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Die Farbstarke ist eine farbmetrische Grosse die das Farbevermogen eines Farbmittels beschreibt Dabei wird zwischen absoluter und relativer Farbstarke unterschieden Die Farbstarke ist die wichtigste Eigenschaft von Pigmenten Inhaltsverzeichnis 1 Absolute Farbstarke 2 Relative Farbstarke 3 Abgrenzung zu verwandten Begriffen 3 1 Farbtiefe 3 2 Aufhellvermogen 4 Farbstarkeangleich 5 Besonderheiten bei Abtonsystemen 5 1 Gravimetrische Farbstarke 5 2 Volumetrische Farbstarke 6 QuellenAbsolute Farbstarke BearbeitenDie absolute Farbstarke gibt die Menge an Buntpigment an die notwendig ist eine definierte Menge an Weisspigment in einem bestimmten Anwendungsmedium auf eine Standardfarbtiefe einzustellen Die Farbstarke ist also keine feste Grosse sondern hangt wesentlich davon ab in welchem Anwendungsmedium wie Lack Kunststoff Druckfarbe das Buntpigment gepruft und unter welchen Bedingungen dispergiert wird Herstellerangaben in Musterkarten sind daher nicht vergleichbar da unterschiedliche Prufsysteme verwendet werden Die Angabe der absoluten Farbstarke wird ublicherweise fur Musterkarten und technische Datenblatter verwendet wo fur alle Produkte einer Produktgruppe dasselbe Anwendungsmedium bei definierten Dispergierbedingungen gilt Relative Farbstarke BearbeitenBei der Produktion von Pigmenten ist es ublich nicht die absolute sondern die relative Farbstarke gemessen gegen einen Standard zu verwenden Hierzu wird jede zu prufende Charge unter denselben Bedingungen wie der Standard dispergiert und ausgefarbt Der Quotient Probe Standard der K S Werte nach Kubelka Munk die ein Mass fur die Lichtabsorption des Gesamtsystems darstellen wird als relative Farbstarke bezeichnet und in Prozent ausgedruckt F S rel K S Probe K S Standard 100 displaystyle FS text rel frac K S text Probe K S text Standard cdot 100 nbsp Ein Wert von 100 bedeutet dass die Probe die identische Farbstarke wie der Standard besitzt grossere Werte bedeuten eine hohere Farbstarke d h zur Ausfarbung eines bestimmten Farbtons wird weniger Pigment benotigt 1 Die Angabe der relativen Farbstarke wird fur alle Arten von direkten Vergleichen zweier Produkte verwendet z B bei der Prufung von Alternativprodukten oder der Qualitatskontrolle Abgrenzung zu verwandten Begriffen BearbeitenFarbtiefe Bearbeiten Hauptartikel Farbtiefe Farbmittel Definition Die Begriffe Farbstarke und Farbtiefe werden haufig miteinander verwechselt Die Farbtiefe bezeichnet den visuellen Eindruck gleicher Konzentrationen beim Vergleich zweier Pigmente In Wirklichkeit konnen sich die Pigmentkonzentrationen jedoch aufgrund unterschiedlicher Farbstarken voneinander unterscheiden Fur vergleichende Darstellungen z B in Musterkarten werden daher in der Regel alle Pigmente auf eine genormte Farbtiefe eingestellt eine Standardfarbtiefe 2 Aufhellvermogen Bearbeiten Das Aufhellvermogen wird zur Berechnung der Farbstarke von Weisspigmenten verwendet Dazu wird die Farbstarke gemessen die durch eine definierte Menge Schwarzpigment erzielt wird Der Kehrwert dieser Farbstarke ist demnach das Aufhellvermogen des Weisspigmentes 3 Farbstarkeangleich BearbeitenBei der Durchfuhrung eines Farbstarkeangleichs wird die Konzentration der Probe angepasst bis beide Ausfarbungen in der gleichen Farbtiefe meist der des Standards vorliegen Koloristische Unterschiede konnen nur bei gleicher Farbtiefe korrekt bewertet werden bei nicht gleicher Farbtiefe werden sie durch die Farbstarke beeinflusst Den Farbabstand E nach Farbstarkeangleich bezeichnet man als Restfarbabstand 4 Besonderheiten bei Abtonsystemen BearbeitenFur Abtonsysteme werden Pigmentpraparationen Pasten verwendet also vordispergierte Mischungen aus Pigment Wasser bzw Losemittel n Netz und Dispergiermittel n Retentionsmittel n und fur bestimmte Anwendungen Bindemittel n Die Dichte der Flussigkeit kann je nach Art und Zusatzmenge der Rohstoffe insbesondere fur anorganische Pigmente stark schwanken Am Markt haben sich zwei Mechanismen fur die Dosierung von Pigmentpraparation auf Grundfarbe etabliert die gravimetrische Dosierung nach Masse und die volumetrische nach Volumen Dies erfordert wiederum eine genauere Spezifikation der Farbstarke da zu einer korrekten Dosierung bei abweichender Dichte nur Volumen oder Masse identisch sein kann aber nicht beides gleichzeitig Produzenten von Pigmentpraparationen spezifizieren daher in der Regel sowohl gravimetrische als auch volumetrische Farbstarke und somit indirekt auch die Dichte Gravimetrische Farbstarke Bearbeiten Die gravimetrische Farbstarke ist in der Regel der Wert der im Labor auf einfache Weise bestimmt wird da es bei den relativ hochviskosen Pigmentpraparationen einfacher ist nach Masse einzuwiegen Bei gleicher gravimetrischer Farbstarke ist zum Erreichen der gleichen Farbstarke die gleiche Einwaage d h Masse notwendig Volumetrische Farbstarke Bearbeiten In Dosieranlagen hat neben der gravimetrischen auch die volumetrische Farbstarke Bedeutung da es anlagentechnisch leicht moglich ist konstante Volumina zu dosieren Im Labor dagegen wird die volumetrische Farbstarke ermittelt aus der gravimetrischen Farbstarke sowie dem Quotienten der Dichten r displaystyle rho nbsp von Probe und Standard F S Vol F S Grav r Probe r Standard displaystyle FS text Vol FS text Grav cdot frac rho text Probe rho text Standard nbsp Quellen Bearbeiten DIN EN ISO 787 24 DIN 53235 2 DIN EN ISO 787 24 ISO 787 26 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbstarke amp oldid 227021425