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Das Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg ist ein Kunstgewerbemuseum in Hamburg Es wurde 1874 als funftes Kunstgewerbemuseum im deutschsprachigen Raum nach Liegnitz 1 Leipzig Wien und Berlin gegrundet Das Museumsgebaude am Steintorplatz im Stadtteil St Georg am Hauptbahnhof beherbergte bis 1970 auch eine Gewerbeschule und von 1876 bis 1905 das Realgymnasium des Johanneums Das Museum wird von einer Stiftung des offentlichen Rechts getragen und hat den Zweck einer Einrichtung der Kultur insbesondere der Kunst und angewandten Kunst mit seinen Sammlungen aus den europaischen antiken und asiatischen Kulturkreisen 2 Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg DatenOrt HamburgArt KunstgewerbemuseumArchitekt Carl Johann Christian ZimmermannEroffnung 15 September 1874Besucheranzahl jahrlich 241 000 2015 Betreiber Stiftung des offentlichen RechtsLeitung Tulga BeyerleWebsite www mkg hamburg deISIL DE MUS 059918Die Sammlung umfasst etwa 500 000 Objekte und ist in vierzehn Bereiche aufgeteilt Hervorzuheben sind mehrere Period Rooms darunter der Spiegelsaal aus dem Budge Palais das Pariser Zimmer und Verner Pantons Spiegel Kantine 2015 kamen 241 000 Besucher 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichte des Museums 1 1 1 Grundung 1 1 2 Erste Jahre 1 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 2 Direktoren 1 3 Baugeschichte 2 Organisation 2 1 Tragerschaft 2 2 Forderverein 3 Sammlung und Ausstellungen 3 1 Abteilungen 3 2 Sonderausstellungen 3 3 Freiraum 3 4 Bibliothek 3 5 Destille 4 Filme 5 Literatur 5 1 Uber das Museum 5 2 Museumsfuhrer 5 3 Ausstellungskataloge Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGeschichte des Museums Bearbeiten Grundung Bearbeiten Die erste Anregung zur Grundung des Museums kam 1861 von der Patriotischen Gesellschaft Gewerbeschulen sowie eine Mustersammlung zur Forderung des stadtischen Gewerbes einzurichten 4 Uber Jahre hinweg verfolgte die Patriotische Gesellschaft diese Idee und brachte sie in die Hamburger Politik ein 1865 beschloss dann der Senat die Eroffnung einer Gewerbeschule und einer Schule fur Bauhandwerker 4 1868 sammelte ein aus der Patriotischen Gesellschaft heraus gegrundeter Gewerbe Verein private Mittel in Hohe von 13 000 Mark mit denen der Schriftfuhrer des Vereins der damals 25 jahrige Justus Brinckmann erste Ankaufe fur ein Museum tatigte 4 unter anderem auf der Weltausstellung 1873 in Wien 5 1869 veroffentlichte die Gesellschaft einen Aufruf zur Grundung eines Museums Einsichtsvolle Gewerbetreibende haben die Ueberzeugung ausgesprochen dass theils um die in so mannigfacher Weise in Hamburg betriebenen Gewerbe zu hoherer Bluthe zu heben theils aber auch um allgemein zur Lauterung des Geschmackes in kunstgewerblicher Richtung beizutragen eine Anstalt ins Leben zu rufen sei welche in ahnlicher Weise wie das Museum zu Kensignton oder wie das Museum fur Kunst und Industrie in Wien die Aufgabe verfolt jene Ziele durch Herbeischaffung der Hulfsmittel welche Kunste und WIssenschaften den gewerben bieten und durch Ermoglichung einer leichten Benutzung derselben zu fordern Diese Ueberzeugung unterstutzt durch die glanzenden Erfahrungen anderer Stadte gab auch der hiesigen Patriotischen Gesellschaft und dem Gewerbeverein Anlass die Grundung eines HAMBURGISCHEN MUSEUMS FUR KUNST UND GEWERBE anzuregen Patriotische Gesellschaft Museum fur Kunst und Gewerbe in Hamburg 1869 6 Das Museum wurde am 15 September 1874 als viertes Kunstgewerbemuseum im