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Divrigi kurdisch Divrigi in byzantinischer Zeit Tephrike ist eine Kleinstadt in der turkischen Provinz Sivas in Zentralanatolien und der Hauptort des gleichnamigen Landkreises Divrigi liegt etwa 100 km Luftlinie 172 Strassenkilometer sudostlich der Provinzhauptstadt Sivas Die auf einigen Stadtlogos vorhandene Jahreszahl 1877 durfte auf das Jahr der Ernennung zur Stadtgemeinde Belediye hinweisen DivrigiHilfe zu Wappen Divrigi Turkei Die Lage des Kreises Divrigi innerhalb der ProvinzBasisdatenProvinz il SivasKoordinaten 39 22 N 38 7 O 39 372222222222 38 116666666667 1014 Koordinaten 39 22 20 N 38 7 0 OHohe 1014 mEinwohner 10 623 1 2020 Telefonvorwahl 90 346Postleitzahl 58 300Kfz Kennzeichen 58Struktur und Verwaltung Stand 2021 Gliederung 28 MahalleBurgermeister Hakan Gok CHP Postanschrift Mercantepe MahallesiNuri Demirag Caddesi No 358300 DivrigiWebsite www divrigi bel trLandkreis DivrigiEinwohner 16 195 1 2020 Flache 2 632 km Bevolkerungsdichte 6 Einwohner je km Kaymakam Mehmet BekWebsite Kaymakam www divrigi gov trVorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung Landkreis Sudmauer der Festung Am linken Bildrand verlauft die untere Westmauer quer zum Hang Hinter dem Wehrturm oben beginnt die innere Westmauer Die im 9 Jahrhundert gegrundete Stadt ist vor allem wegen eines seldschukischen Gebaudekomplexes bestehend aus einer Moschee und einem Krankenhaus vom Anfang des 13 Jahrhunderts bekannt Aus etwa derselben Zeit stammen eine Moschee innerhalb der Burgruine und mehrere muslimische Grabbauten Turben in der Altstadt Ein weiteres Wohnviertel enthalt gut erhaltene Wohngebaude aus der osmanischen Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Landkreis 3 Industrie 4 Verkehr 5 Geschichte 6 Stadtbild 6 1 Grosse Moschee und Krankenhaus 6 2 Festung 6 2 1 Kale Camii 6 2 2 Armenische Kirche 6 3 Altstadt 6 3 1 Sitte Melik Turbesi 6 3 2 Weitere Gebaude in der Altstadt 6 4 Osmanische Stadterweiterung 6 5 Kesdogan Kalesi 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDivrigi liegt am Rand einer Talebene die vom Calti Suyu in sudostlicher Richtung durchflossen wird Nordlich der Stadt verengt sich das Flusstal an der steilen Felsnase des Festungshugels und schlangelt sich in engen Kurven zwischen Felsbergen nach Osten bis der Calti Suyu auf den von Erzincan kommenden Euphrat trifft An der Einmundung macht der Euphrat einen scharfen Bogen nach Suden um kurz danach an der Keban Talsperre aufgestaut zu werden In der leicht gewellten Ebene werden hauptsachlich kleinparzellige Getreidefelder angelegt die umgebenden vielfach zerfurchten Hugel sind mit Gras bewachsen und baumlos Die gesamte Region ist bis auf die Talebenen nicht fur Ackerbau nutzbar und nur dunn besiedelt Landkreis BearbeitenDer Landkreis liegt im Sudosten der Provinz Sivas und grenzt an den Kreis Kangal im Westen die Kreise Zara und Imranli im Norden die Kreise Ilic und Kemaliye im Osten beide Provinz Erzincan sowie die Kreise Arapgir Arguvan und Hekimhan aus der Provinz Malatya Der Kreis wird von der Fernstrasse D260 in West Ost Richtung Kayseri Kangala Elazig durchquert Der Kreis bzw Kaza als Vorganger bestand schon bei Grundung der Republik Turkei 1923 und konnte zur ersten Volkszahlung 1927 eine Einwohnerschaft von 25 172 in 133 Ortschaften auf 2635 km Flache aufweisen Der Verwaltungssitz Devriqui damalige an das franzosisch angelehnte Schreibweise brachte es auf 4 789 Einwohner Ende 2020 bestand der Kreis neben der Kreisstadt