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Das Pulverbeschichten oder die Pulverlackierung ist ein Beschichtungsverfahren bei dem ein elektrisch leitfahiger Werkstoff mit Pulverlack beschichtet wird Eine typische Beschichtungsanlage besteht aus Oberflachenvorbehandlung Reinigung und oder Aufbringen einer Konversionsschicht Zwischentrocknung elektrostatischer Beschichtungszone und Trockner Die Werkstucke werden dabei durch ein Fordersystem transportiert Schematische Darstellung des Ablaufs in einer PulverbeschichtungsanlageWeltweit wurden im Jahr 2006 etwa 1 100 000 Tonnen Pulverlack zur Beschichtung eingesetzt Je ein Drittel entfallt auf Europa und Asien das verbleibende Drittel verteilt sich zur Halfte auf Nordamerika und den Rest der Welt In Europa betragt der Anteil von Pulverlacken am gesamten Lackmarkt etwa 10 1 Feuerverzinkte und anschliessend pulverbeschichtete StahlbauteilePulverbeschichtetes freitragendes SchiebetorUbliche Untergrunde fur die Pulverlackierung sind Stahl verzinkter Stahl und Aluminium Das Hauptanwendungsgebiet ist die allgemeine Metallbeschichtung mit 35 Anteil gefolgt von Haushaltsgeraten sogenannte Weisse Ware 21 Fassadenbeschichtungen 20 Mobellackierung 13 und Automobillackierung 8 Heutzutage werden Automobile wie der Smart oder auch temperaturempfindliche Substrate wie MDF Platten pulverbeschichtet 1 Die erzeugten Pulverlackschichten haben typischerweise Schichtdicken zwischen 60 und 120 mm Abhangig von Anwendung und Oberflachenauspragung kann die Schichtdicke jedoch auch ober oder unterhalb dieses Bereichs liegen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Vorbehandlung 4 Applikation 4 1 Aufbereitung und Forderung des Pulvers 4 1 1 Aufbereitung 4 1 2 Forderung 4 2 Aufladung 4 2 1 Aufladungsarten 4 2 2 Schichtbildung 4 3 Dusen 4 4 Anordnung der Spruhpistolen 4 5 Pulverspruhkabinen 4 6 Ruckgewinnung 4 6 1 Ruckgewinnungstechniken 4 6 2 Einfluss der Partikelgrosse 4 6 3 Besonderheiten bei der Verarbeitung von Effektpulverlacken 4 7 Sicherheitsaspekte 4 8 Alternative Applikationstechniken 5 Vernetzung 5 1 Einbrennbedingungen 5 2 Trockner 6 Fordertechnik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp DIN 55633 1Bereich KorrosionsschutzTitel Beschichtungsstoffe Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Pulver Beschichtungssysteme Bewertung der Pulver Beschichtungssysteme und Ausfuhrung der BeschichtungErstveroffentlichung Marz 2021Klassifikation 77 060 87 040 91 080 13Ersatz fur DIN 55633 nbsp PulverbeschichtungDie zur Pulverbeschichtung verwendeten Pulverlacke bestehen im Allgemeinen aus trockenen kornigen Partikeln die zwischen 1 und 100 µm gross sind Chemisch basieren diese meist auf Epoxid oder Polyesterharzen fur bestimmte Anwendungsfalle auch auf Basis von Polyamid Nylon Polyurethan PVC oder Acryl Daneben sind Hybridsysteme verbreitet die sowohl Epoxid als auch Polyesterharze als Bindemittel enthalten Wie sich ein Pulverlack bei der Beschichtung verhalt wird hauptsachlich durch seine mechanischen Eigenschaften wie der Partikelgrosse und der Rieselfahigkeit bestimmt In geringerem Masse spielt auch die chemische Zusammensetzung des verwendeten Pulverlackes eine Rolle Je nach Zusammensetzung neigen die Pulverlackpartikel zum Ansintern in der Beschichtungsanlage Sie sind temperaturempfindlich und beginnen aufzuschmelzen und zu verkleben wenn die Temperatur 50 C ubersteigt 2 3 Zur Pulverbeschichtung existieren mehrere Normen DIN 55633 bezieht sich auf den Korrosionsschutz und die Bewertung von beschichteten Stahlbauten eines der Hauptanwendungsgebiete der Pulverbeschichtung 4 Fur dunnwandige tragende Bauteile in der Regel mit Materialdicken 3 mm legt Teil 1 der DIN 55634 Beschichtungsstoffe und Uberzuge Korrosionsschutz von tragenden dunnwandigen Bauteilen aus Stahl auch fur Pulverbeschichtungen die Anforderungen und Prufverfahren fest 5 EN 15773 bezieht sich auf die Pulverbeschichtung von feuerverzinkten und sherardisierten Gegenstanden aus Stahl 6 EN 16985 definiert Sicherheitsanforderungen an Spritzkabinen 7 Weiterhin ublich ist auch die Zertifizierung durch Gutegemeinschaften die sowohl fur die beschichtenden Unternehmen als auch fur Pulverlacke durchgefuhrt werden kann Beschichtende Unternehmen mussen dabei Anforderungen hinsichtlich Fertigungseinrichtung Laborausstattung Eigenuberwachung und Qualitat der erzielten Oberflachenvorbehandlung und der fertigen Beschichtung erfullen Hersteller von Beschichtungspulvern mussen nachweisen dass die von ihnen