deutschsprachigen Raum gegrundet Es befand sich zunachst in einem provisorischen Ausstellungslocal bei St Annen 4 Im gleichen Jahr erkannte der Senat den Standortnachteil Hamburgs im Kunstgewerbe und bewilligte die Finanzierung des Museums zur Forderung des regionalen Kunstgewerbes 4 Im September 1876 bezog die Allgemeine Gewerbeschule zu der auch die Staatliche Baugewerkschule gehorte 7 den neu errichteten Schul und Museumsbau am damaligen Lammermarkt Am Ende des Monats wurde dann das Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg eroffnet 8 Dort teilte es sich zunachst 18 Raume im Erdgeschoss mit dem Botanischen Museum und dem Volkerkundemuseum 4 Ziel des Grundungsdirektors Justus Brinckmann war es den Geschmack zu bilden und das kunstlerische Niveau des Handwerks zu steigern Regionalen Kunsthandwerkern sollten Beispiele vorbildlicher Gestaltung aus der ganzen Welt gezeigt werden 5 Vorbilder waren das South Kensington Museum gegrundet 1852 heute Victoria and Albert Museum London das Osterreichische Museum fur Kunst und Industrie gegrundet 1863 heute Museum fur angewandte Kunst Wien und das Deutsche Gewerbemuseum gegrundet 1867 heute Kunstgewerbemuseum Berlin Erste Jahre Bearbeiten nbsp Ansicht von Osten Hauptfassade von 1885Der Jurist Brinckmann leitete das Museum bis 1915 5 Er besuchte die Weltausstellungen in Antwerpen 1885 und Paris 1900 und erwarb als vorbildlich empfundenes Kunsthandwerk 5 Aus der Zeit seiner Leitung stammen vor allem Fotografien Plakatkunst Jugendstilobjekte und japanische Kunst 4 Ab 1879 fand eine jahrliche Messe fur Kunst und Handwerk statt die heute noch durchgefuhrt wird In der Fruhzeit des Museums verlieh das Museum auch Objekte an Handwerker zur Inspiration Brinckmanns Nachfolger Max Sauerlandt 1919 1933 erganzte die Sammlung zu einer umfassenden historischen Darstellung 4 Gleichzeitig wurde zeitgenossische Kunst angekauft darunter ein namhafter Bestand an Werken des Expressionismus Im April 1933 wurde Sauerlandt nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen seines Eintretens fur die Entartete Kunst als Museumsleiter entlassen 9 1937 wurden in der Aktion Entartete Kunst aus der Sammlung 279 Werke von Karl Ballmer Eduard Baumer Alwin Blaue Fortuna Brulez Mavromati 1893 1953 Otto Dix Otto Freundlich Willem Grimm Richard Haizmann Karl Hartung Erich Heckel Walter Heisig 1902 1984 Eduard Hopf Wassily Kandinsky Ernst Ludwig Kirchner Karl Kluth Moissey Kogan Fritz Kronenberg Fritz Kuhr Elfriede Lohse Wachtler Ewald Matare Hans Meier mutmasslich der Schweizer Bildhauer 1910 2002 Ernest Misztrick de Monda Amedeo Modigliani Henry Moore Willi Nass Rolf Nesch Emil Nolde Franz Radziwill Oskar Schlemmer Karl Schmidt Rottluff Naum Slutzky Heinrich Stegemann Fritz Winter Gustav Heinrich Wolff 1886 1934 Klaus Wrage 1891 1984 und zwei nicht identifizierten Kunstlern beschlagnahmt Viele wurden danach vernichtet 10 nbsp Ansicht von Westen der heute davor liegende Hauptbahnhof wurde 1906 eroffnetNach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten 1943 wurde das Gebaude von Bomben teilweise zerstort Der Wiederaufbau war 1959 beendet Die ebenfalls im Gebaude befindlichen Schulen wurden nach und nach ausgelagert Die Gewerbeschule im Museumsgebaude wurde 1975 geschlossen 8 1996 wurde eine umfassende Sanierung begonnen die erst 2012 abgeschlossen wurde 4 2000 wurde mit dem Schumann Flugel ein Erweiterungsbau eroffnet 4 2006 wurde der Mittelbau als Hartog Flugel wiedereroffnet 8 nbsp Die Westfassade 2014 darunter die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Die 