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Als Dispergierung oder Dispergieren bezeichnet man einen Verfahrensschritt bei der Herstellung von Formulierungen wie sie unter anderem bei Lacken Druckfarben Kunststoffen oder Pigmentpraparationen ublich sind Meist wird der Begriff bei der Einarbeitung von Pigmenten und Fullstoffen in einem solchen System verwendet Dabei wird eine Suspension eine spezielle Art einer Dispersion hergestellt also eine feste Phase in einer flussigen verteilt Neben der gleichmassigen Verteilung im Tragermaterial umschreibt die Dispergierung auch die Benetzung des zu dispergierenden Stoffes mit dem Tragermaterial sowie die Zerkleinerung des zu dispergierenden Stoffes und die anschliessende Stabilisierung Die Eigenschaft wie leicht sich ein Material einarbeiten lasst bezeichnet man als Dispergierbarkeit Eine quantifizierende Messgrosse ist die Dispergierharte Inhaltsverzeichnis 1 Theorie der Dispergierung 1 1 Benetzung 1 2 Zerteilen 1 3 Stabilisierung 2 Prozessablauf 2 1 Einwaage 2 2 Vordispergierung 2 3 Dispergierung 2 4 Komplettieren 3 Einfluss der Dispergierung auf die Systemeigenschaften 3 1 Uberprufung der Dispergierwirkung 4 Dispergieraggregate 4 1 Dissolver 4 2 Ruhrwerksmuhlen 4 2 1 Sandmuhlen 4 2 2 Perlmuhlen 4 3 Kugelmuhle 4 4 Dreiwalzenstuhl 4 5 Extruder 4 6 Kneter 5 Literatur 6 EinzelnachweiseTheorie der Dispergierung Bearbeiten nbsp Sterische Stabilisierung nbsp Elektrostatische Stabilisierung nbsp Elektrosterische StabilisierungPigmentpartikel liegen ublicherweise als Agglomerate also lockere Zusammenballungen kleinerer Partikel uber die Ecken der Primarteilchen und Aggregate uber Flachen der Primarteilchen vor Ziel des Prozesses ist die stabile Zerteilung der Agglomerate in Aggregat und Primarteilchen Die Dispergierung umfasst die drei Teilprozesse Benetzung Zerteilen und Stabilisieren Diese Prozesse laufen in der Praxis parallel ab da beispielsweise die Zerteilung von Agglomeraten zu einer Vergrosserung der Oberflache fuhrt und die zusatzliche Oberflache ebenfalls benetzt werden muss 1 2 Benetzung Bearbeiten Im ersten Schritt werden die als Agglomerate vorliegenden Pigmentpartikel durch das Tragermaterial benetzt Je nach Lacksystem erfolgt die Benetzung der Pigmente durch Losemittel Wasser oder das geloste oder geschmolzene Bindemittel Dabei unterscheidet man das Ausbreiten der flussigen Phase auf der Agglomeratoberflache und das Eindringen in Hohlraume und Poren wobei Luft aus dem System verdrangt wird Da die Benetzung haufig schwierig oder zu langsam ablauft verwendet man Netzmittel um den Vorgang zu beschleunigen 3 4 Zerteilen Bearbeiten Durch das jeweilige Dispergieraggregat werden Scherkrafte auf unterschiedliche Art und Weise in das System eingebracht die fur eine Zerteilung der Agglomerate uber Ecken und Kanten verbundene Aggregate und Primarteilchen in Aggregate uber Flachen verbunden und Primarteilchen sorgen Im Idealfall konnten die Pigmentpartikel bis zum Primarkorn zerkleinert werden In der Praxis reicht die eingebrachte Energie jedoch nicht zu einer Zerkleinerung bis zu Primarteilchen aus so dass meist Aggregate und teilweise noch Agglomerate vorliegen 3 Stabilisierung Bearbeiten Die zerkleinerten Teilchen haben in der Regel die Tendenz sich wieder zu Agglomeraten zusammenzuballen Dieser Vorgang wird als Flokkulation bezeichnet die