aus 105 Dorfern Koy mit durchschnittlich 53 Bewohnern Die Skala der Einwohnerzahlen reicht von 228 Mursal herunter bis auf 13 drei Dorfer 94 Dorfer hatten weniger als 100 Einwohner Demirdag und Kayacik wurden 2018 zu Mahalle der Kreisstadt Die Bevolkerungsdichte ist sehr niedrig der stadtische Bevolkerungsanteil liegt bei 62 81 Prozent Industrie BearbeitenWenige Kilometer nordlich der Stadt werden die grossten Eisenerzvorrate der Turkei abgebaut 2 Die in den 1930er Jahren erschlossenen sehr ergiebigen Magnetit Vorkommen stellen den Haupterwerbszweig der Einwohner dar Das Erz wird per Bahn gut 900 Kilometer nach Norden Richtung Schwarzes Meer transportiert Dort wird es in den Stahlwerken von Karabuk und Eregli die in der Nahe der Steinkohleabbaugebiete liegen verarbeitet 3 Verkehr BearbeitenDie wichtigste Strassenverbindung von Divrigi verlauft uber den 1950 Meter hohen Pass Karasar Gecidi in den Yama Bergen Yama Dagi 70 Kilometer nach Westen wo sie in der Ebene bei der Kleinstadt Kangal auf die Schnellstrasse zwischen Sivas und Malatya trifft Von hier nach Sivas sind es weitere 68 Kilometer Eine andere Strasse fuhrt nach Sudosten etwa 180 Kilometer bis Elazig Nach Erzincan im Osten besteht keine direkte Strassenverbindung Aus dieser Richtung kommend folgt die Eisenbahnlinie ab Erzurum dem Karasu wie der nordliche Quellfluss des Euphrat genannt wird uber Erzincan und das letzte Stuck vor Divrigi durch zahlreiche Tunnels dem engen Tal des Calti Suyu und fuhrt von Divrigi weiter nach Sivas Der Bahnhof liegt einen Kilometer nordlich des Stadtzentrums am Fluss in der Ebene Nach Sivas verkehren mehrere Busse taglich Seltener sind Busse die uber Malatya weiter nach Suden fahren Geschichte Bearbeiten nbsp Verfolgung der Paulikianer unter Kaiserin Theodora im Jahr 843 Illustration um 1200 in der Chronik des Johannes SkylitzesIn altgriechischen Texten wird die Gegend Apbrike genannt Nach der Teilung des romischen Imperiums 395 gehorte sie zum Byzantinischen Reich Der Name Apbrike wurde spater fur die strategisch uber der engsten Stelle des Flusses gelegene Festung Tephrike ubernommen die seit der mittelbyzantinischen Zeit ab Mitte 7 Jahrhundert erwahnt wird 4 Ende des 6 Jahrhunderts drangen mehrfach Sassaniden nach Anatolien vor Melitene heute Malatya und Tephrike erlitten dieselben haufigen Machtwechsel 575 oder 576 fugten die Byzantiner in der Schlacht bei Melitene den Sassaniden eine schwere Niederlage bei Im Zuge der islamischen Expansion um 650 fielen Araber in Anatolien ein Um 843 wurde das byzantinische Dorf Tephrike zur Zufluchtstatte und zum Zentrum der armenischen Paulikianer die mit Unterstutzung der abbasidischen Herrscher von Melitene die erste Stadt grundeten Die haretischen Sektenmitglieder der Paulikianer waren besonders von der byzantinischen Kaiserinmutter Theodora II reg 842 867 verfolgt worden bevor sich ihr Fuhrer Karbeas an den Emir von Melitene wandte der ihnen Tephrike zur Ansiedlung zuwies Dort entfalteten sie sich unter der Schutzmacht des Kalifen von Bagdad zu einem regionalen Machtzentrum in Zentralanatolien bauten die Festung aus und unternahmen Feldzuge gegen die Byzantiner Im Jahr 872 besiegte Kaiser Basileios I reg 867 886 ihr Oberhaupt Johannes Chrysocheir in einer Schlacht und eroberte die Stadt Die fuhrerlos gewordenen und geschwachten Paulikianer zogen mehrheitlich nach Thrakien wo sie Einfluss auf die spatere Sekte der Bogumilen ausubten Die Stadt der Paulikianer durfte nicht viel mehr als den Bereich der Zitadelle