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Die Wiesenweihe Circus pygargus ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen Accipitridae Wie viele Arten der Gattung Circus zeigt auch die Wiesenweihe einen starken Geschlechtsdimorphismus bezuglich Grosse und Farbung Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber weite Teile der westlichen und mittleren Palaarktis Die Art bewohnt grossflachig offene feuchte bis trockene Habitate wie Verlandungszonen Niedermoore und Steppen sowie landwirtschaftliche Flachen mit vergleichbarer Vegetationsstruktur vor allem Getreideacker In Mitteleuropa hat die Besiedlung landwirtschaftlicher Flachen unterstutzt durch gezielten Schutz in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen Wiesenweihen sind Langstreckenzieher sie uberwintern in Afrika sudlich der Sahara sowie im Suden Asiens In Teilen Europas gab es im 20 Jahrhundert durch Lebensraumzerstorung drastische Bestandruckgange weltweit ist die Art heute jedoch ungefahrdet WiesenweiheMannliche Wiesenweihe in KeniaSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Unterfamilie Weihen Circinae Gattung Weihen Circus Art WiesenweiheWissenschaftlicher NameCircus pygargus Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Systematik 5 Jagdweise und Ernahrung 6 Fortpflanzung 7 Wanderungen 8 Bestand und Gefahrdung 9 Aktuelle Situation in Deutschland 10 Trivia 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenWiesenweihen sind mittelgrosse jedoch sehr schlanke und leichte Greifvogel Die Korperlange betragt 39 50 cm die Flugelspannweite 96 116 cm 1 Wie viele Arten der Gattung Circus zeigt auch die Wiesenweihe einen starken Geschlechtsdimorphismus bezuglich Grosse und Farbung Adulte Mannchen aus Europa wiegen 227 305 g und haben damit das Gewicht einer Strassentaube Sie haben eine Flugellange von 342 bis 389 mm im Mittel 364 mm Weibchen erreichen ein Gewicht von 319 445 g und eine Flugellange von 350 388 mm im Mittel 371 mm 2 nbsp Mannchen im FlugBei adulten Mannchen sind Kopf Oberseite des Rumpfes die Oberflugeldecken sowie die Unterseite des Rumpfes bis zur Bauchmitte einfarbig dunkelgrau Ab der Bauchmitte bis einschliesslich der Unterschwanzdecken ist der Rumpf weisslich die Bauchmitte ist mehr oder weniger kraftig fein rostbraun gestrichelt Die grossen Hand und Armdecken der Oberseite sind grauweiss auf der Unterseite zeigen sie auf ebenfalls grauweissem Grund kraftige rotbraune Strichel und Flecken Die Armschwingen sind ebenfalls hellgrau mit einer schwarzen Querbinde auf der Ober und zwei Binden auf der Unterseite Die Handschwingen sind auf Ober und Unterseite schwarz Insgesamt ist die Oberseite der Flugel damit deutlich dreifarbig dunkelgrau weissgrau und schwarz Die Steuerfedern sind auf hellgrauem Grund dunkler grau gebandert das mittlere Steuerfedernpaar ist einfarbig dunkelgrau nbsp Weibliche WiesenweiheAdulte Weibchen sind auf Oberkopf Hinterhals Rucken und Oberflugeldecken einfarbig mittelbraun die kleinen Armdecken sind in der Flugelmitte etwas aufgehellt Die Schwingen sind oberseits auf graubraunlichem Grund schwarzlich gebandert und zeigen auch eine schwarzliche Spitze Der Burzel ist deutlich kontrastierend weiss Die Steuerfedern sind auf hellbraunem Grund schwarz gebandert und zeigen eine breite schwarze Endbinde Die Unterseite ist insgesamt deutlich heller Hals oberer Rumpf und die kleinen Unterflugeldecken sind auf hellbeigem Grund kraftig braun gestrichelt die Strichelung wird zum Unterbauch hin schwacher Die mittleren und grossen Flugeldecken sind unterseits kraftig rotlich braun quergebandert Die Unterseiten von Schwingen und Steuerfedern sind auf hellgrauem Grund breit dunkelbraun bis schwarz gebandert und zeigen eine breite dunkle Endbinde Der Kopf zeigt einen schmalen dunklen Augenstreif der ober und unterhalb des Auges breit weisslich eingefasst ist Das breite Wangenband ist