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Die Gruppe der afrikanischen Religionen bildet nach dem Christentum und dem Islam den drittgrossten Religionskomplex Afrikas der eine Vielzahl von ethnischen Religionen Kulten und Mythologien umfasst die es in verschiedensten Auspragungen auf diesem Kontinent gibt und die trotz aller Unterschiede zahlreiche grundlegende Gemeinsamkeiten aufweisen Da die arabisch gepragten Regionen Nordafrikas im Zuge der islamischen Expansion Mitte des 7 bis zum 8 Jahrhundert und danach islamisiert wurden bezieht sich dieser Artikel prinzipiell auf Subsahara Afrika Ethnolinguistische Gruppen in Afrika Stand 1996Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 2 Grundlegende religiose Phanomene und Konzepte der afrikanischen Religionen 3 Einteilung nach Hermann Baumann 3 1 Gruppe I Nomadisierende Jager Sammler 3 2 Gruppe II Bauerliche und Hirtenbevolkerung Schwarzafrikas 3 3 Gruppe III Alte vorwiegend islamische Kulturvolker Nord und Nordostafrikas 4 Weltreligionen in Afrika 5 Die Mythen Afrikas 5 1 Ubersicht und Charakteristika 5 2 Regional charakteristische Mythenmerkmale 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorbemerkung BearbeitenLaut Encyclopaedia Britannica betrug die Anzahl der Anhanger traditioneller Religionen im Jahr 2003 etwa 100 Millionen wobei diese Zahl aufgrund intensiver Missionstatigkeit durch Christen und Muslime stetig zuruckgeht 1 Bis heute leben auf dem Kontinent fast 3000 unterschiedliche Ethnien mit mindestens 1000 verschiedenen Sprachen und zahlreichen unterschiedlichen Kulturraumen 2 Entsprechend ausfuhrlich muss daher die Betrachtung der afrikanischen Religionen ausfallen vor allem ihrer generellen religiosen Grundlagen im Rahmen ihrer okosozialen Beziehungsgeflechte Die Darstellung der religiosen Grundlagen muss allerdings vor allem hier insoweit eingeschrankt werden als ein zeitlicher Rahmen nach oben hin zu setzen ist der sich in etwa auf die Zeit bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts bezieht als die Periode massiver europaischer Kolonisationen begann Aktuelle Zustande sind hingegen fur die Beurteilung nicht primar relevant da sich die religiosen Muster Afrikas seither rapide geandert haben obwohl bis in unsere Tage hinein zahlreiche dieser ethnischen Religionen lebendig geblieben sind ja unter dem Einfluss eines steigenden afrikanischen Selbstbewusstseins manchmal wieder kulturpragend wurden Der zwischen Gegenwart und Vergangenheit schwankende Tempuswechsel in der folgenden Darstellung spiegelt diese Tatsache wider denn es ist war nie genauer zu ermitteln ob bestimmte Religionen noch vollstandig teilweise in Spuren nicht mehr oder erneut und in der geschilderten Form oder in mehr oder weniger synkretistischer Gestalt bestehen bestanden Er wurde daher als inhaltliches Kriterium bewusst so belassen und bildet de facto als vor allem volksreligioser mitunter schichtspezifischer Unsicherheitsfaktor ein weiteres wesentliches Charakteristikum afrikanischer Religionen wie sie sich in der Gegenwart prasentieren Wie fur alle ethnischen Religionen typisch konnen zwar einige Gemeinsamkeiten beschrieben werden doch grundsatzlich gilt dass es sich auch bei den afrikanischen Religionen um jeweils eigenstandige Glaubenssysteme handelt die sich nur fur uneingeweihte Dritte oftmals schwer voneinander abgrenzen lassen Grundlegende religiose Phanomene und Konzepte der afrikanischen Religionen Bearbeiten nbsp Grobverteilung der afrikanischen Religionen nbsp Kruzifix aus dem Kongobereich 17 Jahrhundert Kupferlegierung Ein typisches Synkretismusphanomen denn das von Missionaren im 15 Jahrhundert als Erganzung zu den Staben und Zeptern der dortigen Hauptlinge eingefuhrte Symbol wurde spater afrikanisiert und blieb auch nach dem Verschwinden der Missionare im 18 Jahrhundert erhalten denn das Kreuz war in der Kosmologie der Kongovolker Zeichen des Zusammentreffens der diesseitigen mit der Geisterwelt Cavendish notiert 3 Im allgemeinen muss man uber die afrikanischen Religionen in der Vergangenheitsform sprechen Die meisten Afrikaner haben bereitwillig oder unter Zwang den Islam z B in Nord und Westafrika im Sudan und in Somalia oder das Christentum im grossten Teil Zentral und Sudafrikas angenommen Nur sehr wenigen Stammen wie den ihrer kulturellen Tradition besonders bewussten Yoruba in Nigeria ist es gelungen ihre ursprungliche Religion mit einem vollstandigen Pantheon zu bewahren Allerdings sind diese Hochreligionen vor allem im Bereich der Volksreligiositat ausserhalb der grossen Stadte oft nur ein dunner Firnis unter dem sich die alten Religionen teilweise synkretistisch erhalten haben und bei zuruckgezogen lebenden Volkern findet man sie durchaus noch in der Reinform Allgemeine Charakteristika 4 Verallgemeinert sind Christentum und Islam Religionen der Stadte Afrikanische Religionen sind eher ausserhalb der Stadte verbreitet Die Religionen durchdringen alle Lebensbereiche und bilden keine separate Welt Jedes Ereignis im Leben wird auf ubernaturliche Ursachen zuruckgefuhrt Religion wird als Geburtsrecht erworben Religionsubertritte sind nicht vorgesehen Die Bindung an einzelne Lebensabschnitte ist intensiv Die Vorstellung einer Lebenskraft die die diesseitige mit der metaphysischen Welt verbindet ist zentral Die afrikanische Religion ist lebensbejahend und hat fur Askese wenig ubrig Ihr hochster Wert ist die allseitige Harmonie vor allem im Rahmen der sozialen Gemeinschaft wie Familie Klan Sippe Stamm Lineage usw Im Volksglauben verbirgt sich allerdings auch viel Angst vor Geistern Ahnen Magie usw Gotter All diese Volker haben die Vorstellung eines Hochgottes oder Schopfergottes der jenseits der menschlichen Vorstellung und unerreichbar ist mitunter auch als Sippenahnengeist oder Herr der Tiere bzw Erdherr auftritt Diese Gottheit ist oft geschlechtsneutral mitunter auch mannlich oder weiblich In einigen Fallen hat sich daneben wie etwa bei den Yoruba Westafrikas ein systematisiertes polytheistisches Pantheon entwickelt zu dem auch Kulturheroen gehoren Kosmogonie Sie ist zentral in allen afrikanischen Glaubensvorstellungen und enthalt die Ursprunge der Volker und ihre einstigen Wanderungen Weiter erklart sie die grundlegenden weltanschaulichen Fragen jeder Kultur wie den Ursprung von Leben und Tod die Natur der Gesellschaft die Beziehungen zwischen Mann und Frau und von Lebenden und Toten etc Soziale Werte werden meist in Mythen Legenden Sagen Marchen Ratseln und dergleichen verschlusselt sie sind daher fur Aussenstehende oft nicht leicht zu deuten da sie oft spezifische historische lokale und soziologische Inhalte transportieren Mythen 5 Die afrikanischen Mythen weisen Themen auf die fur viele Volker gemeinsam sind und unterscheiden sich innerafrikanisch hauptsachlich in den Einzelheiten nicht in den Grundvorstellungen Die meisten handeln vom Ursprung und Tod des Menschen und einigen wenigen Brauchen Einige erzahlen von der Schopfung vom Verlust des Paradieses und der Unsterblichkeit Allerdings scheinen in manche dieser Mythen auch christliche Elemente eingedrungen zu sein Anthropozoomorphe Mischwesen sind vor allem in der afrikanischen Maskenkunst prasent 6 Daneben gibt es Mythen uber Geister Magie und Hexen Krankheiten usw Dabei fallen Bezuge zu anderen Kontinenten und ihren Mythen auf Ein weiteres Mythenthema ist die Gesellschaftsordnung und ihre Entstehung Vor allem in westafrikanischen Mythen spielen Zwillinge eine wichtige Rolle dazu Flussgotter und Damonen Gemeinschaft Die afrikanischen Religionen betonen durchweg die Bedeutung der Gemeinschaft und legen weit weniger Wert auf die Bedeutung des Einzelnen Da sie die gemeinschaftsformenden Faktoren betonen unterscheiden sich die Religionen vor allem dann voneinander wenn dies die Gesellschaften auch tun Dies ist nicht nur fur Westafrika typisch sondern gilt mehr oder weniger fur alle Volker des Kontinents Eine wesentliche Ursache dieses fur Europaer ungewohnten Verhaltens liegt nach Ansicht der Kolonialherren in der Tatsache dass Afrika sehr wenig fruchtbare Boden aufweist der Bezug zum Boden im Gegensatz zu anderen Kontinenten insbesondere zu Europa also gering ausgepragt war Umso wertvoller fur das Uberleben der Gesamtheit war dagegen der Zusammenhalt der Gemeinschaft insbesondere die menschliche Arbeit Das gilt nicht nur fur nomadisierende Jager und Sammler bei denen diese Haltung quasi naturlich ist sondern auch fur die bauerliche Bevolkerung insgesamt 7 Ahnen Es herrscht allgemein die Vorstellung von Ahnen und Totengeistern die unter Umstanden gottliche Qualitaten erlangen konnen Die Ahnen die oft als Mitglieder der Familie betrachtet werden haben ihren Platz unter den wichtigsten kosmischen Machten und vor allem in den westafrikanischen Religionen bestimmen sie weitgehend deren Charakter wirken schutzend und helfend in das Alltagsleben hinein wie die Wachterfiguren in zahlreichen afrikanischen Kulturen auch figurlich demonstrieren 8 Nicht jeder Tote erreicht allerdings den Status eines Ahnen Ahnen verhalten sich ahnlich wie Schutzgeister Mit Hilfe von als Medium befahigten Menschen Traumen oder Visionen konnen die Ahnen ihre Wunsche kundtun die dann moglichst erfullt werden mussen Es gibt allerdings keineswegs uberall eine Ahnenanbetung im engeren Sinne eines Ahnenkultes Tatsachlich scheinen die afrikanischen Gottesvorstellungen aus dem Ahnenkult hervorgegangen zu sein 9 Auch die Vorstellung der Besessenheit durch Geister insbesondere bei Medien existiert bei einigen Volkern vor allem Zentralafrikas und des nilotischen Sprachkreises findet sich aber im Prinzip uberall in Afrika Trance bzw Ekstase und Seancen meist durch Tanze etc nie durch Drogen sind dabei ublich Die Besessenheit kann positiv sein und durch Medizinmanner genutzt werden oder negativ als Folge einer Ubernahme durch eine feindliche Geistmacht die dann vertrieben werden muss Eliade 10 definiert wie folgt Der wesentliche Unterschied zwischen Zauberern und Inspirierten besteht darin dass die Zauberer nicht von den Gottern und Geistern besessen sind sondern im Gegenteil einen Geist zur Verfugung haben der fur sie die eigentliche magische Arbeit tut Geister Die wichtigsten Geistmachte stehen gewohnlich in Verbindung mit Dingen oder Wesen mit denen die Menschen taglich umgehen oder die sie aus der Vergangenheit kennen Verschiedene Arten von Geistern sind unterschiedlichen Ebenen zugeordnet Luft Erde Flusse Walder Berge Donner Erdbeben Epidemien usw Oft sind die Geister Personifizierungen dieser naturlichen Gegebenheiten oder sie sind die Seelen dieser Naturerscheinungen Animismus Viele Geister sind in die Familiengeschichte eingebunden Magie Zauberei und Hexerei Bis heute ist der Glaube an Hexerei und Zauberei ausgepragt und diente und dient vor allem dazu den Menschen die sich ihrer geringen Kontrolle von Natur und Gesellschaft durchaus bewusst waren Unglucksfalle und Schicksalsschlage aller Art zu erklaren Bei den Yoruba werden Hexen und Zauberer allerdings auch positiv gesehen Bei den westafrikanischen Volkern sind Hexen stets weiblich Talismane sind zur Abwehr verbreitet Mystische Kraft Der Glaube daran ist gesamtafrikanisch Menschen haben in unterschiedlichem Masse Zugang zu ihr Wird sie gegen andere eingesetzt gilt sie als Zauber oder Hexerei gegen die sich die Gemeinschaft dann wehrt Oft wird diese Kraft eingesetzt um bestimmte positive Ziele zu erreichen bis heute etwa in der Politik im Fussball usw Der westafrikanische Voodoo ist ein Beispiel dafur das als kulturelles Mitbringsel der Sklaven bis in die Karibik gelangt ist Fur Rastafari Candomble Umbanda und andere afroamerikanische Religionen ist die Ausgangslage ahnlich allerdings meist komplizierter Wahrsagerei und Orakel sogar Ordale sind weit verbreitet ebenso die magische Beeinflussung des Wetters und Heilmagie Der Begriff des Medizinmanns ist hier wie in anderen Kulturen dafur indikatorisch Religiose Akteure In den meisten Gesellschaften Afrikas sind dies Priester Sippen und Lineage Alteste Regenmacher Wahrsager Medizinmanner usw Die wenigsten von ihnen sind professionelle Spezialisten vielmehr beziehen sie ihre Autoritat aus Alter Abstammung oder gesellschaftlicher Position und sind lediglich fur das Wohlergehen der Gruppe zustandig der sie vorstehen die beispielsweise aus einer Grossfamilie Lineage lokalen Gemeinschaft oder einem Clan Stamm oder Hauptlingstum bestehen kann Der Medizinmann durchlauft wie der Wahrsager oft eine lange Lehrzeit Die Beziehung dieser Akteure zu jenseitigen Machten ist oft personlich und sehr eng Riten Sie sind uberall fur bestimmte Lebensstadien gebrauchlich also Schwangerschaft Geburt Initiation Ehe Tod und Begrabnis und konnen lokal sehr unterschiedlich ausgepragt sein Bis zum Ausgang des 20 Jahrhunderts versuchten einige Autoren etwa Mircea Eliade Michael Harner oder David Lewis Williams ihre Schamanismus Konzepte deren Ursprungsideen sich auf die Schamanen Sibiriens beziehen auch auf Afrika auszuweiten 11 12 13 14 Speziell fur Afrika wurde jedoch kritisiert dass es dort eine schamanische Seelenreise eine Berufung durch die Geister und bestimmte charakteristische Utensilien nicht gibt die als Voraussetzung fur diese Konzepte gelten 15 Einteilung nach Hermann Baumann BearbeitenEine regionale durch kulturelle Kriterien erweiterte Einteilung wurde in Baumanns posthum erschienenen Standardwerk Die Volker Afrikas und ihre traditionellen Kulturen aus dem Jahre 1975 vorgenommen das trotz seines Alters eine gute Ubersicht bietet da Baumann und seine Koautoren seinerzeit noch viele Phanomene beobachten konnten die heute weitgehend verschwunden sind Er zielt denn auch bewusst soweit moglich auf den vorkolonialen Status vor Mitte des 19 Jahrhunderts 16 Diese Kombination scheint auch bei der Betrachtung der afrikanischen Religionen und angesichts