hergestellten Pulver die entsprechenden Anforderungen erfullen etwa die Erhaltung der Farbe und des Glanzes des lackierten Objektes bei Auslagerung im Freien uber mehrere Jahre 8 9 Geschichte BearbeitenNach der Entwicklung geeigneter Beschichtungsgerate wurden in den spaten 1960er Jahren erste Beschichtungskabinen gebaut Zunachst handelte es sich dabei haufig um Umbauten klassischer Lackieranlagen die ursprunglich fur die Beschichtung mit Flussiglack konzipiert waren 10 In den fruhen 1970er Jahren wurden die heute gebrauchlichen Pistolentypen entwickelt Die Entwicklung der Korona Pistole ermoglichte die Zufuhrung von Hochspannung innerhalb der Lackierpistole was ein bis dahin ubliches zusatzliches Hochspannungskabel uberflussig machte Diese Technologie ist heute die am meisten verbreitete 1972 wurde die Tribopistole entwickelt die sich jedoch erst in den spaten 1990er Jahren durchsetzen konnte Erst zu diesem Zeitpunkt wurden Pulverlacke entwickelt mit denen die dort verwendete Aufladung durch Reibung in vollem Umfang genutzt werden konnte 10 1976 wurden Beschichtungskabinen mit Bandfilter vorgestellt die Farbwechselzeiten von unter 20 Minuten ermoglichten 1978 wurden Beschichtungskabinen mit abgerundeten Ecken vorgestellt die leichter zu reinigen waren Kabinen aus Kunststoff die die Reinigung durch erschwerte Anhaftung von Pulverpartikeln weiter vereinfachte wurde 1986 vorgestellt 10 Die Flachstrahlduse die heute bei 80 der Pulverbeschichtungsanlagen im Einsatz ist wurde 1985 erfunden und loste in der Folge die bis dahin ubliche Pralltellerduse ab Die sogenannten plattenlosen Dusen bei denen die Pulverwolke durch Luftdusen erzeugt wird wurden kurz danach vorgestellt Sie konnten sich jedoch nicht in der Industrie durchsetzen Ebenfalls von geringerer Bedeutung ist die Entwicklung der sogenannten Pulverglocke einem Rotationszerstauber fur Pulverlacke 10 Ab 1990 werden Pulverlackfordergerate angeboten welche die Forderung direkt aus Gebinden ermoglichen Diese Technologie befindet sich heute in breitem Einsatz 10 Vorbehandlung Bearbeiten Hauptartikel Oberflachenvorbehandlung Unter dem Begriff Oberflachenvorbehandlung oder Vorbehandlung werden die Schritte zusammengefasst die vor der Beschichtung mit Pulverlack durchgefuhrt werden Diese umfasst neben der Entfernung von Oberflachenruckstanden Lacke Fette das Anbringen geeigneter Halterungen die Reinigung und das Aufbringen von mehreren Konversionsschichten Diese dienen dazu eine bessere Abstimmung zwischen Untergrund und Lack zu erzielen Zur Reinigung dienen bei Zimmertemperatur verdampfende Reinigungsmittel auf Ethanol oder Acetonbasis die auf der Oberflache keine Ruckstande zurucklassen Bei manchen Ausgangsmaterialien muss eventuell eine Vorbehandlung zum Korrosionsschutz folgen 11 Eine unzureichend durchgefuhrte Oberflachenvorbereitung kann zu Haftungsminderung bis hin zur spontanen Ablosung oder zu Kratern im Lackfilm fuhren Durch die mechanische Vorbehandlung werden grobe Verunreinigungen wie Rost oder Zunder entfernt Bei der Pulverbeschichtung haufig angewendete Verfahren sind Schleifen Bursten und Strahlen Die Entfettung erfolgt meist mit Losemitteln oder wassrigen Reinigern Bei der Reinigung mit wassrigen Reinigern ist die Reinigung der Oberflache haufig mit der Phosphatierung verbunden Verfahrenstechnisch erfolgt die Reinigung meist durch Spritzen oder Tauchen 12 Es schliesst sich das Aufbringen einer Konversionsschicht an Die Entfettung reicht zwar fur eine reine Oberflache meist aus Konversionsschichten vergrossern durch ihre Rauheit zusatzlich die aktive Oberflache So verbessert sich die Lackanbindung Zu den Verfahren im Bereich des Pulverbeschichtens gehoren die Phosphatierung auf Stahl das Anbeizen auf verzinktem Stahl die Chromatierung sowie die Anodisierung bzw Eloxierung auf Aluminium Aufgrund der zunehmenden gesetzlichen Einschrankungen fur chromhaltige Schichten werden chromfreie Vorbehandlungsmethoden bedeutender Vor der Applikation des Pulverlacks muss die Oberflache des Werkstucks absolut trocken sein Der dazu verwendete Haftwassertrockner gleicht dem spateren Pulverlacktrockner ist jedoch meist einfacher ausgefuhrt Je nach Qualitatsanforderung kann das Abblasen mit Druckluft ausreichen Applikation Bearbeiten nbsp Fliessbild einer Pulverlackierkabine mit AufbereitungDer Begriff Applikation bezeichnet den Auftrag des Pulverlacks und die unmittelbar damit verbundenen Prozessschritte Er beschreibt also den eigentlichen Beschichtungsvorgang Aufbereitung