www.wikidata.de-de.nina.az
50 466666666667 9 9805555555556 Koordinaten 50 28 0 N 9 58 50 OAbgetorfter nordlicher Bereich des Grossen Roten Moores im Hintergrund der HeidelsteinRotes Moor Rhon Das Rote Moor ist ein Hochmoor in der Hessischen Rhon Es ist Teil des gleichnamigen Naturschutzgebietes im Biospharenreservat Rhon und Bestandteil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000 1 Das Rote Moor ist nach dem in der Bayerischen Rhon liegenden Schwarzen Moor 66 4 Hektar mit 50 Hektar das zweitgrosste Hochmoor in der Rhon 175 Jahre lang von 1809 bis 1984 wurde Torf abgebaut Der innere Bereich des Hochmoores ist bedingt durch den langen Torfabbau stark geschadigt Nur seine Randgebiete sind noch weitgehend ungestorte Flachen die auch besser und typischer entwickelt sind als im acht Kilometer entfernten Schwarzen Moor 1979 begannen umfangreiche Renaturierungsmassnahmen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Entstehung 1 2 Ursprunglicher Zustand 1 3 Klima 2 Flora und Vegetation 3 Fauna 4 Geschichte 4 1 Torfabbau 4 2 Renaturierung 4 3 Moorlehrpfad 5 Sagen und Legenden 6 Pollenanalyse 7 Torfprofile 8 Besiedlung 8 1 Wustung Mohrdorf 8 2 Wustung Hasenhof 9 Tourismus 10 Literatur alphabetisch sortiert 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte des Naturschutzgebietes Rotes Moor nbsp Blick auf das Haus am Roten Moor 2016 Das Rote Moor ist das grosste Hochmoor in Hessen gefolgt von dem vier Hektar grossen Moor in der Breungeshainer Heide auf dem Hohen Vogelsberg 2 In der Rhon ist es nach dem Schwarzen Moor das zweitgrosste Moor vor dem Grossen acht Hektar und Kleinen Moor zwei Hektar am Stirnberg sowie dem Moorlein am Rasenberg 3 Bedingt durch den Torfabbau bis in die 1980er Jahre ist nur noch eine Flache von zirka funf Hektar als Kernzone vorhanden Das Rote Moor gliedert sich in zwei Teilgebiete in das Grosse Rote Moor ehemals 32 Hektar Hochmoorflache heute knapp elf Hektar und in das Kleine Rote Moor ehemals sieben Hektar Hochmoorflache heute 1 7 Hektar 4 Es liegt etwa funf Kilometer sudostlich der Wasserkuppe an der Bundesstrasse 278 zwischen der Gemeinde Ehrenberg Ortsteil Wustensachsen auf hessischer Seite und der Stadt Bischofsheim an der Rhon auf bayerischer Seite Das Moor erstreckt sich etwa einen Kilometer in Nord Sud Richtung und 600 Meter in West Ost Richtung Die tiefste Stelle am sudlichen Ende des Moores liegt auf 804 Meter uber Normalnull und steigt im Norden bis auf etwa 830 Meter an Begrenzt wird das Moor durch die umgebenden Berge im Uhrzeigersinn beginnend im Norden vom Mathesberg 831 8 Meter vom Ottilienstein im Nordosten 846 4 Meter vom Heidelstein im Osten 925 7 Meter vom Kesselstein im Suden 799 2 Meter vom Mostberg 807 4 Meter im Westen und vom Feldberg im Nordwesten 815 2 Meter 5 nbsp Der Moorweiher Stausee Das Rote Moor liegt im sudlichen Teil des 314 7 Hektar grossen Naturschutzgebiets Rotes Moor Das 1979 ausgewiesene Naturschutzgebiet dessen Name auf das Hochmoor zuruckfuhrt liegt grosstenteils uber 800 Meter uber Normalnull mit Abweichungen von 720 bis 835 Meter uber Normalnull Es zahlt zu den altesten und grossten Naturschutzgebieten in Hessen und erstreckt sich zwischen der Wasserkuppe und dem Heidelstein auf dem flachwelligen Sattel der Hohen Rhon bei einer Nord Sud Ausdehnung von 3 5 Kilometer und einer Breite von 0 6 bis 1 2 Kilometer Im Naturschutzgebiet gibt es noch weitere kleinere Vermoorungen mit geringer Torfmachtigkeit es wird durch drei Quellmulden bestimmt Der Abfluss am tiefsten Punkt des Moores heisst Moorwasser Der Bach fliesst Richtung Suden in den Schwarzbach der bei Bischofsheim in die Brend mundet und uber die Frankische Saale in das Flusssystem des Rheines gelangt Innerhalb des Moores trennt das Moorwasser das sudostlich gelegene Kleine Rote Moor vom nordwestlich gelegenen Grossen Roten Moor Vor dem Abfluss am 1973 angelegten kunstlichen Damm dehnt sich heute ein kleiner Stausee aus Ein weiterer Quellfluss der Feldbach fliesst nach Westen in die Fulda Ein dritter Bach der Grumbach fliesst nach Norden in die Ulster einen Nebenfluss der Werra Werra und Fulda bilden zusammen spater die Weser Somit liegt das Naturschutzgebiet auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser 6 Entstehung Bearbeiten Das Rote Moor entstand wie auch die anderen Hochmoore der Rhon nach der letzten Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren Im Tertiar lagerten sich tonige Sedimente ab Vor 25 bis 18 Millionen Jahren forderten Vulkane ausgedehnte Lavastrome zu Tage die zu verwitterungsresistentem Basalt erstarrten Wahrend der letzten Eiszeit lag die Rhon im Periglazialbereich sie war also nicht von Gletschern bedeckt Grosse Hangmulden entstanden durch Firnerosion und Bodenfliessen In Gebieten in denen Wasser stauende Sedimente wie Tone oder lehmige Verwitterungsruckstande der Basalte die Mulden abdichteten konnten sich uber Niedermoorstadien Regenmoore bilden Die klimatischen Bedingungen mit hohen Niederschlagsmengen sowie niedrigen Bodentemperaturen begunstigten das Moorwachstum Durch Pollenanalysen konnte die Entwicklung bis zur La Tene Zeit zuruckverfolgt werden Ursprunglicher Zustand Bearbeiten nbsp Karte vom ursprunglichen Zustand des Roten Moores etwa um 1800Eine zentrale baumfreie Hochflache und ein geholzbestandenes Randgehange ist charakteristisch fur ein Hochmoor Das Randgehange ist von einem Nieder und Ubergangsmoorstreifen Randsumpf umgeben Im Randsumpf staut sich das aus dem Hochmoorbereich kommende Wasser an und fliesst dann ab Durch den Anstiegswinkel des angrenzenden Gelandes und durch Wasserzufluss von ausserhalb wird die Ausdehnung des Randsumpfes bestimmt Diese Gliederung ist im Roten Moor trotz der Abtorfung noch zu erkennen nbsp Blick uber die ehemalige Abtorfungsflache des Roten Moores im Hintergrund der HeidelsteinDas Rote Moor besteht aus zwei voneinander getrennten Hochmoorteilen namlich dem Grossen Roten Moor und dem Kleinen Roten Moor Zwischen ihnen liegt ein von dem Bach Moorwasser durchflossener Niedermoorstreifen Diesen sieht man als den gemeinsamen Randsumpf beider Moorteile an Im Norden und besonders im Nordosten des Grossen Moores also nordlich des Kleinen Moores ist der Randsumpf besonders breit Dieser Streifen hat eine charakteristische Pflanzendecke mit dem seltenen Purpur Reitgras inselartig verteilten Ohr Weiden Buschen und Karpatenbirken Gruppen Die Karpaten Birke Betula pubescens ssp carpatica ist eine Unterart der Moor Birke Sie zahlt zu den markantesten Baumarten der Moorlandschaft und fallt durch ihren bizarren Wuchs auf Der Randwald ist am Ostrand des Grossen Roten Moores dessen Umfang man vom Aussichtsturm aus erkennen kann besonders schon ausgebildet Dieser Bereich besteht fast ausschliesslich aus knorrigen Karpatenbirken die einen hohen