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Dieser Artikel gibt einen chronologischen Uberblick uber die Ereignisse in der Geschichte der slowakischen Hauptstadt Bratislava bis 1919 slowakisch Presporok deutsch Pressburg Pressburg ungarisch Pozsony Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 2 1 bis 10 Jahrhundert 3 1000 1241 4 1241 1536 5 1536 1784 6 1784 1900 7 20 Jahrhundert 7 1 Vor dem Zweiten Weltkrieg 7 2 Erste Slowakische Republik und Zweiter Weltkrieg 7 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 8 21 Jahrhundert 9 Ethnische Entwicklung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseUr und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp Eine keltische Munze und deren Nachbildung in Form einer modernen 5 Kronen MunzeDie altesten Primaten Funde im Gebiet des heutigen Bratislava wurden 1957 im Stadtteil Devinska Nova Ves gemacht dabei kamen sieben Skelette des Epi Pliopithecus vindobonensis zum Vorschein Diese sind auf 25 bis 15 Millionen Jahre v Chr datiert worden Jungeren Datums 14 10 Mio v Chr sind die Zahnfunde eines Griphopithecus suessi fruher als Dryopithecus darwini oder Sivapithecus darwini bezeichnet welche im gleichen Gebiet schon im Jahre 1902 entdeckt wurden Aus der Altsteinzeit sind Funde von Faustkeilen und anderen Steinwerkzeugen des Homo heidelbergensis um zirka 450 000 sowie um 300 000 v Chr sowie der Neandertaler bekannt In der Jungsteinzeit wurde dann das Stadtgebiet nachweislich durch Vertreter der Linearbandkeramiker besiedelt Spater ab etwa 400 v Chr bis 50 v Chr siedelten die Kelten Stamm der Boier auf dem Gebiet wobei ab etwa 125 v Chr ein bedeutendes keltisches Oppidum befestigte Stadt mit einer Munzpragestatte belegt ist Als Reste davon haben sich auf dem Burghugel eine Akropolis und ein paar Siedlungsstatten unterhalb von dieser erhalten Somit gab es im heutigen Bratislava zum ersten Mal in seiner Geschichte ein richtiges Stadtgebilde dieser Status konnte aber erst nach zwei weiteren Versuchen des Stadtdaseins im 9 und 11 Jahrhundert wirklich gefestigt werden 1 bis 10 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ruinen der romischen Siedlung Gerulata im Stadtteil RusovceDer durch das Romische Reich errichtete Donaulimes befestigte Grenze des Reiches verlief zirka durch die Mitte der heutigen Stadt Zwischen dem 1 und 5 Jahrhundert entstanden daher auf dem Gebiet zahlreiche romische Siedlungen zum Beispiel Gerulata und germanische Am Ende der Volkerwanderung erreichten um 500 im Zuge von Wanderbewegungen die Stamme der Slawen das Gebiet und siedelten sich hier an Ab zirka 600 besetzten auch die Awaren die westlichen Teile der heutigen Stadt wahrend die ostlichen Teile rein slawisch blieben Infolge des Aufstandes der Slawen gegen die awarische Vorherrschaft in der Gegend von Theben Devin wurde 623 Samo zum Konig der Slawen gewahlt moglicherweise auf der Thebener Burg der das Reich des Samo errichtete Dieses hatte mindestens bis 658 Bestand und schloss das Gebiet des heutigen Bratislava mit ein Nach dieser Phase sind fur das Gebiet bis ins spate 8 Jahrhundert keinerlei Aufzeichnungen verfugbar somit ist der Fortbestand des Reiches von Samo ungewiss Den archaologischen Funden zufolge jedoch hielten sich die Awaren neben den Slawen hier und an anderen Orten bis etwa 800 als sie infolge von internen Konflikten sowie in den Kampfen mit Karl dem Grossen und mit den Slawen dezimiert wurden nbsp Die Burg Theben war ein wichtiges Zentrum des Furstentums NitraVom spaten 8 Jahrhundert an waren die Burgen von Theben und Pressburg wichtige Zentren des Furstentums Nitra und ab 833 bis zu dessen Ende 907 ein fester Bestandteil des Grossmahrischen Reiches Um 805 so berichtet der bayrische Historiker Johannes Aventinus im 16 Jahrhundert wurde die Pressburg unter der Herrschaft des mahrischen Fursten Vratislav auf den Ruinen einer alten romischen Siedlung welche angeblich Pisonium geheissen haben soll wiederhergestellt und Wratislaburgium genannt Die sich ebenfalls im Stadtgebiet befindliche Burg Theben wurde gleichfalls 864 als Dowina in den Fuldaer Annalen erwahnt Wohl um 900 herum wurde die Stadt wahrscheinlich von einem ursprunglich niederpannonischen Fursten Braslav auch Braslav Brazlaw oder einem gleichnamigen Fursten mit demselben Namen der ein Vasall Bayerns war beherrscht Aus seinem Herrschernamen soll sich nach alterer Lehrmeinung der deutsche Name fur die Stadt Bratislava Pressburg Pressburg aus Brezalauspurc entwickelt haben Die Vermutung dass auch der heutige slowakische Name Bratislava von diesem Namen stammt wurde auch vereinzelt geaussert nach neueren Forschungen stammt er jedoch falsch abgeleitet vom Namen des bohmischen Herrschers Bretislav I ab fur mehr Info siehe Bratislava Namen Um 907 wurde dann die Stadt ein Teil Ungarns nachdem dieses in den drei Schlachten bei Pressburg die Zentralmacht des Grossmahrischen Reiches zerstort hatte Die Stadt wurde in Zusammenhang mit der Schlacht in den Salzburger Annalen als Brezalauspurc erwahnt die hier kampfenden Bayern erlitten gegen die Magyaren Ungarn eine vernichtende Niederlage Das Ergebnis der Schlacht war die