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Der Beginn der Seldschukenherrschaft im 11 Jahrhundert markiert einen historischen Wendepunkt der islamischen Zivilisation 1 Seit der islamischen Expansion hatte die arabische Kultur die islamische Welt gepragt Die Dynastie der Seldschuken begrundete die politische und kulturelle Vorherrschaft turkstammiger Volker 2 Die Architektur der grossseldschukischen Herrscher in Persien sowie ihrer Vasallen der Sultane von Rum pragte eine Epoche der persischen Architektur ebenso wie die islamische Architektur Kleinasiens Bis ins 15 Jahrhundert hinein blieb die seldschukische Baugestaltung ein stilistisches Vorbild fur die fruhe osmanische Architektur Grossseldschukische Freitagsmoschee von IsfahanRum seldschukische Cifte Minareli Medrese in Erzurum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Architektur der Grossseldschuken 2 1 Vorbilder 2 2 Einzelne Bauelemente 2 2 1 Kuppel und Gewolbeformen 2 2 2 Minarette 2 3 Moscheen 2 3 1 Freitagsmoschee von Isfahan 2 3 2 Grosse Moscheen von Qazvin und Zavareh 2 3 3 Grosse Moschee von Ardestan 2 4 Madrasas 2 5 Karawansereien 2 6 Grabbauten 3 Architektur der anatolischen Seldschuken 3 1 Epoche der seldschukischen Emirate 3 1 1 Fruhe Moscheebauten 3 1 2 Grosse Moschee von Divrigi 3 1 3 Medresen der seldschukischen Emire 3 2 Moscheebau der Rum Seldschuken 3 3 Medresen 3 3 1 Medresen in Erzurum 3 3 2 Medresen in Konya und Sivas 3 4 Karawansereien 3 5 Grabmaler 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund Bearbeiten nbsp Karte des SeldschukenreichsDie Seldschuken gehorten als Teil des Stammesverbands der Oghusen zu den im 8 Jahrhundert nach Transoxanien eingewanderten Turkvolkern Unter ihren Anfuhrern Tughrul Beg und Tschaghri Beg eroberten die Seldschuken 1034 Chorasan und besiegten 1040 in der Schlacht von Dandanqan die Ghaznawiden 1055 beendete Tughrul mit der Eroberung Bagdads die Schutzherrschaft der Bujiden uber das Abbasidenkalifat Tughrul Beg unterwarf grosse Teile Persiens und 1055 den Irak Er verlegte die Hauptstadt des seldschukischen Reiches nach Rey in der Nahe des heutigen Teheran Nach dem Sieg uber das byzantinische Reich in der Schlacht bei Manzikert 1071 dehnte der seldschukische Sultan Alp Arslan seine Herrschaft im Westen aus 1077 8 ernannte Sultan Malik Sah I Suleiman ibn Kutalmis zum Gouverneur der neuen Provinz Anatolien Deren Hauptstadt wurde Nikaia Nach der Eroberung von Antiochia im Jahr 1086 erklarte sich Suleiman fur unabhangig wurde aber von Tutusch I dem Bruder Malik Sahs besiegt und hingerichtet Im Zuge der Einwanderung grosser Zahlen nomadischer Turkmenen entstanden in Anatolien unabhangige Emirate darunter die Danischmenden die zwischen ca 1092 und 1178 die Region um Sivas Kayseri und Malatya beherrschten die Saltukiden 1092 1202 um Erzurum die Ortoqiden 1098 1234 um Dunaysir Mardin und Diyarbakir und die Mengucek 1118 1252 um Erzincan und Divrigi Die Emirate der Danischmenden und Saltukiden gingen spater im Sultanat der Rum Seldschuken auf die Ortoqidenherrschaft endete mit der Eroberung durch die agyptischen Ayyubiden die Herrschaft der Mengucek endete erst mit dem Untergang der Seldschukenherrschaft im Mongolensturm In der Schlacht vom Kose Dag unterlagen die Seldschuken von Rum 1243 den Mongolen und mussten die Vorherrschaft der Ilchane anerkennen Ende des 13 Jahrhunderts revoltierte der Gouverneur der Ilchane in Anatolien Sulemis gegen Ghazan Ilchan Die Schwache des byzantinischen Reichs im Westen und des Ilchanidenreichs im Osten bot den turkstammigen Beys die Gelegenheit eigenstandige kleinere Herrschaften zu errichten Es entstanden die Beyliks unter denen die Beyliks von Aydin 1313 1425 um Ephesos Saruhan 1300 1410 um Manisa und vor allem das Beylik von Osman I aus dem ab 1299 innerhalb kurzer Zeit das Osmanische Reich entstehen sollte architekturgeschichtliche Bedeutung erlangten 3 Architektur der Grossseldschuken BearbeitenInnerhalb von zwei bis drei Generationen hatte sich die Lebensweise zumindest der seldschukischen Elite radikal verandert Ursprunglich lebten die nomadischen Steppenbewohner in Jurten dem traditionellen zentralasiatischen Wohnzelt Nach der Eroberung des Irans und Mesopotamiens ubernahmen sie die Regierungs und