dunkelbraun Vogel im Jugendkleid sind oberseits ahnlich wie adulte Weibchen gefarbt die Armschwingen sind jedoch fast einfarbig dunkel graubraun Auf der Unterseite unterscheiden sie sich von adulten Weibchen jedoch deutlich Die Kehle der gesamte Rumpf einschliesslich der Beinbefiederung und der Unterschwanzdecken sowie die Unterflugeldecken sind fast einfarbig kraftig rostbraun Die Brustseiten zeigen auf diesem Grund haufig eine feine dunkle Strichelung die mittleren und grossen Unterflugeldecken ein kraftigere Strichelung Die Handschwingenspitzen sind unterseits schwarzlich die Armschwingen sind insgesamt sehr dunkel und kontrastarm gebandert Die Iris ist bei adulten Vogeln gelb bei Mannchen im Jugendkleid grau bei Weibchen im Jugendkleid braun Wachshaut und Beine sind in allen Kleidern gelb der Schnabel und die Krallen sind schwarz Verwechslungsgefahr besteht insbesondere mit der sehr ahnlichen Kornweihe Lautausserungen BearbeitenDie Balzrufe des Mannchens bestehen aus gereihten nasalen Rufen die mit ka ka ka oder kjah kjah kjah wiedergegeben werden konnen Bei Bedrohung am Nest aussern beide Partner schnelle etwa wie tschit er tschit er tschit it it it klingende Rufe Der von Jungvogeln beim Betteln standig genutzte Ruf ist ein dunnes pii ii 3 4 nbsp Verbreitungsgebiet der Wiesenweihe Brutgebiete Migration UberwinterungsgebieteVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Wiesenweihe umfasst grosse Teile der sudwestlichen Palaarktis von Nordafrika uber Sud und Mitteleuropa bis West und Mittelsibirien Die Nordgrenze der Verbreitung liegt im Suden Grossbritanniens und in Sudschweden weiter ostlich in Sudwestfinnland und schliesslich in Sibirien bei etwa 56 30 N Die Art bewohnt grossflachig offene feuchte Habitate wie breite Flusstaler Verlandungszonen Moore aber auch trockenere Lebensraume wie Steppen Heiden Landwirtschaftsflachen und junge Aufforstungen In Mitteleuropa wurden die Horste fruher uberwiegend im Bereich von Verlandungszonen angelegt und dort vor allem im Ubergangsbereich vom Rohricht zum Seggenried und in noch weiter vom offenen Wasser entfernten Bereichen mit schutterem Schilfrohr Diese Lebensraume sind in Mitteleuropa fast vollig zerstort die Art besiedelt hier jedoch in den letzten Jahrzehnten stark zunehmend intensiv genutzte landwirtschaftliche Flachen mit vergleichbarer Vegetationsstruktur vor allem Getreidefelder Wiesenweihen jagen uber den Flachen die auch als Bruthabitate dienen auf Ackern brutende Paare nutzen zur Jagd vor allem Brachland in der Umgebung Systematik BearbeitenFur die Wiesenweihe werden keine Unterarten anerkannt Nach molekulargenetischen Untersuchungen steht die Art innerhalb der Gattung Circus recht isoliert und hat kein eigentliches Schwestertaxon 5 Jagdweise und Ernahrung Bearbeiten nbsp Mannliche WiesenweiheWiesenweihen jagen uber offenem Gelande wie andere Weihen uberwiegend im niedrigen hin und her schwenkenden Suchflug mit leicht nach oben gehaltenen Flugeln Die Beute wird am Boden aus kurzer Distanz uberrascht und gegriffen die sehr agilen Wiesenweihen versuchen aufgescheuchte Kleinvogel durch blitzschnelle Korperdrehungen auch noch in der Luft zu greifen Entkommt der Beutevogel dann wird er jedoch nicht weiter verfolgt Die Hauptnahrung besteht aus kleinen Saugetieren wie Wuhlmausen und kleinen Vogeln daneben werden auch sehr haufig grossere Insekten wie Heuschrecken Libellen und Kafer gefressen gelegentlich auch Aas z B von Autobahnrandern Vor allem in Sudeuropa konnen auch Eidechsen einen erheblichen Teil der Nahrung ausmachen Im afrikanischen Winterquartier ist das Nahrungsspektrum offenbar deutlich schmaler als im Brutgebiet Hauptbeute sind dort Wanderheuschrecken 6 Fortpflanzung BearbeitenDie Balz beginnt mit der Ankunft des Mannchens im Brutrevier Sie besteht in erster Linie aus spektakularen Schauflugen des Mannchens selten von beiden Partnern Das Mannchen zeigt