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Das Musee des Arts decoratifs MAD ist ein Kunstgewerbemuseum in Paris Es erstreckt sich uber den nordlichen Flugel des Louvrepalastes bis zum Marsan Pavillon im aussersten Nordwesten Nach einem Umbau durch den Architekten Gaston Redon wurde es am 29 Mai 1905 eroffnet Seine Grundung geht auf die Initiative des Vereins Les Arts Decoratifs zuruck der sich der Forderung der dekorativen Kunste Frankreichs verschrieben hat und auch heute noch das Museum betreibt Organisatorisch dem MAD angegliedert ist das Museum Nissim de Camondo fur grossburgerliche Wohnkultur sowie die private Schule fur Innenarchitektur Ecole Camondo Blick in den Innenhof des Museums Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Gebaude 1 2 Das Museum 1 3 Direktoren 2 Die Sammlungen 2 1 Die Kunstgewerbesammlung 2 2 Die Schmucksammlung 2 3 Die Schenkung Dubuffets 2 4 Die Spielzeugsammlung 2 5 Das Modemuseum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Plan des Louvrepalastes Dunkelblau Pavillon de Marsan Orange Marsan FlugelDas Gebaude Bearbeiten Das Museum befindet sich im Nordflugel des Louvrepalastes und ist uber einen eigenen Eingang an der Rue de Rivoli im Rohan Pavillon zuganglich Es nimmt fast den gesamten Marsan Flugel ein erstreckt sich bis zum Marsan Pavillon im aussersten Nordwesten und umfasst nahezu 9000 m in neun Stockwerken 1806 nahmen die Architekten Charles Percier und Pierre Francois Leonard Fontaine auf Veranlassung von Napoleon Bonaparte den Bau des Marsan Flugels in Angriff der den Palais des Tuileries parallel zur Grande Galerie im Suden mit dem alten Louvrepalast verbinden sollte Der Pavillon de Marsan diente dabei als Verbindungsstuck zwischen Tuilerienpalast und Marsan Flugel und bildet damit bis heute das Gegenstuck zum Pavillon des Flores Zur Zeit des Zweiten Kaiserreichs dauerten die Arbeiten an Napoleon III konnte den Nouveau Louvre schliesslich 1857 einweihen Bei dem Aufstand der Pariser Kommune 1871 wurden der Marsan Pavillon sowie der Marsan Flugel durch Brand stark zerstort jedoch zwischen 1875 und 1878 wiedererrichtet 1 Das Museum Bearbeiten Die Geschichte des Museums ist eng mit der des Vereins Les Arts Decoratifs verbunden Dieser wurde 1864 als Union centrale des Beaux Arts appliques a l industrie nach dem Modell des South Kensington Museums von Industriellen gegrundet Schon nach wenigen Monaten war eine kleine Sammlung entstanden und in zwei privaten Raumen wurde ein erstes kleines Museum mit angeschlossener Bibliothek eroffnet 1875 zogen das Museum und die Bibliothek an die Place des Vosges Sie waren jeden Tag bis spat abends kostenlos geoffnet und richteten sich vor allem an Kunstler und Arbeiter die hier auch nach der Arbeit die Moglichkeit haben sollten das Museum oder die Bibliothek zu nutzen 1882 schloss sich die Union centrale der Industriellen mit der von Aristokraten und Politikern gegrundeten Societe du musee des Arts decoratifs zur Union centrale des Arts decoratifs UCAD zusammen Gemeinsam fingen sie an nach einem geeigneten Ort fur ein zukunftiges Kunstgewerbemuseum zu suchen Nachdem der Senat den Quai d Orsay endgultig als moglichen Standort abgelehnt hatte fiel die Wahl schon Anfang der 1890er Jahre auf den Pavillon de Marsan 1898 uberliess der franzosische Staat der UCAD den Marsan Flugel und Pavillon fur 15 Jahre ab dem Datum der Eroffnung Der Umbau und die Einrichtung des Museums lagen in der Verantwortung der UCAD Nach Ablauf des Vertrages sollte die gesamte Sammlung in den Besitz des Staates ubergehen Nach einiger Verzogerung geplant war eine Eroffnung parallel zur Weltausstellung 1900 konnte 1904 die Bibliothek und am 29 Mai 1905 in Anwesenheit des franzosischen Prasidenten Emile Loubet das Museum eroffnet werden Von 1938 bis zum Ende der deutschen Besetzung Frankreichs 1944 war das Museum geschlossen und die Objekte wurden zur Sicherheit in die Schlosser der Loire verbracht In den 1950er Jahren war der Hauptsaal fur Sonderausstellungen reserviert In den umliegenden Salen war die Sammlung des 19 und 20 Jahrhunderts ausgestellt darunter ein kleiner Raum im Stil des Jahres 1925 In den hoheren Stockwerken war der Rundgang chronologisch vom Mittelalter bis zum Empire angelegt Unter dem Dach befanden sich die Sammlungen auslandischer Objekte Der Marsan Pavillon dessen hohe Raume das Ausstellen der grossen persischen und anatolischen Teppiche erlaubten war der Orient Sammlung gewidmet 1978 eroffnete die UCAD das Musee de l Affiche ab 1981 Musee de la Publicite Museum der Werbung das sich seit 1990 im dritten Stock des Marsan Flugels befindet Direktoren Bearbeiten unvollstandig 1969 1986 Francois Mathey 1996 1999 Marie Claude Beaud 2000 2013 Beatrice Salmon 2013 heute Olivier Gabet 2 Die Sammlungen Bearbeiten nbsp Jugendstil Statuette Loie Fullers von Pierre RocheDie Kunstgewerbesammlung