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Mullenheim international oft Muellenheim franzosisch Mullenheim falschlicherweise auch Muhlenheim ist der Name eines alten Strassburger Patriziergeschlechts Die Herren Ritter und Freiherren von Mullenheim gehorten zum elsassischen Uradel Die heute noch bluhende Familie lasst sich in funf bestehende Hauptzweige unterteilen welche alle von der Heinrich Linie bzw den Mullenheim zu Rechberg abstammen Dies sind zum einen die katholischen Barons de Mullenheim welche 1773 den franzosischen Adelstitel erhielten und die evangelischen Zweige darunter die Freiherren von Mullenheim Rechberg welche ab 1886 in den preussischen Rang erhoben wurden dazu die untitulierten Zweige der Herren Mullenheim deren gemeinsame Vorfahren das Adelspradikat von im 18 Jahrhundert wohl aus religios pietistischen Grunden abgelegt haben Diese drei schlesischen Zweige lassen sich wiederum unterteilen in diejenigen welche heute im Rheinland oder um Braunschweig ansassig sind sowie die falschlicherweise als Herren Muhlenheim geschriebenen Wappen der Mullenheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Bekannte Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise AnmerkungenGeschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wird die Familie mit Berthold Bertholdus laut Rotulus vom Kloster St Peter auf dem Schwarzwald Rotulus Sanpetrinus im Jahre 1108 als Schenkgeber aus dem Ort Mullheim im Markgraflerland Villa Mulinhaimo In der Urkunde des Klosters wird in einem weiteren Eintrag aus der Zeit zwischen 1111 und 1152 im Rahmen des Investiturstreits das ansassige Geschlecht derer von Mulnhen alemannische Ortsbezeichnung heute Mullen deutlich erwahnt welche als Ministerialen Dienstmannen der Zahringer seine dortigen Besitzungen als Mitgiftmasse an diese verlor De domo ducis Berhtoldus de Mulenheim et filii eius Rudolf Berhtold Heinricus Conrat et nepos ipsorum Hugo de Hugelheim et filii eius Rudolfus Ruthardus quoque et Lucilius de Mulenheim 1 Der Ritter Burkard Burcardus und seine Bruder wurden 1183 als Zeugen bei der Stiftung der Abtei Rufach im oberen Elsass genannt Die ununterbrochene Stammreihe beginnt 1225 mit der Erwahnung des Johann Johannis von Mulnheim bischoflicher Weinmesser zu Strassburg in einer Urkunde des dortigen St Peter Capitels 2 Sein Enkel Burkhard beherbergte 1284 den romisch deutschen Konig Rudolf I der ihm daraufhin die Furt von Gravenstaden vor der Hate heute Illkirch Graffenstaden mit dem Recht ubertrug dort eine Maut zu erheben Da es keine Brucke uber den Rhein gab konnte man nur uber diese Furt den Fluss uberqueren was die Strassburger bis dahin kostenlos getan hatten 1391 fiel die Furt zuruck an die Stadt Alle Zweige des Geschlechts gehen auf ihn und seinen 1290 als Ritter bezeichneten Bruder Walther von Mulnheim 1284 87 Schaffner des Bischofs von Strassburg zuruck 3 Etliche Mitglieder der Familie gelangten ins Patriziat der freien Reichsstadt und gehorten dort zu den so genannten regimentsfahigen Geschlechtern Indem die Mullenheim den Konigen den Bischofen von Strassburg und dem elsassischen Adel grosse Summen vorstreckten erwarben sie Renten Pfandschaften und Lehen nbsp Gerettetes Kirchenfenster vom Alten Bethaus Allerheiligen Die Sohne von besagtem Burkhard bildeten im 13 Jahrhundert drei Hauptlinien des Geschlechts Die Burkhard Linie die schon im 15 Jahrhundert ausstarb