Wellenfluge in grosser Hohe Loopings Sturzfluge mit schraubigen Drehungen plotzliche Wendungen und unkontrolliert erscheinendes Abtrudeln ahnlich einem fallenden Blatt Dabei ruft das Mannchen haufig Diese Balzfluge werden vom Weibchen meist in niedrigerer Hohe begleitet oder sitzend verfolgt Zur Balz gehoren ausserdem Scheinangriffe des Mannchens auf das Weibchen zu deren Abwehr sich das Weibchen auf den Rucken wirft sowie gemeinsames Gleiten und Kreisen Haufig hat das Mannchen bei diesen Balzflugen Beute dabei die es im Anschluss an das Weibchen ubergibt worauf dann die Paarung folgt 7 Wiesenweihen fuhren meist eine monogame Saisonehe Mannchen balzen auch noch nach Beginn der Eiablage daher kommt es gelegentlich zur Bigamie also zur Verpaarung mit einem zweiten Weibchen nbsp Ei Sammlung Museum Wiesbaden nbsp Wiesenweihen Nestlinge am Brutplatz nbsp Wiesenweihe im Jugendkleid auf GozoDie Art ist wie die meisten Weihen Bodenbruter Das Nest steht meist direkt auf dem Boden auf trockenem bis etwas feuchtem nur sehr selten auf sehr nassem Untergrund Die Vegetation am Brutplatz darf weder zu hoch noch zu dicht sein Meist ist sie etwa 1 m hoch in hohem Schilf werden Nester nur in grosseren Lucken gebaut Fur Bruten auf Getreidefeldern wird in Mitteleuropa meist Wintergerste gewahlt da diese bei der Ankunft der Brutvogel meist schon hoch genug steht So waren in den Jahren 1993 bis 1996 von 197 Nestern in der Hellwegborde in Nordrhein Westfalen 75 6 in Wintergerste 12 2 in Saatgras 5 6 in Weizen 4 1 in Roggen 2 0 in Raps und 0 5 in Stilllegungsflachen 8 Bei geeignetem Bruthabitat und in gunstigen Jahren konnen die Bruten sehr dicht benachbart sein maximal wurden 1998 in der Estremadura 43 Nester in einem Feld von 1 5 km Grosse gefunden 9 Das meist sehr flache Nest wird aus trockenen Pflanzen wie Gras und Schilf und auch aus kleinen Zweigen gebaut Der Aussendurchmesser betragt meist 35 40 cm manchmal bis 80 cm Der Legebeginn variiert je nach geografischer Verbreitung In Marokko erfolgt die Eiablage schon ab Mitte April in Mitteleuropa nur ausnahmsweise Anfang Mai meist erst ab Mitte Mai bis Anfang Juni Das Gelege besteht aus 2 6 meist 3 5 Eiern Die Eier sind meist reinweiss nur gelegentlich rotbraun gefleckt Eier aus Deutschland massen im Mittel 41 3 33 3 mm grossere Stichproben von Eiern aus anderen Teilen Mitteleuropas wichen nur wenig davon ab 10 Die Brutdauer betragt 28 30 Tage die Nestlingszeit 30 35 Tage In Mitteleuropa werden die Jungvogel ab Mitte Juli flugge Die Bebrutung der Eier sowie die Futterung und Bewachung der Nestlinge erfolgt bis etwa 14 Tage nach deren Schlupf fast ausschliesslich durch das Weibchen das in dieser Zeit vom Mannchen mit Nahrung versorgt wird Danach beginnt das Weibchen wieder zu jagen Mit 35 Tagen konnen die Jungvogel bereits gut fliegen sind jedoch immer noch haufig zu Fuss in der Nestumgebung unterwegs Im Alter von 40 Tagen konnen die Jungvogel sich die Beute bereits gegenseitig im Flug abjagen Etwa im Alter von 50 Tagen beginnen sie selbst mit der Jagd nach Beute in der Horstumgebung Wanderungen BearbeitenWiesenweihen sind Langstreckenzieher sie uberwintern in Afrika sudlich der Sahara sowie im Suden Asiens Das Winterquartier in Afrika reicht vom Sudrand der Sahara bis in die ostliche Kapprovinz in Sudafrika In Asien reicht das Winterareal vom sudostlichen Iran uber Pakistan Nepal und grosse Teile Indiens bis nach Sri Lanka zu den Malediven und den Andamanen Der Abzug aus den Brutgebieten erfolgt ab Ende Juli Anfang August erreicht Mitte bis Ende August seinen Hohepunkt und ist im Norden des europaischen Verbreitungsgebiets im Normalfall Mitte September abgeschlossen Die Wiesenweihen West und Mitteleuropas ziehen wohl uberwiegend uber Frankreich und Spanien oder uber Italien nach Afrika Zwei im Jahr 2005 in den Niederlanden mit Satellitensendern versehene adulte Weibchen zogen Mitte August