Bearbeiten Das Museum beherbergt verschiedene Sammlungen mit insgesamt etwa 150 000 Objekten von denen etwa 6 000 der Offentlichkeit prasentiert werden Die Sammlungen sind in funf chronologischen Abteilungen Mittelalter bis Renaissance 17 bis 18 Jahrhundert 19 Jahrhundert Jugendstil bis Art deco Moderne bis 21 Jahrhundert und in funf thematischen Abteilungen Grafik Schmuck Spielzeug Glas und historische Tapeten angeordnet So soll der chronologische Rundgang die Entwicklung der Kunstproduktion unter dem Aspekt des Kunstgewerbes vom Mittelalter bis zum zeitgenossischen Design verdeutlichen Mobel Geschirr Grafik Goldschmiedekunst Glaskunst Keramik Tapeten Tapisserien Malerei und Skulpturen werden gemeinsam prasentiert Der grosste Teil der Sammlung kommt aus Spenden und Vermachtnissen von denen das Museum seit seiner Grundung profitiert und die damit auch den Geschmack der Sammler im Verlauf der Zeit verdeutlichen Die Schmucksammlung Bearbeiten Die Schmucksammlung des Museums umfasst etwa 4 000 Objekte von der Antike bis zur Moderne von denen etwa 1 200 dem Besucher prasentiert werden Die Schmuckgalerie bietet einen Einblick in die Juwelierskunst seit dem Mittelalter bis zur heutigen Zeit Eine Reihe von Vitrinen zeigt aber auch Schmuck der aus einfacheren Materialien und ohne Werkzeuge hergestellt worden ist Die Sammlung bietet reprasentative Stucke des Mittelalters und der Renaissance ein besonderes Schmuckensemble des 18 Jahrhunderts und eine grosse Vielfalt an Schmuck des 19 Jahrhunderts Der Jugendstil Schmuck wird durch aussergewohnliche Stucke unter anderem von Georges Fouquet 1862 1957 und Rene Lalique reprasentiert Der Schmuck des Art deco sowie der 1930er Jahre wird anhand von Stucken von Boucheron oder Cartier vorgestellt Der Schmuck der 1940er Jahre nimmt einen grossen Bereich der Ausstellung ein eine Seltenheit ist dabei der von Kunstlern wie Georges Braque Alexander Calder Henri Laurens und Jean Lurcat geschaffene Schmuck Ausserdem sind beispielsweise Stucke von Van Cleef amp Arpels Jar Chanel Mellerio und Lorenz Baumer zu sehen Die Schenkung Dubuffets Bearbeiten 1967 entschied sich der Kunstler Jean Dubuffet seine private Sammlung bestehend aus 21 Gemalden sieben Skulpturen und 132 Zeichnungen dem Museum zu vermachen Sie reflektiert die Vielfaltigkeit seines Lebenswerkes Die Schenkung wird in wechselnder Ausstellung in einem separaten Bereich gezeigt Die Spielzeugsammlung Bearbeiten Die Spielzeugsammlung des Museums begonnen 1905 zahlt heute uber 12 000 Spiele und Spielzeuge von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Sie entstand aus zahlreichen Schenkungen von Liebhabern und Sammlern wie auch Herstellern und Fabrikanten Sie wird jahrlich durch zwei wechselnde thematische Ausstellungen der Offentlichkeit zuganglich gemacht Das Modemuseum Bearbeiten Seit 1986 gibt es das Modemuseum Musee des Arts de la Mode heute Musee de la Mode et du Textile das aus der Allianz der UCAD mit der Union francaise des arts du costume Ufac entstand Heute prasentiert es sich im ersten und zweiten Stock des Marsan Flugels und hat 60 000 Objekte in seinem Bestand 3 1996 schloss das Museum fur zehn Jahre um im Rahmen des Projektes Grand Louvre des damaligen franzosischen Prasidenten Francois Mitterrand vollstandig renoviert und neu hergerichtet zu werden 2002 konnte die Bibliothek wieder eroffnet werden 2004 im Jahr der Umbenennung der UCAD in Les Arts Decoratifs kam die Schmuckgalerie hinzu im September 2006 offnete schliesslich als letztes das erneuerte Musee des Arts decoratifs seine Tore fur die Besucher Literatur BearbeitenChefs d œuvre du Musee des Arts Decoratifs Flammarion Paris 1984 ISBN 978 2 08 012043 4 LCCN 85210648 Yvonne Brunhammer Le Beau dans l Utile Un musee pour les arts decoratifs Paris 1992 ISBN 978 2 07 053196 7 LCCN 94172530 Guide du musee des Arts decoratifs hg von Les Arts Decoratifs 2006 Beatrice Salmon Chefs d œuvre du musee des Arts decoratifs Paris 2006 ISBN 978 2 901422 86 0 LCCN 2006507923 Alice Rawsthorne A Paris Mecca of the decorative arts opens anew In The New York Times 3 September 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musee des arts decoratifs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Museums franzosisch englisch Zum Fassadenschmuck des Marsan Flugels franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Histoire de la Sculpture Pavillon et Aile de Marsan In louvre sculpturederue fr Abgerufen am 29 November 2015 Olivier Gabet nomme directeur des musees des Arts Decoratifs de Paris In www paris art com Abgerufen am 19 August 2015 Mode textile Abgerufen am 25 Mai 2019 48 862783 2 334108 Koordinaten 48 51 46 N 2 20 2 8 O Normdaten Korperschaft GND 2019186 8 lobid OGND AKS LCCN n80046802 VIAF 130051033 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musee des Arts decoratifs Paris amp oldid 238751412