Verwaltungsstrukturen ihrer Vorganger Auf dem Gebiet der Architektur entwickelten die seldschukischen Architekten eine eigenstandige Formensprache Es gelang ihnen bekannte Bauelemente wie den Zentralbau mit Kuppel oder Iwane schlussig und harmonisch zusammenzufugen 4 Vorbilder Bearbeiten nbsp Talchatan Baba Moschee auf einer sowjetischen BriefmarkeDie Architektur der Seldschuken greift Vorbilder aus der Architektur der Karachaniden und Ghaznawiden auf Zentralbauten wie die spateren seldschukischen Bautypen finden sich schon in der karachanidischen Architektur Die Deggaron Moschee aus dem 11 Jahrhundert in der Kleinstadt Chasar nahe Buchara ist aus Lehm und Backsteinziegeln errichtet Ihre 6 5 m weite Kuppel ruht mit vier Spitzbogen auf nur 30 cm breiten niedrigen Saulen Uber jeder Hallenecke befinden sich kleinere 3 6 m durchmessende Nebenkuppeln Ein bedeutendes Beispiel fur einen uberkuppelten Zentralbau stellt die Talchatan Baba Moschee dar etwa 30 km von Merw Der ganz aus Ziegeln errichtete Bau aus dem 11 oder 12 Jahrhundert misst 18 10 m Er besitzt eine Zentralkuppel seitlich ist der Raum durch kleinere Kreuzgewolbe erweitert Die Fassade ist mit Nischen gegliedert durch unterschiedliche Ziegelsetzung ist die Fassade dekorativ gestaltet 5 Der ghaznawidische Palastkomplex im sudafghanischen Lesker i Bazar wurde 1948 von Schlumberger ausgegraben 6 Der Sudpalast misst 164 92 m Die Wande bestehen aus Lehmziegeln auf Backsteinfundamenten Er besitzt einen 63 45 m grossen Innenhof mit vier Iwanen Weitere kleine Nebenhofe sind ebenfalls nach dem Vier Iwan Schema gestaltet 7 An der Sudfassade des Palastkomplexes wurden 1951 die Fundamente einer Moschee ausgegraben Diese besass zwei Seitenhallen mit je zwei Saulenreihen nordlich und sudlich eines zentralen Abschnitts dessen massive rechteckige Ziegelpfeiler sehr wahrscheinlich eine Kuppel getragen haben Die Vorderfront des Gebaudes war offen 8 Einzelne Bauelemente Bearbeiten Siehe auch Iwan Architektur Die seldschukische Architektur verwendet die gleichen oder ahnliche Bauelemente fur verschiedene Bauten Moscheen Karawansereien Medresen und Grabmaler konnen als Halle oder Zentralbau mit oder ohne Kuppel Hof Riwaq Arkaden Iwanen oder Minaretten errichtet werden Fur sich betrachtet leiten sich die einzelnen Bauelemente von teilweise sehr viel alteren Vorbildern ab Die architekturgeschichtliche Leistung der bis auf wenige Ausnahmen namenlosen seldschukischen Architekten besteht in der Synthese dieser Elemente zu einheitlichen und architektonisch stimmigen stiltypischen Bauten Kuppel und Gewolbeformen Bearbeiten Schon in sassanidischer Zeit war das System der Ecktrompen bekannt mittels dessen einem rechteckigen Unterbau eine runde Kuppelschale aufgesetzt werden kann 9 Die Bauweise aus Backsteinen die in einer verhaltnismassig dicken Mortelschicht verlegt wurden erlaubte ein freies Aufmauern der Kuppel ohne Verwendung eines Lehrgerusts Die spharischen Dreiecke der Trompen wurden in weitere Untereinheiten oder zu Nischensystemen aufgespalten Aus diesen ergab sich ein komplexes Spiel von Stutzen und Verstrebungen letztlich ein ornamentales raumliches Muster aus kleinteiligen Elementen die die Schwere des Baukorpers optisch aufheben 10 Fur den islamischen Osten typisch wurde das nicht radiale Rippengewolbe ein von einer Scheitelkuppel uberfangenes System aus sich kreuzenden Gewolberippenpaaren Ausgehend von der Freitagsmoschee von Isfahan lasst sich diese Gewolbeform in der ostislamischen Architektur bis in die safawidische Zeit anhand von Schlusselbauten nachverfolgen Die Hauptmerkmale dieses Gewolbetyps sind Ein typenpragendes Geviert sich kreuzender Gewolberippen manchmal durch Verdopplung und Verschrankung zu einem achteckigen Stern ausgebildet das Wegfallen einer Ubergangszone zwischen Gewolbe und Stutzsystem eine auf dem Rippengerust reitende Scheitelkuppel oder Laterne In der seldschukischen Architektur bilden die sich kreuzenden Rippenpaare noch das Hauptelement des Baudekors 11 nbsp Kuppel des Feuertempels von Harpak in Abyaneh nbsp Trompenkuppel der Suleymaniye Moschee Alanya nbsp Freitagsmoschee von Isfahan Innenansicht der Nordkuppel nbsp Nicht radiales Rippengewolbe in der Freitagsmoschee von IsfahanMinarette Bearbeiten Am haufigsten