entstandenen Zusammenballungen als Flokkulate Da dies nicht erwunscht ist werden Dispergiermittel zugesetzt die diesem Prozess entgegenwirken Die Abgrenzung dieser Additive zu den Netzmitteln ist dabei nicht eindeutig da viele marktubliche Additive beide Eigenschaften benetzend und stabilisierend besitzen Eine gebrauchliche Definition ist dabei die Aufteilung in niedrigmolekulare amphiphile Substanzen Netzmittel und gegen Flokkulation stabilisierende Oligomere oder Polymere Dispergiermittel 3 5 Die Stabilisierung kann dabei elektrostatisch sterisch oder elektrosterisch erfolgen Bei der elektrostatischen Stabilisierung wird die Oberflache der zu stabilisierenden Partikel so belegt dass alle Partikel gleichnamige Ladungen aufweisen und sich somit abstossen Bei der sterischen oder entropischen Stabilisierung wird die Partikeloberflache mit langkettigen Molekulen belegt Bei Verringerung des Partikelabstands wurde sich die Entropie des Systems verringern was der Flokkulation entgegenwirkt Bei der elektrosterischen Stabilisierung sind die langkettigen Molekule zusatzlich geladen so dass beide Effekte genutzt werden konnen 3 Prozessablauf BearbeitenEinwaage Bearbeiten Vor Beginn der Dispergierung werden die verwendeten Rohstoffe mit wenigen Ausnahmen vorgelegt und vermischt bzw vordispergiert Dabei wird die flussige Phase zuerst eingewogen und die feste Phase zum Schluss dazugegeben Bei Systemen wo ein Komplettieren moglich ist wird in der Regel eine fur die Zerkleinerung der Teilchen optimale Viskositat eingestellt Diese ist in der Regel hoher als die Verarbeitungsviskositat des Endproduktes so dass dies durch Verringerung der Einwaagemengen des Losemittels oder des Wassers erreicht wird Bei besonders viskosen Gemischen wird die zu dispergierende Phase meist schrittweise zugegeben 6 Vordispergierung Bearbeiten Die Vordispergierung umfasst alle Schritte die zu einer besseren Benetzung der dispersen Phase fuhren Dies verbessert zum einen das Dispergierergebnis selbst schnellere oder bessere Ausdispergierung andererseits aber auch die Kostensituation da Zeit beim energieintensiven Dispergierprozess gespart wird 6 Bei schlecht benetzbaren Materialien ist der erste Schritt haufig das einfache Stehenlassen des Mahlguts nach dem Mischen umgangssprachlich als Einsumpfen bezeichnet Die verwendeten Netzmittel haben dadurch Zeit die Oberflache der festen Phase besser zu benetzen Es folgt die Vordispergierung die bei flussigen Formulierungen meist mit einem Dissolver erfolgt Dies dient ebenfalls der besseren Benetzung fuhrt aber auch zu einem ersten Zerteilen der Agglomerate 6 Bei Materialien die bei Raumtemperatur fest sind beispielsweise Pulverlacke und Kunststoffe ist bereits das Mischen der Rohstoffe als Teil der Vordispergierung zu betrachten da bei der Mischung von Feststoffen bereits eine Zerteilung stattfindet Bei diesen Materialien findet jedoch keine klassische Vordispergierung statt 6 7 Dispergierung Bearbeiten Nach dem Mischen und Vordispergieren wird das Mahlgut auf ein Dispergieraggregat also eine Maschine zum Dispergieren gegeben Dort wird das Mahlgut bis zur gewunschten Korngrosse dispergiert so dass es weiterverarbeitet werden kann 6 Bei Verfahren die mit der Zugabe von Mahlkorpern arbeiten folgt ein Verfahrensschritt bei dem die Mahlkorper vom Mahlgut abgetrennt werden Bei Verfahren bei denen die