Besetzung der Awarenmark durch die Magyaren bis 955 Das Ende des Grossmahrischen Reiches wird deshalb auf 907 angesetzt Nach einer hochstens zehnjahrigen Zugehorigkeit zu Bayern Heiliges Romisches Reich wurde Pressburg und dessen Umgebung 1002 von Gisela von Bayern der Tochter Heinrichs des Zankers als Mitgift in die Ehe mit dem ungarischen Konig Stephan I gebracht und blieb seitdem bis 1918 ein Bestandteil des Konigreichs Ungarn 1000 1241 Bearbeiten nbsp Die heutige Burg Bratislava entwickelte sich im Mittelalter zur wichtigen Befestigungsanlage des Konigreichs UngarnZwischen dem Jahr 1000 und dem fruhen 13 Jahrhundert entwickelte sich unterhalb der Burg erneut eine Marktsiedlung die spatere Innenstadt 1151 zum ersten Mal erwahnt und wurde schliesslich im fruhen 13 Jahrhundert sehr bedeutend fur die gesamte Region Im 12 Jahrhundert entstanden in der naheren Umgebung weitere Ansiedlungen und auch die Burg entwickelte sich in dieser Zeit zu einer der starksten Befestigungsanlagen im Konigreich Ungarn da die Stadt wegen ihrer Grenzlage oft mit feindlichen Truppen zu kampfen hatte Auch die ungarischen Konige weilten oft auf der Burg und hielten Reiterturniere oder Gelage ab Dadurch kann auch von einer gewissen Entwicklung des Lebensstandards und Komforts gesprochen werden Vom 12 bis ins 13 Jahrhundert siedelten sich in der Marktsiedlung unterhalb der Burg in mehreren Wellen Magyaren an und verschmolzen in der Folgezeit mit der vorher dominanten slawischen Bevolkerung Bereits um 1000 oder fruher wurde wahrscheinlich durch den spateren Konig Stephan I das Komitat Pressburg begrundet und irgendwann nach 1001 wurden in dessen Auftrag Munzen mit der Aufschrift Preslav v a Civ itas Burg Pressburg gepragt 1030 31 griff der bohmische Furst Bretislav I die Burg an Dieser nahm an einem Feldzug des deutschen Kaisers Konrad II gegen das Konigreich Ungarn teil und verwustete die heutige Westslowakei er wurde jedoch vom ungarischen Konig besiegt und zuruckgedrangt 1042 wurde die Stadt kurzzeitig von den Truppen Kaiser Heinrichs III und Bretislav I besetzt nach der Wiedereroberung der Stadt unternahm Heinrich III 1043 abermals den diesmal erfolglosen Versuch der Eroberung 1052 belagerte er abermals fur zwei Monate die Stadt wiederum erfolglos aber mit betrachtlichen Schaden an der Burg 1053 schlossen Heinrich und der ungarische Konig Andreas I mit Vermittlung von Papst Leo IX einen Frieden Von 1073 bis 1074 setzte der ungarische Konig Salomon die 1052 zerstorte Burg auf der er wahrend seines Kampfes gegen Geza I und Ladislaus I von Ungarn residierte wieder instand 1108 unternahm der deutsche Kaiser Heinrich V zusammen mit dem bohmischen Herzog Svatopluk II einen neuen Versuch zur Einnahme der Stadt der jedoch ebenso wie eine weitere Attacke der Bohmen 1109 scheiterte 1146 strebte Boris Sohn des ungarischen Konigs Stephan II 1 nach der ungarischen Krone bayerische und osterreichische Adelige die ihn gegen Geld unterstutzten unternahmen in der Osterwoche 1146 einen nachtlichen Uberfall auf Pressburg Konig Geza II rachte obgleich sie ihm die Festung letztlich gegen Losegeld ubergaben den Friedensbruch durch einen Einfall in die bayerische Ostmark 2 In den 1160er Jahren residierte der ungarische Konig Stephan III in der Stadt und verbesserte die Befestigungen enorm In Pressburg sammelten sich die Teilnehmer des Dritten Kreuzzuges in das Heilige Land unter der Fuhrung Kaiser Friedrich I genannt Barbarossa 1241 1536 Bearbeiten1241 42 scheiterten die einfallenden Mongolen an der Eroberung der Burg und der Stadt verheerten jedoch die umliegenden Ortschaften Nach dem Ende der Mongoleneinfalle besiedelten zahlreiche deutsche Kolonisten Stadt und Umland Auch die Burg wurde erneut umgebaut und verstarkt Im Jahr 1271 sowie von 1273 bis 1276 wurde die Stadt durch den bohmischen Konig Ottokar II im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Ungarn und Bohmen um die Steiermark eingenommen 1271 wurde deswegen auch der erste Friede von Pressburg geschlossen 1285 nahm der aus dem Konigreich Ungarn stammende Adlige und Palatin Nikolaus von Gussing die Stadt im Zuge einer Revolte gegen den Konig ein Nikolaus brannte 1286 die Burg nieder wurde im selben Jahr aber vom Konig geschlagen Von 1287 bis 1291 wurde die Stadt abermals vom osterreichischen Herzog Albrecht von Habsburg eingenommen dieser wurde schliesslich durch den in Trencin residierenden ungarischen Adligen Matthaus Csak besiegt Im selben Jahr erhielt die Siedlung unterhalb der Burg das erste bekannte Stadtrecht durch den ungarischen Konig Andreas III Fruher verliehene Stadtrechte sind nicht bekannt aber wahrscheinlich da die Siedlung schon um 1250 als Stadt bezeichnet wird Nach dem Tode von Konig Andreas III 1301 fiel die Stadt bis 1322 an Osterreich da Andreas Witwe die Stadt den Habsburgern ubergab 1322 wurde sie dann an das Konigreich Ungarn zuruckgegeben kurz danach jedoch wieder von Osterreich besetzt und erst 1338 endgultig abgegeben Nach 1291 erhielt die Stadt noch viele weitere Rechte vor allem im 15 Jahrhundert durch Kaiser Sigismund einen Luxemburger als Konig von Ungarn 1405 erklarte Sigismund die