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Benzoin ist das einfachste aromatische Hydroxyketon Es kommt naturlich in einigen Pflanzen vor Benzoin ist eine chirale Substanz die im Handel sowohl in der racemischen als auch in den beiden enantiomerenreinen Formen erhaltlich ist StrukturformelVereinfachte Strukturformel ohne Angabe der StereochemieAllgemeinesName BenzoinAndere Namen 2 Hydroxy 1 2 diphenylethanon IUPAC a Hydroxy a phenylacetophenonSummenformel C14H12O2Kurzbeschreibung weisser bis gelblicher Feststoff mit aromatischem Geruch 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 119 53 9 Racemat 5928 66 5 R Enantiomer 5928 67 6 S Enantiomer EG Nummer 204 331 3ECHA InfoCard 100 003 938PubChem 8400ChemSpider 8093DrugBank DB14020Wikidata Q426819EigenschaftenMolare Masse 212 25 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 31 g cm 3 1 Schmelzpunkt 132 134 C Racemate 1 135 137 C R und S Enantiomer 2 3 Siedepunkt 344 C 1 Dampfdruck 1 3 hPa 136 C 4 Loslichkeit sehr schlecht in Wasser 0 3 g l 1 bei 25 C 1 loslich in Aceton und warmem Ethanol 5 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 1 Toxikologische Daten 10000 mg kg 1 LD50 Ratte oral 1 8870 mg kg 1 LD50 Kaninchen transdermal 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herstellung 3 Eigenschaften 4 Verwendung 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas mit Benzin verwandte Wort Benzoin existierte bereits im 16 Jahrhundert 6 und bezeichnete wie Benzoe im 17 Jahrhundert wahrscheinlich das Harz indonesischer Storaxbaume 7 Benzoin wurde erstmals im Jahre 1832 von Justus von Liebig und Friedrich Wohler bei ihren Untersuchungen von Bittermandelol synthetisiert das als Hauptbestandteil Benzaldehyd neben Spuren von Blausaure enthalt 8 Die katalytische Synthese in Form der Benzoin Addition wurde von Nikolai Zinin in seiner Zeit mit Liebig verbessert 9 10 Herstellung BearbeitenBenzoin lasst sich aus Benzaldehyd durch Cyanid katalysierte Addition Benzoin Addition herstellen 11 Die Reinigung kann durch Sublimation erfolgen nbsp Diese Reaktion gelingt fur viele aromatische Aldehyde und Glyoxale Die entstehenden a Hydroxycarbonylverbindungen werden als Benzoine bezeichnet Eigenschaften BearbeitenBenzoin ist ein in reiner Form weisser sonst weisser bis gelblicher Feststoff mit aromatischem Geruch Sein Drehwert betragt R 115 c 1 5 in Aceton bzw S 115 c 1 5 in Aceton Der Flammpunkt liegt bei 181 C 1 Benzoin wirkt als a Hydroxyketon reduzierend Bei der Dehydrierung entsteht Benzil Verwendung BearbeitenBenzoin findet im Pulverlackbereich als Entgasungs und Verlaufsmittel Anwendung 12 und wird als Ausgangsstoff zur Synthese von Benzil eingesetzt In der EU ist Benzoin als Racemat durch die Verordnung EG Nr 1334 2008 Aromenverordnung mit der FL Nummer 07 028 als Aromastoff fur Lebensmittel zugelassen 13 Benzoin eignet sich auch fur einen Demonstrationsversuch Dazu werden geringe Mengen von Benzoin zusammen mit Benzil bei Raumtemperatur in einem geschlossenen Gefass in Ethanol aufgelost und dann Natriumhydroxid zugesetzt Wird das Gefass geschuttelt so nimmt die Losung sofort eine klare gelbe Farbe an die in Ruhe nach einigen Sekunden wieder nach purpurrot umschlagt Grund fur die beliebig oft wiederholbare Reaktion ist die Bildung eines Radikal Anions das beim Schutteln mit dem Sauerstoff reagiert 14 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Eintrag zu Benzoin in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 20 Dezember 2019 JavaScript erforderlich Datenblatt R Benzoin bei Sigma Aldrich abgerufen am 12 Juni 2010 PDF Datenblatt S Benzoin bei Sigma Aldrich abgerufen am 12 Juni 2010 PDF Datenblatt Benzoin bei Merck abgerufen am 11 Januar 2020 Eintrag zu Benzoin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 21 April 2014 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 136 Benzoin Benzuin und 135 Asa dulcis Benzoe Thomas Gleinser Anna von Diesbachs Berner Arzneibuchlein in der Erlacher Fassung Daniel von Werdts 1658 Teil II Glossar Medizinische Dissertation Wurzburg jetzt bei Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1989 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 46 S 53 Wohler Liebig Untersuchungen uber das Radikal der Benzoesaure In Annalen der Pharmacie Band 3 Nr 3 1832 S 249 282 doi 10 1002 jlac 18320030302 N Zinin Beitrage zur Kenntniss einiger Verbindungen aus der Benzoylreihe In Annalen der Pharmacie Band 31 Nr 3 1839 S 329 332 doi 10 1002 jlac 18390310312 N Zinin Ueber einige Zersetzungsprodukte des Bittermandelols In Annalen der Pharmacie Band 34 Nr 2 1840 S 186 192 doi 10 1002 jlac 18400340205 R Adams C S Marvel Benzoin In Organic Syntheses 1 1921 S 33 doi 10 15227 orgsyn 001 0033 Coll Vol 1 1941 S 94 PDF Bodo Muller Ulrich Poth Lackformulierung und Lackrezeptur Das Lehrbuch fur Ausbildung und Praxis 4 Auflage Vincentz Hannover 2007 ISBN 978 3 86630 617 2 S 286 297 299 302 Verordnung EG Nr 1334 2008 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 16 Dezember 2008 uber Aromen und bestimmte Lebensmittelzutaten mit Aromaeigenschaften zur Verwendung in und auf Lebensmitteln sowie zur Anderung der Verordnung EWG Nr 1601 91 des Rates der Verordnungen EG Nr 2232 96 und EG Nr 110 2008 und der Richtlinie 2000 13 EG abgerufen am 3 Januar 2021 Anhang I Teil A Tabelle 1 In EUR Lex Reaktion von Benzil mit Benzoin Normdaten Sachbegriff GND 4336655 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benzoin amp oldid 238938830