und Forderung des Pulvers Bearbeiten Aufbereitung Bearbeiten Damit das zu beschichtende Pulver aufgetragen werden kann muss es zunachst zur Lackierpistole transportiert werden Typischerweise wird das Pulver vom Frischpulvergebinde in einen Behalter gefordert Dort wird es falls mit Ruckgewinnung gearbeitet wird mit aufbereitetem Ruckgewinnungspulver gemischt und gelangt von dort zur Pistole Das nicht auf das Werkstuck ubertragene Pulver wird zur Aufbereitung transportiert und von dort wieder in den Kreislauf zuruckgebracht Wichtig ist dass die Forderung schonend ist so dass die Eigenschaften des Pulvers nicht wesentlich beeinflusst werden 3 Die Pulverlackpartikel werden bei den meisten Forderverfahren zunachst fluidisiert so dass der Pulverlack gefordert werden kann Teilweise werden zusatzlich Ruhrwerke oder vibrierende Elemente eingesetzt Wird das Pulver direkt aus dem Originalgebinde gefordert so findet nur eine lokale Fluidisierung statt Wird eine Ruckgewinnung verwendet so muss das erneut dem Kreislauf zugefuhrte Pulver zunachst von Fasern Grobpartikeln und Schmutz gereinigt werden Hierzu kommen verschiedene Siebtypen zum Einsatz etwa Ruttel Rotations Taumel oder Ultraschallsiebe Das Ruckgewinnungspulver wird dem Frischpulver in einem festzulegenden Verhaltnis zugesetzt 3 Forderung Bearbeiten nbsp Pulverinjektor aufgesetzt auf einer Ansauglanze zum Ansaugen aus einem Kartongebinde nbsp Pulverinjektor Venturi Prinzip Bei der Forderung des Pulvers wird zwischen Prazisionsforderung 50 bis 500 g min und Massenforderung meist mehr als 5 kg min unterschieden Die Prazisionsforderung dient der Zufuhr des Pulverlacks zur Lackierpistole Um Fehler und Unregelmassigkeiten in der Beschichtung zu vermeiden erfordert dies eine moglichst gleichmassige genaue und pulsationsfreie Dosierung Haufig zur Prazisionsforderung eingesetzte Gerate sind Prazisions und Stabinjektoren Prazisionsinjektoren fordern eine definierte Pulvermenge vom Behalter zur Pistole und sorgen dort durch Beimischung von Dosierluft zur Konstanthaltung der gesamten Pulver Luftmenge Bei Stabinjektoren wie auch beim Prazisioninjektor ist Fluidisierung notwendig da die Ansaugung am Boden des Behalters erfolgt und es ohne Zugabe von einer Fluidluft keine konstante Forderung erzeugt Optimalerweise wird Pulverlack mit einer Fluidisierung und teilweise durch zusatzliche Vibration am Behalter oder Kartongebinde transportfahiger gemacht 3 Die Massenforderung dient dem Transport des Pulverlacks zwischen zwei Behaltern was eine gleichzeitig wirtschaftliche und fur den Pulverlack schonende Forderung erfordert Bei der Massenforderung gebrauchliche Methoden sind die Schubforderung auch Pfropfenforderung und die Saugforderung Die Saugforderung arbeitet mit einem durch viel Luft erzeugten Unterdruck der das Pulver mitreisst Die notwendige Trennung von Luft und Pulver wird uber Mini oder Multizyklone oder Filterabscheider vorgenommen Bei der Schubforderung wird eine Druckkammer mit zwei Ventilen so geschaltet dass das Pulver durch im Wechsel eingebrachte Luft vorwarts geschoben wird Eine Trennung von Luft und Pulver ist nicht notig 3 Eine Methode die sowohl fur die Prazisions als auch fur die Massenforderung eingesetzt werden kann ist die sogenannte Digitale Dichtstromforderung DDF die nach dem Prinzip einer Gegendruckforderung arbeitet Gegendruckforderung bedeutet das abwechselnde Ansaugen von Vakuum und Pulverlack in zwei Kammern Bei diesem Verfahren ist keine Fluidisierung notwendig Gleichzeitig ist wenig Forderluft fur eine genaue Dosierung notwendig Aufladung Bearbeiten nbsp Pulverspruhpistolen fur die Handbeschichtung oben Tribo unten Corona nbsp Automatikspruhpistole nbsp Automatikspruhpistole mit einem IonenableitringModerne Pulverlacke werden elektrostatisch appliziert Bei der elektrostatischen Pulverbeschichtung wird zunachst eine elektrisch geladene Pulverwolke erzeugt Die gleichnamig geladenen Partikel werden zur Werkstuckoberflache transportiert Dort schlagen sie sich nieder haften dort elektrostatisch und bilden die Pulverlackschicht Moglich ist eine Aufladung durch Hochspannung Corona Aufladung oder Ionisation oder Reibung triboelektrische kurz Tribo oder elektrokinetische Aufladung Aufladungsarten Bearbeiten Bei der triboelektrischen Aufladung erfolgt die Aufladung durch Beruhrung von Pulverpartikeln und Wandung der Lackierpistole wodurch Elektronen aus dem Beschichtungsstoff gelost werden Damit die Beruhrungsflache moglichst gross wird ist der Kanal meist ringspalt