Wert fur den Naturschutz haben Der Charakter und die Ausdehnung des Randwaldes hangt von der Breite und dem Gefalle des Randgehanges ab Am schwachsten entwickelt war es am Nord und Westrand des Moores wo es nur schmal und weniger steil ausgebildet war Aufgrund der Abtorfung ist dies nicht mehr deutlich zu erkennen Wo fruher eine baumfreie Hochflache war haben sich als Folge der Entwasserung Karpatenbirken angesiedelt Von der ehemaligen Hochflache sind heute nur noch kleine entwasserte Reste erhalten Ursprunglich war diese Hochflache der Neigung des Untergrundes folgend von Norden nach Suden schwach abfallend Die Hohendifferenz betrug uber die Entfernung von etwa 800 Metern 15 Meter 7 Im Roten Moor scheint es grossere Wasseransammlungen Kolke wie im Schwarzen Moor nie gegeben zu haben Dies geht sowohl aus den altesten Beschreibungen des Moores der 1920er Jahre als auch aus dem Charakter der Torfschichten hervor da in diesen keine Spuren solcher Moorgewasser erkennbar sind 7 Klima Bearbeiten Das Klima im Roten Moor und in den angrenzenden Hohenbereichen ist rau und kalt Das Rhonvorland welches im hessischen Teil etwa 400 Meter tiefer liegt hatte 1961 bis 1990 Jahresmitteltemperaturen von sieben bis acht Grad Celsius Die Hochrhon bildet eine Kalteinsel und weist Jahresmitteltemperaturen von 4 8 Grad Celsius Wasserkuppe auf Das etwa zehn Kilometer nordostlich gelegene Frankenheim hatte bei einer etwas geringeren Hohenlage 754 Meter uber Normalnull als das Rote Moor eine Jahresmitteltemperatur von 5 3 Grad Celsius bei einem Jahresniederschlag von 938 Millimetern Auf der vier Kilometer nordwestlich gelegenen Wasserkuppe betragt der durchschnittliche Jahresniederschlag 1084 Millimeter 8 Die Hochrhon ist durch eine Schneebedeckung von bis zu 110 Tagen und eine kurze sommerliche Vegetationsperiode von Mai bis Oktober gepragt Die Temperaturverhaltnisse schranken das Pflanzenwachstum erheblich ein Die Hauptwachstumsperiode dauert nur von Juli bis Mitte September Hinzu kommen bis zu 200 Nebeltage und eine hohe Zahl an Tagen mit Raureifbildung In der Nacht kann sich auf den Freiflachen dieser Hohenlage zu jeder Jahreszeit Kaltluft bilden und Frost auftreten 8 Flora und Vegetation Bearbeiten nbsp Karpatenbirkenwald nbsp Sumpfdotterblumen im letzten Schnee des Fruhjahres 2005Das Moor ist in Abhangigkeit von der Oberflachengestalt in verschiedene Vegetationszonen gegliedert die jeweils uber besondere Nahrstoff und Wasserverhaltnisse verfugen und eigene typische Pflanzengesellschaften besitzen Auf dem Randgehange des Roten Moors wachst Karpatenbirkwald Das Untergeholz besteht aus Besenheide Heidelbeere und Rauschbeere Das Niedermoor welches das Moor in wechselnder Breite als Sumpfgurtel umgibt schliesst sich mit charakteristischer Grasvegetation als nachste Vegetationszone an Typische Pflanzengesellschaften der Niedermoorzone sind Kleinseggenriede Scheiden Wollgras Schmalblattriges Wollgras Grau Segge Hunds Straussgras Sumpf Blutauge Sumpf Labkraut Sumpf Kratzdistel Fieberklee Trollblumenfeuchtwiesen und Borstgrasrasen die vom Aussterben bedrohte Moosbeere die Krahenbeere das Wollgras und das Purpur Reitgras Die Kleinseggenriede wachsen hier deshalb weil sich das vom Moor ablaufende Wasser mit dem Oberflachenwasser und dem hochanstehenden Grundwasser der mineralischen Boden der Umgebung vermischt und damit das Nahrstoffangebot gegenuber der zentralen Moorflache erhoht ist Weiter nach innen folgt das Moor Randgehange Dort gedeihen kleinwuchsige Baume und Straucher Moor Birke Kiefer Rauschbeere Heidelbeere Besenheide Schwarze Krahenbeere Gewohnliche Moosbeere Dieser Bereich ist bedingt durch das deutliche Gefalle im Vergleich zur nahezu ebenen Hochflache der trockenste Bereich innerhalb des Moores Das Hochmoor liegt im Zentrum Torfmoose wie das rote Magellans Torfmoos Sphagnum magellanicum mit seiner rotlichen Farbe und den auffallig grossen Blattern und das Spiess Torfmoos Sphagnum cuspidatum mit grunlicher Farbe die auf stark saurem nahrstoffarmem und wassergesattigtem Boden gedeihen haben sich nur in dieser Kernzone des Hochmoors erhalten Dieser Bereich enthalt nur nahrstoffarmes Regen und Grundwasser so dass dort nur vereinzelte kummerlich ausgebildete Kiefern anzutreffen sind Hier wachsen der Rundblattrige Sonnentau und das Fettkraut beide sind insektenfangende Pflanzen sowie Rosmarinheide Glocken Heide und Graue Heide Im Roten Moor gibt es noch weitere selten gewordene Pflanzen wie Siebenstern Sumpffarn und Straussblutiger Gilbweiderich Fauna Bearbeiten nbsp Auf einer Feuchtwiese watende BekassineVom Rundwanderweg der uber die alte Reichsstrasse und den Bohlensteg fuhrt sowie vom Aussichtsturm aus lassen sich das Jahr uber standig oder zeitweise im Moor lebende Tiere beobachten manche von ihnen eher am Tag andere eher morgens oder abends Neben den typischen Tieren der Hohen Rhon gibt es hier die vom Aussterben bedrohten Bekassine und Wiesenpieper Im Bereich des Moor Stausees leben Stockenten und Gemeine Binsenjungfern nbsp RotfuchsIm Naturschutzgebiet gibt es 36 Saugetierarten 9 Darunter befinden sich Baummarder Iltisse und Sumpfspitzmause Die Sumpfspitzmaus lebt sehr versteckt Iltis und Baummarder kann man im Sommer am Spatnachmittag antreffen Weitere Vertreter der Raubtiere wie Hermelin Grosses Wiesel Mauswiesel Kleines Wiesel und insbesondere der Fuchs sind ebenso tagsuber zu beobachten Dieser ist seit der Tollwutimmunisierung sehr zahlreich In der Nacht werden Steinmarder Dachs und Waschbar aktiv Der Waschbar ist erst seit etwa 1970 in der Rhon heimisch und lasst sich meist nur uber Frassreste und Kot Losung nachweisen Von den heimischen Huftieren ist das Rehwild ganzjahrig im Gebiet anzutreffen es hat genugend Deckung und Nahrung Der Schwarzwildbestand nimmt seit einigen Jahren zu und kann den Gelegen der Bodenbruter gefahrlich werden Heimisch sind Feldhase Eichhornchen Haselmaus Zwerg Wald und Gelbhalsmaus an Wuhlmausen die Erd Feld und Rotelmaus die Ostschermaus und die Bisamratte Zu den Insektenfressern zahlen die bereits genannte Sumpfspitzmaus Wald Zwerg Wasser und Alpenspitzmaus sowie Maulwurf und Igel nbsp Mannliche StockenteIm Naturschutzgebiet kommen mit dem Grossen Mausohr dem Braunen Langohr Fransen Wasser Kleine Bart und Bechsteinfledermaus sechs Fledermausarten vor Diese uberwintern seit dem Winter 1988 1989 in einem ehemaligen Tonbergbaustollen am Westhang des Mathesberges 10 Vom Moorsee der zahlreiche Arten anzieht und vom Aussichtsturm aus sind diejenigen die in der Dammerung jagen zu beobachten Hier bruten regelmassig Stock und Krickente sowie Zwergtaucher Teich und Blessralle bruten hier nur sporadisch Gelegentlich sind auf dem Vogelzug Tafel Spiess Pfeif Reiher und Moorenten zu beobachten des Weiteren Flussuferlaufer Bruch und Waldwasserlaufer