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Ein Persischer Teppich persisch قالی qali ist ein schweres Gewebe hergestellt fur einen weiten Bereich nutzlicher und symbolischer Zwecke der in Afghanistan Iran und den umgebenden Gebieten des ehemaligen Perserreichs hergestellt wird Perserteppiche werden zum eigenen Gebrauch zum Handel vor Ort und fur den Export produziert Der persische Teppich ist ein Grundbestandteil persischer Kunst und Kultur Als Perserteppich ist er umgangssprachlich im deutschen Sprachraum bekannt Innerhalb der Gruppe der Orientteppiche hebt sich der persische Teppich durch besondere Vielfalt und kunstlerische Qualitat seiner Farben und Muster heraus 2010 wurde die traditionelle Kunst des Teppichknupfens in Fars und Kaschan in die Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen 1 2 Mantes Teppich Detail mit Tier und Jagdszenen 16 Jh LouvreFragment eines safawidischen Teppichs in Vasentechnik Sudostpersien fruhes 17 JahrhundertPersische Teppiche unterschiedlicher Art wurden zur gleichen Zeit von Nomadenstammen Dorfern stadtischen und Hofmanufakturen geknupft Diese grobe Einteilung nach der gesellschaftlichen Schicht fur die Teppiche hergestellt wurden steht fur unterschiedliche gleichzeitig nebeneinander bestehende Traditionen und spiegelt die lange und reiche Geschichte des Iran und der dort lebenden Volker wider Die Teppiche aus den Hofmanufakturen der Safawiden in Isfahan des 16 Jahrhunderts sind fur ihre vielfaltigen reichen Farben und kunstlerischen Muster weltberuhmt Die safawidischen Motive und Muster beeinflussten die Hofmanufakturen der umliegenden Grossmachte der islamischen Welt und wurden wahrend des gesamten spateren Perserreichs bis hin zur letzten kaiserlichen Dynastie des Iran immer wieder neu geknupft In Stadten und Marktzentren wie Tabris Kerman Maschhad Kaschan Isfahan Nain und Ghom werden Teppiche in unterschiedlichen Techniken und Materialien Farben und Mustern von hoher Qualitat hergestellt Nomaden und Einwohner landlicher Dorfer knupfen Teppiche mit kraftigeren und manchmal groberen Mustern bzw stark vereinfachten beinahe diagrammartigen 3 Figuren die heute als die authentischsten und traditionsverbundensten Teppiche Irans angesehen werden Wahrend Zeiten politischer Unruhen oder unter dem Einfluss kommerzieller Produktion erlebte das Kunsthandwerk des Teppichknupfens Perioden des Niedergangs Als besonders schwerwiegend erwies sich die Einfuhrung minderwertiger synthetischer Farben in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Das Teppichknupfen spielt auch heute noch eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben des modernen Iran Die moderne Produktion ist durch die Wiederbelebung der traditionellen Farbekunst mit Naturfarben und der traditionellen Muster gekennzeichnet aber auch durch die Erfindung moderner innovativer Muster die in der jahrhundertealten Handwerkstradition hergestellt werden Handgeknupfte persische Teppiche werden seit ihrer ersten Erwahnung in antiken griechischen Schriften bis in die heutige Zeit als Objekte von hohem kunstlerischem und Gebrauchswert und Prestige in aller Welt geschatzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhgeschichte circa 500 v Chr bis 200 n Chr 1 2 Sassanidenzeit 224 651 1 3 Ausdehnung des Islam und Kalifenherrschaft 651 1258 1 4 Invasion der Seldschuken und turko persische Tradition 1040 1118 1 5 Mongolisches Ilchanat 1256 1335 und Timuridenreich 1370 1507 1 6 Safawidenzeit 1501 1732 1 6 1 Fruhsafawidische Kassettenteppiche 1 6 2 Musterrevolution und Datierung 1 6 3 Medaillonteppiche 1 6 4 Spiralranken Teppiche 1 6 5 Vasentechnik Teppiche aus Kerman 1 6 6 Meisterstucke safawidischer Teppichknupfung 1 6 7 Galerie persische Teppiche aus der Safawidenzeit 1 7 Afschariden 1736 1796 und Zand Dynastie 1750 1796 1 8 Kadscharen Dynastie 1789 1925 1 9 Pahlavi Dynastie 1925 1979 1 10 Moderne 2 Herstellung 2 1 Ubersicht Herstellung eines Knupfteppichs 2 2 Traditionelle Formen von Webstuhlen in Persien 2 2 1 Horizontaler Webstuhl 2 2 2 Aufrechte Webstuhle 2 2 3 Weitere Werkzeuge 2 3 Spinnen 2 4 Farben des Garns 2 4 1 Pflanzenfarbstoffe 2 4 2 Insektenfarbstoffe 2 4 3 Synthetische Farbstoffe 2 4 4 Abrasch 2 4 5 Galerie Farben und Farbstoffe 2 5 Knupftechniken 2 6 Knotendichte 3 Muster und Ornamente 3 1 Rektilineare und kurvilineare Gestaltung 3 2 Gliederung des Felds Medaillon und Bordure 3 3 Feldmotive 3 4 Randmotive 3 5 Ornamente 3 6 Galerie Haufige Motive auf persischen Teppichen 4 Formate 5 Einteilung 5 1 Nomaden und Volksstamme 5 1 1 Technische Charakterisierung persischer Nomadenteppiche 5 1 2 Kurden 5 1 2 1 Senneh Teppiche 5 1 2 2 Bidschar Teppiche 5 1 2 3 Kurdische Dorfteppiche 5 1 3 Kaschgai 5 1 4 Khamseh Konfoderation 5 1 5 Luri 5 1 6 Afshari 5 1 7 Belutschen 5 2 Teppiche aus dorflicher Herstellung 5 2 1 Nordwestlicher Iran 5 2 2 Westiran 5 2 3 Sudiran 5 2 4 Ostiran 5 3 Teppichmanufakturen der Stadte 6 Tabellarische Ubersicht wichtiger Provenienzen 7 Auslandische Unternehmen in Persien 8 Wichtige Sammlungen und Museen 9 Trivia 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Pasyryk Teppich altester erhaltener Knupfteppich 5 Jh v Chr Herstellungsort umstritten Fruhgeschichte circa 500 v Chr bis 200 n Chr Bearbeiten Persische Teppiche werden erstmals gegen 400 v Chr vom griechischen Autor Xenophon in seinem Werk Anabasis erwahnt aὖ8is dὲ Timasiwni tῷ Dardaneῖ prosel8wn ἐpeὶ ἤkoysen aὐtῷ eἶnai kaὶ ἐkpwmata kaὶ tapidas barbarikas Xen anab VII 3 18 Danach ging er zu Timasion dem Dardanier denn er hatte gehort dass dieser einige fremdlandische Trinkgefasse und Teppiche hatte kaὶ Timasiwn propinwn ἐdwrhsato fialhn te ἀrgyrᾶn kaὶ tapida ἀ3ian deka mnῶn Xenophon Anabasis VII 3 27 Timasion trank auch auf seine Gesundheit und schenkte ihm einen silbernen Kelch und einen Teppich der 10 Minen wert war 4 Xenophon beschreibt persische fremdlandische Teppiche als kostbar und eines diplomatischen Geschenks wert Es ist nicht bekannt ob diese Teppiche geknupft waren oder mithilfe einer anderen Technik hergestellt worden sind bspw als Flachgewebe oder Stickerei aber es erscheint interessant dass die erste Erwahnung von Perserteppichen in der Weltliteratur sie schon in einen Kontext von Luxus Prestige und Diplomatie stellt Aus der Zeit der Achameniden 553 330 v Chr Seleukiden 312 129 v Chr und Parther ca 170 v Chr 226 n Chr haben keine Teppiche die Zeit uberstanden Sassanidenzeit 224 651 Bearbeiten Das Sassanidenreich welches das Partherreich abloste war uber 400 Jahre hinweg neben dem benachbarten Byzanz eine der fuhrenden Machte seiner Zeit 5 Die Sassaniden etablierten ihre Herrschaft ungefahr innerhalb der Grenzen die schon von den Achameniden gesetzt worden waren Ihre Hauptstadt war Ktesiphon Diese letzte persische Dynastie vor der Ankunft des Islam folgte dem Zoroastrianismus als Staatsreligion Wann und wie genau die Perser begonnen haben Teppiche zu knupfen ist noch unbekannt aber das Wissen um ihre Herstellung und die Kenntnis geeigneter Designs fur textile Bodenbedeckungen war in dem Byzanz Anatolien und Persien umfassenden Gebiet sicher schon langer bekannt Anatolien zwischen Byzanz und Persien gelegen war schon seit 133 v Chr unter romischer Herrschaft Geografisch und politisch in wechselnden Bundnissen als auch durch Handel verband Anatolien das Byzantinische mit dem Perserreich Auf kunstlerischem Gebiet entwickelten beide Reiche ahnliche Stile und dekoratives Vokabular wie aus Mosaiken und der Architektur des romerzeitlichen Antiochia deutlich wird 6 Ein turkisches Teppichmuster abgebildet auf Jan van Eycks Gemalde Jungfrau mit Kind des Kanonikus van der Paele konnte auf spatromische Ursprunge zuruckgefuhrt und in Verbindung gebracht werden mit umayyadischen Bodenmosaiken aus Khirbat al Mafdschar 7 Die Architektur Elemente im Baukomplex von Khirbat al Mafdschar werden als beispielhaft fur die Aneignung und Weiterentwicklung praislamischer Muster in der fruhen islamischen Kunst angesehen Broug 2013 S 7 8 Flachweberei und Stickerei waren wahrend der Sassanidenzeit bekannt Fein gearbeitete sassanidische Seidenstoffe haben sich in europaischen Kirchen erhalten wo sie haufig benutzt wurden um Reliquien darin einzuhullen 9 Mehr Textilien dieser Art blieben in tibetischen Klostern erhalten von wo sie von Monchen mitgenommen wurden die vor der Chinesischen Kulturrevolution nach Nepal flohen Auch aus Begrabnisstatten wie in Astana auf der Seidenstrasse nahe Turfan gelegen sind ahnliche Funde erhalten Das hohe kunstlerische Niveau der persischen Weber geht aus den Berichten des arabischen Historikers at Tabari uber den Bahar e Kisra oder Fruhling des Ḵosrow Teppich Pers فرش بهارستان Fruhlingsteppich hervor der als Kriegsbeute den arabischen Eroberern von Ktesiphon 637 n Chr in die Hande fiel Die Beschreibung die at Tabari von dem Teppich gibt 10 macht es eher unwahrscheinlich dass dieser Teppich einen geknupften Flor besass 11 Fragmente von Knupfteppichen aus Fundstatten im nordostlichen Afghanistan wahrscheinlich aus der Provinz Samangan wurden mit Hilfe der Radiokarbonmethode auf den Zeitraum zwischen Ende des zweiten Jahrhunderts bis zur fruhen Sassanidenzeit datiert Einige dieser Fragmente zeigen Abbildungen von Tieren wie verschiedenen Hirschen manchmal zu Prozessionen aufgereiht wie auf dem Pasyryk Teppich oder verschiedene geflugelte Fabeltiere Kette Schuss und Flor sind aus grob gesponnener Wolle Die Fragmente sind mit asymmetrischen Knoten wie in spateren persischen und fernostlichen Teppichen geknupft Alle drei bis funf Schussreihen sind Strange ungesponnener Wolle und Streifen aus Stoff und Leder eingewoben 12 Diese Fragmente werden heute in der Al Sabah Sammlung im Haus der Islamischen Kunst Dar al Athar al Islamyya Kuwait aufbewahrt 13 Die Teppichfragmente obwohl zuverlassig in die fruhe Sassanidenzeit datierbar scheinen jedoch in keiner Beziehung zu den prachtvollen Hofteppichen zu stehen die die arabischen Eroberer beschreiben Ihre grobe Knupfung und die Einarbeitung von Flor auf der dem Boden zugewandten Seite sprechen eher dafur dass diese Gewebe der besseren Warmedammung gegen die Bodenkalte gedient haben Angesichts ihrer grob gezeichneten Tier und Jagddarstellungen geht man eher davon aus dass diese Teppiche von und fur Nomaden hergestellt worden sind 14 Ausdehnung des Islam und Kalifenherrschaft 651 1258 Bearbeiten Die arabische Eroberung Persiens fuhrte 651 zum Ende des Sassanidenreichs und zum Niedergang der zoroastrischen Religion in Persien Persien wurde ein Teil der Islamischen Welt und von Kalifen regiert Arabische Geografen und Historiker die durch Persien reisten berichten erstmals auch von Teppichen als Bodenbedeckung Der unbekannte Autor des Hudud al ʿAlam berichtet dass in Fars Teppiche geknupft wurden 100 Jahre spater berichtet al Muqaddasi von Teppichen aus dem Qainat Yaqut ar Rumi erwahnt im 13 Jahrhundert Teppiche aus Azerbaidschan Der grosse arabische Reisende Ibn Battuta berichtet dass ein gruner Teppich vor ihm ausgebreitet wurde als er die Winterresidenz des Bakhthiarischen Atabeg in Izeh besuchte Die Berichte deuten darauf hin dass wahrend des Kalifats in Persien Teppiche durch Nomadenstamme oder in landlichen Werkstatten hergestellt worden sind 15 Die Herrschaft der Kalifen uber Persien endete nachdem das Kalifat der Abbasiden mit der Eroberung von Bagdad dem Mongolenreich unter Hulegu unterlegen war Die Abbasiden zogen sich in das Mamluken Sultanat von Kairo zuruck Der Mamluken Sultan Baibars setzte den Abbasiden al Mustansir II 1261 als nachsten Kalifen ein Obwohl ohne politischen Einfluss konnte die Dynastie doch ihre religiose Autoritat bis zur Eroberung Agyptens 1517 durch das Osmanische Reich behaupten Unter der Mamluken Dynastie wurden in Kairo grossformatige Teppiche hergestellt die als Mamluken Teppiche bekannt sind 16 Invasion der Seldschuken und turko persische Tradition 1040 1118 Bearbeiten nbsp Teppichfragment aus der Esrefoglu Moschee Beysehir Turkei Seldschukenzeit 13 Jahrhundert nbsp Teppich aus der Alaeddin Moschee Konya 13 Jh 320 240 cm 17 Mit der Invasion Anatoliens und Nordwest Persiens durch die Seldschuken entwickelte sich eine eigene turkisch persische Tradition Fragmente von Knupfteppichen wurden in der Alaeddin Moschee in der turkischen Stadt Konya und der Esrefoglu Moschee in Beysehir gefunden und in die Zeit des Sultanats der Rum Seldschuken 1243 1302 datiert 18 19 Weitere Teppichfragmente wurden in Fustat aufgefunden 20 Diese Fragmente geben eine Vorstellung davon wie Seldschuken Teppiche ausgesehen haben mogen Die Funde aus Agypten beweisen auch dass schon zu dieser Zeit Exporthandel getrieben worden ist Ob und wie diese Teppiche die persische Produktion beeinflusst haben ist noch unbekannt weil aus dieser Zeit keine eindeutig persischen Teppiche existieren oder wir sie nicht als solche identifizieren konnen Es wird angenommen dass die Seldschuken zumindest