die Johannes Linie die mit Philip Andreas von Mullenheim Rosenburg 1684 wieder erlosch und die Heinrich Linie von der alle heutigen Namenstrager abstammen Dieser Heinrich von Mulnheim Ritter des Deutschen Ordens 4 war Konig Ludwig IX im siebten Kreuzzug 1270 nach Tunis gefolgt Er gelobte falls er seine Heimatstadt Strassburg noch einmal wiedersehe zum Dank eine Kirche zu errichten woraufhin er nach gegluckter Heimreise schliesslich im Jahr 1300 die Wilhelmskirche stiftete Am 14 Juli 1327 kaufte er von den Pramonstratensern des Klosters Allerheiligen in Oppenau im Schwarzwald fur 140 Silbermark eine leerstehende Klosteranlage vor den Stadtmauern Strassburgs welche bis kurz zuvor den auf dem Zweiten Konzil von Lyon verbotenen Sackbrudern gehort hatte Dieses Alte Bethaus Allerheiligen stiftete er als Fideikommiss welches fortan der Familie als Grablege und Memorialkirche bis zur Zerstorung in der Franzosischen Revolution diente ein gerettetes Kirchenfenster hangt heute im Musee national du Moyen Age in Paris 5 Heinrich pachtete ausserdem den bischoflichen Zoll in Strassburg und lieh 1314 den Habsburgern 3 500 Silbermark wofur er als Pfand u a die Burg Ortenberg erhielt die seinen Nachkommen bis 1551 als Gemeinherrschaft gehorte 3 Ab 1295 sassen die Mullenheim erstmals im Rat der Stadt Strassburg In den folgenden Jahren spalteten sich die Adelsgeschlechter in zwei rivalisierende Stubengesellschaften deren Anfuhrer die Mullenheim Treffpunkt in der Trinkstube Zum Muhlenstein bzw die Zorn Trinkstube Zum Hohensteg wurden Aufgrund der grossen Rivalitat zwischen den beiden Geschlechtern erhielt die Pfalz das damalige Rathaus extra zwei Eingange mit Aufstieg einen fur die Mullenheim und einen fur die Zorn 6 Nach einem Fest am Hof der Mullenheim in der Brantgasse 7 kam es am 20 Mai 1332 zu einem blutigen Kampf zwischen den beiden Parteien welche als Geschell der Zorn und Mullenheim in die Chroniken einging Hierbei wurden 21 Edelleute erschlagen und die Zunfte benutzten die Gelegenheit um die Adelsherrschaft zu brechen 8 Ab 1333 wurde den vier von den Adelsgeschlechtern erwahlten Stettmeistern Burgermeistern ein burgerlicher Ammeister Ratssprecher zur Seite gestellt Damals verliessen viele Familienmitglieder wegen ihres schwindenden Einflusses aus Protest die Stadt und verbundeten sich mit dem Bischof gegen das reichsstadtische Regiment Bis zum Zunftaufstand und dem Judenpogrom 1349 war kein Vertreter der beiden zerstrittenen Geschlechter mehr im Magistrat vertreten Letztendlich stellten insgesamt 42 Namenstrager von 1301 bis 1759 einen Stettmeister und 462 Angehorige sassen von 1295 bis 1760 im Stadtrat so viele wie kein anderes Geschlecht 9 10 Wahrend des sogenannten Dachsteiner Kriegs offnete Hans von Mulnheim den Ausziehenden das Stadttor von Dachstein und Burchard von Mulnheim 1411 25 Reichsschultheiss von Hagenau wurde Wortfuhrer dieses Adelsbundnisses Ein Teil der Familie kehrte spater zuruck und sass wie beispielsweise 1424 Heinrich von Mulnheim Landsberg auch wieder im Rat wahrend ein anderer Teil Strassburg auf Dauer den Rucken kehrte und sich vollends dem Landadel assimilierte 3 Conrad Lutold und Marquart von Mulnheim nahmen an der Schlacht bei Sempach gegen die Schweizer Eidgenossenschaft der VIII Orte teil und fielen am 9 Juli 1386 neben Leopold III von Habsburg Osterreich sie wurden mit vierzig weiteren Herren und Edlen