Grun und Rotschenkel sowie die Rohrammer nbsp RotmilanFur Besucher am auffalligsten sind die grosseren Greifvogel wenn diese in den offenen Bereichen kreisen und jagen Am haufigsten sind Rotmilan Turmfalke und Mausebussard Zudem gibt es den Wespenbussard und den nicht regelmassigen Wintergast Raufussbussard Korn Rohr und Wiesenweihen die alljahrlich durchziehen oder dort rasten sind ebenso auszumachen wie der Schwarzmilan und der Fischadler In der Umgebung brutet und jagt ofters der Baumfalke Der Sperber ist nur selten bei der Jagd zu beobachten was auch fur den grosseren Habicht gilt Dieser brutet aber nicht in der Region Bei den heimischen Eulen sind Waldkauz und Waldohreule regelmassig zu horen und gelegentlich in der Dammerung zu sehen Die Sumpfohreule zieht sporadisch durch das Gebiet und kann nur zufallig beobachtet werden Im Gebiet jagende Uhus und Raufusskauze machen sich durch ihren charakteristischen Ruf bemerkbar Im Gebiet und in der Umgebung brutet regelmassig die Ringeltaube die kleinere Turteltaube nur selten Durch Grau Bunt und Schwarzspecht sind die Spechte vertreten Diese haben infolge der Waldschaden in den Fichtenbestanden der Umgebung keine Nahrungsprobleme Aus diesen Fichtenbestanden fliegen haufig Tannenhaher und Fichtenkreuzschnabel in das Gebiet ein Ein typischer Sommervogel ist der Kuckuck der sowohl in der Rhon als auch im Roten Moor haufig vertreten ist nbsp KiebitzBesonders wohl im Roten Moor fuhlt sich die in der Hochrhon zahlreich vertretene Waldschnepfe Diese findet in den vielen Feuchtstellen reichlich Nahrung die sogar in milden Wintern ein Ausharren ermoglicht Fur die kleineren Verwandten wie die Bekassine und die Zwergschnepfe gilt das Gleiche Diese bewohnen allerdings offene Feuchtwiesen Quellsumpfe und Niedermoorbereiche Die Bekassine brutet hier alljahrlich und fallt wie die Waldschnepfe durch ihre Flugbalz auf Die Zwergschnepfe ist nur selten auf dem Zug zu beobachten Der auffallige Kiebitz bevorzugt kurzrasige feuchte Wiesen Der Wachtelkonig brutet wie der Kiebitz nur noch sehr unregelmassig im Gebiet und in der Umgebung Im Roten Moor und in der Hochrhon selten ist das Rebhuhn das nur unregelmassig und mit wechselndem Erfolg brutet Wahrend der Zugzeit verrat sich die kleine Wachtel mit ihrem Ruf nbsp SumpfrohrsangerIm Gebiet des Roten Moores lassen sich 122 Vogelarten nachweisen die Halfte davon sind Singvogel 11 Der Fitislaubsanger hat im Karpatenbirkenwald einen sehr guten Lebensraum wie auch die Weidenmeise In den verbuschten Bereichen finden sich Sumpfrohrsanger Feldschwirl und Dorngrasmucke Im lockeren Buschwerk und in Einzelbuschen leben die Raubwurger und Neuntoter Brache Bereiche mit Disteln und Stauden sind Sitzwarten von Bluthanfling Distelfink und Braunkehlchen Der Wiesenpieper und die Feldlerche sind im strukturarmen Grunland heimisch Die Rabenkrahe und der Eichelhaher haben infolge der Jagdverschonung seit 1987 im Gebiet deutlich zugenommen Die Elster brutet inzwischen nahe am Gebiet und taucht zunehmend hier auf Fruher gab es diese eher in niederen Lagen und Talauen Seit einigen Jahren besiedelt wieder der Kolkrabe die Region nbsp Waldeidechse MannchenHaufig findet sich die Bergeidechse und im Einzugsgebiet der Fliessgewasser kommt der Feuersalamander und der Bergmolch vor Die Wiedervernassung ausserhalb des Moorbereiches forderten die Population von Erdkrote und Grasfrosch wahrend die Kreuzotter seit etwa den 1980er Jahren nicht mehr im Gebiet anzutreffen ist 31 Tagfalterarten liessen sich bisher in dem Gebiet nachweisen 11 Inzwischen wurden der Hochmoorgelbling und einige andere auf Moor und Feuchtbereichspflanzen angewiesene Arten wieder heimisch Dazu zahlen beispielsweise Braunfleckiger Madesuss Hochmoor Randring und Grosser Perlmuttfalter 27 Libellenarten beschranken sich auf das Moorgebiet 12 Dazu zahlen die Arktische Smaragdlibelle Grosse und Kleine Moosjungfer und Torf Mosaikjungfer Gut erforscht sind die 137 Zikaden und 100 Wanzenarten des Gebietes wobei allerdings nur wenige den Moorbereich als Lebensraum bevorzugen 12 Die Heuschrecken sind fur die Biotopqualitat des Grunlandes und des Feuchtezustandes des Hochmoorrestes ein wichtiger Anzeiger 14 Arten konnten bisher nachgewiesen werden 12 Um das Jahr 1960 besiedelten das Hochmoorgebiet noch von feuchtigkeitsliebenden Arten Durch die fortschreitende Abtorfung schrumpfte die Hochmoorflache wurde entwassert und verheidete so dass 1983 kurz vor der Einstellung des Abbaus alle Bereiche nur noch von trockenheitsliebenden Heuschreckenarten besiedelt waren Geschichte Bearbeiten nbsp KarpatenbirkenwaldDas Gebiet um das Rote Moor war fruher bewaldet und nur von wenigen eng begrenzten waldfreien Flachen unterbrochen Eine erste Besiedlung der Hochrhon begann etwa ab 744 dem Jahr der Klostergrundung zu Fulda In den hoheren Lagen entstand durch Waldrodung neues Kulturland Die Gewinnung von Holzkohle und Pottasche fur die Glashutten und die damals ubliche Waldweide dezimierte den Wald mehr und mehr Es begann teilweise auch die landwirtschaftliche Nutzung der Hochregion Ohne Dungung und mit betrachtlichem Arbeitsaufwand wurde angebaut was aufgrund der Standortbedingungen wuchs Das Moorgebiet selbst blieb jedoch unbewirtschaftet Die Moore und deren unmittelbare Umgebung galten als Odland und waren kaum nutzbar Eine erste Beschreibung des Roten Moors stammt aus dem Jahr 1803 von dem in Simmershausen lebenden Heimatforscher Franz Anton Jager 13 Aus diesem Sumpfe steigen fast taglich Nebel empor und in schwulen Sommernachten sind Entzundungen brennbarer Materie die auf des Moores Oberflache gleich schonen brennenden Lichtern herumirren gar nicht selten Fragen Sie mich nun nach der Ursache dieses grossen Moores so muss ich Ihnen bekennen dass es fur mich ein Rathsel sey bey dessen Auflossung nichts als Muthmassung statt finde Anton Jager Briefe uber die Hohe Rhone Frankens in geographisch topographisch physisch und historischer Hinsicht Ein weiterer Bericht dieses Heimatforschers uber die Beschaffenheit des Moores stammt aus dem Jahre 1803 14 Dieser Sumpf der wegen des rothen Mooses als seines Hauptbestandtheiles das rothe Moor genennet wird schien ein wenig uber die andere Gebirgskette erhoben und ich erkannte wirklich dass das Moos fast zwey Schuhe hoher aufgethurmt war welches mich indessen zwar nicht wunderte indem dasselbe gleich jeder Pflanze jahrlich heranwachset seine untern Theilchen in Wurzeln umandert und dadurch an Hohe zunehmen muss Da ich in die Tiefe hineingrub fand ich nichts als Wurzeln dieses Mooses die in einer noch grosseren Tiefe den Torf bilden Ob die Tiefe hier unermesslich sey kann ich nicht behaupten zuverlassig ist indessen dass man uber zwanzig Schuh tief gegraben und nichts als Moos und Wasser oder Torf bemerket habe Die