neue Muster nach Persien eingefuhrt haben wenn nicht sogar das Handwerk des Teppichknupfens selbst 11 Mongolisches Ilchanat 1256 1335 und Timuridenreich 1370 1507 Bearbeiten nbsp Mongolischer Prinz den Koran studierend Illustration von Rashid ad Din s Dschami at tawarich Tabris 1 Viertel 14 Jh Zwischen 1219 und 1221 wurde Persien von den Mongolen uberfallen Nach 1260 trugen die Nachkommen von Hulagu Chan den Titel Ilchane Gegen Ende des 13 Jahrhunderts erbaute Ghazan Ilchan eine neue Hauptstadt in Sham nahe Tabris Er ordnete an dass die Boden seiner Residenz mit Teppichen aus Fars bedeckt werden sollten 15 Mit dem Tode von Ilchan Abu Said Bahatur 1335 zerfiel die Herrschaft der Mongolen in Persien und das Land verfiel in politische Anarchie 1381 fiel Timur in Persien ein und begrundete das Reich der Timuriden Seine Nachfolger behielten die Herrschaft uber einen Grossteil Persiens bis sie 1468 dem Bundnis der Aq Qoyunlu unter Uzun Hasan unterlagen Uzun Hasan und seine Nachkommen beherrschten Persien bis zum Aufstieg der Safawiden 1463 ging der Senat von Venedig auf der Suche nach Verbundeten im osmanisch venezianischen Krieg diplomatische Beziehungen mit dem Hof Uzun Hasans in Tabris ein 1473 wurde Giosafat Barbaro als Botschafter nach Tabris entsandt In seinen Berichten an den venezianischen Senat erwahnt er mehrfach die prachtvollen Teppiche die er im Palast sah Einige davon schreibt er waren aus Seide 21 1403 1405 war Ruy Gonzalez de Clavijo Botschafter Konig Heinrichs III von Kastilien am Hof von Timur Er berichtet dass in Timurs Palast in Samarkand der Boden uberall mit Teppichen und Schilfmatten belegt war 22 Miniaturen aus der Timuridenzeit zeigen Teppiche mit geometrischen Mustern Reihen von Oktogonen und Sternen Knotenornamenten und Borduren die manchmal kufischer Schrift ahnlich sind Aus der Zeit vor 1500 sind keine Teppiche aus persischer Manufaktur bekannt 15 Safawidenzeit 1501 1732 Bearbeiten nbsp Salting Teppich Wolle Seide Metallfaden safawidisch um 1600 nbsp Rothschild Seidenmedaillon Teppich Mitte 16 Jhdt Museum fur Islamische Kunst Doha nbsp Ardabil Teppich im V amp A Inschrift am oberen Feldrand nahe der Bordure nbsp Der Clark Sichelblatt Teppich Kirman 17 Jhdt Im Jahr 1499 kam eine neue Dynastie an die Macht Ihr Begrunder Schah Ismail I war ein Verwandter Uzun Hasans Er wird als der erste nationale Herrscher Persiens seit der Arabischen Expansion angesehen und etablierte den schiitischen Islam als Staatsreligion Persiens 23 Ismail I und seine Nachfolger Schah Tahmasp I und Schah Abbas I wurden zu wichtigen Forderern der safawidischen Kunst Hofmanufakturen wurden wahrscheinlich schon von Schah Tahmasp in Tabris eingerichtet sicher aber von Schah Abbas als er seine Hauptstadt wahrend des osmanisch safawidischen Kriegs 1603 18 von Tabris im Nordwesten nach Isfahan in Zentralpersien verlegte Fur die Kunst des Teppichknupfens in Persien bedeutete dies wie A C Edwards schrieb dass sie in kurzer Zeit aus dorflichem Niveau zur Wurde einer hohen Kunst aufstieg 15 In die Zeit der Safawiden fallt einer der Hohepunkte der persischen Kunst einschliesslich des Teppichknupfens Teppiche aus der spaten Safawidenzeit sind erhalten die zu den feinsten und bestgearbeiteten Knupfungen zahlen die wir heute kennen Das Phanomen dass die ersten vollstandig erhaltenen persischen Teppiche schon von so vollendeter Gestaltung sind setzt voraus dass das Teppichknupfen als Kunsthandwerk schon eine Zeitlang bekannt gewesen sein musste Nachdem keine Teppiche aus der Timuridenzeit erhalten sind hat sich das Interesse der Forschung auf Buchillustrationen und Miniaturen aus dieser Zeit gerichtet Die Malereien bilden Teppiche mit farbenprachtigen Muster aus gleich grossen geometrischen Ornamenten ab oft in Kassettenform angeordnet und mit kufischen Borduren die aus der Islamischen Kalligraphie stammen Die Muster sind anatolischen Teppichen speziell den Holbein Teppichen so ahnlich dass ein gemeinsamer Ursprung wahrscheinlich ist Timuridische Muster haben vielleicht sowohl in persischen als auch in anatolischen Teppichen der fruhen Safaviden und Osmanenzeit uberdauert 24 Fruhsafawidische Kassettenteppiche Bearbeiten Eine kleine Gruppe erhaltener fruhsafawidischer Teppiche ist den gemalten Teppichen der timuridischen Miniaturen sehr ahnlich Das Feld dieser Teppiche ist in verschiedene symmetrisch angeordnete Flachen aufgeteilt daher werden diese Teppiche als Kassettenteppiche bezeichnet Erhaltene Stucke werden im Metropolitan Museum of Art New York und im Musee des Tissus Lyon aufbewahrt ein Fragment befindet sich im Museum fur Islamische Kunst Berlin Das Feldmuster besteht meist aus Achtpass Rosetten die von schildformigen Feldern umgeben sind Fullmotive sind Drache und Phonix Paare Wolkenbander Arabeskenranken und langliche Kartuschen Einige Teppiche weisen ein auf das Kassettenfeld aufgelegtes Medaillon auf diese konnen als Ubergang zu den spateren Medaillonteppichen angesehen werden Als Herstellungsort kommt Tabris in Frage 25 Musterrevolution und Datierung Bearbeiten Im spaten 15 Jahrhundert veranderten sich die in den Miniaturen abgebildeten Muster grundlegend Grossformatige Medaillons treten auf die Ornamente beginnen in kurvilinearer Weise zu fliessen Grosse Spiralen und Ranken florale Ornamente Abbildungen von Blumen und Tieren erscheinen oft in gespiegelter Darstellung entlang der langen oder kurzen Achse des Teppichfelds und erzeugen so Harmonie und Rhythmus Das altere kufische Bordurendesign wird durch Rankenwerk und Arabesken abgelost Alle diese Muster setzten ausgefeiltere Knupftechniken voraus als jene die fur die geraden rektilinearen Muster erforderlich waren Ein solcher Teppich kann nicht aus dem Gedachtnis geknupft werden sondern braucht Kunstler die die Mustergestaltung erfinden geschickte Weber die den Entwurf auf dem Webstuhl ausfuhren sowie eine Moglichkeit die Ideen des Kunstlers auf effiziente Weise dem Weber zu vermitteln Heute wird dies durch Vorlagen Kartons ermoglicht 26 Wie die safawidischen Manufakturen damit umgingen ist unbekannt Das Ergebnis ihrer Arbeit jedoch war die grundlegende Anderung der geknupften Muster fur die Kurt Erdmann den Begriff der Musterrevolution pragte 27 Offensichtlich wurden die neuen Muster von Miniaturenmalern entwickelt denn sie erscheinen zuerst auf Buchilluminationen und Bucheinbanden des fruhen 15 Jahrhunderts Zu dieser Zeit also wurde das Muster etabliert das pragend fur das klassische Design islamischer Teppiche wurde Das Medaillon und Ecken Design pers Lechek Torunj 1522 stellte Ismail I den beruhmten Miniaturenmaler der Herat Schule Kamal ud Din Behzad als Leiter des koniglichen Ateliers ein Behzad ubte entscheidenden Einfluss auf die spatere Entwicklung der safawidischen Kunst aus Die uns bekannten Safawiden Teppiche unterscheiden sich von den Abbildungen in den Miniaturen sodass die Buchillustrationen keine Hilfe bieten die uns bekannten Teppiche zu klassifizieren und zu datieren Das Gleiche gilt leider auch fur europaische Gemalde denn im Gegensatz zu den hier gut dokumentierten anatolischen Teppichen werden vor dem 17 Jahrhundert keine persischen Teppiche auf europaischen Gemalden abgebildet 28 Da einige wenige Teppiche wie die Ardabil Teppiche eingeknupfte Inschriften mit Datum aufweisen gehen die wissenschaftlichen Versuche einer Klassifizierung und Datierung von diesen Stucken aus Ich kenne keine andere Zuflucht in dieser Welt als Deine Schwelle Es gibt keinen Schutz fur mein Haupt ausser dieser Tur Das Werk des Sklaven der Schwelle Maqsud aus Kashan im Jahr 946 Eingeknupfte Inschrift der Ardabil Teppiche Das AH Jahr 946 entspricht AD 1539 40 sodass der Ardabil Teppich in die Regierungszeit Schah Tahmasps datiert werden kann der die Teppiche fur das Grabmal Scheich Safi ad Din Ardabilis in Ardabil den geistlichen Vater der Safawidendynastie gestiftet hatte Eine weitere Inschrift kann auf dem Jagdteppich heute im Museo Poldi Pezzoli Mailand identifiziert werden und datiert diesen Teppich in das Jahr 949 AH AD 1542 3 Durch die Sorgfalt des Ghyath ud Din Jami wurde vollendetDieses beruhmte Werk das uns durch seine Schonheit beruhrt Im Jahre 949 Inschrift des Mailander Jagdteppichs nbsp Gesandtschaft Schah Abbas I nach Venedig Carlo Caliari 1595 Dogenpalast VenedigDie Quellen zu einer praziseren Datierung und Herkunftsbestimmung fliessen wahrend des 17 Jahrhunderts reicher Safawidische Teppiche kamen mit der Intensivierung des diplomatischen Austauschs haufiger als Geschenke in europaische Stadte und Staaten 1603 schenkte Schah Abbas I dem venezianischen Dogen Marino Grimani einen Teppich mit eingewobenen Gold und Silberfaden Europaische Adelige fingen an Teppiche direkt bei den Manufakturen von Isfahan und Kashan zu bestellen die in der Lage waren spezielle Muster beispielsweise europaische Wappen in die Teppiche zu knupfen Gelegentlich kann der Erwerb genau nachvollzogen werden 1601 wurde der Armenier Sefer Muratowicz vom polnischen Konig Sigismund III Wasa nach Kaschan entsandt um acht Teppiche mit dem eingeknupften Wappen des polnischen Herrscherhauses zu bestellen Am 12 September 1602 konnte Muratowicz dem Konig die Teppiche und seiner Schatzkanzlei die Rechnung fur Teppiche und Reisekosten vorlegen 28 Irrtumlich glaubte man reprasentative Safawidenteppiche aus Seide mit eingewobenen Silber und Goldfaden seien in Polen geknupft worden Obwohl der Irrtum schnell aufgeklart wurde behielten Teppiche dieses Typs den Gattungsnamen Polnische oder Polonaise Teppiche Kurt Erdmann hat vorgeschlagen den Teppichtyp besser als Schah Abbas Teppiche zu bezeichnen 28 Medaillonteppiche Bearbeiten Ab der fruhen Safawidenzeit wird die Gliederung in Medaillon und Ecken zum haufigsten Gestaltungsprinzip Die Mitte des Teppichfelds wird von einer runden Form eingenommen dem Medaillon In den vier Feldecken finden sich Viertel derselben Form die Eckmedaillons Die Gestaltung des Musters erfolgt symmetrisch jeweils an der horizontalen und vertikalen Mittelachse gespiegelt Der Entwerfer des Musters braucht also nur ein Viertel eines Teppichs als Knupfvorlage zu entwerfen Haufig sind dem Medaillon in der Langsrichtung des Felds querstehende Kartuschen und schildformige Begleitmotive zugeordnet 29 Medaillonteppiche werden in zwei Gruppen eingeteilt eine mit figurlichen und eine andere mit rein floralen Mustern Der bekannteste safawidische Medaillonteppich mit figurlichen Darstellungen ist der Mailander Jagdteppich des Museo Poldi Pezzoli inschriftlich datiert auf die Zeit des Regierungsantritts Schah Tahmasps I Sein Medaillon ist fast kreisrund und entspricht drei Vierteln der Feldbreite Die Eckmedaillons sind genaue Viertel des Zentralmedaillons Die Reiter und Tiere sind horizontal und vertikal achsensymmetrisch ausgefuhrt ordnen sich also der Medaillongliederung unter Charakteristisch fur die fruhen Teppiche aus dieser Gruppe ist dass die Musterebene der Figuren eigenstandig ist und das Medaillonmuster unabhangig von den eingesetzten figurlichen Motiven bestehen kann In spateren Stucken wie dem Jagdteppich aus dem Museum fur angewandte Kunst in Wien oder dem Rothschild Seidenmedaillonteppich in Boston erscheinen figurliche Darstellungen auch in den Borduren Stilistisch stellen der Wiener Jagd und der Bostoner Rothschildteppich Weiterentwicklungen des Mailander Teppichs dar und wurden wahrscheinlich in Kaschan dem Zentrum der safawidischen Seidenweberei geknupft Die so genannten Sanguszko Teppiche knupftechnisch strukturell den Vasentechnik Teppichen verwandt stammen aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Bei ihnen wird die klassische Medaillongliederung abgewandelt die Eckmedaillons sind meist Viertel eines eigenstandigen Spitzovals Der reiche Figurenschmuck steht jedoch im Vordergrund Mit grosser Farbenvielfalt werden die Figuren zeichnerisch elegant und sicher geknupft 30 Eine Gruppe kleinformatiger Medaillonteppiche mit floralen Motiven meist Kaschan zugeordnet kommt zu Beginn des 17 Jahrhunderts auf und leitet uber zu den so genannten Polonaise oder Schah Abbas Teppichen 31 Spiralranken Teppiche Bearbeiten nbsp Safawidischer Spiralrankenteppich mit Tierdarstellungen 16 Jh Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg nbsp Safawidischer Teppich Detail Spiralranken Bluten Wolkenbander kampfende Lowe Qilin Tierpaare 16 Jh Museum fur Kunst und Gewerbe HamburgSpiralranken Teppiche sind auch unter dem Namen ihres vermutlich ostpersischen Entstehungsorts als Herat Teppiche bekannt Auf meist weinrotem Grund uberziehen achsensymmetrische Rankensysteme das Feld Auf deren Beruhrungs und Kreuzungspunkten liegen vielfaltige Palmettbluten meist mit geflammter Kontur Die dunkelgrun oder blau grundierten Borduren werden von Wellenranken durchlaufen In den fruhesten bekannten Stucken aus der Mitte des 16 Jahrhunderts finden sich noch Tiere und Tierkampfszenen Meist von grossem Format ist ihr Rankenwerk