Dispergierung in der Schmelze stattfindet folgt ein Kuhlschritt und in der Regel auch eine Mahlung Pulverlack oder Granulierung Kunststoff 6 Komplettieren Bearbeiten Zum Schluss erfolgt das Komplettieren ugs das Auflacken des Dispergiergutes Es bezeichnet das Zugeben der noch fehlenden Bestandteile der Formulierung wobei auch die Viskositat des Endproduktes durch die Zugabe von Losungsmittel bzw Wasser eingestellt wird Es handelt sich um einen kritischen Verfahrensteil da an dieser Stelle Schockerscheinungen moglich sind die das Dispergierergebnis teilweise aufheben konnen und im Extremfall zum Verwerfen des gesamten Ansatzes fuhren konnen 6 8 Bei Formulierungen die bei Raumtemperatur fest sind wie etwa bei Pulverlacken oder Kunststoffen ist das Komplettieren nicht moglich 6 Einfluss der Dispergierung auf die Systemeigenschaften BearbeitenDurch die Verkleinerung der Partikel werden einige Eigenschaften pigmentierter Systeme deutlich verandert Zunachst nimmt die Partikelgrosse mit steigender Dispergierdauer ab Die geht einher mit einer deutlichen Vergrosserung der zu benetzenden Lackoberflache Die Menge an Netzmittel bzw Bindemittel die zur vollstandigen Benetzung notig ist nimmt demnach mit zunehmender Dispergierdauer zu Die Verkleinerung der Partikel fuhrt dazu dass die Wirkung auf die Rauigkeit der Lackoberflache abnimmt was an einer Glanzzunahme zu sehen ist Die offensichtlichste Anderung zeigt sich an der Zunahme der Farbstarke der enthaltenen Pigmente 8 Uberprufung der Dispergierwirkung Bearbeiten Diejenigen Eigenschaften die sich wahrend der Dispergierung am starksten andern werden gleichzeitig auch fur die Prufung der Dispergierung verwendet Die am weitesten verbreitete Methode zur Bestimmung des Dispergiergrades ist der Grindometer Test der eigentlich die Grosse der grossten Partikel Uberkorn bestimmt nicht jedoch die eigentliche durchschnittliche Partikelgrosse Die Prufung kann direkt am Dispergiergut durchgefuhrt werden Dabei wird die zu prufende Substanz in einer keilformigen Vertiefung eines Metallblocks aufgetragen und dann glattgestrichen Die Partikel die einen grosseren Durchmesser besitzen als die Tiefe des Keils bilden Streifen und konnen somit ausgewertet werden An der Tiefe des Keils an dieser Stelle erkennt man die jeweilige Partikelgrosse die auch als Mahlfeinheit oder Kornigkeit bezeichnet wird 8 Messungen des Dispergierfortschritts die sich an den Eigenschaften des entstandenen Lackes orientieren sind die Messung der Farbstarke und des Glanzes Beide Methoden nutzen die Tatsache aus dass sich die Eigenschaften des Gesamtsystems in der Regel einem Grenzwert oder zumindest einem Zielwert annahern Der Glanz nimmt wahrend des Dispergierprozesses zu der Einfluss der Dispergierung wird jedoch bei hoherer Dispergierzeit immer kleiner Die Farbstarke nimmt ebenfalls wahrend der Dispergierung weiter zu und nahert sich einem Grenzwert bei dessen naherungsweisem Erreichen das Pigment als ausdispergiert bezeichnet wird Nachteilig bei diesen Methoden ist jedoch die notwendige Fertigstellung und Applikation des Lackes fur jeden Prufvorgang was die Abprufung aufwendiger macht 8 Dispergieraggregate BearbeitenDispergieraggregate auch Dispergiermaschinen oder Dispergiergerate sind Gerate die fur die Dispergierung von festen Komponenten Pigmente Fullstoffe in der flussigen Phase von Lacken und