aus den Brutgebieten ab nach Osten und hielten sich zunachst an mehreren Stellen in Nord und Mitteldeutschland jeweils einige Tage lang auf Das eine Weibchen begann mit dem eigentlichen Wegzug Ende August es flog von Deutschland nach Sudwesten und erreichte uber Frankreich und Spanien am 25 September Marokko danach versagte der Sender Das zweite Weibchen flog hingegen von Deutschland nach Sudosten und hielt sich dann Ende August einige Tage in Tschechien auf Danach flog es offenbar uber Italien und Algerien uber die Sahara und erreichte sein Winterquartier in Niger am 21 September 11 Bei einer weiteren Untersuchung wurden 2006 im Nordwesten Spaniens 10 adulte Wiesenweihen mit Satellitensendern ausgerustet von denen 6 bis in das Winterquartier verfolgt werden konnten 12 Auch diese Vogel zeigten zunachst eine ungerichtete Abwanderung aus dem Brutgebiet ein Individuum zog zunachst sogar entgegen der spateren Zugrichtung nach Nordosten bis Sudfrankreich Der eigentliche Abzug erfolgte zwischen dem 25 Juli und dem 3 September alle Vogel flogen dann uber Sudspanien nach Afrika Das Winterquartier aller Vogel befand sich in einer in Nord Sud Richtung schmalen aber in Ost West Richtung mehr als 1000 km langen Gebiet in der Sahelzone im Bereich der Grenze von Mali zu Mauretanien Dieses Areal wurde vom ersten Vogel am 7 August vom letzten am 2 Oktober erreicht Der Heimzug dauert in Gibraltar von Ende Marz bis Anfang Mai Die ersten Beobachtungen im Brutgebiet erfolgen in Baden Wurttemberg und Bayern ab Mitte April in Schleswig Holstein in den 1960er Jahren im Mittel am 21 April 13 und in Brandenburg in den 1990er Jahren fruhestens am 14 April 14 Bestand und Gefahrdung BearbeitenDer europaische Bestand wurde von Birdlife International im Jahr 2004 auf 35 000 65 000 Brutpaare geschatzt der Grossteil davon lebt in Russland mit allein 20 000 35 000 Paaren Weitere grosse Bestande haben in Europa Spanien mit mindestens 4900 15 Frankreich mit 3800 5100 Polen mit 1300 2500 und Weissrussland 3000 5000 Paaren 16 Der Weltbestand wurde 2009 von Birdlife International auf etwa 100 000 Paare geschatzt Die Bestandsentwicklung verlief in den letzten etwa 100 Jahren wechselhaft Zumindest in West und Mitteleuropa gab es etwa ab Mitte der 1920er Jahre infolge der weitgehenden Zerstorung der ursprunglichen Lebensraume durch Trockenlegung und intensive landwirtschaftliche Nutzung der Niederungen und Moore Flussregulierungen und die allgemeine Nutzungsintensivierung der offenen Landschaft drastische Bestandseinbruche So schrumpfte der Bestand in den Niederlanden von etwa 500 1000 Paaren zwischen 1900 und 1930 auf 14 15 in den Jahren 1990 1991 17 in Brandenburg von noch 46 54 Paaren in den Jahren 1969 und 1970 auf maximal 1 Paar Ende der 1980er Jahre 18 In Europa ist jedoch insgesamt ab etwa 1970 ein Bestandsanstieg zu verzeichnen 16 der sich ab 1990 durch grossflachige Brachlegungen landwirtschaftlicher Flachen deutlich beschleunigt hat Der Bestandsanstieg ab 1990 hat sich in Europa in einer starken Zunahme von Bruten auf landwirtschaftlichen Flachen manifestiert Diese Bruten sind durch Erntetermine vor Mitte Juli generell stark gefahrdet nach Schatzungen wurden ohne Schutz bei mindestens 60 der Getreidebruten die Nestjungen bei der Ernte durch die Mahdrescher getotet 19 Zum Schutz der Bruten haben sich daher in vielen Landern regionale Arbeitsgruppen gebildet 20 Die Schutzkonzepte umfassen im Wesentlichen 21 die fruhzeitige Lokalisierung der Brutplatze die Information der betroffenen Landwirte die Ausweisung einer Schutzzone um das Nest meist eine Flache von 50 50 m auf der der Landwirt die Ernte zuruckstellt Fur den Ernteausfall wird der Landwirt meist von staatlichen Stellen entschadigt Auch die mancherorts erfolgte Kontrolle der Gelege aus der Luft hat sich bewahrt da hierdurch keine Duftspuren zum Nest gelegt werden die Beutegreifer wie den Fuchs