Stadt zur Koniglichen Freistadt Nicht nur Pressburg erhielt diesen Status zuerkannt sondern alle Stadte im Konigreich denn Sigismund wollte so die Macht des ungarischen Landadels besser kontrollieren 1428 suchten die Hussiten die Stadt heim Sie brannten die Vororte nieder und im darauf folgenden Jahr scheiterten Verhandlungen uber einen Frieden zwischen Sigismund und den Hussiten Diese griffen die Stadt 1432 bis 1434 wiederholt an und zogen erst ab nachdem ihnen in Verhandlungen in Pressburg im Jahr 1435 eine grosszugige Summe angeboten wurde damit sie die heutige Slowakei endgultig verliessen Im selben Jahr wurde auch die Befestigung der Burg abermals verstarkt nachdem Sigismund dies unter dem Eindruck des letzten Hussiteneinfalls befohlen hatte nbsp Plan der Stadt im 15 JahrhundertVon 1439 bis 1445 existierte eine feste Brucke uber die Donau Durch die starken Hochwasser der Donau wurde sie nach nur sechs Jahren zerstort In dieser Zeit 1440 1443 kam es auch zu Kampfen zwischen der Pressburger Burg die Konig Ladislaus III aus der Jagiellonen Dynastie unterstutzte und der eigentlichen Stadt Pressburg am Fusse der Burg die Konigin Elisabeth die Witwe des romisch deutschen Konigs Albrecht II von Habsburg unterstutzte 1442 liess sich dabei Ladislaus auf der Burg nieder und eroberte fur kurze Zeit auch die Stadt Er wurde in der Stadt rasch von den Truppen des osterreichischen Landesherrn und deutschen Kaisers Friedrich III der Elisabeth unterstutzte geschlagen Die Eroberung der Burg gelang Friedrich III bis zum Tod Ladislaus 1444 allerdings nicht Nach diesen schweren Jahren wurde 1467 in Pressburg die erste Universitat auf dem Gebiet der heutigen Slowakei und des damaligen Konigreichs Ungarn gegrundet die Universitas Istropolitana ab dem 16 Jahrhundert dann falschlicherweise als Academia Istropolitana bezeichnet Wahrend der Herrschaft der jagiellonischen Konige Ungarns 1490 1526 war die Stadt oft Schauplatz diplomatischer Verhandlungen 1491 liess sich hier der romisch deutsche Konig Maximilian I der das Konigreich Ungarn unter Ladislaus II vernichtend geschlagen hatte im zweiten Frieden von Pressburg am 7 November 1491 von Ungarn bestatigen dass Ungarn keinen Anspruch mehr auf Niederosterreich erheben wurde und Maximilian die ungarische Konigswurde erhalte wenn Ladislaus ohne legitimen mannlichen Nachfahren sturbe Die immer starker werdende Bedrohung durch das Osmanische Reich das erobernd westwarts drangte erreichte 1529 einen Hohepunkt als seine Truppen Pressburg und Wien einnehmen wollten Zur Verteidigung Pressburgs wurden Tausende Soldaten zusammengezogen Die Turken umgingen daher die in ein grosses Heerlager verwandelte Stadt und griffen Wien vom Suden her an Erste Wiener Turkenbelagerung Sie blieben aber erfolglos und zogen bei Wintereinbruch ab Auf Grund der weiterhin bestehenden Turkengefahr wurden im Januar 1531 Kirchen und Heilanstalten ausserhalb der Stadtmauern demoliert damit die Turken nicht uber die Stadtmauern in die Stadt hineinsehen konnten 1536 1784 Bearbeiten nbsp Pressburg im 16 JahrhundertIn der Zeit von 1536 bis 1784 war die Stadt auf Grund der Besetzung des grossten Teils des heutigen Ungarn durch das Osmanische Reich Hauptstadt des Konigreichs Ungarn Konige waren seit 1526 die habsburgischen Erzherzoge von Osterreich oder deren Sohne Das nicht besetzte Konigreich bestand ungefahr aus dem Gebiet der heutigen Slowakei dem heutigen Burgenland und dem westlichen Teil von Kroatien 1542 bis 1848 war die Stadt mit Unterbrechungen auch Tagungsort des Landtags des Konigreichs Ungarn 1563 bis 1830 wurden elf ungarische Konige und acht Koniginnen Konigsgattinen nicht Herrscherinnen 3 im Martinsdom gekront Erste Kronung war jene von Maximilian letzte jene von Ferdinand V Im 17 Jahrhundert hatte die Stadt mehrere Pestepidemien Hochwasser weitere Kampfe mit den Turken und eine Reihe von anti habsburgischen Aufstanden auf dem Gebiet der heutigen Slowakei zu bewaltigen So wurde 1606 die Umgebung der Stadt von den Truppen Stephan Bocskais eines siebenburgischen Adeligen besetzt 1619 bis 1622 fuhrte Gabor Bethlen neue Aufstande an Seine Truppen konnten Pressburg 1619 erobern Ein kaiserliches Heer unter Karl von Bucquoy nahm Pressburg am 7 Mai 1621 wieder ein 4 Bethlen belagerte noch im selben Jahr die Stadt bis 1622 erfolglos 1626 am Ende dieses Aufstands schlossen Gabor Bethlen und Kaiser Ferdinand II in Pressburg den dritten Frieden von Pressburg Von 1671 bis 1677 war die Stadt Schauplatz eines Sondergerichtes uber Protestanten und Teilnehmer anti habsburgischer Aufstande So fand 1671 hier der Prozess gegen die Teilnehmer der Wesselenyi Verschworung statt 1682 und 1683 war Pressburg erneut von einem Aufstand betroffen diesmal unter Emmerich Thokoly Als einzige nicht kapitulierende Stadt im Gebiet der heutigen Slowakei wurde sie von Thokolys Truppen im Juli 1683 erobert wohl aber nicht die Burg und erst nach dem Ende der im selben Jahr stattfindenden zweiten Turkenbelagerung von Wien im September 1683 durch die kaiserlichen Truppen befreit Der letzte Aufstand der das Land uberzog war der Aufstand von Franz II Rakoczi 1703 bis 1711 