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Der Grunschenkel Tringa nebularia ist eine monotypische Vogelart aus der Familie der Schnepfenvogel Scolopacidae Der Grunschenkel ist ein Brutvogel der borealen Zone Nordeurasiens In Mitteleuropa ist er wahrend der Zugzeiten ein regelmassiger Durchzugler Im Wattenmeer der Niederlande konnen im Mai sowie im Juli bis September mehrere tausend Grunschenkel beobachtet werden 1 GrunschenkelGrunschenkel Tringa nebularia SystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Schnepfenvogel Scolopacidae Gattung Wasserlaufer Tringa Art GrunschenkelWissenschaftlicher NameTringa nebularia Gunnerus 1767 GrunschenkelGrunschenkelGrunschenkelGrunschenkel Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bestand 5 1 Aktueller Bestand 5 2 Bestandsprognose 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenEin ausgewachsener Grunschenkel erreicht eine Korpergrosse von 33 Zentimetern 2 und ist somit etwas grosser und vor allem langbeiniger als der Rotschenkel Er erreicht eine Flugelspannweite bis zu 70 cm und wiegt bis 280 g Es besteht kein Sexualdimorphismus Der Grunschenkel hat lange graugrune Beine und einen langen kraftigen leicht aufwarts gebogenen Schnabel Die Oberseite ist braun grau gemustert und sein Bauch ist weiss gefarbt Der scheue Grunschenkel kann schwimmen und tauchen Im Flug zeigt er wie der Rotschenkel einen keilformig verlaufenden weissen Burzel Ihm fehlt allerdings anders als dem Rotschenkel die weisse Flugelzeichnung Er fliegt schnell und kraftvoll Gelegentlich ist ein unruhiger Zickzackflug zu beobachten Sein Ruf klingt in etwa wie tju tju tju Verbreitungsgebiet und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete des Grunschenkels Brutgebiete Migration Uberwinterungsgebiete Streifzuge Saisonalitat unsicher Das Verbreitungsgebiet des Grunschenkels erstreckt sich von Schottland und Skandinavien bis zu den Tundrenzonen Sibiriens und Kamtschatkas Die Art ist uberwiegend ein Langstreckenzieher Uberwinterungsquartiere finden sich im atlantischen Westeuropa im Mittelmeergebiet von Vorderasien bis ins afrikanische Kapland Sri Lanka Hinterindien auf den Sundainseln und in Australien Der Hauptzugweg der westpalaarktischen Zugvogel verlauft gewohnlich in sudsudwestlicher Richtung So ziehen finnische Brutvogel beispielsweise bis Frankreich Italien und Polen Das europaische Binnenland wird von Grunschenkeln in breiter Front uberflogen allerdings ist eine Zugverdichtung entlang der Kusten zu beobachten International bedeutende Rastplatze und Uberwinterungsquartiere sind unter anderem die Feuchtgebiete der finnischen Provinz Oulau das Wattenmeer der Nordsee das Rhein Maas Delta die Banc d Arguin an der mauretanischen Kuste und die Mundung des Nigers in Mali 3 Der Wegzug aus den Brutgebieten setzt ab Ende Juni ein Die ersten durchziehenden Vogel sind an den mitteleuropaischen Kusten ab Ende Juni zu beobachten Der Hohepunkt des Herbstzuges ist an der schleswig holsteinischen Kuste im Juli an der niederlandischen Kuste im August Der Ruckzug aus den Uberwinterungsquartieren beginnt ab Marz und in Mitteleuropa sind die Vogel ab Anfang April zu beobachten Die in Fennoskandinavien brutenden Grunschenkel treffen dort Anfang bis Mitte Mai ein In Afrika gibt es ausserdem eine Reihe ubersommernder Vogel 4 Der Grunschenkel lebt hauptsachlich an flachen Gewassern wie Mooren Tumpeln und Flussen Ausserhalb der Brutzeit halt er sich in einer Vielzahl verschiedener Feuchtgebiete sowohl an der Kuste als auch im Binnenland auf Er bevorzugt dabei generell offenes Gelande an seichten Gewasserstellen So ist er unter anderem an Gezeitentumpeln in Salzmarschen Mangrovensumpfen und Rieselfeldern sowie auf Uberschwemmungswiesen zu beobachten Ernahrung BearbeitenDer Grunschenkel ernahrt sich von Wurmern Krebstieren Insekten und deren Larven Ausserdem pickt er mit seinem passenden Werkzeug auch