anlocken konnten 22 In den Niederlanden ist der Bestand von 1991 bis 2001 auf 35 45 Paare gestiegen in Deutschland auf 410 470 Paare im Jahr 2007 23 In der Roten Liste von Deutschland steht die Art heute in der Kategorie 2 stark gefahrdet 24 Weltweit betrachtet die IUCN die Art heute als ungefahrdet Aktuelle Situation in Deutschland BearbeitenVon 2004 bis 2014 schwankte die Zahl der Brutpaare bzw brutender Weibchen in Deutschland zwischen 289 und 450 Dabei gab es auch massive Bestandsveranderungen zwischen einzelnen Jahren So stieg der Brutbestand von 2006 auf 2007 um 40 und fiel von 2012 auf 2013 um 23 Diese extremen Bestandsveranderungen werden mit einem grossflachig einheitlichen Bestandsverlauf des Hauptbeutetiers der Feldmaus erklart In den Bundeslandern Sachsen Anhalt Bayern und Baden Wurttemberg stiegen die Brutbestande im Zeitraum 2004 2007 zum Zeitraum 2011 2014 um uber 10 an Hingegen nahmen die Bestande in den Bundeslandern Nordrhein Westfalen Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern um uber 10 ab Als Grund fur die Abnahme in Nordrhein Westfalen Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern wird die hohe Dichte der Windenergieanlagen in diesen Landern vermutet Etwa 90 der Nester der Wiesenweihe in Deutschland befinden sich in Ackerkulturen Wegen der Schutzmassnahmen wurden ab 2004 nur noch etwa 10 der Nester in Ackerkulturen durch die Getreideernte zerstort Um etwa zwei Drittel der Nester wurden seit 2003 Schutzzonen von einer Grosse 0 08 0 25 ha eingerichtet die bis zum Ausfliegen der Jungen nicht abgeerntet wurden Der Anteil der Nester die zusatzlich oder nur mit einem Drahtzaun Gitterzaun oder Elektrozaun geschutzt wurden stieg von ca 16 im Zeitraum von 2003 bis 2007 auf 22 im Zeitraum von 2011 bis 2014 Um den Bestand der Wiesenweihe in Deutschland zu erhalten wird als Grundvoraussetzung die Aufrechterhaltung des Nestschutzes im derzeitigen Umfang angesehen 25 Trivia BearbeitenDer Asteroid des ausseren Hauptgurtels 8590 Pygargus ist nach der Wiesenweihe benannt wissenschaftlicher Name Circus pygargus Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2 Februar 1999 befand sich die Wiesenweihe auf der niederlandischen Roten Liste gefahrdeter Arten 26 Literatur BearbeitenUrs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer und Einhard Bezzel Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 4 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1989 ISBN 3 89104 460 7 S 380 406 T Mebs amp D Schmidt Die Greifvogel Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 09585 1 S 270 280 Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 86 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiesenweihe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Wiesenweihe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Circus pygargus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2004 Abgerufen am 4 Januar 2009 Wiesenweihe Circus pygargus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Circus pygargus Website of the Dutch Montagu s Harrier Foundation englisch Wiesenweihen im Wietingsmoor in der Diepholzer Moorniederung Wiesenweihen in Ostfriesland Niedersachsen Wiesenweihenschutz in Bayern LBV Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der WiesenweiheEinzelnachweise Bearbeiten Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 S 86 ISBN 3 440 07720 9 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer amp E Bezzel Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 4 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1989 S 384 U N Glutz v Blotzheim K M Bauer amp E Bezzel Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 4 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1989 ISBN 3 89104 460 7 S 384 385 L Svensson P J Grant K Mullarney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 S 86 ISBN 3 440 07720 9 M Wink in R E Simmons Harriers of