verwendeten die iranischen Grossseldschuken die schlanke zylindrische Bauform des Minaretts Das alteste erhaltene Manar aus seldschukischer Zeit ist dasjenige der Tarichane Moschee in Damghan aus der Zeit Tughrul Begs 1058 Es ist auch der erste seldschukische Bau bei dem die Verwendung glasierter Ziegel bekannt ist Durch die versetzte Anordnung der Ziegel in der Turmwand entsteht ein eindrucksvoller dekorativer Effekt Das ahnlich gestaltete Minarett der Masdschid i Maidan in Saveh wird von Aslanapa in die Zeit Alp Arslans 1061 datiert Weitere seldschukische Minarette stehen in den Freitagsmoscheen von Kaschan und Barsiyan nahe Isfahan 4 Erstmals wurden auch Fassaden mit zwei gleichformigen Minaretten ausgestattet 12 nbsp Minarett der Tarichane Moschee in Damghan nbsp Minarett der Masdschid i Maidan in Saveh nbsp Minarett der Ali Moschee in Isfahan nbsp Yakutiye Medrese in ErzurumMoscheen Bearbeiten Zwischen etwa 1080 und 1160 wurden die bedeutenden seldschukischen Moscheen errichtet Die seldschukischen Architekten entwickelten aus der klassisch islamischen Hallenmoschee einen monumentalen Bautyp der aus einer Halle besteht uber deren Mihrabnische sich eine weite Kuppel wolbt Die klassische Bauform des von Riwaq Arkaden gesaumten Hofs Sahn wurde durch Einfugen von vier Iwanen erweitert 4 In allen Bauten befindet sich eine Kuppelhalle mit vorgelagertem Iwan im Zentrum Auf der Langs und Querachse eines kreuzformigen Grundrisses stehen sich jeweils zwei Iwane in der Mitte der Riwaqreihen jeder Hofseite gegenuber Der Vier Iwan Plan pragt bis in die Moderne die Gestaltung iranischer Moscheen und Madrasas 13 Freitagsmoschee von Isfahan Bearbeiten nbsp Freitagsmoschee von IsfahanDie Freitagsmoschee von Isfahan ist die alteste erhaltene Moschee der Seldschukenzeit Der ursprungliche Bau war unter dem Abbasidenkalifen al Mansur reg 754 775 als klassische Hofmoschee aus Lehmziegeln errichtet worden Sultan Malik Sah I reg 1072 1092 liess das Bauwerk wiederherstellen und erweitern Den Bauinschriften zufolge entstanden unter Malik Sah die grosse Mihrabkuppel sowie die kleinere ebenfalls uberkuppelte Nordhalle Der seldschukische Grosswesir Nizam al Mulk und sein Rivale Tadsch al Mulk errichteten um 1080 zwei Kuppelbauten entlang der Langsachse des Hofs Die Kuppel Nizams ruht auf acht schweren mit Stuck uberzogenen Pfeilern die wahrscheinlich aus einer fruheren Bauphase stammen und offnet sich auf drei Seiten mit neun Bogen zur Gebetshalle hin 4 Einige Jahrzehnte spater wurde die Balkendecke der Halle durch Hunderte von Kuppeln ersetzt In einer dritten Bauphase entstanden vier Iwane jeweils im Zentrum der Fassaden des Innenhofs In seldschukischer und timuridischer Zeit wurden Hoffronten und die Innenseite der Iwane mit glasierten Kacheln verkleidet Die geometrische kalligrafische und florale Ornamentierung verkleidet und verbirgt die durch die Lastenverteilung des Baukorpers bedingte Bauform Damit war eine architektonische Tradition begrundet die fur die Bauten des Islamischen Ostens der nachfolgenden Zeit stilbildend wurde 10 Grosse Moscheen von Qazvin und Zavareh Bearbeiten nbsp nbsp Linkes Bild Hauptiwan und Kuppelhalle der Freitagsmoschee von QazvinRechtes Bild Modell der Freitagsmoschee von Qazvin Spatere seldschukische Moscheebauten wurden nach dem Vorbild des Bauwerks Malik Sahs I in Isfahan errichtet Auch hier wurden oftmals altere Hallenmoscheen aus abbasidischer Zeit uberarbeitet Die Freitagsmoschee von Qazvin errichtet 1113 oder 1119 besitzt eine Kuppel die auf einfachen aber monumental wirkenden Trompen und starken Ziegelmauern ruht Eine um die Trompenbogen der Kuppel laufende kalligrafische Bauinschrift in Naschi Schrift weist als Bauherrn Muhammad I Tapar aus den Sohn Malik Sahs 4 Die Freitagsmoschee von Zavareh in der Provinz Isfahan 1135 vereinigt in ihrer Baugestaltung alle Innovationen der grossseldschukischen Architektur Sie besitzt eine 7 5 m weite Mihrabkuppel vier Iwane und ein Minarett Hier ist der Vier Iwan Plan erstmals in einer seldschukischen Moschee verwirklicht Durch versetzte Anordnung der Ziegelsteine entstehen geometrische Muster im Bereich der Trompen und in der Kuppel selbst 4 Grosse Moschee von Ardestan Bearbeiten nbsp nbsp Freitagsmoschee von Ardestan Blick in den