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Die Charaghan Grabturme persisch خرقان Charaghan DMG Ḫaraqan sind seldschukische Grabturme Gonbad aus dem 11 Jahrhundert Sie liegen in der Provinz Qazvin nahe dem Dorf Hesar e Armani knapp 30 km westlich von Abegarm zwischen den nordiranischen Stadten Qazvin und Hamadan Die Zwillingsturme der Charaghan Graber vor dem Erdbeben von 2002Die Turme sollen auf die Architekten Muhammad bin Makki al Zandschani und Abu l Ma ali ibn Makki al Zandschani zuruckgehen Soweit diese Vermutung zutreffend sein sollte konnte Letzterer der Bruder oder Sohn des Muhammad bin Makki al Zandschani gewesen sein Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckungsgeschichte 2 Architektur der Anlage 3 Erdbeben 2002 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenEntdeckungsgeschichte BearbeitenBeide Turmgraber wurden der internationalen Offentlichkeit erst spat bekannt Erst im Fruhjahr 1965 erforschte sie David Stronach zusammen mit seinem Begleiter T Culyer Young vom Royal Ontario Museum Stronach damals Leiter des British Institute of Persian Studies fand sie anlasslich einer Studienreise in Westpersien wo er sich der iranistischen Archaologie widmete Schwerpunkte hatte er auf die Erforschung medischer und achamenidischer Spuren gelegt 1 Der Zufallsfund der Grabturme gilt dabei als eine der bedeutenden kulturhistorischen Entdeckungen denn es handelt sich um die fruhesten Doppelkuppel Konstruktionen der iranischen Architekturgeschichte Er traf sie zum Zeitpunkt der Entdeckung in einem aussergewohnlich guten Erhaltungszustand an Ratsel geben seither viele Inschriften auf die in Bezug auf die darin festgehaltenen Namen nicht gut zugeordnet werden konnen Ob es sich um Erbauer oder darin Bestattete handelt ist nicht hinreichend klar Das wird darauf zuruckgefuhrt dass die moglicherweise fehlerhafte Grammatik und die verkurzte Wiedergabe der in den Schriftzugen enthaltenen Informationen Vorkenntnisse erforderlich macht deren Fehlen lediglich unzureichenden Zugang zum Sinn ermoglichen 2 Architektur der Anlage BearbeitenBei den Grabturmen handelt es sich um etwa 15 m hohe Ziegelbauten die aus dem Jahr 1093 westlicher Turm und um 1067 1068 ostlicher Turm stammen Die Grundflachen der Turme sind oktogonal An den Ecken des achteckigen Mauerwerks sind Rundsaulen als Stutzpfeiler angeordnet die weitgehend frei stehen Auflockerung erfahren die Wandflachen zwischen den Saulen durch spitzbogige Blendarkaden Uber einhundert Ziermuster pragen die Ansicht des Gesamtensembles Ein Ziegelflechtwerk setzt die Kuppelzone vom Unterbau ab Unterhalb des Ziegelflechtwerks wiederum schliesst ein kufisches 2 Inschriftenfries auf Hohe der Scheitel der Spitzbogen ab Die teils religiosen teils historischen Inschriften lassen offen wer in den Turmen beigesetzt wurde Es kann nur vermutet werden dass es sich um hochrangigen seldschukischen Furstenadel gehandelt hat 3 Sowohl die Blendarkaden als auch die Saulen und die Segmente des Ziegelflechtwerks weisen unterschiedliche Ornamente auf Die Kuppeln der Turme sind doppelschalig und gelten als die fruhesten ihrer Art in der iranischen Architektur Die innere Halbschale bildet die Decke des tombalen Innenbaus Einen Zwischenraum aussparend baut sich daruber eine ebenfalls halbkugelige weitere Schale die das von aussen sichtbare Kugeldach abgibt Im Ostturm fuhren zwei Wendeltreppen im Westturm eine in diesen engen Zwischenraum der Schalen der durch niedrige Turen aus dem Inneren der Grabkammer zuganglich ist 4 Der westliche Turm verfugt uber einen Mihrab Im ostlichen Turm sind gut erhaltene Wandgemalde und Fresken vorhanden Eine Darstellung zeigt beispielsweise eine Moscheen Lampe die laut Inschrift zum Segen ihres Besitzers gereichen soll Erdbeben 2002 BearbeitenWie viele Gebiete im Iran ist die Provinz Qazvin erdbebengefahrdet weshalb wegen eines Erdbebens im Juni 2002 5 umfangreiche Beschadigungen an den Grabturmen entstanden Schnell eingeleitete Restaurierungsarbeiten an den Bauten konnten den Verfall zwar verhindern die Ornamente sind seither teilweise aber unwiederbringlich zerstort 6 7 Siehe auch BearbeitenPersische Architektur Seldschukische Architektur Rasi StilLiteratur BearbeitenJohn D Hoag Islamic Architecture Rizzoli New York 1987 S David Stronach T Cuyler Young Jr Three Seljuq Tomb Towers In Iran Bd 4 1966 S 1 20 Ghulam Ali Hatim Mimari i Islami i Iran dar dawrah i Saljuqian Muassasah i Intisharat i Jihad i Danishgahi Teheran 2000 Weblinks BearbeitenProvince of Qazvin Kharaghan twin towers Anmerkungen Bearbeiten Denis Wright Persien Atlantis Verlag Zurich Freiburg i B 1970 S 143 a b Sheila Blair The monumental inscriptions from early Islamic Iran and Transoxiana S 134 f Peter Kerber Iran Islamischer Staat mit jahrtausendealter Kultur Mahmoud Rashad Iran Geschichte Kultur und Traditionen antike Statten und islamische Kunst in Persien Erdbebenanalyse als pdf Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive Geophysical Journal International The 2002 June 22 Changureh Avaj earthquake in Qazvin province northwest Iran epicentral relocation source parameters surface deformation and geomorphology doi 10 1111 j 1365 246X 2005 02516 x Bilderserie nach dem Erdbeben auf TravelPod35 84 49 008888888889 Koordinaten 35 50 24 N 49 0 32 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charaghan Grabturme amp oldid 232196626