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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ringeltaube Begriffsklarung aufgefuhrt Die Ringeltaube Columba palumbus ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben Columbidae Sie ist die grosste Taubenart Mitteleuropas und besiedelt weite Teile der Palaarktis von Nordafrika Portugal und Irland nach Osten bis Westsibirien und Kaschmir Auffallige Merkmale sind die weissen Flugelbander und der weisse Halsstreifen Ringeltauben im deutschsprachigen Raum auch Waldtauben genannt bewohnen bewaldete Landschaften aller Art aber auch Alleen Parks und Friedhofe heute auch bis in die Zentren der Stadte Die Ernahrung erfolgt wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschliesslich pflanzlich Die Ringeltaube ist je nach geografischer Verbreitung Standvogel Teilzieher oder uberwiegend Kurzstreckenzieher und verbringt den Winter vor allem in West und Sudwesteuropa Die Art ist trotz der starken Bejagung in vielen Landern ein haufiger Brutvogel und in Europa nicht gefahrdet RingeltaubeRingeltaube Columba palumbus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Taubenvogel Columbiformes Familie Tauben Columbidae Gattung Feldtauben Columba Art RingeltaubeWissenschaftlicher NameColumba palumbusLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Mauser 4 Verbreitung und Lebensraum 5 Systematik 6 Ernahrung 7 Fortpflanzung 8 Wanderungen 9 Naturliche Feinde 10 Mortalitat und Alter 11 Bejagung 12 Bestand und Gefahrdung 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp RingeltaubeRingeltauben sind grosse kraftig gebaute Tauben mit relativ langem Schwanz und recht kleinem Kopf Mit einer Korperlange von 38 43 cm und einer Flugelspannweite von 68 77 cm sind sie die grossten Tauben Mitteleuropas Der Geschlechtsdimorphismus ist bezuglich Grosse und Gewicht schwach ausgepragt Mannchen sind etwas grosser und schwerer als Weibchen So hatten frischtote Mannchen aus Ostdeutschland eine Flugellange von 240 267 mm im Mittel 254 mm Weibchen erreichten 238 260 mm im Mittel 249 mm Das Gewicht unterliegt saisonalen Schwankungen und ist im Herbst und fruhen Winter durch die Anlage von Depotfett am hochsten Zum Beispiel wogen in Sudschweden von August bis September gesammelte adulte Mannchen 465 613 g im Mittel 539 g Weibchen wogen 420 600 g im Mittel 498 g von Dezember bis Marz dort gesammelte Mannchen wogen im Mittel 498 g Weibchen im Mittel 478 g 1 Bei adulten Ringeltauben der Nominatform sind der vordere Rucken und der Schulterbereich schiefergrau bis graubraun der ubrige Rumpf ist oberseits blaugrau Kropfbereich und Brust sind diffus graulich weinrot zum Bauch hin wird die Farbung heller und ist vor den Unterschwanzdecken sehr hell grau Der Kopf ist blaugrau Auf den Halsseiten und im Nacken befinden sich von oben nach unten ein grunes metallisch schimmerndes Band dann nur auf den Halsseiten ein weisser Fleck und dann wiederum auf Halsseiten und Nacken ein glanzend purpurrotes Band Die inneren Armdecken die grossen Handdecken und der Daumenfittich sind schiefergrau Die Aussenfahnen der ausseren Armdecken sind uberwiegend weiss und die aussersten Armdecken sind vollstandig weiss hierdurch entsteht ein auffallendes weisses Band auf dem Oberflugel Die Handschwingen sind schwarzgrau die Aussenfahnen der 1 bis 9 Handschwingen haben einen schmalen scharf abgesetzten weissen Saum dieser Saum ist an der 10 aussersten Handschwinge nur diffus ausgepragt Die Armschwingen sind uberwiegend aschgrau Die Steuerfedern sind oberseits an der Basis breit blaugrau dann folgt eine diffuse hellgraue Subterminalbinde und eine breite schwarze Endbinde Der Schnabel ist an der Basis rosa bis rot am Ende orange bis gelblich mit einer hornfarbenen Spitze Die fleischige Membran uber den Nasenoffnungen ist weiss Die Beine und Zehen sind hell bis dunkelrot Die Iris ist hellgelb Die Geschlechter