der multiplen Uberlagerungen und Uberlappungen am gunstigsten handhabbar Berucksichtigt man die enorme regionale Inkonsistenz ethnischer sprachlicher und kultureller Gruppen in Afrika ergibt sich zwangslaufig fur Afrika ein Gliederungsmuster das nicht vorwiegend geographisch sein sollte sondern an den kulturellen Phanomenen orientiert wie dies Sergei Alexandrowitsch Tokarew vorstellt der vor dem Hintergrund der jeweiligen Gesellschaftsformen und ihrer Subsistenzstrategien drei fur die religiose Problematik relevante kulturell unterscheidbare Volksgruppen fur Afrika feststellt 17 wie sie auch Baumann postuliert s u Weiter zu beachten ist die Aufteilung in Spharen der Grossreligionen im Norden vorwiegend Islam im Suden vorwiegend Christentum obwohl diese Verteilung nicht eindeutig ist da es auf beiden Seiten Einsprengsel der jeweils anderen Religion gibt Dass diese Grossreligionen zudem einen betrachtlichen Einfluss auf die alten religiosen Vorstellungen ausgeubt haben 18 braucht angesichts der Ahnlichkeit dieses Phanomens mit anderen vergleichbaren Vorgangen weltweit nicht betont zu werden Unter Berucksichtigung der baumannschen Kulturprovinzen Afrikas ergibt sich eine religionssoziologisch relevante Unterteilung in drei Hauptgruppen Gruppe I Die nomadisierenden Jager Sammler die weder Feldbau noch Viehzucht kennen Buschmanner heute als San bezeichnet Pygmaen Hadza Gruppe II Die Volker Schwarzafrikas also die Feldbau und Viehzucht betreibende Bevolkerung Sud Aquatorialafrikas sowie des subsaharischen Nordafrika Sudanzone die die uberwaltigende Mehrheit der Afrikaner bilden Khoikhoi Bantuvolker und die verschiedenen Sprachgruppen angehorenden Volker des Sudan und des Gebietes der grossen Seen Gruppe III Die alten und vorwiegend islamischen Kulturvolker in Nord und Nordostafrika s Nordafrika und Geschichte Nordafrikas Diese Gruppe ist hier allerdings nur am Rande relevant soweit sich Synkretismen mit dem hier vorherrschenden Islam und vorislamische Glaubensreste finden Gruppe I Nomadisierende Jager Sammler Bearbeiten Es werden hier wie in den folgenden Abschnitten nur die Grundzuge und wichtigsten Phanomene dargestellt nicht hingegen die Gesamtstrukturen der jeweiligen Religionen der einzelnen Ethnien und die im vorigen Abschnitt bereits geschilderten Gemeinsamkeiten Einzelne haufig sehr kleine Splittergruppen die sich zumeist inzwischen ohnehin an ihre bauerliche Nachbarschaft akkulturiert haben und uber die oft kaum etwas bekannt ist werden weiter unten im Zusammenhang mit den jeweiligen bauerlichen Nachbarn besprochen soweit Informationen uber sie vorliegen Insgesamt gibt es in Afrika folgende grossere Wildbeutergruppen 19 Steppenwildbeuter Salzsteppen Trockensavannen In SW Afrika San Bergdama Kwisi In Ostafrika Dorobo Hadza usw Waldwildbeuter tropischer Regenwald selten Feuchtsavanne Pygmaen und Pygmoide Kongo Ruanda Als reprasentativ werden fur die erste Gruppe die San Hadza und Bergdama besprochen fur die zweite die Pygmaen da fur diese Volker die besten Informationen zur Religion vorliegen nbsp Tanzender San Camp Jao BotswanaBuschmanner 20 21 Eine Khoisan sprechende Steppenwildbeutergruppe in den Trockensavannen Sudafrika vermutlich Reste einer einst viel starkeren Urbevolkerung die von spater eindringenden Viehnomaden und Ackerbauern verdrangt wurden Sie leben in Sippenverbanden Totemistische Vorstellungen sind erkennbar in den Mythen und den Tiernamen der Sippen und den Felszeichnungen die viele anthropozoomorphe Gestalten zeigen s oben Sie hatten grosse Angst vor den Gaua den unheilbringenden Geistern der Toten doch keinen eigentlichen Ahnenkult Ein jagdmagischer Kult ist typisch Gebete werden dazu an Naturerscheinungen wie den Mond gerichtet Auffallend ist die Verehrung der Mantis bzw Gottesanbeterin der Fangschrecke Ngo oder Cagn die mit einem unsichtbaren himmlischen Geist in Verbindung steht und auch als Kulturheros auftritt Als Kaang ist sie bei den Lesotho San eine Schopfergottheit und kann sich in verschiedene Gestalten verwandeln sorgt ausserdem fur das leibliche Wohlergehen ihrer Geschopfe Auch andere Tiere wie der Regenbulle Khwa haben einen starken mythologischen Bezug oder sind Schutzherren der Stammesinitiation Kraft und Seelenglauben vermischen sich bei den San mit einem betont magischen Denken Zauberglaube Das in Verbindung mit der magischen Welt stehende Medizinmannwesen ist bei allen San stark ausgepragt Medizinmanner sollen etwa durch die Beschworung des Regenbullen fur Regen sorgen sie konnten sich in Tiere verwandeln Man unterscheidet hier gute von bosen Zauberern Sie sind Heiler die versuchen die Geister durch Tanz und Ekstase in ihre Gewalt zu bringen oder durch Analogiezauber Einfluss auf das Geschehen in der Natur zu nehmen Zauberer durchlaufen eine lange Ausbildung und haben eine eigene Zeremonialtracht Sie sehen die Totengeister und sprechen mit ihnen um sie um Hilfe zu bitten stellen Amulette her und betatigen sich als Wahrsager Gefurchtet sind ihre Zauberpfeile Steppenwildbeutergruppen Aquatorialafrikas 22 Es sind dies nomadisierende meist sehr kleine Jager Sammler Gruppen Nord Tansanias die Hadza die Aasax die Omotik Dorobo und die Akie DoroboDie Religion der Hadza ist minimalistisch Auf Rituale legen sie wenig Wert und fur Mystik Geister oder Gedanken uber das Unbekannte bietet ihre Lebensweise wenig Raum Ein besonderer Jenseitsglaube tritt ebenfalls nicht auf desgleichen keine Priester Geisterbeschworer oder Medizinmanner Gott wird als blendend hell ungeheuer machtig und wichtig fur das Leben gesehen und mit der Sonne gleichgesetzt Das wichtigste Hadza Ritual ist der epeme Tanz in mondlosen Nachten Die Ahnen sollen dabei aus dem Busch kommen und am Tanz teilnehmen 23 Bergdama Damara 24 Dieses fruher auch Klipkaffer genannte Wildbeutervolk sie halten aber auch Ziegen lebt in den schwer zuganglichen Regionen der Gebirge Sudwestafrikas Sie leben in Familienclans und legen ihre Werft genannten halbnomadischen Siedlungen um einen heiligen Baum Werftbaum und ein heiliges Feuer an Das Familienoberhaupt ist zugleich religioses Oberhaupt Es gibt weder Hauptlinge noch Stamme jedoch einen Heiler Initiationen waren als Jagerweihe ublich Die Stellung der Frau war stark Wie bei San und Khoikhoi steht die Totenfurcht im Zentrum Der Weg des Toten ins Jenseits wird als gefahrlich und beschwerlich angesehen Hat der Tote das Gamabs Werft genannte Jenseits erreicht ist er unsterblich und glucklich Gamab ist die zentrale Figur in der Religion der Bergdama eine Art allwissendes allmachtiges hochstes gottliches Wesen Zauberer holen sich Rat bei ihm doch hat er auch dunkle furchterregende Aspekte und ist Herr der Toten die sich vom Fleisch der Verstorbenen nahren Tote konnen auch als Gespenster ihr Unwesen treiben und entsprechend zielen die Bestattungsbrauche darauf dies zu verhindern Ausserdem konnen die Toten den Lebenden Krankheitskeime in den Korper schmuggeln Der Gama oab der Mann Gamabs genannte Zauberer kann diese magischen Erreger wieder aus dem Korper saugen nachdem er im Gesprach mit Gamab erfahren hat woher diese Keime stammen Gleichzeitig erfahrt er die kunftigen Plane Gamabs und kann die Dorfbewohner gegebenenfalls warnen und ihnen Abwehrmittel geben agiert also als Wahrsager Diese Zauberer werden von Gamab berufen ohne dass sie sich dagegen wehren konnen Durch Singen von Zauberliedern geraten sie in Trance und ihr Geist kann sich dann in weit entfernte Lander ja bis zu den Landern Gamabs selbst jenseits der Sterne begeben also eine Himmelsreise durchfuhren Die Umstehenden lesen dabei aus den Zugen des Verzuckten die Zukunft und erfahren nach seinem Erwachen allerlei Nutzliches nbsp Ein Europaer evtl Kazimierz Nowak 1897 1937 im Gesprach mit einem Pygmaen MedizinmannPygmaen 25 Reprasentativ und am besten erforscht sind die Mbuti Pygmaen des Ituri Waldes Im Zentrum von Religion und Lebens insgesamt steht der Wald Patrilinear organisierte Jager Sammler Gruppen Jagdschar die von einem Altesten angefuhrt wird die am Kongo sowie einigen anderen Gebieten Zentralafrikas leben teilweise aber auch unter dem Einfluss benachbarter Kulturen zu Hackbauern und Pflanzern geworden sind Kleine Lokalgruppen sind meist zu einem Totemklan zusammengeschlossen der aber kein gemeinsames Oberhaupt hat Ihre wichtigsten religios magischen Vorstellungen hangen mit der Jagd zusammen 26 und sie verehren einen Waldgeist als Herrn der Tiere Die Bambuti und andere Gruppen des Ituri Waldes wo die ursprunglichsten Pygmaen leben kennen jedoch meist nur Sippentotems die als Ursprung der Sippe gelten grosstenteils Tiere gelegentlich auch Pflanzen Individualtotems werden gelegentlich auch ausgewahlt Totems durfen nicht gegessen oder anderweitig benutzt werden allerdings sind es durchweg nicht geniessbare oder schwer jagdbare Tiere Bestimmte Spinnen und Kafer sowie das Chamaleon gelten als Gottesboten Nach dem Tode der als religioses Oberhaupt fungierenden Sippenfuhrer verkorpert sich die Seele im Totemtier Die Seele wird danach zum beratenden Totengeist Ein Bestattungskult ist aber kaum entwickelt und prasentiert sich vorwiegend als Totenaussetzung Ein eigentlicher Totenkult fehlt Der Glaube an heilbringenden wie unheilvolle Krafte der Natur ist lebendig Die Mbuti tragen kraftgeladene Amulette Im Zentrum steht der Glaube an eine Lebenskraft die sich vom Altesten auf alle Mitglieder der Gemeinschaft vererbt Die Kraft entstammt der Gottheit die durch Riten wie Tanze um das heilige Feuer und Gesange sowie das Tuten der lu somba Trompete angerufen wird Zentral sind Initiationen die als Kommunikation mit der fur einen Jager unentbehrlichen magischen Kraft aufgefasst werden Bei den Gabun Pygmaen sind Initiationen und die damit einhergehenden mannlichen Geheimbunde aber unbekannt Es gibt die Vorstellung eines Hochgottes der im Wald lebt und nicht ausdrucklich angebetet wird den man aber bittet und dem man opfert Er erscheint im Regenbogen und in der Sonne und ist als Riesenelefant Stutze des Himmels Bei den Gabun Pygmaen ist er als kmwum identisch mit dem Herrn der Tiere und wird dann auch angebetet Manchmal neckt er die Pygmaen aber auch Totemzeremonien sind haufig sie dienen auch Heilzwecken Insgesamt findet sich eine schwer zu trennende Vorstellungswelt von animistischen und nichtanimistischen Gedanken vom lebenden Leichnam uber vielschichtige Seelenvorstellungen bis zu Totengeistern die im Traum erscheinen und denen sogar geopfert wird Vorherrschend ist aber die Angst vor Geistern und Gespenstern Ein personell definiertes Medizinmannwesen ist unbekannt Gruppe II Bauerliche und Hirtenbevolkerung Schwarzafrikas Bearbeiten Die Kulturen und Ethnien dieser zweiten religiosen Grossgruppe die durch eine agrarische Subsistenzstrategie als Bauern und oder Hirten mit entsprechenden Religionsformen und gelegentlich alte sakrale Konigtumer gekennzeichnet sind erweisen sich als ausserordentlich heterogen und unubersichtlich folgen jedoch im Allgemeinen den oben genannten Kriterien Die Einteilung des teilweise unvollstandig oder nur in Relikten prasenten Zustandes folgt der von Suden nach Norden fortschreitenden Einteilung in Kulturprovinzen wie sie Hermann Baumann vorgenommen hat 16 Dabei werden Ethnien mit ihren religiosen Grundzugen im Zusammenhang mit ihren wesentlichsten gesellschaftlichen und okonomischen Faktoren im Rahmen der geographisch ethnischen Grossregionen paradigmatisch dargestellt Die Region umfasst die modernen Staaten Sudafrika Namibia Botswana Simbabwe Mosambik Malawi Angola Sambia und Madagaskar Die Khoisan sprechenden Volker Sudafrikas Kung San ǃKhung Siehe oben Sie sind Jager Sammler Nomaden Bergdama Siehe oben Sie sind Jager Sammler Nomaden Hottentotten 27 Eine in der Kolonialzeit von den Buren erstmals verwendete diskriminierend gemeinte Sammelbezeichnung fur die in Sudafrika und Namibia lebende Volkerfamilie der Khoi Khoi zu der die Nama die Korana und Griqua Orlam und Baster gehorten Viehzuchter mit starker Jagerkomponente die okonomischen Ubergange zu den San sind jedoch fliessend Die Kap und Ost Khoikhoi sind heute ausgestorben Ihre Religion ahnelt der der San Totenfurcht Ehrung der Vorfahren aber kein Ahnenkult anthropozoomorphe bosartige Totengeister Hochgott Personifikation von Naturkraften gottliche teils als Schopfer teils als Trickster auftretende Kulturheroen Tsui Goab Heitsi Eibib Gaunab von denen einige als Regenbringer fungieren Mondkult Orakel nbsp Medizinmann der Shona in SimbabweDie Sudost BantuDie bekanntesten Gruppen sind die zu den Nguni gehorenden Zulu die Sotho Swasi Sudafrika Ndebele und die auch Matable genannten Simbabwe Ndebele Tsonga Batswana Venda und die Shona Sie leben in Sudafrika Mosambik und Simbabwe als Viehzuchter und Bauern und haben ein komplexes Gesellschaftssystem mit Stammeshauptlingen Ihre Religion 28 hat als Zentrum einen intensiven Ahnenkult jeder Klan hat seine Ahnengotter denen geopfert wird Himmels und Weltschopfungsgotter sind von geringer Bedeutung Dazu gibt es Kulturheroen archaische Helden Naturgeister und Trickster Ein eigentlicher Animismus im Sinnen von beseelten Steinen Baumen oder anderen Naturerscheinungen zeigt sich nicht wohl aber die Vorstellung von Seelengeistern die sich an solchen Orten aufhalten konnen Die Menschenseele ist aber etwas Anderes eine Art Lebenskraft die den Korper im Schlaf verlassen kann Traume Es herrscht grosse Furcht vor Magie durch Zauberer und Hexen sowie verwandlungsfahige Tiergeister Spezialisten praktizieren Wahrsagen Bei den Nguni beschworen mannliche und weibliche Zauberer Sangomas in durch Tanzen hervorgerufene Trance Ahnengeister Geheimbunde und die dazugehorigen Tanze wie der Nyau Tanz der Chewa haben eine gesellschaftliche Ordnungsfunktion und einen in der Ahnenverehrung liegenden religiosen Hintergrund Das Gebiet zwischen Sambesi