umfasst haben Bis 1071 gehorte Tephrike zum Byzantinischen Reich In dieser Zeit sass hier ein byzantinischer Militarfuhrer zunachst mit dem Titel kleisourarch spater hiess er strategos Das Divrigi Tal durfte damals nicht sonderlich wohlhabend gewesen sein 5 1071 besiegten die Seldschuken unter der Fuhrung von Alp Arslan in der Schlacht bei Manzikert das Heer des byzantinischen Kaisers Romanos IV Tephrike kam nach der Schlacht um 1100 in den Machtbereich des turkischen Stammesfuhrers Mengucek eines Vasalls der Seldschuken der ein Furstentum Beylik in Ostanatolien einrichtete das bis mindestens 1252 bestand Die seither Divrigi genannte Stadt dehnte sich nun am Hang sudwestlich unterhalb der Burg aus Zu den fruhen Bauten der Mengucek Dynastie gehorte die Moschee innerhalb der Burg die damals offensichtlich als Freitagsmoschee diente bevor 1228 29 die Grosse Moschee etwas unterhalb gebaut wurde 1252 belagerten die Mongolen unter Hulegu die Stadt und zerstorten nach ihrer Eroberung wie uberall Festung und Stadtmauer Wenige Jahre danach war Divrigi wieder aufgebaut Unter Selim I wurde die Stadt 1516 Teil des Osmanischen Reiches Auf einem Hugel auf der gegenuberliegenden Seite des Flusses liess ein regionaler Machthaber derebey Ende 17 oder im 18 Jahrhundert die Festung Kesdogan Kalesi errichten Es scheint dass um diese Zeit der Ort recht klein war die Bevolkerung zum grossten Teil innerhalb der Festungsmauern lebte und die Herrscher wegen der feindlichen Bedrohung eine weitere Verteidigungsanlage benotigten Im 19 Jahrhundert war Divrigi wieder angewachsen die Einwohner profitierten vom Handel besonders mit Kupfererz das bei Ergani Maden nahe Diyarbakir und Keban abgebaut und durch das Tal in westliche Richtung transportiert wurde Im 19 Jahrhundert entstand auch das etwas weiter unten im Tal heute westlich der Durchgangsstrasse gelegene Wohnviertel Ende des 19 Jahrhunderts wurden die direkt sudlich der Zitadelle stehenden Wohnhauser aufgegeben Stadtbild BearbeitenIm Jahr 2008 lebten in der Stadt 11 388 und im Landkreis 17 476 Einwohner Die Durchgangsstrasse von Sivas nach Malatya verlauft in nord sudlicher Richtung am Fuss des Festungshugels entlang Ostlich davon bildet das kompakte Geschaftsviertel ein unregelmassiges Strassennetz das nach oben steil ansteigt Hier stehen zwischen den Hausern die mittelalterlichen Grabbauten Die Bebauung endet an der Grossen Moschee dahinter fuhren Fusswege zu den Festungsruinen hinauf Das sich nach Westen im Tal ausdehnende Wohnviertel ist weitlaufiger aber weniger dicht bebaut Es gibt zwei Hotels nebeneinander am nordlichen Eingang zur Altstadt Der Busbahnhof befindet sich 500 Meter sudlich des Zentrums an der Strasse nach Malatya Grosse Moschee und Krankenhaus Bearbeiten Eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke Kleinasiens ist die von einem Emir der Mengucek Dynastie erbaute Grosse Moschee mit Krankenhaus turkisch Ulu Camii ve Darussifa Das langrechteckige Gebaude ist nach Suden ausgerichtet wo sich auf etwa einem Drittel der Grundflache das ehemalige Krankenhaus befindet Der nordliche Moscheetrakt ist eine funfschiffige Pfeilerhalle deren Mihrab in die Zwischenwand beider Gebaudeteile eingelassen ist Das Portal des Hospitals an der Westwand und die beiden Portale der Moschee an der West und Nordwand sind uberaus aufwendig mit vollplastischen geometrischen und pflanzlichen Ornamenten gestaltet Festung Bearbeiten nbsp Neue Ausgrabungen am Tor der unteren Westmauer Blick nach Suden Hinter dem Tor