischrift 6 Kulturgeschichtliche Bedeutung BearbeitenArchitekturgeschichtlich ist die Moschee in die Spatzeit der klassischen seldschukischen Architektur einzuordnen und stellt nach Aslanapa ein harmonisches Ganzes innerhalb des spaten und am reifsten entwickelten Stils der seldschukischen Kunst dar 3 Die Fayencemosaiken im Inneren der Vorhalle und in der Mihrabnische und kuppel gehoren zu den schonsten Beispielen der seldschukischen Gestaltungsweise islamischer Keramik 7 1925 wurden mehrere Fragmente geknupfter Teppiche aus seldschukischer Zeit in den Lagerraumen der Moschee aufgefunden die zu den altesten bekannten anatolischen Knupfteppichen zahlen 8 Siehe auch BearbeitenSeldschukische ArchitekturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Esrefoglu Moschee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Esrefoglu Suleyman Bey Cami auf Archnet org abgerufen am 5 November 2016 Esrefoglu Moschee auf YouTube turkisch Innenansichten der Esrefoglu Moschee auf YouTube turkischEinzelnachweise Bearbeiten a b Esrefoglu Moschee auf Archnet org abgerufen am 5 November 2016 UNESCO World Heritage Centre Wooden Hypostyle Mosques of Medieval Anatolia Abgerufen am 23 September 2023 englisch a b c Oktay Aslanapa Turkish art and architecture Faber amp Faber London Faber amp Faber 1971 ISBN 978 0 571 08781 5 S 121 122 Henri Stierlin Anne Stierlin Turkey From the Selcuks to the Ottomans Taschen Koln 1998 ISBN 978 3 8228 7767 8 S 29 31 Hier auch ein Grundriss der Moschee und eine zweiseitige Abbildung der Gebetshalle a b John D Hoag History of World Architecture Islamic Architecture Electa Architecture 2004 ISBN 1 904313 29 9 S 115 Oktay Aslanapa Turkish art and architecture Faber amp Faber London Faber amp Faber 1971 ISBN 978 0 571 08781 5 S 146 Oktay Aslanapa Turkish art and architecture Faber amp Faber London Faber amp Faber 1971 ISBN 978 0 571 08781 5 S 274 Rudolf Meyer Riefstahl Primitive Rugs of the Konya type in the Mosque of Beyshehir In The Art Bulletin 13 Jahrgang Nr 4 Dezember 1931 S 177 220 37 6832 31 7197 Koordinaten 37 40 59 5 N 31 43 10 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Esrefoglu Moschee amp oldid 237706898