Innenraum und die Kuppel nbsp Aussenansicht der Moschee von ArdestanNach dem Vorbild der Freitagsmoschee von Zavareh entstanden zahlreiche weitere seldschukische Vier Iwan Moscheen darunter auch die von Ardestan 1158 nur 15 km entfernt von Zavareh gelegen Bei dieser ist der obere Teil der Ziegelwande im Inneren wiederum von einer kalligrafischen Inschrift in Thuluth Schrift umgeben Daruber setzen die Trompen und die 9 30 m durchmessende Mihrabkuppel an die derjenigen des Tadsch al Mulk in der Freitagsmoschee von Isfahan ahnlich sieht Die Gestaltung der Trompen die vom quadratischer Unterbau in die Kuppel uberleiten zahlt zu den Meisterwerken des seldschukischen Kuppelbaus Auch hier bilden versetzt verlegte Ziegelsteine ein Muster im Mauerwerk Im Unterschied zu anderen seldschukischen Bauten sind hier die Innenflachen der Bogen zwischen den Pfeilern mit Stuck uberzogen und mit kalligrafischen Inschriften und Stuckornamenten dekoriert Im Gegensatz zum reichen Innendekor bilden die Aussenwande ein System massiver Backsteinwurfel ohne jeden Schmuck Auf quadratischem Sockel von einer achteckigen Ubergangszone leicht abgesetzt verjungt sich nach oben hin zugespitzt die Kuppel Bei dieser Moschee ist der nordliche Iwan deutlich monumentaler gestaltet als der eigentlich bedeutendere Iwan in Qiblarichtung Dieser ist dagegen durch zwei seitliche niedrigere zweigeschossige Nebeniwane und zwei Minarette hervorgehoben 4 Madrasas Bearbeiten Nur wenige Beispiele fur diesen bedeutenden Bautyp sind aus grossseldschukischer Zeit bekannt und erhalten Im Jahr 1046 errichtete Tughrul Beg eine Madrasa in Nischapur 14 Aus der Zeit Malik Sahs I stammt die Heydarieh Madrasa in Qazvin Sie besitzt eine Kuppelhalle mit einfachen Trompen und starken Ziegelwanden Mit weiten Bogen deren obere Abschnitte ganzlich von einer monumentalen kufischen Inschrift eingenommen werden offnet sie sich nach drei Seiten hin Der seldschukische Wesir Nizam al Mulk 1018 1092 liess einige bedeutende Madrasas errichten die als Nizamiya al Madrasa al Niẓamiya bekannt sind um seine schafiitische Rechtsschule madhhab zu verbreiten 1067 in Bagdad ferner unter anderem in Nischapur und in seinem Geburtsort Tus 15 Bekannt und archaologisch erforscht sind nur zwei iranische Nizamiyye Madrasas in Chargird 1087 und in Rey Aus dem archaologischen Befund geht jedoch nur hervor dass die Bauten Iwane besessen haben konnten 14 Karawansereien Bearbeiten Der Karawanenhandel auf dem Landweg erforderte sichere Unterkunfte fur Menschen Tiere und Waren im Abstand einer Tagereise In karachanidischer Zeit 8 9 Jahrhundert entwickelte sich aus dem Bautyp der arabischen Grenzfestung Ribat die Karawanserei Im Ribat i Scherif einer reprasentativen Karawanserei im nordostiranischen Chorasan fuhrt ein schmales Tor zunachst in einen arkadengesaumten Eingangshof Dieser ist durch eine durchgehende Mauer mit engem Durchlass von einem zweiten langeren Innenhof getrennt Dieser besitzt ein zentrales Wasserbecken und einen reich ornamentierten hoheren Hauptiwan Die inneren Fassaden des Hofs sind mit Ornamenten aus versetzt verlegten Ziegeln dekoriert Die Hofe sind von einzelnen Raumen umgeben die sich jeweils zum Innenhof offnen Die Hauptraume beispielsweise hinter dem Nordiwan sind uberkuppelt Grabbauten Bearbeiten nbsp Charaghan GrabturmeSeldschukische Grabmaler turkisch turbe oder kumbet folgen der Bautradition des arabisch islamischen meist freistehenden Grabbaus der Qubba Auch in der traditionellen persischen Architektur sind Grabturme mit Kuppel oder Kegeldach Gonbad bekannt Als Vorbild kann der Gonbad e Qabus gelten errichtet in den ersten Jahren des 11 Jahrhunderts durch den Ziyariden Herrscher Qabus reg 978 981 und 987 1012 in der nordiranischen Provinz Golestan 16 Die turmartigen Zentralbauten der Grabarchitektur besitzen eine polygonale symmetrische Grundflache und ein schlankes halbrundes pyramiden oder kegelformiges Dach Der innere Ubergang zur Kuppel erfolgt bei den seldschukischen Grabturmen durch Reihen ubereinandergestellter Kielbogen Haufig wurden die Grabmaler der Stifter religioser Bauwerke in ihre Bauten integriert Bekannte Grabbauten der grossseldschukischen Architektur sind die Charaghan Grabturme in der Provinz Qazvin zwischen den nordiranischen