das Geschaftsviertel jenseits der Strasse nach Malatya im Grunen die Stadterweiterung im 19 JahrhundertAm relativ flachen Westhang war die Festung von einer doppelten Mauer geschutzt innerhalb derer die mittelalterliche Wohnsiedlung gelegen haben durfte Die untere der beiden Mauern ist in beinahe gesamter Lange als Ruine erhalten Eine Reihe halbrund aus der Flache tretenden Wehrturmen verstarkten das teilweise noch in originaler Hohe aufrecht stehende Mauerwerk Die aussere Schale besteht aus grossen regelmassig gefugten Steinquadern mit Bossen und grob gefasten Kanten Zwischen den massiven Rundturmen sind zwei polygonale Turme erhalten von denen der nordliche ursprunglich innen einen Hohlraum besass Beim sudlichen polygonalen Turm lag in der Mitte der Westseite der Eingang durch dessen freitragenden Rundbogen aus sorgfaltig behauenen Steinen der heutige Pfad nach oben fuhrt Die Umfassungsmauer wurde in der Regierungszeit des Mengucek Herrschers Ahmad Schah in den 1230er und 1240er Jahren errichtet Ein nordlicher Torrest ist 1236 37 datiert ein sudlicher Teil 1242 43 Bei neuen Grabungen hinter dem Eingang in den Jahren seit 2000 wurden Hausgrundmauern und Wasserleitungen freigelegt Oberhalb einer Felskante am Sudrand der Festung erhebt sich ein rechteckiger Wehrturm der 1252 von Salih dem Sohn von Ahmad Schah erbaut wurde An seinem oberen Ende sind Reste von Wurfoffnungen Maschikuli zu sehen Hier begann die obere Wehrmauer die soweit rekonstruierbar in einer geraden Linie nach Norden verlief Die beiden Mauern am Westhang wurden an ihren sudlichen Enden durch eine einzige Sudmauer verbunden Zu ihrer Verstarkung dienten zwei weit hervortretende polygonale Wehrturme deren Steinquader eine fast glatte Oberflache besitzen Die Steilhange im Norden und Osten waren durch eine direkt entlang der Kante verlaufende Mauer geschutzt und an einer Stelle im Norden als Aussichtspunkt ausgebildet Im Nordosten fuhren einige alte Steintreppen zu einer Klippe uber dem Fluss Kale Camii Bearbeiten nbsp Kale Camii NordfassadeDie Burgmoschee Kale Camii wurde 1180 81 unter Sayf al Din Schahanschah reg um 1171 1196 dem Grossvater von Ahmad Schah erbaut Das 2007 2008 vollstandig kaputtrestaurierte 6 Gebaude hat einen rechteckigen basilikalen Grundriss mit drei Schiffen Je drei Pfeiler in beiden Reihen sind durch spitzbogenformige Gurtbogen miteinander verbunden Das Mittelschiff wird von einem Tonnengewolbe uberdeckt die beiden Seitenschiffe von einer Reihe von vier Kuppeln deren Kreisform aus der quadratischen Grundflache uber Pendentifs erreicht wird Die symmetrisch angeordneten gleich grossen Kuppeln waren eine Innovation Der originale holzerne Minbar und eine Inschrift mit dem Namen Suleyman bin Schahanschahs reg um 1197 um 1229 wurden in eine andere Moschee gebracht und sind heute verloren 7 Aussen ist das flache Giebeldach neu mit Blech gedeckt Die Aussenwande bestehen aus kleinformatigen heute verfugten Bruchsteinen und sind schmucklos Einzig das Portal in der Nordwand ist mit geglatteten Steinen gestaltet Ein hoher zweistufiger Rechteckrahmen umgibt das von einem Kielbogen eingefasste Ornamentfeld Tympanon uber der Tur Ein breites Band mit einem diagonalen Gittermuster lauft innen am Rahmen entlang Das Tympanon ist mit einem sternformigen Flachrelief ausgefullt Kielbogen und Dreieckfelder zwischen Bogen und Aussenrahmen sind mit Ziegelmustern ausgefullt Das Portal ist das fruheste klar erkennbare Beispiel fur die persisch seldschukische Ornamentkombination aus Stein