oder spiralartig ausgebildet und innen mit Teflon beschichtet Die Trennung der Pulverlackteilchen von der Lackierpistole erfolgt schneller als sich die Ladung wieder verteilen kann Dadurch bleiben die Pulverpartikel geladen Zuletzt wird das Pulver an der Duse zerstaubt 13 Bei der Ionisationsaufladung werden die Pulverlackpartikel an einer Elektrode vorbeigefuhrt an der eine Spannung von 30 bis 100 kV anliegt Diese Hochspannung ionisiert die Pulverlackpartikel umgebende Luft Die Elektrodenspitze weist eine blau weisse Lichterscheinung die namensgebende Corona auf Beim Passieren des elektrischen Feldes zwischen Elektrode und geerdetem Werkstuck durch die Lackpartikel werden Luftionen an die Partikeloberflache angelagert Es treffen jedoch nur etwa 1 bis 3 der Luftionen auf Pulverteilchen also ein sehr geringer Teil Der Rest wird als Raumladung bezeichnet Bei der sogenannten ionenarmen Corona Aufladung befindet sich eine zusatzliche ringformige Elektrode ein Stuck hinter der Spitze mit der Duse der Lackierpistole Luftionen sind als Gasmolekule z B Stickstoff N2 wesentlich leichter als Beschichtungspartikel oder genauer ausgedruckt pro Masse starker geladen Daher werden sie vom gegenpoligen Entladungsring erfolgreich angezogen umgelenkt und entladen wahrend die Feststoffpartikel zum Werkstuck streben Uber eine elektrische Leitung wird das elektrische Potential des Rings eingestellt und fliesst der Entladestrom ab 13 Die wesentlichen Vorteile der Tribo Beschichtung sind die gute Applizierbarkeit mehrerer Schichten und tendenziell bessere Schichtdickenverteilung Da Faradaysche Kafige hier fast keine Bedeutung haben wird eine bessere Eindringtiefe erreicht Weiterhin zeigen sich eine bessere Automatisierbarkeit und haufig geringere Anschaffungskosten Zudem kann die Pistole bei der Handbeschichtung beliebig nahe an die Oberflache herangefuhrt werden Da hier keine ungebundenen Ionen vorliegen sieht die Oberflache oft entspannter aus Effektlacke konnen dagegen nur selten mit der Tribo Technik appliziert werden da das gewunschte Effektbild nicht erreicht wird 14 15 Die Vorteile der Corona Applikation liegen im geringeren Verschleiss der Lackierpistole dem niedrigeren Luftverbrauch und der universellen Eignung viele Pulverlacke darunter die meisten Effektpulverlacke sind fur die Triboaufladung ungeeignet Zudem ist durch den hoheren Pulverdurchsatz oftmals die notige Anzahl an Pistolen geringer Der Umgriff ein Mass fur die Bildung einer Schicht auf der Ruckseite des Werkstucks ist ebenfalls bei der Corona Applikation meist besser Bei der klassischen Corona Aufladung gelangen freie Luftionen zum Objekt Aufgrund der Abstossung gleichnamiger Ladungen wird der Aufbau einer gleichmassigen Schicht gestort was sich als sogenannte Orangenhaut eine sehr buckelig gewellte Lackoberflache 16 zeigt Durch die Verwendung der ionenarmen Aufladung kann dieser Effekt begrenzt werden 14 15 Schichtbildung Bearbeiten Durch die gleichnamige Aufladung der Pulverlackpartikel beziehungsweise der an ihnen anhaftenden Luftionen stossen sich diese ab und bilden eine gleichmassige Pulverlackwolke aus Diese folgt den Feldlinien des elektrischen Feldes Somit gelangen Pulverlackpartikel auf die Ruckseite des Werkstucks wodurch dort ebenfalls eine Beschichtung stattfindet Hohlraume und hinterzogene Kanten werden dagegen gemass dem Prinzip des Faradayschen Kafigs nicht oder nur schwach beschichtet Sehr kleine Partikel werden in die Abluft hineingezogen und der Ruckgewinnung zugefuhrt wodurch das Ruckgewinnungspulver feiner als das Frischpulver wird Sehr grobe Partikel fallen durch die Schwerkraft nach unten und stehen somit nicht fur die Beschichtung zur Verfugung Jedes auf das Werkstuck auftreffende ionisierte Teilchen erzeugt im Moment des Aufpralls auf das Werkstuck eine Gegenladung Durch die Anziehung zwischen beiden Ladungen haften die Partikel am Werkstuck Durch die gleichnamigen Ladungen ist die Schichtbildung sehr gleichmassig Um das Herunterfallen des Pulvers zu verhindern ist es notig dass die elektrische Anziehung Coulombsche Kraft zwischen Partikelladung und Gegenladung grosser ist als die Schwerkraft Dies erfordert einen hohen elektrischen Widerstand des Beschichtungspulvers da die Entladung sonst zu schnell erfolgt Die Beschichtung ist bis zu einigen Stunden haftfahig ehe das Pulver durch allmahlichen Ladungsausgleich abfallt 13 Die Schichtbildung selbst verlauft zunachst linear Bei weiter wachsender Schichtdicke nimmt die Feldstarke innerhalb