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Pulverlacke sind organische meist duroplastische Beschichtungspulver mit einem Festkorperanteil von 100 Das Beschichten mit Pulverlacken erfordert im Gegensatz zu allen anderen Beschichtungstechnologien keine Losemittel Zur Produktion der Pulverlacke werden Verarbeitungsverfahren wie die Extrusion und das Vermahlen eingesetzt Pulverbeschichteter BenzintankDie heutige Pulverlacktechnologie existiert seit den 1960er Jahren in denen zuerst reine Epoxysysteme Verwendung fanden die aufgrund der damaligen Rohstoffsituation noch sehr trage in der Reaktionszeit waren was die Einsatzgebiete erheblich einschrankte Inzwischen existiert eine Reihe geeigneter Rohstoffe Das ermoglicht die variable Einstellung der optischen und mechanischen Eigenschaften Hauptanwendungsgebiete von Pulverlacken sind die allgemeine Metallbeschichtung 35 Haushaltsgerate 21 Fassadenbeschichtungen 20 Mobellackierung 13 und Automobillackierung 8 1 Inhaltsverzeichnis 1 Wirtschaftliche Bedeutung 2 Geschichte 2 1 Entwicklung der Technologie 2 2 Applikationstechnik 2 3 Industrieller Einsatz 3 Zusammensetzung 3 1 Bindemittel 3 2 Additive 3 3 Farbmittel 3 4 Fullstoffe 4 Herstellung 4 1 Einwiegen 4 2 Mischen 4 3 Extrusion 4 3 1 Aufbau eines Extruders 4 4 Mahlen Sieben und Abfullen 4 5 Besonderheiten bei der Zugabe von Effektpigmenten 5 Eigenschaften verschiedener Pulverlacktypen 5 1 Epoxi Pulverlacke 5 2 Polyester Pulverlacke 5 3 Hybrid Pulverlacke 5 4 Polyurethan Pulverlacke 5 5 Acrylat Pulverlacke 5 6 Neuentwicklungen 6 Verarbeitung von Pulverlacken 6 1 Aufladung 6 2 Spruhkabinen 7 Pulverlackprufung 7 1 Prufungen am hergestellten Pulver 7 1 1 Korngrossenverteilung 7 1 2 Fluidisierbarkeit 7 1 3 Vernetzungsverhalten 7 1 4 Dichtebestimmung 7 2 Prufungen am vernetzten Pulverlackfilm 7 2 1 Schichtdicke 7 2 2 Optische Eigenschaften 7 2 3 Mechanische Eigenschaften 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseWirtschaftliche Bedeutung BearbeitenWeltweit wurden im Jahr 2006 etwa 1 1 Millionen Tonnen Pulverlack produziert In Europa betragt der Anteil von Pulverlacken am gesamten Lackmarkt etwa 10 Der Grossteil wird mit je etwas uber einem Drittel in Europa und Asien produziert Das verbleibende Drittel verteilt sich zur Halfte auf Nordamerika und den Rest der Welt Die im Jahr 2007 mit etwa 10 am starksten gewachsene Region ist Osteuropa wobei die Turkei mit einem jahrlichen Wachstum von 12 das grosste Wachstum verzeichnen konnte Der grosste Produktionsstandort fur Pulverlacke bleibt dagegen Italien das ein jahrliches Produktionsvolumen von etwa 100000 Tonnen Pulverlack aufweist 1 2 In Deutschland wurden 2008 etwa 71000 Tonnen Pulverlack 0 8 gegenuber 2007 hergestellt was einem Anteil von etwa 3 an der Gesamtproduktionsmenge an Farben und Lacken ausmacht Der Produktionswert in Deutschland hergestellten Pulverlacke betragt etwa 260 Millionen Euro 12 4 gegenuber 2007 3 Geschichte BearbeitenEntwicklung der Technologie Bearbeiten Die ersten Versuche mit pulverformigen Uberzugsmassen die beim Aufschmelzen einen Film erzeugen konnen wurden bereits in den 1940er Jahren gemacht Es handelte sich dabei um thermoplastische Kunststoffpulver Diese hatten so gut wie keine Ahnlichkeit mit heutigen Pulverlacken 1953 entwickelte Erwin Gemmer von der damaligen und spater von Hoechst ubernommenen Knapsack Griesheim AG das Wirbelsinterverfahren mit dem Beschichter erstmals die Moglichkeit erhielten industrielle Mengen zu lackieren 4 Damals wie heute erzeugt das Verfahren Schichtdicken oberhalb von 200 µm also drei bis viermal so dicke Schichten wie mit elektrostatisch applizierten Pulverlacken ublich Im Gegensatz zu den bis dato verwendeten rein thermoplastischen Bindemitteln Polyamid Polyvinylchlorid wurde Anfang der 1960er Jahre ein vernetzendes Epoxidharz auf den Markt gebracht das den Grundstein fur die spatere Entwicklung darstellt 1968 folgte mit der Entwicklung der Hybridpulverlacke Epoxid und Polyester als Bindemittel ein weiterer Durchbruch Dadurch wurden kurzere Aushartzeiten und eine konstantere Qualitat erreicht Dies ist fur die Anwendung in Grossanlagen entscheidend Anfang der 1970er Jahre konnte zudem mit TGIC ein hochwetterbestandiger Harter fur Polyestersysteme gefunden werden Gleichzeitig kamen die ersten Acrylat und Polyurethan Systeme auf die sich zunachst nicht durchsetzen konnten Im Jahr 1995 wurde mit dem Pulver Fuller erstmals Pulverlack als Automobillack eingesetzt Der Pulver Slurry eine Suspension von Pulverlack in Wasser wird seit 1996 als Klarlack auf der A Klasse eingesetzt 5 Applikationstechnik Bearbeiten Im Bereich der Applikationstechnik wurde Mitte der 1960er Jahre mit elektrostatischen Spruhpistolen Corona Applikation ein Meilenstein gesetzt Erstmals war es moglich den Pulverlack zu fluidisieren und elektrostatisch zu applizieren Die anfangs noch niedrigen Auftragswirkungsgrade wurden durch die Einfuhrung der Ruckgewinnung einer bis dahin im Lackbereich vollig unbekannten Vorgehensweise stark verbessert so dass das Verfahren auch wirtschaftlich interessant wurde Die zweite Moglichkeit der Aufladung die Aufladung der Pulverpartikel uber Reibung Tribo Applikation wurde 1972 erstmals gezeigt Industrieller Einsatz Bearbeiten Die Grundlage fur die Verbreitung der Pulverlack Technologie bildete eine Verordnung die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft kurz TA Luft die 1974 von der deutschen Bundesregierung verabschiedet wurde und im Wesentlichen darauf abzielte die Verwendung von Losemitteln einzuschranken Damalige Innovationen waren neben den Pulverlacken vor allem Wasserlacke festkorperreiche Lacke sogenannte High Solid Lacke und strahlenhartende Lacke Die nach Angaben des VdLs ab 1965 industriell aufkommenden Pulverlacke bis dahin jedoch meist als experimentelle Produkte weniger Lackhersteller erfuhren dadurch einen starken Aufschwung Im Jahr 1966 wurde die erste Pulverbeschichtungsanlage in