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Die Pfeifente Mareca penelope Syn Anas penelope ist eine Art aus der Familie der Entenvogel Anatidae Ihr Brutgebiet erstreckt sich im Norden Eurasiens von Island bis zur Beringstrasse Vor Einsetzen des Winterfrostes ziehen die Pfeifenten in grossen Scharen nach Ostafrika Zentralindien und Indochina PfeifentePfeifente Mareca penelope SystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie AnatinaeTribus Schwimmenten Anatini Gattung MarecaArt PfeifenteWissenschaftlicher NameMareca penelope Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Brutbestand 2 Merkmale 2 1 Erscheinungsbild ausgewachsener Pfeifenten 2 2 Erscheinungsbild von Dunenkuken und Jungvogeln 3 Stimme 4 Vorkommen 5 Lebensraum 6 Ernahrung 7 Fortpflanzung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBrutbestand BearbeitenDer Brutbestand Europas wird auf 300 000 bis 360 000 Brutpaare geschatzt wahrend der europaische Winterbestand mehr als 1 7 Millionen Individuen umfasst Die Pfeifenten sind in Mitteleuropa vor allem in der Winterzeit zu beobachten wenn sie sich in grosser Anzahl an der Kuste einfinden Vereinzelt gibt es ausserdem ubersommernde Pfeifenten sowie eine kleine westeuropaische Brutpopulation in den Niederlanden sowie Schleswig Holstein die aber insgesamt nur 35 bis 60 Brutpaare betragt 1 Insgesamt ist eine Zunahme des westsibirisch nordeuropaischen Bestands feststellbar die eine Folge einer reduzierten Bejagung einer Extensivierung der Salzwiesenbeweidung und einer zunehmenden Eindeichung an den Kusten und des dadurch grosseren Angebots an Queller Flachen ist 1 Merkmale Bearbeiten nbsp Erpel der Pfeifente gut erkennbar sind das weisse Langsband und die metallisch grune Einfassung des Flugelspiegels nbsp Pfeifentenpaar vorne befindet sich das Weibchen nbsp Trupp fliegender PfeifentenErscheinungsbild ausgewachsener Pfeifenten Bearbeiten Die Pfeifente erreicht eine Korperlange von 41 bis 51 cm eine Flugelspannweite von 75 bis 86 cm sowie ein Gewicht von 500 bis 900 Gramm Sie ist damit insgesamt etwas kleiner als die Stockente Die Geschlechter weisen einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf Auffalligstes Merkmal des Mannchens im Prachtkleid ist der rotbraune Kopf der an der Stirn eine weisse bis rahmgelbe Blesse aufweist die sich bis zum Schnabelansatz fortsetzt Beim Mannchen ist die Brust graurosa wahrend das ubrige Korpergefieder blassgrau ist Die Bauchseite ist weisslich bis cremefarben gefarbt Die Flugel weisen ein weisses von den Flugeldeckfedern gebildetes ausgehendes Flugelband auf das bei schwimmenden Erpeln als weisses Langsband sichtbar ist Es zieht sich von der Schulter seitlich bis zur Korpermitte Nur als kleiner Fleck ist bei schwimmenden Mannchen dagegen die metallisch grune Einfassung der weissen Flugelspiegel zu sehen Die Spitze des graublauen Schnabels ist schwarz Im Ruhekleid ahneln sich Mannchen und Weibchen Das Weibchen weist ganzjahrig eine unauffallige braunliche Farbung auf An der Brust und den vorderen Korperpartien ist das Gefieder eher dunkelbraun Kopf und Hals dagegen sind rotbraun gefiedert Die Korperseiten sind hell gebandert und werden zum weissen Bauch hin heller Das Langsband das beim Mannchen weiss ist ist bei beim Weibchen hellgrau Der Schnabel ist ahnlich wie beim Mannchen graublau Ihm fehlt jedoch die schwarze Spitze Die Extremitaten beider Geschlechter sind graubraun bis fast schwarz Fliegende Pfeifenten sind gut an dem breiten weissen Feld zu erkennen dass quer uber die Vorderflugel verlauft Der dunkel grunliche Spiegel ist vorne und hinten weiss abgesetzt Die Handschwingen sind dunkel graubraun Der Schwanz ist zugespitzt und dunkel der Bauch ist weiss abgesetzt Der Flug ist schnell und Pfeifenten fliegen haufig in Trupps Erscheinungsbild von Dunenkuken und Jungvogeln Bearbeiten Die Dunenkuken der Pfeifente weisen eine grosse Ahnlichkeit zu denen der Stockente auf Sie sind jedoch etwas brauner und ihre Dunen sind etwas langer Ihnen fehlt ausserdem der dunkle Farbstrich von der Schnabelbasis uber das Auge zum Nacken der fur die Dunenkuken dieser Art charakteristisch ist Einige Dunenkuken der Pfeifente haben allerdings einen Farbstrich unterhalb des Auges