Tiefe dieser Sumpfe muss also sehr betrachtlich seyn Anton Jager Briefe uber die Hohe Rhone Frankens in geographisch topographisch physisch und historischer Hinsicht Torfabbau Bearbeiten nbsp Zeitliche Abfolge der Abtorfung im Roten MoorDie Landesherren der Rhon und adlige Grundbesitzer versuchten aus ihren Besitzungen grosseren Nutzen zu ziehen als die Abgaben der Bauern erbrachten Ende des 18 Jahrhunderts war das Brennholz fur die Bevolkerung knapp geworden Auf der Suche nach alternativen Brennstoffen fur den Hausbrand sowie fur Glas und Eisenhutten und Topfereien und aus wirtschaftlichen Uberlegungen war schon an anderen Orten mit dem Torfstechen begonnen worden 1799 begann man auch im Kleinen Roten Moor mit dem Abbau von Torf als Brennmaterial den tonigen Untergrund verwendete man zum Ziegelbrennen Die abgetorften Flachen sollten durch Anlage von Wiesen Ackern und eines Teiches fur die Landwirtschaft genutzt werden wie aus einem Vertragsentwurf aus dem Jahr 1799 ersichtlich ist Zu einem Vertrag ist es aber nie gekommen Dennoch liess der Besitzer des Roten Moores Graf von Frohberg aus Gersfeld den Torfabbau in Angriff nehmen 15 Erste Abbauversuche gab es erst nach dem Bau einer kleinen Torftrockenhutte im August 1809 Es fehlte den Arbeitern allerdings an Erfahrung so dass sie nur sehr schlecht vorankamen und der Abbau bald wieder eingestellt werden musste Ab 1820 begann dann die Gewinnung von Brenntorf im Kleinen Roten Moor Nach dem Ende des Winters bis jeweils Ende Juli stachen die Torfgraber Torfsoden mit einer Grosse von etwa 10 15 36 Zentimetern und setzten diese zum Vortrocknen vor Ort aufeinander Die Soden wurden spater zum Nachtrocknen in das Torfhaus geschafft Die Herrschaft deckte damit ihren Eigenbedarf zur Ofenbefeuerung der Buros und der Treibhauser der Gartnerei Grosse Mengen Brenntorf kaufte ab 1856 ein Battener Bierbrauer und Schnapsbrenner 15 Das Torftrockenhaus errichtete man 1856 vergrossert auf einem Unterbau aus Sandstein neu Dies war notwendig da fur die verstarkte Nachfrage der Brenntorf zu langsam trocknete Das Torftrockenhaus befand sich zwischen dem Grossen und dem Kleinen Roten Moor im Randsumpf Sechs Graben entwasserten den Torftrockenplatz der sich neben dem Trockenhaus teilweise auf dem Gebiet des Kleinen Roten Moores befand Auch an eine Fabrik in Gersfeld die durch Verschwelen von Braunkohle Ol fur Lampen herstellte wurde ab 1861 Brenntorf geliefert 15 nbsp AussichtsturmAb 1837 begannen die Lieferungen von Torf fur Moorbader nach Bad Bocklet und spater an etwa zehn Bader in Hessen und Bayern unter anderem Bad Bruckenau Bad Kissingen Bad Neustadt Bad Salzschlirf Bad Salzungen Bad Orb und bis nach Wurzburg und Wiesbaden 4 Der Torfschlamm soll bei verschiedenen Leiden besonders bei Rheuma geholfen haben Ab 1879 gehorte auch Bad Homburg vor der Hohe zu den Abnehmern von Torfschlamm vom Roten Moor Dennoch war der Anteil an Brenntorf bedeutend hoher Gegen Ende des 19 Jahrhunderts stand am Roten Moor eine Dungetorffabrik mit einem Wohnhaus fur die Arbeiter und einer Kantine Zwei Drittel des Kleinen Roten Moores waren gegen Ende des 19 Jahrhunderts oberflachig abgetorft Die Grenzen des abgetorften Bereichs sind heute noch erkennbar Allerdings hatte man den Hochmoortorf nicht in seiner gesamten Machtigkeit abgetragen sondern nur bis zu einer Stichtiefe von 1 7 bis 2 Metern 4 Am Anfang des 20 Jahrhunderts begann noch eine zweite Abtorfung im Kleinen Roten Moor Diese lag im sudlichsten Teil des Hochmoors unter dem heutigen Stauteich Am nordlichen Rand dieses Moorgebietes schritt die Abtorfung ebenfalls voran Anfang der 1930er Jahre kam der Torfstich im Kleinen Moor zum Erliegen Es durften bis dahin 90 000 Kubikmeter frischer Torf die etwa 13 000 Tonnen Brenntorf entsprachen herausgeholt worden sein Dabei betrug die Abtorfung nur 1 7 Hektar der rund sieben Hektar grossen Moorflache 4 Nachdem die Abtorfung im Kleinen Roten Moor eingestellt war breitete sich der Randgehangewald auf die ehemals offene Hochflache aus und bedeckte damit etwa die Halfte des ubriggebliebenen Moorbereichs Die restliche Moorflache ist mit einer Pflanzendecke und Birken und Kieferngruppen bedeckt Uber einen langeren Zeitraum waren die teilabgetorften Bereiche stark vernasst Auf dem verbliebenen Torf siedelten sich Moosbeere Torfmoose und Wollgras an So hat sich in den letzten rund 100 Jahren auf einer Flache von etwas weniger als einem halben Hektar etwa zehn Zentimeter neuer Moostorf abgelagert 4 1886 pachtete ein Rhontorfwerk die Rechte zum Torfabbau im Grossen Roten Moor Dieser Pachtvertrag enthielt allerdings Beschrankungen hinsichtlich des Verkaufs von Bade und Brenntorf Ab 1886 kamen erfahrene Torfstecher aus Norddeutschland die durch ein noch heute sichtbares Grabensystem das Grosse Rote Moor entwasserten Sie legten auf der gesamten Hochflache des Grossen Roten Moores parallele von West nach Ost verlaufende Entwasserungsgraben mit Abstanden von 20 7 Metern an Anschliessend erweiterte man jeden funften dieser Schlitzgraben im selben Jahr und in den folgenden Jahren auf einen zehn bis 30 Meter breiten und 1 3 bis 3 6 Meter tiefen Torfstich Durch zwei Nord Sud Graben wurden die Torfstiche zu einem einzigen verbunden So konnte ein grossflachiger Abbau ermoglicht werden 16 nbsp Nordlicher Moorausgang zur Alten Reichsstrasse hinDer Wasserhaushalt des bis dahin vollig intakten Grossen Roten Moors geriet dadurch stark in Mitleidenschaft In den folgenden Jahrzehnten fuhrte dies zur Vorherrschaft der Zwergstraucher wie der Besenheide und der Rauschbeere zur Ansiedlung von Baumen wie Karpatenbirken Kiefern und spater auch Fichten und zum Absterben der Torfmoose Auf weiten Teilen kam das Hochmoorwachstum zum Erliegen Heute ist der ostliche Teil des Entwasserungssystems mit einem nordsudlich verlaufenden Langsgraben und den Resten von vier in ihn einmundenden Quergraben im unabgetorften Hochmoorgebiet noch vorhanden Der Abbau im Grossen Roten Moor erfolgte vom sudlichen Randgebiet und wahrscheinlich auch vom westlichen Rand aus Die getrockneten mit Reisswolfen zerkleinerten Torfsoden verkauften sich als Streutorf und Torfmull Der Betrieb musste allerdings versteigert werden da der Absatz der teuren Produkte durch den billiger angebotenen Torf aus Holland stagnierte Der Bau einer Feldbahn mit entsprechenden Gleisen erleichterte 1930 den Abtransport des abgebauten Torfes Auf einer Flache von 11 6 Hektar etwa einem Drittel der Flache des Grossen Roten Moores wurde bis 1951 Hochmoortorf gestochen 17 Dieser Torfstich erfolgte bis zur birkenstubbenreichen Ubergangsmoorschicht Tiefer ging man nur im sudlichsten Teil und in einem schmalen nordlich in Richtung auf das Zentrum des Moores fuhrenden Torfstich Die Torfmenge belief sich dabei auf etwa 220 000 Kubikmeter 17 nbsp