Deutschland in Betrieb genommen Im ersten statistisch erfassten Produktionsjahr 1974 wurden nur 3 369 Tonnen Pulverlack produziert Dies wurde in der Folge auf 10 000 Tonnen 1980 37 500 Tonnen 1990 und 70 000 Tonnen 2007 gesteigert 5 Zusammensetzung BearbeitenPulverlacke bestehen aus Bindemitteln Additiven Pigmenten und Fullstoffen Charakteristisch fur Pulverlacke ist das Fehlen von Losemitteln Die chemischen Unterschiede zwischen den in Pulverlacken und konventionellen Lacken eingesetzten Rohstoffen sind nicht gross Die Vernetzungsmechanismen des Pulverlackfilmes ahneln denen eines Einbrennlackes bei dem unter Temperatureinfluss zwei Reaktionspartner durch Bildung eines organischen Netzwerkes eine chemische Verbindung eingehen Fast alle Rohstoffe fur Pulverlacke liegen als Pulver vor 6 Bindemittel Bearbeiten nbsp Polyesterharz ein typisches Pulverlackbindemittel nbsp Hydroxylalkylamid ein Harter fur PolyesterharzeDie Hauptkomponente jedes Lacksystems sind die Bindemittel Diese bilden den Lackfilm also die Basis die alle Feststoffteilchen im Lack umhullt Sie bestimmt die grundlegenden Eigenschaften wie Oberflachenbeschaffenheit Harte und Stabilitat des Lackfilmes Bindemittel bestehen aus langkettigen meist organischen Verbindungen die reaktive Gruppen enthalten Fur Pulverlacke kommen Kunstharze zum Einsatz die entweder miteinander oder uber einen Harter zu verzweigten Makromolekulen vernetzen konnen 6 Zum Einsatz kommen vor allem Epoxidharze carboxy und hydroxygruppenhaltige Polyester OH und GMA Acrylatharze sowie modifizierte Harze fur spezielle Einsatzgebiete Die Auswahl des Bindemittels bestimmt im Wesentlichen die physikalischen Eigenschaften des Pulverlacks und somit dessen Einsatzbereich Ebenfalls zum Bindemittel zahlt der Harter Wichtige als Harter verwendete Substanzen sind Phenole und Dicyandiamid fur Epoxydharze Triglycidylisocyanurat TGIC und Hydroxylalkylamid fur Polyesterharze sowie Dodecandisaure DDDA vom englischen Begriff dodecanoic diacid Fur die ursprungliche Form der Pulverlacke die aufgrund des zur Beschichtung verwendeten Wirbelsinterverfahrens als Thermoplaste vorliegen werden andere Harze verwendet Filmbildner sind in diesen Systemen uberwiegend Polyamid Polyethylen Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid Diese Bindemittel ergeben einen vergleichsweise weichen Film Die hohere Schichtdicken resultiert aus dem Beschichtungsverfahren 7 Additive Bearbeiten nbsp PulverlackadditiveAdditive sind Hilfsmittel Sie beeinflussen wichtige Parameter wie z B die Oberflachenbeschaffenheit sprich Verlauf oder Struktur Glanz Oberflachenharte und Verarbeitungsbedingungen Die Zugabe von Additiven ist in jedem Lacksystem unumganglich Additive tragen entscheidend zur Qualitat der einzelnen Pulverlacke bei 8 Als Verlaufsmittel werden Polyacrylate eingesetzt Sie sorgen in kleinen Zugabemengen im Pulverlackfilm fur eine reduzierte Oberflachenspannung und somit fur einen glatten und kraterfreien Verlauf Entgasungsadditive entluften den Lackfilm so dass Reaktionsgase und Untergrundausgasungen uber die Lackoberflache abgefuhrt werden konnen Die Lackoberflache bleibt dadurch frei von Nadelstichen Die am haufigsten fur diesen Zweck verwendete Substanz ist Benzoin 8 Wachse werden zur Beeinflussung der Oberflacheneigenschaften zugegeben Sie schwimmen in der Aufschmelzphase des Harteprozesses an die Oberflache des Lackfilmes welche dadurch glatter und kratzunempfindlicher wird Slip Effekt Auch zur Entgasung und Mattierung konnen solche Wachse eingesetzt werden Bei der Produktion von Pulverlacken helfen Wachse indem sie die Benetzung der Pigmente und Fullstoffe bei der Extrusion positiv beeinflussen Beim Beschichtungsvorgang konnen Wachse helfen ein Ansintern in Pulverschlauchen des Verarbeiters zu verhindern Der Nachteil beim Einsatz von oberflachenaktiven Wachsen ist die eingeschrankte Uberlackierfahigkeit Auf einer wachsbeladenen Oberflache wird die Oberflachenspannung so weit reduziert dass die nachfolgende Beschichtung keinen Halt findet Im schlimmsten Fall kommt es zum Haftungsverlust was sich als Abblattern des Decklacks zeigt Die Zugabe von Strukturmitteln ermoglicht Oberflachentexturen die von einer grobporigen welligen bis zur samtartigen Feinstruktur reichen Eine andere Gruppe von Additiven schutzt den Pulverlack gegen aussere Einflusse wie das Uberbrennen oder das Einbrennen in einem direkt beheizten Gasofen Farbmittel Bearbeiten nbsp Das anorganische Pigment Bismutvanadat nbsp Das organische Pigment KupferphthalocyaninblauPigmente und Farbstoffe werden in allen Pulverlacken mit Ausnahme der Klarlacke eingesetzt Pigmente sorgen fur einen deckenden Eindruck der Beschichtung und stellen den Farbton ein Durch die Verarbeitungsbedingungen im Extruder und die hohen Einbrenntemperaturen bei der Hartung beschrankt sich die Auswahl an Pigmenten auf solche mit hoher Temperaturstabilitat Diese Auswahl ist stark von der restlichen Lackformulierung abhangig Trotz der Beschrankung der Pigmentpalette sind nahezu alle Farbtone darstellbar die in losemittelbasierten Lacken moglich sind Einfacher ist der Umgang mit anorganischen Pigmenten Verwendet werden uberwiegend Metalloxide und Mischphasenoxidpigmente vom Rutil und Spinelltyp Diese Pigmentgruppe zeichnet sich durch eine grobere Teilchengrosse und somit leichtere Dispergierbarkeit aus Die Farbstarke dieser Gruppe ist meist kleiner als bei den organischen Pigmente dafur besitzen sie ein grosseres Deckvermogen und eine uberwiegend grossere Temperaturbestandigkeit Im Vergleich zu organischen Pigmenten erzeugen anorganische Pigmentierungen einen truberen Farbton Die wichtigsten anorganischen Pigmente fur Pulverlackanwendungen sind Titandioxid Weiss Eisenoxidpigmente Gelb Rot Schwarz Chromoxidgrun Bismutvanadat Gelb und Cobaltoxide Blau Grun Im Bereich der intensiven Buntfarbtone z B kraftiges Rot und Gelb ist es notwendig farbstarke und reine Pigmente zu verwenden Die fruher