auch Kuruzenkrieg genannt Pressburg war davon nur am Rande betroffen 1704 schaffte es Prinz Eugen von Savoyen die Stadt gegen Rakoczis Truppen zu verteidigen diese verheerten aber das Umland der Stadt komplett Trotz all dieser Widrigkeiten gelang es der Stadt sich kulturell weiterzuentwickeln So entstand bereits 1607 ein Evangelisches Lyzeum Evanjelicke lyceum das eine Art protestantisches Gymnasium und spater im 19 Jahrhundert auch eine Art Universitat war Auch das Nationalbewusstsein der Slowaken wuchs und so ist die Stadt seit dem 18 Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der slowakischen National und Kulturbewegung Nationale Wiedergeburt der Slowaken Der Pest fielen 1710 11 3800 Einwohner zum Opfer Danach begannen fur die Stadt die besten Jahre In der Zeit bis 1780 entstanden viele neue barocke Bauten Die Wirtschaft und der Handel bluhten auf die erste Manufaktur produzierte im Jahre 1728 Die ersten Parks und Garten entstanden so zum Beispiel auf dem Gelande des heutigen Hviezdoslav Platzes Hviezdoslavovo namestie Auch der Abriss der Befestigungsanlagen 1775 trug zur weiteren Expansion der Stadt bei 1765 1780 fungierte Herzog Albert von Sachsen Teschen Schwiegersohn von Kaiserin Maria Theresia in ihrem Auftrag als Statthalter von Ungarn in Pressburg Sein Sitz befand sich im heutigen Palais Grassalkovich Im April 1766 feierte man dort mit Musik die Joseph Haydn komponiert hatte und dirigierte die Hochzeit von Erzherzogin Marie Christine und Albert die Trauung hatte zuvor im Schloss Hof jenseits der March stattgefunden In Pressburg begann Albert Kunst zu sammeln die heute in der nach ihm benannten Albertina in Wien gezeigt wird nbsp Pressburg im Jahr 1787Das erste feste Stadttheater offnete 1776 fur die Besucher seine Pforten Kulturelles und offentliches Leben gewannen stark an Dynamik Die erste Zeitschrift des Konigreichs Ungarn Mercurius Veridicus ex Hungaria erschien 1705 in Pressburg Die erste regelmassig erscheinende Zeitung des Konigreichs Ungarn allerdings auf Lateinisch erschien hier 1721 bis 1722 unter dem Titel Nova Posoniensia Die erste deutsche Zeitung im Konigreich Ungarn die Pressburger Zeitung erschien 1764 und existierte bis 1929 Die erste ungarische Zeitung Magyar hirmondo erschien 1780 1783 wurde die erste slowakische Zeitung Presspurske Nowiny veroffentlicht Im selben Jahr erschien in der Stadt auch der erste Roman in slowakischer Sprache Rene mladenca prihody a skusenosti Die Abenteuer und Erfahrungen des Junglings Rene von Jozef Ignac Bajza Wichtige Kunstler der Zeit wie zum Beispiel der sechs Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart der 1762 im Palffypalais ein Konzert gab traten hier auf Aufgrund dieser rasanten Entwicklung und der Tatsache dass Pressburg weiterhin als Hauptstadt fungierte stieg die Zahl der Einwohner stark an 1782 gab es 33 000 von denen 29 223 in der eigentlichen Stadt unterhalb der Burg leben Damit war Pressburg zu dieser Zeit die grosste Stadt des Konigreichs Ungarn da die Zahl der Einwohner sich zwischen 1720 und 1780 um 200 erhoht hatte Ab 1784 wurden unter Kaiser Joseph II Verwaltung und Zentralbehorden des Konigreichs Ungarn wieder nach Buda damals auf Deutsch Ofen genannt heute der rechtsufrige Teil Budapests verlegt Dadurch reduzierte sich die Bedeutung Pressburgs wirtschaftlicher Niedergang und schwindende Einwohnerzahlen waren die Folge Erst ab 1811 konnte dieser Verfall gestoppt werden Nach 1784 blieb die Stadt aber noch jahrzehntelang Kronungstadt der ungarischen Konige und Sitz des Landtags des Konigreichs Ungarn 1784 1900 BearbeitenDie Zeit ab 1784 ist stark von der Nationalen Wiedergeburt der Slowaken und der ihr entgegenstehenden Magyarisierung der Stadt gepragt Das Gesicht der Stadt veranderte sich durch die ab 1850 einsetzende Industrialisierung nbsp Gedenktafel an den vierten Frieden von Pressburg 1805Von 1784 bis 1800 befand sich auf der Burg ein Generalseminar eine von Joseph II eingefuhrte staatliche Schule fur katholische Geistliche Bekanntester Absolvent des Pressburger Generalseminars war Anton Bernolak Dieser veroffentlichte 1787 in Pressburg seine Arbeit Dissertatio philologico critica de litteris Slavorum in der die slowakische Schriftsprache zum ersten Mal erfolgreich kodifiziert wurde Es entstanden auch andere Bildungseinrichtungen in dieser Zeit so wurde 1784 die Konigliche Akademie von Tyrnau slowakisch Trnava dort 1777 als Juristenhochschule gegrundet nach Pressburg verlegt 1801 folgte ein Institut fur tschechisch slowakische Sprache und Literatur und am schon erwahnten Evangelischen Lyzeum erhielt dieses 1803 einen eigenen Lehrstuhl Die Unterrichtssprache des Lehrstuhls war damals Tschechisch das damals alle Protestanten der Slowakei verwendeten Die Schule war aber fur Slowaken bestimmt daher der Name tschechisch slowakisch Ab 1805 war die Stadt in die Napoleonischen Kriege verwickelt Im selben Jahr wurde in der Stadt der vierte und bekannteste Pressburger Frieden zwischen Osterreich und Frankreich nach Napoleons Sieg in der Schlacht bei Austerlitz geschlossen Nachdem sich aber Osterreich 1809 zusammen mit Grossbritannien wieder