Bohlensteg beim AussichtsturmAb 1960 erhohte sich die Abtorfung wesentlich Man setzte fur den Abbau einen Greifbagger ein bis dahin hatte man mit Spaten gestochen und baggerte so bis 1970 eine Flache von 8 8 Hektar ab 18 Diesellokomotiven transportierten die Loren zum Rand des Moores Dort fand die Verladung des Torfs auf Lastkraftwagen statt Das Moor wurde bis zum anstehenden Ton in einem einzigen Arbeitsgang abgebaggert Die oberste durchwurzelte und stark verwitterte Lage des Moores mit der vor allem aus Heidekraut und Moorbeere bestehenden Pflanzendecke liess man als Abraum zuruck Dieser turmte sich zu Wallen entlang der Feldbahngleise auf Das Land Hessen erklarte 1978 das gesamte Areal zum Naturschutzgebiet um den Rest des Hochmoores vor allem das ostlich vorgelagerte Kleine Rote Moor zu erhalten Nach diesem Beschluss duldete man zunachst noch den Abbau und schrankte ihn dann mehr und mehr ein Im September 1984 endete schliesslich nach 175 Jahren der Torfabbau weil im Hinblick auf die Naturschutzgebiets Ausweisung eine vertraglich vereinbarte Grenze erreicht worden war In den letzten Jahrzehnten diente der abgebaute Torf ausschliesslich zu Badezwecken Die Beendigung des Abbaus wurde auf Ende 1985 festgelegt Wegen der Terminnot wurde die Torfentnahme in den 1980er Jahren auf jahrlich bis zu 18 000 Tonnen Torf was mehr als 20 000 Kubikmetern entsprach gesteigert Angepachtete Wiesen neben dem Moor dienten hierbei als Zwischenlager fur eine grosse Menge Torf Seit 1960 waren etwa 350 000 Kubikmeter Torf auf einer Flache von 8 8 Hektar abgebaggert worden Der gesamte Torfabbau im Grossen Roten Moor wird auf etwa 700 000 Kubikmeter geschatzt Nach der Betriebseinstellung ubernahm das Land Hessen durch Landtausch die Moorflache 18 Das Grosse Rote Moor verringerte sich nach 99 Jahren Torfausbeutung von 32 Hektar auf knapp elf Hektar Davon entfallen sieben Hektar auf bewaldetes Randgehange Die verbliebene Hochflache betragt nur noch vier Hektar Diese war allerdings stark eingesunken und es konnte nirgends mehr wachsendes Moor festgestellt werden was auf die entwassernde Wirkung der hohen Torfstichkante und der alten Entwasserungsgraben zuruckzufuhren war 19 Renaturierung Bearbeiten nbsp MoorweiherNachdem das Rote Moor 1979 als Naturschutzgebiet ausgewiesen war begannen unverzuglich Renaturierungsmassnahmen Die abgetorften Flachen und das verbliebene Hochmoor wurden durch einen kunstlichen Damm im Suden des Moores wieder vernasst und 140 Hektar Fichtenwald entfernt und damit die Umwandlung der Flache zu Extensivgrunland oder naturlichem Laubwald eingeleitet Seit der Unterschutzstellung des Moores wurden von 1981 bis 1986 Massnahmen zu seiner Renaturierung in drei Richtungen mit dem Ziel durchgefuhrt das Wachstum des Moores wieder in Gang zu setzen Mittel des Bundes und der Stiftung Hessischer Naturschutz die auch Trager dieses Projektes war trugen dazu bei die Finanzierung zu sichern Parallel dazu lief ein wissenschaftliches Begleitprogramm das 1990 im Wesentlichen abgeschlossen war Mitarbeiter der damaligen Bundesforschungsanstalt fur Naturschutz und Landschaftsokologie Bonn sowie weitere Spezialisten von Instituten der Universitaten Frankfurt am Main Darmstadt und Marburg waren daran beteiligt Auf der Rest Hochflache des Grossen Roten Moores legte man Stauvorrichtungen an Im zentralen Teil des Kleinen Roten Moores sowie auf der Rest Hochflache des Grossen Roten Moores und teilweise im nordlichen Teil des abgetorften Moores welches Leegmoor genannt wird entfernte man Straucher und Baume Diese Massnahme wird auch Entkusselung Entbuschung genannt Die dritte Massnahme ist die Umgestaltung des Leegmoorteiles durch Staudamme soll eine verstarkte Vernassung erzielt werden nbsp Bohlensteg mit InformationstafelnEs erforderte in den Jahren 1983 und 1984 aufwendige Baumassnahmen in den alten Entwasserungsgraben der Resthochflache Staubereiche einzurichten Wegen der Gefalleverhaltnisse waren Stauhohen bis zu 1 5 Meter notig Dafur sorgten dicke bis zu sechs Meter tief in den Tonuntergrund gerammte und mit Stutzdammen aus Torf mechanisch gesicherte Spundbohlen Insgesamt 2000 Kubikmeter Torf entnahm man dafur aus geeigneten Bereichen der Resthochflache 20 Daraufhin setzte sich im Einflussbereich der Aufstauungen eine gute Pflanzenentwicklung ein In den neu entstandenen Moorgewassern hatten sich 1987 88 bereits mehrere 1000 Larven von neun Libellenarten eingefunden darunter auch charakteristische Hochmoorarten 20 nbsp Windbruch Kyrill 2007 direkt am MoorrandDurch die Entfernung von Baumen und Strauchern soll der Charakter einer baumfreien Moorhochflache wiederhergestellt werden Um den Lebensraum fur die Birkhuhnpopulation zu erhalten blieben Kiefern die zur Tarnung der Tiere dienen stehen Wenige Jahre nach der Entbuschung waren wieder die Stockausschlage der Birken zu sehen Es folgte eine zweite Entbuschung Diese Massnahme wird auch in Zukunft etwa alle funf Jahre notwendig werden 21 Die Umgestaltung der nordlichen Teile des Leegmoores soll zu einer verstarkten Vernassung fuhren Nach der Entfernung der Birkenbusche dienten der vorhandenen Abraum und die zum Teil noch bestehenden untersten Torfschichten dazu insgesamt 28 drei bis sechs Meter hohe Damme aufzuschutten Diese verlaufen parallel zu den Hohenlinien so dass es dazwischen ebenfalls zu kleinen Aufstauungen kam in denen sich nassebedurftige Flora und Fauna eingestellt hat 21 Moorlehrpfad Bearbeiten nbsp Neuer Aussichtsturm am Roten MoorDas Rote Moor ist durch einen drei Kilometer langen Rundweg touristisch erschlossen 1 2 Kilometer verlaufen auf dem im Jahr 2007 rollstuhlgerecht erneuerten Bohlenpfad Der Bohlenpfad ist gleichzeitig Teil des Premiumweges Hochrhoner Der Pfad beginnt am Informationspavillon neben dem Moorsee und fuhrt in Sud Nord Richtung zum Aussichtsturm im nordlichen Teil des Grossen Roten Moors Von dort ist die ehemalige Torf Abbauflache zu erkennen in der sich wieder Niedermoorvegetation eingestellt hat Nordlich der Abtorfungskante liegt die verbliebene Hochmoorflache als unzugangliche geschutzte Kernzone Die Grenzen der umgebenden Randgehange Karpatenbirkenwalder sind ebenso erkennbar wie der Rand des um 1900 angepflanzten Fichtenwaldes Ostlich dieses Areals erhebt sich der Heidelstein 925 7 Meter mit seinem 211 Meter hohen Fernsehsendemast Entlang des Bohlenpfades stehen Hinweistafeln die uber die Tiere und Pflanzen im Moor die Geschichte des Moores den Torfabbau und seine Renaturierung informieren Von dort fuhrt der Pfad nach Westen auf einen Waldweg Nach 200 Metern trifft der Rundweg auf die Alte Reichsstrasse Ortesweg die von der Wasserkuppe kommt Er fuhrt zirka einen Kilometer nach Suden bis zum Moorsee und biegt dann wieder zum Ausgangspunkt ab 1972 und 1973 wurde am sudlichen Rand das