2006 berufene Direktorin Sabine Schulze gestaltete das Museum um Anlass war der Abschluss der Umbau und Sanierungsmassnahmen 5 Im Zuge der Umgestaltung wurden zeitlich oder thematisch passende Abteilungen zusammengelegt Daruber hinaus soll eine thematische epochenubergreifende Prasentation erfolgen 5 Die Umgestaltung wurde von der Fachpresse gelobt 11 5 12 Die Aufteilung der Porzellan und Fayenceabteilung erntete jedoch Kritik bei Keramikliebhabern 13 Ein Schwerpunkt des Museums liegt heute auf kulturgeschichtlichen Aspekten 5 Direktoren Bearbeiten 1874 1915 Justus Brinckmann 1919 1933 Max Sauerlandt 1933 1934 kommissarisch Hermann Maetzig 14 1934 1937 kommissarisch Wilhelm Kleinschmit von Lengefeld 14 1937 1945 kommissarisch Konrad Huseler 14 1947 1961 Erich Meyer 15 1962 1971 Lise Lotte Moller 1971 1988 Axel von Saldern 1988 2008 Wilhelm Hornbostel 2008 2018 Sabine Schulze seit 1 Dezember 2018 Tulga BeyerleBaugeschichte Bearbeiten nbsp Luftbild von Sudwesten 2013 im Vordergrund das ehemalige Bahnpostamt die heutigen Bucherhallen Das Museumsgebaude wurde 1873 1875 nach den Planen von Carl Johann Christian Zimmermann als Mehrzweckbau erbaut 16 Fur Zimmermann bot sich angesichts der vorgefundenen Grosse und Form des Grundstucks bei dieser Bauaufgabe eine Vierflugelanlage mit zwei Innenhofen an wie sie bereits in Wien beim Bau der Akademie der bildenden Kunste der Kunstgewerbeschule und des Kunsthistorischen Museums zur Anwendung gekommen war Denselben Aufbau verwendete er spater beim Hamburger Strafjustizgebaude und dem Ziviljustizgebaude Wenige Jahre Zeit spater Einweihung am 17 September 1891 entstand ahnlich wie in Wien als Pendant zum Haus am Steintorplatz ein Naturhistorisches Museum am Anfang der spateren Monckebergstrasse heute Saturn Immobilie Architekten waren Semper und Krutisch Das Naturhistorische Museum wurde 1943 zerstort Im Erdgeschoss befand sich das Museum in den oberen Stockwerken lagen die Klassenraume einer Allgemeinen Gewerbeschule einer Kunstgewerbeschule und einer Realschule 5 Zu den im heutigen Museumsgebaude untergebrachten Schulen gehorten die Folgenden Allgemeine Gewerbeschule mit der Schule fur Bauhandwerker und gewerbliche Vorschulen Abend und Sonntagsschulen Schule fur Maschinenbauer und Techniker Schule fur Bauzeichen und Freihandzeichnen Staatliche Hauptgewerbeschule mit Tages und Abendunterricht Kunstgewerbeschule bis zum Umzug 1913 in den Neubau am Lerchenfeld Technische Lehranstalten Schiff und Maschinenbau Elektrotechnik Schiffsingenieurschule Die Realschule spater Realgymnasium des Johanneums bis zum Umzug 1905 in den Neubau in der Armgartstrasse 17 dann Realschule St Georg bis zum Umzug 1907 in den Neubau in der Rostocker Strasse Buro der Oberschulbehorde bis 1887 erkennbar am grossen Staatswappen an der Nordfassade In alten Adressbuchern finden sich ausserdem die Schmiedeschule und die Fachschule der Dentisten die landwirtschaftliche Fortbildungsschule staatliche Fortbildungsschulen und das archaologische Seminar Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich noch die Bauschule und die Schule fur Verfahrenstechnik im Haus nbsp Schnitt durch das Gebaude aus dem Jahr 1890 Links die Aula in der Mitte die Turnhalle nbsp Blick in den Innenhof 2015 deutlich sichtbar sind die nachtraglichen Anbauten nbsp Treppenhaus des Museums fur Kunst und GewerbeZwischen den beiden Innenhofen war im Erdgeschoss eine etwa neun Meter hohe Turnhalle in dem Sockelgeschoss untergebracht Sie diente der Realschule Fur eine Turnhalle ungewohnlich