sind ausserlich sehr ahnlich Weibchen zeigen an der Brust eine weniger starke Rotfarbung und die weissen Flecken an den Halsseiten sind etwas kleiner Das Dunenkleid der Nestlinge ist hell strohfarben und haarartig Im Jugendkleid fehlt die grune rote und weisse Halszeichnung der adulten Tiere und die Konturfedern haben schmale hell rotbraunliche Saume Die Halszeichnung wird bereits bei der Jugendmauser des Kleingefieders ausgebildet sie erscheint je nach Schlupfdatum des Jungvogels meist zwischen August und Dezember des Geburtsjahres 2 Die Iris ist bei juvenilen Vogeln gelblich weiss Lautausserungen BearbeitenDer Reviergesang ist ein dumpfes heiseres und nicht sehr lautes Gurren das mit einem ruhgu gugu beginnt Danach folgt ein 2 bis 13 mal meist aber 4 bis 5 mal wiederholtes funfsilbiges rugugu gugu und schliesslich am Ende meist ein kurzes gu Der Balzruf ist ein kurzeres grrugu ru 3 Der Revierruf des Taubers wird in der Jagersprache als Rucksen bezeichnet 4 Lautausserung Ruf der Ringeltaube Mauser BearbeitenDie Jugendmauser ist eine Teilmauser und beginnt bereits in der sechsten oder siebten Lebenswoche Sie umfasst das Kleingefieder sowie einen Teil der Armschwingen und der Handschwingen Die Handschwingenmauser beginnt bei der innersten ersten Handschwinge und wird im November oder Dezember unterbrochen bis dahin sind meist die inneren funf oder sechs Handschwingen erneuert Die Kleingefiedermauser wird uber den Winter fortgesetzt Die Handschwingenmauser wird im Fruhjahr fortgesetzt oder beginnt dann erneut von vorn mit der innersten Handschwinge Die Steuerfedern werden erst im Alter von vier bis sechs Monaten vermausert Die Mauser der adulten Vogel erfolgt als Vollmauser sie beginnt im Marz oder April und dauert bis November oder Dezember Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung der Ringeltaube grun ganzjahrig gelb Brutgebiete blau UberwinterungsgebieteDie Art besiedelt weite Teile der Palaarktis von Nordafrika Portugal und Irland nach Nordosten bis Westsibirien sowie nach Sudosten uber Kleinasien bis zum Tian Shan und bis Kaschmir Sie kommt in fast ganz Europa vor und fehlt hier nur im aussersten Norden etwa ab 67 N Ringeltauben bewohnen bewaldete Landschaften aller Art gegebenenfalls reichen fur eine Ansiedlung aber auch einzelne Baume oder Busche Wenn auch diese fehlen bruten die Tiere z B in Dunen auf Strandwiesen oder in Getreidefeldern auch auf dem Boden Bruten im besiedelten Bereich sind in Europa mindestens seit 1821 bekannt heute bruten Ringeltauben in Alleen Parks und auf Friedhofen vielfach auch bis in die Zentren der Stadte Die Brutplatze durfen nicht zu weit von geeigneten Nahrungshabitaten entfernt sein das sind in Europa heute vor allem landwirtschaftlich genutzte Bereiche wie Grunland und Acker aber auch die zur Brut genutzten Walder und Grunanlagen Die Nahrungsfluge konnen sich je nach Angebot auf die Nestumgebung beschranken aber auch regelmassig uber Entfernungen von 10 bis 15 Kilometer erfolgen nbsp Ringeltaube der Unterart C p azorica auf TerceiraSystematik BearbeitenEine Arbeit zur inneren Systematik der Gattung Columba und damit auch zu den nachsten Verwandten der Ringeltaube liegt bisher offenbar nicht vor 5 Zurzeit werden meist funf Unterarten anerkannt von denen zwei auf Inseln endemisch sind 6 7 Zwischen den drei kontinentalen Unterarten gibt es fliessende klinale Ubergange generell werden die Tiere nach Osten heller und die Flugellange wird etwas geringer Die Verbreitungsangaben erfolgen hier nach Glutz von Blotzheim und Bauer 7 Columba palumbus palumbus Linnaeus 1758 Die Nominatform besiedelt den grossten Teil des Verbreitungsgebietes C p casiotis Bonaparte 1854 Das Brutareal umfasst den Sudosten des Iran Afghanistan und Kaschmir Die Unterart ist oberseits etwas blasser als die Nominatform der bei der Nominatform weisse Halsseitenfleck ist kleiner und braunlich C p