Moorwasser gestaut um das Moor wieder mit genugend Wasser zu versorgen Der daraus entstandene Moorsee gehort mit seiner Kulisse zu den schonsten Gewassern der Rhon Ein Sperrgatter das den Zugang zur Hochflache verhindert lenkt seit 1980 die Besucher Der Moorlehrpfad 1972 zunachst aus Eichenbohlen auf einer Lange von 800 Metern angelegt musste 1981 und 1988 erneuert werden An seinem nordlichen Ende stand seit 1983 ein acht Meter hoher Aussichtsturm und am sudlichen Ende entstand 1986 ein Informationspavillon Ab Oktober 2003 bis zum Fruhjahr 2004 erfolgte die Erneuerung des Bohlenwegs aus 100 Kubikmeter Eichenholz Das 90 000 Euro teure Projekt finanzierte die Hessische Landesregierung 22 Entlang des neuen breiteren und begradigten Bohlenweges informieren neue Schautafeln die Besucher Im Jahre 2007 wurde der alte Aussichtsturm durch einen neuen rund 10 Meter hohen Turm ersetzt Der Turm kostete etwa 30 000 Euro wovon der Naturpark 15 000 Euro beisteuerte Das Biospharenreservat Rhon stellte 5 500 Euro und die UWAG als heimisches Versorgungsunternehmen 10 000 Euro aus dem UWAG Natur Fonds zur Verfugung 23 nbsp Hinweistafel zur Moornutzung am Roten Moor nbsp Hinweistafel Rotes Moor aus der Vogelperspektive nbsp Hinweistafel zur Moornutzung am Roten MoorSagen und Legenden BearbeitenDie Moore galten lange Zeit als Statten des Unheils Uber das Rote Moor gibt es verschiedene Sagen und Legenden Schauermarchen von gottlosen Bosewichten und versunkenen Dorfern machten die Runde Es gibt auch abenteuerliche Berichte von lebensgefahrlichen Moordurchquerungen Fruher war es durchaus gefahrlich bei schlechtem Wetter das Rote Moor zu durchqueren weshalb sich in sein Inneres nur mutige Leute trauten Von den vielen Berichten von versunkenen Menschen oder Dorfern hat sich jedoch nie etwas bestatigt In den Quellen gibt es keinen Bericht uber einen Moorleichenfund und auch beim Torfstechen stiess man nie auf einen menschlichen Korper 24 Manche Erzahlungen haben sich bis in die heutige Zeit erhalten Auf dem Bereich der heutigen Wustung Mohrdorf gab es fruher eine stattliche Linde Moorlinde genannt Davon geht die Sage 25 Unter der Moorlinde ruhte einst eine Schar Nonnen aus die auf einem Wagen einen Schrein mit Reliquien und dem Klosterschatze mit sich fuhrten Da sturzten plotzlich die Einwohner des benachbarten Dorfes Poppenrode aus einem Versteck hervor beraubten die Nonnen und verhohnten sie und ihren Gottesglauben und ertrankten sie in dem Dorfteiche Nun aber brachen die wilden Wasser aus der Tiefe hervor fullten den Teich bedeckten die ganze Flur und rissen den Ort mit all seinen Bewohnern hinab in den Abgrunde Seit dieser Zeit lebt der Ort Poppenrode nur noch im Gedachtnis der Nachwelt und in der Sage Eine andere Erzahlung behandelt die Entstehung der beiden grossen Rhonmoore 26 Uber die Entstehung der Rhonmoore erzahlt man sich der Teufel habe vom Meer her Wasseradern durch die unterirdischen Felsenklufte bis in die Rhonberge geleitet wodurch die Hochflachen der Rhon in Moore verwandelt worden seien Ursprunglich beabsichtigte der Teufel mit dem hergeleiteten und zusammengestauten Wasser die Taler zu uberfluten Doch die Bewohner beteten in ihrer Not zu Gott um Abwendung der drohenden Gefahr und als der Teufel einsehen musste dass all seine Muhe umsonst war da liess er zornig sein begonnenes Unheilswerk liegen und so blieben die Moore zuruck Seine Sippschaft die er inzwischen aber auf der Hohen Rhon angesiedelt hatte versank im Roten Moor Paul Schlitzer Lebendiges Erbe Sagen aus Rhon und Vogelsberg Von dem versunkenen Dorf Poppenrode handelt eine weitere Sage Das Dorf Poppenrode ist wegen des lasterhaften Lebens seiner Bewohner versunken Zwei oder drei tugendsame Jungfrauen sollen ubriggeblieben sein Sie kamen oft nach Wustensachsen mischten sich unter die Tanzerinnen und sangen wunderschone Lieder Um die zwolfte Stunde wurden sie immer von einer Taube der sie folgten abberufen Eines Nachts verspateten sie sich bei der Ruckkehr und verschwanden danach fur immer Die Junglinge des Dorfes suchten sie lange vergeblich bis ihnen ein lichtgrauer Mann erschien der sprach Euer Suchen ist all vergebens nehmt aber eine Rute schlagt mit ihr auf das rote Moor und besehet sie dann Als die Junglinge dies taten sahen sie dass von der Rute Blut abfloss zum Zeichen dass sie die schonen Tanzerinnen nie wiedersehen wurden 27 Pollenanalyse Bearbeiten nbsp Pollendiagramm von einem etwa vier Meter machtigen Moorprofil aus dem Roten MoorAnhand charakteristischer Pflanzenreste im Torf lassen sich die Entwicklungsstadien des Moores rekonstruieren Durch die in ihrer historischen Aufeinanderfolge in den Torfschichten eingeschlossenen Pflanzen ist das Rote Moor ein Archiv seiner eigenen Entwicklungsgeschichte Im Torf ist aber ausser den Resten der Moorpflanzen auch manches konserviert was von ausserhalb in das Moor hineingeweht wurde oder hineingefallen ist In dieser Hinsicht ist der Blutenstaub Pollen der nicht nur von den Moorpflanzen stammt sondern auch aus der naheren oder weiteren Umgebung herangeweht worden ist von grosser Bedeutung Eine ziemlich genaue Vorstellung von der Pflanzendecke der Moorumgebung liefert die mikroskopische Untersuchung des Pollengehalts der Schichten die Pollenanalyse Zudem ist es moglich mit physikalischen Methoden die Entstehung der einzelnen Torfschichten zu ermitteln Das Rote Moor liefert recht genaue Informationen uber die Entwicklungsgeschichte der Pflanzendecke Schon vor 80 Jahren nahm man im Roten Moor pollenanalytische Untersuchungen vor Damit gehort das Moor zu den Orten in Deutschland mit der altesten vegetationsgeschichtlichen Forschung Anhand dieser Untersuchungen lasst sich die Entwicklung der Pflanzendecke in der Rhon wahrend die letzten 10 000 Jahre rekonstruieren Mit Hilfe der Pollenanalyse lasst sich auch der Landschaftswandel durch die Einwirkung des Menschen nachvollziehen Einen Uberblick dazu gibt eine Analyse der letzten 1200 Jahre beginnend mit der Grundung des Klosters Fulda Die Rodung der Buchenwalder ist durch einen auffalligen Ruckgang des Anteils an Buchenpollen dokumentiert Vermehrte Graserpollen weisen auf die Auflichtung der Walder als Folge der Waldweide hin Aus der Ackernutzung resultieren grosse Mengen von Getreide vor allem Roggenpollen Hinzu kommen auch Pollenfunde von charakteristischen Ackerwildkrautern Diese pollenanalytischen Befunde fallen um 1000 nach Christus in die Zeit der Rhonbesiedlung Aber auch die spatmittelalterliche Wustungsperiode als im 14 und 15 Jahrhundert zahlreiche Siedlungen aufgegeben wurden ist aus der Pollenanalyse ersichtlich Dabei fielen ausgedehnte Ackerflachen brach und es entwickelte sich wieder Wald Das fuhrte zu einem Anstieg des Pollenniederschlages der sich rasch ansiedelnden Birken Darauf folgte ein Anstieg