feingliedrig die Palmettbluten gross die figurlichen Darstellungen sind exakt symmetrisch angeordnet Teppiche mit steifer gefuhrten Ranken und Wolkenbandern mit engerer Farbpalette und in zwei Farben aufgeteilten Lanzettblattern werden dem 17 Jahrhundert zugeordnet Dieser Teppichtyp wurde in grossem Umfang exportiert und in niederlandischen Gemalden der Renaissancezeit abgebildet 32 Er wurde auch in Indien nachgeknupft und ebenfalls nach Europa exportiert 33 2011 konnte das Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg ein grosses Fragment eines safawidischen Spiralrankenteppichs mit Tierdarstellungen erwerben welches ein schon seit 1967 im Besitz des Museums befindliches Fragment erganzt Anhand webtechnischer Details wie der genau zueinander passenden Farbung der seidenen Kettfaden konnte eindeutig nachgewiesen werden dass die beiden Fragmente Teil eines einzigen ursprunglich etwa 2 5 5 6 m grossen Teppichs waren Der Teppich wurde gereinigt und restauriert die Fragmente zusammengefuhrt Das Muster des Teppichs besteht aus einem linearen System aus Spiralranken welche aufgeschnittene Blutenornamente verbinden Eingefugt sind erkennbar plastisch angelegte Gruppen kampfender Tiere Der Eindruck der Dreidimensionalitat wird durch Uberschneidungen der Blutenornamente mit einzelnen Wolkenbandern noch verstarkt Einflusse der chinesischen Kunst werden in den kampfenden Tierpaaren Lowe und Qilin sowie in den dynamisch gezeichneten Wolkenbandern sichtbar Zwei unterschiedliche chinesische kunstlerische Traditionen sind in diese Gestaltung eingeflossen Ranken und Blumenmotive entstammen der chinesischen Porzellankunst die Tierdarstellungen der chinesischen Malerei und der von dieser beeinflussten persischen Buchmalerei Eine Abhandlung von Sadiqi Beg dem Leiter der Bucherwerkstatt Schah Abbas I reg 1587 1598 unterscheidet zwischen Spiralranken islimi chinesischen Blumenmotiven khatai und Wolkenformen einerseits sowie andererseits Figuren und Tierdarstellungen Nach der mongolischen Eroberung und der Errichtung des Ilchanats brachte der stark anwachsende Handel mit China im 16 Jahrhundert eine Fulle neuer Muster in die bildende Kunst der persischen Hofmanufakturen die schliesslich auch Eingang in die Gestaltung der Teppichmuster fanden 34 Vasentechnik Teppiche aus Kerman Bearbeiten nbsp Sanguszko Teppich Kirman 16 17 Jh Miho Museum nbsp Bogenzwickel mit Jagdszenen Spates 17 Jh Isfahan Iran Museum fur Kunst und Gewerbe HamburgEine besondere Gruppe safawidischer Teppiche wurde von May H Beattie aufgrund knupftechnisch struktureller Gemeinsamkeiten identifiziert und der Region von Kerman zugeordnet 35 Manche der in Vasentechnik hergestellten Teppiche zeigen ein gerichtetes Muster von aus Vasen entspringenden Bluten und Pflanzen Der technische Begriff wird jedoch unabhangig vom Teppichmuster verwendet Sieben verschiedene Typen sind unterscheidbar Gartenteppiche Abbildungen formlicher Garten und Wasserlaufe Teppiche mit zentralisiertem Muster gekennzeichnet durch ein grosses Medaillon Vielfachmedaillons mit diagonal versetzten Medaillons und gereihter Unterteilung gerichtete Muster mit individuell arrangierten kleinen Szenen Sichelblatt Muster in denen lange gebogene manchmal zusammengesetzte gezahnte Blatter das Feld dominieren Arabeskenmuster Gittermuster Ihre gemeinsame kennzeichnende Struktur besteht aus asymmetrischen Knoten die Kettfaden aus Baumwolle sind gestaffelt und es gibt immer drei Schussfaden Der erste und dritte Schuss sind aus Wolle und liegen tief im Inneren des Flors Der mittlere Schuss ist aus Seide und geht von der Flor zur Bodenseite hin und her Bei der unvermeidlichen Abnutzung des Teppichs wird der mittlere Schussfaden sichtbar und es entsteht ein visueller Effekt ahnlich wie Eisenbahnschienen die uber den Teppich laufen Die bekanntesten Vasentechnik Teppiche aus Kerman sind die der sogenannten Sanguszko Gruppe benannt nach dem Haus Sanguszko zu dessen Sammlung das aussergewohnlichste Stuck einmal gehorte Das Medaillon und Ecken Design ahnelt dem anderer Teppiche aus dem 16 Jh aber die Farben und der Stil der Abbildungen sind besonders Im Zentralmedaillon erscheinen Paare von menschlichen Figuren jeweils in kleineren Medaillons und sind umgeben von einer Tierkampfszene Andere kampfende Tiere sind im Feld abgebildet wahrend Reiter in den Eckmedaillons erscheinen Auch die Hauptbordure enthalt gelappte Medaillons mit Huris kampfenden Tieren oder einander gegenuberstehenden Pfauen Zwischen den Medaillons der Bordure kampfen Phonixe mit Drachen Aufgrund ihrer Ahnlichkeit mit Mosaiken in den Bogenzwickeln des Ganjali Khan Gebaudekomplexes im Bazar von Kerman deren Vollendung inschriftlich fur das Jahr 1006 AH AD 1596 belegt ist konnen diese Teppiche auf das spate 16 oder beginnende 17 Jhdt datiert werden 36 Zwei weitere Teppiche in Vasentechnik haben Inschriften mit einem Datum Der eine tragt das Datum 1172 AH AD 1758 und gibt den Namen des Knupfers an Meister Muhammad Sharif Kirmani Der andere besitzt drei Inschriften die anzeigen dass er von Meister Mu min Sohn des Qutb al Din Mahani 1066 7 AH AD 1655 6 hergestellt worden ist Teppiche in safawidischer Tradition wurden in Kerman also noch nach dem Sturz der Dynastie im Jahr 1732 geknupft Ferrier 1989 S 127 36 Das Ende der Regierung von Abbas II im Jahr 1666 bedeutete den Anfang des Endes fur die Safawiden Dynastie Das im Niedergang befindliche Land wurde wiederholt an seinen Grenzen angegriffen Ein Anfuhrer der Ghilzai Paschtunen namens Mir Wais Hotak entfachte einen Aufruhr in Kandahar und besiegte die safawidische Armee gefuhrt von Gurgin Khan 1722 eroberte Zar Peter der Grosse im Russisch Persischen Krieg 1722 1723 viele der kaukasischen Gebiete Persiens darunter Derbent Seki Baku sowie Gilan Mazandaran und Gorgan 1722 marschierte die afghanische Armee des Mir Mahmud Hotaki durch Ostpersien und nahm Isfahan ein Mahmud proklamierte sich selbst zum Schah von Persien Die Osmanen und Russen nutzten die entstehende Verwirrung und annektierten weitere Territorien 37 Diese Ereignisse setzten dem Safawidenreich ein Ende Meisterstucke safawidischer Teppichknupfung Bearbeiten A C Edwards eroffnet sein bekanntes Buch uber persische Teppiche mit der Beschreibung von acht Meisterstucken aus safawidischer Zeit Ardabil Teppich Victoria and Albert Museum Jagdteppich Museum fur angewandte Kunst Wien Chelsea Teppich Victoria and Albert Museum Tier und Blumenteppich Museum fur angewandte Kunst Wien Rosenfeld Vasenteppich Victoria and Albert Museum Medaillonteppich mit Tieren und Blumen und Inschriftenband Museo Poldi Pezzoli Mailand Medaillonteppich mit Inschrift Tieren Blumen und Inschriftenband Metropolitan Museum of Art Accession Number 32 16 Medaillonteppich mit Tieren und Baumen Musee des Arts decoratifs Paris Galerie persische Teppiche aus der Safawidenzeit Bearbeiten nbsp Zayn al Abidin bin ar Rahman al Jami Miniatur fruhes 16 Jhdt Walters Art Museum nbsp Ardabil Teppich im LACMA nbsp Jagdteppich geknupft von Ghyath ud Din Jami Wolle Baumwolle Seide 1542 3 Museo Poldi Pezzoli Mailand nbsp Schwarzenberg Teppich Persien 16 Jhdt nbsp Kaiserteppich Detail 2 Halfte 16 Jhdt Persien Metropolitan Museum of Art New York nbsp Teppich in Vasentechnik Kerman 17 Jahrhundert nbsp Teppich von Mantes safavidisch Louvre nbsp Teppich von Mantes DetailAfschariden 1736 1796 und Zand Dynastie 1750 1796 Bearbeiten Die territoriale Einheit Persiens wurde durch Nadir Schah einen Kriegsherren vom Turkvolk der Afschariden aus Chorasan wiederhergestellt Er besiegte sowohl die Afghanen als auch die Osmanen setzte die Safawiden wieder als Herrscher ein und verhandelte mit dem Russischen Reich uber die Ruckgabe der kaukasischen Territorien Persiens in den Vertragen von Resht und Ganja 1736 wurde Nadir selbst zum Schah gekront Aus der Zeit der Afschariden und der nachfolgenden Zand Dynastie ist nichts uber die Teppichherstellung bekannt Edwards beschreibt die Teppichknupferei aus dieser Zeit als unbedeutendes Handwerk 15 Kadscharen Dynastie 1789 1925 Bearbeiten nbsp Teppich aus Tabris 18 19 Jh Museum fur Angewandte Kunst Frankfurt1789 wurde Aga Mohammed Khan zum Schah von Persien gekront der Grunder der Kadscharen Dynastie die fur lange Zeit Ordnung und vergleichsweise friedliche Verhaltnisse in Persien herstellte Das Wirtschaftsleben erwachte Drei wichtige Kadscharenherrscher Fath Ali Schah Naser ad Din Schah und Mozaffar ad Din Schah belebten alte Traditionen der persischen Monarchie wieder Diese Gelegenheit nutzten die Teppichknupfer von Tabris indem sie seit etwa 1885 ihre Manufakturbetriebe ausweiteten und somit zu den Begrundern der modernen Teppichknupferei in Persien wurden 15 Bereits seit 1840 entstanden zahlreiche Teppiche die Motive von lithographierten verkleinerte und grobere hofische Miniaturmalereien darstellenden Illustrationen von Schahname und dem Chamsa von Nezami enthielten 38 Pahlavi Dynastie 1925 1979 Bearbeiten nbsp Teppich im Niavaran Palast Teheran nbsp Teppich im Niavaran Palast TeheranIn der Zeit nach der Russischen Oktoberrevolution wurde Persien erneut Schauplatz von Auseinandersetzungen 1917 nutzte Grossbritannien Persien als Basis fur eine Intervention im Russischen Burgerkrieg Die Sowjetunion reagierte mit der Annexion von Teilen Nordpersiens und errichtete dort die kurzlebige Sozialistische Sowjetrepublik Iran Um 1920 hatte die persische Regierung de facto die Kontrolle uber das Land an britische und sowjetische Krafte abgegeben 1925 setzte Reza Schah Pahlavi mit Unterstutzung der britischen Regierung den letzten Schah der Kadscharen Ahmad Schah Kadschar ab und grundete die Pahlavi Dynastie Er setzte eine konstitutionelle Monarchie ein die bis zur Islamischen Revolution 1979 Bestand hatte Reza Schah fuhrte soziale wirtschaftliche und politische Reformen in seinem Land ein das nach seinem Willen in Iran umbenannt wurde Um ihre Herrschaft zu legitimieren suchten Reza Schah und sein Sohn Mohammad Reza Pahlavi alte persische Traditionen wiederzubeleben Auch die Teppichknupferei wurde gefordert oft unter Ruckbesinnung auf traditionelle Muster der safawidischen Hofmanufaktur und hatte einen wichtigen Anteil an diesen Bemuhungen 1935 grundete Reza Schah die Iran Carpet Company die die Teppichherstellung unter nationalstaatliche Kontrolle brachte Sorgfaltig ausgefuhrte Teppiche wurden fur den Export geknupft und auch als diplomatische Geschenke an andere Staaten verwendet 39 Die Pahlavi Dynastie modernisierte und zentralisierte die iranische Verwaltung und versuchte effektive Kontrolle und Autoritat uber all ihre Burger auszuuben Reza Schah war der erste Monarch dem hierzu moderne Waffen zur Verfugung standen Das Militar setzte seine Anordnungen durch 1930 wurde die nomadische Lebensweise fur unrechtmassig erklart die traditionelle Stammeskleidung sowie die Benutzung von Jurten und Zelten wurden im Iran verboten Unfahig umherzuziehen verloren die Nomaden ihre Herden und viele verhungerten Wahrend der 1940er und 1950er Jahre wahrend der Iran in den Zweiten Weltkrieg verwickelt war und nachdem Reza Schah 1941 gezwungen war abzudanken konnten die Nomadenstamme in relativem Frieden leben Mohammed Reza Schah konsolidierte seine Macht wahrend der 1950er Jahre Das Landreform Programm von 1962 Bestandteil der Weissen Revolution bot zwar Vorteile fur Landarbeiter ohne Grundbesitz zerstorte aber die traditionelle politische Organisation der Nomadenstamme wie der Kaschgai und deren traditionellen nomadischen Lebensstil Die jahrhundertealte Tradition der nomadischen Teppichknupferei die schon mit der Einfuhrung synthetischer Farben geringer Qualitat im spaten 19 Jh empfindlich getroffen war wurde durch die letzte kaiserliche Dynastie des Iran fast zunichtegemacht Um 1970 beobachtete J Opie dass das traditionelle Teppichknupfen bei den grossen Nomadenstammen fast zum Erliegen gekommen war 40 41 Moderne Bearbeiten nbsp Moderner Gabbeh TeppichNach der Islamischen Revolution war zunachst wenig Information uber die Teppichproduktion im Iran verfugbar Wahrend der 1980er und 1990er Jahre erwachte das Interesse europaischer Kunden an Gabbeh Teppichen die ursprunglich von den Nomadenstammen fur den eigenen Gebrauch hergestellt wurden und die sich von geplantem Manufakturdesign durch ihre naiven abstrakten Muster die grobe Knupfung und die Verwendung naturlicher Farben unterscheiden 1992 zeigte die erste Grosse Persische Konferenz und Ausstellung Grand Persian Conference and Exhibition erstmals moderne persische Teppichdesigns Iranische Meisterknupfer wie beispielsweise Razam Arabzadeh oder Hossein Rezvani stellten Teppiche aus die mit den traditionellen Techniken hergestellt sind aber ungewohnliche moderne Muster zeigen 42 Nachdem die Grand Conferences in regelmassigen Abstanden wiederholt werden zeichnen sich zur Zeit zwei Trends in der iranischen Teppichproduktion ab Einerseits sieht man moderne und innovative