und ganz unzulanglich 17 war sie in der Mitte durch vier machtige Stutzpfeiler unterteilt Bei Auszug der Realschule wurde 1908 die Turnhalle in einen Ausstellungsraum umgewidmet 1952 wurde zusatzlich eine Zwischendecke eingezogen dies geschah auch bei der zuvor zweigeschossigen Aula 18 Das Gebaude wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt 2000 wurde der nach Hans Otto Schumann benannte Schumann Flugel bezeichnete Erweiterungsbau auf der Flache des ehemaligen Schulhofs bezogen 8 Die zuvor im Zwischengeschoss der ehemaligen Turnhalle untergebrachte Bibliothek zog in dessen Souterrain um Beim Umbau ab 2006 wurden in der Nachkriegszeit vorgenommene Umbauten entfernt 5 die Mittelachse des Gebaudes wurde zum so genannten Hartog Flugel umgebaut 19 Im Zwischengeschoss der ehemaligen Turnhalle fand nun die von Harold A Hartog gestiftete Porzellan und Fayence Sammlung Platz Im Jahre 2023 wurde beschlossen einen zweiten S Bahn Tunnel am Hamburger Hauptbahnhof zu bauen Im Zuge dessen mussen sowohl das Museum als auch andere Kulturinstitutionen ab voraussichtlich 2028 aus ihren Raumlichkeiten temporar ausziehen 20 Organisation BearbeitenTragerschaft Bearbeiten Das Museum wurde 1999 in eine Stiftung offentlichen Rechts uberfuhrt 4 Das Museum wird von einer Direktorin und einem kaufmannischen Geschaftsfuhrer geleitet 4 Forderverein Bearbeiten nbsp Logo der Justus Brinckmann Gesellschaft Das Museum ging aus dem 1886 gegrundeten Kunstgewerbeverein zu Hamburg hervor 8 Diese Organisation bestand auch nach der Eroffnung des Museums fort daneben grundete Max Sauerlandt 1921 eine eigene Justus Brinckmann Gesellschaft Diese wurde 1933 aufgelost wahrend der Kunstgewerbeverein gleichgeschaltet wurde Der Verein wurde 1945 wiederbelebt und 1969 in Justus Brinckmann Gesellschaft umbenannt 8 1996 beteiligte sich die neue Justus Brinckmann Gesellschaft durch eine Tochtergesellschaft am Neubau des Schumann Flugels Heute unterstutzt die Justus Brinckmann Gesellschaft einzelne Projekte des Museums und gibt Publikation heraus Anlasslich der jahrlichen Handwerksmesse die der Verein gemeinsam mit dem Museum veranstaltet verleiht der Verein den Justus Brinckmann Preis Der Verein hat heute 4 000 Mitglieder und ist damit der grosste Freundeskreis eines Museums in Deutschland Sammlung und Ausstellungen Bearbeiten nbsp Spiegelsaal im Januar 2017 als Kugelpanorama ansehen Das Sammlungsgebiet ist weit gefachert gesammelt wird alles ausser Bildern jedoch verfugt das Museum auch uber Fotografien und Grafiken 5 Die Sammlung umfasst insgesamt etwa 500 000 Objekte 4 und wurde 2012 wurde nach funfzehn Schwerpunkten gegliedert 4 Die Ausstellungsflache betragt 18 000 Quadratmeter 21 die nicht chronologisch sondern nach Themen geordnet ist 4 Hervorzuheben sind mehrere Period Rooms darunter der Spiegelsaal aus dem Budge Palais das Pariser Zimmer und die Spiegel Kantine Abteilungen Bearbeiten Antike Die Abteilung Antike wurde nach einer Sanierung der Ausstellungsflachen 2012 neu eroffnet Es werden etwa 650 altorientalische agyptische griechische etruskische und romische Werke auf einer Flache von 400 Quadratmetern gezeigt 22 Die Prasentation ist chronologisch Das alteste Objekt ist ein etwa 7 000 Jahre alter Keramikbecher aus Anatolien Die agyptischen Exponate werden in einer nachgestellten Grabkammer prasentiert 22 Seit Dezember 2018 gehort auch die Sammlung Zimmermann als Dauerleihgabe zum Bestand Mittelalter bis Renaissance nbsp Osterteppich aus dem Kloster Lune Die Abteilung Mittelalter bis Renaissance wurde