und LimpopoEin kulturelles Zwischengebiet mit verschiedenen Volkern wie Danda Karombe Lungu Karanga etc die vor allem als Jager und Viehzuchter lebten bzw leben und ein komplexes polygames Gesellschaftssystem mit relativ starker Stellung der Frau auch in der Religion entwickelten In der Religion 29 ist die Verehrung von Tieren teilweise wichtig Einzelne Rinder galten als Vertreter der Ahnen und ein Ahnenkult war ausgepragt Im Zentrum steht ein Regenkult als Fruchtbarkeitskult der von Priesterinnen beherrscht wird Ein etwas diffuser Hochgott existiert Als Regengott erscheint Mwari der spater teilweise zu einem Hohlen und Orakelgott entartete Entsprechend gab es Wahrsagerei bis hin zur Eingeweideschau Neben dem Regen und Ahnenkult spielt der Besessenheitskult Mashawe eine grosse Rolle Die Sterne standen mit den Ahnen in Verbindung Die Sudwest BantuVolker die im Sudwesten Angolas und im Norden Namibias meist als Viehzuchter leben Kwisi und Kwepe Reste von Jager Sammler Volkern die wie die Kwepe auch Viehhaltung betreiben und uber die wenig bekannt ist Sie ahneln den Berg Dama s dort Religion Den Ahnen wird geopfert ein auch fur den Jagderfolg zustandiger Hochgott wird angebetet Das Wahrsagerwesen ist ausgepragt Fremdgeister kennt man nicht Bei den Kwepe gilt der Kult vor allem den Verstorbenen und dem heiligen Vieh 30 Himba Kuvale und Herero 31 Eine Gruppe von Volkern die Viehhaltung betreiben die Himba gelegentlich auch Feldbau Hirse ebenso die Herero Religion Himba und Kuvale ahneln sich kulturell stark Auch die Kuvale kennen heiliges Vieh Der Lowe gilt als Wiedergeburt der Seelen der Toten und Lowenzauber ist verbreitet Die Himba kennen die durch Frauen durchgefuhrte Heilertrance bei der Geister aus dem Kranken vertrieben werden desgleichen die Eingeweideschau als Orakel Auch gibt es Jagdrituale 32 Die Herero siedeln um einen heiligen Strauch als Symbol des Urbaums aus dem die Menschen kamen Auch das Feuer ist heilig Der Hauptling gilt ebenfalls als heilig und hat Priesterfunktion Es gibt ein sakrales Viehritual und einen intensiven Ahnenkult Bestimmte Aspekte der Kultur und Religion gelten als nilotisch Ambo und Nyaneka Humbi 33 Hirtenpflanzer mit matrilinearer Klanorganisation Die Klans tragen vorwiegend Tiernamen wie das fur einen Totemismus charakteristisch ist allerdings ohne die damit einhergehenden Abstammungsmythen und Tabus Im Mittelpunkt des Kultes steht der Tote Sogar Kalunga der Hochgott der Ambo gilt gelegentlich als erdverbundener Ahnengott Fremddamonen rufen bei Frauen Besessenheit hervor Solche Frauen bilden einen Kultbund Medizinmanner sind teilweise Transvestiten sie und Homosexuelle spielen auch im Besessenheitskult eine wesentliche Rolle Die Herero Kuval Gruppe praktiziert einen Rinderkult meist als Ahnenkult Auch die Nyaneka Humbi und Handa feiern zahlreiche Rinderfeste Die Milch der heiligen Kuhe darf nicht mit dem Fleisch verzehrt werden vgl Judentum Mbundu und mbundisierte Hirtenpflanzer Bei den Mbundu Mais und Hirseanbau Klein und Grossviehhaltung Patrilinear Reste einer Matrilinearitat sind vorhanden Hierarchische Hauptlingsherrschaft die Dorfhauptlinge sind in der matrilinearen Linie fur den Ahnenaltar und die Geisterhutte des Familiengeistes zustandig Totemismus tritt nur bei den koniglichen Geschlechtern auf Hochgott ist Suku Er schuf die Welt ist aber weit weg steht jedoch oft auch fur das Oberhaupt der Totengeister Zu den Geistern zahlt das Gespenst ocilulu das aus dem Schatten der Lebenden entsteht Ursache fur Krankheiten ist und in Trance von dem Betroffenen aufgenommen wird Geister vaterlicher Verwandten sind harmloser als die der mutterlichen Ahamba sind die friedlichen Geister lange Verstorbener Daneben gibt es einen Familiengrundergeist Jagddamonen und sogar einen Herrn der Tiere Der Medizinmann ocimbanda arbeitet mit einem Wahrsage Schuttelkorb Hexen sind gefurchtet ihre Kraft vererbt sich matrilinear Die mbundisierten Hirtenvolker haben noch Reste einer Jagerkultur Generell ist aber wenig uber sie bekannt Der Hochgott tritt hinter die Besessenheitskulte und die Toten Ahnenkulte zuruck Glaube an ein Totenreich unter der Erde mit Unterweltsgottern Die Sambesi Angola Provinz 34 Sie bildet mit der Sudkongo Provinz die sich allerdings durch die Bildung von Grossstaaten abhebt die Mittel Bantu Provinz und ist kulturell relativ homogen mit dem Charakter eines Viehzuchtkomplexes Das Sambesi Angola Gebiet fallt was Religion und Mythen angeht wenig aus dem Rahmen des bei den Bantu Ublichen Wichtig sind die Bedeutung der Regendoktoren im trockenen Suden die Reinkarnationsidee mit Verwandlung in Tiere das intensive Besessenheitswesen und die Macht der Schadzauberer An der Spitze stehen gleichgultige Hochgotter mit einem geringen Kult darunter Untergotter ohne dass sich ein systematisierter Polytheismus ausgebildet hatte Ihr Charakter schwankt innerhalb des Gebietes Die Verstorbenen bilden neben den Natur und Funktionsgeistern eine Mittelschicht zwischen Menschen und Gottern Man opfert ihnen in Ahnenhutte Wachterfiguren sind haufig Wichtig sind dabei Kultbaume Der Mensch lebt als Totengeist weiter der die Lebenden des Klans betreut und dem geopfert wird Sie stehen in Beziehung zu den Hochgottern und sind meist nur Wandlungsformen eines Aspekts des Lebenden so dass es fur einen Verstorbenen jeweils mehrere geben kann Dabei gibt es die Vorstellung eines Himmels Jenseits Im ostlichen Teil der Provinz glaubt man an die Wiedergeburt in Tieren Zu den Totengeistern kommen wie in vielen Teilen vor allem Ostafrikas auch Natur und Funktionsgeister die sich haufig als Mittler betatigen Buschgeister mit eher fabelartigem Charakter betatigen sich oft als Rachegeister der Tiere Uberdies finden sich Heroengestalten und Naturgottheiten Das Besessenheitswesen gliedert sich in zwei Hauptgruppen Mediative Besessenheit Der Besessene ist hier das Medium der Geistmacht Er stellt als Stammesmedium eine Verbindung zwischen ihr und den Stammesmitgliedern her und sorgt bei ihnen fur die Belange des Stammes Staates usw Typisch dafur sind bestimmte Berufsgruppen wie Wahrsager Doktoren Jager usw die alle die dafur notwendigen Ahnen in Trance inkorporieren mussen Wahrsagen ist im Westen haufiger als im Osten Narkotika werden hier nicht verwendet Klatschen Trommeln und Tanzen genugen zur Erzeugung einer Trance Affliktive Besessenheit Der Fremdgeist dringt gegen den Willen des Betroffenen meist als schwere Krankheit ein bei der die Besessenheit auch chronisch werden kann Entscheidend sind auch hier Trance und Offenbarung nur dass es dabei kein Medium gibt und der Betroffene zeitweilig zum Besitz des Geistes wird Magie Die Vorstellungen von magischen Kraften und Handlungen sowie die darauf spezialisierten Personen unterscheiden sich nicht wesentlich von denen im restlichen Afrika Tod und Krankheit stehen im Vordergrund Jagdzauber ist verbreitet fruher gab es auch Kriegszauber wahrend magische Feldbauriten seltener sind Als Gegenspieler wirken die Medizinmanner die positive Effekte auslosen und die Schadzauberer und Hexen deren Macht oft angeboren ist Schadzauberer betreiben oft Nekromantie und konnen sich selbst oder ihre Opfer in Tiere verwandeln meist Lowen oder Hyanen um sie sich so dienstbar zu machen Weitere Hilfswesen sind anthropozoomorphe Schlangengeister Eine weitere Zaubererart ist der Wahrsager der dem Medizinmann dank seiner Gabe der Besessenheit durch Orakel diagnostische und andere Hinweise fur seine Arbeit erteilt Fur das Wahrsagen werden regional unterschiedliche Techniken benutzt allerdings kein Tierorakel und keine Eingeweideschau Ordale kommen vor Die Mythik ist wenig entwickelt und tritt nur in dynastischen Bereichen mit einem Konigsahnenkult deutlicher in Erscheinung wie es in den meisten fruhen Staaten Afrikas der Fall war nbsp Mannliche Ahnen Wachterfigur der Hemba des SudkongoSudkongo 35 Auf diesem Gebiet das sich vom Atlantik bis zum Tanganjika See und von den Plateaus im Norden von Brazzaville bis zur sudlichen Grenze von Zaire erstreckt leben Savannenvolker die einst zu den dortigen alten Staaten gehorten und entsprechende kultische Reste bewahrt haben Feldbau Mais oder Maniok als Savannenpflanzung oder Waldpflanzung mit Brandrodung sind die wirtschaftliche Grundlage Haustierhaltung ist bekannt Jagd wird selten ausgeubt Fischfang vor allem von Frauen Matrilinearitat herrscht vor aber auch Patrilinearitat kommt vor Luba Tio Lunda und Hemba sind die bekanntesten der zahlreichen Ethnien Die Religionen des Gebietes 36 ahneln sich bis in die sprachlichen Bezeichnungen Alle glauben an einen anthropomorphen Schopfergott dem zwar kein eigener Kult gewidmet ist der aber individuell angerufen wird Geisterglaube ist verbreitet Naturgeister werden von den Hauptlingen angerufen ihnen sind auch Kulte gewidmet die oft in den Handen von Zauberern liegen Ahnenglaube ist ebenfalls verbreitet die Toten leben unter der Erde oder im Ozean einige Ahnen sind gefahrlich Mitunter erfullen die Ahnen die Funktionen der Naturgeister Den Ahnen wird geopfert und sie haben eigene Weihestatten Die Furcht vor Hexen ist gangig Schutz gegen sie erlangt man durch Zaubermittel die vielerorts im Mittelpunkt stehen Die Wahrsager Medizinmanner erkunden mit Orakeln die Ursache der jeweiligen Hexentaten Riten sind Opfer die von Tabus begleitet werden dazu Gebete Formeln und zeremoniale Gesten Sie zielen auf den Erhalt der Fruchtbarkeit und die Segnung der Jager oder sind Anrufungen der Ahnen etc Dazu kommen soziale Riten wie Initiationen Bestattungen etc nbsp Die Sprachgruppen des mittleren und sudlichen Afrika vor allem die Niger Kongo Sprachen der Bantu Gruppe Nordkongo und GabunZu den dort lebenden Pygmaen s oben unter den Wildbeuterkulturen Der Westen 37 In diesem Gebiet mit Pflanzervolkern uberkreuzen sich die Einflusse aus dem Suden und Norden Westen und Osten so dass ein sehr heterogenes Kulturbild entsteht Im Nordraum leben vor allem die Kusten Bantu sowie sieben weitere Bevolkerungsgruppen im Nord und Ostraum etwa 40 Volker die aber einheitliche Vorstellung ihrer Herkunft haben mit einem wissenschaftlich allerdings hohen Unsicherheitsgrad der nicht zuletzt Folge der zahlreichen nicht mehr nachvollziehbaren Wanderungsbewegungen dieser Volker ist Fur ihre Subsistenzstrategien charakteristisch ist ein einfacher Hackbau der sog tropische Wanderfeldbau der Ergebnis der geringen Fruchtbarkeit der Regenwaldboden nach der Rodung war ebenso wie der Wildbau der ohne weitere pflegerische Massnahmen auskommt und keine Vorratswirtschaft kennt Ziegen und Schafe werden gehalten jedoch keine Grosstiere Die Jagd spielt eine untergeordnete Rolle ausser bei den Pygmaen und anderen Wildbeutervolkern Die Wirtschaftsweise ist semiautark und benotigt einen Austausch von Eigenerzeugnissen der sich im sog Frauengrenzmarkthandel vollzieht Im sozialen Leben fehlt jegliche Staatsorganisation Im Norden ist der patrilineare im Suden der matrilineare Familienverband bzw die Sippe die oberste soziale Einheit Geheimbunde und Initiationen sind typisch Die Religion ist gekennzeichnet durch einen Ahnenkult der den Gotterkult an Bedeutung uberragt Ahnenbilder sind als Wachterfiguren verbreitet und man glaubt an das machtvolle Einwirken der Ahnen auf das Diesseits Dabei ist die patrilineare von der matrilinearen Anbetung getrennt Fruchtbarkeitskulte sind mit ihren Riten ebenfalls verbreitet In den Frauenbunden hat sich das Phanomen der Besessenheit erhalten das haufig mit der Verehrung von Erd Wasser und Felsengeistern verbunden ist Weit verbreitet ist zudem der Glaube an Hexen und Zauberkraft likundu Inzwischen haben massive christliche Einflusse teilweise synkretistische Religionsphanomene ausgelost wie etwa den aus dem Ahnenkult hervorgegangenen bwiti Kult Auch die alten solaren und Schopfergottheiten wurden so verdrangt Insgesamt dominiert eine magisch nichtanimistische Vorstellungswelt Ahnenkult Jagdmagie Zauberwesen die freilich mit animistischen Elementen Natur Besessenheitsgeister besonders im Einflussbereich mutterrechtlicher Tendenzen durchsetzt ist 38 Der zentrale Teil 39 Im Norden herrscht die Grassavanne vor im Suden der aquatoriale Regenwald Der Norden wird von Bantu Stammen bewohnt vor allem Mongo und Ngombe der Suden von Gruppen die Nicht Bantusprachen sprechen Ngombe und Mongo haben die meisten ethnischen Eigenschaften gemein auch die beiden kleineren Gruppen die Flussleute und die Bewohner des Ngiri Gebietes folgen im Allgemeinen diesem Muster Die meisten Volker sind patrilinear und polygyn Gesellschaftliche Basis ist die Lineage mit Klanstruktur Die Religion ist bestimmt von den bekannten Faktoren Hochgott der bei den Ngombe als Stammesahne betrachtet wird Ahnenglaube Totengeister die sich gelegentlich in Tiere verwandeln konnen Besessenheit Spuren eines Totemismus Magie und die damit einhergehenden Praktiken Hexenfurcht Die Nichtbantu vor allem die Ngbandi Ghaya Ngbaka Banda und Mbaka haben im Detail abweichende Kulturmuster und Glaubensvorstellungen die allerdings stark von denen der dominierende Bantu beeinflusst scheinen Insbesondere der Ahnenkult ist starker ausgepragt Eine weitere Gruppe stellen die als Batwa bekannten Pygmoiden dar die von der Jagd leben und ihre Beute bei den Mongo gegen Feldfruchte eintauschen und zu den Mongo in einer Art Klientenverhaltnis leben Seit der Kolonisierung haben sie ihre nomadische Lebensweise weitgehend aufgegeben und sich kulturell den Mongo angeglichen Der Osten 40 Die Bevolkerung ist sehr heterogen und umfasst drei Grossgruppen Die Volker des Balese Komo Gebietes Das Gebiet umfasst den grossen Aquatorialwald ostlich von Kisangani Praktiziert wird der Wanderfeldbau Patrilinearitat Einheit ist das mitunter von einem Hauptling gefuhrte Dorf das auch eine religiose Einheit darstellt Die Religion ist ahnlich den anderen