der Buchenpollen da sich auch dieser Laubbaum langsam wieder einfand Ein ahnlicher Verlauf ist im Dreissigjahrigen Krieg zu beobachten Damals befanden sich die Schweden nur funf Kilometer sudwestlich vom Roten Moor Sie unterhielten ein befestigtes Lager und zerstorten das ostlich vom Moor gelegene Dorf Rotenmoor In den Hochlagen liess seit Beginn des 20 Jahrhunderts die Nutzung des ertragsarmen Grunlandes mehr und mehr nach und Geholze wie die Karpatenbirke und Ohr Weide breiteten sich aus Es kam auch zu den ersten ausgedehnten Aufforstungen mit Nadelgeholzen wie der Fichte die nur in der Hochrhon vertreten ist Dies spiegelt sich alles in den obersten Teilen der Pollendiagramme deutlich wider Der Torf enthalt auch Pollen von Heidekraut und Sonnentau sowie Sporen der Torfmoose 28 Torfprofile BearbeitenNeben den Pollen geben die im Torf enthaltenen pflanzlichen Gewebereste eindeutige Hinweise auf die Moorvegetation und ihre Entwicklung Sie erlauben eine Zuordnung der Torfe zu einem Niedermoor Ubergangsmoor und Hochmoorstadium Schilfrohr und Teich Schachtelhalm sind charakteristisch fur Niedermoortorfe In Ubergangsmoortorfen befinden sich unter anderem Reste des Fieberklees und der Blumenbinsen sowie von Birken Hochmoortorfe sind von Torfmoosen Scheiden Wollgras und Heidekraut gekennzeichnet Durch ein oder mehrere solche Torfprofile lasst sich die Entwicklungsgeschichte des gesamten Moores rekonstruieren Ein Torfprofil aus dem Grossen Roten Moor ist im Vonderau Museum in Fulda ausgestellt Die obersten Schichten des Profils sind aufgrund der Durchluftung bereits bis in zehn Zentimeter Tiefe erdig krumelig verwittert Die Schichten werden von Wurzeln der Besenheide und der Rauschbeere durchzogen Das Hochmoortorf erstreckt sich mit deutlich erkennbaren Pflanzenteilen bis in 2 06 Meter Tiefe 29 Dieser Bereich wird zum grossten Teil von blutbildenden Torfmoosen wie dem Rotlichen Torfmoos Sphagnum rubellum und dem Braunen Torfmoos Sphagnum fuscum und uberwiegend dem Magellans Torfmoos Sphagnum magellanicum aufgebaut Die oberen jungeren Schichten bis 1 5 Meter Tiefe bestehen aus Torfmoosen Dazwischen liegen vereinzelt dunne Schichten vom Spiess Torfmoos Sphagnum cuspidatum das in wassergefullten Schlenken wachst 29 Hinzu kommen mit geringen Anteilen Scheiden Wollgras und Heidekrautgewachse In Lagen mit starkerer Zersetzung infolge verringerter Durchnassung sind sie reichlicher vertreten Im Torf sind keine Baumwurzeln vorhanden was bedeutet dass das Hochmoor baumfrei war Bis zu zwei Millimeter Torf lagerten sich pro Jahr im Hochmoortorf ab das entspricht bedingt durch die trocknungsbedingte Schrumpfung etwa 0 6 Millimeter Hohe in dem Profil Die 2 06 Meter starke Profilschicht wird bis 60 Jahre vor Christi Geburt zuruckdatiert 29 Das Ubergangsmoor reicht von 2 06 bis 2 36 Meter Tiefe Darin befinden sich Scheiden Wollgras und sehr viele Birkenwurzeln teilweise grossere Birkenstubben dazu reichlich Zwergstrauchreste vor allem Heidekraut und wenige Torfmoose Im unteren Torfprofilabschnitt befindet sich auch die Blasenbinse Dieses Torfprofil reicht von 60 bis etwa 800 Jahre vor Christi Geburt Unterhalb von 2 36 Metern beginnt der Abschnitt des Blasenbinsen Torfs welcher bis etwa 3 9 Meter reicht Darin sind reichlich Reste von Blasenbinse dazu Fruchte von Seggen und Blutauge teilweise auch kleinere Birkenwurzeln oben Schlamm Segge und etwas Scheiden Wollgras nach unten zunehmend Teichschachtelhalm und Fieberklee Reste auch Fieberkleesamen Diese Schicht umfasst den Zeitraum von 800 bis etwa 5000 Jahre vor Christi Geburt 29 Der Bereich des Niedermoortorfes reicht von etwa 3 9 bis 4 42 Meter Tiefe Darin befinden sich stark zersetzter Torf mit Schilf und Teichschachtelhalm Resten kleinen Birkenwurzeln und lagenweise sehr viel Birkenrinde Der Altersbereich umfasst den Zeitraum von etwa 5000 bis 8000 Jahren vor Christi Geburt Von 4 42 Meter Tiefe bis etwa 4 5 Meter Tiefe ist der Schilf Schachtelhalm Torf mit umgelagertem Laacher Bimstuff vermischt der in 4 5 bis 4 58 Meter Tiefe liegt Der Lacher Vulkan in der Eifel brach im Jahr 9080 vor Christi Geburt aus Die gelbliche Vulkanasche ist teilweise zusammengeschwemmt und von Wurzeln und Rhizomen von Sauergrasern locker durchzogen 29 Anschliessend im Profil befindet sich der mineralfreie Ried Moostorf Dieser Bereich reicht von etwa 4 58 bis 4 9 Meter Tiefe Darin befinden sich Laubmoose und feine Wurzeln von Sauergrasern aber keine Birkenwurzeln Die Datierung reicht bis etwa 10 000 Jahre vor Christi Geburt zuruck Darunter befindet sich der mineralische Untergrund aus Ablagerungen des Tertiars Dieser Bereich beginnt ab 4 9 Meter Tiefe und besteht aus grauem wasserundurchlassigem Ton mit vielen kleineren und einzelnen grosseren Basaltbrocken 29 Besiedlung BearbeitenIn unmittelbarer Nahe des Roten Moores entstanden im 16 Jahrhundert mit Mohrdorf und Hasenhof zwei Ansiedlungen Im weiteren Umfeld in den Hochlagen besiedelten die Menschen weitere Flachen Mit dieser Siedlungspolitik wollte das Bistum Fulda den wurzburgischen Expansionsbestrebungen Einhalt bieten Wustung Mohrdorf Bearbeiten nbsp Karte Ausschnitt vom Dorf Rothenmohr aus dem Jahre 1584Ab 1545 gab es in unmittelbarer Nahe des Moors ein Dorf namens Rotenmohr oder auch Mohrdorf genannt Es lag am westlichen Hang des Ottiliensteins Im sehr trockenen und heissen Sommer 1540 brannte das Moor wochenlang Der Grundherr dieses Gebietes Ulrich von Weihers zu Haselbach wusste keine andere Verwendung fur dieses Areal als dort Bauern ansassig zu machen Das zunachst vier Hauser umfassende Dorf wurde standig vergrossert Es gehorte zur Herrschaft Gersfeld und umfasste im Jahre 1634 36 Hauser Die Bewohner fuhrten dort ein sehr bescheidenes und entbehrungsreiches Leben Die Besitzer der Hofe wechselten oft denn es sey nie nichts gut s uf dem Moor auch nichts darauf zu erlangen gewesen 30 wie es ein einstiger Bewohner erklarte Die Bewohner bauten Gerste und Hafer an die nicht immer ausreiften und betrieben Viehwirtschaft nbsp Dorfbrunnen des ehemaligen MohrdorfesMitte des Dreissigjahrigen Krieges setzten sich Schweden und ihre hessischen Verbundeten nach der Schlacht bei Nordlingen in der Rhon fest 1634 zerstorten kroatische Truppen das Dorf und brannten es nieder Es wurde nicht wieder aufgebaut der letzte Schultheiss von Mohr hiess Lorenz Laudenbach Die Bauern die nicht Seuchen zum Opfer gefallen waren zogen in unterfrankische Dorfer Von dort aus bewirtschafteten sie ihre Grundstucke extensiv Ihre Herrschaft versuchte ohne Erfolg die Bauern nach Kriegsende zum Wiederaufbau ihrer Hofe zu bewegen Sie bevorzugten es in einem klimatisch gunstigeren Landstrich zu bleiben und nur in der Sommerzeit das Rhongras zu mahen 30 1811 fand man noch die Ruinen von 31 ehemaligen Hofen die Dorflinde stand