Knechten beim Kloster Konigsfelden im Kanton Aargau begraben 11 12 13 14 15 Walter von Mulnheim war 1383 94 Stiftspropst von Kloster Rheinau zugleich 1388 92 Vogt von Riquewihr und 1391 Statthalter des Landvogts im Breisgau Einzelne Mullenheim waren sogar im 15 Jahrhundert noch in der Lage grosse Geldsummen zu verleihen 1427 z B 17 100 Florentiner an die Kurpfalz Hans war 1429 32 Hofmeister des Markgrafen von Baden und 1446 48 Oberschultheiss von Zabern Kirchliche Laufbahnen an Strassburger Stiften und Klostern wahlten Sigelin I 1314 20 und Sigelin II 1332 43 als Propste von St Thomas Burkhard veranlasste als Abt 1430 79 vom Kloster Sankt Walburga den Neubau des Kirchenchors mit seinen Glasfenstern Conrad 1500 07 Abt vom Kloster Gengenbach wurde 1506 von seinen Monchen gefangengesetzt Der uberwiegende Teil der Familie schloss sich der Reformation an und so wurde auch Christoph von Mulnheim 1505 68 und mit ihm als Familienoberhaupt das Alte Bethaus Allerheiligen am 20 Februar 1529 evangelisch Nur einige wenige wie beispielsweise Heinrich 1558 61 Abt vom Kloster St Pantaleon in Koln blieben katholisch 3 Im Strassburger Rat nahm die Beteiligung der Mullenheim bis 1490 allmahlich ab stabilisierte sich anschliessend auf niedrigem Niveau und setzte zwischen 1578 und 1637 vollig aus Nach zahlreichen Lehnsaufnahmen hatten sich die einzelnen Zweige der Mullenheim inzwischen vor allem auf dem Land niedergelassen vornehmlich im Unterelsass und in der Ortenau residierten in Westhoffen Mutzig Rosheim Schlettstadt Dambach Huttenheim und Mittelwihr Die politisch okonomische Krise des 17 Jahrhunderts verringerte zwar ihren Besitz aber dank der Mitgliedschaft im Direktorium der unterelsassischen Ritterschaft blieb ihr Prestige erhalten Als die Linie Mullenheim Westhoffen bzw von Rosenburg 1684 ausstarb verblieben allein die auf Blasius II von Mullenheim um 1540 99 zuruckgehenden Namenstrager 3 Sein Sohn Johann Hans Jakob von Mullenheim 1570 1633 ist Stammvater der spater zunachst in Preussen beheimateten evangelischen Linie welche heute in vier Zweige aufgeteilt ist davon drei ohne Adelspradikat Auf seinen jungeren Bruder Georg Melchior 1577 1639 gehen die vor allem im Elsass gebliebenen rekatholisierten Mullenheim zuruck nbsp Kapitulationsurkunde von IllkirchIm Jahre 1681 bemuhte sich Maria Esther von Mullenheims Ehemann der Strassburger Stettmeister Johann Hans Georg von Zedlitz 16 um Hilfe aus dem Reich zur Abwendung der drohenden Eroberung der Reichsstadt durch Truppen des Konigs Ludwig XIV von Frankreich unter General Joseph de Montclar Da diese ausblieb musste er schliesslich um grosseres Leid zu vermeiden am 30 September 1681 die Kapitulationsurkunde von Illkirch mitunterzeichnen Nach der franzosischen Annexion des Elsass arrangierten sich viele Mullenheim mit den Machthabern so konvertierte beispielsweise Ludwig Heinrich 1668 1723 um in die franzosische Armee eintreten zu konnen 1697 zum romischen Katholizismus und mit ihm als Familienoberhaupt das Alte Bethaus Allerheiligen Dieser neuen politisch konfessionellen Linie folgten nach und nach fast alle Familienmitglieder denen Ludwig XV 1773 ebenso wie der gesamten unterelsassischen Ritterschaft die Berechtigung zuerkannte sich kunftig Baron zu nennen Obwohl sich die Mullenheim franzosisch assimiliert gaben kamen Heiratsverbindungen nur mit deutschen vorwiegend elsassischen Adelsfamilien wie