Volkern der Region von folgenden Prinzipien bestimmt Hoch und Schopfergott mitunter ein Kulturbringer Beide fliessen manchmal mit den Ahnen zusammen denn der Ahnenkult wurde uberall gepflegt Schutzzauber mit Amuletten war ublich Tod oder Ungluck wurde der Hexerei zugeschrieben Wahrsager Heiler verkundeten ihre Orakel Die Zwischensee Bantu des Kivu Gebiets Zentraler Teil des aussersten Ostens der Republik Kongo eine waldige Savanne mit starken Hohenunterschieden 100 bis 1900 m Dort leben mehrere Volker darunter die Shi Furiru Havu Hunde Tembo Yira dazu die Hutu und Rundi Sie sprechen alle Ostbantu Sprachen und betreiben Grossviehhaltung Patrilinearitat Stark zentralisierte Gesellschaft mit Oberhauptlingen und einer Adelsschicht Die Religion ist wegen Uberlagerung stark synkretistisch Hoch uns Schopfergott Pantheon grosser Geister auf in Vulkanen wo auch die hervorragendsten Manen der Verstorbenen leben die anderen in der Unterwelt Die Nyanga glauben an Wasser und Landgeister Die Volker des Maniema Gebiets Die dort lebenden Volker werden als Mischlinge aus Pygmaen und Bantu betrachtet s auch Pygmoide Sie gehoren zu einer einheitlichen Sprachgruppe Wirtschaft Sie kennen den Feldbau waren aber vor allem Jager Sammler und Fischer Schmiedekunst und Topferei waren bekannt Gesellschaft patrilinear und segmentar Die Mutterlinie war aber ebenfalls von Bedeutung und in sieben Kategorien unterteilt Geheimbunde waren ublich und sie bildeten auch die Grundlagen der politischen Struktur In der Religion gab es einen Schopfergott der als erster Ahne oder Kulturheros aufgefasst wurde Der Glaube an Naturgeister war entwickelt im Mittelpunkt stand jedoch der Ahnenkult der als Schadelkult ausgepragt und mit Bitten und Opfern verbunden war Zaubermittel hatten nur geringe Bedeutung doch Hexerei war wichtig ebenso Orakel Es gab professionelle Heiler die teilweise auf bestimmte Krankheiten spezialisiert waren dazu Wahrsager Allgemeine Merkmale der Religion Vielheit der Ursachen bei Ubeln aller Art grosse Zahl der Spezialisten Bedeutung religioser Erfahrung in Traum und Trance die haufig in einem der Bunde ausgelebt wurde die grosse Zahl von Mannern und Frauen die religios aktiv waren Madagaskar 41 Madagaskar drittgrosste Insel der Erde ist relativ dunn besiedelt 18 verschiedene Stamme finden sich die allerdings politische Einheiten bilden keine kulturellen Darunter sind Bodenbauern Hirten meist gemischte Subsistenz Fischer Reisbauern Durch ubermassige Brandrodung sind die Subsistenzmoglichkeiten inzwischen aber eingeschrankt Soziale Basis ist die Grossfamilie mit Altestem und Adelsschicht Religion Die Mehrheit ist nicht christianisiert Die alte Stammesreligion basiert auf dem Ahnenkult Ausser dem gestaltlosen Schopfergott zanahary gibt es keine weiteren Gotter Zanahary ist als Hochgott sehr fern und greift nicht in die Schicksale der Einzelnen ein gibt und nimmt aber das Leben Entscheidend im Guten wie im Bosen sind die Ahnen Sie sind gleichzeitig Mittler zwischen Diesseits und Jenseits Genaue Vorstellungen vom Totenreich sind unbekannt Bei Opferungen werden immer Gott und die Ahnen angerufen Ausser den Geistern der Toten lolo gibt es Berg Wasser und Flussgeister dazu kokolampy bzw vazimba genannte Geistwesen die den Menschen schaden konnen Opferungen die durch Priester durchgefuhrt werden dazu viele Rituale Gebote und Verboten sind Teil des Lebens Der Mensch besteht aus Korper Geist und Seele die den Korper im Schlaf oder bei Bewusstlosigkeit verlassen kann Sie wird nach dem Tode entsprechend dem sozialen Rang heilig Es gibt auch hier die Trennung zwischen Schadzauberer und Medizinmann Letzteres sind allerdings inzwischen verschwunden Medizinmanner hatten eine bis zu 15 jahrige Ausbildungszeit und durchliefen danach eine Initiation am Grab eines toten Medizinmannes in deren Verlauf sie ihre Insignien erhielten Auf dem Hochland 42 rief ein Heilergehilfe die Geister die aus dem in Trance befindlichen Medizinmann sprachen und von ihm interpretiert wurden Dazu gab es Wahrsager mpisikidy die oft mit Medizinmannern zusammenarbeiteten Magie ist ein wesentliches religioses Element Dazu gehoren die bereits genannten Orakel sikidy vintana eine Art astrologisches auf arabischen Monatsnamen beruhendes Orakel das Ahnenorakel fady das fur das gesamte Leben oder mindestens Lebensabschnitte sowie die ganze Gruppe gilt schliesslich noch die ody genannten Amulette Das Aquatoriale Ostafrika 43 Der auch Ost Bantu genannte Bereich wird im Osten vom Indischen Ozean im Westen durch die Kette der grossen Seen etwa am 30 Langengrades begrenzt die Nordgrenze verlauft entlang der Sprachgrenze zu den Niloten die Sudgrenze etwa im Bereich des 12 Breitengrades einschliesslich der Komoren und der von den Swahili bewohnten Kustenregionen bis zu Kap Delgado Es sind vor allem Hochlander und Trockensavannen dazu einige regenreiche Gebirgs und Kustenregionen aber auch Dornbusch und Baumsavannen Kulturell und ethnisch ist das Gebiet extrem heterogen Die wichtigsten Volker sind die Swahili Ost und Nordostbantu Mbugu dazu die oben bereits besprochenen Wildbeutergruppen der Hadza Aasax Dahalo Liangulo Twa und Dorobo die Kawende und zahlreiche andere meist kleinere oft auch sprachlich charakterisierte Gruppen in diesem sprachlich heterogensten Bereich Afrikas 44 Die sippen bzw klaninterne Organisation ist meist patrilinear Fruher gab es manchenorts sakrale Konigreiche vgl Geschichte Nordafrikas Alle Wirtschaftsformen kommen vor Feldbau Brandrodung Wanderfeldbau Feldwechselwirtschaft Viehzucht Fischerei Jagd Sammeln mitunter auch gemischt Religion Charakteristisch sind Hochgottvorstellungen bei den Sonjo ein Kulturheros Ahnenverehrung und Besessenheitskulte Hexenfurcht Die sehr uneinheitlichen Hochgottvorstellungen sind unislamisch und nichtchristlich die Vorstellung vom Totenreich ist diffus und vom Ahnenkult bestimmt insgesamt diesseitig mit der hauptsachlichen Frage inwieweit die Toten auf das Diesseits einwirken Konigsahnen spielen mancherorts vor allem im Einzugsbereich alter Monarchien eine wichtige Rolle Besessenheitskulte sind verbreitet besonders als Besessenheit durch Fremdgeister Bei diesen auch durch Trance bestimmten Kulten spielen Medizinmanner und frauen eine wichtige Rolle da sie diese Geister austreiben und auch als Heiler aktiv sind Hexerei und Schadzauber aufgrund einer angeborenen mystischen Kraft sind gefurchtet man glaubt entsprechend an Magie die von rituellen Spezialisten eingesetzt wird Nordostafrika 45 Ein Gebiet mit relativ mildem Klima am Horn von Afrika Somalia und Athiopien in dem vor allem Athiopier und eingewanderte Araber in mehreren ethnischen Grossgruppen leben in denen sich die Einflusse der christlichen und islamischen Hochreligionen uberlagern und noch grossere heidnische Reste Bestand haben bzw hatten Die Tigre sprechenden Ethnien Eritreas und die Bogos Die alten Glaubensvorstellungen sind durch Christentum und Islam weitgehend zerstort Bei den Mensa finden sich noch Reste die auf alle norderitreischen Stamme verallgemeinert werden konnen Das Schicksal der Menschen ist mit den Gestirnen verknupft so dass zahlreiche Kulthandlungen damit in Verbindung stehen Das Totenreich liegt unter der Erde und ist eine Kopie des Diesseits Die Totenseelen erscheinen den Lebenden und ermahnen sie Seelenvogel sind unerfullt gestorbene Menschen Es gab Regenriten mit Tieropfern Furcht vor bosem Blick Werwolfglaube und Wahrsagerei sind noch verbreitet Bei den Bogos erinnert der Gottesname Jar an den alten kuschitischen Himmelsgott Hochathiopische Volker Die Religion der Amhara und Tigray wird durch die christliche athiopische Kirche bestimmt In der bauerlichen Bevolkerung haben sich aber Reste wie der Werwolfglaube erhalten Die Agau waren bis vor kurzem noch Anhanger der alten kuschitischen Religion und verehrten einen Himmelsgott Die Gurage haben sich ihr Gotterpantheon erhalten und sind fur Athiopien der grosse Ausnahmefall Die Harari sind wiederum arabisch gepragte Muslime Ostkuschitisch sprechende Volker Die Somali sind oberflachliche Muslime religiose Reste sind kaum erhalten Ahnliches gilt fur die Afar bei denen sich der alte Kult des Regenopfers erhalten hat Hingegen halten die Oromo noch an ihren alten religiosen Brauchen fest Himmelsgott und Erdgottin stehen nebeneinander Keine Priester Opferpriester ist das Familienoberhaupt Uber den Tod gibt es nur verschwommene Vorstellungen meist ein Himmelsgott und eine Erdgottin Auch die kleineren Ethnien kennen ahnliche Vorstellungen Bei der fandano genannten Religion der Hadiya finden sich christliche und islamische Synkretismen Omotisch sprechende Volker Alle Gruppen kennen einen otiosen Himmelsgott Reste eines erblichen Priesterstandes sind erhalten Uberall werden Kulte von Besessenheitspriestern praktiziert vor allem bei den Kaffa Ein Krokodilkult fruher mit Menschenopfern besteht Bei einigen Gruppen wie den Gimirra ist der Ahnenkult mit Ahnengeistern denen geopfert wird ausgepragt Bei den Gimirra steht jedoch ebenfalls der Besessenheitskult im Vordergrund wobei die Priester mit den Besessenheitsgeistern wahrend Seancen in Verbindung treten Westathiopische Randvolker Hier wird der Himmelsgott oft mit der Sonne identifiziert und teilweise orgiastisch und mit blutigen Opfern gefeiert Die wichtigsten priesterlichen Funktionare bei den Kunama sind die Regenmacher Sie leben isoliert auf Bergspitzen und ihr Amt ist wie bei den Gumuz erblich Wahrsager treten wahrend Besessenheitsphasen mit den Totenseelen in Verbindung Vogel und Hyanen gelten als Seelentiere Auch andere Ethnien kennen das Besessenheitsphanomen mit dem damit verbundenen Schutzgeisterglauben Die Niloten 46 Niloten Volker die sudlich des 12 nordlichen Breitengrades entlang des Nils leben und sprachlich anthropologisch und kulturell teilweise recht ahnlich sind dazu Volker im sudlichen Sudan in Kenia Uganda und Tansania Die ethnische Einheit dieser Volker vor allem der Nuer Dinka und Luo Gruppen spiegelt sich in den Mythen wider Die Landschaft ist vielfaltig und reicht von Trockensavannen uber die Sudd Sumpfe bis zu den zentralafrikanischen Plateaus und den Flusslaufen des Nileinzugsgebietes Entsprechend ist meist Grossviehzucht ublich da die Boden fur den Feldbau ungeeignet sind und Uberschwemmungsperioden und Trockenzeiten einander abwechseln Die Religion zeigt bestimmte allgemeine Zuge Ein meist otioser Hoch und Schopfergott oft Nyial oder Jok genannt an den man sich durch Vermittlung des mythischen Stammesgrunders Nyikang wenden kann und der sich in allen Phanomenen aussert sogar die Summe der Totengeister bezeichnet Totengeister konnen auch bosartig werden und sitzen in den Knochen der Toten Medizinmagie ist weniger bekannt vielmehr werden medizinische Wirkungen einem Geist zugeschrieben und entsprechend erhalten Zauberdoktoren ihre Kraft daher bzw von einem Jok selbst der in sie fahrt Ahnliches gilt fur das Regenmachen bei dem unter anderem Tieropfer ublich sind Wahrsagen ist verbreitet Besonderheiten betreffen die Dinka und Nuer wo magische Elemente kaum vorkommen Bei den Acholi herrschen Bantu Einflusse die sich unter anderem in einen verstarkten Ahnenkult aussern Auch bei den zu den Dinka gehorenden Bor zeigen sich Akkulturationen mit nichtnilotischen Nachbarstammen in Form einer verstarkten Rolle von Magie Hexerei und Zauberei wobei die Wahrsagermuster ganz ubernommen wurden Gelegentlich spielen wie bei den Schilluk lokal alte Konigskulte noch eine Rolle Die Religion der Nuer ist weitgehend spiritualisiert mit Geistwesen die verschiedene Aspekte der Natur symbolisieren und mit einer verstarkten Bedeutung von Erdgeistern bei Divination und Magie Bei den Luo ist die Angat vor den Toten gross Hamito Niloten Es gibt drei Hauptgruppen Die Nordgruppe an der Sudan Uganda Grenze Vor allem Bari Luluba Lokoya und Lotuko Die zentrale Gruppe in NO Uganda und NW Kenia Vor allem Toposa Turkana Karamojong und Teso Die Sudgruppe in W Kenia und N Tansania Vor allem die Nandi und Massai Daneben leben in Ruckzugsgebieten verstreute Jagergruppen der Ligo Teuso Dorobo und Reste alter Pflanzer Landschaftlich finden sich Trocken und Salzsavanne Die Wirtschaftsform schwankt je nach Landschaft zwischen Pflanzern und Grossviehnomaden meist Rinder die auch rituell im Mittelpunkt stehen Sozial ist der oft in totemistische Klans gegliederte Stamm die hauptsachliche Organisationsform allerdings ohne Hauptling Die Religion ist vom Hochgott bestimmt der zu jeder Tageszeit angerufen und dem geopfert wird Ahnengeister sind Mittler zu ihm In der zentralen Gruppe verschwindet der Ahnenglaube allerdings fast vollstandig und an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt man nicht Die Massai der Sudgruppe glauben nur an das Weiterleben der Reichen und Medizinleute und zwar als Schlangen und haben keinen eigentlichen Ahnenkult glauben dafur an einen Gott Engai Sie haben zudem wie andere Ethnien des Bereichs auch Regenmacher und Erdhauptlinge die fur die irdischen Belange zustandig sind Magische Riten sind besonders gut ausgebildet Islamische und koptische Einflusse treten vor allem von der Kuste her auf insbesondere bei den Massai Uber die Religion der kleinen pygmoiden Waldjagergruppen ist wenig bekannt Sie glauben an Baum Wasser und Naturgeister und werden wegen ihrer magischen Fahigkeiten gefurchtet Viele von ihnen haben sich allerdings inzwischen an Nachbargruppen akkulturiert s o Reprasentativ fur die Sudgruppe sind die Massai Ihre Gesellschaftsstruktur ist kriegerisch die Klans sind patrilinear und totemistisch gepragt Der Laibon genannte Kriegshauptling hat allerdings vor allem religiose Funktionen und tritt als Vermittler zwischen Mensch und jenseitigen Machten auf Die sog Schmiede Haddad sind dabei die unterste Kaste sind aber uberall bis weit in die Sahara hinein wegen