kunstlerische Designs erfunden von den iranischen Herstellern die somit die alte Tradition in das 21 Jahrhundert weitertragen Andererseits wurde das erneuerte Interesse an Naturfarben 43 von kommerzieller Seite aufgegriffen 44 Die Firmen beauftragen Knupfer aus Stammesdorfern mit der Herstellung von Teppichen liefern das Material und Angaben zum Design lassen den Knupfern aber einen gewissen Grad von kunstlerischer Freiheit Somit bietet die Teppichknupferei auch wieder eine Einkommensquelle fur die iranische Landbevolkerung insbesondere fur ehemals nomadisch lebende Stamme Als kommerzielle Haushaltsware treffen persische Teppiche heute auf Wettbewerb aus anderen Landern mit niedrigeren Lohnen und gunstigeren Produktionsmethoden Maschinell hergestellte Schlingenware oder von Hand hergestellte Teppiche in Schlingenwebung erzeugen Teppiche mit orientalischem Muster jedoch ohne kunstlerischen Wert Traditionell handgeknupfte Teppiche in Naturfarben erzielen hohere Preise weil sie mit einem hohen Aufwand an Handarbeit hergestellt werden der sich im Wesentlichen seit alter Zeit nicht verandert hat Herstellung BearbeitenUbersicht Herstellung eines Knupfteppichs Bearbeiten Das Knupfen eines Teppichs in traditioneller Handarbeit ist ein zeitaufwandiger Prozess der je nach Grosse und Qualitat Monate bis sogar Jahre dauern kann Teppiche werden auf einem Webstuhl hergestellt Auf diesem werden Kettfaden aufgespannt in die im Verlauf abwechselnd Knotenreihen eingeknupft und Schussfaden eingewoben werden Das Weben des Teppichs beginnt vom unteren Ende des Webstuhls aus indem man eine Anzahl von Schussfaden quer zu den Kettfaden einbringt Die Kett und Schussfaden bilden die Grundlage des Teppichs Die Rander an den Schmalseiten bestehen oft aus mehr oder weniger breiten Streifen von Flachgewebe ohne Flor Knoten aus Woll Baumwoll oder Seidengarnen werden dann nebeneinander um die Kettfaden geknupft Wenn eine Reihe Knoten fertiggestellt ist werden ein oder mehrere Schussfaden eingewoben um die Knoten zu fixieren Mit einem kammahnlichen Instrument werden die Schussfaden auf die Knotenreihe herabgeklopft und das Gewebe somit verdichtet Wenn der Flor fertiggestellt ist wird oft erneut ein Rand aus Flachgewebe eingefugt bevor der Teppich vom Webstuhl genommen wird Die uberstehenden Enden der Kettfaden werden befestigt und bilden die Fransen Auch die langen Seiten des Teppichs werden befestigt und bilden die Rander Schirazeh oder falsch Schirazi 45 englisch selvedge Der Flor wird anschliessend auf einheitliche Lange gekurzt und der Teppich abschliessend gewaschen Traditionelle Formen von Webstuhlen in Persien Bearbeiten Hauptartikel Weben Aufgabe des Webstuhls ist es die Spannung der Kettfaden aufrecht zu halten und Vorrichtungen zu bieten um diese auf verschiedenen Ebenen Facher zu halten und hierdurch die Schussfaden leichter jeweils ober oder unterhalb eines Kettfadens durch das Gewebe fuhren zu konnen Horizontaler Webstuhl Bearbeiten Der horizontale Webstuhl ist die einfachste Form seine Balken werden auf den Boden gelegt und mit Pflocken in der Erde befestigt Die notwendige Spannung der Kettfaden wird durch eingetriebene Keile gesichert Dieser einfache Webstuhl ist fur die nomadische Lebensweise geeignet denn er ist leicht auf oder abzubauen und gut transportabel Teppiche die auf horizontalen Webstuhlen geknupft werden sind oft kleinformatig Wenn der Webstuhl ofter auf und abgebaut wird wird die Spannung der Kettfaden jeweils unterschiedlich sein sodass der Teppich am Ende unregelmassiger wird und nicht so flach auf dem Boden liegt wie ein Teppich der auf einem stationaren professionellen Webstuhl entstanden ist 46 Aufrechte Webstuhle Bearbeiten Die stationaren vertikalen Webstuhle sind technisch fortgeschrittener und werden in dorflichen und stadtischen Manufakturen verwendet Man unterscheidet drei Typen aufrechter Webstuhle die auf verschiedene Weise technisch modifiziert sein konnen Den festen Dorfwebstuhl den Tabris oder Bunyan Webstuhl und den Rollbalken Webstuhl Der feste Dorfwebstuhl wird uberwiegend im Iran verwendet und setzt sich zusammen aus einem fixierten oberen und einem beweglichen unteren Balken Stoffbalken der in Schlitzen in den Seitenbalken befestigt ist Die richtige Spannung der Kettfaden wird durch Keile erzeugt die in die Schlitze der Seitenbalken eingetrieben werden Die Knupfer arbeiten auf einer hohenverstellbaren Planke die dem fortschreitenden Teppich folgend immer hoher gestellt wird Ein auf einem solchen Webstuhl hergestellter Teppich kann maximal so lang sein wie der Webstuhl hoch ist Der nach der gleichnamigen Stadt benannte Tabris Webstuhl wird traditionell im nordwestlichen Iran benutzt Die Kettfaden setzen sich hinter dem Webstuhl ahnlich wie ein senkrechtes Fliessband fort Die Spannung der Kettfaden wird mit Keilen eingestellt und aufrechterhalten Die Knupfer behalten eine feste Position ein Wenn ein Abschnitt des Teppichs fertig ist werden die Kettfaden gelockert und der Abschnitt nach unten auf die Ruckseite des Webstuhls gezogen Dieser Prozess wiederholt sich so lange bis der Teppich fertig ist Technisch bedingt kann auf einem Tabris Webstuhl ein Teppich geknupft werden der maximal doppelt so lang ist wie der Webstuhl hoch Der Rollbalken Webstuhl findet weite Verwendung in den Landern die Teppiche herstellen Er besteht aus zwei beweglichen Balken um die die Kettfaden gewickelt sind Die Balken sind mit Rasten befestigt Wenn ein Teppichabschnitt fertig ist wird er auf den unteren Balken aufgewickelt Theoretisch kann auf einem Rollbalken Webstuhl ein Teppich jeder beliebigen Lange hergestellt werden In manchen besonders in turkischen Manufakturen werden auch mehrere Teppiche hintereinander auf denselben Kettfaden geknupft und erst am Schluss auseinander geschnitten 46 Weitere Werkzeuge Bearbeiten nbsp Traditionelle Werkzeuge zur Teppichherstellung Scheren Messer mit Knupfhaken kleiner Kammklopfer GarnspindelZum Knupfen braucht man eine Anzahl wichtiger Werkzeuge ein Messer um das Garn abzuschneiden ein schweres kammahnliches Instrument mit einem Griff Kammklopfer engl comb beater um die Schussfaden und Knoten zu verdichten eine Schere um den Flor nach dem Einbringen einer oder einer kleinen Anzahl von Knotenreihen zu kurzen In Tabris befindet sich an der Spitze des Messers ein Knupfhaken mit dessen Hilfe die Knoten schneller geknupft werden konnen Manchmal wird ein Stahlkamm benutzt um uberschussiges Garn auszukammen wenn eine Reihe Knoten fertig ist Zusatzliche Instrumente werden verwendet um den Flor weiter zu verdichten besonders in denjenigen Regionen des Iran die sehr feine Teppiche herstellen In Kerman benutzen die Knupfer hierzu ein besonderes Werkzeug in Form eines Schwertes das horizontal in das Fach den Zwischenraum zwischen den beiden Ebenen der Kettfaden eingefuhrt wird In der Region um Bidschar fuhrt man einen nagelahnlichen Stab zwischen die Kettfaden und schlagt fest darauf um das Gewebe noch weiter zu verdichten Bidschar ist auch fur seine Technik des Nasswebens bekannt Florgarn Kett und Schussfaden werden kontinuierlich befeuchtet um sie wahrend des Knupfens kompakt zu halten Nach dem Trocknen dehnen sich Wolle und Baumwolle aus sodass ein sehr schweres und steifes Gewebe entsteht Bidschar Teppiche sind so dicht geknupft dass sie schwer zu falten sind ohne das Gewebe zu beschadigen Weitere Klingen wurden traditionell verwendet um nach der Vollendung des Teppichs den Flor auf gleichmassige Hohe zu scheren Diese Arbeit wird heute schneller und leichter von Maschinen die einer Schleifmaschine ahnlich uber den Teppich gefuhrt werden erledigt Wenn ein Reliefeffekt erzeugt werden soll wird der Flor entlang der Farbgrenzen an den gewunschten Stellen schrag eingeschnitten Reliefeffekte sind in klassischen persischen Teppichen sehr selten in chinesischen und tibetischen Knupfteppichen haufig zu sehen 46 nbsp Horizontaler nomadischer Webstuhl nbsp Teppichknupferinnen an einem aufrechten Dorfwebstuhl Antoin Sevruguin um 1890 nbsp Teppichknupferin an einem aufrechten Webstuhl vom Tabris Typ nbsp Aufrechter Webstuhl in einer Teppichfabrik nbsp KammklopferSpinnen Bearbeiten Hauptartikel Spinnen Garn nbsp S und Z gesponnene GarneDie Fasern von Wolle Baumwolle oder Seide werden entweder von Hand mittels Handspindel oder mechanisch mit Hilfe eines Spinnrads oder industrieller Spinnmaschinen durch Verziehen und Drehen der Fasern zu einem Garn gesponnen Mehrere einzelne Garne werden der grosseren Dicke und Stabilitat wegen meist zu einem Zwirn gedreht Die Richtung in welche das Garn gesponnen und gezwirnt wird wird entweder als Z oder als S Drehung bezeichnet 47 Ublicherweise werden handgesponnene einzelne Garne mit Z Drehung gesponnen und anschliessend mit S Drehung verzwirnt Dies gilt auch fur nahezu alle Orientteppiche einschliesslich des persischen Teppichs mit der Ausnahme der S gesponnenen und Z gezwirnten Garne der Mamlukenteppiche Farben des Garns Bearbeiten nbsp Mit Naturfarben gefarbte Wolle in einer turkischen TeppichmanufakturDer Prozess des Farbens beginnt mit der Vorbereitung des Garns durch Beizen um es fur die eigentlichen Farbstoffe aufnahmefahig zu machen Die Farbstoffe werden in Wasser aufgelost die Wolle fur eine bestimmte Zeit der Farbelosung hinzugegeben Anschliessend muss das gefarbte Garn in Luft und Sonne trocknen Einige Farbstoffe besonders dunkelbraun benotigen eisenhaltige Beizen die die Wolle des Garns angreifen konnen Deshalb nutzen sich braungefarbte Florbereiche schneller und starker ab was bei antiken Teppichen zu einem Relief Effekt fuhren kann Pflanzenfarbstoffe Bearbeiten Naturfarbstoffe die in persischen Teppichen verwendet werden werden aus Pflanzen und Insekten gewonnen 1856 hatte der englische Chemiker William Henry Perkin die erste Anilinfarbe entwickelt das Mauvein Im Folgenden wurde eine Vielzahl weiterer synthetischer Farben erfunden Verglichen mit Naturfarbstoffen waren sie billiger und einfacher anzuwenden Ihre Verwendung in Knupfteppichen ist seit ca Mitte der 1860er Jahre dokumentiert Synthetische Farbstoffe haben die Herstellung von Knupfteppichen so grundlegend nachteilig verandert dass die Tradition des Farbens mit Naturfarbstoffen fast vollig verloren ging In den fruhen 1980er Jahren wurde sie in der Turkei wiederbelebt Chemische Analysen aus Wollproben antiker Teppiche fuhrten zur Identifikation der zum Farben verwendeten Pflanzen und die Farberezepte und prozeduren wurden experimentell rekonstruiert 48 49 Demnach wurden folgende Pflanzen zum Farben von Teppichgarnen verwendet Rot aus der Wurzel des Farberkrapp Rubia tinctorum Gelb aus verschiedenen Pflanzen darunter Zwiebelschalen Allium cepa verschiedene Kamillenarten Hundskamillen Anthemis Echte Kamille Matricaria chamomilla und Wolfsmilch Euphorbia Schwarz Gallapfel Eicheln Gerber Sumach Rhus coriaria Grun Doppelfarbung mit Indigo und gelben Farbstoffen Orange Doppelfarbung mit Farberkrapp und gelben Farbstoffen Blau Indigo aus der Indigopflanze Indigofera tinctoria Einige Farbstoffe wie beispielsweise Indigo oder Farberkrapp waren Handelsware und uberall erhaltlich Gelbe oder braune Farbstoffe wurden meist lokal aus Pflanzen der Umgebung gewonnen und variieren deshalb stark von Region zu Region Viele Pflanzen liefern gelbe Farbstoffe neben den oben genannten auch Weinblatter und Granatapfelrinde Safran als Gelbfarbstoff wird oft erwahnt die tatsachliche Nutzung dieses kostbaren aber wenig haltbaren Farbstoffs konnte bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden 50 Im Iran wurde das traditionelle Farben mit Pflanzenfarben in den 1990er Jahren wiederbelebt Das generelle Interesse der Kunden an traditionell gefarbten Teppichen traf auf Farbemeister wie Abbas Sayahi der das Wissen um die traditionellen iranischen Rezepte bewahrt hatte 43 Insektenfarbstoffe Bearbeiten Karminrote Farben werden auch aus den harzigen Absonderungen der Cochenilleschildlaus Coccus cacti und anderen Schildlausen der Art Porphyrophora Porphyrophora hamelii Brandt Armenische Schildlaus Porphyrophora polonica Polnische Schildlaus gewonnen Cochenillerot das sogenannte laq wurde zunachst aus Indien spater aus Mexiko und von den Kanarischen Inseln importiert Karminfarben wurden uberwiegend in Regionen verwendet in denen der Farberkrapp nicht gedieh wie in West und Nordwestpersien 51 Synthetische Farbstoffe Bearbeiten Fruhe synthetische Farbstoffe erwiesen sich gegenuber Licht und Feuchtigkeit ausserst unbestandig Sie enttauschten so sehr dass Naser ad Din Schah und sein Nachfolger Mozaffar ad Din Schah versuchten ihre Verbreitung gesetzlich und mit Steuermassnahmen einzuschranken Gans Ruedin 1978 S 13 52 Im Gegensatz hierzu kann mit modernen Farben nahezu jede Farbe und Farbintensitat erreicht werden Bei einem sorgfaltig hergestellten modernen Teppich ist es nahezu unmoglich mit blossem Auge festzustellen ob naturliche oder kunstliche