den Wurmser von Vendenheim Zorn von Plobsheim Bocklin von Bocklinsau Truchsess von Rheinfelden Klinglin und Glaubitz zustande Zahlreiche Tochter der Familie traten als Kanonissinnen in die Damenstifte der Augustiner Chorfrauen B M V in Andlau und Ottmarsheim ein 3 Zu Beginn der Revolution wanderte Franz Jakob Ferdinand von Mullenheim geboren 1746 am 8 Dezember 1780 zum Ritter des pfalz bayrischen Georgsorden geschlagen nach Santo Domingo aus und kehrte erst unter der Restauration 1814 nach Frankreich zuruck wo er im selben Jahr ohne Nachkommen in Bordeaux starb 17 Sein alterer Bruder Anton Ferdinand Ludwig 1724 1823 vormals Ritter des koniglich franzosischen Lilienordens Oberhofjagermeister des Bistums Strassburg und Mitglied der elsassischen Provinzialversammlung emigrierte 1787 nach Ettenheim wo er badischer Oberforstmeister und Kammerherr wurde Obwohl die Familie inzwischen alle ihre elsassischen Einkunfte und Besitzungen verloren hatte ging sein Sohn Ludwig Maria Eduard 1784 1867 nach einem zweijahrigen Offiziersdienst im Grossherzogtum Baden 1809 wieder nach Frankreich und wurde fur die Grande Armee von Napoleon Bonaparte zwangsrekrutiert mit der er an Feldzugen in Spanien Portugal Pommern und Russland teilnahm 3 1830 liess er sich in Stotzheim auf dem neu erworbenen Schloss Grunstein nieder einem heutigen Hotel in dem seine Nachkommen noch bis vor einigen Jahren lebten 3 Am dortigen Torhaus wurden einige gerettete Tafeln vom wahrend der Revolution zerstorten Alten Bethaus Allerheiligen angebracht Er wurde zum Offizier und sein Sohn Joseph Johann Maria Franz Unterprafekt und Generalsekretar des Oberelsass zum Ritter der franzosischen Ehrenlegion ernannt Einer der Nachfahren des katholischen Zweigs Patrice de Mullenheim 1949 nahm 1972 fur Frankreich an den Olympischen Sommerspielen in Munchen als Sportschutze teil 18 Mit Gebhard von Mullenheim zu Rechberg 1599 1673 Sohn von Johann Hans Jakob der zunachst in Wien als Oberjagermeister in den Dienst des romisch deutschen Kaisers getreten war emigrierte die evangelische Linie 1635 ins Konigreich Polen wo dieser im gleichen Jahr naturalisiert wurde In Polen Litauen wurde er zum koniglich polnischen Kammerherrn und Starost sowie grossfurstlich litauischen Oberjager und Falkenmeister ernannt Fur sich und seine Familie erwarb er die Guter Puchkeiten Podollen Blauschwarren Stockheim Liebenau Donalkeim Meistenfelde Palpasch und Frischning alle um Konigsberg im spateren Ostpreussen Von seinem Sohn aus zweiter Ehe Johann Hans Heinrich 1657 1773 dem Konigsberger Amtshauptmann und spateren Erbherrn von Puschkeiten stammen alle Namenstrager mit dem gefuhrten Zusatz Rechberg im Namen ab Sein Sohn Theophil Gebhard 1686 1757 brandenburg preussischer Oberst und Konigsberger Amtshauptmann war Herr auf Tenkitten und dessen Sohn Friedrich Rudolph Casimir von Mullenheim und von Rechberg 1740 1814 19 koniglich preussischer Generalmajor und Erbherr auf Adlig Woduhnheim im Kreis Friedland nahm 1757 am Siebenjahrigen Krieg am 1794 Feldzug gegen den Aufstand der Republik Polen Litauen um General Tadeusz Kosciuszko und 1806 am Vierten Koalitionskrieg gegen Kaiser Napoleon Bonaparte teil 3 Dessen Neffe Carl Heinrich August von Mullenheim von Rechberg geboren 1760 war preussischer Major im 3 Ostpreussischen Infanterieregiment und Kommandeur des Ostpreussischen Landwehrbataillons Mullenheim wahrend der