Die Korperunterseite ist cremefarben bis hellbraun Zum Zeitpunkt des Schlupfes haben die Dunenkuken einen schwarzgrauen Schnabel mit einem rotbraunen Nagel Die Fusse und Beine sind olivgrau die Schwimmhaute schwarz Bei heranwachsenden Pfeifenten werden Schnabel Beine und Fusse zunehmend heller bis sie blaugrau sind 2 Stimme BearbeitenPfeifenten sind sehr ruffreudige Enten Es ist der Ruf des Mannchens der zu dem deutschen Namen der Art gefuhrt hat Das Mannchen leitet seine kurzen scharfen zwei bis dreisilbigen pfeifenden wiu Rufe haufig mit einem krr krkrkrr ein Die wiu Rufe sind auch wahrend der Nacht zu horen und sind auffalliger Hinweis auf die Anwesenheit der Art 3 Fur das Weibchen sind harte ratternde rerr und war warrr Rufe charakteristisch die in verschiedenen Variationen erklingen aber haufig gedehnt oder gereiht sind 4 Fliegende Pfeifenten sind an ihrem hohen pfeifend klingenden Fluggerausch zu erkennen das von den Schwingen erzeugt wird Vorkommen BearbeitenDie Pfeifente ist ein Brutvogel des Nordens Eurasiens und kommt als Sommervogel von Island bis Sachalin und Kamtschatka vor 5 Ihre nordliche Verbreitungsgrenze verlauft in etwa langs der Nordgrenze der Taiga In ihrem asiatischen Verbreitungsgebiet entspricht dies in etwa 70 N In der Tundra brutet sie nur ausnahmsweise 6 Die sudliche Verbreitungsgrenze liegt im Baltikum bis zum sudlichen Altai bei etwa 55 N 7 In Europa ist die Pfeifente regelmassiger Brutvogel auf Island in Schottland Nordengland Norwegen dem nordlichen und mittleren Schweden sowie weiten Teilen Finnlands Die Nordgrenze ihrer europaischen Brutverbreitung wird auf der Halbinsel Kola erreicht Sie brutet ausserdem unregelmassig in Wales und im Osten Englands 8 Im Norden Mitteleuropas ist sie ein eher seltener Brutvogel Einzelne Bruten sind in den Niederlanden auf Jutland im Norden Deutschlands und in Polen beobachtet worden 9 In ihren Hauptbrutgebieten brutet sie an vegetationsreichen Seen und Teichen sowie in kleinerem Masse auch an langsam fliessenden Flussen der Taiga Auf ihrem Zug und im Winter ist sie in grosser Zahl auch in Mitteleuropa zu beobachten Sie bevorzugt wahrend der Zugzeit flachgrundige Gewasser und ist dann auch in uberschwemmten Niederungsgebieten zu beobachten In den Kustengebieten Belgiens und der Niederlande betragt der Bestand der Pfeifenten fast 100 000 Individuen Sie sind in dieser Zeit auch zu Tausenden an geeigneten Stellen an der deutschen Kuste zu beobachten Selbst am Bodensee finden sich gelegentlich hunderte dieser Enten ein 10 Grossbritannien zahlt zu den wichtigsten Uberwinterungsplatzen Hier betragt der Winterbestand zwischen 150 000 und 250 000 Pfeifenten Weitere 30 000 bis 40 000 uberwintern an der Kuste Irlands Als reine Vegetarier verwenden sie in der Winterzeit einen grossen Teil ihrer Aktivitaten auf die Nahrungssuche Gemeinsam mit anderen Gansen und Enten finden sie sich auf kustennahen Wiesen ein Sie sind in dieser Zeit besonders haufig mit Ringelgansen vergesellschaftet Wegen der erheblichen Pflanzenmengen die diese Tiere dabei aufnehmen kommt es gelegentlich zu Problemen mit Landwirten Lebensraum BearbeitenDas bevorzugte Brutrevier der Pfeifente sind Sumpfgebiete der Taiga Region mit vegetationsreichen Seen und Teichen Sie dringt jedoch bis in die Strauchtundra vor Dichte Waldregionen sowie Gebirge werden dagegen von ihr gemieden Ernahrung BearbeitenPfeifenten sind sowohl tagaktiv als auch dammerungs und nachtaktiv In der Nacht konnen sie ausserordentlich gut sehen da die Ruckseite der Augen eine Schicht enthalt die das einfallende Licht reflektiert Die eigentlichen Sehnerven werden also doppelt vom Licht getroffen Pfeifenten leben gesellig und sind stets in grosseren Gruppen anzutreffen Pfeifenten ernahren sich grundsatzlich rein herbivor Die Nahrungssuche findet in der Dammerung und in der Dunkelheit statt Zum Nahrungsspektrum gehoren neben Wasserpflanzen auch Graser Samereien und Krauter an Land Pfeifenten sind nicht auf bestimmte Pflanzen oder Pflanzenteile spezialisiert 7 Sie brauchen zwischen 300 und 400 g an Nahrung pro Tag Zur Nahrungssuche wenden sie nahezu 15 Stunden taglich auf Von dieser rein vegetarischen Nahrung weichen Pfeifenten gelegentlich ab wenn ihr