ihrer magischen Fahigkeiten gefurchtet s dazu weiter unten unter den Tuareg Religion und Kultur der anderen Ethnien der Sudgruppe wie Nandi Kipsikis Lumbwa und andere Splittergruppen sind stark von den Massai beeinflusst Verschiedentlich wird der Hochgott mit der Sonne identifiziert Ahnengeister gelten als aktive Klanmitglieder Schlangen gelten ebenfalls teilweise als Inkarnationen der Ahnen Uberhaupt ist der Ahnenkult uberall sehr ausgepragt nbsp Nkisi Nkonde Kongo Zentralafrika Holzerne Fetischfigur in die Nagel und Klingen eingestochen wurden um bestimmte magische Wirkungen zu erzielen Vermutlich zuruckgehend auf die durch christliche Missionare eingefuhrten Bilder des Heiligen SebastianDie zentralafrikanische Kulturprovinz 47 Gemeint ist hier der Raum im Herzen Afrikas nordlich der Kulturprovinz des Nordkongo mit ungefahr derselben ostwestlichen Ausdehnung aber ganz eigener kultureller Pragung Das Gebiet deckt sich in etwa mit der Zentralafrikanischen Republik ein flussreiches Land mit semihumidem Tropenklima und Ubergang zum Regenwaldklima sowie massigen Hohenunterschieden ausser im Norden Feuchtsavannen mit gering fruchtbaren Boden sind typisch Das Gebiet wurde immer wieder von Volkern durchwandert und bietet daher schon sprachlich ethnisch ein Bild verwirrender Vielfalt Wegen ihrer islamisch gepragten Kultur sind zwei Volker besonders wichtig Araber und Fulbe Dazu kommen weitere 11 Bevolkerungsgruppen wie Wute Manja Banda Zande etc Hauptsachliche Wirtschaftsformen sind Feldbau und Jagd Man unterscheidet Die westlichen Randkulturen mit Wute und Mbum Bei den Mbum stand ein Sakralkonigtum mit Ahnenkult und Reinkarnationsvorstellungen im Vordergrund Die Furcht vor Zauberern und Hexen war ausgepragt und entsprechend spielte Magie eine wichtige Rolle Man glaubte an Mensch Tier Verwandlungen Bei den Wute finden sich uber das Sakralkonigtum hinaus noch eine Hochgottvorstellung dazu Totemismus und Wertiere Auffallig ist ein ausgepragter Gut Bose Dualismus bei Menschen und Geistern Die zentralen Kulturen Ahnenkult mit Opferwesen und magischem Komplex wiedergeborene Totengeister Hochgott Kulturbringer bei den Ghaya bei den Mandja Mensch Tierverwandlung nach dem Tod otioser Hochgott und Gewittergott Furcht vor Totengeistern Totemismus Bei den Banda steht die Verehrung der Ahnengeister im Vordergrund Ahnliche religiose Muster finden sich auch bei den anderen Volkern Zauberglaube zeigt sich uberall Die Ndogo glauben an eine beseelte Welt und eine ubernaturliche Wirkkraft sowie personliche Schutzgeister Besonders ausgepragt ist der Zauberglaube bei den Zande und beeinflusst ihre sozialen Institutionen tiefgreifend Ansonsten beschrankt sich das religiose Leben bei ihnen auf die Ahnenverehrung Naturgeisterglaube ist dagegen hier wenig ausgepragt In mehreren dieser Volker kam es durch Staatenbildung uberdies zu herrschaftlichen Uberlagerungen bei starker sozialer Schichtung Die ostlichen Randkulturen auf dem Eisensteinplateau Es findet sich eine bunte Mischung verschiedener Ethnien vor allem im Osten nilotische Viehzuchter im Norden arabische Rindernomaden auf dem Plateau sudsudanesische Stamme mit Wanderfeldbau Hie und da tritt Regenzauber mit Regenmachern auf Makau Kult Die Bongo kennen als Erscheinungsformen von Loma dem im Diesseits wie Jenseits auch moralisch fordernden Hochgott einen Herrn der Tiere einen Herrn des Waldes und des Flusses Versohnungsriten gegenuber dem Herrn der Tiere sind wichtig Er kann durch magische Mittel beeinflusst werden Furcht vor Hexen und der Rache der Toten Orakel sind verbreitet Ahnen und Naturgeister Der Zentralsudan 48 Zwischen dem Logone und Niger gelegener mittlerer Abschnitt des Sudan im Norden von der Sahelzone begrenzt im Suden vom tropischen Regenwald Vorwiegend Trockensavanne topographisch offen fur den Transsaharahandel Im Ausstrahlungsbereich alter Territorialstaaten wie Kanem Bornu und der Hausa Staaten Ausserhalb dieses islamischen Bereichs in der Niger Benue Senke heidnische Ethnien Vor allem Hackbauern wenig und nur kleine Haustiere Religion Uberall gibt es den Glauben an einen Hochgott dem aber kein Kult gewidmet ist ausser er fungiert auch als Regengott Ausgepragter Ahnenkult mit einem Wiedergeburtsglauben gelegentlich verbunden mit der Vorstellung von einem Totengericht bei dem der Erdgott eine wesentliche Rolle spielt Besonderes Interesse gilt im Rahmen der vorherrschenden Patrilinearitat den mannlichen Ahnen Mannerkultbunde sind verbreitet Damit einher gehen Agrarriten die stets auch Gedenkfeiern fur die Toten sind desgleichen Regenriten die von erblichen Regenpriestern durchgefuhrt werden die in manchen Stammen wie den Loguda Yungur Gabin und Mumuye oberste religiose Autoritat sind Fur das Orakelwesen sind im Mandara Gebirge die Sahara Schmiede Inadan zustandig In den Bergen sind Menhire und megalithische Platze nicht selten Kopfjagd war fruher ublich Verschiedentlich gibt es ein sakrales Hauptlingstum und Funktionsgottheiten mit Konigsahnen Glaube an die Ahnen reprasentierende Schutzgeister ist verbreitet Ein wesentliches Phanomen unter anderem bei den islamischen Hausa den zu den Hausa gehorenden nichtislamischen Maguzawa und einigen benachbarten Ethnien ist die Besessenheit von Bori und Dodo Geistern die sich durch Medien Frauen und Mannern offenbaren die durch Musik in Trance bzw Ekstase geraten sind Der die Besessene tragt das Attribut seines Geistes an sich und ist sein Pferd durch das dieser seine Wunsche kundtut Im Sudan pflegen Frauen den Zar Kult Dort wurde der auch in Agypten verbreitete Kult verboten Das Crossflussgebiet und Kameruner Grasland 49 Das Gebiet wird von vielen Semibantuvolkern bewohnt Die Grasland Semibantu haben zahlreiche kulturelle Einflusse aus dem Sudan aufgenommen die Waldland Semibantu hingegen sind weit ursprunglicher geblieben Grasland Semibantu Die drei Hauptgruppen sind Tikar Bamum und Bamileke dazu die nach dem gleichnamigen Fluss benannten Bani allesamt Pflanzbauern In der Religion hat der teilweise mit einem eigenen Priestertum verbundene Kult der Ahnen bzw Hauptlingsschadel den Hochgott Kult verdrangt der unter anderem Opfer und Orakel umfasst Der Hochgott ist teilweise auch Schopfer Umherirrende Totengeister konnen Unheil bringen Waldland Semibantu Vor allem die Ibibio und Ekoi Gruppe Sie sind ebenfalls Pflanzer In ihrer Religion spielt der Hochgott eine zentrale Rolle wobei die Vorstellungen im Einzelnen bei den stark zersplitterten Stammen erheblich differieren Ein Ahnenkult mit Opferaltaren ist ebenfalls stark ausgepragt Die Toten Ekpo leben unter der Erde und gehen mitunter um Einige Ethnien kennen einen ausgepragten Individual uns Sippentotemismus mit Tabus und der Vorstellung von Totengeistern die zu Tieren wurden Ndem Verbreitet ist der Glaube an Zauberer und Hexen Die Lebenskraft Ideologie zeigt sich im Glauben dass wenn man in den Besitz von Teilen eines Menschen gelangt man Macht uber ihn erhalt nbsp Vorkoloniale Konigreiche in AfrikaDie Ostatlantische Provinz 50 Sie wird auch als Oberguinea Provinz bezeichnet Hier vermischen sich nach Baumann altnigritische Substratkultur mit altmediterraner und jungsudanischer Uberschichtung 51 Die oft hervorragenden Boden z B Nigerdelta mit heissfeuchtem Tropenklima haben zu ausgepragten bauerlichen Kulturformen gefuhrt Die ethnische Gliederung fur die uberall monarchische Staatenbildungen typisch sind umfasst vier Hauptgruppen fur die ausser der ersten und den an der Guinea Kuste lebenden Ethnien Feldbau ohne Grossviehhaltung typisch sind Jagd spielt kaum eine Rolle die Lagunenvolker vor allem Fischfang die Anyi Akan Gruppe mit teils alten Konigreichen Am bekanntesten sind hier die Aschanti Asante die Ewe sie sind auch Fischer die Yoruba Igbo Idjo das Konigreich Benin und die Edo ebenfalls Fischer Religion Himmels und Erdgottheiten sowie ein meist als Schopfer auftretender Hochgott beherrschen den Glauben der 2 bis 4 Gruppe Insgesamt findet man in diesem Bereich so ziemlich alle bekannten Ausserungsformen der afrikanischen Glaubenswelt also Glaube an ubernaturliche Krafte mit animistischer Grundierung Magieglaube mit Fetischen Amuletten Jujus Talismanen Zwischen Seelen Geister und Gottheiten verschwimmen die Grenzen denn allen sind die uberirdischen Krafte gemein doch wird nach Funktion und Motivation unterschieden hoch oder nieder gut oder bose etc Der Glaube an die segen und nutzbringenden Aktivitaten der Totenseelen oder geister ist Grundlage des Ahnenkultes der hier den hochsten Ausdruck religiosen Empfindens bildet Opfer sind dabei ublich Ein Totemismus findet sich noch bei den Anyi Akan den Ewe und Edo Verbreitet ist ein Schlangenkult im Zusammenhang mit der Ahnenverehrung besonders bei den Aschanti und Dahome Ebenfalls weit verbreitet ist der Glaube an die Fahigkeit des Menschen sich in ein Tier zu verwandeln Dazu treten eine Unzahl marchenhafter teils nutzlicher teils schadlicher Wesen wie Buschdamonen Riesen Elfen Gnome auf Uberall finden sich teils phallisch orientierte Fruchtbarkeitskulte Die Yoruba Religion hat fur das heutige Afrika besonders grosse Bedeutung Interessant ist hier das 401 kopfige genealogisch geordnete Yoruba Pantheon 52 das mit seinen streitenden Gottern seine Herkunft aus den archaischen Hochkulturen verrat und deren vielfarbige Mythen den Aufenthalt der Gotter auf der Erde allerdings nichts uber den Hochgott berichten Die Religion der Yoruba basiert auf einer vierstufigen Rangordnung spiritueller Wesen Das Hochste Wesen ist Olodumare bzw Olorun steht uber einer hierarchischen Ordnung niedrigerer Gottheiten denen Tempel und Heiligtumer zugeordnet sind wahrend der Hochgott lediglich angerufen wird Ahnenverehrung und Orakel wie das Ifa Orakel sind zentral Die Oro und Egungun Maskentanze dienen der Totenverehrung Allerorts finden sich Schreine an Natursymbolen wie Felsen Baumen Flussen usw in denen Kultbilder stehen Das Kosmos besteht aus der diesseitigen Welt der Menschen und der jenseitigen Welt der Geister in die man aber durch Traum und Visionen gelangen kann Wesentlich sich die orisha Mythenkulte die sich auf einzelne Gottheiten beziehen und haufig lokale Formen auspragen in denen auch soziale Funktionen wie Heirat etc reprasentiert sind Auch der Hauptgott tritt in lokalen Unterschieden auf So war in Oyo der Sturmgott Shango die Hauptgottheit in Benin entwickelte sich parallel die Edo Religion Die Priester Geisterbeschworer und Heiler der Yoruba Religion werden Babalawo genannt Die Westatlantische Provinz 53 Sie umfasst das Kustengebiet und das nahe Hinterland von der Nordgrenze Senegals bis zur Mitte der Elfenbeinkuste Landschaftlich und klimatisch finden sich Mangroven und Kustenwald Savannen und tropischer Urwald Das Klima wird durch den Passat beeinflusst Ethnisch finden sich nach Baumann 77 Volker darunter die Wolof Dyola Temne Mende Lebu und zahlreiche andere Grundlage der Wirtschaft ist der Feldbau als Hackbau mit Brandrodung dazu hie und da Gartenbau bei den Dyola und Flup Fischfang hat grosse Bedeutung ebenso die Jagd Sozial spielte das hier sakral auftretende Konigtum bei den stark in Klassen gegliederten Wolof eine wichtige Rolle dazu gab es vor allem bei den Dyola zahlreiche kleine Furstentumer wobei der Konig gleichzeitig Priester des Schutzdamons seines Gebietes war Andernorts finden sich Hauptlingsschaften Religion Der Glaube an einen Himmels und Schopfergott ist mehr oder weniger stark vorhanden Dazu kommen je nach Lebensweise Erd und Wassergotter sowie Lokaldamonen Beim Jenseitsglauben spielt in Liberia und Sierra Leone ein Totenland an einem fur die Seele schwer erreichbaren Ort Berg Meeresgrund usw eine Rolle Reinkarnations und Erneuerungsprozesse der Seele kommen vor Am wichtigsten ist generell der Ahnenkult wobei sich die Ahnen in weltliche Dinge einmischen und Opfer erwarten Damit einher gehen die bei den Mannern Poro genannte Geheimbunde bei den Frauen Bondo Wichtigster Kultgegenstand ist dabei die Maske die den Bunddamon reprasentiert und Verkorperung aller Ahnenseelen ist Vor allem sind dabei Aufnahme Initiationen ublich bei denen der Bunddamon den Novizen verschlingt und ihn dann wiedergeboren wieder ausspuckt Wahrend der Buschzeit genannten Zwischenperiode sind die Initianden Geister und gelten als Ahnen Daruber hinaus fuhren zahlreiche Spezialbunde teils kannibalistische Brauche aus Manche totemistischen Bunde unterstellen die Fahigkeit zur Verwandlung der Mitglieder in das Totemtier Krokodil oder Leopard Vor allem islamische Einflusse Wolof und Lebu sind neben schwacheren christlichen Einflussen mit einigen Sekten zu beobachten nbsp Dogon MaskentragerDie Oberniger Provinz 54 Die Oberniger Provinz ist im Norden durch die Sahara begrenzt im Suden durch den Guinea Wald Entsprechend prasentiert sich der Norden mit Trockensavannen indes der Suden immer feuchter wird und uber Galeriewalder und Feuchtsavannen in den tropischen Regenwald ubergeht Durchflossen wird das Gebiet von Senegal und Niger der in seinem Delta ausserordentlich fischreich ist und fruchtbare Boden bietet Meist ist Landwirtschaft ublich haufig mit elaborierten Bewasserungssystemen in den Hohen des Fouta Djalon Gebirges wird auch Viehzucht betrieben In diesem Bereich haben sich ausgehend von der westlichen Sudanzone im Mittelalter grosse Staatenbildungen vollzogen darunter das Ghanareich Songhaireich und Malireich vgl Geschichte Nordafrikas Ethnisch gehoren die Stamme meist zu der Mandesprachgruppe Es sind dies vor allem die Bambara Soninke Dogon Fulbe Malinke Tukulor und andere In der Wirtschaft herrscht der Feldbau vor dazu die vor allem von einigen Fulbe Gruppen insbesondere von den Bororo auch Fulani oder Peul genannt betriebene Viehzucht uberdies Sammeln Fischerei und Jagd Die Gesellschaft ist nach dem Zerfall der alten Reiche meist in Familien Sippen Lineages und Stammen