Ziegeln und Fayencen in Kleinasien 8 Uber dem Kielbogen ist die Kufi Grundungsinschrift mit der Jahreszahl 576 AH 1180 81 n Chr zu lesen Als Baumeister ustad signierte Ḥasan bin Firuz Hasan ibn Piruz von Maragha Armenische Kirche Bearbeiten Am Westhang unterhalb der Zitadelle steht die Ruine einer armenischen Kirche die vermutlich vom Ende des 19 Jahrhunderts stammt Ihr armenischer Name ist Uc Horm turkisch heisst sie einfach Yukari Kilise Obere Kirche zur Unterscheidung von einer praktisch verschwundenen Unteren Kirche Die dreischiffige Basilika mit einem breiteren und hoheren Mittelschiff schloss im Osten mit drei uberwolbten Apsiden ab Die Wande bestehen aus rechteckig behauenen aber grob gefugten Steinquadern Die nordliche und sudliche Langswand ist innen mit vier Blendbogen uber Pilastern die drei schmale Rundsaulen imitieren gegliedert Zwischen den Blendbogen sorgten hohe Rundbogenfenster fur Licht in der Nordwand Die dem Hang zugekehrte Sudwand ist vermutlich durch einen spateren Erdrutsch bis zur Dachtraufe aussen verschuttet ebenso verschuttet ist das sudliche der drei kleineren Apsidenfenster Erhalten sind die Nord und Ostwand sowie ein grosser Teil der Sudwand 9 Altstadt Bearbeiten Sitte Melik Turbesi Bearbeiten nbsp Sitte Melik TurbesiDie Turbe liegt am oberen Ende der Altstadt nordwestlich der Grossen Moschee Fruher gabelte sich hier der aus der Ebene kommende Weg nach links in Richtung der Mengucek Siedlung in der Burg und nach rechts zum Suq Der Platz um den Grabbau entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte zu einem Friedhof der Asagi Qubbe Mezarligi Unterer Kuppelgrabbau Friedhof hiess Die sorgfaltig restaurierte Turbe wurde 1195 96 fertiggestellt als Mausoleum fur den Ende 12 Jahrhundert verstorbenen Mengucek Herrscher Schahschahan Benannt wurde sie nach Sitte Melik Hatun arabisch Sitta Malika einer Dame die 1365 ihr Vermogen in eine Stiftung waqf zugunsten der Grossen Moschee einbrachte Es wird angenommen dass sie ebenfalls in der Turbe begraben liegt 1464 wurde noch ein mamlukischer Statthalter hier beerdigt Das Mausoleum des Sultans wurde zum Vorbild fur die weiteren einfacher gestalteten Grabbauten aus der Mengucek Zeit in Divrigi in denen nachrangige Fursten oder Machthaber begraben liegen Die Architektur eines oktogonalen Turmbaus der mit einem ebensolchen hohen Dachaufbau oder mit einem Kegeldach abschliesst ist typisch fur einen seldschukischen kumbet Die Gestaltung konzentriert sich auf den als Portal gestalteten Eingang Die gesamte Eingangsfassade ist von einem Maanderband im Hochrelief umgeben Nach innen schliesst sich ein flaches Ornament mit ineinanderfolgenden Kreisen an die in acht Richtungen von Doppelstreifen durchzogen werden Unter der waagrechten breiteren Ornamentflache uber der Tur befindet sich ein Inschriftstein auf dem der Name des Grunders genannt wird Die Tur ist durch eine dreieckige Muqarnas Nische zuruckgesetzt der umgebende und nur leicht angedeutete Kielbogen wird von frei herausgearbeiteten Ecksaulen getragen Unterhalb der Traufe finden sich ein geometrisches Flechtband daruber ein wabenformiges Gesims und uber diesem umlaufend eine lange historische Inschrift Weitere Gebaude in der Altstadt Bearbeiten Die Kamareddin Turbesi aus dem Jahr 1196 steht sudwestlich der Grossen Moschee und ist von dieser ebenso weit entfernt wie die Sitte Melik Turbesi Kamareddin Kamar ad Din war ein hochrangiger staatlicher Verwalter der sehr wahrscheinlich in einem der beiden unbeschrifteten Grabmaler