standardmassig eingesetzten schwermetallhaltigen anorganischen Pigmente auf der Basis von Blei und Kadmiumverbindungen finden wegen ihrer toxikologischen Eigenschaften kaum noch Verwendung und wurden daher zum Grossteil durch organische Pigmente ersetzt Diese sind in den meisten Fallen erheblich teurer als anorganische Pigmente was sich auf den Preis des fertigen Pulverlackes auswirkt Daruber hinaus verfugen organische Pigmente uber ein geringeres Echtheitsniveau Chemisch gesehen werden Pigmentruss Schwarz Azopigmente Gelb Orange Rot Phthalocyanine Blau Grun Chinacridone Rot Diketo Pyrrolo Pyrrol Pigmente Orange Rot Rubin Dioxazinpigmente Violett und einige seltener verwendete Gruppen polycyclischer Pigmente verwendet Durch die Verwendung von Effektpigmenten kann ein Metallic oder Perlglanz Effekt erhalten werden Die Schwierigkeit liegt in der Einarbeitung der Effektpigmente da deren Effekt auf der Plattchenformigkeit beruht Diese wird im Extruder zerstort und der erwunschte Effekt geht verloren Effektpigmente werden daher nachtraglich zugemischt Dry Blend was die Gefahr der Entmischung birgt oder durch Bonding eine Art Verklebung mit dem Pulverlack verbunden Die wichtigsten verwendeten Typen sind Metalleffektpigmente Perlglanzpigmente und Interferenzpigmente Ein Sonderfall sind die funktionellen Pigmente die nicht der Einstellung des Farbtons dienen und somit eher als Fullstoff fungieren Die wichtigsten funktionellen Pigmente sind Korrosionsschutzpigmente meist Zinkphosphate Farbstoffe sind im Gegensatz zu Pigmenten im Beschichtungsstoff loslich Sie liegen im Lack nicht als Festkorper sondern gelost vor Dies ergibt einen lasierenden das heisst nicht deckenden Farbeindruck Mit Farbstoffen lassen sich interessante optische Effekte darstellen es ist jedoch ein einwandfreier Untergrund unabdingbar da dieser gesehen werden kann Nachteilig beim Einsatz von Farbstoffen sind die im Vergleich zu Pigmenten geringeren Bestandigkeiten wie beispielsweise Licht und Witterungsstabilitat die bereits durch die wenig bestandigen organischen Pigmente ubertroffen werden Fullstoffe Bearbeiten nbsp Gefalltes CalciumcarbonatFullstoffe oder Extender liegen wie die Pigmente als vom Bindemittel umhullter Feststoff im Lacksystem vor Neben der Moglichkeit die Rezeptur wirtschaftlich zu gestalten besitzen die preiswerten Fullstoffe weitere Vorteile Mit ihrer im Vergleich zu den Pigmenten grosseren Teilchengrosse verleihen sie dem Lackfilm Volumen wobei die kleineren Pigmentteilchen die Freiraume zwischen den Fullstoffteilchen einnehmen und sich so eine optimale Packungsdichte einstellt Funktionell wirken Fullstoffe im Pulverlack als Mattierungsmittel und zur Unterstutzung des Korrosionsschutzes Die am haufigsten verwendeten Fullstoffe sind Calciumcarbonate Diese werden gefallt oder als naturlich vorkommende Kreide eingesetzt Dieser Fullstofftyp ist wegen seines plattchenformigen Aufbaus als Mattierungsmittel geeignet Zur Beeinflussung von Verlaufseigenschaften eignet sich Talkum ein naturlich vorkommendes Magnesiumsilikathydrat welches ebenfalls in Plattchenform vorliegt Kugelformiges Bariumsulfat ist gut zur Steuerung der Packungsdichte eines Lackes optimal geeignet Bariumsulfate sind wie Kreide naturlich Schwerspat und gefallt Blanc Fixe verfugbar Vorteile des industriell hergestellten Typs sind der hellere Farbton weniger Verunreinigungen und eine definierte Korngrossenverteilung Herstellung Bearbeiten nbsp Ablauf der Pulverlackherstellung nbsp Vormischung der Einzelkomponenten im ExtrudereinzugDie Produktion von Pulverlacken erfolgt in der Reihenfolge Einwiegen Mischen Extrudieren Mahlen Sieben und Abfullen Im Folgenden werden die einzelnen Produktionsschritte beschrieben Einwiegen Bearbeiten Die Einwaage der Rohstoffe erfolgt nach den Vorgaben eines Rezepts auf dem die Rohstoffnamen Anteile und Arbeitsanweisungen vermerkt sind Es wird fast ausnahmslos diskontinuierlich chargenweise produziert Die Batchgrosse ist abhangig vom Fassungsvolumen der verwendeten Ansatzbehalter Rezepte sind ublicherweise auf eine optimierte Reihenfolge beim Einwiegen ausgelegt da die Reihenfolge Einfluss auf das spatere Mischverhalten hat 6 Mischen Bearbeiten Nach der Einwaage wird der Ansatzbehalter unter einen Mischer geschoben und eingespannt Abhangig von der Bauart des Mischers ist auch ein Mischvorgang uber Kopf moglich Der Mischvorgang dient der Homogenisierung des Gemisches fur die anschliessende Dispergierung Die richtige Fuhrung des Mischens kann durch den Eintrag von Scherkraften die Dispergierung unterstutzen Nach dem Mischen ist das Gemenge der Lackrohstoffe bereit zur Extrusion einem Verfahren das eine intensive Homogenisierung Dispergierung der Rohstoffe erreicht Extrusion Bearbeiten nbsp Pulverlackschmelze an der Extruderduse nbsp Pulverlackschmelze beim Eintritt in das Kuhlaggregat Aufsicht nbsp Pulverlackchips nbsp Pulverlack beim Austritt aus dem KuhlaggregatDie Wirkung der Extrusion wird durch das Aufschmelzen der Harzteilchen verbunden mit intensiven Scherkraften erreicht Ein Ziel der Extrusion ist die homogene Verteilung der Lackkomponenten im Pulverlack Pigmente liegen zusatzlich in Form von sogenannten Agglomeraten vor die durch die Scherkrafte aufgelost werden Dispergierung Im Idealfall wurde die Teilchengrosse des Primarkorns erreicht werde in der Praxis liegen jedoch Aggregate und kleinere Agglomerate vor 6 Nur durch eine gute Dispergierung wird das exakte und reproduzierbare Einstellen des gewunschten Farbtons erreicht Aus mehreren Grunden stellt dies eine besondere Schwierigkeit bei der Pulverlackherstellung im Gegensatz zur Flussiglackherstellung dar Zum einen mussen bei der Extrusion alle Pigmente gleichzeitig dispergiert werden Weiters entfallt die Moglichkeit mehrerer Mahlpassagen Der Grund sind bei mehrfacher Extrusion auftretende Vorreaktionen teilweise Vernetzung von Bindemittel und Harter Dadurch ist eine klassische Nuancierung die