organisiert teils patrilinear teils auch matrilinear Die Religion wird vor allem von einem komplexen und umfangreichen System von Mythen bestimmt 55 darunter Urzeit Schopfungs Kulturbringer Abstammungs und Zwillingsmythen Der Mensch hat bei den Dogon und Bambara 5 Seelen mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften und es werden ihnen personliche Altare errichtet ebenso wie den Ahnen deren Verehrung im Mittelpunkt der Religion steht insbesondere der Kult der Dorfgrunder Damit eng verbunden ist der totemistische Kult der mythischen Klanahnen der Binu Kult der den Yeban gewidmet ist vormenschlichen Wesen und der sich vor allem als Vegetationskult darstellt Eng damit in Verbindung stehen wiederum die zahlreichen Geheimbunde mit Masken im kultischen Zentrum Maskenbunde der Dogon und Bambara Besonders interessant ist hier aber der Holey Kult ein Besessenheitskult der sich ebenfalls auf prahumane Wesenheiten die Holey bezieht Diese ergreifen von einem in Trance befindlichen Tanzer Besitz und benutzen ihn als Medium Die Priester der Songhai sind fur ihre magische Macht beruhmt und stellen Amulette her bekampfen seelenfressende Hexen usw Der vor allem als Jenseitsreligion betrachtete Islam hat in diesem Gebiet Einfluss ausgeubt doch mit vor allem ausserlicher Wirkung Gebete Kleidung Fasten Recht usw Der Holey Kult und auch der den Zin Dschinn gewidmete Kult in dem sich die Kulte der alten Erd und Wasserherren erhalten haben ist von weit grosserer Bedeutung Hier wie im gesamten Verlauf des Niger spielen in der nichtislamischen Volksreligion die parallel zum Islam uberall existiert sog Feticheurs eine wichtige Rolle Sie treten vor allem als Wahrsager auf und haben einen starken Bezug zu Flussgeistern und der Gottin des Flusses Die Obervolta Provinz 56 Sie bezeichnet das kulturell wie wirtschaftlich recht einheitliche Gebiet der Bevolkerungsgruppen im Zentrum des Nigerbogens in Obervolta und den angrenzenden Teilgebieten der Nachbarstaaten Die ahnliche Umwelt Trockenwald und Feuchtsavanne hat den Regenfeldbau zur Folge mit Herdeviehzucht und subsidiarer Jagd dazu Fischfang und auch Sammeln Die alteingesessene Bevolkerung konnte ihre Kultur trotz Uberschichtung durch die Kultur der vorislamischen Staatengrunder und durch den Islam selbst weitgehend bewahren Eine ethnische Gliederung ist wegen der Vielzahl der Volker und ihrer starken Durchmischung und Verzahnung der Siedlungsgebiete kaum moglich Man unterscheidet daher grob wobei ethnische und sprachliche Gruppen nicht deckungsgleich sind Nordgruppe Vor allem die alte Songhai Bevolkerung Ostgruppe Zahlreiche heterogene Kleingruppen Zentralgruppe Gurunsi Lyela und andere Nordwestgruppe wie Bobo und Lobi Sprachgruppe Sudwestgruppe vor allem Senufo und Kulango Sudostgruppe Ruckzugsgebiet von Altvolkern Togo Restvolker Wichtigste soziale Grossstruktur ist die Lineage Sippe die durch einen gemeinsamen Ahnen verbunden ist Die Struktur ist streng patriarchalisch Frauen sind nicht kultfahig Es gibt Altestenrate mit Senioritatsprinzip in den ubergeordneten Verbanden Religion Der Sippenalteste fungiert auch als Priester in dem zentralen Ahnenkult und wird Erdherr genannt Ubergeordnete und oft esoterische Kultbunde vollziehen Initiationsriten Erdkulte sind verbreitet Zwei unpersonale aber nicht otiose teils als Regengotter fungierende kultisch verehrte Hochgotter als Reprasentanten des Himmels und der Erde sind Ausgangspunkt einer teils uberschichteten Kosmogonie Die Menschenferne des Hoch und Himmelsgottes macht Vermittler notwendig als die vor allem die Gattin des Hochgottes die Erdgottin sowie die Ahnen auftreten Der Erdkult enthalt auch einen Buschkult als jagerisches Substrat in dem der Buschgott als Herr des Wildes noch eine Rolle spielt der auch um Jagdgluck angerufen werden muss und Frevel straft wobei Buschgeister als Wildhuter auftreten Buschheiligtumer sind ihm geweiht die auch totemistischen Charakter annehmen und derart auf den Klan ubertragen werden konnen Dabei tritt auch die Idee der Aussenseele Alter Ego auf die mit einem Tier geteilt wird dessen Schicksal dann auf ihn zuruckwirkt Neben diesem Erd und Himmelskult existiert gleichberechtigt ein Ahnenkult auf der Grundlage komplexer Seelen und Reinkarnationsvorstellungen mit einer dualistischen Grundstruktur Korper Lebenskraft Geist Seele Magie etwa durch Regenmacher wird durch die Ahnen vermittelt Matrilinear vererbte Wahrsagerei auch durch Medizinmanner ist verbreitet ebenso Hexenfurcht sie fressen Seelen und trinken Lebenskraft Die traditionellen Vorstellungen sind durch die staatenbildenden Kulturschichten nicht wesentlich beeinflusst worden Der Islam hat vor der Kolonialzeit nur bei den Songhai und Fulbe Staaten Fuss fassen konnen Das Christentum hat nur geringe Erfolge gehabt Gruppe III Alte vorwiegend islamische Kulturvolker Nord und Nordostafrikas Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Nordafrikas In diesen Volkern dominiert der Islam meist schon seit Jahrhunderten vor allem seit der ab dem 14 Jahrhundert einsetzenden arabischen Einwanderungswelle aus dem Niltal und er hat die alten Religionsformen weitgehend verdrangt von denen allerdings noch zahlreiche Reste und synkretistische Phanomene zu beobachten sind Der Nordost Sudan 57 Im Norden die Dornsavanne des Sahelzone ansonsten charakteristisch fur die Sudanzone Weiter im Suden gute Voraussetzungen fur Viehnomaden mit Ubergang zur regengrunen Savanne weiter im Suden jenseits des 10 Breitengrades ist wegen der Tse Tse Fliege keine Grossviehhaltung mehr moglich dafur Feldbau Der 23 Breitengrad bildet die sudliche Grenze der Islamzone Die dortigen Karawanenstrassen waren Ursprung der spateren lokalen Konigreiche Entsprechend finden sich vier Bevolkerungsgrossgruppen die allesamt mehr oder weniger islamisiert sind Ethnien mit staatlicher teilweise sogar christlicher Tradition wie Kanem Bornu und Dar Fur Kanembu Bulala Fur Dadjo u a Die Kanembu sind seit langer Zeit islamisiert Die Kotoko praktizieren neben dem Islam noch Naturgeisterglaube Besessenheitsphanomene Magie und totemistische Riten als Reste der alten Sao Kultur Die Fur kennen noch einen Ahnenkult Stein Fruchtbarkeits und Schlangenkulte Sie haben die Vorstellung von Naturgeistern Verwandlung von Menschen in Tiere und magische Praktiken ahnlich die Wadai Die einstigen Einwohner von Baguirmi praktizieren noch den von Priesterinnen in Trance ausgefuhrten margai Kult 58 59 dazu Agrarriten und glauben an den Erdherren und Herrn des Flusses Araber und arabisierte Stamme zwischen Rotem Meer und Tschad See Alle Sudan Araber sind Muslime sie bilden religiose Bruderschaften aus Sie sind meist halbnomadische Kamel und Rinderzuchter wie die Kababish des Wadi Howar dazu Transhumanz Bauern bei denen der Feldbau wichtiger ist als die Viehhaltung Die Felder liegen oft auf dem ungenutzten Land der benachbarten nichtarabischen Afrikaner deren Erdherr mitunter einen geringen Tribut erhalt Die Ahnen sind wichtig fur die Stellung im Klan Hie und da sind Kultstatten fur Naturgeister erhalten Amulette sind beliebt Hexenglaube und die Furcht vor dem Bosen Blick sowie zahlreiche magische Praktiken sind bekannt die nicht unbedingt auf dem Kontakt mit der umgebenden Bevolkerung zuruckgehen sondern moglicherweise als Reste der Altarabischen Religion aus Arabien mitgebracht wurden Bergvolker Hadjerai Nuba Die Islamisierung ist kaum ausgepragt Ihr religioses Leben wird vom Geisterkult beherrscht denn Geister sind Vermittler zwischen Mensch und Gott Ihnen wird geopfert Es gibt Besessenheitsphanomene Bei den Nuba spielen Regenmacher eine grosse Rolle Dazu kommen Ahnen und Geisterkult zum Teil mit Besessenheitsphanomenen Hexenfurcht Magie Schari Logone Volker Massa Sara Laka Gruppe Die Islamisierung ist kaum ausgepragt Grosste Bedeutung haben die Agrarriten des Erdherrn Man glaubt an Flussgeister Familien und Zwillingsgeister und praktiziert einen Ahnenkult mit Opfern Hexenglaube Orakel und Ordale sind wichtig nbsp Topographische Karte der westlichen und zentralen Sahara nbsp Die Sahalzone orange Es ist der Bereich zwischen 200 mm Norden and 600 mm Suden der mittleren jahrlichen Niederschlagsmenge nbsp Berber Amulett Hand der Fatima Chamsa aus MarokkoSahara und Sahelzone 60 Die dort teils als Nomaden und Halbnomaden teils als Oasenbauern lebenden Volker sind durchweg islamisiert Man unterscheidet sechs Hauptgruppen von denen allerdings nur die drei ersten relevant sind Die schwarzafrikanischen Bevolkerungen Die vor allem im Ennedi lebenden Bale Bideyat die zwischen dem Tibesti und dem Tschad See lebenden Tubu Sahara Daza Sahel Kreda und die Kanuri der Oasen Fachi und Bilma Die Bale haben ihren vorislamischen Glauben von allen Saharavolkern am besten bewahrt Bei ihnen ist noch ein Ahnenkult lebendig der sich auf den mythischen Klangrunder bezieht an dessen Sitz Felsen etc man Opfer darbringt und Bitten ausspricht Daruber steht ein nicht mit Allah identischer otioser Gott edo dem nicht geopfert wird Von ihm kommt das Leben und er nimmt es wieder Auch die Tubu kennen einen allerdings islamisierten Ahnenkult dazu praislamische Agrarriten magische Praktiken Geomantie und Ordal sowie Reste eines Sonnenkultes Der Mensch hat nach ihrem Glauben zwei Seelen Die Totenseele streicht um die Graber an denen deshalb geopfert wird Die Traumseele hingegen schweift in den Traumen umher Bose Blicke konnen sie einfangen Insgesamt haben sich bei den Tubu besonders viel vorislamische Brauche erhalten und im Tibesti finden sich zahlreich Steinkreise die auf vorislamische Kultstatten zuruckgehen an denen bis heute Opfer dargebracht werden Der Geisterglaube ist ebenfalls verbreitet Sahara Berber Tuareg und Mauren Die Berber 61 haben obwohl durchweg islamisch zahlreiche vorislamische Brauche wie etwa Saat und Erntebrauche wenn die Berberstamme im Atlas Gebirge etwa im Fruhjahr in feierlichen Umzugen unter Tanzen und Musik und mit Gebeten uber die Felder ziehen und so der Erdmutter huldigen Die Erde gilt ihnen als gottliche Braut und der Regen als Gemahl der standig in sie eindringt Weitere Fruchtbarkeitsriten sind ublich und die gottliche Urkraft ist entsprechend weiblich Gelegentlich finden sich orgiastische Kopulationszeremonien Beschworungstanze finden in der Nahe von Quellen Feigenbaumen und Korkeichen statt die als Sitz von Erddamonen gelten Selbst vor dem islamischen Aschura Fest bringen die Bauern noch Opfer entzunden auf den Bergen Feuer und tanzen um die Flammen ein uralter mediterraner Ritus nicht unahnlich den europaischen Sonnwendfeuern Selbst die vorislamische Rolle der Frauen als Priesterinnen einer erdhaften Muttergottin hat sich noch in Resten erhalten und manche Frauen gelten bis heute als Zauberinnen ja abseits grosser Siedlungen finden sich gar noch weibliche Heilige Taguramt Der Islam ist hier teilweise nur ein Firnis unter dem sich altes Brauchtum erhalten hat und die Natur bleibt von machtigen Damonen und Geistern bevolkert die zu beschwichtigen sind Alte Opferplatze werden noch frequentiert Die Rolle der alten Zauberpriester haben nun die Marabouts berberisch Aguram ubernommen die mitunter als Heilige gelten und sie sind als Mittler zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt unentbehrlich denn sie praktizieren die alte vorislamische Magie unter islamischer Tunche Als Schlangenbeschworer praktizieren sie hie und da noch die Ekstase Den meisten orthodoxen Islamgelehrten sind sie daher ein Grauel Die Tuareg bieten als bekannteste Ethnie der Berber das Bild einer stark geschichteten matrilinearen Gesellschaft Aus der vorislamischen Vorstellungswelt sind Totenfurcht und der Glaube an Naturgeister lebendig Wahrsagerei wie der Graberschlaf der Frauen Schlaf auf den Grabern von ehrwurdigen Toten um so prophetische Traume zu erhalten Furcht vor Hexen die sich nachts in Hyanen verwandeln konnen ein vermutlich schwarzafrikanischer Einfluss Glaube an Naturgeister und Damonen die fur die Tuareg eine Realitat des taglichen Lebens darstellen zumal der Prophet ihre Existenz anerkannt habe sind ebenfalls verbreitet Besonders gefurchtet sind hier die Kel Asuf Damonen die Mensch und Tiergestalt annehmen konnen und mitunter in einen Menschen fahren der dann in ekstatische Zustande gerat und die durch eine Marabout wieder ausgetrieben werden mussen Um sie zu besanftigen bringt man ihnen kleine Speiseopfer dar Gefurchtet ist zudem der Bose Blick tebot dem mit einem Abwehrzauber begegnet wird Man glaubt zudem es gebe Frauen und Manner die direkt in Kontakt mit Geistern treten und mit diesen sprechen konnten dabei uber deren Krafte verfugten und die Gabe der Wahrsagerei besassen Eine positiv wirkende erblich vermittelte Kraft wiederum ist baraka arab Segenskraft Vor allem Marabouts besitzen sie und zwar uber den Tod hinaus so dass man sich an ihrem Grab damit regelrecht aufladen kann Die Tuareg furchten zwar nicht den Tod aber die Toten und meiden ansonsten Graber Gelegentlich finden sich Derwische vor allem bei den Sufis die vom orthodoxen Islam ebenfalls und wie die Marbouts als Ketzer abgelehnt werden Die Mauren leben vor allem in der Westsahara und gelten als berberisch arabische Mischbevolkerung bezeichnen sich jedoch als Araber Sie sprechen wie die Haratin Hassania einen berberischen Beduinendialekt und haben mit ihnen auch starke kulturelle Gemeinsamkeiten auch die Religion hier ein besonders strenger und einfacher Islam der schon im 11 Jahrhundert zu der rigiden und orthodoxen Auslegung fuhrte welche damals die Almoraviden praktizierten Maurische Wanderprediger missionieren bis heute in weiten Bereichen der Sahara des Sudan und Sahel 62 Sahara Araber Sie sind als Einwanderer 11 bis 17 Jahrhundert im Zuge der islamischen Expansion durchweg Muslime mit lokal gelegentlich vorislamischen altarabischen Brauchtumsresten und leben heute