Volkerschlacht bei Leipzig wo er am 19 Oktober 1813 bei der Ersturmung vom Grimmaischen Tor fiel Zu Beginn des Russlandfeldzugs 1812 rettete der westphalische Offizier Georg Carl Wilhelm Muldner 1782 1863 ihm das Leben und da er nach dem Tod seines einzigen leiblichen Sohnes Adolph Heinrich August Gebhard keinen mannlichen Erben hatte bot er ihm die Adoption an 20 Erst am 27 November 1830 gestattete Kurfurst Wilhelm II von Hessen Kassel ihm die Namensmehrung von Mulnheim und erhob ihn gleichzeitig in den erblichen Adelsstand jedoch unter Fuhrung eines anderen Wappens 21 Als 1831 das Geschlecht derer von Lindau ausstarb erhielt der General und ehem Kriegsminister fur seine zahlreichen Verdienste vom Kurfursten deren Burgsitz den Meierhof in Spangenberg und das Gut Eltmannsee zu neuem rechten Mannlehen ubereignet 22 Sein Urenkel Georg Emil Theodor Muldner von Mullenheim 1873 1940 war Bataillonskommandeur des Niederrheinischen Fusilier Regiment Nr 39 an der Westfront Erster Weltkrieg und anschliessend Bevollmachtigter des preussischen Kriegsministeriums in der Ukraine Dessen jungerer Bruder Major Ludwig Louis Alfred Carl Oscar Muldner von Mullenheim 23 1876 1945 war Kabinettschef der Hofverwaltung des letzten preussisch deutschen Kronprinzen Wilhelm und setzte sich zusammen mit dem Reichskanzler Gustav Stresemann DVP fur dessen Ruckkehr aus dem niederlandischen Exil ein 24 25 Mehrfach wurde er bezichtigt uber seine Mutter Halbjude zu sein 26 und am 1 Juli 1934 wurde er im Zuge des Rohm Putsches von den Nationalsozialisten im Columbiahaus und danach im Konzentrationslager Lichtenburg interniert er war der letzte mannliche Vertreter der Muldner von Mullenheim nbsp Strassenkreuzung mit Schild Quai MullenheimNachdem das Reichsland Elsass Lothringen und damit auch die meisten franzosischen Barone des katholischen Zweigs wieder zum Deutschen Reich gehorten setzte Hermann Wilhelm Ludwig Georg Carl von Mullenheim von Rechberg 1845 1903 sich dafur ein dass ab 1886 auch alle nahen Verwandten seines Zweigs die preussische Genehmigung zur Fuhrung des Freiherrentitels unter dem amtlichen Namen von Mullenheim Rechberg erhielten Als Platzmajor in Strassburg brachte er im Jahr 1881 durch dass im Stadtviertel Neustadt dem sogenannten Deutschen Viertel und heutigen UNESCO Weltkulturerbe die beiden Ufer der Strassburger Ill Insel St Helena von der sudlichen Spitze ausgehend jeweils Mullenheim Staden franzosisch Quai Mullenheim 27 bzw Zorn Staden franzosisch Quai Zorn 28 nach den beiden rivalisierenden Geschlechtern benannt wurden An dieser Inselspitze zwischen dem Kaiserpalast und der Kaiser Wilhelm Universitat wurde 1897 die evangelische Paulskirche eingeweiht Zu den Feierlichkeiten in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II und seiner Gattin Auguste Viktoria liess Hermann in der Umgebung zu ihren Ehren rund 1000 der erst 1891 in Trier gezuchteten Kaiserin Auguste Viktoria pflanzen elfenbeinweisse Rosen mit goldgelbem Butzen wohlduftend und passend zum Stammwappen der Mullenheim Daruber hinaus war er Mitgrunder von Sankt Michael Verein deutscher Edelleute zur Pflege der Geschichte und Wahrung historisch berechtigter Standesinteressen sowie Verfasser zahlreicher Bucher und Artikel zur Familiengeschichte 3 Richard Alexander Conrad Bernhard Burkard von Mullenheim Rechberg 1910 2003 war ab Herbst 1938 Adjutant des Deutschen Marineattaches in