schrittweise Zugabe von Tonpigmenten nahezu unmoglich Aufbau eines Extruders Bearbeiten Hauptartikel Extruder Fur die Pulverlackproduktion verwendete Extruder bestehen aus einem beheizten Gehause und einer oder mehreren rotierenden Schnecken Das Rohstoffgemenge wird uber den Einzugsbereich der Schnecke durch den Extruder in Richtung Austrittsduse gefordert Hierbei schmelzen die Harze wodurch die Masse ihre Konsistenz in eine hochviskose Schmelze andert Im weiteren Verlauf wird diese Schmelze kraftig durchgeknetet je nach Extruder Bauform durch besondere Konfiguration der Schnecke oder durch Widerstandselemente im Gehause Am Ende tritt die Schmelze Extrudat aus Diese wird meist auf einem Kuhlband abgekuhlt und ausgewalzt Zuletzt wird die erstarrte Masse durch einen Schredder in kleine Stucke Chips zerschlagen Mahlen Sieben und Abfullen Bearbeiten nbsp Rotor Sichtermuhle zur Vermahlung von Pulverlacken nbsp Trennung von Pulver und Transportluft uber einen Zyklon nbsp Fertiger Pulverlack nach dem VermahlenDie Chips werden abschliessend durch Vermahlen in die endgultige Verarbeitungsform das Pulver uberfuhrt Exakte Korngrossenverteilungen werden durch Rotor Sichtermuhlen erreicht Ein Luftstrom fordert die Chips durch einen Kanal in die Mahlkammer In der Mahlkammer werden die Chips von einem schnell drehenden Rotor erfasst Die Pulverlackpartikel werden dadurch gegen die Wand der Mahlkammer Prallfutter geschleudert Der Luftstrom zieht die Teilchen weiter in Richtung Austrittsoffnung Auf diesem Weg passieren sie den rotierenden Sichter Nur ausreichend vermahlene Teilchen gelangen durch das sogenannte Sichterfenster Grobere Teilchen werden vom Sichter erfasst und zur erneuten Zerkleinerung wieder in die Mahlkammer zuruckgeschleudert An dieser Stelle kann das Fluidisierungs und Aufladeverhalten des Pulvers durch Zugabe von Additiven noch beeinflusst werden 9 Haben die feinen Teilchen den Sichterbereich passiert gelangen sie durch eine Rohrleitung in einen Zyklonabscheider Dort wird zu feines Korn abgetrennt Feinkornanteil Das Pulver Luft Gemisch tritt tangential in den Zyklon ein wodurch es in Rotation versetzt wird Die feinsten Partikel werden zentral durch ein Tauchrohr mit dem Luftstrom abgefuhrt Das Pulver selbst wird aufgrund seiner Massentragheit abgebremst sammelt sich am Boden des Zyklonabscheiders und kann durch eine Druckschleuse Zellradschleuse der Abfullstation zugefuhrt werden Die gewunschte Kornverteilung kann durch Abstimmung von Rotor und Sichterdrehzahlen des Volumenstroms und der Zykloneinstellungen definiert eingestellt werden 9 Nach einer abschliessenden Schutzsiebung und der Abfullung in die entsprechenden Gebinde PE Beutel Container Bigbags ist das Pulver versandfertig und einsatzbereit 9 Besonderheiten bei der Zugabe von Effektpigmenten Bearbeiten Effektpigmente sind zumeist plattchenformig und konnen nicht im Extruder verarbeitet werden da sie dort zerstort werden und dabei ihr Effektbild verlieren Diese Pigmente mussen daher nachtraglich zugegeben werden Die beiden ublichen Verfahren sind das Dry Blend Verfahren und das Bonding Verfahren Beim Dry Blend Verfahren erfolgt eine reine Zumischung der Effektpigmente Die Pigmente liegen ohne Anbindung an die Pulverlackpartikel im Produkt vor Beim Bonding Verfahren werden die zugesetzten Effektpigmente mechanisch an die Pulverlackpartikel gebunden und konnen sich somit wahrend der Applikation nicht vom eigentlichen Pulverlack trennen 10 Eigenschaften verschiedener Pulverlacktypen BearbeitenJeder Pulverlackverarbeiter steht vor der Wahl fur seinen Anwendungszweck den richtigen Pulverlacktyp zu wahlen Das Hauptkriterium fur ein Beschichtungsunternehmen den richtigen Pulverlacktyp fur sein Lackierobjekt zu finden wird weitgehend von der technologischen Seite bestimmt Ein steigender Preisdruck zwingt jedoch zunehmend zum Uberdenken Die Entwicklung der Rohstoffkosten verschiebt den Markt zunehmend hin zu aussenbestandigen Polyesterqualitaten da die bisher preiswerten Hybridpulver ihren Preisvorteil teilweise einbussen Die in Europa am weitesten verbreiteten Systeme sind Epoxi TGIC freie Polyester sowie Hybrid Pulverlacke Neben diesen Pulverlacksorten existieren weitere weniger gebrauchliche Systeme wie beispielsweise Polyurethan und Acrylatpulverlacke Epoxi Pulverlacke Bearbeiten Reine Epoxi Qualitaten sind wegen der fehlenden Lichtbestandigkeit ausnahmslos nur fur den Inneneinsatz geeignet Der UV Anteil des Sonnenlichtes zersetzt die Harzstruktur Es folgt ein Bindemittelabbau der die Beschichtung im Laufe der Zeit mattiert und die Farben verblassen lasst es entsteht ein typischer Kreidungseffekt Auch eine reduzierte Schutzwirkung kann die Folge sein Hervorragend geeignet sind Epoxi Pulverlacke fur den Schutz vor Korrosion mittels eines Mehrschicht Aufbaus Generell ist ihr Einsatzgebiet vorwiegend die Grundierung Reine Epoxi Pulverlacke zeichnen sich durch eine hervorragende Chemikalienbestandigkeit aus Weiterhin besitzen sie eine hohe Isolationswirkung gegen elektrischen Strom Polyester Pulverlacke Bearbeiten Den Anforderungen bezuglich Witterungsstabilitat genugen reine Polyester Pulverlacke Sie sind resistenter gegen UV Strahlung und bieten deshalb langjahrigen Schutz im Aussenbereich Spezielle Polyester Qualitaten erfullen die Vorgaben der Gutegemeinschaften GSB und Qualicoat Diese zertifizieren unter anderem Pulverlacke fur Fassadenanwendungen die eine ausgezeichnete Beschichtungsqualitat bieten 11 12 nbsp TriglycidylisocyanuratKlassische Polyester Systeme sind TGIC haltig Triglycidylisocyanurat und wegen seines universellen Eigenschaftsbildes sehr beliebt im Markt Da diese Pulverlacke seit 1998 als giftig T gekennzeichnet werden mussen werden sie in Europa fast nicht mehr eingesetzt Global erfreuen sich diese Systeme weiterhin grosser Beliebtheit Bei den Ersatzsystemen dominieren zwei unterschiedliche Vernetzungsmechanismen Die auf der Basis einer Polykondensation mit