meist als nomadische oder halbnomadische Beduinen wie zum Beispiel dieSha amba des Grossen Erg Sudalgeriens oder die Abaidat und Magarba auf der Cyreniaka sowie die Uled Sliman Libyens Tuareg Brauche haben hier stark auf sie abgefarbt auch in der Religion zumal der Islam auch wegen des Fehlens eines starren Kodex bis heute nie vollig unabhangig von lokalen Besonderheiten wurde sich vielmehr haufig mit diesen arrangieren und mit den religiosen Gewohnheiten der gerade in den ersten Jahrhunderten ja in rascher Folge unterworfenen Volker zahlreiche Kompromisse eingehen musste Nicht zuletzt hat diese Situation mit zu dem Phanomen der extremen die des Christentums weit ubertreffenden Aufsplitterung des Islam in Sekten und verschiedene Rechtsschulen gefuhrt um dadurch wenigstens in dann kleineren Gruppierungen eine gewisse Einheitlichkeit zu bewahren obwohl Analogien Brauchtumer Gewohnheitsrecht und flexible Grundsatze der Urteilsbildung den Korangelehrten durchaus Spielraume fur die Deutung des Korans lassen Doch konnte es sich kaum ein lokaler Herrscher leisten die Interpretation etwa des gottlichen Rechts vollig aus der Hand zu geben Selbst die Kalifen der Abbasiden die den Koran kodifizierte waren dazu nicht bereit 63 Auch die strengglaubigen Mozabiten suchen eine enge Verbindung zu den Verstorbenen die in ihrem an sich orthodoxen Glauben grosse Bedeutung hat und als Asnam Gotzendienst vollig unislamisch ist 64 Sahara Juden Sie waren einst zahlreich Es gibt sie aber seit Mitte des 20 Jahrhunderts als Folge des Nahostkonfliktes kaum noch Eine ethnisch nicht zuordenbare Sondergruppe sind die Schmiede oder Enaden Sie stellen Amulette her und wirken als Heiler stehen jedoch ausserhalb der Gesellschaft Sie ahneln darin den als Haddad bezeichneten Schmieden des Nordost Sudan s o bzw sind mit ihnen identisch Man glaubt sie seien von Geburt an mit einer besonderen Kraft ausgestattet die negativ wirksam wird wenn man einen Schmied beleidigt oder misshandelt Damit sind auch magische Kenntnisse verbunden Die fruher unuberwindlichen gesellschaftlichen Schranken zur Umwelt fallen zurzeit aber Nordafrika 65 Hauptartikel Islam in Afrika Die ethnolinguistische Systematik ist wegen der absoluten Vorherrschaft des Arabischen hier besonders problematisch desgleichen sind es grossraumige Einteilungen wie Maghreb Sudanzone Nubien oder ein geographische wie Libysche Wuste Die Arabisierung ist hier insgesamt kulturpragend gewesen desgleichen waren es die spateren kolonialen Einflusse Europas Franzosisch teilweise als Amtssprache Neben Arabern finden sich vor allem die im vorigen Abschnitt bereits dargestellten Ethnien insbesondere Berber und Mauren In der Religion dominiert der Islam sunnitischer Pragung absolut er ist nach der Zuordnung der Rechtsschulen malikitisch Ausnahmen sufitische Mozabiten und Charidschiten Islamische Bruderschaften spielen eine grosse Rolle Eine mit Wallfahrten verbundene Heiligenverehrung besteht hie und da wobei zahlreiche vorislamische Glaubensformen islamisiert wurden indem sich etwa vor allem im Volksislam heidnische Gottheiten in Geister verwandelten die von den Menschen auch Besitz ergreifen und von ihnen bestimmte Verhaltensweisen fordern Relikte alten Berberglaubens bestehen s auch oben Dazu gehoren bestimmte Kulthandlungen im Zusammenhang mit Lebensabschnittsriten Geburt Initiation Heirat Tod usw und wirtschaftlichen Ereignissen sowie Fruchtbarkeitsriten zu Saat und Ernte Sehr alt sind ein Sonnenkult sowie die Verehrung von Felsen Quellen oder Baumen Amulette und Magie sind verbreitet ebenso der Glaube an die Wunderkraft bestimmter Personen Bei den altkanarischen Guanchen deren Ursprung bis heute unklar ist hat sich ein vorislamischer vorarabischer berberischer Kulturkomplex erhalten Sie glaubten einst vor ihrer Christianisierung durch die Spanier an einen Hochgott Aborac und an in Vulkanen lebende Damonen hatten Priester und Tempel sowie eine Art Nonnen harimuguadas Opferriten waren verbreitet Einbalsamierungen waren hie und da ublich desgleichen wird ein alter megalithischer Kulturkomplex vermutet 66 Agypter Nubier und Bedja 67 Gemeint ist hier der Bereich des mittleren und unteren Nil samt den ihn begleitenden Oasen der Libyschen Wuste sowie das Nildelta Die Region ist komplett islamisch und arabisiert Nicht berucksichtigt ist die klassische altagyptische Religion Die Sprache ist agyptisches Arabisch die Bedja sprechen eine kuschitische Sprache Im Brauchtum haben sich wie uberall im islamischen Nordafrika einige vorislamische Reste erhalten wie magische Praktiken Angst vor dem Bosen Blick Amulette Geister und Damonenfurcht Dschinn Totenfurcht usw Die nomadischen bis halbnomadischen Bergstamme der Bedschas des Ostsudan sind ebenfalls Muslime Weltreligionen in Afrika BearbeitenZur vielfaltigen und auch machtpolitisch relevanten Rolle des Christentums und des Islam in Afrika insgesamt siehe die jeweiligen Hauptartikel Religion in Afrika Christentum in Afrika Koptische Kirche Athiopische Kirche Afrikanische Kirchen und Islam in Afrika sowie fur Einzelfragen die Kategorie Islam nach Staat und Kategorie Christentum nach Staat Zu den Einflussen altarabischer Traditionen vor allem auf den Islam Nordafrikas siehe vorigen Abschnitt Von den ubrigen Weltreligionen spielt lediglich der Hinduismus in Sudafrika und auf Mauritius noch eine gewisse Rolle Die Mythen Afrikas BearbeitenUbersicht und Charakteristika Bearbeiten nbsp Zwillingsmaske der Baule ElfenbeinkusteLiteratur 68 Hauptartikel Afrikanische Kosmogonie Die Mythologien Afrikas sind von einigen Grundthemen bestimmt die sich bei vielen anderen Volkern finden in Afrika allerdings was die Themenschwerpunkte angeht regional unterschiedlich verteilt sind Es sind dies vor allem Schopfungsmythen meist mit einem Schopfergott der nach Vollendung seines Werkes dem Gesichtskreis der Menschen entschwindet und allenfalls als ferner Hochgott prasent ist mitunter auch andere irdische Funktionen hat etwa Jagd oder Fruchtbarkeit Haufig sind diese Schopfungsmythen der Beginn eines hochkomplexen und verzweigten Erzahlstranges der bis hin zur Entstehung eines bestimmten Volkes oder Stammes fuhrt Gottermythen Viele afrikanische Volker haben ihr eigenes allerdings meist nicht systematisiertes Pantheon das sich stark an den jeweiligen Lebensumstanden orientiert Entsprechend treten zahlreiche Stammesgotter auf die teilweise mit den Ahnen verschmelzen Gotter werden dabei oft vermenschlicht heiraten sogar manchmal Menschen und zeugen Kinder mit ihnen Agrar und Fruchtbarkeitsmythen Die dafur zustandigen Gotter sind meist weiblich doch gibt es auch den Erdherren Meist sind diese Mythen mit jenen der Unterwelt und des Todes verbunden Entstehung der Menschen und Verlust der Unsterblichkeit Ahnenmythen Mythen um die kosmische Schlange die sich um das Universum rollt Mythen um Trickster der weder Mensch noch Gott ist aber an beiden teilhat Mythen um Geister Mischwesen und Ahnen Auf dem Gebiet alter afrikanischer Staaten mit Sakralkonigtum finden sich entsprechend gepragte Konigsmythen Urzwillingsmythen vor allem in Westafrika Mythen um die Entstehung von Gesellschaft und ihre Harmonie Die Harmonie ist ganzheitlich und schliesst Kosmos Menschenwelt mit Natur und Unterwelt samt Gottern Ahnen und Geistern mit ein Magie und Hexerei Meist mischen sich dabei wie vielfach in der afrikanischen Mythologie Mythen mit Sagen Marchen und Legenden Besonderheiten Eschatologische Mythen kommen kaum vor Totemistisch bestimmte Mythen gibt es hingegen 69 Uberhaupt spielen Tiere in Mythen oft eine zentrale Rolle Regional charakteristische Mythenmerkmale Bearbeiten Zentral und Sudafrika 70 Jede ethnische Gruppe hat ihre eigene Religion Dabei ist die Zugehorigkeit zu bestimmten Sprachfamilien wie Bantu den nilotischen Sprachen oder Khoisan nicht entscheidend Doch zeigen die Mythen schon aufgrund ihres hohen Alters noch am ehesten alte Verwandtschaftsbeziehungen der Ethnien an Eigentumlich ist dass die Gotter hier zunachst Tiergestalt hatten ganz ahnlich den Gottern Agyptens und Indiens und erst nach und nach menschliche Gestalt annahmen was sie als ursprunglich animalistisch kennzeichnet Entsprechend treten in den altesten Mythen der Region Tiere mit gewaltigen magischen Kraften auf die Spinne kann zum Himmel emporsteigen der Frosch ganze Walder uberspringen der Lowe ein ganzes Dorf verschlingen usw Die nachste Stufe sind dann anthropozoomorphe Mischwesen wie der Leoparden und Krokodilmann mit teils guten teils ublen Eigenschaften Schliesslich treten anthropomorphe Gestalten in den Vordergrund und entwickeln ein mehr oder weniger geordnetes Pantheon dessen Gotter sich mit Menschen verbinden Manche dieser anthropozoomorphen Mythengestalten sind Zeichen eines Totemismus und viele Clans glauben von diesen Tiergottern abzustammen die sie beschutzen etwa die Schlange bei den Zulu oder die Taube bei den Sotho Es sind mehrere Schopfungsmythen uberliefert etwa bei den Bakuba in Zaire wo die Welt also Kosmos Natur und Menschen samt ihren Fertigkeiten von einem weissen Gott Mbombo als Folge heftiger Bauchschmerzen erbrochen wird Daran schliesst sich eine komplexe Geschichte an die von der Entstehung der Sprachen des Hasses zwischen Mensch und Tier des Krieges Konigtums und der Herrschaft der Bakuba erzahlt indem sie den Ursprung des Volkes mit all diesen Mythen verknupft In manchen Schopfungsmythen finden sich Parallelen zu biblischen Geschichten etwa der von Adam und Eva und der Formung des Menschen aus Ton etwa bei den Schilluk im Sudan Die Zulu in Natal kennen hingegen einen an Orpheus erinnernden Mythos die Geschichte vom Konig Kitamba und seiner Frau Muhongo der die Unmoglichkeit thematisiert einen Toten wieder aus der Unterwelt zuruckzurufen selbst wenn ein machtiger Medizinmann dies versucht 71 Mensch und Unsterblichkeit Der Ursprung des Todes beschaftigt viele Ethnien etwa die Nkundo in Zaire mit der in Afrika verbreiteten Vorstellung die Seele des Vaters kehre im Sohn wieder Bei den Baluba geht das Geheimnis der Unsterblichkeit durch Neugier verloren Bei den Khoikhoi wird der Verlust der Unsterblichkeit auf einen Fehler der Gotterbotin Mantis zuruckzufuhren die die von der Mondgottin an die Menschen ubermittelte Botschaft an einen Hasen weitergibt der der Unsterblichkeit nur verstummelt uberbringt das Unsterblichkeit verheissende Ende fehlt Im Wutu Mythos wiederum betrugt die Schlange die Menschen so dass sie sterblich werden sie selbst wie in anderen Mythen aber unsterblich bleibt und nur ihre Haut abstreift In den Mythen der Baganda in Uganda wird vom Urahn Kintu erzahlt s u der vom Himmel herabsteigt und nach zahlreichen Prufungen die Tochter des Himmels heiratet so zum Schwiegersohn des Himmelsgottes Gulu wird Allerdings verliert er seine Unsterblichkeit aus Vergesslichkeit wird jedoch von seinem Schwiegervater ersatzweise mit der Gabe gesegnet nun so viel Kinder zu haben dass der Tod niemals siegt In den Mythen der Dinka im Sudsudan wiederum ist es die Gier die zum Verlust der Unsterblichkeit fuhrt Ahnen und Tote Viele Mythen kreisen haufig um die Entstehung von Gut und Bose aus der Macht der Toten Einige Seelen etwa bei den Zulu sind starker als andere und der Magie machtig Totengeister leben meist unter der Erde und unterstehen dem Gott des Todes ihre Welt kann aber unter Einhaltung bestimmter Rituale auch von Menschen betreten werden Andere Seelen schweifen auf der Erde umher oder kehren als Tiere oder Pflanzen wieder Um all dies ranken sich zahlreiche lokale Mythen etwa in der Geschichte von der toten Mutter die ihr Kind als Baum vor der bosen Stiefmutter beschutzt und sie nahrt und selbst noch als gefallter Baum soviel Lebenskraft hat dass sie der Tochter durch die Magie des Holzes einen guten Ehemann verschaffen kann Magie und Hexerei Sie ist allen Menschen aber auch Tieren und Pflanzen in unterschiedlichem Masse eigen und wird durch Geister vermittelt je nachdem ob die Geister gut oder bose sind Der Unterschied zum Christentum ist hier ausgepragt Gut ist alles was Familie und Gemeinschaft nutzt was Krankheit und Tod verursacht ist bose Hexen bzw Hexer bzw Zauberer reprasentieren die bose Qualitat der Magie schwarze und weisse Magie die Ausdrucke sind allerdings wenig scharf umrissen stark belastet und daher obsolet Diese Eigenschaft ist angeboren nicht erworben Auch darum ranken sich zahlreiche Geschichten die vor allem den Terror im Zentrum haben den bose Magie ausuben kann Zauberer unterscheiden sich von Hexern vor allem dadurch dass sie starker sind und die bose Magie gezielt einsetzen konnen etwa durch Fetische Dieser Glaube ist in Afrika bis heute sehr lebendig und reicht bis in die oberen Range von Wirtschaft Militar und Politik Ostafrika 72 Hier uberschneiden sich die Einflusszonen Somali und Wusten Oromo im Nordosten Kenias etwa gehoren noch zur nordafrikanisch nordostlichen Hauptregion der Rest der an die 220 Ethnien ist jedoch Teil der subsaharischen Kulturzone Allerdings verschwanden mit dem Untergang der lokalen Reiche oft auch deren Mythen Inhaltlich ahneln diese in ihrer Struktur stark denen der subsaharischen Ethnien Unterschiede sind zwischen den Regionen Afrikas vor allem im Bereich der Gesellschaftsstruktur erheblich im Mythenbereich jedoch bedeutungslos Der Aufbau der ostafrikanischen Mythen folgt uberall einem in vier Themenbereiche auflosbaren Grundmuster wobei diese Themen wiederum oft in zwei Gegensatzpaare zerfallen Schopfung Vollkommene Schopfung Unvollkommene Schopfung Menschliches Leben Erfolgreich Nicht erfolgreichAlles beginnt mit der paradiesischen Schopfung die aber nach und nach dem gegenwartigen Zustand weicht mit Hass Armut Krankheit Tod Entfremdung vom paradiesischen Zustand Typisch ist die einschlagige Chagga Erzahlung in der das Verhalten zweier armer Bruder belohnt bzw