Frottee (veraltet Frotté), von französisch frotter ‚(ab-, ein-)reiben‘, ist ein Textilgewebe mit besonderer Saugfähigkeit und angenehmem Griff, das hauptsächlich für Heimtextilien (Handtücher, Waschlappen oder Bademäntel) verwendet wird. Charakteristisch sind die Schlingen, die ein größeres Volumen des Stoffes ergeben und dadurch relativ viel Flüssigkeit aufnehmen können.
Herstellung Bearbeiten
Bei Frotteeware handelt es sich um Gewebe, das mit speziellen Zwirnen hergestellt wird, die bereits selbst Schlingen enthalten durch unterschiedliche Garnlängen, die miteinander verdreht wurden (Effektgarn).
Bei Frottierware handelt es sich um ein Zweikettengewebe, aufgebaut aus der straff gespannten Grundkette sowie der lose gespannten Polkette (auch Florkette), aus der durch eine besondere Vorrichtung am Webstuhl Schlingen gebildet werden.
Qualitäten Bearbeiten
Man unterscheidet vier Grundqualitäten:
Bei Frotteehandtüchern werden in Abhängigkeit von Fadenart, Fadenlänge und Webtechnik drei Gewichtsklassen unterschieden: leicht (350–499 g/m²), mittel (500–599 g/m²) und schwer (über 600 g/m²).
Wortbedeutung Bearbeiten
Das Verb frottieren ist ein im 18. Jahrhundert von französisch frotter entlehntes Wort für „(mit Tüchern) abreiben, trockenreiben“, dessen Herkunft aber nicht gesichert ist. Daher die Wortzusammensetzung Frottiertuch, ein Tuch, mit dem man sich abreiben oder trockenreiben kann.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Langescheidts Wörterbuch Französisch–Deutsch, Berlin und München 1985
- Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon, Band 1, Deutscher Fachverlag, Frankfurt/Main 2006, ISBN 3-87150-848-9.
- Burkhard Wulfhorst: Textile Fertigungsverfahren. Eine Einführung. Carl Hanser Verlag, München 1998, ISBN 3-446-19187-9.
- auf badestyle.de als snapshot vom 4. März 2016 auf archive.org.
- 14. März 2016, archiviert vom 14. März 2016; abgerufen am 18. Dezember 2022. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- DUDEN: Herkunftswörterbuch. Die Etymologie der deutschen Sprache. Band 7, Mannheim 2006, ISBN 3-411-04074-2