London 29 und beim Untergang des Schlachtschiffs Bismarck 1941 der ranghochste Uberlebende Von 1958 bis 1975 war er als Generalkonsul bzw Botschafter in Westindien Zaire Kanada und Tansania tatig wofur er 1971 das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse erhielt nbsp Exlibris fur Sankt Michael Verein deutscher Edelleute u a mit dem Mullenheim StammwappenGebhards Sohn aus erster Ehe Wladislaus Wladislaw von Mullenheim 1641 nahm als polnischer Ritter am 12 September 1683 unter Konig Johann III Sobieski an der Schlacht am Kahlenberg gegen die osmanische Belagerung teil und fiel am 23 April 1689 als Hauptmann unter dem brandenburgisch preussischen Kurfursten Friedrich III bei der Befreiung des von den Franzosen unter Ludwig XIV besetzten Bonn Seine Nachkommen verteilen sich ab heute auf insgesamt drei Zweige welche einen geschichtsbedingten Verlust der Nobilitierung hinnehmen mussten und zunachst in Schlesien und Posen siedelten Von dem in Demibo geborenen Gutsbesitzer Heinrich Johann Mullenheim um 1780 vor 1875 stammt der Familienzweig um Bruno Ludwig Heinrich Mullenheim 1900 61 ab einem gelernten Bandagistenmeister der es sich zu Aufgabe gemacht hatte die Not der versehrten Soldaten des Ersten Weltkriegs zu lindern Dieser wanderte in den 1930er Jahren von Beuthen nach Braunschweig aus wo er seinen Familienzweig beheimatete und das Sanitatshaus Mullenheim grundete ein heute internationales Unternehmen fur Spitzentechnologie im Bereich Orthopadie und Rehabilitation welches in Dubai Vereinigte Arabische Emirate das Tochterunternehmen German Limbtech unterhalt 30 Die zwei weiteren heute noch existierenden Zweige bildeten sich aus den Enkeln von Heinrich Johanns alterem Bruder dem schlesischen Wirtschaftsbeamten Carl August Mullenheim um 1775 welcher in Malapane lebte Der in Potulitz geborene Stellmacher Friedrich Leopold 1843 77 liess sich nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 in Eupen nieder und begrundete dort den Familienzweig der heute vor allem im Rheinland und im Grossherzogtum Luxemburg beheimatet ist Seine Schwester Mathilde Hilde Emilie 1844 82 ist eine Grossmutter von Hildegard Thieme 1908 56 der Mutter des italienisch deutschen Schauspielers Mario Girotti alias Terence Hill 31 Die mannlichen Nachkommen des jungsten Bruders Christoph August Gotthard 1849 74 einem Kaufmann aus dem Landkreis Bromberg zogen erst in der Folge des Zweiten Weltkriegs in die Lausitz und sind durch einen dokumentarischen Schreibfehler heute alle unter dem Nachnamen Muhlenheim anzutreffen Einige Nachfahren gingen von dort nach Tirol und Karnten und grundeten Pensionen in Schwendau bei Mayrhofen im Zillertal in Maria Luggau im Lesachtal und in Egg bei Drobollach am Faaker See Wappen Bearbeiten nbsp Eine Wappenvariante derer von Mullenheim nach Johann SiebmacherAls erstes Wappen des Geschlechts gilt ein mit drei silbernen Sparren belegter Schragbalken Der Helm hat einen am Rucken mit drei weissen Kugeln belegten goldenen Schwanenhals mit rotem Schnabel 1 Seitdem das Geschlecht in Strassburg ansassig wurde zeigt das Stammwappen innerhalb eines goldenen Schildrandes in Rot eine silberne Rose mit goldener Butze Ursprungliche Helmzier war ein roter Spitzhut mit silberner Rose und einem Busch schwarzer Hahnenfedern Zu spaterer Zeit wurden mannigfach verschiedene Helmzierden verwendet je nach Zweigen Selbst einzelne