Hydroxylalkylamid vernetzenden Systeme bei denen es eine langjahrige Markterfahrung gibt zeichnen sich durch geringe Einbrenntemperaturen und einen glatten Verlauf aus Nachteilig ist die ausgepragte Neigung zu Nadelstichen bei hoheren Schichtdicken die der Abspaltung von Wasser wahrend der Vernetzung resultiert Die Alternative dazu sind direkte Nachfolgetypen von TGIC Wie TGIC haltige Produkte vernetzen diese mittels einer Polyaddition mit dem Polyesterharz So werden keine Abspaltprodukte freigesetzt welche Nadelstiche verursachen konnen Nachteilig sind hier jedoch die etwas hoheren Preise ein schlechterer Verlauf was weitere Optimierungsschritte erfordert und eine Kennzeichnung des Pulvers als reizend Xi ab einer bestimmten Harterkonzentration im Lack Hybrid Pulverlacke Bearbeiten Ein Mittelweg findet sich mit der Verwendung von Hybridpulverlacken Bei diesen werden Epoxid und Polyesterharze miteinander vernetzt Diese Kombination besitzt einen breitgefacherten Anwendungsbereich Die Witterungsbestandigkeit ist besser als bei reinen Epoxisystemen und die Bestandigkeit gegen Chemikalien ist in vielen Fallen ausreichend Weiterhin sind alle Glanz und fast alle Textureinstellungen problemlos realisierbar Die Farbtonvielfalt ist nahezu unbegrenzt einstellbar Bisher war oft der gunstige Preis ein ausschlaggebender Faktor bei der Entscheidung fur Hybridpulverlacke Durch die stetige Verteuerung der Epoxidharze konnte dieser Vorteil jedoch zunichtegemacht werden Die Wahl konnte in diesem Fall auf ein hoherwertiges und trotzdem preiswertes Polyesterpulver fallen Polyurethan Pulverlacke Bearbeiten Pulverlacke auf der Basis von Polyurethan sind in den USA und in Japan sehr beliebt Sie bieten einen sehr guten Verlauf und eine ausgezeichnete Witterungs und Chemikalienbestandigkeit Aufgrund dieser Bestandigkeiten werden Polyurethan Pulverlacke gerne im Bereich der Anti Graffiti Beschichtungen eingesetzt Nachteilig ist der hohe Preis und hohe Energiekosten bedingt durch hohere Vernetzungstemperaturen Der Grossteil der hochwitterungsbestandigen Pulverlacke Superdurable basiert auf Polyurethanen Acrylat Pulverlacke Bearbeiten Die Technologie auf Basis von glycidylfunktionellen Acrylatharzen Glycidylmethacrylat GMA ist eine Nischenanwendung Die breite Markteinfuhrung blieb den Acrylat Pulverlacken aufgrund des hohen Preises der vergleichsweise schlechten mechanischen Eigenschaften und der hohen Unvertraglichkeit mit konventionellen Pulverlacken bisher versagt Selbst kleine Mengen eines acrylatbasierten Pulverlackes verursachen starke Kraterbildung in konventionellen Systemen Hier ist die Investition in eine raumlich abgetrennte separate Produktions beziehungsweise Lackierlinie unumganglich Vorteile dieser Systeme sind der extrem gute Verlauf und eine sehr gute Witterungsbestandigkeit Diese Eigenschaften genugen den hohen Anforderungen der Automobilindustrie In diesem Bereich sind daher die Anwendungen dieser Technologie einzuordnen Auch die Energiekosten konnen dank niedriger Vernetzungstemperaturen gesenkt werden Ein Kompromiss wird durch ein weiteres Hybrid System gebildet die sogenannten Polyester Acrylat Pulverlacke Diese Systeme weisen ein verbessertes mechanisches Verhalten und vor allem eine bessere Vertraglichkeit mit konventionellen Pulverlacken auf Im Gegenzug sind jedoch Verlauf und Witterungsbestandigkeit schlechter als bei GMA Systemen Neuentwicklungen Bearbeiten In der Entwicklung befinden sich ebenfalls neue Vernetzungstechnologien wie z B UV vernetzende Pulverlacke Diese erlauben beispielsweise den Einsatz auf temperaturempfindlichen Substraten wie beispielsweise MDF und erlauben so den Energieaufwand weiter zu senken Hier bleibt noch abzuwarten bis diese Neuentwicklungen endgultige Marktreife erlangen 13 Als Ziele der Entwicklung werden daher niedrigere Einbrenntemperaturen verbesserte Applikation bei hoheren Durchsatzraten Erhohung der Farbtonwechselrate und niedrigere Schichtdicken gesehen 1 Verarbeitung von Pulverlacken Bearbeiten nbsp Applikation eines Pulverlackes im Spruhverfahren nbsp Pulverlack direkt nach der Applikation nbsp Fertige Pulverbeschichtung Hauptartikel Pulverbeschichten Die Applikation von Pulverlacken basiert auf einem physikalischen Prinzip Elektrische Ladungen sammeln sich an der Oberflache eines nichtleitenden Korpers An einem geerdeten Werkstuck haften solche Korper aufgrund des Ladungsunterschiedes bis zu einigen Stunden bis ein Ladungsausgleich erfolgt ist Aufladung Bearbeiten Die elektrische Aufladung kann in der klassischen Pulverlacktechnologie auf zwei Wegen praktiziert werden Die Standardmethode ist die Corona Applikation bei der die Pulverteilchen mit einer Elektrode an der Pistolenspitze aufgeladen werden und somit nicht nur durch den Luftstrom sondern zusatzlich durch das elektrische Feld zwischen geerdetem Werkstuck und Elektrode transportiert werden Bei der Tribo Aufladung erfolgt die Aufladung der Teilchen nicht uber eine Fremdspannung sondern durch Reibungsaufladung in einem Teflon beschichteten Kunststoffrohr Erkennbar sind solche Pistolen oft durch ihre im Vergleich zu Corona Pistolen langere Bauform oder an aufgefacherten Spruhorganen Beide Methoden garantieren einen ausgiebigen Kontakt der Pulverteilchen mit der Rohrwandung was fur eine gute Aufladung sorgt Fur die Tribo Applikation wird ein speziell eingestelltes sogenanntes tribo fahiges Pulvermaterial benotigt Nicht alle Sorten erfullen dieses Kriterium Da nur die Pulverpartikel selbst aufgeladen werden konnen bei der Tribo Applikation keine ungebundenen Ionen die Applikationen storen Dadurch sieht der Verlauf dieser Lackoberflachen haufig entspannter aus Ohne angelegte Fremdspannung baut sich nur ein schwaches elektrisches Feld auf der Faradaysche Kafig ist hier praktisch nicht von Bedeutung Deshalb ist die Tribo Applikation beim Beschichten von kompliziert geformten Werkstucken mit ausgepragten Hohlraumen die erste Wahl Beim Tribo