bestraft wird je nachdem ob sie sich mitleidig und demutig verhalten Der gute Bruder hat Erfolg der bose nicht Die Erzahlung bildet den Kern eines ganzen Komplexes ahnlicher Mythen die die physische und moralische Entfremdung zwischen Schopfergott und Mensch zum Gegenstand haben Der Verlust der vollkommenen Schopfungsordnung spiegelt sich auch in Erzahlungen uber die abnehmende Harmonie zwischen Mann und Frau und zwischen Brudern Allerdings ist gerade dieser Mythenstrang durch zahlreiche oft widerspruchliche Varianten innerhalb der oder zwischen den Ethnien ausserordentlich kompliziert und kaum klassifizierbar zumal sich die Geschichten oft mit solchen aus anderen Kategorien uberschneiden und vermischen so dass das Primarmerkmal dieser Kategorie die enorme Variabilitat ist Der erste Mensch Die bereits angesprochene Geschichte vom ersten Menschen Kintu ist eine solche Variante die hier den Verlust der Unsterblichkeit mythisch thematisiert Die Ankunft des Todes Hier spielt der Hase der in vielen afrikanischen Mythen auftritt und an analoge nordamerikanisch indianische Tricksterfiguren erinnert eine wichtige Rolle der dem Menschen durch sein Ungeschick die Unsterblichkeit raubt s o In anderen Varianten ist es ein neugieriger Vogel der im Verein mit der sich hautenden Schlange die gottliche Botschaft verfalscht Der Mensch ist korperlich und moralisch schwach Dies ist das Zentrum vieler ostafrikanischer Mythen Der Mensch ist nicht Herr seines Schicksals und meistert die irdischen Gefahren nur unzulanglich Oft ist dabei Betrug im Spiel Er steht unter der Gewalt Gottes der Geister und Ahnen Die einfachste Mythenform erzahlt denn auch vom Zusammentreffen von Geist und Mensch im Wald oder an einem anderen einsamen Platz Solche Erzahlungen sind in Ostafrika bis heute lebendig und werden als reale Erlebnisse berichtet so dass der alte Mythenteppich hier bis in die Gegenwart weiter gewirkt und standig erganzt wird Mythen und Gesellschaftsordnung Diese Mythen berichten vom Ursprung der Gesellschaft der Clans des Konigtums usw Die konigliche Autoritat wird dabei mit der gottlichen verknupft ahnlich wie im europaischen Gottesgnadentum und Absolutismus Zahlreiche afrikanische Dynastien funktionierten bis in die Neuzeit auf dieser Basis Die Feindschaft von Hutu und Tutsi in Ruanda die schliesslich 1994 in einen Volkermord an den Tutsi ausartete wurde derart mythisch begrundet Auch zahlreiche andere ostafrikanische Ethnien kennen solche Geschichten die sich auf die Gesellschaft der Moderne und die mythisch begrundete Vorherrschaft einzelner Volker rechtfertigend beziehen etwa bei den Massai Kamba Kikuyu und ihren Nachbarn Bemerkenswert ist dabei dass viele Volker im nordostlichen Ostafrika Konigsmythen uberliefern obwohl es in ihrer Geschichte nie Konige gegeben hat Madagaskar hat mit dem Gott Zanahary ein allumfassendes dualistisches mythisches Konzept das auch seinen Widersacher und Konkurrenten Zanahary unten beinhaltet und damit alle weltlichen und jenseitigen Widerspruche Er ist Schopfer Vater und Mutter Ursprung des Regens und der Fruchtbarkeit duftender Konig und Ursprung des Todes bestimmt das Schicksal und lasst sich dennoch von seinem Widersacher tauschen Westafrika 73 nbsp Ein Binu Heiligtum der Dogon Es reprasentierte die Binu mythische Ahnen ohne Tod Die weissen Spuren an der Aussenseite sind Reste von Hirsebrei die dem Schopfergott Amma als Libationsopfer dargebracht wurden nbsp Holzerne Darstellung des Gottes Shango mit seinem Symbol der DoppelaxtIn Westafrika gab es hochkomplexe Religionen mit voll ausgebildeten Gotterpantheons etwa bei den Yoruba und Aschanti oder im damaligen Reich Dahomey heute Benin Aus Dahomey das drei Pantheons ein irdisches himmlisches und ein Donner Pantheon kennt jedes mit einer eigenen Priesterschaft stammt auch der Begriff vodo fur Gott der spater als Bezeichnung fur den haitianischen Voodoo Kult diente der von westafrikanischen Sklaven dorthin gebracht wurde Gotter und Schopfung Im Zentrum steht hier ausserdem die Mythologie des Fon Zwillingspaares Mawu Lisa das das mannliche Lisa mit dem weiblichen Mawu Prinzip verbindet und als Reprasentanz der kosmischen Dualitat Sonne Mond Tag Nacht usw erscheint ganz ahnlich dem Yin Yang Prinzip in China Dieser Doppelnatur entstammen alle Gotter die dann jeweils fur spezialisierte Arbeitsbereiche der Natur und Kultur zustandig sind Age fur den Busch und seine Tiere Lobo fur Baume und Heilpflanzen Ayaba fur den Herd usw Legba und Fu sind jedoch fur das Schicksal selbst verantwortlich und Legba wirkt ausserdem als Bote zwischen den Pantheons Legba der bei den Yoruba auch Eshu heisst ist uberdies ein Trickster und Kulturheros beide Rollen sind oft in derselben mythischen Figur vereint Er treibt sich gerne auf Markten Kreuzungen und an Turen herum und ist der Wachter aller Ubergange der selbst Gottern Streiche spielt Mawu Lisa erschafft das Universum mit Hilfe der Schlange Da Ayido Hwedo die sich um die Erde wickelt und so Ursprung aller Bewegung ist Spater steigt Gu ein Sohn Mawu Lisas auf die Erde hinab und bringt den Menschen die Eisenbearbeitung und Schmiedekunst eine auch bei anderen Volkern mythisch verklarte Fertigkeit die auf die Ursprunge des Mythos bei den Bantu hinweist die die Eisenbearbeitung einst in Afrika verbreiteten Bei den Yoruba heisst der Schopfergott Olodumare der die Welt ganz planvoll erschafft und den Fortschritt der Schopfungsarbeiten durch tierische Boten kontrollieren lasst Als Uberwacher des menschlichen Schicksals setzt er den Gott Orunmila ein Pemba ist der Schopfergott der Bambara in Mali ihm zur Seite der Susswassergott Faro der es sogleich mit einem Widersacher zu tun bekommt Teliko Geist des Wustenwindes den er besiegt und in die Welt Ordnung bringt Das Bruder bzw Zwillingsmotiv das in westafrikanischen Mythen eine zentrale Rolle spielt setzt sich dann mythologisch unter den Menschen fort was sich durchaus auch gesellschaftlich auswirkt da in den westafrikanischen Ethnien bis heute der altere Bruder den Vorrang geniesst Anlass fur zahlreiche Streitigkeiten Und Zwillingen wurden und werden gar als Ungluck ja als Damonen betrachtet die zur Familie der Warane gehoren die es fertig gebracht haben in den Leib der Mutter zu kriechen und man setzte sie fruher oft im Busch aus Der Mythos um die um Macht streitenden Sohne des androgynen Schopfergottes Mawu Lisas Sagbata und Sogbo ist Reflex dieses Konfliktes Der Aschanti Mythos um die ersten Menschenpaare denen durch eine Pythonschlange erst beigebracht wird wie man sich fortpflanzt enthalt wiederum den sehr alten und haufigen westafrikanischen Schlangenmythos Das Toten einer Python war fruher daher verboten Bei den Dogon stehen Zwillinge ebenfalls am Anfang des durch das Weltei reprasentierten Schopfungsprozesses der mit dem Schopfergott Amma beginnt Es entstehen zwei Doppelplazenten die letztlich zu bereits im Ei streitenden mannlichen und weiblichen Zwillingskindern fuhren mit denen die Unordnung in die Welt kommt darunter auch ein Ur Inzest wie ihn die Mythen vieler Volker kennen und der hier Ursache aller irdischen Unreinheit und Unvollkommenheit ist Geheilt wird diese Situation durch einen erneuten Schopfungsakt Ammas mit dem Symbol des Regenbogens auf dem die Nommo des anderen Zwillingspaares zur Erde kommen aus denen wiederum die vier Urstamme der Dogon hervorgingen deren Urahnen Pflanzen und Tiere sowie menschliche Fertigkeiten auf die Erde brachten Die Folge der ursprunglichen Unordnung und Unreinheit ist jedoch der Tod Die Patrilinearitat der Dogon wie die Struktur ihrer gesamten Gesellschaft spiegelten noch lange diesen Urmythos wider und zwar bis hinein in die Architektur der Tempel Eine auffallende Rolle spielen in Westafrika Flussgotter und damonen wie das Beispiel des androgynen Damons Anyaroli vom Temne Fluss zeigt der quasi aus Versehen mit einem Menschenkopf und dem Korper einer Schlange geschaffen wurde als sich die Tiere um das Amt ihres Konigs stritten Dies ist eine fur Westafrika typische Mischung aus Marchen Fabel und Mythos denn Anyaroli wurde bis in unserer Zeit angebetet und ihm wurde geopfert Der Donner ist ein weiteres zentrales Motiv das mythisch verklart wird Er heisst Shango Obtala Ogun oder Ynsan und tritt auch als Blitzeschleuderer auf Im Konigreich Oyo war Shango der Vater des Konigsgeschlechts ein gewalttatiger Racher der die Bosen zuchtigte Opfertempel waren ihm gewidmet Sein Kult kam mit Sklaven nach Brasilien NordafrikaDie Mythen Nordafrikas sind vor allem die Mythen des Islam und damit des Koran sowie der Hadith genannten Traditionen die wiederum die Mythen Mesopotamiens des Judentums und Altarabiens transportieren etwa die Sundenfall Sintflut Abraham oder Mosesgeschichte oder die Geschichte Salomos und der Konigin von Saba Doch scheint es auch einige autochthone Reste zu geben vor allem unter der berberischen und schwarzafrikanischen Bevolkerung Man kann dabei grob drei Kategorien von Mythen unterscheiden je nach ihrem Ursprung Vorislamische Mythen In Algerien etwa gibt es einige solche Mythen 74 die sich unter anderem mit dem Ursprung von Sonne und Mond beschaftigen die von der Mutter der Welt aus den erkrankten Lidern und Augen eines Ochsen und Widders erschaffen wurden Ein anderes Thema ist die Entstehung des Weinens und der Flecken im Mond sowie die Entstehung der Volker Auch hier wird die Mutter der Welt aktiv Die Geschichten sind also eindeutig vorislamisch und enthalten keinerlei islamische Bezuge oder Synkretismen Andere Mythen verraten islamische Einwirkungen etwa die Geschichte von der Erschaffung der Heuschrecke in der Gott der Satan und Engel tatig werden Satan erschafft von Allah dazu aufgefordert ein vollkommenes Tier aus den Teilen anderer Tiere Da die Teile nicht passen wollen entsteht am Ende nur ein kleines hassliches Geschopf die Heuschrecke und Allah verleiht ihr um Satan fur seine Hybris zu strafen die Gabe sich endlos zu vermehren Die dritte Kategorie der nordafrikanischen Mythen schliesslich ist islamisch und taucht teilweise in der Marchensammlung Tausendundeine Nacht auf wobei diese islamisierten Geschichten haufig auf vorislamische Quellen zuruckgehen haufig auch persische da die Marchensammlung ursprunglich diesem Kulturkreis entstammt Die Dschinn denen der Koran sogar eine Sure widmet sind die wohl bekanntesten Vertreter dieses islamischen Mythenkosmos Andere Mythen sind eher Legenden und haben etwa das wundersame Auffinden von Wasser mitten in der Wuste zum Gegenstand wie das etwa bei der Grundung der heiligen Stadt Kairouan geschah oder sie berichten von Oasengrundungen wie in der Geschichte der Grundung von Touggourt durch die Kurtisane T gg rt als diese wegen ihres lockeren Lebenswandels aus ihrer Heimatoase vertrieben wurde und einem heiligen Mann in ihrem Zelt Gastfreundschaft gewahrte 75 Weitere Einzelheiten siehe den Abschnitt Islam und die altarabische Religion Viele dieser Mythen vor allem der ersten und zweiten Gruppe sind inzwischen in die Marchenwelt der nordafrikanischen Volker hinabgesunken wie das haufig mit Mythen geschieht denen der religiose Zusammenhang verlorengegangen ist Vor allem die berberischen Tuareg haben allerdings ihren Mythenschatz etwa die Geschichte von der Prinzessin Tin Hinan der Urmutter der Tuareg weitgehend bewahrt ihr Grabmal befindet sich in Abelessa 76 Ahnlich verhalt es sich mit den Mythen uber die riesenhaften Ureinwohner der Sahara die von den Tuareg so genannten Isebeten sie kennen sogar das Grab ihres Konigs Akkar wie sie in manchen saharischen Felsmalereien dargestellt sind etwa im Ennedi die Vier Grazien von Erdebe 77 Die Kanuri kennen dieselben Geschichten Um das immer noch ratselhafte Volk der Garamanten die mit der ersten Invasion der Araber im 7 Jahrhundert spurlos verschwanden ranken sich weitere Sagen ebenso wie um die verschwundene Oase Zarzura und das geheimnisvolle Volk der Saharaschmiede wobei die Grenzen zwischen eher religios oder stammesgeschichtlich genealogischem Mythos und Sage bzw Marchen oft stark verschwimmen Literatur BearbeitenMolefi Kete Asante Ama Mazama Hrsg Encyclopedia Of African Religion SAGE Publications Thousand Oaks CA 2009 Hermann Baumann Hrsg Die Volker Afrikas und ihre traditionellen Kulturen 2 Bande Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1975 und 1979 ISBN 3 515 01968 5 und ISBN 3 515 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S 51ff 53ff 123ff I Baumann S 495 501 I Baumann S 612 635 Baumann Vansina I S 649 676 Baumann Vansina I S 671 674 Baumann Born I S 685 715 Baumann Born I S 715 Baumann Hulstaert I S 722 742 Baumann Vansina I S 747 774 Baumann Schomerus Gernbock I S 785 811 Baumann Schomerus Gernbock I S 805 Baumann Liesegang Seitz Winter II S 1 60 Heine S 264f Baumann Haberland Straube II S 69 156 Baumann Kronenberg II S 157 188 Baumann Born II S 229 306 Baumann Klein II S 307 345 Baumann Hirschberg II S 355 372 Baumann Schulz Weidner II S 373 413 Baumann Schulz Weidner II S 373 Murray S 38f Tworuschka S 429ff Baumann Zwernemann II S 427 457 Baumann Zwernemann II S 461 491 Cavendish S 222 229 Baumann Dittmer II S 495 537 Baumann Fuchs II S 189 228 Afro Asiatic Languages Abgerufen am 17 April 2014 Climate variability and political insecurity the Guera in Central Chad Baumann Fuchs II S 543 570 Fuchs S 61 65 111f 127ff 155ff 198ff Schweizer S 240ff Gottler S 186 Robinson S 30 Khoury u a S 310 Baumann Herzog II S 573 595 Concepcion S 20ff Baumann Herzog II S 599 617 Comte S 268f Cavendish S 206f 214ff 222f Hansen S 255ff Tokarew S 177 186ff Cavendish S 206 213 Jordan S 336f Cavendish S 214 221 Comte S 272f 276 281 Cavendish S 222 229 Comte S 270f 274f 277ff Jordan S 92f Hansen S 259 263 Fuchs S 145f Fuchs S 38 63 Fuchs S 12ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Afrikanische Religionen amp oldid 239227141