der Pulverschicht zu so dass ab einer gewissen Schichtdicke die Durchschlagfestigkeit der Luft uberschritten wird Es kommt zum Spannungsdurchschlag und damit zu einem Gegenstrom geladener Luftionen In der Sattigungsphase werden nachfolgende Teilchen durch den Gegenstrom so weit entladen dass sie nicht mehr haften konnen oder durch die Schwerkraft aus dem Feld fallen An diesem Punkt erfolgt kein Pulverauftrag mehr stattdessen zeigen sich durch den Gegenstrom sogenannte Ruckspruhkrater eine Beschichtungsstorung Aufgrund dieser Selbstbegrenzung der Schichtdicke wird ublicherweise bei einer deutlich niedrigeren Schichtdicke als der maximal erreichbaren Schichtdicke gearbeitet Diese liegt bei handelsublichen Pulverlacken bei etwa 150 µm Da die Pulverpartikel den Feldlinien folgen und deren Dichte an den Kanten hoher ist ist die Schichtdicke an den Kanten meist hoher Dieser sogenannte Bilderrahmeneffekt ist ein Vorteil beim Korrosionsschutz aber ein Nachteil bezuglich der Passgenauigkeit der beschichteten Werkstucke Dusen Bearbeiten nbsp Pralltellerduse nbsp FlachstrahlduseDie Duse an der Lackierpistole dient der Zerstaubung des Pulverlacks und somit der Ausbildung einer homogenen Pulverlackwolke Zum Einsatz kommen je nach Aufladungsvariante Pralltellerdusen Flachstrahldusen Fingerdusen oder Rotationsglocken Die alteste Technik ist der Prallteller der seltener auch als Prallplatte bezeichnet wird Der stark gebundelte Pulverstrahl trifft auf die Platte und wird dort auseinandergerissen Dies erzeugt eine langsame nur bedingt steuerbare Pulverwolke mit geringem Eindringvermogen Der Prallteller wird daher meist fur flache grossflachige Teile verwendet Flachstrahlduse bezeichnet ein Mundstuck mit Schlitz Die austretende Wolke hat einen ellipsenformigen Querschnitt der gut auszurichten ist Diese Dusenart wird haufig fur komplexe Teile mit Vertiefungen verwendet Die Fingerduse wird fur Werkstucke mit komplizierter Geometrie und geringer Tiefe verwendet Bei der Verwendung dieser Dusenart konnen kurze Kabinen und somit eine leichtere Reinigung realisiert werden 13 Bei der Rotationszerstaubung also der Applikation uber Glocken die bei der Flussiglackierung zu den Standardverfahren gehort erfolgt die Aufladung des Pulvers uber die Ladekante des rotierenden Glockentellers So wird ein sehr gleichmassiger Schichtauftrag bei gleichzeitig hohem Auftragswirkungsgrad erzielt Der Durchsatz ist mit 600 bis 700 g min gegenuber bis zu 400 g min bei der Pralltellerduse sehr hoch 13 Anordnung der Spruhpistolen Bearbeiten Die richtige Anordnung der Spruhpistolen dient der Erzielung einer gleichmassigen Schichtdicke Welche Anordnung die passende ist hangt dabei wesentlich von der Werkstuckgeometrie und der verwendeten Duse ab Variabel ist zunachst der Einsatz von starr angebrachten Pistolen oder Hubgeraten Hubgerate haben die Aufgabe die Pistolen einzeln oder gruppenweise zu bewegen Die Hubgerate bewegen die Pistolen ublicherweise vertikal es sind jedoch mehrachsige Ausfuhrungen moglich Es sind vertikale horizontale diagonale oder rautenformige Anordnungen der Pistolen ublich 17 Die Mindestanzahl an Steuergeraten ergibt sich aus der Summe an Pistolen und Hubgeraten wenn je eine Steuereinheit Verwendung findet Je hoher der Automatisierungsgrad ist desto mehr zusatzliche Module sind zur Abstimmung notig Dies beginnt mit einfachen Lichtschranken zur Einschaltung der Pistolen und kann bis zu einer Gesamtanlagensteuerung gehen 13 17 Pulverspruhkabinen Bearbeiten Als geschlossene Beschichtungskabine wird eine an allen Seiten geschlossene Kabine bezeichnet die nur Offnungen fur den Ein und Auslauf der Werkstucke besitzt Eine teilweise geschlossene Beschichtungskabine hat zusatzlich seitliche Offnungen fur die Spruhvorrichtung oder Handbeschichtungsanlagen Pulverspruhkabinen werden aus Metall Glas oder Kunststoff gefertigt wobei letzterer Typ aus einem schwer brennbaren Material gefertigt sein muss und besondere Vorschriften bezuglich Erdung einhalten muss Kunststoffkabinen sind pulverabweisend so dass die Verschmutzungsneigung geringer und der Erstauftragswirkungsgrad hoher ist Pulverspruhkabinen konnen zusatzlich mit einem Reinigungsautomat fur die Innenreinigung einem Austrageband oder Abluftkanal am Kabinenboden und einer auslaufseitigen Absaugung ausgestattet sein Weiterhin konnen pulverabstossende Wande und Rakelsysteme zum Einsatz kommen Hinsichtlich der Ruckgewinnung kann in Pulverkabinen eine Filterbandruckgewinnung oder Multizyklonruckgewinnung