ebenfalls 2012 neu eroffnet die Ausstellungsflache betragt 220 Quadratmeter 22 Die mittelalterliche Kunst wird unter dem Leitmotiv des Christentums gezeigt deren Herzstuck der Osterteppich von Lune ist Eine weitere Besonderheit ist eine nachgestellte Kunstkammer Barock bis Klassizismus Zur Abteilung ist auch der so genannte Spiegelsaal des Budge Palais 1909 zu zahlen Er war 1909 dem Budge Palais in Harvestehude als Gartensaal fur Veranstaltungen angefugt worden und ist historistisch ausgestaltet Der Saal wird heute fur Konzerte genutzt Ebenfalls ausgestellt wird das als Abendrothsches Zimmer bekannte Balkonzimmer aus dem 1832 bis 1836 fur August Abendroth als bedeutendstes Gesamtkunstwerk von Alexis de Chateauneuf erbauten spatklassizistischen Stadtpalais an der Binnenalster Ecke Neuer Jungfernstieg Grosse Theaterstrasse mit Innenausstattung insbesondere Freskenausmalung in Zusammenarbeit mit Erwin Speckter vollendet von Carl Julius Milde das 1905 abgerissen wurde 23 Design Die Abteilung wurde 2012 im Zuge der Neuordnung der Dauerausstellung neu geschaffen 24 Etwa 1000 25 Designobjekte werden nach Materialien geordnet ohne besondere Struktur 26 in den Themenraumen Innovation Subversion Nachhaltigkeit und Branding gezeigt 27 Hohepunkt ist der orangefarbene Raum aus Verner Pantons Spiegel Kantine aus dem Jahr 1969 die Dieter Rams Arbeitszimmer aus der Hamburger Hochschule fur bildende Kunste gegenubergestellt wird 26 27 Er wird auch fur Veranstaltungen genutzt 5 Fotografie und neue Medien Die Fotografiensammlung des Museums ist eine der altesten in Deutschland und umfasst mehr als 75 000 Werke von der Mode und Sachfotografie uber den Bildjournalismus bis hin zur freien kunstlerischen Fotografie und dokumentiert auch die technische Entwicklung der Fotografie Wilhelm Weimar sammelte systematisch Daguerreotypien und verfasste eine Aufstellung zu den fruhen Hamburger Daguerreotypisten 28 Bodo von Dewitz erstellte dazu 1983 den Bestandskatalog 29 Einen weiteren Schwerpunkt bildet die 1916 1917 angekaufte Sammlung Ernst Juhls einen anderen die von Fritz Kempe begrundete Sammlung zur Geschichte der Fotografie F C Gundlach stiftete dem Museum 1991 seine Sammlung mit Modefotografien Aus Rucksicht auf die Stucke wird die Sammlung nur in wechselnden Sonderausstellungen gezeigt Moderne nbsp Maskenfigur Springvieh von Lavinia Schulz und Walter Holdt Die 2012 neu gestaltete Abteilung Moderne zeigt Mobel Skulpturen Bildende Kunst Kunsthandwerk Design Fotografie und Mode vom Anfang des 20 Jahrhunderts Auf Werken des Expressionismus folgt unter anderem eine Frankfurter Kuche von Margarete Schutte Lihotzky und Mobel aus dem Bauhaus Als Period Room wird ein Wohnzimmer von Marcel Breuer gezeigt Ein weiterer Raum ist dem Hamburger Designer Peter Behrens gewidmet Plakat Die Plakatsammlung des Museums eine der altesten und bedeutendsten ihrer Art 30 Justus Brinckmann sammelte ab den 1880er Jahren Plakate und veranstaltete ab 1892 regelmassig Plakatausstellungen Heute umfasst die Sammlung kulturelle Plakate Produktwerbung und politische Plakate Grafik Die grafische Sammlung legt einen Fokus auf die angewandte Grafik also von der Briefmarke bis zum Plakat Sie begann als Vorlagensammlung fur die dem Museum angegliederte Gewerbeschule Ausgangspunkt sind Ornamentstiche Schwerpunkte liegen in den Nachlassen von Carl Otto Czeschka Alfred Mahlau und Oskar Hermann Werner Hadank Die Ausstellung ist wegen der Lichtempfindlichkeit der Stucke wechselnd Jugendstil Die Abteilung Jugendstil grundet auf Stucken die der