iranica Zarudny 1910 Brutvogel im grossten Teil des Iran ausser im Sudosten ausserdem im angrenzenden Teil Turkmeniens Die Unterart vermittelt bezuglich ihrer Merkmale zwischen der Nominatform und C p casiotis C p azorica Hartert 1905 Endemit der Azoren Die Unterart ist insgesamt dunkler als die Nominatform C p maderensis Tschusi 1904 Endemit auf Madeira Die Unterart ist ebenfalls insgesamt dunkler als die Nominatform Die Abtrennung der Ringeltauben Nordafrikas als eigene Unterart C p excelsa wird nicht allgemein anerkannt 7 6 nbsp Trupp von Ringeltauben bei der Nahrungssuche auf einer innerstadtischen RasenflacheErnahrung BearbeitenDie Nahrungssuche erfolgt sowohl auf dem Boden als auch im Gegensatz zu den anderen mitteleuropaischen Tauben zu erheblichen Teilen auf Baumen und Strauchern Die Art ist bei der Nahrungssuche ausserhalb der Reviere gesellig und bildet hier oft kleine Schwarme Die Nahrung ist wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschliesslich pflanzlich Hauptnahrung sind in Europa Eicheln Bucheckern und Getreidesamen Daneben wird jedoch je nach dem lokalen Angebot ein sehr breites Spektrum weiterer Vegetabilien gefressen dazu zahlen grune Blatter Knospen und Bluten verschiedener Pflanzen Beeren und andere Fruchte Wurzelknollen z B Kartoffeln oder Ruben sowie Eichengallen Stadtische Populationen konnen sich hauptsachlich von Brot und anderen Backwaren ernahren Tierische Nahrung wird gelegentlich aufgenommen am haufigsten offenbar Schildlause sowie Schmetterlingsraupen und puppen vereinzelt auch andere Gliederfusser und Regenwurmer Offenbar zur Deckung des Kalkbedarfs werden manchmal kleine Weichtiere also Muscheln und Schnecken gefressen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ringeltaubennest mit Eiern nbsp Gelege Sammlung Museum Wiesbaden nbsp Nestjunge im gelben Dunenkleid bei der Futterung mit Kropfmilch nbsp Nestjunge Ringeltauben Besonders am Kopf sind noch die Dunen zu sehen Ringeltauben werden im Mai oder Juni des Jahres nach dem Jahr in dem sie geschlupft sind geschlechtsreif Die Tiere leben uberwiegend in einer monogamen Saisonehe zumindest bei nicht ziehenden Populationen kommen offenbar auch Dauerehen vor Allerdings nur wenn aus der vorhergegangenen Brutsaison gemeinsame Jungtiere hervorgegangen sind Bleibt die Verbindung ohne Nachwuchs so suchen sich 100 Prozent der Ringeltauben fur das nachste Jahr einen neuen Partner Paare die erfolgreich gemeinsam gebrutet haben bleiben dagegen mitunter uber Jahre zusammen 8 Die Reviergrundung erfolgt durch die Mannchen Gegen Artgenossen wird nur die Nestumgebung als Revier verteidigt Die Grosse des Reviers ist in Abhangigkeit von der Siedlungsdichte sehr variabel bei sehr hoher Siedlungsdichte kann das Revier nur aus dem zur Brut genutzten Baum bestehen Die Balz beginnt im Marz oder April bei stadtischen Populationen jedoch oft schon im Winter Mit dem Beginn der Eiablage geht die Balzaktivitat zuruck bedingt durch die sehr lange Brutsaison sind balzende Tiere jedoch bis in den September hinein haufig zu beobachten Die Balz umfasst neben den haufigen Rufen auch einen Balzflug des Mannchens Dabei fliegt das Mannchen von einer hohen Warte 20 bis 30 m steil nach oben und klatscht dabei oft laut mehrfach mit den Flugeln Dann gleitet es mit waagerecht gestreckten Flugeln und gespreiztem Schwanz abwarts Dieser Balzflug wird haufig zwei bis funfmal wiederholt und erstreckt sich dann in einem grossen Bogen durch das Revier und bei sehr kleinen Revieren auch daruber hinaus Das Mannchen bietet Nistplatze an die endgultige Auswahl erfolgt durch das Weibchen Das Nest wird uberwiegend auf Baumen oder grossen Strauchern gebaut wobei vor allem der Sichtschutz wichtig ist Daher werden im Fruhjahr und im Herbst meist Nadelbaume bevorzugt Die Art ist bei der Wahl ihrer Brutplatze jedoch sehr anpassungsfahig wo grossere Baume fehlen werden die Nester