Lebensraum eine besonders grosse Anzahl an Insekten aufweist Dies kommt zum Beispiel am Myvatnsee und in Teilen Russlands vor 11 Die Pfeifente ist in ihrer Ernahrung sehr anpassungsfahig In ihrem britischen Uberwinterungsgebiet ernahrten sich die Pfeifenten bis zu Beginn der 1930er Jahre uberwiegend von Seegras Zostera Nachdem dort die Seegrasbestande aufgrund einer Pflanzenerkrankung stark zuruckgingen fanden sich die Pfeifenten zunehmend auf Rastplatzen im Binnenland ein wo sie Gras und Samereien sowie in kustennahen Brackwassern Algen aufnahmen Bis zu 10 Prozent ihrer Ernahrung stellten Getreidekorner dar 7 Auch ansonsten sind Pfeifenten in ihrer Ernahrungsweise sehr anpassungsfahig Einfluss auf die Umstellung in den Ernahrungsgewohnheiten hat der Energiegehalt der jeweiligen Nahrungspflanzen So fressen Pfeifenten die im Wattenmeer rund um die westfriesischen Inseln sowie im Deltagebiet des Rheins uberwintern von September bis November uberwiegend Pflanzen der Salzmarsch sowie Algen Danach stellen sie sich auf Grunlandpflanzen wie Schwingel Rispengraser und Weidelgraser um 7 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei Sammlung Museum WiesbadenDie Pfeifente erreicht die Geschlechtsreife mit etwa zwei Jahren Die Paarbildung erfolgt meist kurz nach Ende des Winters die eigentliche Brutzeit erstreckt sich uber die Monate Mai bis Juli Der Legebeginn ist meist nicht vor Mitte Mai und erfolgt haufig erst gegen Ende dieses Monats oder zu Beginn des Junis In ihren nordlichen Verbreitungsgebieten ist der Beginn der Brutzeit im Wesentlichen davon abhangig wann die Schnee und Eisschmelze einsetzt Pfeifenten sind Bodenbruter Das Nest wird im schutzenden Uferdickicht angelegt und mit Federdunen ausgepolstert Das Weibchen legt meist sechs bis zehn Eier die eine Lange von knapp 50 mm aufweisen 7 Die Brutdauer betragt etwa 22 Tage Das Mannchen halt sich die gesamte Zeit in der Nahe des brutenden Weibchens auf Die Eier sind nach etwa 24 bis 25 Tagen ausgebrutet Circa siebzig bis achtzig Prozent der Brut ist erfolgreich Die Dunenkuken schlupfen innerhalb weniger Stunden kurz hintereinander verlassen bald als Nestfluchter das Nest und folgen dem Muttervogel ins Gewasser 12 Die Flugfahigkeit wird nach etwa 45 Tagen erreicht Nur etwa 50 Prozent der geschlupften Jungvogel werden auch flugge Wesentliche Mortalitatsursache der Jungvogel sind schlechte Witterung und Pradatoren 12 Literatur BearbeitenEinhard Bezzel 1995 BLV Handbuch Vogel BLV Verlagsgesellschaft Munchen Hendrik Brunckhorst Okologie und Energetik der Pfeifente Anas penelope L 1758 im schleswig holsteinischen Wattenmeer Kovac Hamburg 1996 ISBN 3 86064 454 8 John Gooders Trevor Boyer Ducks of Britain and the Northern Hemisphere Dragon s World Surrey 1986 ISBN 1 85028 022 3 Chuck Hagner Guide to ducks and geese Stackpole Mechanicsburg 2006 ISBN 0 8117 3344 0 Manfred Kastner Grundelenten Urania Verlag Leipzig 1994 ISBN 3 332 00546 4 P W Mayhew The feeding ecology and behaviour of wigeon Anas penelope Glasgow 1985 Erich Rutschke Die Wildenten Europas Biologie Okologie Verhalten Aula Verlag Wiesbaden 1988 ISBN 3 89104 449 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfeifente Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mareca penelope in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Pfeifente Mareca penelope auf eBird org Infos zur Pfeifente von der Schutzstation Wattenmeer Federn der Pfeifente Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung pdf Datei englisch abgerufen am 20 August 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Bauer et al S 88 Collin Harrison Peter Castell Field Guide Bird Nests Eggs and Nestlings uberarbeitete Auflage HarperCollins Publisher 2002 ISBN 0 00 713039 2 S 72 Rutschke S 178 Hans Heiner Bergmann Hans Wolfgang Helb Sabine Baumann Die Stimmen der Vogel Europas 474 Vogelportrats mit 914 Rufen und Gesangen auf 2 200 Sonogrammen Aula Verlag Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 89104 710 1 S 55 und 56 Kastner S 47 Rutschke S 179 a b c d e Rutschke S 180 Rutschke S 179 Bezzel S 114 Bezzel S 115 Gooders und Boyer S 30 a b Gooders und Boyer S 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfeifente amp oldid 238977796