Familienmitglieder fuhrten besondere Varianten und so kommt Johann Siebmacher auf insgesamt 24 und Julius Kindler von Knobloch sogar auf 86 verschiedene Ausfuhrungen 32 2 Die Linie Mullenheim Rechberg fuhrt beispielsweise auf gekrontem Helm eine runde wachsende rote Scheibe darauf eine golden besamte silberne Rose welche oben mit einem Pfauenwedel besteckt ist die Helmdecke ist jeweils rot silbern Zahlreiche modernere Exlibris Wappen sind ausgeschmuckter und werden mit zwei in der Helmdecke verschwindenden Lowen als Schildhalter abgebildet Hinzu kommt der zur gesamten Symbolik der Rose passende Wappenspruch in Latein Fortiter in re suaviter in modo semper florens ubersetzt Stark in der Sache lieblich in der Art immer bluhend 33 Bekannte Namenstrager BearbeitenGebhard von Mullenheim auf Puschkeiten 1635 koniglich polnischer Kammerherr und Starost Rudolf Kasimir von Mullenheim 1740 1814 koniglich preussischer Generalmajor und Erbherr auf Adlig Woduhnheim Franz Jakob Ferdinand von Mullenheim 1746 1814 elsassischer Grossjagermeister des Bistums Strassburg und Mitglied der elsassischen Provinzialversammlung Hermann Freiherr von Mullenheim Rechberg 1845 1903 deutscher Historiker Burkard Freiherr von Mullenheim Rechberg 1910 2003 deutscher Diplomat Kapitanleutnant zur See und Autor Patrice de Mullenheim 1949 franzosischer Sportschutze und Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen 1972 18 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IX Band 116 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1998 ISSN 0435 2408 Erich Pelzer Mullenheim elsassische Familie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 307 f Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1931 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1931 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1919 S 129 147 Digitalisat der UB Heidelberg Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer S 609 Digitalisat Friedrich von Weech Der Rotulus Sanpetrinus Band XV Herder Freiburg i Br 1882 Hermann von Mullenheim von Rechberg Das Gescholl der von Mullenheim und Zorn 1332 Ein Beitrag zur Localgeschichte von Strassburg Heitz Strassburg 1893 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mullenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Mullenheim in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten a b Arbeitsgemeinschaft fur Geschichte und Landeskunde des Markgraflerlandes Hrsg Mullheim Baden Aus seiner Geschichte Buchdruckerei Gg Uehlin Schopfheim 1961 S 96 98 a b Hermann von Mullenheim von Rechberg Das Gescholl der von Mullenheim und Zorn 1332 Ein Beitrag zur Localgeschichte von Strassburg Heitz Strassburg 1893 S 33 34 a b c d e f g h i j Mullenheim Mullenheim Mulnheim von deutsche biographie de abgerufen am 9 November 2018 Ritter des Deutschen Ordens gelobten ehelose Keuschheit wie ist es dann zu erklaren dass er Stammvater aller heute noch lebenden Nachkommen wurde Das alte Bethaus Allerheiligen zu Strassburg deutsche digitale bibliothek de abgerufen am 8 November 2018 Julius Naeher Kupferstich der Pfalz zu Strassburg mit dem Aufstieg der Mullenheim numistral fr abgerufen am 8 Mai 2020 Julius Naeher Kupferstich vom Hof der Mullenheim in der Brantgasse numistral fr abgerufen am 8 Mai 2020 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 3 digi ub uni heidelberg de abgerufen am 8 Mai 2020 Wappenbuch der Strassburger