Verfahren ist demgegenuber der Pulverdurchsatz geringer so dass im Vergleich zur Korona Applikation die Flachenleistung sinkt evtl muss mit reduzierter Bandgeschwindigkeit gefahren werden Auch ein erhohter Verschleiss kann auftreten welcher vom hoheren Luftdurchsatz ruhrt Durch das geringere elektrische Feld fehlt der Umgriff und der erhohte Kantenaufbau entfallt Spruhkabinen Bearbeiten Appliziert werden Pulverlacke in speziellen Kabinen in denen eine Luftstromung dafur sorgt dass kein verspruhtes Material diesen Raum verlasst und die Umgebung kontaminiert Dabei ist die Stromungsgeschwindigkeit so zu wahlen dass das Pulver nicht vom Objekt weggezogen oder gar Fremdpartikel in die Kabine gerissen werden Dies hangt im Wesentlichen von den Grossen der diversen Offnungen einer Kabine ab Die Kabinen bestehen aus verzinktem Stahl Edelstahl Glas oder Kunststoff Kunststoffkabinen haben die Eigenschaft kaum Pulverlack anzunehmen So wird die Kabine weniger stark verschmutzt und mehr Pulvermaterial gelangt zum Objekt was den Erstauftragswirkungsgrad erhoht Da nicht das gesamte verspruhte Pulver am Objekt haftet Overspray existieren mehrere Methoden dieses Material aufzufangen Es wird entweder als Abfall abgeschieden auf Verlust fahren oder aufgearbeitet und dem Einsatz erneut zugefuhrt auf Ruckgewinnung fahren Bei der Ruckgewinnung wird der Pulverlack gesiebt und wieder dem Kreislauf zugefuhrt Da ruckgewonnenes Pulver feiner ist als Frischpulver muss letzteres vor der Wiederverwendung in ausreichendem Verhaltnis zugegeben werden Bei zu grosser Farbtonvielfalt und haufigen Farbwechseln haufig kombiniert mit einer geringen Stuckzahl an lackierten Teilen wird auf Verlust gefahren da der maschinelle und der Reinigungsaufwand fur eine Ruckgewinnung ungleich grosser ist Bei hohen Stuckzahlen und vor allem bei Verwendung eines sogenannten Hausfarbtones wird eine Ruckgewinnungseinrichtung verwendet Die Trennung des Pulvers von der Transportluft in der Kabine erfolgt mittels Filter oder Zyklon mit nachgeschaltetem Feinstaubfilter Die Dosierung des Pulverlackes erfolgt bei allen Kabinensorten nach dem gleichen Schema Das Pulver muss fur eine Forderung durch Schlauchleitungen vorbereitet werden was uber die Fluidisierung mittels Druckluft erfolgt Diese Druckluft wird entweder direkt in das Pulvergebinde geleitet Container mit Fluidboden oder das Pulver wird aus den angelieferten Sacken in einen Vorratsbehalter gefordert dessen Boden aus einem luftdurchlassigen Material besteht durch den Druckluft gleichmassig das eingefullte Pulver durchstromt Hierbei wird der Pulverlack aufgelockert und fluidisiert Er kann wie eine Flussigkeit gefordert werden Pulverlackprufung BearbeitenPrufungen am hergestellten Pulver Bearbeiten Erste Prufungen eines Beschichtungspulvers werden vor der Beschichtung durchgefuhrt Es gibt einige Faktoren die die Verarbeitung und somit das Ergebnis einer Pulverbeschichtung beeinflussen im Wesentlichen sind dies die Korngrossenverteilung und das Fluidisierverhalten Korngrossenverteilung Bearbeiten Die Korngrossenverteilung beeinflusst die Verspruhbarkeit des Pulvers Bei der Vermahlung des Pulvers mittels Rotor Sichter Muhlen versucht der Lackhersteller die Kornverteilung in einem engen definierten Spektrum zu halten Ideal ware es wenn 100 des Pulvers die gewunschte Korngrosse erreichen wurde Dies ist aufgrund des Vermahlungsprozesses nicht moglich So werden wahrend einer Pulverproduktion Mahlgutproben entnommen und das Kornspektrum mittels Siebanalyse oder Laserbeugung vermessen Bei der Messung der Korngrossenverteilung durch Laserbeugung wird das physikalische Prinzip der Lichtbrechung genutzt Verschieden grosse Partikel lenken einen Lichtstrahl unterschiedlich stark ab Man erhalt dabei Messwerte die den prozentualen Anteil der unterschiedlichen Fraktionen des Pulverlackes darstellen Es hat sich in der Praxis bewahrt auf spezielle Korngrossen zu achten etwa die Werte bei 10 µm 32 µm 64 µm 90 µm und 150 µm Weiteren Aufschluss gibt der Median der Korngrossen D50 Wert Dieser gibt die Korngrosse an bei der 50 der Partikel feiner und 50 grober sind als der angegebene Wert Von besonderer Bedeutung sind die Anteile der Teilchen unter 10 µm und uber 90 µm Sind die Anteile in diesen Bereichen zu hoch ist mit Verarbeitungsschwierigkeiten zu rechnen 14 Fluidisierbarkeit Bearbeiten Die Korngrossenverteilung hat einen direkten Einfluss auf die Fluidisierbarkeit des Beschichtungspulvers Die Fluidisierbarkeit ist eine der wenigen Eigenschaften von Pulverlacken die nach der Produktion noch eingestellt werden kann jedoch nur in begrenztem Umfang Hier besteht die Moglichkeit durch Zugabe eines Fluidisierhilfsmittels Verbesserungen vorzunehmen Eine zu geringe Fluidisierbarkeit fuhrt bei der Applikation zum partiellen oder vollstandigen Verstopfen der Spruhpistole was Spucker also einen Lackierfehler zur Folge hat Zur Messung der Fluidisierbarkeit wird eine definierte Menge Druckluft in eine Messapparatur eingebracht wodurch ein Wirbelbett erzeugt wird Im Wirbelbett verhalt sich der Pulverlack wie eine Flussigkeit was fur die Applikation erwunscht ist Nachdem sich eine stabile Fluidisierhohe eingestellt hat wird diese gemessen Im zweiten Schritt wird ein kleines Loch am unteren Ende des Fluidisiergefasses geoffnet und die Pulverlackmenge gravimetrisch bestimmt die in einer definierten Zeitspanne aus dem Gefass fliesst Die Hohendifferenz zwischen fluidisiertem und nicht fluidisiertem Zustand wird als Fluidisierbarkeit bezeichnet Das Produkt aus Fluidisierbarkeit und Ausbringmenge wird als Rieselfahigkeit bezeichnet Die Prufung der Fluidisierbarkeit liefert nur relativ ungenaue Ergebnisse Dennoch ist es die einzige einfache Methode zur Bestimmung dieser Eigenschaft und findet daher breite Anwendung 15 16 Vernetzungsverhalten Bearbeiten Am Pulverlack lasst sich im Vorfeld schon eine Aussage uber das Vernetzungsverhalten treffen indem die Gelzeit bestimmt