Grundungsdirektor Justus Brinckmann 1900 auf der Pariser Weltausstellung erworben hatte Dazu gehoren Mobel und Teppiche Glas und Keramik Schmuck Buch und Plakatkunst Damit beherbergt das Museum eine der bedeutendsten Jugendstil Sammlungen der Welt 31 4 Kernstuck der Abteilung ist der Pariser Saal als Gesamtensemble 32 Keramik Die herausragende 4 Porzellansammlung des Museums deckt die meisten grossen Manufakturen des 17 und 18 Jahrhunderts ab Dazu kommt chinesisches Porzellan aus der Sammlung Harold A Hartog 19 und fruhes Furstenberger Porzellan aus der Sammlung Reichmann Die 2006 eigens geschaffenen Ausstellungsraume wurden zugunsten des Ruckbaus der schon 1908 zum Ausstellungsraum umgewidmeten Turnhalle wieder aufgegeben Die Sammlung wird seitdem thematisch getrennt gezeigt Mode Die Modesammlung umfasst mehr als zehntausend Einzelteile von der Mitte des 18 Jahrhunderts bis heute Dazu gehoren Stucke von Christobal Balenciaga Yves Saint Laurent Andre Courreges Wolfgang Joop Martin Margiela und Alexander McQueen Sie wird erganzt durch andere Beispiele aus der Antike aus Ostasien und christliche Ornate einen Schwerpunkt stellt das zeitgenossische japanische Modedesign dar darunter Modelle von Issey Miyake Wegen der Lichtempfindlichkeit der Stucke wird auch hier immer nur ein Teil ausgestellt Ostasien nbsp Japanisches Teehaus Aus Wien brachte Brinckmann im Jahr vor der Eroffnung des Museums 324 Objekte mit darunter japanische Kunst 4 Die Abteilung wurde 2012 unter dem Namen Buddhismus neu eroffnet in der Dauerausstellung werden 100 Stucke gezeigt Die Sammlung asiatischer Kunstwerke gehort weltweit zu den grossten ihrer Art 8 Zur Abteilung gehort auch ein Konvolut von 2000 japanischen Schwertstichblattern so genannten Tsubas die die grosste derartige Sammlung ausserhalb Japans ist 33 Als Period Room wird ein japanisches Teehaus gezeigt Islamische Kunst nbsp Gedichtband Diwan mit Liebesliedern von Sultan Suleyman I Die Abteilung Islamische Kunst wurde 2015 neu eroffnet ausgestellt werden etwa 270 Gegenstande Die Prasentation soll den Islam als Hochkultur erklaren und Vorurteile entkraften 34 Gemeinsam mit dem Museum fur Islamische Kunst in Berlin besitzt das Museum fur Kunst und Gewerbe eine der bedeutendsten Islam Sammlungen in Deutschland Justus Brinckmann erwarb grosse Teile der Sammlung zwischen 1880 und 1915 Das international bekannte Werk ist eines von drei Exemplaren eines Gedichtsbands des osmanischen Sultans Suleyman des Prachtigen 35 nbsp Zweimanualiges Cembalo von Christian Zell Musikinstrumente Die Sammlung historischer Musikinstrumente umfasst 700 Gegenstande darunter 12 aufwandig verzierte Saiteninstrumente von Joachim Tielke und ein Cembalo von Christian Zell Wesentlich erweitert wurde die Sammlung im Jahr 2000 um historische Tasteninstrumente aus der Sammlung Andreas E Beurmanns und 2011 um etwa 250 Streich und Holzblasinstrumente aus der Sammlung Wolfgang Hanneforths 4 21 Die Instrumente sind zu einem grossen Teil spielbar Zu den Exponaten zahlen auch eine Doppelpedalharfe und als Dauerleihgabe ein Flugel der seinerzeit renommierten Firma Sebastien Erard Sonderausstellungen Bearbeiten Die Sonderausstellungsflachen liegen seit der Umgestaltung nebeneinander im ersten Stock 5 Die erfolgreichste Sonderausstellung des Museums war die Schau Tutanchamun die 1981 620 000 Besucher anlockte und als erste Blockbuster Ausstellung Deutschlands gilt 4 In einem Galerieraum wird aus einer Dauerleihgabe der Hamburger Sparkasse eine Auswahl aus 350 Olgemalden Aquarellen und Zeichnungen