Farben verwendet wurden 53 Abrasch Bearbeiten Das Auftreten feiner Abweichungen innerhalb derselben Farbe wird als Abrasch bezeichnet Turkisch abras wortlich fleckig scheckig Abrasch sieht man nur in traditionell gefarbten Teppichen Wenn Abrasch auftritt deutet dies darauf hin dass wahrscheinlich nur eine einzige Person an dem Teppich gearbeitet hat die nicht genug Zeit oder Ressourcen hatte um das ganze Garn auf einmal zu farben das sie fur den Teppich brauchte Es wurden also nur kleine Mengen des jeweils benotigten Garns von Zeit zu Zeit gefarbt Wenn das Garn aufgebraucht war wurde neues gefarbt Weil der exakt gleiche Farbton mit Naturfarben kaum jemals ein zweites Mal erreicht wird verandert sich die Farbe des Teppichflors wenn eine neue Knotenreihe mit dem neu gefarbten Garn geknupft wird Diese Farbanderung lasst auf eine Teppichherstellung durch Angehorige eines Nomadenstamms oder in einem kleinen Dorf schliessen Abrasch kann aber auch absichtlich durch vordefinierte Farbveranderung in einem Manufakturteppich erzeugt werden 54 Galerie Farben und Farbstoffe Bearbeiten nbsp Farberkrapp Rubia tinctorum nbsp Indigo Sammlung historischer Farbstoffe Technische Universitat Dresden nbsp Kermez oder Cochenillelause nbsp Ausschnitt Zentralmedaillon eines sudpersischen Teppichs mit unregelmassigem blauem Farbverlauf Abrasch Knupftechniken Bearbeiten Persische Teppiche werden hauptsachlich mit zwei verschiedenen Knoten geknupft Der symmetrische Knoten auch turkischer oder Gordes Knoten genannt wird in der Turkei im Kaukasus in Ostturkmenistan und einigen Kurdengebieten im Iran verwendet Der asymmetrische Knoten auch persischer oder Senneh Knoten wird ausser im Iran auch in Indien Pakistan der Turkei beispielsweise bei den Teppichen der osmanischen Hofmanufaktur oder bei Hereke Teppichen Agypten und China verwendet Der Begriff Senneh Knoten ist missverstandlich da in der Stadt Senneh traditionell symmetrische Knoten verwendet werden 46 Um einen symmetrischen Knoten zu knupfen wird ein Ende des Garns zwischen zwei nebeneinander liegenden Kettfaden durch und unter einem Kettfaden nach vorne zuruckgefuhrt dann um beide Kettfaden kragenartig herumgelegt und zwischen ihnen nach vorne herausgezogen 46 Der asymmetrische Knoten wird geknupft indem das Garn nur um einen Kettfaden gewickelt und dann hinter dem danebenliegenden Kettfaden vorbeigefuhrt und nach vorne gezogen wird sodass dieser die beiden Enden des Garns trennt Je nachdem wie der Knoten angesetzt wird offnet er sich spater nach rechts oder links 46 Asymmetrische Knoten erlauben flussigere oft kurvilineare florale Muster wahrend symmetrische Knoten eher fur die kraftigen rektilinearen geometrischen Muster geeignet sind Wie die Senneh Teppiche mit ihrem ausgearbeitet feinen Muster zeigen die in symmetrischen Knoten geknupft werden hangt die Feinheit des Musters jedoch eher von den Fahigkeiten der Knupfer ab als vom verwendeten Knotentyp 46 Ein weiterer Knoten der oft in persischen Teppichen verwendet wird ist der Jufti Knoten der um vier Kettfaden geknupft wird anstatt um zwei Ein brauchbarer Teppich kann auch mit Jufti Knoten hergestellt werden und Jufti Knoten werden oft in den grosseren einfarbigen Bereichen eines Teppichs benutzt um Material und Zeit zu sparen 55 Da Teppiche die teilweise oder ganz mit Jufti Knoten geknupft werden nur die Halfte des fur die traditionelle Knupfung benotigten Materials erfordern ist ihr Flor weniger widerstandsfahig und die Teppiche sind nicht so lange haltbar 46 Ublicherweise werden die Knoten Reihe fur Reihe jeweils ubereinander auf denselben Kettfaden geknupft Wenn die Knoten pro Reihe um einen Kettfaden seitlich versetzt zueinander eingeknupft werden spricht man von versetzter Reihung oder offset Knoten Diese Technik erlaubt das Knupfen feinerer kurvilinearer Muster besonders von Diagonalen und kommt haufig bei turkmenischen Teppichen selten bei persischen Teppichen vor 55 Daneben gibt es noch weitere Strukturkriterien Die beiden zu einem Knoten gehorenden Kettfaden liegen entweder in derselben Ebene wie abgebildet oder in zwei durch einen straff eingebrachten Schussfaden getrennten Ebenen geschichtet Beim persischen Knoten liegt dann der ganz umschlungene Kettfaden auf der Unterseite des Teppichs Die meisten im persischen Knoten geknupften Teppiche sind geschichtet Teppiche der Nomadenstamme ofter ungeschichtet Durch den geringeren Platzbedarf der geschichteten Knupftechnik wirken solche Teppiche feiner als die ungeschichteten Alte Teppiche aus dem Westen Persiens Tabris Heris Bidschar Senneh Hamadan Farahan sind im symmetrischen Knoten geknupft nbsp Turkischer symmetrischer Knoten nbsp Persischer asymmetrischer Knoten nach rechts offen nbsp Variante des Jufti Kontens um vier Kettfaden geknupft nbsp Offset Knoten in versetzter Reihung nbsp Knupfung mit geschichtetem Schussfaden nbsp Knupfen eines asymmetrischen nach rechts offenen Knotens nbsp Kelimabschluss und FransenKnotendichte Bearbeiten nbsp Ruckseite eines Teppichs aus Ghom mit sehr hoher KnotendichteDie Knotenzahl wird in Knoten pro Quadratdezimeter oder beispielsweise in englischsprachigen Auktionskatalogen in knots per square inch kpsi angegeben Umrechnung dm 15 5 si Am besten lassen sich die Knoten auf der Ruckseite des Teppichs zahlen Wenn die Kettfaden nicht zu tief geschichtet sind bleiben die beiden Schlingen eines Knotens sichtbar und mussen als ein Knoten gezahlt werden Bei tiefer Schichtung ist nur eine Schlinge sichtbar Am besten erkennt man dies indem man Abschnitte des Flors mit farblich abgesetzten Einzelknoten sucht beispielsweise in Diagonalen oder Linien Zusatzliche Informationen erhalt man indem horizontale und vertikale Knoten getrennt angegeben werden Bei besonders fein geknupften Teppichen z B Seidenteppichen aus Kaschan findet man oft ein Verhaltnis horizontaler zu vertikaler Knoten bei 1 1 wofur der Knupfer erhebliche Fahigkeiten benotigt 56 Teppiche in dieser Knupfweise sind besonders dicht und dauerhaft 57 Die Knotendichte informiert uber die Feinheit der Knupfung und somit uber den Arbeitsaufwand bei der Herstellung des Teppichs Der kunstlerische und Gebrauchswert des Teppichs hangt aber kaum von der Knotenzahl ab sondern von der Qualitat und Ausfuhrung des Musters und den verwendeten Materialien Persische Teppiche aus Heris haben beispielsweise oft recht niedrige Knotenzahlen verglichen mit den ausserst fein geknupften Teppichen aus Kaschan Ghom oder Nain sind aber oft kunstlerisch befriedigend gestaltet und sehr haltbar Muster und Ornamente BearbeitenBestimmte sich wiederholende Ornamente Motive und Muster sind ein Hauptmerkmal jedes persischen Teppichs Die traditionellen Konventionen sind uber Jahrhunderte unverandert geblieben Ein persischer Teppich besitzt ein grosses zentrales Feld das von einer breiten Haupt und mehreren Neben oder Wachter Borduren umgeben ist Das Muster der Hauptbordure ist meist floral oder enthalt Arabesken oder beides Die Hauptbordure kann auch in Kartuschen gegliedert sein Die Muster der Nebenborduren sind der Hauptbordure untergeordnet und entsprechend einfach gehalten Meist werden kleine Ornamente wiederholt Auch das Muster des Feldes unterliegt der Konvention Am wichtigsten ist die Balance Die beiden Halften des Feldes mussen identisch sein Bei den meisten Teppichen mussen auch die obere und untere Halfte annahernd symmetrisch sein es kommen aber auch traditionell gerichtete Muster wie beim Gebets oder Vasenteppich vor Da die Teppiche der wichtigste Einrichtungsgegenstand des traditionellen Raumarrangements sind sollten ihre Muster aus jeder Richtung zu betrachten sein 58 Rektilineare und kurvilineare Gestaltung Bearbeiten nbsp Serapi Teppich Herisgebiet mit uberwiegend rektilinearem geometrischem Muster nbsp Grundelemente des Teppichmusters nbsp Bucheinband aus einer Literatursammlung Kulliyat 10 Jh AH AD 16 Jh Walters Art MuseumEin Muster kann gestaltlich entweder als rektilinear oder geometrisch oder kurvilinear oder floral beschrieben werden Kurvilineare Muster zeigen abgerundete fliessende Linien oft in Form pflanzlich wirkender Ornamente wie Ranken oder gekrummte Blatter Die Zeichnung ist flussiger die Knupfung oft kompliziert Rektilineare Muster erscheinen kraftiger und eckiger Es ist auch moglich florale Muster in rektilinearer Gestalt zu zeichnen diese sind dann meist abstrakter oder starker stilisiert Aus diesem Grund wird in der neueren Literatur das Begriffspaar rekti kurvilinear gegenuber Bezeichnungen wie floral geometrisch bevorzugt Rektilineare Mustergestalt wird mit Dorf oder Nomadenteppichen in Verbindung gebracht wahrend die komplizierteren kurvilinearen Muster der kunstlerischen Planung einer Manufaktur vorbehalten sind 26 Gliederung des Felds Medaillon und Bordure Bearbeiten Das Muster eines Teppichs kann nach der Art beschrieben werden wie seine Ornamente im Flor angeordnet sind Ein Grundmuster kann das ganze Feld dominieren die Flache kann aber auch durch sich wiederholende Ornamente bedeckt sein In Regionen mit traditionellen seit alters her geachteten lokalen Mustern konnen die Teppichknupfer aus dem Gedachtnis arbeiten da die spezifischen Muster Teil der Familien oder Stammestradition sind Fur die weniger ausgefeilten oft rektilinearen Muster reicht dies vollkommen aus Aufwandigere vor allem kurvilineare Muster erfordern einen sorgfaltig geplanten Entwurf Hierzu werden die Muster massstablich in den Originalfarben auf Millimeterpapier aufgezeichnet heute oft mit Hilfe von Computerprogrammen Den hieraus entstandenen Plan bezeichnet man als Karton Die Knupfer knupfen fur jedes Kastchen auf dem Millimeterpapier einen Knoten in den Teppich Jeder Knoten stellt somit einen Bildpunkt dar aus deren Gesamtheit das Musterbild entsteht Die traditionellen Hauptmuster blieben uber Jahrhunderte hinweg unverandert 59 Die Flache des Teppichfeldes ist der Konvention entsprechend so arrangiert und geordnet dass das Muster trotz aller Vielfalt im Einzelnen in seiner Gesamtheit immer als persisch erkennbar bleibt Ein Muster kann wiederholt werden und das Feld vollstandig ausfullen Musterrapport oder allover Muster Wenn das Ende des Feldes erreicht ist kommt es vor dass das Muster am Rand wie abgeschnitten erscheint Es entsteht dann der Eindruck das Muster setze sich uber die Bordure hinaus fort Diese Art mit Mustern besonders geometrischen umzugehen ist generell typisch fur die islamische Kunst 60 Das Feldmuster eines orientalischen Teppichs ist oft auf komplizierten sich uberlagernden Spiral und Rankenmustern in unendlichem Rapport aufgebaut Erdmann 1943 S 20 61 Die Musterelemente konnen hierarchisch aufgebaut sein Ein typisches Muster verwendet das Medaillon ein symmetrisches Ornament meist im Zentrum des Felds Abschnitte des Medaillons oder ahnliche korrespondierende Elemente fullen die vier Ecken des Felds Die persische Lechek Torunj Medaillon und Ecken Anordnung entwickelte sich in Persien aus Mustern die im 15 Jahrhundert fur Buchdeckel und Miniaturen entworfen worden sind Wahrend der Safawidenzeit im 16 Jahrhundert fand es Eingang in das Repertoire der Teppichmuster Es kann mehr als ein Medaillon verwendet werden und diese konnen im Feld in verschiedenen Formen und Abstanden auftreten Das Feld kann in rechteckige quadratische oder rautenformige Kompartimente gegliedert sein 26 Im Gegensatz zu anatolischen Teppichen stellt das persische Teppichmedaillon meist das primare Muster dar Der unendliche Rapport des Feldes ordnet sich ihm unter sodass der Eindruck entsteht das Medaillon treibe auf dem Feld Erdmann 1965 S 47 51 62 In den meisten persischen Teppichen ist das Feld umgeben von Streifen den Borduren Deren Anzahl variiert von einer bis zu mehr als zehn doch meist findet sich eine breitere Hauptbordure die von schmaleren Neben oder Wachterborduren eingefasst wird Die Hauptbordure wird oft mit komplexeren Mustern ausgefullt Die Nebenborduren haben einfachere Muster wie beispielsweise maandernde Weinranken Feld und Borduren sind traditionell immer getrennt das Muster kann aber auch dahingehend variiert werden dass das Feld in die Bordure ubergreift Dies wird haufiger in Teppichen aus Kerman aus dem 19 Jahrhundert beobachtet Man nimmt an dass Elemente aus franzosischen Tapisserien der Manufakturen von Aubusson oder der Savonnerie hier Pate standen 26 Die Verbindung der Bordurenecken stellt eine besondere Herausforderung fur den Entwurf dar Die Ornamente sollen in einer Form geknupft werden dass das Muster sich um die Ecke zwischen horizontaler und vertikaler Bordure herum ohne Unterbrechung fortsetzt Dies fordert der Knupferin hohe Fertigkeit ab wenn sie ohne Karton arbeitet Wenn sich die Ornamente in den Ecken korrekt aneinander anschliessen spricht man von aufgelosten Ecken oder gelungener Ecklosung In Dorf oder Nomadenteppichen die ohne Karton geknupft werden sind die Ecken oft nicht aufgelost Die Knupfer brechen das Muster