im Innern begraben liegt Nach lokaler Tradition soll die Turbe fur den Baumeister der Grossen Moschee errichtet worden sein Das oktogonale Gebaude mit Pyramidendach ist gut erhalten Der Bogen uber dem Eingang besteht aus einem halbkreisformig eingekerbten Band die ubrigen Wande sind schlicht Weiter sudlich in der Nahe der Durchgangsstrasse ist die schmucklose oktogonale Kemankes Turbesi erhalten Sie wurde 1240 41 von Siraj ad Din Dandar errichtet der vermutlich ein Amt unter Ahmad Schah innehatte Sie war fur Dandars Sohn Nur ad Din Salih bestimmt Die Kantaba Camii wenige Meter nordlich ist ein Moschee Neubau von etwa 1900 an der Stelle eines Mausoleums aus dem Ende des 15 Jahrhunderts fur Nasr ad Din Muhammad 1489 dem Sohn eines mamlukischen Gouverneurs der Stadt Sein Grab und das eines Emirs befinden sich in der Moschee Das fruhere Mausoleum wurde von Nasr ad Dins Vater Qayt Bay in Auftrag gegeben 10 Von einer Gasse in der Altstadt ist uber eine einbogige osmanische Steinbrucke das einzige Hamam der Stadt zu erreichen Das restaurierte Badehaus Ali Kaya Hamami aus dem Jahr 1667 liegt direkt an der Durchgangsstrasse Osmanische Stadterweiterung Bearbeiten nbsp Restaurierter Teil des A yan Aga Konagi nbsp Unrestauriertes Hafislioglu Ebubekir EviIn der ausgedehnten Wohnsiedlung westlich der Durchgangsstrasse in der Talebene sind zahlreiche Wohngebaude aus dem 19 Jahrhundert erhalten Die Hauser bestehen aus einer ausseren Holzrahmenkonstruktion Die Wande wurden traditionell mit Lehmziegeln ausgemauert mit einer Lehm Hacksel Mischung verputzt und entweder naturbraun belassen oder weiss gekalkt In derselben Bauweise aber in unterschiedlicher Qualitat der Ausfuhrung sind Strassenzuge mit Reihenhausern einfache freistehende Bauernhauser mit angrenzenden Stallungen oder Schuppen am Strassenrand und herrschaftliche Anwesen in Garten hinter hohen Lehmmauern erhalten Charakteristisch sind in die Stein oder Lehmziegelmauern eingelegte Zugbalken Ein Teil der noch bestehenden Gebaude befindet sich in einem ungerichteten aber erhaltenswerten Zustand ein anderer Teil wurde sorgfaltig mit denkmalpflegerischen Anspruchen restauriert Das in der Ortsverwaltung vorhandene Bewusstsein fur die Bewahrung der historischen Bausubstanz wird an den aufgestellten Hinweistafeln vor einzelnen Gebauden erkennbar Bisher gibt es keine Ansatze fur eine touristische Vermarktung wie etwa in Safranbolu A yan Aga Konagi ist ein um 1838 von Karamahmud oglu Mehmed Aga erbauter herrschaftlicher Gebaudekomplex im Bezirk Karayusuf Karayusuf Mahallesi Der ursprungliche Grundriss bestand nach der klassischen Einteilung aus einem Mannertrakt selamlik im vorderen Teil Mit diesem war uber Treppen und Gange der ruckwartige mabeyn verbunden von dem der Innenhof zu uberblicken war Noch weiter hinten schloss sich der Frauentrakt harem an Der Verbindungsteil zwischen Mannertrakt und mabeyn der grosse Versammlungsraum der Manner diwanhane und die darunterliegenden Stallungen sind zerstort Erhalten geblieben sind der selamlik im Obergeschoss und die Nebenraume und Kammern fur das Personal im Erdgeschoss Zum selamlik gehoren ein Aufenthaltsraum selamlik sofasi ein Hauptraum basoda eine Kaffeekuche und ein weiterer Raum Das Hafislioglu Ebubekir Evi ist ein Beispiel fur ein nicht in jungster Zeit restauriertes Gebaude Der vordere selamlik Teil stammt aus den 1850er Jahren der dahinterliegende harem vom Anfang des 19 Jahrhunderts In den 1970er Jahren wurden einige Reparaturen durchgefuhrt Ein eigenes