kleine Fische aus dem flachen Wasser Charakteristisch fur den Grunschenkel ist ein sehr lebhaftes Verhalten wahrend der Nahrungssuche Dabei lauft er haufig auf und ab und wechselt abrupt die Richtung Die Nahrung wird uberwiegend visuell geortet und dann von der Wasseroberflache dem Boden oder der Vegetation abgesammelt Deutlich seltener stochert der Grunschenkel im feuchten Substrat oder sucht mit seitlich schwenkenden Schnabelbewegungen im Wasser nach Beute Gelegentlich sind trippelnde Bewegungen auszumachen mit denen er vermutlich im seichten Wasser die Beute vom Grund aufscheucht 5 Fortpflanzung BearbeitenIn der Regel erreichen die Mannchen vor den Weibchen die Brutgebiete Sie zeigen ein hohes Mass an Brutorttreue 6 nbsp Gelege Sammlung Museum WiesbadenDie Brutzeit erstreckt sich von Mai bis Juli Das Nest ist eine flache Bodenmulde und wird mit Pflanzenteilen ausgelegt Sie befindet sich haufig in der Nahe eines markanten Felsens eines Baumstumpfes oder eines Holzstuckes Das Weibchen legt vier Eier die von beiden Elternvogeln 24 bis 25 Tage lang bebrutet werden Die Kuken sind Nestfluchter und mit dem ersten Lebenstag schon sehr aktiv Sie werden von beiden Elternvogeln gefuhrt Bestand BearbeitenAktueller Bestand Bearbeiten Der Brutbestand in Europa wird zu Beginn des 21 Jahrhunderts auf 75 000 bis 160 000 Brutpaare geschatzt Die grossten Bestande gibt es in Finnland 30 000 bis 40 000 Brutpaare in Norwegen 15 000 bis 30 000 Brutvogel in Schweden 15 000 bis 25 000 Brutpaare sowie im europaischen Teil Russlands 14 000 bis 65 000 Brutpaare Etwa 1 000 Brutpaare bruten ausserdem in Schottland und ausserdem gibt es sehr kleine Bestande im Baltikum in der Ukraine und in Belarus 7 Bestandsprognose Bearbeiten Der Grunschenkel gilt wie die meisten der Schnepfenvogel als eine der Arten die vom Klimawandel besonders betroffen sein wird Ein Forschungsteam das im Auftrag der britischen Umweltbehorde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukunftige Verbreitungsentwicklung von europaischen Brutvogeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte geht davon aus dass bis zum Ende des 21 Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet des Grunschenkels erheblich schrumpfen und sich nach Norden verschieben wird Grosse Teile des heutigen sudlicheren Verbreitungsgebietes bieten der Art keine geeigneten Lebensraume mehr So wird nach diesen Prognosen der Grunschenkel als Brutvogel Schottlands des Suden Schwedens Sudfinnland und weiten Teilen seines heutigen russischen Verbreitungsgebietes erloschen Potentielle neue Verbreitungsgebiete sind Teile Islands Svalbards und Nowaja Semlja Diese potentiellen Arealgewinne konnen die Arealverluste jedoch nicht ausgleichen 8 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Peter Colston Philip Burton Limicolen Alle europaischen Watvogel Arten Bestimmungsmerkmale Flugbilder Biologie Verbreitung BlV Verlagsgesellschaft Munchen 1989 ISBN 3 405 13647 4 Simon Delany Derek Scott Tim Dodman David Stroud Hrsg An Atlas of Wader Populations in Africa and Western Eurasia Wetlands International Wageningen 2009 ISBN 978 90 5882 047 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunschenkel Album mit Bildern Videos und Audiodateien Tringa nebularia in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2004 Abgerufen am 3 Januar 2009 Grunschenkel Tringa nebularia auf eBird org Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des GrunschenkelsEinzelbelege Bearbeiten Bauer et al S 505 Colston et al S 194 Delany et al S 333 Bauer et al S 506 Colston et al S 195 Delany et al S 330 Bauer et al S 505 und S 506 Brian Huntley Rhys E Green Yvonne C Collingham Stephen G Willis A Climatic Atlas of European Breeding Birds Durham University The RSPB and Lynx Editions Barcelona 2007 ISBN 978 84 96553 14 9 S 198 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunschenkel amp oldid 236653719