gegen Frankreich gestellt hatte wurde Pressburg im Sommer 1809 von Napoleons Truppen belagert und bombardiert Die Burg Theben wurde von den Franzosen gesprengt da sie eine Bedrohung fur das franzosische Heer darstellte Durch Soldaten die auf der Pressburger Burg ihr Lager aufgeschlagen hatten um die Stadt gegen Napoleons Truppen zu schutzen kam es 1811 zum Brand der Burganlage Sie wurde dabei fast vollstandig zerstort und erst in den 1950er Jahren wieder aufgebaut nbsp Pressburg und Umgebung um 1873 Aufnahmeblatt der Landesaufnahme Nach dem endgultigen Ende der Koalitionskriege 1815 begann eine friedliche und kulturschaffende Zeit fur die Stadt und ganz Europa 1820 trat der neunjahrige Franz Liszt im Paulipalais auf und 1829 wurde die Tschechisch Slawische Gesellschaft auch Gesellschaft fur tschechisch slowakische Sprache und Literatur genannt durch Studenten des Evangelischen Lyzeums im Rahmen des Lehrstuhls fur tschechisch slowakische Sprache und Literatur gegrundet Im selben Jahr begann auch Ľudovit Stur Fuhrer der Slowakischen Nationalbewegung mit einem Studium am Evangelischen Lyzeum spater erhielt er an diesem auch eine Professur Am 2 Februar 1843 beschloss Stur in Pressburg zusammen mit anderen massgeblichen Vertretern der Nation die heute noch bestehende auf den mittelslowakischen Dialekten basierende Version der Slowakischen Schriftsprache zu kodifizieren Am Transport und Verkehrswesen lasst sich die langsam einsetzende Industrialisierung erkennen 1830 wurde der regelmassige Personen und Warenschiffsverkehr auf der Donau aufgenommen 1840 erfolgte die Eroffnung der ersten Eisenbahn des damaligen Konigreichs Ungarn von Pressburg ins nahe gelegene St Georgen Svaty Jur die Strecke wurde 1846 bis nach Trnava verlangert siehe Pressburg Tyrnauer Eisenbahn 1848 kam eine Bahnverbindung nach Wien 1850 eine ins heutige Budapest hinzu Wahrend der Revolution von 1848 49 verabschiedete der ungarische Landtag in Pressburg die Marzgesetze durch welche die Leibeigenschaft im Konigreich Ungarn abgeschafft wurde Konig Ferdinand V unterzeichnete die Gesetze im Primatialpalais in der Pressburger Altstadt Bedingt durch die Unruhen im Land wurde die Stadt in den Revolutionsjahren 1848 49 durch verschiedene Armeen besetzt siehe dazu Slowakischer Aufstand Wahrend des Deutschen Krieges 1866 zwischen Preussen und Osterreich fanden bei der Stadt die letzten Kampfe dieses Krieges statt Im spaten 19 Jahrhundert wurde die Stadt rasch modernisiert 1856 entstanden das erste Gaswerk sowie die Strassenbeleuchtung 5 und erstes Kanalisationssystem 1884 hielten das erste elektrische Licht und das Telefon Einzug in die Stadt 1886 wurde das Stadttheater heutiges Slowakisches Nationaltheater eroffnet im selben Jahr gab es erstmals offentliche Wasserversorgung Auch das stadtische Verkehrswesen entwickelte sich 1891 entstand die erste permanente Brucke uber die Donau ab 1895 verkehrte die stadtische Strassenbahn 1902 gab es erstmals offentliche Stromversorgung Vorher schon waren verschiedene Industriebetriebe insbesondere 1873 die heutige Istrochem chemische Fabrik und 1895 die heutige Slovnaft a s Olraffinerie in Pressburg angesiedelt worden Somit war die Stadt Ende des 19 Jahrhunderts und Anfang des 20 Jahrhunderts nach Budapest die am zweitstarksten industrialisierte Stadt des Konigreichs Ungarn 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Stadtplan von 1905Im 20 Jahrhundert erlebte die Stadt mehrere einschneidende Anderungen Die historische Bausubstanz eines Teils der Altstadt blieb erhalten Vor dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten 1914 wurde die ungarische Elisabeth Universitat eroffnet die bis 1919 bestand und Vorgangerin der 1919 eroffneten slowakischen Comenius Universitat Univerzita Komenskeho war Ebenfalls 1914 wurde die Pressburger Bahn eroffnet diese fuhr allerdings nur bis 1918 durchgangig von Pressburg nach Wien spater musste an der Grenze umgestiegen werden Nach Ende des Ersten Weltkriegs war fur die Stadt die Lage vollig unklar Nachdem am 28 Oktober 1918 in Prag die Grundung der Tschechoslowakei erklart worden war versuchten die Behorden der zu 70 von Deutschen und Magyaren bewohnten Stadt der von den Kriegssiegern vorgesehenen Zugehorigkeit zum neuen Staat durch eine Proklamation zur Freien Stadt zu entgehen und benannten sie in Wilsonstadt ungarisch Wilsonvar slowakisch Wilsonov o nach dem amerikanischen Prasidenten Woodrow Wilson um der sich fur das Selbstbestimmungsrecht der Nationalitaten Osterreich Ungarns eingesetzt hatte Am 1 Januar 1919 nahmen jedoch Verbande der Tschechoslowakischen Legionen de facto war es das 33 Scharfschutzenregiment der italienischen Legion unter Leitung des Obersten der italienischen Armee Riccardo Barreca 6 die Stadt gegen den Protest der einheimischen Bevolkerung ein Kurz darauf am 4 Februar 1919 zog die neue tschechoslowakische Regierung aus Sillein sl Zilina kommend in die Stadt ein Das Ministerium mit Vollmacht fur die Verwaltung der Slowakei sl Mnisterstvo s plnou mocou pre spravu Slovenskao unter Leitung Vavro Srobar wird im Gebaude des ehemaligen k k Korpskommandos am Donauufer untergebracht 