auch niedrig in Hecken angelegt und wenn auch diese fehlen bruten Ringeltauben vor allem auf Inseln auch auf dem Boden In Stadten werden die Nester auch an Gebauden in Nischen oder auf Vorsprungen errichtet Das Nest ist eine dunne Plattform mit einer mittigen Mulde und wird aus dunnen meist unbelaubten Zweigen gebaut Neue Nester sind oft so durchscheinend dass die Eier von unten zu sehen sind Meist bringt das Mannchen Material zum Nestplatz das dann vom Weibchen verbaut wird Der Nestbau dauert meist 6 13 Tage mitunter auch nur 2 Tage Die Nester werden haufig wiederholt benutzt gelegentlich werden die Nester anderer Vogelarten als Nestunterlage verwendet Die Eiablage erfolgt in Mitteleuropa ausnahmsweise bereits Ende Februar beginnt jedoch meist erst im April oder Mai Zwei Jahresbruten sind haufig drei kommen vereinzelt vor Die letzten Gelege werden meist bis Mitte September begonnen selten auch noch im Oktober Das Gelege besteht fast ausschliesslich aus 2 Eiern nur selten aus nur einem Ei Die Eier sind weiss matt glanzend und annahernd elliptisch Eier aus Belgien messen im Mittel 40 3 29 6 mm Serien aus anderen Gebieten West und Mitteleuropas ergaben sehr ahnliche Werte 9 Die Brutzeit betragt 16 17 Tage Die Nestlingszeit dauert im Mittel 28 29 Tage mit etwa 35 Tagen sind die Jungvogel voll flugfahig Die Nestlinge werden wie bei allen Tauben mit Kropfmilch gefuttert erhalten jedoch vom ersten Tag an auch die pflanzliche Nahrung die die Eltern fressen Deren Anteil wachst mit zunehmendem Nestlingsalter Pflanzenteile machen am dritten Lebenstag der Nestlinge etwa 8 in der dritten Woche schon etwa 80 der Nestlingsnahrung aus Der Zeitpunkt der letzten Futterung ist sehr variabel liegt aber meist zwischen dem 26 und dem 40 Lebenstag Bei Folgebruten futtert haufig nur noch ein Elternteil die Jungvogel Bei Untersuchungen in Halle und London wurden jeweils nur aus 33 aller Brutversuche Junge flugge Bei erfolgreichen Bruten wurden in Halle im Mittel 1 7 Jungvogel flugge in London und bei Cambridge jeweils 1 5 Jungvogel Der uberwiegende Teil der Gelegeverluste wird von Rabenvogeln verursacht Besonders die Gelege fruher Bruten sind durch Pradatoren gefahrdet da hier die Altvogel aufgrund der noch relativ schlechten Nahrungsverfugbarkeit oft so lange auf Nahrungssuche sind dass das Nest zeitweise unbewacht bleibt Die Mehrzahl der Nestlingsverluste ist hingegen offenbar vor allem auf Nahrungsmangel und schlechtes Wetter zuruckzufuhren hier spielt Pradation wohl eine geringere Rolle 10 Wanderungen BearbeitenRingeltauben sind je nach geografischer Verbreitung Standvogel bis Kurzstreckenzieher die Zugneigung nimmt von Westen und Sudwesten nach Nordosten zu Britische und mediterrane Populationen sind fast ausschliesslich Standvogel Im Nordwesten Mitteleuropas Belgien Niederlande Nordwestdeutschland ziehen etwa 30 bis 55 der Vogel Die Ringeltauben Skandinaviens Nordosteuropas und der Schweiz sind fast alle Zugvogel nbsp Typische ballformige Flugformation ziehender RingeltaubenDie Art ist Tagzieher und zieht ganztagig in Mitteleuropa im Herbst jedoch vor allem von etwa 6 30 Uhr bis in die Mittagsstunden und bevorzugt an klaren Tagen bei leichtem Ruckenwind Die Tiere ziehen in Schwarmen Hochgebirge und grossere Meeresteile werden nur ungern uberflogen so dass an Meerengen entlang von Kusten uber Gebirgspassen und ahnlichem starke Zugkonzentrationen auftreten Der Abzug aus den Brutgebieten erfolgt im ostlichen und nordlichen Europa ab Mitte September und dauert bis Anfang November mit einem Gipfel des Hauptweg und Durchzuges Anfang bis Mitte Oktober In Falsterbo wurden im Herbst im Zeitraum 1973 bis 1990 im Mittel 203 000 Wegzugler beobachtet Dort beginnt der Wegzug zogernd in der zweiten Septemberdekade erreicht Mitte Oktober einen deutlichen Hohepunkt und lauft in der zweiten Novemberdekade aus An einem Tag wurden dort maximal 124 