verwendet werden Spezielle Anforderungen erfordern Rundkabinen leichte Reinigung oder Schnellfarbwechselkabinen Fur hochste Qualitatsanforderungen ist das Umbauen des gesamten Pulverkreislaufes mit einer unter Uberdruck betriebenen Umkabine moglich Um in diesem Fall Staubeintragungen zu verhindern besitzt die Umkabine haufig eine Klimatisierung 17 Ruckgewinnung Bearbeiten Ob eine Ruckgewinnung sinnvoll ist oder nicht hangt im Wesentlichen vom Verhaltnis der Kosten fur einen Farbwechsel im Verhaltnis zu den Kosten fur den andernfalls vergeudeten Anteil des aufgetragenen Pulverlacks ab Bei sehr haufigen Farbwechseln und geringen Stuckzahlen ist eine Ruckgewinnung nicht lukrativ da die Kosten fur die Reinigung hoher sind als die Kosten fur das vergeudete Pulver Anlagen mit diesem Anforderungsprofil verzichten daher haufig auf die Moglichkeit der Ruckgewinnung Bei hohen Stuckzahlen oder der Verwendung sehr weniger Farbtone im Extremfall von nur einem Farbton ist eine Ruckgewinnungseinrichtung sinnvoll In diesen Anlagen werden Pulverabscheidegrade von bis zu 99 erreicht das heisst dass nur 1 des verarbeiteten Pulvers als Abfall anfallt Der Auftragswirkungsgrad ohne Ruckgewinnung also der Anteil Lack der bei einmaliger Beschichtung auf die Werkstuckoberflache gelangt liegt dagegen meist bei nur 30 bis 50 Das ist niedriger als bei einer Flussiglackieranlage Ruckgewinnungstechniken Bearbeiten nbsp Funktionsprinzip eines ZyklonsIm Einfarbbetrieb kommen Filterbandanlagen in Kombination mit Rakel zusatzlichem Nachluftfilter oder Zyklon zum Einsatz Die Variante mit Zyklon erlaubt dabei als einzige einen Farbwechsel pro Tag Reine Filterruckgewinnungssysteme konnen ausschliesslich fur den Einfarbenbetrieb verwendet werden Bei der Verwendung von Multizyklonen mit oder ohne Rakel sind in begrenztem Umfang mehrmals am Tag Farbwechsel moglich Fur haufige Farbwechsel ist der Einsatz eines Monozyklons notig In Schnellfarbwechselkabinen wird dieser mit einem Vibrationssieb einem Auslaufkonus und einer Schubforderung kombiniert Auf diese Weise werden selbst bei haufigen Farbwechseln Pulverabscheidegrade von 95 erreicht 17 Einfluss der Partikelgrosse Bearbeiten Die Partikelgrosse ist bei ruckgewonnenem Pulver ublicherweise kleiner als bei Frischpulver Ublicherweise wird beides daher in einem festen Verhaltnis gemischt und fur die Weiterverwendung aufbereitet Frischpulversysteme zur genauen Steuerung dieses Verhaltnisses sind notig wenn der Pulververbrauch hoch ist und gleichzeitig eine konstante Zumischung von Frischpulver zum Erreichen der geforderten Qualitat notig ist 17 Besonderheiten bei der Verarbeitung von Effektpulverlacken Bearbeiten Besonders anspruchsvoll ist die Ruckgewinnung wenn Effektpigmente in der Pulverlackformulierung verwendet werden Diese werden je nach Herstellungsart nachtraglich zum Pulverlack zugegeben und sind dadurch nicht in die Partikel eingearbeitet Es liegen also mehrere Arten von Partikeln im Material vor die verschiedene Teilchenformen und grossen aufweisen Das kann bei Verwendung einer Ruckgewinnungseinheit zur Verarmung an Effektpigmenten in der gesamten Mischung fuhren Dadurch verandert sich das Aussehen der Lacke wahrend der Beschichtung einer Serie Bei Effektpulverlacken die nach dem Dry Blend Verfahren also einer blossen Mischung von Pulverlack und Effektpigmenten hergestellt wurden wird der Effekt durch eine bessere Aufladung der Effektpigmente verstarkt Diese anwendungstechnische Schwache wird durch das Bonding Verfahren bei dem Pulverlack und Effektpigmentpartikel miteinander mechanisch verbunden werden deutlich verringert 15 Sicherheitsaspekte Bearbeiten Aufgrund der elektrischen Aufladung und der gleichzeitig erzeugten Pulverwolke besteht die Gefahr der Entzundung des Farbstaubs einer Staubexplosion durch die verwendete Hochspannung konnen Stromschlage auftreten Deshalb sind verschiedene Sicherheitsvorkehrungen beim Pulverbeschichten zu treffen Die Pulverkonzentration in der Luft muss entweder kleiner als 50 der unteren Explosionsgrenze sein oder unterhalb von 10 g m liegen Die Kabine muss aus nicht brandunterstutzenden Werkstoffen bestehen bei Kunststoffkabinen mussen sehr energiereiche elektrostatische Entladungen verhindert werden Der Erdableitwiderstand des Werkstuckgehanges muss kleiner als 1 MOhm sein alternativ kann die mogliche Entladeenergie des Werkstucks weniger als 5 MJ betragen Automatische Pulverspruhkabinen mussen eine automatische Brandmeldeanlage besitzen geschlossenen