Stadten Qazvin und Hamadan aus dem 11 Jahrhundert Architektur der anatolischen Seldschuken BearbeitenDie Seldschuken waren die ersten islamischen Herrscher in Kleinasien Sie fuhrten erstmals Elemente der islamischen Architektur in Anatolien ein Dabei ubernahmen sie die im Iran entwickelte Bauweise der Grossseldschuken verwendeten dabei jedoch nicht Backstein und Mortel sondern Hausteine 17 Lediglich hoher aufragende Bauteile wurden in Ziegelbauweise errichtet Bedeutende seldschukische Bauten sind heute noch in der ehemaligen Hauptstadt Konya sowie in den Stadten Alanya Erzurum Kayseri und Sivas erhalten Abweichend von der Architektur der persischen Grossseldschuken hat die rum seldschukische Architektur in Anatolien einen eigenen Weg eingeschlagen indem sie sich eher an syrischen Baustilen orientierte Architektonisch bedeutsame Bauelemente wie die grossen Portale sind haufig aus abwechselnd verbauten hellen und dunklen Steinblocken errichtet Diese als Ablaq arabisch أبلق DMG ʿablaq mehrfarbig wortl scheckig bekannte Mauerweise kennzeichnet die syrische Architektur des 12 Jahrhunderts 18 Im Jahr 1109 wurden Reparaturarbeiten an der Umayyaden Moschee in Damaskus mit Mauerwerk im Ablaq Stil ausgefuhrt Deren Kuppel war schon Ende des 11 Jahrhunderts von Malik Sah I wieder aufgebaut worden der auch die Grosse Moschee von Diyarbakir umgestaltet hatte 19 Der Name eines der inschriftlich erwahnten Baumeister der Alaeddin Moschee von Konya Muḥammad Ḥawlan al Dimischqi der Damaszener deutet nach Aslanapa darauf hin dass er diesen Stil aus dem damals von den Zengiden beherrschten Syrien nach Konya gebracht haben konnte 20 Syrische Architekten erbauten fur Kilic Arslan II und Kai Kaus I auch die Festungsanlagen von Antalya Alanya und Sinop sowie die Sultanhani Karawanserei bei Aksaray Epoche der seldschukischen Emirate Bearbeiten nbsp nbsp Linkes Bild Isabey Moschee in Selcuk Provinz IzmirRechtes Bild Grundriss der Isabey Moschee Die erste uns bekannte Grosse Moschee die in Anatolien erbaut wurde war die 1091 vom rum seldschukischen Sultan Malik Sah errichtete Grosse Moschee von Diyarbakir Unter den Seldschukensultanen Kai Kaus I 1210 11 1219 und Kai Kobad I 1220 1237 erreichte die seldschukische Architektur in Anatolien ihre klassische Periode Es entstanden zahlreiche religiose Stiftungen Waqf die der Finanzierung von Baukomplexen dienten Diese bestanden meist aus einer Moschee einer Medrese angeschlossen waren oft ein Bad Hammam Kuchen Imaret oder ein Krankenhaus Der aufbluhende Handel verlangte nach festen und sicheren Unterkunften Karawansereien entlang der Handelswege Fruhe Moscheebauten Bearbeiten Die grossseldschukische Architektur hatte eine Baugestalt entwickelt die fur die spatere osmanische Architektur stilbildend werden sollte Die Moschee mit einer Hauptkuppel uber der Mihrabnische Eine der ersten Moscheen dieses Bautyps war die Freitagsmoschee von Siirt die 1129 unter Mughith al Din Mahmud einem Sultan aus der Dynastie der Grossseldschuken errichtet wurde Dieser regierte 1119 1131 als Vasall des obersten Sultans Sandschar Westiran und den Irak Die Grosse Moschee von Siirt stellt somit ein Bindeglied zur Architektur der iranischen Grossseldschuken dar Der ursprungliche Bau besass eine Kuppel die auf Trompen ruhte und von vier Ziegelpfeilern gestutzt wurde Spater wurden auf der Ost und Westseite jeweils Nebenkuppeln sowie eine Iwan mit zwei senkrecht dazu stehenden Gewolbe angefugt Das schiefe Minarett heute ein Wahrzeichen der Stadt erinnert an das Backsteinminarett der Grossen Moschee von Mossul wenngleich das Minarett in Siirt einfacher und archaischer gestaltet ist Die Grosse Moschee von Dunaysir heute Kiziltepe in der Provinz Mardin in Sudostanatolien ist ein Hauptwerk der ortoqidischen Architektur Ahnlich wie in Diyarbakir hatten einst zweistockige Riwaqs einen Innenhof Sahn nach drei Seiten hin umschlossen Die Fassade der Gebetshalle wies reich dekorierte Portale und aussere Mihrabnischen auf Die drei Schiffe der Gebetshalle sind mit Tonnengewolben uberwolbt Uber der inneren Mihrabnische erhob sich eine Kuppel von etwa 10 m Durchmesser die zwei Schiffe uberschnitt Die Gebetsnische wird flankiert von zwei Saulen mit Muqarnas Kapitellen Sie hat die Form einer Muschel