einer Bordure dann einfach ab wenn beispielsweise die horizontale Bordure die vorgesehene Hohe erreicht und beginnen mit der vertikalen Bordure Es kommt auch vor dass die Knupfer bei der Ecklosung improvisieren also das Ornament nicht vollstandig passend um die Ecke fuhren Die Analyse der Ecklosungen erlaubt es Nomaden oder Dorfteppiche von der Produktion der stadtischen Manufakturen zu unterscheiden 26 Feldmotive Bearbeiten Das Feld oder Abschnitte davon ist meist von kleineren Motiven bedeckt Obwohl das Muster des einzelnen Ornaments sehr kompliziert sein kann ist der Gesamteindruck trotzdem homogen Einzelne Musterelemente konnen auch gruppiert werden und ein komplexeres Motiv bilden 63 64 Boteh Das Boteh Muster pers Busch oder Blatterbundel wird ebenfalls in allen Teppiche knupfenden Landern verwendet Boteh konnen sowohl im kurvilinearen als auch im rektilinearen Stil abgebildet werden Wie bei vielen der sehr alten Muster ist seine Bedeutung unklar Es wird als Flamme des Zarathustra Kiefer Palme Mandel oder Birne oder Abdruck einer geballten Faust in Lehm interpretiert Tatsachlich entspricht es einem Blattmuster und ist in seiner einfachsten Form einem gezahnten Blatt sehr ahnlich Die am feinsten ausgearbeiteten Boteh Muster sieht man auf den Teppichen aus Kerman Teppiche aus Saraband Hamadan und Fars zeigen manchmal das Boteh als kontinuierliches Muster Auf den alten Mir und Saraband Teppichen bildet es durchgehend gereiht oft das einzige Muster des Feldes Gul pers turk Rose Das Gul Muster findet man haufig auf turkmenischen Teppichen die auch im Iran hergestellt werden Kleine runde oder oktogonale Medaillons sind in Reihen auf dem gesamten Feld angeordnet Obwohl das Gul Motiv selbst sehr kompliziert und farbenprachtig aufgebaut ist erweckt die aufgereihte Darstellung auf dem meist monochrom roten Feld eher einen strengen und monotonen Eindruck In kaukasischen Teppichen wird den Gul Motiven eine heraldische Funktion zugeschrieben weil man anhand der Musterung des Gul den jeweiligen Turkmenenstamm identifizieren kann 65 Herati benannt nach der Stadt Herat im heutigen Afghanistan zusammengesetztes Motiv aus einer Raute die eine Rosette umschliesst Die Ecken der Raute sind mit kleineren Rosetten verbunden Dieses Ornament ist wiederum von Lanzettblattern umgeben die manchmal auch als Fische mahi bezeichnet werden Das Muster ist wahrscheinlich in Ostpersien entstanden wird aber in allen Regionen des Teppichgurtels verwendet Besonders oft tritt das Herati Muster in Teppichen aus Bidschar auf Chartschang pers Krabbe Das Hauptmotiv besteht aus einem grossen ovalen Motiv das einer Krabbe ahnlich sieht Das Muster ist weit verbreitet zeigt manchmal aber deutliche Ahnlichkeit mit Palmettenmustern der Safawidenzeit und dem Schah Abbasi Muster Die Beine der Krabbe konnten demnach stilisierten Arabesken in rektilinearem Stil entsprechen Minah Chani Das Muster besteht aus in einer Reihe angeordneten Blumen die durch oft gebogene oder kreisformige Linien untereinander verbunden sind und in deren Mitte sich eine kleinere Blume befindet Das Muster bedeckt oft das ganze Feld Man sieht es haufig auf Teppichen aus dem Gebiet von Waramin Sil e Sultan besteht aus zwei ubereinander gestellten Vasen die mit Rosen und bluhenden Zweigen geschmuckt sind Meistens befinden sich ausserdem Vogel auf der Vase Dieses sehr junge Motiv entstand im 19 Jahrhundert Schah Abbasi Dieses Muster ist aus gruppierten Palmetten zusammengesetzt Man sieht es haufig in Stadtteppichen aus Kaschan Isfahan Maschhad und Nain Das Gol Henai pers Hennablute ist der Namen gebenden Pflanze nicht sehr ahnlich sondern gleicht eher dem persischen Gartenbalsam Impatiens balsamina und wird in der westlichen Literatur auch mit einer Rosskastanienblute verglichen Das Bid Majnun oder Trauerweiden Motiv wird oft mit Zypressen Pappel und Obstbaumen zusammen dargestellt meist in rektilinearer Gestaltung Es hat seinen Ursprung wohl in der kurdischen Mustertradition da die fruhesten Teppiche dieser Art aus dem Gebiet von Bidschar stammen Andere Musterelemente bestehen aus alten Motiven wie dem Lebensbaum oder floralen und geometrischen Elementen wie Sternen Rosetten oder Palmetten Randmotive Bearbeiten Tosbagheh Einer sehr alten Tradition entsprechend wird das Herati Muster im Feld von einer Hauptbordure begleitet deren Muster aus wechselstandig nach innen zum Feld hin oder nach aussen gerichteten grossen Rosetten oder Palmetten besteht die jeweils von einem Blattornament zu beiden Seiten begleitet sind Das zusammengesetzte Ornament weist abwechselnd nach aussen oder nach innen zum Feld hin Die Rosetten sind durch Rankenwerk verbunden von denen die Blatter ausgehen Das Ornament sieht einer Schildkrote von vorne gesehen entfernt ahnlich Eine Bordure mit diesem Ornament wird deshalb als Tosbagheh oder Schildkroten Bordure bezeichnet In Tabris war das Ornament als Samowar Ornament bekannt 66 Rand Boteh entspricht dem normalen Boteh Motiv Kufi Rand tragt seinen Namen wegen der Ahnlichkeit zu einer arabischen Schriftart Die Ornamente erscheinen meist weiss auf rotem Grund gezahnte Blatter besteht aus einer Folge gezahnter Blatter beispielsweise Weinreben Ornamente Bearbeiten achtarmiger Stern Rosette Swastika Griechisches Kreuz seltener TatzenkreuzGalerie Haufige Motive auf persischen Teppichen Bearbeiten nbsp Boteh Muster nbsp Bidschar Teppich mit durchgehendem Herati Muster nbsp Bildteppich mit Lebensbaum Vogeln Pflanzen Blumen und Vasenmotiv nbsp Teppich aus Karadscha mit Bid Majnun oder Trauerweiden Motiv nbsp Teppich aus Varamin mit Mina Khani Motiv nbsp Detail eines safawidischen Teppichs 16 Jh Schah Abbasi Motiv nbsp Zwei Turkmenen auf einem Hali Hauptteppich mit den Guls des Tekke Stamms 1905 1915 Formate BearbeitenDie klassischen in Persien selbst verwendeten Teppichformate unterscheiden sich von den fur den Exportmarkt hergestellten Formaten Traditionelle persische Raume sind eher lang und schmal da lange Holzbalken fur die Decken nur eingeschrankt verfugbar waren In der Mitte des Raums lag meist ein prachtvoller Hauptteppich Ghali persisch قالی oder mian farsh genannt der selten betreten wurde Am Kopf des Raumes befand sich ein Kopfteppich Kelleghi seitlich des Hauptteppichs zwei langere schmale Seitenlaufer im Kenareh Format Grossere und breitere Teppiche wurden in traditionellen Wohnraumen seltener verwendet und eher fur den westeuropaischen und amerikanischen Markt hergestellt 66 Ghali persisch قالی Haupt teppich grossformatiger Teppich fur die Raummitte 190 280 cm Dosar oder Sedschadeh Der Begriff stammt von Persisch do zwei und sar eine persische Masseinheit die etwa 105 cm entspricht Teppiche in Dozar Grosse messen ungefahr 130 140 cm 200 210 cm Ghalitcheh persisch قالیچه Teppich sehr feiner Qualitat im Dosarformat Kelleghi oder Kelley Langformat ca 150 200 300 600 cm Dieses Format wird traditionell am Kopfende eines ghali Teppichs ausgelegt kalleh bedeutet Kopf in Persisch Kenareh Kleineres Langformat 80 120 cm 250 600 cm Traditionell entlang der Langseite des Hauptteppichs ausgelegt kenar bedeutet Seite in Persisch Saronim Entspricht 1 sar Diese kleineren Teppiche sind etwa 150 cm lang Sartscharak Format ca 0 80 m 1 30 m Poschti Kissen ca 0 40 m 0 60 m Pardeh Format ca 2 40 m 1 40 mTeppiche in Ubergrossen wurden von den Schahs der Pahlavi Dynastie zur Ausschmuckung des Saadabad und Golestanpalasts bestellt Riesenformate werden heute beispielsweise fur neu erbaute grosse Moscheen wie die Grosse Sultan Qabus Moschee angefertigt Sonderformate wie quadratische oder runde Teppiche kommen selten meist als Exportware vor Einteilung Bearbeiten nbsp Kultureller Kontext der Teppichfabrikation Stadt Dorf NomadenstammPersische Teppiche konnen neben dem Ort ihrer Herstellung zunachst grob anhand des gesellschaftlichen Kontexts ihrer Knupfer eingeteilt werden Teppiche wurden und werden sowohl von Nomadenstammen als auch in Dorfern stadtischen oder fruher in Hofmanufakturen produziert Nomaden und Volksstamme Bearbeiten Die Teppiche der Nomaden werden von verschiedenen ethnischen Stammesgruppen geknupft die sich durch unterschiedliche Geschichte und Traditionen voneinander absetzen Ursprunglich stellten die Stamme Teppiche hauptsachlich fur ihren eigenen Gebrauch her deshalb haben die Nomadenteppiche noch starker die ursprunglichen Muster und Knupfweisen bewahrt als die starker kommerziellen Bedingungen unterworfenen Teppiche aus den Siedlungen und Stadten Nachdem sich im Laufe des 20 Jh die Lebensweise der Nomaden stark zu mehr Sesshaftigkeit hin verandert hatte war die traditionelle Teppichproduktion in den 1970er Jahren fast zum Erliegen gekommen wurde aber in den darauf folgenden Jahrzehnten wiederbelebt 40 41 43 Kriterien fur eine Knupfung in nomadischer Tradition sind Bruggemann Boehmer 1982 S 58 f 67 Ungewohnliche Materialien wie Kettfaden aus Ziegenhaar oder Kamelwolle im Flor Wolle hoher Qualitat mit langem Flor kleines Format wie es auf einen horizontalen Webstuhl passt unregelmassiges Format aufgrund des haufigen Auf und Abbaus des Webstuhls was zu ungleichmassiger Spannung der Kettfaden fuhrt starkerer Abrasch langere Flachgewebe bilden die Abschlusse Technische Charakterisierung persischer Nomadenteppiche Bearbeiten Kurden Bakhtiari amp Luri Chahar Mahal Qashqai amp Khamseh Afscharen BelutschenKnoten symmetrisch symmetrisch symmetrisch symmetrisch amp asymmetrisch linksoffnend symmetrisch amp asymmetrisch rechtsoffnend uberw asymmetrisch linksoffnend selten rechtsoffnend oder symmetrischKette amp Schuss Wolle manchmal Baumwolle Kette weiss oder braun Schuss braun oder rot Wolle Ziegenhaar Baumwolle Kette braun oder weiss Schuss braun oder rot Baumwolle Schuss manchmal blau Wolle Schuss weiss Q oder weiss und braun Kh Schuss naturliche Farbe oder rot Q oder rot und braun Kh Wolle Kette weiss und braun Schuss orangerot oder rosa Kette weiss Schuss dunkelbraun spater auch BaumwolleSchirazeh Schussumkehr oder Umwicklung dunkelbraun oder Ziegenhaar umwickelt umwickelt schwarze Wolle umwickelt zweifarbig Q Schussumkehr und Umwicklung naturfarbene oder gefarbte Wolle Kh Schussumkehr gefarbte Wolle umwickelt in brauner Wolle oder ZiegenhaarAbschlusse Flachgewebe 2 cm bis sehr breit Flachgewebe 2 8 cm naturliche Farbe oder gestreift Flachgewebe 2 5 cm Flachgewebe 2 5 cm oft mit verschlungenen oder broschierten Streifen Flachgewebe 2 15 cm naturliche Farben oder farbige Streifen 2 25 cm gefarbte Streifen broschiertHauptfarben Gelb naturliches oder korrodiertes Braun Dunkelblau Hellrot tiefes Gelb Dunkelblau Hellrot tiefes gelb helles strahlendes Rot unterschiedliche Blautone selten Gelb Grun Gelb Lachsrot LeuchtendblauDaten zusammengefasst aus O Bannon 1995 54 Kurden Bearbeiten Die Kurden sind eine ethnische Gruppe die uberwiegend in einem Gebiet leben das die Gebiete in der jeweiligen Grenzregion der sudostlichen Turkei den Westen des Iran Nordirak und Nordsyrien umfasst 68 Die hohe Bevolkerungszahl und weite geographische Verbreitung der Kurden bedingt ein breites Spektrum an Mustern das von den groben und naiv gestalteten Nomadenteppichen bis zu den ausgefeiltesten Mustern stadtischer Manufaktur reicht Die Teppiche konnen so fein und leicht geknupft sein wie die aus Senneh oder so schwer und dicht wie die Bidschar Teppiche 69 Senneh Teppiche Bearbeiten nbsp Teppich aus SennehDie Stadt Sanandadsch fruher Senneh genannt ist die Hauptstadt der persischen Provinz Kordestan Die hier geknupften Teppiche sind immer noch auch im heutigen Iran unter dem Handelsnamen Senneh bekannt Sie gehoren mit zu den am feinsten geknupften persischen Teppichen mit Knotenzahlen bis zu 6200 dm Der Flor ist sehr flach geschoren der Grund aus Baumwolle in antiken Sennehteppichen auch aus Seide Der typische Senneh Teppich ist relativ fein geknupft und hat durch den stark gezwirnten Florfaden und einfachen Baumwollschuss eine kornige Ruckseite Manche Teppiche haben Kettfaden aus Seide die in verschiedenen Farben gefarbt verschiedenfarbige Fransen ergeben die im Handel oft als Regenbogenfransen bezeichnet werden Diese wie auch die haufig wiederholten Boteh Muster deuten auf einen moglichen Einfluss aus dem Indien der Moghulzeit hin Das Feld erscheint oft in der Grundfarbe Blau oder Blassrot Das haufigste Muster ist das Herati Muster auf kontrastierender Grundfarbe Auch realistischer dargestellte florale Muster treten auf scheinen aber eher fur den Export geknupft worden zu sein 59 Bidschar Teppiche Bearbeiten nbsp Bidschar TeppichDie Stadt Bidschar liegt rund 80 km nordostlich von Sanandadsch Diese beiden Stadte und ihre Umgebung waren schon im 18 Jh als grosse Zentren der Teppichknupferei bekannt Die Teppiche aus der Bidschar Region zeigen andere Muster als die Senneh Teppiche Man unterscheidet stadtische von dorflichen Bidschar Teppichen Bidscharteppiche zeichnen sich durch ihren dichtgepackten Flor aus der durch die spezielle