Druckfarben verwendet 9 Dispergieraggregate tragen Energie entweder durch Reiben des Mahlguts zwischen zwei Flachen oder Ausubung von Prall und Scherkraften durch schnell rotierenden Scheiben in das Mahlgut ein Je nach Viskositat des Mahlguts Dispergierbarkeit der Pigmente und Fullstoffe und der geforderten Qualitat des Beschichtungsstoffes sind verschiedene Dispergieraggregate gebrauchlich 9 Zur Vordispergierung und bei leicht zu dispergierenden Substanzen oft anorganische Pigmente sind Dissolver ublich Bei schwieriger zu dispergierenden Substanzen beispielsweise organische Pigmente in wassrigen oder losemittelhaltigen Lacksystemen kommen Kugelmuhlen oder Ruhrwerkskugelmuhlen zum Einsatz Bei festen aber aufschmelzbaren Tragermaterialien kommen Kneter oder Extruder zum Einsatz Letztere sind vor allem bei der Herstellung von Pulverlacken ublich Ein klassisches Dispergieraggregat fur Druckfarben das heute seltener zum Einsatz kommt ist der Dreiwalzenstuhl umgangssprachlich Dreiwalze auf der pastose Tragermaterialien benotigt werden Dissolver Bearbeiten Dissolver sind schnelllaufende Ruhrscheibengerate die aus einem Ruhrbehalter und einem meist gezahnten Scheibenruhrer bestehen Sie kommen bei der Dispergierung von leicht benetzbaren Materialien oder dort wo keine hohen Feinheitsanspruche bestehen zum Einsatz beispielsweise bei Dispersionsfarben Der wichtigste Einsatzzweck von Dissolvern ist jedoch die Vordispergierung bei der Verarbeitung schwer dispergierbarer Pigmente und bei der Herstellung hochwertiger Lacke 10 Dissolver zerteilen Agglomerate durch Scherung im Nahbereich der Scheibe und Druckwechsel beim Wechsel zwischen Zonen mit hohem Drucks und Unterdruck Am Rande der Dissolverscheibe befinden sich haufig Prallvorrichtungen wie Zahne oder Stifte Moglich ist auch die Verwendung mehrerer Ruhrscheiben Das Dispergierergebnis ist im Wesentlichen von der richtigen Einstellung der Viskositat des Mahlguts der Abstimmung der Grossen von Ruhrscheibe und Ruhrbehalter und der Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe abhangig Wichtig ist die Ausbildung eines bis auf die Scheibe herabreichenden Sogkegels Doughnut Effekt 10 Ruhrwerksmuhlen Bearbeiten Ruhrwerksmuhlen sind die wichtigsten Dispergiergerate bei der Herstellung von Lacken und Druckfarben Sie haben andere Dispergiergerate aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihres Leistungspotentials weitgehend verdrangt Ruhrwerksmuhlen arbeiten in der Regel kontinuierlich und existieren als offene oder geschlossene Ausfuhrung Nach der Art der Mahlkorper unterscheidet man zwischen Perlmuhlen und Sandmuhlen 11 Ruhrwerksmuhlen bestehen aus einem zu etwa zwei Dritteln mit Mahlkorpern befullten zylindrischen Mahltopf In der Langsachse dieses Zylinders verlauft eine Welle auf der parallel zueinander angeordnete durchlocherte Scheiben zum Ruhren montiert sind Das Dispergiergut wird in den Mahlzylinder gepumpt Die Agglomerate werden zwischen den Fullkorpern geschert wenn die Welle rotiert Neben der klassischen vertikalen Anordnung sind auch haufig horizontal angeordnete Muhlen im Einsatz 11 Eine Mehrfachdispergierung ist durch Mehrkammermuhlen die aus mehreren hintereinander liegenden Ruhrwerksmuhlen besteht moglich Vorteilhaft ist die Moglichkeit der kontinuierlichen Fertigung eine schnelle Arbeitsweise und fast keine Losemittelemission bei