unter einem Siebenpass Bogen und ist mit tief eingeschnittenen Reliefs verziert Auch der Bauplan dieser Moschee folgt demjenigen der Umayyaden Moschee 21 Die Grosse Moschee von Harput vom ortoqidischen Emir Fahrettin Karaslan zwischen 1156 und 1157 erbaut besitzt nur einen sehr kleinen Innenhof der drei Arkadenbogen lang und zwei Bogen weit ist Sie ist von zweischiffigen Riwaqs gesaumt und grenzt an eine dreischiffige Gebetshalle Bei der Koluk Moschee in Kayseri einer Grundung der Danischmenden aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts ist der Sahn auf die Breite eines einzigen Bogens verringert der von einer Kuppel uberragt wird Unter dieser befindet sich ein Wasserbecken 21 Grosse Moschee von Divrigi Bearbeiten nbsp nbsp Grosse Moschee und Krankenhaus von Divrigi Hauptartikel Divrigi Moschee Divrigi die Hauptstadt der Mengucek ist bekannt wegen ihrer Grossen Moschee und des angrenzenden Krankenhauses darussifa Die Moschee wurde 1228 von Ahmetschah erbaut das Krankenhaus im gleichen Jahr durch Turan Melek Sultan Tochter des Herrschers von Erzincan Fahreddin Behramschah Das 63 32 m grosse rechteckige Gebaude erstreckt sich in nord sudlicher Richtung Im Suden nimmt das Krankenhaus etwa ein Drittel der Grundflache ein sein einziger Eingang befindet sich an der Westseite Die nordliche Langswand des Krankenhauses ist zugleich die Qibla Wand der Moschee Deren Gebetshalle wird durch vier Pfeilerreihen in funf Schiffe unterteilt wobei das Mittelschiff deutlich breiter ist als die beiden Seitenschiffe Vom Haupteingang im Norden fallt der Blick durch die mittlere Pfeilerreihe auf den zentralen Mihrab Der zweite Eingang fuhrt von der Westwand in den Zwischenraum des mittleren Pfeilerpaares Das an die Pfeilerhalle der Moschee angebaute Krankenhaus ist ein geschlossener Kuppelbau mit vier kreuzformig angeordneten Iwanen um den zentralen Saal Die Wande sind aus gleich grossen Steinquadern von etwa 40 cm Hohe und 40 100 cm Kantenlange gemauert Beide Gebaude zahlen zum UNESCO Welterbe in der Turkei Medresen der seldschukischen Emire Bearbeiten Eine der altesten Medresen aus der Zeit der seldschukischen Emirate ist die Yagibasan Medrese in Tokat 1151 57 erbaut vom Danischmenden Emir Yagibasan 22 weist sie auf asymmetrischem Grundriss zwei Iwane auf die sich auf einen Innenhof mit Trompenkuppel offnen Das Mauerwerk besteht aus rohen Bruchsteinen und weist im heutigen Zustand keine weitere Dekoration auf 23 Die Masʿudiyya Medrese 1198 1223 an der Nordarkade der Grossen Moschee von Diyarbakir wurde unter dem ortuqidischen Emir Qutb ad Din Sokmen II ibn Muhammad vom Architekten Dschafar Ibn Muhammad aus Aleppo erbaut Sie weist nur einen grossen Iwan auf zweigeschossige Arkadengange an drei Seiten des Hofes bilden einen Kreuzachsengrundriss der sich am Nordportal orientiert 23 Ein Beispiel fur eine Medrese Darussifa mit offenem Innenhof findet sich in dem eingeschossigen Stiftungsbau des Kai Kaus I der Sifaiye Medrese in Sivas 1217 18 Der Steinbau besitzt einen nur an den Langsseiten von Arkadengangen gesaumten rechteckigen Hof mit nur einem grossen Iwan gegenuber dem Hauptportal Eine Kreuzachse ist durch weitere Arkadenbogen herausgestellt Auf der rechten Seite des Hofes befindet sich die aus Ziegeln errichtete Turbe des 1219 verstorbenen Emirs 23 Moscheebau der Rum Seldschuken Bearbeiten nbsp Alaeddin Moschee von KonyaEine der altesten seldschukischen Moscheen in Anatolien ist die Alaeddin Moschee von Konya begonnen um 1150 von Rukn ad Din Mas ud und vollendet 1219 von ʿAlaʾ ad Din Kai Qubad I Die architektonische Gestaltung orientiert sich noch stark an der arabischen Hallenmoschee der zentrale Abschnitt der Gebetshalle mit einer Mihrabkuppel entspricht eher der anatolischen Bautradition 20 Der Grundriss ist unregelmassig zwei Grabmaler im Innenhof sind noch nicht wie spater ublich vollstandig in den Bau integriert Die Saulen der flach mit Holzbalken gedeckten Gebetshalle sind antike Spolien Der Hof ist von Mauern umgeben die nur im oberen Viertel der reprasentativen Nordfassade schmale offene Spitzbogen auf eher plumpen Pfeilern aufweisen uber den Portalen befinden sich breitere Spitzbogennischen 24 Die letzte von den Rum Seldschuken in Konya erbaute Moschee ist die Sahip Ata