6 Am 12 Februar 1919 fand eine Demonstration gegen die Besetzer statt die von tschechischen Einheiten blutig niedergeschlagen wurde 7 Tote 23 Verwundete Der damals noch nicht zur Stadt gehorende Ort Petrzalka dt Engerau wurde da er auf der rechten Donauseite liegt von CSR Truppen erst am 14 August 1919 besetzt Am 6 Marz 1919 benannte die Tschechoslowakei die Stadt die bis dahin slowakisch Presporok geheissen hatte definitiv in Bratislava um nachdem sie seit 22 Februar Bratislav genannt worden war Deutsche und Ungarn verwendeten weiterhin die ihnen gelaufigen Stadtnamen Am 14 Marz 1919 ergeht der Ministerialerlass Nr Z 1236 adm welcher besagt dass der Stadt Pressburg der Name Bratislava amtlich verliehen wurde und dass dieser Name unubersetzbar ist 7 nbsp Der spatere Bratislavaer Bruckenkopf Engerau Ligetfalu und sudostliche Umgebung links oben um 1873 Aufnahmeblatt der Landesaufnahme Gleichzeitig wurde Bratislava Sitz der Behorden fur den slowakischen Teil des neuen Staates und war ab 1928 Hauptstadt des Slowakischen Landes der Tschechoslowakei Viele ungarische Einwohner verliessen die Stadt da sie hier als Beamte oder Lehrer nicht mehr gebraucht wurden und den tschechoslowakischen Staat ablehnten Die koniglich ungarische Elisabeth Universitat wurde nach Pecs Funfkirchen verlegt 8 in ihren Gebauden wurde eine tschechoslowakische Universitat neu gegrundet In Bratislava wurden in der Folgezeit viele neue Amter Behorden und andere administrative und kulturelle Einrichtungen eroffnet 1926 wurde in Bratislava die erste Rundfunksendung der Slowakei ausgestrahlt Erste Slowakische Republik und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Unmittelbar nach dem Munchner Abkommen wurde die Stadt von Oktober 1938 bis Marz 1939 zum Sitz der Regierung der autonomen Slowakei siehe Geschichte der Tschechoslowakei Zerschlagung 1938 39 Die noch existierende Tschechoslowakei war gezwungen am 10 Oktober und im November 1938 die damaligen Vororte Petrzalka und Devin Engerau und Theben dem Deutschen Reich zu uberlassen Ab 14 Marz 1939 war Bratislava Hauptstadt der am gleichen Tag auf Anregung Deutschlands proklamierten ersten slowakischen Republik ein NS Marionettenstaat wahrend das von der NS Propaganda als Rest Tschechei bezeichnete Bohmen und Mahren von der deutschen Wehrmacht besetzt wurde Zur Zeit der Ersten Slowakischen Republik wurden in Bratislava die Comenius Universitat damals Slowakische Universitat genannt und die 1939 hierher umgesiedelte Slowakische Technische Hochschule heute Technische Universitat betrachtlich erweitert und in richtige Universitaten umgewandelt erste naturwissenschaftliche chemische elektrotechnische Fakultat u a in der Slowakei 1940 wurde die erste Handelshochschule heute Wirtschaftsuniversitat und 1942 die Slowakische Akademie der Wissenschaften und Kunste gegrundet Ausserdem nahm man zahlreiche Bauvorhaben in Angriff So wurde 1943 mit dem Bau des heutigen Strassenbahntunnels unter dem Burghugel begonnen der 1948 dem Verkehr ubergeben wurde Ausserdem begann die Errichtung des heutigen Sportareals bei Tehelne pole Die judischen Pressburger waren ahnlichen Verfolgungen ausgesetzt wie uberall im deutschen Machtbereich Die slowakische Regierung arbeitete diesbezuglich bestens mit dem NS Apparat zusammen obwohl sie unter der Leitung eines romisch katholischen Pralaten stand nbsp Zerstorte Apollo Raffinerie nach Luftangriffen der Alliierten September 1944Im Juni 1944 kam die Stadt ins Visier der Alliierten und ihrer Bomberverbande Bei einem Angriff wurden die Olraffinerie und der westliche Teil der Stadt getroffen Obwohl Bratislava in unmittelbarer Nahe zum Grossdeutschen Reich lag wurde die Slowakei als Satellitenstaat Deutschlands erst nach dem Slowakischen Nationalaufstand im August 1944 von der Wehrmacht besetzt Nach der Besetzung der Stadt durch die Rote Armee am 4 April 1945 im Zuge der Bratislava Brunner Operation wurde die Stadt wieder ein Teil der neu errichteten Tschechoslowakei Infolge des Krieges veranderte sich die Bevolkerungszusammensetzung dramatisch Die Deutschen wurden im Marz 1945 durch deutsche Behorden evakuiert die wenigen noch in der Stadt verbliebenen deutschen Einwohner spater aufgrund der Benes Dekrete vertrieben Ein Grossteil der judischen Einwohnerschaft war schon wahrend des Krieges in die Konzentrations und Todeslager des Hitlerreiches deportiert worden oder verliess nun die Stadt Lebten in Bratislava 1940 noch 20 Deutsche so waren es 1961 nur mehr 0 52 ebenso sank der Anteil der Einwohner judischen Glaubens von 1940 mit knapp 9 auf fast Null nach dem Krieg Der Anteil der ungarischen Einwohnerschaft war schon vor dem Krieg ziemlich geschrumpft der Rest wurde im Rahmen der Benes Dekrete vertrieben Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten 1944 wurde Karlova Ves eingemeindet Andere bereits vor 1945 beschlossene Eingemeindungen konnten erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vollzogen werden Am 1 April 1946 erweiterte sich Bratislava um die Orte Devin Dubravka Lamac Prievoz heute in Ruzinov Raca Vajnory und Petrzalka das erste Stadtgebiet auf dem rechten Donauufer 