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Die Schlacht vom Kose Dag fand am 26 Juni 1243 1 in der heutigen turkischen Provinz Sivas in Anatolien zwischen den Mongolen und dem seldschukischen Sultanat von Rum statt und endete mit einem klaren Sieg fur die Mongolen unter ihrem Fuhrer Baiju Die unmittelbare Folge war der Niedergang des Sultanats von Rum und die Herrschaft der Mongolen uber den grossten Teil Anatoliens 2 Schlacht vom Kose Dag Teil von Mongolensturm Miniatur aus dem Werk Flor des estoires de la terre d Orient des armenischen Historikers Hethum von Korykos Datum 26 Juni 1243Ort Kose Dag bei Sivas Ausgang Klarer Sieg der MongolenTerritoriale Anderungen AnatolienKonfliktparteienMongolisches Reich Sultanat der Rum SeldschukenKaiserreich Trapezuntgeorgische AdeligeBefehlshaberBaiju Kai Chosrau II Truppenstarke80 000 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlacht 3 Taktik 4 Folgen 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenSchon zur Herrschaftszeit von Ala ad Din Kai Kobad I standen die Mongolen vor Anatolien Doch erst nach dessen Tod und der Thronbesteigung von Kai Chosrau II sahen die Mongolen ihre Gelegenheit zu einer Eroberung gekommen Zum Fuhrer der Mongolen wurde Baiju der mit Feldzugen nach Anatolien begann Ihm zur Seite standen georgische und armenische Krafte Zu diesem Zeitpunkt ereignete sich im Sultanat der Babai Aufstand welcher zwar niedergeschlagen werden konnte das Reich aber nachhaltig schwachte 3 Den Mongolen gelang es 1242 den Seldschuken das spater ostturkische Erzurum zu entreissen Da sich die christlichen und muslimischen Einwohner der Stadt geweigert hatten sich zu ergeben wurden sie nach der Eroberung alle getotet Als diese Nachricht beim Sultan eintraf hob Kai Chosrau II ein 80 000 Mann starkes Heer aus und erwartete den Feind in Sivas Das Kaiserreich Trapezunt und georgische Adelige die wegen der Mongoleninvasion ihr Land verlassen hatten schlossen sich ihm an Im Folgejahr kam es zur Entscheidungsschlacht zwischen Rumseldschuken und Mongolen 2 Schlacht BearbeitenIm Fruhjahr des Jahres 1243 kehrte Bayju zuruck und die Mongolen marschierten auf Sivas zu Kai Chosrau II beriet sich mit seinen Generalen Obwohl jene zum Verbleib in Sivas rieten da dieses gegen die Mongolen zu halten gewesen ware zog der Sultan mit seinem Heer aus der Stadt und schlug sein Feldlager 80 km ostlich von Sivas in der Nahe des Kose Dag auf Sein Lager befand sich auf einem gesicherten Platz zwischen den Bergen Wieder gegen den Rat seiner Generale befahl der militarisch unerfahrene Sultan nicht im Lager auf den Feind zu warten sondern ihm entgegenzureiten Im Glauben an einen sicheren Sieg marschierte der Sultan mit seinem Heer Als die seldschukische Vorhut auf die Mongolen traf tauschten diese einen Ruckzug vor Als die Vorhut den vermeintlich Fluchtenden folgte wurde sie vom plotzlichen Angriff der Mongolen uberrascht und vollig aufgerieben Dies bewog den Sultan die ganze Schlacht verloren zu geben Aus Angst er konne in die Hande des Feindes fallen floh er zunachst nach Tokat und schliesslich weiter nach Konya und Antalya Weil sie sich von ihrem Anfuhrer verlassen sahen trat auch das Heer der Seldschuken die Flucht an ohne dabei das Feldlager zu raumen Taktik BearbeitenDer Militarhistoriker David Nicolle weist auf die Bedeutung der von den Seldschuken gewahlten bzw der durch ihre bunte Allianz notwendig gewordenen Taktik hin Fur Militarhistoriker ist besonders interessant dass Kayhusraws Truppen auf fast europaische Art kampften da sie sich zu grossen Teilen auf von Infanterie begleitete schwer gepanzerte Reiter stutzten und zahlreiche westeuropaische Soldner sowie Manner aus den Kreuzfahrerstaaten Syriens in ihren Reihen hatten Die Mongolen verliessen sich dagegen auf berittene Bogenschutzen die gleiche Taktik welche die Vorfahren der Seldschuken 200 Jahre zuvor erfolgreich angewandt hatten 4 Folgen BearbeitenNach ihrem Sieg stand den Mongolen Anatolien offen Grossere Stadte wie Erzincan Sivas und Kayseri wurden geplundert und viele ihrer Einwohner getotet Der Wesir des Sultans Muhezzibuddin Ali trat in Verhandlungen mit den Mongolen und konnte sie dazu bewegen nicht weiter nach Westen vorzudringen Der Sieg der Mongolen uber die Seldschuken veranderte die politische Landkarte Kleinasiens nachhaltig und bedeutete das Ende des selbstandigen rumseldschukischen Staates Zunachst hatte der geschlagene Sultan noch versucht ein Bundnis mit Johannes III gegen den gemeinsamen Feind zu schliessen doch er starb 1246 als Vasall der Mongolen Diese zogen sich gegen hohe Tributzahlungen der Seldschuken aus Anatolien zuruck Mit dem Niedergang des starken Sultanats von Rum das nominell noch bis 1307 bestand begann 1299 der Aufstieg der Osmanen Die Niederlage der Osmanen gegen die Timuriden in der Schlacht bei Ankara 1402 erinnerte u a wegen ihrer ahnlichen taktischen Vorzeichen an jene von Kose Dag Einzelnachweise Bearbeiten Dimiter Angelov Viceroy of Anatolia In The Byzantine Hellene The Life of Emperor Theodore Laskaris and Byzantium in the Thirteenth Century Cambridge University Press Cambridge 2019 ISBN 978 1 108 48071 0 S 91 97 hier 94 95 doi 10 1017 9781108690874 Textarchiv Internet Archive a b Manuel Ruoff Anatolien wird turkisiert Das Sultanat der Rumseldschuken In Preussische Allgemeine Zeitung Nr 47 Verlag Landsmannschaft Ostpreussen Hamburg 29 November 2010 S 10 Textarchiv Internet Archive PAZ Serie uber die Geschichte der Turken Teil 5 Markus Dressler Traditionslinien im Anschluss an den Babaf Aufstand In Die Alevitische Religion S 63 Textarchiv Internet Archive David Nicolle Die Osmanen 600 Jahre islamisches Weltreich Wien 2008 ISBN 3 85003 219 1 S 23 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht vom Kose Dag amp oldid 232055256