Moschee 1258 Ihr Hauptportal tac kapi weist ein filigranes Muqarnas Dekor auf Die Fassade ist durch versetzt verlegte teils blau glasierte Ziegel dekoriert die in monumentaler Quadratkufischrift die Namen der Kalifen Abu Bakr und ʿAli wiedergeben Ein Moscheebau der Spatzeit gleichzeitig eine der wenigen aus seldschukischer Zeit erhaltenen Moscheen mit Holzsaulen und Hozdach ist die Esrefoglu Moschee in Beysehir deren Innenausstattung mit Fayencekacheln zu den Meisterwerken des seldschukischen Stils der islamischen Keramik gezahlt werden 25 Medresen Bearbeiten nbsp Gok Medrese in SivasDie kleinasiatischen Medresen aus rum seldschukischer Zeit sind meist kleiner als die persischen Oft ist das Grabmal des Erbauers in die Anlage integriert Neben Bauten mit einer Zentralkuppel finden sich auch solche mit einem rechteckigen Innenhof avlu und einem einzigen grossen Iwan gegenuber dem Eingang Die seldschukischen Medresen wurden am 15 April 2014 zur Aufnahme in die Liste des UNESCO Welterbes vorgeschlagen 26 Medresen in Erzurum Bearbeiten Zwei bedeutende seldschukische Medresen die Cifte Minareli Medrese um 1230 1270 und die Yakutiye Medrese 1310 11 befinden sich im Stadtzentrum von Erzurum Eines der ursprunglich zwei typisch seldschukischen Backsteinminarette ist noch erhalten Detaillierte Baubeschreibungen finden sich im Artikel zur Stadt Erzurum Medresen in Konya und Sivas Bearbeiten Bei der Sircali Mosaik Medrese in Konya von 1242 besitzt der ungefahr quadratische Iwan an der sudlichen Ruckwand eine Gebetsnische und seitliche Kuppelraume Zentral im Innenhof liegt ein Wasserbecken Der kleine Grabraum ihres Stifters Bedreddin Muslih liegt an der Westseite des grossen Eingangsportals im Osten 27 Bei der Ince Minareli Medrese Medrese mit dem dunnen Minarett 1260 65 in Konya ist das Eingangstor so weit vergrossert dass es fast die gesamte Fassade einnimmt Kalligrafien in Thuluth Schrift geben die ersten 13 Verse der 36 Sure des Koran Ya Sin sowie die Sure al Fatiha wieder Die Inschrift der obersten Rosettenreliefs des Eingangstors nennt auch in kufischer Schrift den Namen des Architekten Keluk bin Abdullah Der Innenhof der Medrese ist uberkuppelt innen ist die Kuppel mit dunkelviolett und turkisfarbenen Kacheln ausgekleidet Um die Basis der Kuppel verlauft eine Inschrift Il mulku l illah Gottes ist das Eigentum Wie die Ince Minareli ist auch die Gok Blaue Medrese in Sivas eine Stiftung des rum seldschukischen Grosswesirs Sahip Ata gest 1288 1289 28 Ursprunglich war der Bau zweigeschossig angelegt nur das untere Geschoss ist erhalten Der Baukomplex kulliye besass ein Hamam und eine Kuche Imaret Der 31 5 m breite Bau mit einem 24 3 x 14 4 m messenden Innenhof im klassischen Vier Iwan Schema besitzt wie die meisten Bauwerke Sahip Atas zwei hier 25 m hohe Minarette zu beiden Seiten des typisch seldschukischen Eingangsportals Ungewohnlich fur die seldschukische Architektur sind die mit zwei ungleich weiten von aussen nicht sichtbaren und mit blauglasierten Kacheln gedeckten Kuppeln versehenen Raume im Innenhof hinter der Eingangsfassade Die Mauern der Medrese bestehen aus Kalkstein die Turben und Minarette aus Ziegeln das Hauptportal ist vollstandig einzelne Details wie die Kapitelle der Saulen sind in Marmor ausgefuhrt Die kleinere Buruciye Medrese in Sivas 1271 weist einen symmetrischeren Vier Iwan Bauplan auf als die Gok Medrese 29 Karawansereien Bearbeiten nbsp Sarihan bei AvanosZurzeit sind etwa 200 seldschukische Karawansereien bekannt von denen noch etwa 100 in unterschiedlichem Zustand erhalten sind 30 In der Architektur der anatolischen Hans oder Karawansereien konnen drei Typen unterschieden werden Ein einfacher ummauerter Hof wie im Evdir Han 1215 eine einfache Saulenhalle wie im Ciftlik Han oder eine Halle mit vorgeschaltetem Hof wie beispielsweise im Alayhan nahe Aksaray im Kirkgoz Han 1237 1246 in Antalya oder im Sarihan 1200 1250 in Avanos 31 Bei letzterem ist eine Langsseite des Hofes als offene Arkade gestaltet die gegenuberliegende Seite weist geschlossene Raume auf Ein monumentaler Hauptiwan bildet den Eingang zur Halle Im Tuzhisari Han in Kayseri 1202 befindet sich im Zentrum des Innenhofes ein reprasentativer Kioskbau der von vier Pfeilern auf Spitzbogen getragen wird