der Hamburger Sezession gezeigt nbsp Die grosse Welle vor Kanagawa von Hokusai aus der Abteilung Ostasien ist das beliebteste Werk der Sammlung Online Unter dem Namen Sammlung Online betreibt das Museum seit 2015 eine Website auf der Digitalisate Fotografien und Scans vieler Sammlungsgegenstande abrufbar sind deren urheberrechtlicher Schutz abgelaufen ist Das Museum verzichtet dabei als erstes Museum in Deutschland auf seine Rechte an den angefertigten Abbildungen so dass diese zu beliebigen auch kommerziellen Zwecken weiterverwendet werden konnen Freiraum Bearbeiten Der Freiraum im MK amp G ist der Treff und Projektraum fur Gaste und Mitarbeitende des Hauses sowie die direkte und indirekte Nachbarschaft Hamburgs Seit September 2020 ist er kostenfrei wahrend der Offnungszeiten des Museums zuganglich und ladt zum Verweilen Lesen Arbeiten und Diskutieren ein Das kuratorische Team entwickelt in Korrespondenz zu den Ausstellungen des MK amp G und in Kooperation mit Gruppen und Initiativen der Stadt zudem Veranstaltungen Zusammenkunfte und Anlasse die den Raum temporar aktivieren und zur gegenseitigen Vermittlung einladen Bibliothek Bearbeiten Das Museum besitzt seit seiner Grundung eine kunstwissenschaftliche Fachbibliothek mit einem Schwerpunkt auf der angewandten Kunst Sie verfugt uber einen Bestand von etwa 200 000 Banden Seit der Neueinrichtung im Schumann Flugel im sudlichen Innenhof des Museums im Jahr 2000 tragt die Museumsbibliothek im Untergeschoss den Namen Gerd Bucerius Bibliothek als Dank an die ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius die das Kompaktmagazin und die elektronische Katalogisierung finanzierte Der gesamte Buchbestand der Bibliothek ist im elektronischen Verbundkatalog des Gemeinsamem Bibliotheksverbund GBV erfasst und offentlich zuganglich Destille Bearbeiten Die Destille ist ein Restaurant Cafe in Selbstbedienung im Ersten Obergeschoss mit Blick auf einen begrunten Innenhof 36 Filme BearbeitenMuseums Check mit Markus Brock Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg 30 Min Erstausstrahlung 3 Marz 2019 37 Literatur BearbeitenUber das Museum Bearbeiten David Klemm Das Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Hrsg Wilhelm Hornbostel Band 1 Von den Anfangen bis 1945 Eigenverlag des Museums fur Kunst und Gewerbe Hamburg 2004 ISBN 3 923859 60 0 Museumsfuhrer Bearbeiten Justus Brinckmann Fuhrer des Hamburgischen Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg 1894 Band 1 archive org Band 2 Textarchiv Internet Archive Prestel Museumsfuhrer Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Prestel Munchen 2000 ISBN 3 7913 2206 0 Ausstellungskataloge Auswahl Bearbeiten Rudiger Joppien Hermann und Richard Mutz Keramik des Jugendstils Vorwort von Wilhelm Hornbostel Katalog zur Ausstellung im Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg 2002 Sabine Schulze Silke Oldenburg Manuela van Rossem Hrsg Objekte erzahlen Geschichte Die Sammlung des Museums fur Kunst und Gewerbe Hatje Cantz Ostfildern 2014 ISBN 978 3 7757 3702 9 Sabine Schulze Hrsg Body and Soul Menschenbilder aus vier Jahrtausenden Eigenverlag des Museums fur Kunst und Gewerbe Hamburg Hamburg 2010 ISBN 978 3 923859 75 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Museum fur Kunst und Gewerbe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website des Museums fur Kunst amp Gewerbe Hamburg MKG Sammlung Online Website der Justus Brinckmann Gesellschaft Bibliothek des Museums fur Kunst und Gewerbe In Handbuch der historischen Buchbestande in Deutschland