1947 kamen dann auch die erst am 1 Januar 1972 eingemeindeten Orte Jarovce ungarisch Horvatjarfalu Rusovce Oroszvar und Cunovo Dunacsuny auf Grund der Pariser Friedenskonferenz von Ungarn zur Tschechoslowakei damit diese den Bratislavaer Bruckenkopf erweitern konnte In der Folge wurde die wahrend des Zweiten Weltkrieges begonnene starke bauliche und kulturelle Modernisierung der Stadt fortgesetzt Ab 1948 wurden in der Stadt Filme gedreht 1949 entstand die Slowakische Philharmonie 1951 die Slowakische Nationalgalerie 1953 wurde die bereits 1942 1946 aktive Slowakische Akademie der Wissenschaften wieder begrundet die Rekonstruktion der Burg begann 1959 wurde die Bratislavaer Galerie eingerichtet 1956 sendete zum ersten Mal das Slowakische Fernsehen ab den 1970er Jahren auch vom jetzigen d h dem neueren Fernsehturm auf dem Kamzik nbsp Die Neue Brucke und Stadtteil Petrzalka mit seinen Plattenbauten1960 wurde die Slavin ein riesiges Denkmal zu Ehren der im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten errichtet Eine der ersten Gaspipelines aus der UdSSR mit dem Namen Druzba Freundschaft wurde 1962 bis Bratislava fertiggestellt im gleichen Jahr konnte die Rekonstruktion der Burg abgeschlossen werden 1965 fanden zum ersten Mal die Bratislavaer Musikfestspiele statt Eine zweite Donaubrucke heute Novy most wurde 1967 1972 gebaut wobei das judische Viertel unterhalb des Burgbergs mit seiner prachtvollen Synagoge zerstort wurde Um der starken Bevolkerungszunahme Herr zu werden errichtete die Stadtverwaltung zwischen 1960 und 1985 riesige sozialistische Wohnsiedlungen in Plattenbauweise zum Beispiel in Raca Dubravka Lamac Podunajske Biskupice 1961 1975 in Ruzinov 1967 1975 in Karlova Ves 1973 1985 in Petrzalka Allein im Stadtteil Petrzalka wurden uber 100 000 Menschen angesiedelt 1985 wurde dorthin die dritte Donaubrucke Pristavny most eroffnet Ab dem 1 Januar 1968 war die Stadt formal wieder Hauptstadt der Slowakei dieser Status wurde aber erst mit der Unterzeichnung des Foderationsgesetzes am 30 Oktober 1968 auf der Burg Bratislava und der darin festgelegten beiden Teilrepubliken Tschechische sozialistische Republik und Slowakische sozialistische Republik in Kraft gesetzt Somit war Bratislava von 1969 bis 1992 Hauptstadt der Slowakei innerhalb des foderativen tschechoslowakischen Staates Am 21 August 1968 besetzten Truppen des Warschauer Paktes bei der Niederschlagung des Prager Fruhlings auch Bratislava Am 1 Januar 1972 wurden die Orte Devinska Nova Ves Podunajske Biskupice Vrakuna und Zahorska Bystrica auf der linken Donauseite und Jarovce Rusovce und Cunovo auf der rechten Donauseite eingemeindet In den 1980er Jahren stieg Bratislava bedingt durch die vielen Investitionen in Infrastruktur und Industrie und die zentrale Rolle fur die Slowakei zur zweitreichsten Stadt des politischen Osteuropas nach Prag gemessen am Prokopfeinkommen siehe auch Wirtschaft der Slowakei auf In den spaten 1980er Jahren zeigten sich Vorboten fur das Ende des sozialistischen Regimes Am 25 Marz 1988 loste die Polizei eine friedliche Demonstration von Katholiken gegen die Kommunisten gewaltsam auf 1989 uberschlugen sich im Herbst dann die Ereignisse die spater Samtene Revolution genannt wurden Am 15 November 1989 hielt Alexander Dubcek seine erste Rede in Bratislava seit 1970 am darauf folgenden Tag und einen Tag vor den grossen Protesten in Prag protestierten Studenten slowakischer Universitaten gegen die Kommunisten Am 19 November wurde die erste nichtkommunistische Partei der Slowakei die Verejnost proti nasiliu Offentlichkeit gegen Gewalt VPN gegrundet Tags darauf gab es wieder eine Studentenkundgebung in der Stadt am 22 November demonstrierten 100 000 Personen auf dem SNP Platz weitere Demonstrationen folgten in den Wochen danach Die offizielle Einwohnerzahl sank von 441 453 im Jahr 1991 auf 428 672 im Jahr 2001 somit gab es erstmal seit dem spaten 18 Jahrhundert einen Bevolkerungsschwund in der Stadt 1991 wurde das Volkswagenwerk eroffnet es war bis 1994 ein Joint Venture mit dem schon seit 1972 bestehenden Bratislavaer Autowerk Bratislavske automobilove zavody an dem VW 80 und seit 1994 100 der Anteile halt 1991 wurde auch die vierte Donaubrucke Most Lafranconi in Betrieb genommen 1992 verabschiedete das slowakische Parlament am 17 Juli eine Unabhangigkeitserklarung am 23 Juli beschlossen dann die Premierminister der tschechischen und slowakischen Teilrepubliken die Auflosung der Tschechoslowakei Am 1 September 1992 beschloss das slowakische Parlament die neue slowakische Verfassung die am 3 September offiziell auf der Burg Bratislava unterzeichnet wurde Seit 1 Januar 1993 ist Bratislava Hauptstadt des neu entstandenen Staates Slowakei 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ein modernes Einkaufszentrum mit Burohochhauser im Stadtteil Nove Mesto2003 wurde bei Volkswagen Bratislava das millionste Auto produziert in der Fabrik werden seit 2003 die Modelle Touareg Polo Seat Ibiza Golf Bora 4Motion und deren Varianten produziert Im selben Jahr begann auch der Bau einer funften Brucke uber die Donau im Stadtgebiet die Fertigstellung der Apollo