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Farbtiefe ist ein Mass fur die Intensitat einer Farbwahrnehmung die mit steigender Sattigung zunimmt und im Allgemeinen mit steigender Helligkeit abnimmt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Definition 1 2 Einstellung 1 3 Darstellung im Farbraum 1 4 Farborter realer Pigmente 2 Standardfarbtiefe 2 1 Geschichte 2 2 Berechnung 2 3 Wichtige Standardfarbtiefen 3 EinzelnachweiseGrundlagen Bearbeiten nbsp Bismutvanadat links und Nickeltitangelb identische Pigmentkonzentration nbsp Bismutvanadat und Nickeltitangelb gleiche Farbtiefe nbsp Bismutvanadat links und Nickeltitangelb Vollton ohne Titandioxid Definition Bearbeiten Ausfarbungen zweier Farbmittel sehen bei gleicher Farbtiefe so aus als waren die zugrundeliegenden Pigmente bzw Farbstoffe in derselben Konzentration eingesetzt worden In Wirklichkeit konnen sich aber die Farbstarken unterscheiden so dass eine unterschiedliche Konzentration notwendig ist um dieselbe Farbtiefe zu erreichen Die folgende Tabelle macht diesen Unterschied deutlich Beispiel Konzentration Pigment 1 Darstellung Konzentration Pigment 2 DarstellungGleiche Konzentration 1 1 Gleiche Farbtiefe 1 2 Erklarung Pigment 2 besitzt nur die halbe Farbstarke im Vergleich zu Pigment 1 erste Zeile Durch Verdoppelung der Konzentration kann aber die gleiche Farbtiefe erreicht werden zweite Zeile Einstellung Bearbeiten Deckende Ausfarbungen des zu prufenden Farbmittels in Kombination mit einem Weisspigment werden durch Anpassung der Konzentration des Buntpigments auf die gewunschte Farbtiefe eingestellt Die zum Erreichen einer bestimmten Farbtiefe notwendige Pigmentkonzentration hangt daher vom verwendeten Lacksystem ab Gleiche Farbtiefen sind zum visuellen Vergleich von Pigmenten zwingend notwendig ansonsten kann der Einfluss der Farbstarke nicht ausgeschaltet werden wodurch Fehler bei der Bewertung entstehen konnen Insbesondere bei der Einstellung von Produkten wahrend der Pigmentproduktion ist ein solcher Farbstarkeangleich wichtig Darstellung im Farbraum Bearbeiten Umgerechnet auf die Koordinaten des CIE L a b Farbraums stellen Proben gleicher Farbtiefe annahernd die Mantelflache eines nach oben geoffneten Kegels dar Dies bedeutet dass folgende Zusammenhange zwingend sind Fur die Helligkeit L existiert eine Untergrenze die der theoretischen Einstellung von Idealschwarz auf Standardfarbtiefe s u entspricht Daher existieren keine auf die jeweilige Farbtiefe eingestellten Ausfarbungen mit geringerer Helligkeit Bei gleichem Farbtonwinkel sind hellere Ausfarbungen der gleichen Farbtiefe gleichzeitig auch farbtonreiner als dunklere Ausfarbungen Farborter realer Pigmente Bearbeiten Pigmente im Grun Blau und Violett Bereich absorbieren insgesamt einen grosseren Teil des sichtbaren Spektrums und erscheinen daher prinzipiell dunkler als Gelb Orange und Rot Pigmente Auf Standardfarbtiefe eingestellt ergeben diese also auch vergleichsweise trubere Farbtone Anorganische Pigmente sind zumeist truber als organische Pigmente Ausfarbungen mit Standardfarbtiefe sind daher gleichzeitig dunkler Eine Ausnahme stellen die Farbtonbereiche Braun und Rubin dar hier sind reine und gleichzeitig dunkle organische Pigmente gefragt Diese erscheinen ebenso tendenziell truber und dunkler als die klassischen hellen und reinen Pigmente Standardfarbtiefe Bearbeiten nbsp Proben bei 1 25 StandardfarbtiefeGeschichte Bearbeiten Normativ wurden verschiedene Standardfarbtiefen festgelegt Anfangs wurden dazu visuell von Koloristen eingestellte Referenzausfarbungen verwendet Auch die Einstellung fand zu dieser Zeit ausschliesslich visuell statt In der Zwischenzeit wurden diese zunachst durch Wertetabellen ersetzt Nach DIN stehen winkelabhangig bis zu dreizehn verschiedene Formeln fur eine Kombination Standardfarbtiefe Lichtart zur Verfugung 1 Berechnung Bearbeiten Prinzipiell wird dabei jedem Farbtonwinkel h im CIE XYZ Farbraum ein Punkt mit definiertem Farbabstand zum Weisspunkt auch Unbuntpunkt zugeordnet Dieser Abstand hangt ab von der Helligkeit Y in diesem Farbraum der zu erreichenden Standardfarbtiefe und der verwendeten Lichtart Bei der Einstellung auf Standardfarbtiefe wird der Farbabstand hier B zu dem wie vor definierten Punkt mit gleichem Farbtonwinkel berechnet Wenn dieser gleich Null in der Praxis nahe Null wird gilt die Standardfarbtiefe als erreicht Heutzutage sind diese Formeln meist in der Farbmetriksoftware hinterlegt so dass die Einstellung auf Standardfarbtiefe auf einfache Art und Weise vorgenommen werden kann Wichtige Standardfarbtiefen Bearbeiten Die wichtigsten festgelegten Standardfarbtiefen sind in der Tabelle dargestellt Standardfarbtiefe ST Beschreibung1 1 Volltonnah1 3 Tiefton in alteren Musterkarten auch als Farbtiefe I bezeichnet1 9 Tiefton1 25 Leichte Aufhellung in alteren Musterkarten auch als Farbtiefe II bezeichnet1 100 Aufhellung1 200 Starke Aufhellung in alteren Musterkarten auch als Farbtiefe III bezeichnetJe nach Anwendungszweck sind unterschiedliche Farbtiefen von Bedeutung fur Automobil und Industrielacke sind traditionell eher tiefere Tone relevant fur Bautenfarben haben eher die starken Weissaufhellungen Pastelltone Bedeutung In Pigmentmusterkarten findet man daher meist 1 3 ST und 1 25 ST sowie eine Volltonausfarbung Letztere wird ohne Zusatz von Weisspigment hergestellt und entspricht daher keiner festgelegten Standardfarbtiefe Einzelnachweise Bearbeiten a b DIN 53235 1 In Deutsches Institut fur Normung e V Hrsg Farbmittel 1 7 Auflage DIN Taschenbuch 49 Berlin Wien Zurich 2012 ISBN 978 3 410 23202 5 S 182 190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbtiefe Farbmittel amp oldid 194739101