Wohnquartier das von einer Lehmziegelmauer umgeben war stellt die Hausergruppe Tevruzlu Evleri vom Anfang des 20 Jahrhunderts dar Sie gehorte der Familie Tevruzluogullari und grenzte fruher an die Gebaude der Bezirksverwaltung hukumet binasi Eine Besonderheit ist das zentrale die anderen uberragende Gebaude dessen Aufenthaltsraum yildiz kosku vgl Kiosk im zweiten Obergeschoss einen oktogonalen Grundplan besitzt Kesdogan Kalesi Bearbeiten Nordostlich des Festungshugels auf der gegenuberliegenden Seite des Flusses ist auf der Spitze eines schroffen Felsens die im 17 Jahrhundert erbaute Burg Kesdogan zu sehen Der Weg dorthin fuhrt in der Nahe der armenischen Kirche am Hugel entlang und steil ins Flusstal hinunter wo die Eisenbahnbrucke uberquert werden muss weiter in einem Seitental nach Norden und jenseits eines Gipfels im nachsten Tal nach Osten Die kleine Verteidigungsanlage nimmt die gesamte Hugelkuppe von etwa 70 Metern Lange in Ost West Richtung ein Nach Westen fallt eine Felswand nahezu senkrecht zum Fluss ab genauso steil sind die Abbruchkanten im Suden und Osten Verteidigungsmauern waren daher nur an der nordlichen Langsseite erforderlich Zwei rechteckige massive Wehrturme und ein polygonaler Eckturm sind erhalten Westlich des letzteren durfte sich der Zugang befunden haben Neben der Wandecke einer Gebauderuine ist eine in den Fels gehauene Zisterne zu sehen 11 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAhmet Abakay 1950 Journalist und Schriftsteller Feyzullah Cinar 1937 1983 Volksliedsanger Asik Nuri Demirag 1886 1957 Industrieller und Politiker Necdet Ergun 1954 Fussballspieler und trainer Mercan Erzincan 1976 Sangerin und Saz Spielerin Ibrahim Kaya 1966 Architekt und Schriftsteller Refik Koraltan 1890 1974 Burokrat und Politiker Abdullah Papur 1945 1989 SangerLiteratur BearbeitenVolker Eid Ost Turkei Volker und Kulturen zwischen Taurus und Ararat DuMont Koln 1990 S 101 106 ISBN 3 7701 1455 8 Vera und Hellmut Hell Turkei Nordturkei Ostturkei Sudostturkei Kohlhammer Stuttgart u a 3 Aufl 1988 S 26 28 Thomas Alexander Sinclair Eastern Turkey An Architectural and Archaeological Survey Vol II The Pindar Press London 1989 S 393 406Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Divrigi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto Galeri Fotogalerie Divrigi ArchNet Oya Pancaroglu The Mosque Hospital Complex in Divrigi A History of Relations and Transitions Anadolu Kultur Varliklarini Arastirma Dernegi AKVAD Ankara 2009 S 169 198Einzelnachweise Bearbeiten a b Divrigi Nufusu Sivas abgerufen am 14 August 2021 Divrigi Eisenberg Kieler Bilddatenbank Naher Osten Taner Unlu Henrik Stendal Emil Makovicki Sonmez Sayili Genesis of the Divrigi Iron Ore Deposit Sivas Central Anatolia Turkey In Bulletin of the Mineral Research and Exploration 117 1995 S 17 28 Anthony Bryer David Winfield The Byzantine monuments and topography of the Pontos Bd 1 Dumbarton Oaks Research Library and Collection Washington 1985 S 13 ISBN 978 0884021223 Sinclair S 434 Pancaroglu S 180 Oktay Aslanapa Turkish Art and Architecture Faber and Faber London 1971 S 105 Eid S 106 Pancaroglu S 180 Sinclair S 400 403 Sinclair S 403f Sinclair S 404fLandkreise der Provinz Sivas Akincilar Altinyayla Divrigi Dogansar Gemerek Gurun Golova Hafik Imranli Kangal Koyulhisar Susehri Sarkisla Sivas Ulas Yildizeli Zara Normdaten Geografikum GND 4247160 6 lobid OGND AKS LCCN n97079619 VIAF 157278666 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Divrigi amp oldid 222254233