Brucke erfolgte im September 2005 Ein neues Opernhaus an der Strasse Pribinova wurde 2007 nach 27 Jahren Bauzeit feierlich eroffnet 2003 grundete Bratislava gemeinsam mit dem Trnavsky kraj und Landschaftsverbanden in Tschechien Osterreich und Ungarn die Europaregion Centrope welche z Z rund 6 Millionen Einwohner im mitteleuropaischen Zentralraum umfasst Den Kern der Region stellen die nur rund 60 km voneinander entfernten Twin Citys Wien und Bratislava dar deren Stadtregierungen in vielfacher Hinsicht kooperieren und eine aufeinander abgestimmte Entwicklung anstreben Die geplante Metro Bratislava wurde nicht realisiert stattdessen konzentriert sich man auf einen Ausbau des Strassenbahnnetzes Ethnische Entwicklung BearbeitenDie ethnische Zusammensetzung der Stadtbevolkerung in den vergangenen zwei Jahrhunderten entwickelte sich wie folgt 1850 Deutsche 75 Slowaken 18 Ungarn 7 5 Anmerkung Alle Einwohnerzahlen vor 1869 sowie die Volkszahlung von 1910 sind ungenau 1880 Deutsche 68 Slowaken 8 Ungarn 8 1910 Deutsche 42 Slowaken 17 Ungarn 40 Anmerkung Der Zeitraum nach 1848 ist gekennzeichnet durch eine starke Magyarisierung im Konigreich Ungarn so wanderten viele Ungarn nach Pressburg und viele Slowaken und Deutsche bekannten sich als Ungarn 1919 August Deutsche 36 Slowaken 33 Ungarn 29 andere 1 7 1930 Deutsche 25 Slowaken 33 Tschechen 23 Ungarn 16 Juden 3 833 Anmerkung Auswanderung und Vertreibung vieler Ungarn und vielfache Registrierung der Ungarn als Tschechen oder Slowaken dazu starke Einwanderung von tschechischen Beamten und Lehrpersonal dennoch blieben die Deutschen die starkste Gruppe in der Altstadt religiose Juden hatten einen Anteil von zirka 12 woraus sich folgern lasst dass die meisten ethnischen Juden sich als Slowaken oder Deutsche registrieren liessen 1940 Deutsche 20 Slowaken 49 Ungarn 9 525 Juden 8 78 1961 Deutsche 0 52 Slowaken 95 15 Tschechen 4 61 Ungarn 3 44 Juden 0 Anmerkung Vertreibung von Deutschen und Ungarn infolge der Benesch Dekrete intensive Slowakisierung 1970 Deutsche 0 5 Slowaken 92 Tschechen 4 6 Ungarn 3 4 1991 Deutsche 0 29 Slowaken 93 39 Tschechen 2 47 Ungarn 4 6 2001 Deutsche 0 28 Slowaken 91 39 Tschechen und Mahrer 2 Ungarn 3 84 Literatur BearbeitenKarl Benyovszky Bratislava Pressburg in Wort und Bild Ein Fuhrer durch die Hauptstadt der Slowakei Bratislava Steiner 1938 Karl Benyovszky Spaziergang durch Alt Pressburg Bratislava Pressburg 1943Karl Benyovszky Spaziergang durch Alt Pressburg auf Grund archivalischer Aufzeichnungen von Karl Benyovszky Mit 30 Orig Zeichn von K Frech und dem altesten Stadtplan Bratislava Neuauflage der Ausgabe von 1943 Marencin Vyd PT 2002 ISBN 80 88912 27 X Jozef Hanak Obsadenie Bratislavy 1918 1920 Die Besetzung Bratislavas 1918 1920 2004 ISBN 8 0889 1271 7 Marcell Jankovics Zwanzig Jahre in Pressburg 1919 1939 Karlsruhe 2017 ISBN 978 80 8175 029 8 Anton Klipp Pressburg Neue Ansichten zu einer alten Stadt Karpatendeutsches Kulturwerk Karlsruhe 2010 ISBN 978 3 927020 15 3 Johann Mathias Korabinsky Beschreibung der konigl Ungarischen Haupt Frey und Kronungsstadt Pressburg Pressburg 1784 Martin Hutter Bratislava Boomtown ante portas In Hitz H Helmut Wohlschlagl hg Das ostliche Osterreich und benachbarte Regionen Ein geographischer Exkursionsfuhrer zum Dt Geographentag in Wien S 408 420 Wien 2002 ISBN 978 3 205 78447 0 Theodor Ortvay Geschichte der Stadt Pressburg 7 Bde Pressburg 1892 1912 Emil Portisch Geschichte der Stadt Pressburg Bratislava 2 Bde Pressburg Bratislava 1932 1933 Tatiana Stefanovicova Najstarsie dejiny Bratislavy Bratislava 1993 ISBN 8085331071 mit einer ausfuhrlichen deutschen und englischen Zusammenfassung Archiv hlavneho mesta SSR Bratislavy Dejiny Bratislavy Bratislava 1978 mit einer kurzen deutschen ungarischen franzosischen russischen und englischen Zusammenfassung ein an einigen Stellen bereits uberholtes Standardwerk Weitere Literatur zu Pressburg siehe Artikel Karl BenyovszkyWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Bratislavas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kartenvergleich 19 Jh 3 Landesaufnahme in mapire euEinzelnachweise Bearbeiten In der ADB irrtumlich Sohn des ungarischen Konigs Kalmani richtig ware Enkel Kalmanis Kolomans des Vaters Stephans Heinrich Ritter von Zeissberg Heinrich II Jasomirgott In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 554 557 Erzherzogin die spatere Kaiserin Maria Theresia wurde am 28 Juni 1741 zum Rex Hungariae nicht zur Regina gekront Quelle Friedrich Heer Das Gluck der Maria Theresia Herold Wien 1966 S 30 Joseph von Hormayr Taschenbuch fur die vaterlandische Geschichte Seite 143 Berlin 1848 abgefragt am 6 Mai 2010 Slowakische Gaswerke feiern Jubilaum auf Radio Slovakia International vom 21 Marz 2011 abgerufen am 30 Marz 2011 a b Anton Klipp Pressburg S 32 Anton Klipp Pressburg S 35 siehe auch Laszlo Szarka Etnicke zmeny v Bratislave in Kapitoly z dejin Bratislavy S 423 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 23 August 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot english pte hu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Bratislavas amp oldid 237931594