wird Bei dieser Prufung wird zunachst auf einer Heizplatte eine definierte Menge Pulverlack aufgeschmolzen Durch standiges Ruhren wird der Zeitpunkt bestimmt an dem die Vernetzung beginnt Dies ist eine grobe Methode die stark von der Arbeitsweise des Prufers abhangt Relative Abweichungen im Vernetzungsverhalten werden jedoch genau genug aufgezeigt Fur genauere Aussagen wird eine Dynamische Differenzkalorimetrie Differential Scanning Calorimeter DSC durchgefuhrt In einem vergleichenden Messverfahren werden Energieaufnahme und abgabe bestimmt endotherm exotherm Ermittelt wird die Glasubergangstemperatur TG und der Energiebedarf Dadurch lasst sich das Vernetzungsverhalten eines Pulverlackes sehr exakt beurteilen Dichtebestimmung Bearbeiten Weiteren Aufschluss uber das Beschichtungspulver gibt die Dichtebestimmung Sie kann mittels eines Luftvergleichspyknometers bestimmt werden Die Messwerte werden ublicherweise in g cm angegeben Mit der Angabe der Dichte und der gewunschten Schichtstarke lasst sich mittels der FormelErgiebigkeit 1 Dichte Schichtstarke 1000 Schichtstarke in µm Dichte in g cm Ergiebigkeit in m kg die theoretische Ergiebigkeit des Pulverlackes in m kg errechnen Prufungen am vernetzten Pulverlackfilm Bearbeiten Wie bei allen Beschichtungssystemen wird bei einer Pulverlackschicht das optische Erscheinungsbild weitgehend durch die Beschaffenheit ihrer Oberflache bestimmt Neben dem Farbeindruck sind dies der Glanzgrad und der Verlauf respektive die Struktur die einer Lackschicht ihr typisches Aussehen verleihen Neben den optischen Eigenschaften wird die Haptik also die Fuhlbarkeit einer Oberflache beeinflusst Eine weitere Oberflachenprufung misst eine nicht sichtbare Eigenschaft die Schichtdicke Eine wichtige Voraussetzung fur alle diese Prufungen ist ein optimal praparierter Untergrund damit die Prufergebnisse nicht durch eine fehlerhafte Vorbehandlung verfalscht werden Ideal hierfur ist die Verwendung genormter Prufbleche In den seltensten Fallen wird aus den Messergebnissen ein absolutes Bild der Beschichtung gewonnen Die Kombination dieser Methoden gibt jedoch die Moglichkeit einer vergleichenden Kontrolle um eine reproduzierbare Qualitat zu erreichen Schichtdicke Bearbeiten Hauptartikel Schichtdicke Beschichten Eine Eigenschaft von Lackfilmen die optisch nicht wahrgenommen werden kann und dennoch die sichtbaren Eigenschaften des Lackfilms beeinflusst ist die Schichtdicke Dieser fur jeden Beschichter wichtige Parameter beeinflusst nicht nur die Wirtschaftlichkeit einer Lackierung sondern ebenfalls physikalische Eigenschaften wie z B die Schutzwirkung die mechanische Belastbarkeit oder die Passgenauigkeit bei der Montage von pulverlackierten Elementen Visuell sichtbar ist die reduzierte Abdeckung des Untergrundes durch die Lackschicht und die daraus resultierende Veranderung des Farbtons durch das Durchscheinen des Untergrundes je dunner die Lackschicht ist Aus einer zu dunnen Lackschicht resultiert zudem eine Verschlechterung des Verlaufs Um die zuverlassige Abprufung der anderen Eigenschaften zu gewahrleisten muss sichergestellt sein dass alle Proben einer Serie eine ahnliche Schichtdicke aufweisen Die Messung der Schichtstarke bei Metalluntergrunden geschieht ublicherweise mit tragbaren Messgeraten die eine Kombination aus zwei Messverfahren darstellen Die zugrundeliegenden Verfahren sind die magnetisch induktive Messung fur Stahluntergrunde und die Messung per Wirbelstromverfahren fur Untergrunde aus anderen Metallen Diese Gerate erlauben eine zerstorungsfreie Messung die sich sehr schnell durchfuhren lasst und somit zur Qualitatssicherung benutzt werden 17 Eine Messmethode fur alle Untergrunde ist die Verwendung einer IG Uhr Bei dieser Methode wird ein Stuck der Beschichtung bis zum Untergrund abgetragen und mechanisch die Hohendifferenz zwischen Lackoberflache und Untergrund bestimmt Der Hauptnachteil dieser Methode ist die partielle Zerstorung der Lackschicht weshalb sie fast ausschliesslich bei nichtmetallischen Untergrunden verwendet wird wo eine Induktions oder Magnetfeldmessung nicht moglich ist Gelegentlich finden Ultraschallmessgerate Verwendung zum zerstorungsfreien Nachweis der Schichtdicke speziell auf nichtmetallischen Untergrunden Optische Eigenschaften Bearbeiten Wie bei allen anderen Lacksystemen ist der Farbton die herausragende optische Eigenschaft dazu kommen Glanz und Verlauf Zur Bestimmung des Farbtons kommen farbmetrische Messverfahren und die visuelle Bewertung zum Einsatz Dies gewahrleistet eine hinreichend genaue Bewertung des Sinneseindrucks Farbe Wegen der Komplexitat des Themas sei hier auf die Artikel Farbmetrik und Koloristik verwiesen Der Glanz ist nach DIN 67530 ISO 2813 der Anteil der gerichteten Oberflachenreflexion Fallt ein Lichtstrahl unter einem bestimmten Winkel auf eine hochglanzende Oberflache wird er unter dem gleichen Abstrahlwinkel reflektiert Weist die Oberflache eine mikroskopische Rauheit auf wird das Licht nur noch diffus reflektiert dem Beobachter prasentiert sich die Oberflache daher matt Mit modernen Reflektometer Messgeraten werden Glanzgrade unter drei wahlbaren Winkeln bestimmt Der Messwinkel betragt 20 fur hochglanzende Lacke 60 fur mittlere Glanzgrade seidenglanzend seidenmatt und 85 fur matte Lacke Hoherwertige Messgerate bieten daruber hinaus die Moglichkeit bei hochglanzenden Flachen im 20 Winkel den Glanzschleier Haze zu messen Dieser Effekt bezeichnet eine leichte optische Trubung die bei hochglanzenden Oberflachen auftreten kann Objekte die sich in einer solchen Oberflache spiegeln erscheinen an ihren Randern leicht unscharf In der Praxis hat sich die nicht normgerechte Angabe des 60 Winkels fur alle Glanzbereiche eingeburgert 18 Der Verlauf einer Oberflache wird vom Menschen visuell wahrgenommen und kann unbewusst das Kaufverhalten beeinflussen So ist eine makellos glatt verlaufende Lackierung auf einer Autokarosserie ansprechender als eine wellig