geschlossenen Varianten Nachteilig ist der hohe Reinigungsaufwand Sandmuhlen Bearbeiten Sandmuhlen sind Ruhrwerksmuhlen bei denen Ottawa Sand als Mahlkorper eingesetzt wurde Sie waren uber Jahre die ublichen Dispergiergerate in der Lackindustrie Die haufig offen betriebenen Sandmuhlen wurden jedoch durch die geschlossenen Perlmuhlen ersetzt 12 Perlmuhlen Bearbeiten Perlmuhlen sind geschlossene Ruhrwerksmuhlen bei denen keramische Perlen oder Hartglasperlen als Mahlkorper verwendet werden Sie sind heute die meistverwendeten Dispergiergerate in der Lackindustrie 13 Je hoher die Dichte der Perlen umso grosser die Dispergierintensitat Gebrauchliche Mahlkorper bestehen aus Glas Keramik Zirkoniumdioxid oder Stahl Glasperlen sind preiswert und weniger abrasiv zur Muhle ZrO2 Perlen sind hart und haben eine hohe Dichte Sie sind cerstabilisiert und yttriumstabilisiert erhaltlich Besonders hartnackige Pigmente wie Nano Zinkoxid konnen nur mit Zirkonperlen vollstandig dispergiert werden Ein Nachteil bei der Verwendung harter Perlen ist verstarkter abrasiven Verschleiss an der Wandung der Muhle Je feiner die Perlen sind desto mehr Flache steht zum Zerreiben von Agglomeraten zur Verfugung Daher kann mit feineren Perlen die gewunschte Kornfeinheit schneller bzw in derselben Zeit grossere Feinheiten erreicht werden Zu kleine Perlen konnen grosse Agglomerate nicht einziehen und benotigen deshalb eine gewissenhafte Vordispergierung mit einem Dissolver Die Mahlintensitat steigt analog zum Dissolver auch mit der Umfangsgeschwindigkeit der Ruhrscheibenenden Kugelmuhle Bearbeiten Hauptartikel Kugelmuhle Kugelmuhlen sind zylinderformige Behalter der mit Kugeln unterschiedlicher Grosse 10 mm bis 30 mm gefullt werden kann Die Kugeln bestehen aus Metall Steatit Korund oder Porzellan und machen die Halfte des Fullvolumens aus Die Agglomerate werden durch Rutsch und Rollbewegungen der Kugeln zerkleinert Vorteile sind die einfache Bedienbarkeit der geringe Losemittelverlust geschlossenes System und keine Notwendigkeit einer stetigen Uberwachung Nachteilig ist die lange Laufzeit die diskontinuierliche Arbeitsweise ein grosser Reinigungsaufwand die geringe Flexibilitat bei der Chargengrosse und der daraus folgende grossere Maschinenpark Hinzu kommt die grosse Lautstarke von Kugelmuhlen Dreiwalzenstuhl Bearbeiten Der Dreiwalzenstuhl auch Dreiwalze Walzenstuhl oder Walzwerk ist ein offenes Dispergiergerat das ebenfalls zur Dispergierung von pastosen Materialien verwendet Es arbeitet kontinuierlich und besteht aus Aufgabe Mittel und Abnahmewalze wobei die Aufgabe und Abnahmewalze an die feststehende Mittelwalze gepresst werden Dabei entstehen Spalten der Breite 10 µm bis 20 µm in denen die Zerteilung der Agglomerate durch Druck und Scherkrafte erfolgt Die Walzen drehen sich ublicherweise im Verhaltnis 1 3 9 Aufgabewalze Mittelwalze Abnahmewalze da dies in der Regel zu den besten und wirtschaftlichsten Dispergierergebnissen fuhrt 14 15 Das Dispergiergut kommt in den Aufgabespalt zwischen Aufgabe und Mittelwalze Es wandert auf der Mittelwalze in den Abnahmespalt zwischen Mittel und Abnahmewalze Die Abnahmewalze ubernimmt das Dispergiergut welches dann mit einem Abstreifmesser abgenommen wird Durch das Quetschen und Scheren zwischen den Walzen werden die Agglomerate zerkleinert Die Walzen werden aufgrund der Temperaturerhohung des