Technik des Nasswebens und mithilfe eines speziellen Werkzeugs entsteht Kette Schuss und Florgarn werden wahrend des Knupfvorgangs durchgehend nass gehalten Wenn der fertige Teppich trocknet dehnt sich die Wolle aus und das Gewebe wird sehr kompakt Daruber hinaus wird das Gewebe wahrend des Knupfens durch kraftiges Hammern auf eine nagelartiges Gerat verdichtet das wahrend des Knupfens zwischen die Kettfaden gefuhrt wird Abwechselnd sind die Kettfaden tief geschichtet das Gewebe wird daruber hinaus nochmals verdichtet indem Schussfaden unterschiedlicher Dicke verwendet werden Ublicherweise ist einer von drei Schussfaden deutlich dicker als die anderen Die Knoten sind symmetrisch ihre Dichte betragt 930 2100 dm seltener sogar uber 6200 dm Die Farben der Bidscharteppiche sind sehr erlesen Hell und dunkelblau und sattes bis blasses Krapprot Die Muster sind traditionelle persische uberwiegend Herati man sieht aber auch Mina Khani Harshang und einfachere Medaillonformen Oft ist das Muster eher rektilinear Ein Kennzeichen ist dass den Ornamenten oft die sonst ublichen begleitenden Konturen in Kontrastfarbe fehlen besonders haufig bei den kleinteiligen Musterelementen Bidscharteppiche sind aber leichter an ihrer besonderen steifen und schweren Webart zu erkennen als anhand ihrer Musterung Teppiche aus der Bidscharregion konnen nur schwer gefaltet werden ohne dass die Grundlage beschadigt wird Teppiche in voller ublicher Grosse die aber nur Beispiele moglicher Feld und Bordurenmuster zeigen werden im Handel oft als Wagireh Musterteppich bezeichnet Man sieht sie im Bidschargebiet haufig Bidschar exportiert immer noch neue Teppiche oft mit nicht ganz so ausgefeilten Heratimustern und mit guten synthetischen Farben 59 Kurdische Dorfteppiche Bearbeiten Aus westlicher Perspektive liegt nicht viel Information zur Produktion speziell kurdischer Dorfteppiche vor Wahrscheinlich verfugen wir deshalb nur uber unzureichendes Wissen weil kurdische Teppiche im Westen nie speziell gesammelt und publiziert worden sind Meistens kann ein Teppich nur als nordwestpersisch vielleicht kurdisch identifiziert werden 59 Wie so haufig bei Dorf und Nomadenteppichen besteht die Grundlage von Dorfteppichen meist aus Wolle Kurdische Schafwolle ist von besonders guter Qualitat und nimmt Farben gut an Ein Teppich mit den charakteristischen Eigenschaften dorflicher Produktion aus hochwertiger Wolle mit besonders sorgfaltiger Farbung kann kurdischer Produktion zugeordnet werden In den meisten Fallen bleibt diese Zuordnung aber spekulativ Die meisten Teppichmuster und Ornamente sind so weit verbreitet dass sie die Zuordnung zu einem bestimmten Stamm oder einer Region auch nicht erlauben Es gibt eine Tendenz im Zuge der so genannten Musterwanderung Traditionen der umgebenden turkischen und persischen Regionen zu adaptieren Wenn hierbei ungewohnliche Abweichungen auftreten kann eine kurdische Produktion aus der jeweiligen Umgebung angenommen werden Im umgekehrten Fall haben aber auch nordwestpersische Stadte wie Hamadan Zandschan oder Mahabad Sauj Bulagh in der Vergangenheit kurdische Designs ubernommen Die moderne in den Grand Persian Exhibitions gezeigte Produktion scheint hiervon aber wieder abgekommen zu sein 59 Kaschgai Bearbeiten nbsp Kaschgai Teppich nbsp Geknupfte Vorderseite einer Kaschgai TascheDie Fruhgeschichte der Kaschgai liegt im Dunkeln Sie sprechen einen Turksprachen Dialekt ahnlich dem in Aserbaidschan gebrauchlichen und sind wohl unter dem Druck des Mongolensturms wahrend des 13 Jh aus dem Norden in die Provinz Fars eingewandert Karim Khan Zand ernannte den Anfuhrer des Clans der Chahilu zum ersten Il Chan der Kaschgai 66 Die wichtigsten Unterstamme der Kaschgai sind die Qashguli Schischbuluki Daraschuri Farsimadan und Amaleh Die Gallanzan Rahimi und Ikdir knupften auch Teppiche mittlerer Qualitat Die von den Unterstammen der Safi Khani und Bulli hergestellten Teppiche galten als diejenigen von hochster Qualitat 41 Die Teppiche sind ganz aus Wolle meist mit elfenbeinweissen Kettfaden wodurch Kaschgai von den im Muster nahe verwandten Khamseh Teppichen unterschieden werden konnen Kaschgai Teppiche werden mit asymmetrischen Knoten geknupft wahrend Kashgai Gabbeh meist symmetrische Knoten aufweisen Die Kettfaden sind alternierend tief gestaffelt Die Schussfaden sind in der naturlichen Wollfarbe oder rot gefarbt Die Rander sind mit verschiedenfarbiger Wolle umwickelt wodurch ein Zuckerstangen Farbeffekt englisch barber pole entsteht Beide Enden des Teppichs weisen kurze gestreifte Flachgewebe auf Schon im 19 Jahrhundert entstanden Werkstatten um die Stadt Firuzabad herum In diesen Werkstatten wurden Teppiche mit wiederholten Boteh oder Herati Mustern und Gebetsteppiche die den millefleurs Teppichen zeitgenossischer Produktion ahneln hergestellt Das Heratimuster erscheint oft auseinandergezogen und fragmentiert Die Kaschgai sind ebenfalls fur ihre Flachgewebe bekannt sowie fur die Herstellung kleinerer geknupfter Satteltaschen grosserer Taschen in Flachgewebetechnik mafrash und ihre Gabbeh Teppiche Die Teppiche des Stamms der Schischbuluki wortlich Sechs Distrikte zeichnet sich durch kleine zentrale rautenformige Medaillons aus die konzentrisch aus der Mitte heraus angeordnet sind Das Feld ist meistens rot Details erscheinen in Gelb oder Elfenbein Daraschuri Teppiche sind denjenigen der Schischbuluki sehr ahnlich aber grober geknupft 70 Nachdem der ursprungliche Lebensstil der Nomaden wahrend des 20 Jahrhunderts fast zum Erliegen gekommen ist werden die meisten Kaschgai Teppiche heute in den Dorfern auf aufrechten Webstuhlen geknupft und haben Baumwoll Kett und oft auch Schussfaden Man verwendet weiterhin die traditionell mit den Kaschgai in Verbindung gebrachten Muster aber es ist kaum noch moglich einen Teppich einer speziellen Stammestradition zuzuordnen Bei vielen Mustern darunter dem traditionellen Kaschgai Medaillon von denen man fruher angenommen hatte dass sie echter nomadischer Tradition entstammen ist heute nachgewiesen dass sie eigentlich der Stadtmanufaktur entstammen Sie wurden durch einen Stilisierungsprozess in die Knupftradition der landlichen Dorfer integriert 64 Die Wiederbelebung des Farbens mit Naturfarben hatte einen starken Einfluss auf die Teppichknupferei der Kaschgai Beginnend in der Stadt Schiras wo der Farbemeister Abbas Sayahi lebte 43 fanden besonders die Gabbeh Teppiche grosses Kauferinteresse Diese waren ursprunglich fur den Eigengebrauch grob aus ungefarbter Wolle geknupft worden Seit dem Wiederaufkommen der Naturfarben wurden sie in der ganzen Bandbreite der verfugbaren Farben geknupft In der modernen Produktion bleibt das Design von Gabbeh Teppichen immer noch einfach aber folgt modernen Vorstellungen 59 Khamseh Konfoderation Bearbeiten nbsp Ein Teppich der BasseriDie Khamseh Konfoderation von arab خمسة ḵamsa funf Stamme wurde im 19 Jahrhundert von der persischen Regierung unter den Kadscharen gegrundet um die Macht der Kaschgai Stamme zu schwachen Funf Stammesgruppen arabischer persischer und turkischer Abstammung mit den arabischen Stammen den Basseri Baharlu Aynallu und Nafar wurden zusammengefasst 41 Es ist oft schwierig einen Teppich aus Khamseh Herstellung eindeutig zu identifizieren Der Name Khamseh wird oft als Handelsname oder aus Konvention verwendet Kettfaden und Seitenbefestigungen aus dunkler Wolle werden meist den arabischen Khamseh Stammen zugeordnet Die Kettfaden sind meist nicht geschichtet das Farbschema eher dunkel Ein stilisiertes Vogelmuster murgh angeordnet um eine Abfolge von kleinen rautenformigen Medaillons wird oft den Khamseh zugeordnet Basseri Teppiche sind asymmetrisch geknotet von hellerer Farbe mit mehr freien Flachen und kleineren Ornamenten und Figuren 59 Aus der eher landwirtschaftlich gepragten Region des Darab in der die Baharlu leben sind kaum Teppiche bekannt Luri Bearbeiten Die Luren leben uberwiegend im westlichen und sudwestlichen Iran Sie sind indo europaischer Herkunft Ihre Sprache ist dem Dialekt der Bachtiari und der sudlichen Kurden eng verwandt Ihre Teppiche kommen in Schiras zum Markt Sie haben meist eine Grundlage aus dunkler Wolle mit je zwei Schussfaden nach jeder Knotenreihe Symmetrische und asymmetrische Knoten werden verwendet Oft ist das Muster in kleinen Abteilungen sich wiederholender Sterne gegliedert Rautenformige Medaillons mit ankerartigen Haken an beiden Spitzen kommen ebenfalls vor 41 Afshari Bearbeiten Hauptartikel Afschar Teppich Die Afschari ein Turkstamm lebten im aussersten Osten des Iran im Grenzgebiet zu Afghanistan und insbesondere heute aufgrund zwangsweiser Umsiedlung im sudpersischen Raum zwischen Schiras und Kerman Sie stellten hauptsachlich Teppich im Lauferformat und Taschen unterschiedlicher Grosse mit rektilinearen oder kurvilinearen Designs her sowohl mit Zentralmedaillons als auch uber das ganze Feld laufenden allover Mustern Die haufigsten Farben sind Hell und Blassrot Die Enden der Teppiche in Flachgewebe haben oft viele schmale farbige Streifen 54 Belutschen Bearbeiten Die Belutschen leben im ostlichen Iran Sie knupfen hauptsachlich kleinformatige Teppiche und verschiedene Taschen in dunkelroten und dunkelblauen Farbtonen oft mit dunkelbraun und weiss kombiniert Auch Kamelwolle wird verwendet 54 Teppiche aus dorflicher Herstellung Bearbeiten Die in den Dorfern des Iran geknupften Teppiche kommen ublicherweise in regionalen Marktzentren zum Verkauf und tragen dann oft den Namen dieses Zentrums als Handelsnamen Manchmal wie beispielsweise beim Serapi Teppich dient der Name des Dorfes Sarab als Qualitatsmerkmal Ein Serapi Teppich ist ein Heristeppich hoherer Qualitat Dorfteppiche konnen anhand ihres groberen starker stilisierten Musters erkannt werden 54 Folgende Kriterien deuten darauf hin dass ein Teppich aus dorflicher Produktion stammt Wilber 1989 S 6 10 71 Kleineres Format oft Dosar ohne Vorlage geknupft Ecken nicht aufgelost oder improvisiert Unregelmassigkeiten im Musteraufbau oder in einzelnen Ornamenten Dorfteppiche haben eher Kettfaden aus Wolle Ihre Muster sind nicht so ausgefeilt wie die kurvilinearen Muster der Stadt oder Manufakturteppiche Sie weisen ofter Abrasch auf und deutlich sichtbare Irrtumer im Detail Wenn einfache aufrechte Webstuhle verwendet wurden kann die Spannung der Kettfaden nicht gleichmassig gehalten werden sodass Dorfteppiche unregelmassig verzogen sein konnen unregelmassige Seiten haben und manchmal nicht vollkommen flach auf dem Boden aufliegen Die Schirazeh und Fransen werden unterschiedlich ausgearbeitet nicht so regelmassig wie bei Manufakturteppichen Dorfteppiche haben seltener geschichtete Kettfaden und schmalere Flachgewebe an den Enden die nicht so lang sind wie oft bei Nomadenteppichen Die unterschiedlichen Arten wie Enden und Fransen gearbeitet sind geben manchmal Hinweise auf die Herkunft des Teppichs 71 Da die gebrauchlichsten Muster uberall in Iran verwendet wurden und werden sind die Teppichmuster oft bei der Provenienzbestimmung nicht hilfreich Einige wenige Strukturmerkmale unterstutzen die Identifikation und sind entsprechend aufgefuhrt Um sie zu beurteilen muss der Teppich zur Untersuchung vorliegen Abbildungen helfen nur dann weiter wenn die Strukturmerkmale darauf erkennbar dargestellt sind Seit der klassischen Beschreibung der Teppiche durch Edwards 1952 sind viele der damaligen Dorfer zu modernen Grossstadten angewachsen Alte Teppiche aus ehemals dorflicher Produktion sind noch im Handel und konnen anhand der unten beschriebenen Merkmale identifiziert werden Wenn neu hergestellte Teppiche die beschriebenen Merkmale aufweisen konnten sie in einem Dorf aus der Umgebung der genannten Zentren stammen oder in bewusstem Bezug auf die regionale Tradition hergestellt worden sein Nordwestlicher Iran Bearbeiten Tabris ist das Marktzentrum des iranischen Nordwestens Die Teppiche aus dieser Region haben meist symmetrische Knupfung Heris ist ein lokales Produktionszentrum in dem hauptsachlich grossformatige Raum fullende Teppiche geknupft werden Kette und Schuss sind meist aus Baumwolle die Knupfung eher grob aber mit Wolle guter Qualitat Prominente Zentralmedaillons sind charakteristisch fur Heristeppiche mit kraftigen rektilinearen Ornamenten manchmal im Rapport Heristeppiche von besserer Qualitat sind unter dem Namen Serapi bekannt In Sarab werden Laufer und Galerien mit breiten Hauptborduren geknupft oft wird Kamelwolle oder mit kamelhaarfarben gefarbte Schafwolle benutzt Grosse verbundene Medaillons fullen das Feld aus Die meist rektilinearen geometrischen Ornamente sind rosarot und blau gefarbt Bakschaisch Teppiche haben ein schildformiges grosses Medaillon und grober gezeichnete Muster in Lachsrot und Blau Karadscha produziert Lauferformate mit speziellen quadratischen und oktogonalen Medaillonreihen 54 Westiran Bearbeiten Wichtige Produktionszentren im Nordwesten sind Hamadan Saruk mit seiner Nachbarstadt