Fotos von Treppenhausern in Hamburgs Kontorhausern u a im Museum fur Kunst und Gewerbe Abgerufen am 27 Juni 2022Einzelnachweise Bearbeiten Museum of industrial art at Liegnitz Journal of the Society of Arts London Vol 2 357 359 1853 Satzung der Stiftung offentlichen Rechts Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg HmbGVBl 2013 S 168 2 Abs 1 Julika Pohle Museum hat die Jugend im Visier Welt Online 14 Januar 2016 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Sabine Schulze Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg MKG In Patriotische Gesellschaft von 1765 Hrsg Dem offentlichen Wohle 250 Jahre Denken und Handeln fur Hamburg Hamburg 2015 S 32 a b c d e f g h i j k l m Jan van Rossem Archiv des guten Geschmacks In A amp W Architektur amp Wohnen Nr 3 2015 2015 S 165 176 David Klemm Das Museum fur Kunst und Gewerbe Band 1 Von den Anfangen bis 1945 2004 S 30 Daniel Schreiber Hoger als Erzieher In Claudia Turtenwald Hrsg Fritz Hoger 1877 1949 Moderne Monumente Katalog zur Ausstellung Fritz Hoger Architekt des Chilehauses Moderne Monumente Dolling und Galitz Verlag Hamburg 2003 ISBN 3 935549 56 3 a b c d e f g Oliver Korn Museum fur Kunst und Gewerbe MKG In Franklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon Ellert amp Richter Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0373 3 S 482 Marlis Ross Der Ausschluss der judischen Mitglieder 1935 Die Patriotische Gesellschaft im Nationalsozialismus PDF 1 7 MB Hamburg 2007 S 30 Stale Session Abgerufen am 12 Juni 2022 Hanno Rauterberg Welches Museum leistet derzeit besonders gute Arbeit In Weltkunst November 2014 S 16 Sebastian Preuss Schonheit und Aufklarung In Christian Amend Gloria Ehret Hrsg Weltkunst Hamburg ZEIT Kunstverlag Hamburg 2015 S 94 95 Sebastian Preuss Die Museumserneuerin In Christof Amend Gloria Ebert Hrsg Weltkunst Hamburg ZEIT Kunstverlag Hamburg 2015 S 24 25 a b c David Klemm Das Museum fur Kunst und Gewerbe Band 1 Von den Anfangen bis 1945 2004 S 327ff Erich Meyer in Internationales Biographisches Archiv 11 1975 vom 3 Marz 1975 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Architekten und Ingenieur Verein Hamburg Hrsg Hamburg und seine Bauten 1890 Selbst Verlag des Vereins 1890 online Staats und Universitatsbibliothek Hamburg S 97 100 a b Realgymnasium des Johanneums Hamburg Festschrift zur Einweihung des neuen Schulgebaudes an der Armgartstrasse am 13 Oktober 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Hamburg 1839 1860 1 Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten XXXII 1914 Verlag Otto Meissner Hamburg 1915 Daguerreotypien Ambrotypien und Bilder anderer Verfahren aus der Fruhzeit der Photographie Zs mit Fritz Kempe Reihe Dokumente der Photographie Band 2 Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg 1983 Plakat In Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Abgerufen am 25 Februar 2017 Robert Matthies Mehr als verspielte Ornamente In taz de 24 Oktober 2015 Matthias Gretzschel Als der Senat noch shoppen ging Das Pariser Zimmer in Hamburg In Hamburger Abendblatt 31 Oktober 2009 S 18 Matthias Gretschel Der Buddha hat ein neues Zuhause In Hamburger Abendblatt 13 Dezember 2012 Till Briegleb Freundschaftskurs Islam In Suddeutsche Zeitung 6 Mai 2015 Islamische Kunst Gosign media Hamburg abgerufen am 4 November 2018 Museum fur Kunst und Gewerbe Hrsg Raumaufteilungs Plan vom Unter bis zum Zweiten Obergeschoss Ca 2019 Museums Check Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg In 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