Pulverruckgewinnungsanlagen mussen ein Explosionsschutzsystem besitzen 17 Zum Schutz der Angestellten sollten spannungsfuhrende Anlagenteile in geschlossenen Beschichtungskabinen angeordnet sein sowie die Zugange durch Abschalten und sofortige Erdung bei Betreten gesichert sein Bei Handbeschichtungsanlagen ist zusatzlich die Stromstarke oder die Entladungsenergie begrenzt Eine Flammsperre CO2 Loschanlage vor dem Zyklon ist ebenfalls notig 17 Alternative Applikationstechniken Bearbeiten Hauptartikel Wirbelsinterung Eine alternative Applikationstechnik ist das Wirbelsintern Dies ist die gebrauchliche Applikationstechnik fur die ursprunglichen thermoplastischen Pulverlacke die nicht vernetzen Die Verwendung fur vernetzende Pulverlacke ist ebenfalls moglich Dabei wird ein erhitztes Werkstuck fur kurze Zeit in ein mit Hilfe von Druckluft fluidisiertes Pulver aus Kunststoff getaucht Das Pulver schmilzt durch die hohe Oberflachentemperatur des Werkstucks und bildet dort eine Kunststoffschicht Falls notig folgt die Vernetzung in einem Trockner Das Wirbelsintern wird insbesondere verwendet wenn eine hohe Schichtdicke gewunscht ist Bei Klarlacken fur die Automobillackierung ist die Verwendung von Pulverlack als wassrige Suspension die als Pulverlack Slurry bezeichnet wird bekannt Dabei wird der Pulverlack in Wasser aufgeschlammt und wie ein Flussiglack appliziert Die Trocknung findet bei diesem Verfahren in zwei Schritten statt Zuerst wird das Wasser durch Abdunsten aus dem Film entfernt Im zweiten Schritt wird der Pulverlack wie ublich ausgehartet Hauptartikel Coil Coating Eine relativ neue Technik ist die Beschichtung von Pulverlack im Coil Coating Verfahren einer Art der Beschichtung die bei flussigen Lacken ublich ist Beim Coil Coating findet die Beschichtung des Stahlbandes direkt bei der Herstellung im Walzwerk statt Da die Stahlbander Coils mit sehr hohen Geschwindigkeiten laufen liegt die Hauptschwierigkeit darin den Pulverlack schnell genug zu vernetzen Vernetzung BearbeitenDer Vernetzungsvorgang das sogenannte Einbrennen beginnt mit dem Aufschmelzen des Pulverlacks im Trockner Dabei nimmt die Viskositat des Systems zunachst ab und durchlauft ein Minimum Je weiter der Vernetzungsvorgang fortschreitet desto hoher wird die Viskositat wieder Es hat sich gezeigt dass der beste Verlauf erzielt wird wenn dieses Viskositatsminimum schnell erreicht wird Das Minimum ist in diesem Fall starker ausgepragt und die Oberflache des Lacks wird glatter Bei Uberschreiten der optimalen Einbrennbedingungen des Lacksystems beginnt sich dieses zu zersetzen Bei wirtschaftlicher Betrachtung kommt dem Einbrennvorgang eine entscheidende Bedeutung fur die Energiekosten zu Einsparungen an dieser Stelle sind jedoch gefahrlich da die technischen Eigenschaften des Lacksystems bei unvollstandiger Vernetzung moglicherweise nicht erreicht werden Einbrennbedingungen Bearbeiten Einbrenntemperaturen fur Pulverlacke liegen theoretisch zwischen 110 und 250 C Bei industriell verwendeten Einbrennlacken liegen die Einbrenntemperaturen meist zwischen 140 und 200 C Systeme die bei 140 C vernetzen werden bereits als Niedrigtemperaturpulverlack angeboten Bei entsprechend verlangerter Einbrenndauer konnen Pulverlacke bereits bei unter 120 C vernetzt werden 18 Die Haltezeit betragt 5 bis 30 Minuten Sie gibt den Zeitraum an wahrend dessen der Pulverlack auf der Einbrenntemperatur gehalten wird und hangt im Wesentlichen vom Pulverlackmaterial ab Die Aufheizzeit hangt dagegen im Wesentlichen von der Dicke des Substrates ab Die Summe beider Zeiten ist die Verweilzeit Die genaue Einstellung von Ofentemperatur und Verweilzeit hangt vom Werkstuckdurchsatz und vom Einbrennfenster des Pulverlackes ab Dazu kommen trocknerspezifische Einflusse wie das Aufheizverhalten der Luft Warmeverluste und die Aufheizgeschwindigkeit des Forderers Trockner Bearbeiten nbsp KammertrocknerPulverbeschichtungsanlagen werden uberwiegend mit Durchlauftrocknern ausgerustet die getaktet oder kontinuierlich beschickt werden konnen Im Takt gefahrene Anlagen bieten sich fur grossere Werkstucke und geringe Durchsatze an da zwischen den Werkstucken die Tore geschlossen werden konnen Kontinuierlich beschickte Trockner werden haufig mit sogenannten A Schleusen gegen Warmeverluste ausgerustet bei denen sich Ein und Auslauf tiefer als die eigentliche Trocknungseinheit befinden Dadurch wird der Verlust an aufgeheizter Luft minimiert da diese aufsteigt und den Trockner nicht verlassen kann Kammertrockner konnen