gestorte Oberflache Dabei spielt es keine Rolle ob die technischen Eigenschaften ebenso gut erfullt werden oder nicht Im Gegensatz dazu steht die bewusst herbeigefuhrte Struktur die haufig dem Kaschieren von Unebenheiten des Untergrundes dient Im Maschinenbau wird beispielsweise haufig mit strukturierten Lacken gearbeitet um Schweissnahte und Schleifspuren zu uberdecken Um den Verlauf als quantitative Grosse auszudrucken hat sich ein Messverfahren bewahrt das den Reflexionswinkel eines Laserstrahls an verschiedenen Messpunkten auswertet Der Laserstrahl wird an der Oberflache reflektiert Abhangig von der Struktur der Oberflache kann der Reflexionswinkel vom theoretischen Reflexionswinkel abweichen Rechnerisch kann so die Rauheit der Oberflache bestimmt werden Handgerate erlauben den portablen Einsatz dieser Messmethode Mechanische Eigenschaften Bearbeiten Prufungen die die Eigenschaften eines Pulverlacks bei mechanischer Einwirkung messen werden grob in Tiefungsprufungen Harteprufungen und Verformungsprufungen eingeteilt Die Erichsentiefung nach ISO 1520 stellt eine langsame Verformung einer Oberflache dar herbeigefuhrt durch eine Halbkugel mit bekanntem Radius Diese wird mit langsamer Vorschubgeschwindigkeit in ein Prufblech gedruckt dessen Vorderseite beschichtet ist Hierbei wird das Blech stark gedehnt und damit der Pulverlackfilm Als Ergebnis wird die Tiefung in mm ermittelt bis zu der ein Lackfilm keine Risse aufweist 19 Der Impact Test deutsch Schlagtiefung nach ASTM D2794 ist der Tiefungsprufung nach Erichsen ahnlich jedoch wird die Verformung schlagartig herbeigefuhrt Ein definiertes Gewicht fallt aus einer bekannten Hohe auf die Prufflache und hinterlasst eine Verformung im Prufblech Dieser sehr belastungsintensive Vorgang lasst Ruckschlusse auf die Flexibilitat der Beschichtung zu Man wiederholt die Versuche bei unterschiedlichen Fallhohen und ermittelt die hochste Fallhohe bei der keine Risse sichtbar sind Das Ergebnis ist das Produkt aus Fallhohe und Gewicht bei dieser Fallhohe Hierbei hat sich die Angabe in Inchpound aus dem anglo amerikanischen Raum eingeburgert Der Test kann durch das Aufbringen und Abreissen eines definierten Klebebandes auf die belastete Stelle verscharft werden Bleiben an dem abgerissenen Klebeband Teile des abgeplatzten Lackfilmes kleben ist die Haftung der Lackschicht auf dem Substrat nicht ausreichend Neben der Qualitat des Lacks kommt im Fall des Abplatzens eine unzureichende Vorbehandlung des Substrates als Fehlerursache in Betracht 20 Bei der Dornbiegeprufung nach ISO 1519 wird ein Prufblech um einen runden Metalldorn mit definiertem Radius gebogen wobei ein kleinerer Radius eine grossere Belastung darstellt Dieser Test ist am ehesten mit der eingangs erwahnten Schnellprufung zu vergleichen Die Prufung ist nicht bestanden wenn sich Risse bilden 21 Bei der Gitterschnittprufung nach ISO 2409 wird dem Lackfilm eine definierte Verletzung zugefugt Dazu wird die Lackoberflache mit parallelen Linien im Abstand von 2 mm 1 mm bei einer Schicht unter 60 µm bis auf den Untergrund eingeschnitten Der Vorgang wird um 90 gedreht wiederholt so dass die Schnitte sich kreuzen Schlecht haftendes Lackmaterial weist Abplatzungen an den Kreuzungspunkten und den Flachen zwischen den Schnitten auf Im ungunstigsten Fall ist der ganzflachige Haftungsverlust moglich Die Bewertung erfolgt anhand einer Vergleichsgrafik aus welcher der prozentuale Haftungsverlust auf der Prufflache als GT Wert von 0 5 bestimmt wird Der Test kann durch den Abriss eines Klebebandes verscharft werden 22 Bei der Prufung des Eindruckwiderstandes nach Buchholz nach ISO 2815 umgangssprachlich Buchholzharte wird ein runder scharfkantiger Prufkorper mit 5 Newton Auflagekraft auf die Prufflache gesetzt Nach einer Belastungszeit von 30 40 Sekunden wird das Prufgerat entfernt Bei der Auswertung wird die Eindrucklange ausgemessen Der daraus resultierende Eindruckwiderstand ist tabelliert und wird als Ergebnis angegeben Je kurzer der hinterlassene Eindruck ist umso hoher ist der entsprechende Kennwert Das bedeutet die Beschichtung weist in diesem Fall eine hohere Harte auf 23 Literatur BearbeitenJ Pietschmann Industrielle Pulverbeschichtung 2 Auflage Vieweg amp Sohn Verlag Wiesbaden 2003 ISBN 3 528 13380 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pulverlack Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c European Coatings Directory Special Issue Powder Coatings 2008 C Bangert Increasingly consolidated but fairly divers In European Coatings Journal 12 2008 S 13ff Produktionsstatistik fur Farben und Lacke im Jahr 2008 In Farbe und Lack 06 2009 S 12 Arthur A Tracton Coatings Materials and Surface Coatings CRC Press Boca Raton 2006 ISBN 1 4200 4404 4 a b K Dohnke Die Lack Story 100 Jahre Farbigkeit zwischen Schutz Schonheit und Umwelt Dolling und Galitz Hamburg 2000 ISBN 3 933374 64 2 a b c d A Goldschmidt H Streitberger BASF Handbuch Lackiertechnik Vincentz Verlag Hannover 2002 ISBN 3 87870 324 4 B Muller U Poth Lackformulierung und Lackrezeptur Das Lehrbuch fur Ausbildung und Praxis Vincentz Network 2006 ISBN 3 87870 170 5 a b J Bieleman Lackadditive Wiley amp Sons 1998 ISBN 3 527 28819 8 a b c Artikel Produktion auf www pulverlackforum de J Keller Fehlervermeidung gewusst wie In Journal fur Oberflachentechnik 05 2009 S 16 Webseite der Gutegemeinschaft fur die Stuckbeschichtung von Bauteilen GSB abgefragt am 16 Februar 2022 Webseite von Qualicoat International Schweiz abgefragt am 22 August 2009 Neue Generation UV Pulverlacke In Farbe und Lack 1 2009 S 33 ISO 8130 1 ISO 8130 5 F Tragor Zum Einfluss der Korngrossenverteilung und der Additivierung auf die applikationstechnischen Eigenschaften von Pulverlacken in der Hausgerateindustrie Diplomarbeit Fachhochschule fur Technik Esslingen 2004 DIN 50981 ISO 2813 ISO 1520 ASTM D 2794 ISO 1519 ISO 2409 ISO 2815 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pulverlack amp oldid 234456329