noch im Jahre 1816 1969 gelang es einige Hausgrundrisse freizulegen und der Dorfbrunnen erhielt eine neue Fassung An dem Brunnen steht heute im Wald in der Nahe der Bundesstrasse 278 eine Informationstafel die auf die Wustung hinweist Wustung Hasenhof Bearbeiten Der Hasen oder Haselhof am westlichen Moorrand gehorte der Gersfelder Herrschaft und wurde wie Mohrdorf im Dreissigjahrigen Kriege zerstort Er lag an der vielbegangenen Strasse nach Bischofsheim wo alle Kriegsheere vorbeizogen Bald nach Kriegsende baute man ihn als quadratischen Vierseithof mit einer Seitenlange von etwa 30 Metern wieder auf und bewirtschaftete ihn bis in das 18 Jahrhundert als Schafhof Danach wurde der Hof verpachtet und 1817 auf Abbruch nach Bischofsheim verkauft Die anderweitig verpachteten Felder und Wiesen forstete man nach dem Zweiten Weltkrieg auf Heute sind nur noch wenige Fundamentreste und der ehemalige Weiher des Hasenhofes zu sehen 31 Tourismus BearbeitenDas Rote Moor ist touristisch gut erschlossen und ein beliebtes Ausflugsziel in der Rhon Es ist frei zuganglich und der Bohlensteg vom Informationspavillon zum Aussichtsturm ist rollstuhlgerecht ausgebaut Es werden mehrmals in der Woche gefuhrte Wanderungen durch das Moor angeboten Etwa 500 Meter ostlich vom Informationspavillon des Roten Moores an der Strasse von Wustensachsen nach Bischofsheim an der Rhon B 278 befindet sich ein grosser Parkplatz und das Haus am Roten Moor mit Sanitaranlagen Kiosk und Informationstafeln Das Haus wurde in Holzrahmenbauweise mit einer Flache von etwa 150 Quadratmetern errichtet und am 3 September 2004 eroffnet 32 Von diesem Parkplatz gelangt man zum Haupteinstieg in das Loipenzentrum Rotes Moor Literatur alphabetisch sortiert BearbeitenU Bohn Die Vegetation der Hohen Rhon Gesellschaftsinventar Bewertung aktuelle Gefahrdungen Erhaltungsmassnahmen In Natur und Landschaft Band 56 Nr 10 Bonn Bad Godesberg 1981 S 350 359 G Grosse Brauckmann Moore in der Rhon als Beispiele fur Entstehung Entwicklung und Ausbildungsformen von Mooren und ihre Probleme heute In Naturkunde Osthessen Band 32 Fulda 1996 S 73 99 Joachim S Hohmann Landvolk unterm Hakenkreuz Agrar und Rassenpolitik in der Rhon Ein Beitrag zur Landesgeschichte Bayerns Hessens und Thuringens Frankfurt am Main u a 1992 ISBN 3 631 45093 1 Jurgen Holzhausen Ernst Hettche Hochmoore im Biospharenreservat Rhon Verlag Richard Mack Mellrichstadt 1996 ISBN 3 9802436 2 1 Joachim Jenrich und Willy Kiefer Das Rote Moor Ein Juwel in der Hochrhon Fulda 2012 Willy Kiefer Die Moore der Rhon Verlag Parzeller Fulda 1996 ISBN 3 7900 0269 0 Heribert Kramm Die Hochrhon Verlag Parzeller Fulda 2006 ISBN 3 7900 0305 0 Ute Lange Moore der Rhon Veitshochheim 2012 Seite 58 81 LIFE Projekt Rhon der EU Hrsg Naturschatze der Rhon Hochmoore Kaltensundheim 1997 DNB 1075777194 Max Molter Die Hochrhonstrasse 5 Auflage Verlag Parzeller Fulda 1986 ISBN 3 7900 0149 X S Reimann G Grosse Brauckmann B Streitz Die Pflanzendecke des Roten Moores in der Rhon In Naturkunde Osthessen Fulda 1985 Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon 1997 ISBN 3 89051 172 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotes Moor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Rotes Moor nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Rhonlexikon Rotes Moor Loipenpark Rotes Moor Naturschutzgebiet Rotes Moor Ein Film fur Horende und Nichthorende auf YouTube Fotos vom Roten MoorEinzelnachweise Bearbeiten Natura 2000 Hessen Hessische Rhon Memento vom 31 August 2007 im Internet Archive Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 6 Willy Kiefer Die Moore der Rhon S 8 a b c d e Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 21 Hessisches Landesvermessungsamt Hrsg Topographische Karte 1 25 000 5525 Gersfeld Rhon Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 5 a b Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 13 a b Horst Bayer Die aktuelle Klimaentwicklung der Rhon mit vergleichen zum Thuringer Wald Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 46 Joachim Jenrich Die Wasserkuppe Ein Berg mit Geschichte S 67 a b Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 48 a b c Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 49 Naturschatze der Rhon Hochmoore S 3 Naturschatze der Rhon Hochmoore S 8 a b c Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 20 Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 21 22 a b Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 23 a b Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 24 Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 25 a b Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 28 a b Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 29 Saale Zeitung 6 Mai 2004 S 28 Neuer Beobachtungsturm im Naturschutzgebiet Rotes Moor eingeweiht In Fuldaer Nachrichten 5 November 2007 Willy Kiefer Die Moore der Rhon S 5 6 Willy Kiefer Die Moore der Rhon S 30 Willy Kiefer Die Moore der Rhon S 28 Die Moorjungfrauen auf www sagen at Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 14 17 a b c d e f Stiftung Hessischer Naturschutz Hrsg Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biospharenreservat Rhon S 18 a b Willy Kiefer Die Moore der Rhon S 14 Willy Kiefer Die Moore der Rhon S 15 16 Das Haus am Roten Moor eine attraktive neue Anlaufstelle in der Rhon Memento vom 28 September 2008 im Internet Archive NABU Landesverband Hessen Naturschutzgebiete im Landkreis Fulda nbsp Naturschutzgebiet nbsp Apfelbachaue bei Neuswarts Auersberg nordlich Hilders Bieberstein bei Langenbieber Breitenbachtal bei Michelsrombach Breiter Berg bei Haselstein Bruckenhut bei Dietges Buchenberg Grisselborner Waldchen und Taftgrund bei Soisdorf Eube Fuldatal bei Eichenzell Grosses Moor bei Grossenmoor Habelstein bei Habel Haimberg bei Mittelrode Haunestausee bei Marbach Himmelsberg Giesel Hollwald bei Rodenbach Horaser Wiesen Hubelsberg Kalkberge bei Grossenluder Kesselrain Langenstuttig und Basaltblockmeer am Buchschirmkuppel bei Batten Milseburg Morsberg Stallberg Mosbachwiesen bei Ronshausen Nordhang Wasserkuppe Nusttal bei Mackenzell Oberbernhardser Hohe Rotes Moor Rhon Sandgrube am Mahlertshof Schafstein bei Wustensachsen Schwarzwald bei Wustensachsen Seifferts bei Oberkalbach Stallberg bei Hunfeld Steinkopf Wustensachsen Stellberg Wolferts Stirnberg bei Wustensachsen Struthwiesen bei Kalbach Ulsteraue bei Gunthers Waldhof Standorfsberg bei Grusselbach Weiherkuppe bei Sieblos Westlicher Rhonwald Weinberg bei Hunfeld Wickerser Hute Zeller Loch Ziegeler Aue nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Marz 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4301106 8 lobid OGND AKS VIAF 249109303 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotes Moor Rhon amp oldid 236959108