the world their behaviour and ecology Oxford University Press 2000 S 24 25 ISBN 0 19 854964 4 R Liminana A Soutullo V Urios Autumn migration of Montagu s Harriers Circus pygargus tracked by satellite telemetry J Ornithol 148 2007 S 520 M Pandolfi und A Barocci Analysis of Montagu s Harrier Circus pygargus Aerial Display during Courtship In B U Meyburg R D Chancellor Hrsg Raptor conservation Today Berlin London Paris S 187 192 M Holker Bestand Verbreitung und Schutz der Wiesenweihe Circus pygargus in Nordrhein Westfalen 1993 bis 1996 Jahresbericht zum Monitoring Greifvogel und Eulen Europas 9 1997 S 107 114 T Mebs amp D Schmidt Die Greifvogel Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 09585 1 S 274 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer amp E Bezzel Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 4 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1989 S 399 C Trierweiler B J Koks R H Drent K M Exo J Komdeur C Dijkstra amp F Bairlein Satellite tracking of two Montagu s Harriers Circus pygargus dual pathways during autumn migration J Ornithol 148 2007 S 513 516 R Liminana A Soutullo V Urios Autumn migration of Montagu s Harriers Circus pygargus tracked by satellite telemetry J Ornithol 148 2007 S 517 523 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer amp E Bezzel Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 4 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1989 S 396 M Kolbe amp B Ludwig Wiesenweihe Circus pygargus In Arbeitsgemeinschaft Berlin Brandenburgischer Ornithologen ABBO Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin Natur amp Text Rangsdorf 2001 S 174 175 ISBN 3 9807627 5 0 T Mebs amp D Schmidt Die Greifvogel Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 09585 1 S 272 a b Detailed species account from Birds in Europe population estimates trends and conservation status BirdLife International 2004 englisch R G Bilsma F Hustings und Kees C J Camphuysen Algemene en schaarse vogels van Nederland GMB Uitgeverij KNNV Uitgeverij Haarlem Utrecht 2001 S 148 149 ISBN 90 74345 21 2 M Kolbe amp B Ludwig Wiesenweihe Circus pygargus In Arbeitsgemeinschaft Berlin Brandenburgischer Ornithologen ABBO Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin Natur amp Text Rangsdorf 2001 S 172 173 ISBN 3 9807627 5 0 T Mebs amp D Schmidt Die Greifvogel Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 09585 1 S 278 z B M Holker Bestand Verbreitung und Schutz der Wiesenweihe Circus pygargus in Nordrhein Westfalen 1993 bis 1996 Jahresbericht zum Monitoring Greifvogel und Eulen Europas 9 1997 S 107 114 T Mebs amp D Schmidt Die Greifvogel Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 3 440 09585 1 S 278 279 Weniger Brutpaare aber beste Fortpflanzungsrate www augsburger allgemeine de 18 August 2014 P Sudbeck H G Bauer M Boschert P Boye amp W Knief Rote Liste der Brutvogel Deutschlands 4 Fassung 30 November 2007 Ber Vogelschutz 44 2007 S 23 81 Torsten Ryslavy Hans Gunther Bauer Bettina Gerlach Ommo Huppop Jasmina Stahmer Peter Sudbeck amp Christoph Sudfeldt Rote Liste der Brutvogel Deutschlands 6 Fassung In Deutscher Rat fur Vogelschutz Hrsg Berichte zum Vogelschutz Band 57 30 September 2020 Hubertus Illner Brutbestande der Wiesenweihe Circus pygargus und Nestschutzmassnahmen in Deutschland 2003 bis 2014 Vogelwelt 137 305 317 Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Fifth Revised and Enlarged Edition Hrsg Lutz D Schmadel 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 3 540 29925 4 S 186 doi 10 1007 978 3 540 29925 7 7104 englisch 992 S Originaltitel Dictionary of Minor Planet Names Erstausgabe Springer Verlag Berlin Heidelberg 1992 6533 P L Discovered 1960 Sept 24 by C J van Houten and I van Houten Groeneveld at Palomar nbsp Dieser Artikel wurde am 12 August 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesenweihe amp oldid 236654894