Dispergiergutes von innen gekuhlt Wegen des hohen Losemittelverlustes ist der Dreiwalzenstuhl nur fur pastose also losemittelarme Systeme verwendbar 14 Massgebliche Vorteile von Dreiwalzenstuhlen sind geringe Festkorperverluste schonende Dispergierwirkung und gute Reinigungsmoglichkeiten Nachteilig wirken sich die hohen Losemittelverluste die Notwendigkeit einer stetigen Uberwachung der Walze sowie geringe Durchsatze und schlechte Reproduzierbarkeit aus 14 Extruder Bearbeiten Hauptartikel Extruder Extruder sind Maschinen die feste bis flussige Materialien aufnehmen und das sogenannte Extrudat kontinuierlich aus einer Offnung presst Ublich sind Einschnecken Extruder die eine Knetschnecke im Inneren besitzen Seltener sind Doppelschnecken Extruder und Planetwalzen Extruder Kleinere Schnecken umlaufen eine Zentralschnecke Extruder finden Anwendung bei der Dispergierung von Pulverlacken wobei die schmelzbaren Rohstoffe Bindemittel Additive aufgeschmolzen werden und die zu dispergierenden Bestandteile zwischen den Schnecke n bzw zwischen Schnecke und Wand geschert werden 16 Kneter Bearbeiten Dieses Aggregat das auch als Mischkneter bezeichnet wird wird ebenfalls hauptsachlich zum Herstellen von pastosen bzw teigartigen Systemen meist Spachtelmassen angewendet Kneter bestehen aus sich gegeneinander oder gegen eine feststehende Flache bewegenden Knetwerkzeugen Der Dispergiereffekt wird durch die starke Stauchung und Scherung des Materials erreicht 17 Literatur BearbeitenG Bentzing et al Pigmente und Farbstoffe fur die Lackindustrie 2 Auflage expert Verlag 1992 ISBN 3 8169 0752 0 Kittel Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen 2 Auflage Band 8 S Hirzel 2004 ISBN 3 7776 1018 6 Einzelnachweise Bearbeiten G Buxbaum G Pfaff Industrial Inorganic Pigments 3 Auflage Wiley VCH Weinheim 2005 ISBN 3527303634 Seite 43 DIN 53 206 a b c d A Goldschmidt H Streitberger BASF Handbuch Lackiertechnik Vincentz Network Hannover 2002 ISBN 3878703244 Seite 205ff B Muller U Poth Lackformulierung und Lackrezeptur Das Lehrbuch fur Ausbildung und Praxis Vincentz Network Hannover 2006 ISBN 3878701705 Seite 59 B Muller U Poth Lackformulierung und Lackrezeptur Das Lehrbuch fur Ausbildung und Praxis Vincentz Network Hannover 2006 ISBN 3878701705 Seite 50 a b c d e f g h A Goldschmidt H Streitberger BASF Handbuch Lackiertechnik Vincentz Network Hannover 2002 ISBN 3878703244 Seite 226ff DIN 55607 2007 06 Pigmente und Fullstoffe Dispergierung von Pigmenten in Pulverlacken und deren farbmetrischen Beurteilung nach der Applikation a b c d G Meichsner T Mezger J Schroder Lackeigenschaften messen und steuern Vincentz Network Hannover 2003 ISBN 3878707398 Seite 191 a b H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 147 a b H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 150f a b H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 506 H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 438 a b c H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 156 A Goldschmidt H Streitberger BASF Handbuch Lackiertechnik Vincentz Network Hannover 2002 ISBN 3878703244 Seite 234ff H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 214 H Rompp Rompp Lexikon Lacke und Druckfarben Thieme Stuttgart 1998 ISBN 9783137760016 Seite 325 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dispergierung Lack amp oldid 227822523