Stettmeister und Ammeister digital blb karlsruhe de abgerufen am 8 Mai 2020 Das Kunstgewerbe in Elsass Lothringen 6 1905 1906 digi ub uni heidelberg de abgerufen am 1 September 2020 Thurgauer Chronik geschrieben Anfang 15 Jahrhundert Anonyme osterreichische Chronik in Stuttgart Handschrift 16 Jahrhundert Conrad Schnitt Wappenbuch der Baslerischen Geschlechter 1530 Eydgnossisch schweytzerischer Regiments Ehren Spiegel Melchior Russ Luzerner Chronik 1482 Familienbuch der Freiherren von Mullenheim rambow de abgerufen am 11 November 2018 Kupferstich Wappen Franz Jacob Ferdinand v Mullenheim In Wappen Mullenheim auch Mullenheim oder Mulnheim Franz Jakob von Verlag Munchen Gebr Klauber 1809 zvab com abgerufen am 10 November 2018 a b Patrice de Mullenheim Memento vom 17 April 2020 im Internet Archive sports reference com abgerufen am 14 Februar 2016 Profil von Friedrich Rudolph Casimir von Mullenheim und von Rechberg myheritage de abgerufen am 10 November 2018 Hans Lieber Karl Muldner von Mulnheim 1782 1863 Generalleutnant und Generaladjutant In Ingeborg Schnack Hrsg Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Bd 4 Marburg 1950 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 20 4 S 223 233 Wilhelm Rogge Ludwig Karl Muldner von Mulnheim General Lieutenant und General Adjutant des Kurfursten Wilhelm II von Hessen Ein hessisches Zeit und Lebensbild Kassel 1885 K Knieriem Spangenberg Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten Hrsg Magistrat der Stadt Kassel 2000 Ludovic Valente Bnl viewer Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 Juli 2017 abgerufen am 10 November 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eluxemburgensia lu Kurt Koszyk Gustav Stresemann Der kaisertreue Demokrat Eine Biographie Kiepenheuer amp Witsch Koln 1989 S 266 f vgl Darstellung des Vorgangs in den Akten der Reichskanzlei im Bundesarchiv Die Ruckkehr des Kronprinzen Fur seine treuen Dienste erhielt er mehrere Orden so das Schaumburg Lippische Ehrenkreuz IV Klasse das Reussische Ehrenkreuz III Klasse wurde Ehrenritter des Johanniterordens am 10 Januar 1918 erhielt er das Ritterkreuz II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen mit Schwertern und Eichenlaub spater das Ritterkreuz I Klasse des Albrechts Orden mit Schwertern sowie am 25 Mai 1918 das Ritterkreuz des Koniglichen Hausorden von Hohenzollerns mit Schwertern am 25 Mai 1918 Willi Geile Die Ritter des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern im Ersten Weltkrieg Statistische Ausarbeitungen zur Phaleristik Deutschlands Band IV PHV Offenburg 1997 Artikel Kaiserliches In Nurnberger Volkisches Echo vom 20 Juni 1924 Alle Informationen zum Mullenheim Staden Quai Mullenheim Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Alle Informationen zum Zorn Staden Quai Zorn Memento vom 5 Oktober 2015 im Internet Archive Schlachtschiff Bismarck Ein Uberlebender in seiner Zeit S 20 Mullenheim Historie Sanitatshaus mit Tradition muellenheim com abgerufen am 10 November 2018 Ulf Ludecke Terence Hill Die exklusive Biografie ISBN 978 3 86883 203 7 Leseprobe der Munchner Verlagsgruppe PDF Johann Siebmachers Wappenbuch von 1701 Band 3 Tafel 146 und Tafel 147 Wappen mit Schildhalter und Spruch Abgerufen am 7 Mai 2020 Normdaten Person GND 120599503 lobid OGND AKS VIAF 22976109 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mullenheim amp oldid 233874227