Der Durchgang unter den Spitzbogen bleibt in beiden Hauptachsen offen Die Baugestaltung dieses Kiosks mit einem Gebets oder Aufenthaltsraum im Obergeschoss findet sich auch bei Grabmalern Steile Treppen zur Rechten und Linken des in der Hauptachse liegenden Bogens fuhren in eine kleine Mescit im Obergeschoss Diese Raume waren meist uberkuppelt Die Kuppeln sind heute meist nicht mehr vorhanden reich mit Muqarnas Tropfsteingewolben verzierte Trompen finden sich noch haufig Die Aussenfassade des Eingangsportals ist durch einen monumentalen Iwan mit einer Muqarnas Nische und zwei seitliche massive Bundelsaulen betont Der Agzikarahan 1231 etwa 15 km ostlich von Aksaray weist ebenfalls einen Kiosk im Innenhof auf Der Hof besitzt keine Iwane stattdessen sind die Eingangsportale mit Ornamenten und Kalligrafien reich verziert und hervorgehoben Auch hier liegen geschlossene Raume auf einer Langsseite des Hofes wahrend die beiden anderen Seiten zum Hof hin offene Arkaden aufweisen Ahnlich wie beim Tuzhisari Han in Kayseri leiten auch hier steile Treppen rechts und links des Spitzbogens hoch zur Mescit im Obergeschoss Die Unterseiten der Treppen sind im Agzikarahan mit Muqarnas ornamentiert Eine der grossten seldschukischen Karawansereien ist das Sultanhani 1229 nahe Aksaray 30 nbsp Karawanserei Sultanhani nbsp Innenhof der Sultanhani Aksaray nbsp Muqarnas Trompen der Mescitkuppel des Agzikarahan nbsp Ornamentschmuck am Hofportal des AgzikarahanGrabmaler Bearbeiten nbsp Turben der Alaeddin Moschee KonyaDie altesten bekannten seldschukischen Grabbauten in Anatolien sind die Halifet Ghazi Kumbet 1145 46 Teil der Kulliye des Danischmenden Emirs Halifet Alp ibn Tuli in Amasya Der archaisch anmutende Bau besass einst ein pyramidenformiges Dach Die Nische uber dem Eingang ist das alteste bekannte steinerne Muqarnas Halbgewolbe in der Architektur Kleinasiens Die Sitte Melik Kumbet in Divrigi Provinz Sivas wahrscheinlich 1196 fur den Mengucekiden Emir Suleyman ibn Said al Din Sahinschah 1162 1198 errichtet weist einen ahnlichen prismatischen Grundriss auf die Ornamente dieses Bauwerks sind aber schon deutlich eleganter und einheitlicher gestaltet als die der Halifet Ghazi Kumbed 32 Einen zwolfeckigen Grundriss weist das Mausoleum des Kilic Arslan I vor 1192 im Innenhof der Alaeddin Moschee von Konya auf Das Grabmal des Izzedin Kai Kaus im darussifa von Sivas ist zehneckig Dieses Monument wurde vom Architekten Ahmad von Marand erbaut dessen Name in der monumentalen kufischen Inschrift aus turkis purpur und weissglasiertem Mosaik auf rotem Ziegelgrund uber dem Hauptportal des Krankenhauses uberliefert ist Die achteckige Turbe der Frau Sultan Kai Kobads I Hunat Hatun in Kayseri besitzt auf jeder Wand Blindbogen mit reich dekorierten Zwickeln Die Ecken sind mit kleinen Saulen geschmuckt die auf einem Muqarnas Gesims ruhen und in einem weiteren Gesims enden welches den Ubergang zum pyramidenformigen Dach markiert Ebenfalls in Kayseri steht die Doner Kumbet wahrscheinlich um 1275 fur die Prinzessin Schah Dschihan Hatun errichtet Ihre zwolf Seiten sind mit blinden Spitzbogen versehen uber denen ein Muqarnas Sims zum zeltartigen Dach uberleitet Obwohl aus Stein gearbeitet sind die Dachplatten so behauen dass sie Bleiplatten ahnlich sehen Die Baugestalt dieses Kumbet ist der Architektur der Kuppellaternen armenischer Kirchen des 10 und 11 Jahrhunderts so ahnlich dass Hoag 2004 einen armenischen Einfluss fur wahrscheinlich halt 32 Siehe auch BearbeitenIslamische Architektur Persische Architektur Osmanische ArchitekturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Seldschukische Architektur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Architektur des Sultanats von Rum Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenOktay Aslanapa Turkish art and architecture Faber amp Faber London 1971 ISBN 0 571 08781 7 Neslihan Astuay Effenberger Stein und Steinmetzzeichen im seldschukischen Anatolien im 13 Jahrhundert In Insitu 2 2022 S 161 174 Kurt Erdmann Das anatolische Karavansaray des 13 Jh Teil 1 und 2 Berlin 1961 Teile 3 und 4 herausgegeben von Hanna Erdmann Berlin 1976 John D Hoag History of World 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Seldschukische Architektur amp oldid 230840538