Arak mit der umliegenden Provinz Markazi deren Teppiche auch unter dem Handelsnamen Lilihan bekannt sind Serabend der Herkunftsort des Mir Teppichs Maslaghan Malayer und Feraghan Teppiche aus Maslaghan sind fur gewohnlich kleinformatig 120 180 cm die Kettfaden aus Baumwolle die Schussfaden aus Wolle oder Baumwolle Das Medaillon zeigt oft ein gelapptes Gol Muster dessen Farben in starkem Kontrast zum Feld stehen mit schmalen Borduren Malayer Saruk und Feraghan liegen nahe beieinander Sie haben eine Grundlage aus Baumwolle 54 Malayer Teppiche sind einschussig und haben symmetrische Knoten Rapport und Medaillonmuster sind haufig auch das Boteh Muster wird haufig verwendet 54 Das ursprungliche Sarouk Muster bestand aus einem abgerundeten Sternmedaillon mit umgebenden Anhangern Aufgrund der Nachfrage vor allem aus den USA veranderten die Knupfer ihr traditionelles Design hin zu einem Rapport einzelner unabhangiger floraler Motive Um eine marktgangigere Farbung zu entwickeln wurden die Teppiche meist in Europa oder in USA chemisch gewaschen wobei die unerwunschten Farben ausbleichten und anschliessend neu eingefarbt 72 Als amerikanische Saruk Teppiche wurden sie spater nach Europa reimportiert und werden immer noch im Handel angeboten Feraghan Teppiche sind weniger fein geknupft als die aus Saruk Ein rapportierendes Herati Muster ist nicht selten zu sehen Wenn Medaillons auftreten zeigen sie eher ein geometrisches Design Korrodierendes Grun gefarbt mit einer korrodierenden Beize ist typisch fur Feraghan Teppiche 54 Sudiran Bearbeiten Die kommerzielle Teppichproduktion in den Stadten Abadeh und Yalameh begann erst Mitte des 20 Jahrhunderts Teppiche aus Abadeh ubernahmen traditionelle Muster der Kashgai verwenden aber Baumwolle fur Kette und Schuss letztere sind oft blau gefarbt Teppiche aus Yalameh ahneln eher den Khamseh Teppichen und haben als Besonderheit hakenverzierte Medaillons Kette und Schuss sind oft in ihrer weissen Naturfarbe gehalten 54 Ostiran Bearbeiten Doroksh ist ein Zentrum im Ostiran Die Teppiche weisen hier charakteristische Orangetone auf und zeigen haufig das Boteh Motiv Sie haben fur gewohnlich nur eine Bordure Die Knupfung ist asymmetrisch 54 Teppichmanufakturen der Stadte Bearbeiten nbsp Teppichknupfer mit Knupfplan Karton Isfahan Iran nbsp Antiker Teppich aus Kerman mit typischem MusterrapportIn Tabris im Westen Kerman im Suden und Maschhad im Nordosten des Iran sowie in den zentraliranischen Stadten Kaschan Isfahan Nain und Ghom stehen grosse Teppichmanufakturen 54 Tabris ist seit Jahrhunderten Zentrum der Teppichknupferei Die Manufakturen der Stadt spielten eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung der Knupfkunst in den 80er Jahren des 19 Jahrhunderts Die Knupfer aus Tabris reproduzieren jedes bekannte Muster mit Woll oder Seidenflor und Wolle Seide oder Baumwolle in der Grundlage Kerman ist fur seine fein geknupften eleganten Teppiche bekannt Sie sind oft in leuchtendem Cochenillerot Elfenbein und Goldgelb gefarbt Die Medaillons sind elegant gezeichnet Haufig sieht man sehr elegant ausgefuhrte Boteh Ornamente im Feld Maschhad produziert Teppiche eher durchschnittlicher Qualitat Auch hier wird oft Cochenillerot verwendet Emogli Teppiche bestehen aus Seide und stellen die hochste Qualitatsstufe dar Sie zeigen dichte Arabesken auf rotem Grund Kaschan ist das alteste Zentrum der Teppichproduktion im Zentraliran Seit alters war die Stadt beruhmt fur ihre Seidenindustrie und seidenen Teppiche Mit dem Niedergang der Produktion von Seidentextilien Ende des 19 Jahrhunderts besannen sich die Hersteller in Kaschan wieder auf die alte Teppichtradition Die fruhesten Teppiche aus dieser Herstellungsperiode zeigen noch einige Unsicherheiten und Unausgewogenheiten im Design die in der Folge aber uberwunden werden konnten 73 Kaschanteppiche haben meist ein rotes oder elfenbeinfarbenes Feld und sehr fein ausgearbeitete Zentralmedaillons Die Kunst des Teppichknupfens in Kaschan zahlt zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit Isfahan Nain und Ghom haben ihre Teppichindustrie Mitte des 20 Jahrhunderts wiederbelebt Feinste Teppiche ganz aus Seide oder mit Baumwollgrund und Seidenflor werden mit asymmetrischen Knoten hergestellt Ihre Muster sind oft durch Bezuge auf die Teppichkunst der Safawidenzeit inspiriert Teppiche aus Ghom und Nain haben reich dekorierte Medaillons und blaue und Elfenbein Farbtone Teppiche aus Isfahan weisen eher blaue und rote Farbtone auf Tabellarische Ubersicht wichtiger Provenienzen BearbeitenKlassifizierung von Perserteppichen Maku Marand Tabris Ahar Heris Meschkin Schahr Ardabil Saraband SarabMahabad Afschar Sandschar Bidschar Sanandadsch Saraband Kermanschah Haris QazvinHamadan Malayer Sarugh Farahan Ghom Teheran Borudscherd Arak Moschk AbadMahalat Joschghan Kaschan Semnan Schahr e Kord Isfahan Ardestan Na in Schahr ResaMamasani Abadeh Yazd Schiras Rafsandschan Kerman Mahan Ravar GorganGonbad Ghabus Nischapur Torghabeh Maschhad Kaschmar Gonabad Ferdos Qaen DorochschBirdschand Mud Zabol HeratAuslandische Unternehmen in Persien BearbeitenDie Weltausstellungen in Wien 1873 und Paris 1878 hatten eine ansehnliche Nachfrage nach Turkischen Teppichen geweckt Diesen Namen hatten sie damals weil der Export uber Istanbul erfolgte Das Unternehmen Ziegler bediente erfolgreich den Markt und exportierte Teppiche von Persien nach Europa sowie in die Anrainerlander z B in das damals unter britischer Herrschaft stehende Indien Um uber grossere Mengen verfugen zu konnen musste man auf den europaischen Geschmack ausgerichtete Teppiche in Persien produzieren lassen und zwar regelmassig und in ausreichenden Stuckzahlen Doch dazu fehlte es noch an leistungsstarken Knupfereien Um 1875 begannen Kaufleute aus Tabris fur ihre europaische Kundschaft Teppichmanufakturen in Soltanabad heute Arak aufzubauen Anfangs kooperierte Ziegler mit den damals bereits vor Ort tatigen Sudetendeutschen Ginzkey und Reichert die allerdings 1883 das Unternehmen verliessen und von Ziegler abgefunden wurden 1883 richteten Ziegler and Company eine Weberei in Mahal ein 1885 folgten das deutsche Unternehmen Persische Teppich Gesellschaft Petag 74 in Tabris und das niederlandisch britische Unternehmen P Hotz amp Sons nbsp Musterknupferei der Pers Teppich Ges in TabrisAuch die Oriental Carpet Manufacturers OCM of London spater Eastern Kayam dehnte ihre Geschafte ab 1908 von der Turkei nach Persien aus Von 1908 bis 1924 war Arthur Cecil Edwards Geschaftsfuhrer der Oriental Carpet Manufacturers in Hamadan 75 Er schrieb spater eines der klassischen Werke uber den persischen Teppich 73 Weitere Unternehmen wurden 1890 in Kaschan 1885 in Kerman und 1880 in Sarough gegrundet Auch etliche Armenier waren mittlerweile in der Teppichproduktion engagiert wie beispielsweise Tauschandjian mit seinem persischen Vertreter Tyriakian sowie Edward Benlian 76 Schon weit vor dem Ersten Weltkrieg standen allein 3000 Knupfstuhle im Raum Soltanabad Keines der mitziehenden Unternehmen erreichte allerdings jemals die Umsatzgrosse von Ziegler amp Co Ltd Ungefahr von 1890 bis 1930 wurde Merinowolle aus Manchester dem Hauptsitz von Ziegler importiert und verarbeitet da diese besonders weich und fein war Auch Naser ad Din Schah machte den persischen Teppich im Ausland bekannt Bei seinem Besuch in England 1876 schenkte er Konigin Victoria 14 persische Teppiche aus Kurdistan und Chorasan Diese Teppiche gingen an das South Kensington Museum heute das Victoria and Albert Museum und begrundeten dort das Interesse an weiteren Stucken Ardabil Teppichen 1891 sandte der Schah Teppiche in die Wiener Ausstellung wo sie ebenfalls grosses Interesse fanden 1904 acht Jahre nach dem Tod von Schah Naser al Din Schah verbot die persische Regierung den Import von synthetischen Anilin Farben 1914 hatten sowohl Ziegler als auch OCM jeweils ca 200 000 in die persische Teppich Industrie investiert Als dann durch den Ersten Weltkrieg der europaische Markt zusammenbrach verloren auch die auf relativ hohe Kapazitaten ausgerichteten Knupfereien ihre Absatzmarkte Als Rettung erwies sich das wachsende Interesse der Kaufer in den USA Die Armenier verfugten zudem uber gut funktionierende geschaftlich verwandtschaftliche Beziehungen in den USA woraus sich wahrend des Ersten Weltkriegs ein Absatzerfolg des Amerikanischen Saroughs 77 entwickelte Das gute Geschaft endete mit der Weltwirtschaftskrise 1929 Die grossen englischen und deutschen Teppichmanufakturen konnten ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen Reza Schah griff ein und verstaatlichte 1935 die grossen Teppichhersteller indem er die persische Iran Carpet Company grundete Den auslandischen Unternehmen blieb jedoch der Vertrieb erhalten Wichtige Sammlungen und Museen BearbeitenIranisches Teppichmuseum Teheran 78 Museum fur Islamische Kunst Doha Sammlung Al Sabbah im Dar al Athar al Islamyya Kuwait 79 13 Metropolitan Museum of Art New York Los Angeles County Museum of Art zweiter Ardabilteppich Textile Museum Washington D C Sammlung 2015 wiedereroffnet Hali 182 2014 S 68 79 80 Museum fur angewandte Kunst Wien Teppichausstellung 2014 wiedereroffnet Hali 181 2014 S 43 60 61 81 82 Museum fur Islamische Kunst Berlin 83 Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main zurzeit keine Teppiche der Sammlung ausgestellt 2015 Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Fragment eines safawidischen Tierteppichs und neu eroffnete Sammlung 2015 islamischer Kunst Victoria and Albert Museum London Ardabilteppich Musee du Louvre Paris Musee des Arts decoratifs Paris Musee des Tissus Lyon Museo Poldi Pezzoli Mailand 84 Schloss Rosenborg Kopenhagen Kronungsteppich safawidischer Schah Abbas Teppich nicht ausgestellt Miho Museum Japan Sanguszko Tierteppich Trivia Bearbeiten nbsp Fur 7 2 Millionen bei Christie s versteigerter TeppichFliegender TeppichEin fliegender Teppich ist ein Teppich der auf ihm sitzende Personen auf der Stelle oder schnell an ihr Ziel befordert Der fliegende Teppich von Tangu auch Prinz Hosseins Teppich genannt war ein scheinbar wertloser Teppich aus Tangu in Persien der magische Krafte besass Er kommt in der Erzahlung uber Aladin und in den Geschichten von Tausendundeine Nacht vor Es gibt noch weitere alte Mythen rund um den Teppich Noch immer haben fliegende Teppiche ihren Platz in moderner Literatur oder im Film Teuerste Teppiche der Welt Im April 2010 wurde vom Londoner Auktionshaus Christie s ein persischer Vasenteppich aus dem 17 Jahrhundert nach einem Bieterwettstreit fur umgerechnet 7 2 Millionen Euro an einen arabischen Interessenten versteigert Das Augsburger Auktionshaus Georg Rehm hatte denselben Teppich zuvor mit nur 900 Euro katalogisiert Der Vasenteppich war einst im Besitz der Comtesse Martine Marie Pol de Behague 1870 1939 einer bedeutenden franzosischen Kunstmazenin Im Juni 2013 wurde ein persischer Teppich in Vasenstil Technik fur 33 8 Millionen US Dollar verkauft 85 Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Islam Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Islam Gelim auch Kilim oder Kelim Orientteppich Iranisches TeppichmuseumLiteratur BearbeitenMay H Beattie Carpets of Central Persia With special Reference to Rugs of Kirman World of Islam Festival Publishing Company Sheffield 1976 ISBN 0 905035 17 8 L Dadgar Hrsg The Indigenous Elegance of the Persian Carpet Carpet Museum of Iran Teheran 2001 Arthur Cecil Edwards The Persian Carpet Duckworth London 1953 ISBN 0 7156 0256 X Jenny Housego Tribal Rugs An Introduction to the Weaving of the Tribes of Iran Scorpion Publications London 1978 ISBN 0 905906 05 5 J G Lettenmair Das Grosse Orientteppichbuch Welsermuhl Verlag Welsermuhl Munchen 1962 Shenacht e Shahkar ha ye Farsch e Iran Meisterwerke der Perserteppiche Teheran Iran 1972 1351 I C 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und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot darmuseum org kw Friedrich Spuhler Pre Islamic carpets and textiles from eastern lands 1 Auflage Thames amp Hudson Farnborough 2013 ISBN 978 0 500 97054 6 a b c d e f A Cecil Edwards The Persian Carpet 1 Auflage Gerald Duckworth Co London 1953 Kurt Erdmann Kairener Teppiche Teil I Europaische und Islamische Quellen vom 15 18 Jahrhundert In Ars Islamica Band 5 Nr 2 Freer Gallery of Art The Smithsonian Institution and Department of the History of Art University of Michigan 1938 JSTOR 4520928 Kurt Erdmann Siebenhundert Jahre Orientteppich 1 Auflage Bussesche Verlagshandlung Herford 1966 S 149 F R Martin A History of Oriental Carpets before 1800 1 Auflage Printed for the author in the I and R State and Court Print Vienna 1908 Rudolf Meyer Riefstahl Primitive Rugs of the Konya type in the Mosque of Beyshehir In The Art Bulletin Band 13 Nr 4 Dezember 1931 S 177 220 C J Lamm Carpet fragments The Marby rug and some fragments of 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