chargenweise beschickt werden und sind nicht an Taktzeiten gebunden Der Einsatz erfolgt bei variierenden Einbrennbedingungen die durch verschiedene Materialstarken unterschiedliche Einbrennzeiten oder die Verwendung unterschiedlicher Pulverlacktypen notwendig werden konnen Im Labor und Technikumsbereich sind Kammertrockner daher ublich Die Aufheizzeit kann bei diesem Ofentyp verlangert werden da die Temperatur bei jedem Offnen der Trocknertur absinkt Moderne Typen fangen die aufsteigende Luft auf so dass der Temperaturverlust reduziert werden kann Ublich ist die Aufheizung des Trockners durch Konvektion Das bezeichnet die Energieubertragung durch einen Warmluftstrom der am Werkstuck abkuhlt und diesem so die Warme ubertragt Aufgrund der relativ gleichmassigen Aufheizung werden solche Trockner haufig verwendet wenn unterschiedliche Werkstuckformen gleichzeitig lackiert werden sollen Die Beheizung erfolgt indirekt uber Warmetauscher oder direkt durch die Beimischung von Heizgasen Gasofen Letzteres stellt jedoch zusatzliche Anforderungen an das Lacksystem Gasofenstabilitat sowie an den Reinheitsgrad des Heizgases Grund dafur ist die mogliche Reaktion von Stickoxiden aus dem Heizgas mit Pulverlackbestandteilen die zu einer intensiven Vergilbung fuhren konnen Meist wird der Pulverlack deshalb mit Antioxidantien stabilisiert Die Warmeubertragung durch IR Strahlung kann bei der Beschichtung von dunnwandigen flachigen Objekten angewendet werden Sie erreicht eine schnellere Energieubertragung und ist somit besser zu steuern schneller betriebsbereit und ermoglicht eine deutliche Platzersparnis Bei unterschiedlichen gleichzeitig eingebrannten Objekten oder komplexen Formen wird dagegen eine hohe Temperaturdifferenz an verschiedenen Stellen des Objektes erzeugt was an der ungleichmassigen Strahlungsverteilung Schatten liegt Fordertechnik Bearbeiten nbsp Werkstuckaufhangung am FordererZur Fordertechnik gehort der Werkstuckforderer selbst sowie die Art der Gehange fur die Werkstucke Fur die Wiederverwendbarkeit dieser Einrichtung ist die Entlackung von Forderer und Gehange entscheidend Das Gehange verbindet Werkstuck und Forderer wahrend des gesamten Prozesses und wird daher meist mitbeschichtet Je schlechter die Gehange lackiert werden konnen umso langsamer baut sich die Lackschicht auf dem Gehange auf Dies reduziert die Entlackungskosten da die einzelnen Gehange haufiger verwendet werden konnen bevor eine Entlackung notwendig ist Zusatzliche Kosten entstehen wenn das Gewicht erhohte Aufheizenergie bei der Vernetzung oder die Oberflache erhohter Pulverlackverbrauch des Gehanges zu hoch ist Von besonderer Bedeutung bei der Pulverbeschichtung sind eine gute Erdung und die Verhinderung einer Beschichtung der Aufhangepunkte da die Erdung des Werkstucks uber die Aufhangepunkte stattfindet Insbesondere bei der Tribo Aufladung ist eine gute Justierung entscheidend da sonst Fehlbeschichtungen auftreten Der Forderer transportiert die mit dem Gehange verbundenen Werkstucke durch die Lackierstrasse In Klein und Technikumsanlagen sind Handschiebebahnen ublich Hier werden meist Pulverbeschichtungsanlagen mit Power amp Free Forderern genutzt da durch sie Speicher und Puffer leicht realisiert werden konnen und die Anlage flexibler wird Kreisforderer sind dagegen kaum noch ublich 17 Die Entlackung spielt neben der offensichtlichen Anwendung der Wiederverwendung von Werkstucken auch bei der Reinigung von Gehangen und Fordererteilen eine grosse Rolle Durch die Mitbeschichtung des Gehanges bauen sich im Laufe der Zeit Schichten auf die die Beschichtung weiterer Werkstucke beeintrachtigen Da Pulverlacke ublicherweise eine hohere Schichtdicke als Flussiglacke aufweisen kommt der Entlackung eine besondere Bedeutung zu Zur Anwendung kommende Verfahren sind das Stickstoff Kalte Verfahren auch Cryo Clean Verfahren die thermische oder die chemische Entlackung Literatur BearbeitenJudith Pietschmann Industrielle Pulverbeschichtung Grundlagen Anwendungen Verfahren 3 Auflage Vieweg Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 8348 0463 1 A Goldschmidt H Streitberger BASF Handbuch Lackiertechnik Vincentz Hannover 2003 ISBN 3 87870 324 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pulverbeschichten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b European Coatings Directory Special Issue Powder Coatings 2008 B Muller U Poth Lackformulierung und Lackrezeptur Das Lehrbuch fur Ausbildung 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