000 wegziehende Ringeltauben beobachtet 11 Europaische Vogel uberwintern uberwiegend im atlantisch gepragten Westeuropa sowie im Mittelmeerraum In Europa wird der Randbereich des Uberwinterungsgebietes nach Norden und Osten etwa durch die 0 C und die 2 5 C Januar Isothermen begrenzt die Grosse und die Verteilung der Winterbestande schwanken hier in Abhangigkeit vom Nahrungsangebot und der Witterung erheblich Der Heimzug beginnt im Februar selten bereits Ende Januar gleichzeitig beginnt auch die Besetzung der Brutreviere Der Zug kulminiert im Marz und April und lauft Anfang Mai aus In Mitteleuropa werden die Brutreviere uberwiegend Anfang bis Mitte Marz besetzt Die nordlichsten Brutgebiete werden etwa Mitte April erreicht 12 Naturliche Feinde Bearbeiten nbsp WintergastHauptfeind adulter Ringeltauben ist in West und Mitteleuropa der Habicht in Sudeuropa auch der Habichtsadler Bei Aufsammlungen von Beuteresten des Habichts ist die Ringeltaube aufgrund ihrer weiten Verbreitung und ihrer Haufigkeit meist eine der funf am haufigsten vertretenen Arten Beispielsweise steht die Ringeltaube in den Habichtbeutelisten von Uttendorfer aus ganz Mitteleuropa aus der Zeit von etwa 1895 bis 1938 an vierter Stelle 13 bei neueren Aufsammlungen in Schleswig Holstein mit 17 4 aller Beutetiere an erster Stelle 14 Weniger haufig erbeuten andere Greifvogel wie Wanderfalke und Sperber sowie selten der Mausebussard die Art Unter den mitteleuropaischen Eulen frisst vor allem der Uhu regelmassig Ringeltauben auch beim Uhu kann die Art regional zu den Hauptbeutetieren gehoren Mortalitat und Alter BearbeitenZum Durchschnittsalter freilebender Ringeltauben liegen keine Angaben vor Nach unterschiedlichen Berechnungen betragt die Mortalitat im ersten Lebensjahr in Grossbritannien und den Niederlanden 46 bis 70 jene adulter Individuen zwischen 35 und 46 Neben naturlichen Feinden und verschiedenen Erkrankungen konnen insbesondere strenge Winter regional hohe Verluste verursachen Hauptursache fur die hohe Mortalitat ist in weiten Teilen Europas jedoch wohl die starke Bejagung 15 Die drei bisher bekannten altesten Ringeltauben wurden in Grossbritannien und der Schweiz beringt und 15 Jahre und 11 Monate 16 Jahre und 4 Monate sowie 17 Jahre und 8 Monate alt 16 17 Bejagung BearbeitenDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Deutsche Jagdstrecke Wildtauben Die Art wird in vielen Landern intensiv bejagt nach Schatzungen wurden in Europa in den 1970er Jahren jahrlich mindestens 4 bis 5 Mio Ringeltauben erlegt In Deutschland schwankte der jahrliche Abschuss zwischen 1990 und 2005 zwischen 655 000 und 917 000 Tauben 18 Die Meldung der Abschusse erfolgt nicht in allen Bundeslandern artspezifisch daher konnen teilweise auch mogliche unabsichtliche Fehlabschusse von Hohltauben Turkentauben und Turteltauben eingeschlossen sein wobei die Turkentauben ebenfalls dem Jagdrecht unterliegen Der allergrosste Teil der geschossenen Tauben sind jedoch Ringeltauben In Deutschland durfen die Tauben in der Zeit vom 1 November bis 20 Februar bejagt werden Die deutsche Jagdstrecke hat in den letzten zehn Jahren um fast 50 Prozent abgenommen wobei regional starke Unterschiede vorlagen In einigen Bundeslandern geniessen Alttauben Bestandsschutz Ausnahmen sind nur zur Schadensabwehr erlaubt Die Strecke lag 2015 16 bei 509 700 Individuen dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren 19 Der Anteil von Nordrhein Westfalen liegt seit 10 Jahren unverandert bei 65 Prozent der deutschen Jahresstrecke gefolgt von Niedersachsen mit 25 Prozent Der Gesamtanteil aller ubrigen Bundeslander macht insgesamt nur 10 Prozent aus Die Schweizer Jagdstrecke liegt seit zehn Jahren unverandert bei etwa 1 000 Ringeltauben die landesweit ohne Schwerpunktsetzung erlegt wurden Die osterreichische Jagdstrecke lag im Jagdjahr 2015 16 bei 15 350 Wildtauben In einigen Bundeslandern