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Die Gemeine Binsenjungfer Lestes sponsa ist eine Art aus der Familie der Teichjungfern Lestidae Wegen ihrer okologischen Anpassungsfahigkeit unter anderem einer geringeren Bindung an ephemere zeitweilig austrocknende Gewasser ist diese Kleinlibelle verbreiteter und kommt stetiger vor als andere Binsenjungfern 1 Nur die Weidenjungfer Lestes bzw Chalcolestes viridis gilt als noch haufigere Art der Familie Lestidae Der wissenschaftliche Artname sponsa steht fur Braut Verlobte und bezieht sich darauf dass die Eiablage in der Regel vom Weibchen und Mannchen gemeinsam als Tandem durchgefuhrt wird 2 Gemeine BinsenjungferGemeine Binsenjungfer Lestes sponsa MannchenSystematikOrdnung Libellen Odonata Unterordnung Kleinlibellen Zygoptera Uberfamilie LestoideaFamilie Teichjungfern Lestidae Gattung Binsenjungfern Lestes Art Gemeine BinsenjungferWissenschaftlicher NameLestes sponsa Hansemann 1823 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen und Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Cerci beim Mannchen nbsp Weibchen hier mit angelegten Flugeln dies geschieht vor allem bei Wind nbsp Mannchen mit der fur Binsenjungfern allgemein typischeren Flugelhaltung nbsp WeibchenLestes sponsa wird 35 bis 39 Millimeter lang Die Flugelspannweite betragt circa 4 bis 4 5 Zentimeter Mannchen weisen einen dunkel metallischen Grunton auf wahrend Weibchen eher kupfern erscheinen Bei ausgefarbten Mannchen sind Teile des unteren Thorax die beiden ersten Hinterleibssegmente sowie das Abdomenende hellblau bereift Die Gemeine Binsenjungfer kann leicht mit der etwas selteneren Glanzenden Binsenjungfer Lestes dryas verwechselt werden Die Mannchen unterscheiden sich aber durch gerade verlaufende untere innere Hinterleibsanhange und ein komplett blau bereiftes zweites Abdominalsegment Bei beiden Arten sind die Flugelmale ausgereifter Tiere schwarz gefarbt Die Hinterseite des Kopfes ist einheitlich dunkel Bei den Weibchen ragt der Ovipositor Legeapparat hinten nicht uber das 10 Abdominalsegment hinaus In Ruhehaltung werden die Flugel aller Teichjungfern typischerweise nicht angelegt Vorkommen und Lebensweise BearbeitenDas Areal dieser als eurosibirisches Faunenelement geltenden Spezies reicht von Nordspanien und Westeuropa bis nach Nordasien In Finnland dringt sie bis zum Polarkreis vor Im Westen und insbesondere im Suden Europas ist sie recht selten in Mittel und Nordeuropa dagegen haufig Bevorzugte Lebensraume sind fischlose verkrautete besonnte Tumpel Teiche Graben und Moore Zeitweiliges Trockenfallen von Teichen konnen die Eier der Gemeinen Binsenjungfer unbeschadet uberstehen Die Flugzeit beginnt im Mai und endet im Oktober im August erreicht sie ihren Hohepunkt Die Tiere sind sehr gesellig oft tritt die Art auch syntop mit der Glanzenden Binsenjungfer auf Eine Population kann aus mehreren hundert Individuen bestehen Die Libellen jagen in Ufernahe kleine Insekten in der aquatilen Larvenzeit stehen kleine Krebse und Insekten auf dem Speiseplan Die Larven gelten als sehr gefrassig und konnen bei hoher Bestandsdichte das Vorkommen anderer Kleinlibellen unterdrucken 2 Fortpflanzung BearbeitenDie Kopulation findet libellentypisch statt indem Mannchen und Weibchen sich aneinanderklammern und ein Paarungsrad bilden Die Partner bleiben auch wahrend der Eiablage zusammen Das Weibchen ritzt mit seinem Legestachel einen Stangel oder ein Blatt einer Wasserpflanze an Die Eier werden zu je zwei bis dreien in die Pflanze eingestochen Die Ablage beginnt uber Wasser dann tauchen die Tiere ruckwarts immer weiter unter Die Eier entwickeln sich im nachsten Fruhjahr Die Larven sind danach zuerst trage Nach sechs bis acht Wochen sind sie ausgewachsen und steigen aus dem Wasser Sonstiges BearbeitenImagines der Gemeinen Binsenjungfer konnen sich bis zu einer halben Stunde unter Wasser aufhalten Die Larven konnen bei Gefahr ihre Kiemenblattchen an Sollbruchstellen abwerfen Autotomie diese regenerieren sich mit den nachsten Hautungen 2 Wegen erkennbar rucklaufiger Bestande wurde Lestes sponsa 2016 von der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen und dem BUND in Deutschland zur Libelle des Jahres gekurt 3 Literatur BearbeitenHeiko Bellmann Libellen beobachten bestimmen Naturbuch Verlag Augsburg 1993 ISBN 3 89440 107 9 Gerhard Jurzitza Der Kosmos Libellenfuhrer Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08402 7 Klaus Sternberg Rainer Buchwald Die Libellen Baden Wurttembergs Band 1 Allgemeiner Teil Kleinlibellen Zygoptera Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 8001 3508 6 Einzelnachweise Bearbeiten K D Dijkstra Field guide to the dragonflies of Britain and Europe British Wildlife Publishing 2006 ISBN 0 9531399 4 8 a b c Klaus Sternberg Lestes sponsa Hansemann 1823 Gemeine Binsenjungfer In Klaus Sternberg Rainer Buchwald Die Libellen Baden Wurttembergs Band 1 Allgemeiner Teil Kleinlibellen Zygoptera Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 8001 3508 6 S 409 418 Gemeine Binsenjungfer ist Libelle des Jahres 2016 Pressemitteilung des BUND vom 18 Dezember 2015 Abgerufen am 20 April 2016Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lestes sponsa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Libelle des Jahres in Deutschland Feuerlibelle 2011 Blaugrune Mosaikjungfer 2012 Speer Azurjungfer 2013 Kleine Moosjungfer 2014 Gefleckte Heidelibelle 2015 Gemeine Binsenjungfer 2016 Gemeine Keiljungfer 2017 Zwerglibelle 2018 Schwarze Heidelibelle 2019 Speer Azurjungfer 2020 Wanderlibelle 2021 Kleine Pechlibelle 2022 Alpen Smaragdlibelle 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeine Binsenjungfer amp oldid 234034241