werden ausser Turkentauben auch Turteltauben bejagt Eine Differenzierung der Arten in der Jagdstatistik wird wie in Deutschland nicht vorgenommen somit ist sie fur eine Bestandsermittlung wertlos Bestand und Gefahrdung BearbeitenDie Art zahlt zu den haufigsten Brutvogeln Europas BirdLife International schatzt den Weltbestand grob auf 30 bis 70 Mio Tiere und den europaischen Bestand auf 18 bis 34 Mio Individuen Der europaische Bestand war zwischen 1970 und 1990 stabil und hat zwischen 1990 und 2000 leicht zugenommen 20 Der Bestand in Deutschland wurde beispielsweise fur 2008 auf 2 2 bis 2 6 Mio Paare geschatzt und die Art galt damit in diesem Jahr als elfthaufigste Brutvogelart insgesamt und als haufigste Nichtsingvogelart Der Bestand ist hier stabil 21 Die Ringeltaube ist laut der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN weltweit ungefahrdet Least concern 22 Literatur BearbeitenEinhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Nonpasseriformes Nichtsingvogel Aula Wiesbaden 1985 ISBN 3 89104 424 0 Urs N Glutz von Blotzheim und Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 64 97 Lars Svensson K Mullarney und D Zetterstrom Der Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12384 3 S 214 215 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ringeltaube Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ringeltaube Columba palumbus auf eBird org Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der RingeltaubeEinzelnachweise Bearbeiten U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 66 67 L Svensson P J Grant K Mullarney und D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 200 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 68 69 Ringeltaube Columba palumbus jagdverband de Uberblick zu bisherigen Untersuchungen siehe S L Pereira K P Johnson D H Clayton und A J Baker Mitochondrial and Nuclear DNA Sequences Support a Cretaceous Origin of Columbiformes and a Dispersal Driven Radiation in the Paleogene Systematic Biology 56 2007 S 656 672 Volltext online doi 10 1080 10635150701549672 a b Die Ringeltaube auf Avibase a b c U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 ISBN 3 89104 460 7 S 64 Terry Burnham und Jay Phelan Unsere Gene Argon London 2002 ISBN 3 87024 527 1 S 226 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 80 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 82 und die dort zitierte Literatur L Karlsson Hrsg Birds at Falsterbo Lund 1993 ISBN 91 86572 20 2 S 46 und 129 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 70 74 O Uttendorfer Die Ernahrung der Deutschen Raubvogel und Eulen Reprint der 1 Aufl von 1939 Aula Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 600 6 S 56 und 335 V Looft amp G Biesterfeld Habicht Accipiter gentilis In V Looft und G Busche Vogelwelt Schleswig Holsteins Bd 2 Greifvogel 2 Auflage Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1990 ISBN 3 529 07302 4 S 101 115 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 82 83 und die dort zitierte Literatur U N Glutz v Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 9 2 Aufl AULA Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 562 X S 83 Staav R und Fransson T 2008 EURING list of longevity records for European birds online abgerufen am 29 Oktober 2009 Deutscher Jagdschutzverband e V DJV Handbuch 2005 Mainz S 325 327 Jahresstrecke Wildtauben abgerufen am 5 August 2017 Detailed species account from Birds in Europe population estimates trends and conservation status BirdLife International 2004 PDF englisch Sudfeldt C R Droschmeister C Gruneberg S Jaehne A Mitschke amp J Wahl Vogel in Deutschland 2008 DDA BfN LAG VSW Munster 2008 S 7 Volltext PDF Columba palumbus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 8 Marz 2010 Normdaten Sachbegriff GND 4820305 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ringeltaube amp oldid 236652729