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Sphagnum fuscum ist ein Torfmoos das mit seiner Gattung Sphagnum zu den Laubmoosen gehort Diese Art wird in deutschsprachigen Regionen Braunes Torfmoos 1 genannt Sphagnum fuscumSystematikKlasse SphagnopsidaOrdnung SphagnalesFamilie SphagnaceaeGattung Torfmoose Sphagnum Sektion Sphagnum sect AcutifoliaArt Sphagnum fuscumWissenschaftlicher NameSphagnum fuscum Schimp H Klinggr Sphagnum fuscum im polnischen Wdecki Park Krajobrazowy deutsch Landschaftsschutzpark Schwarzwasser Sphagnum fuscum im polnischen Wdecki Park Krajobrazowy deutsch Landschaftsschutzpark Schwarzwasser Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Merkmale der Pflanze 1 2 Geschlechtliche Merkmale 2 Standort und Verbreitung 3 Systematik 4 Gefahrdungssituation und Schutzmassnahmen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenMerkmale der Pflanze Bearbeiten Sphagnum fuscum ist eine Torfmoosart die je nach Lebensraum und Wachstumsphase sowohl eine grunlichbraune als auch rotlichbraune Farbung aufweisen kann Die Pflanzen sind klein bis zu 12 cm hoch und schlank bei normaler Dichte Sie zeigen in trockenem Zustand keinen oder nur einen wenig ausgepragten metallischen Schimmer Die Kopfchen oder Endknospen in Form einer palmenartigen Krone an der Spitze der Stammchen sind schmal und an der Spitze abgeflacht Auf Grund einiger pragnanter morphologischer Unterschiede wurde schon lange die Aufteilung in zwei verschiedene Arten in Erwagung gezogen Innerhalb dieser Art in traditioneller Abgrenzung kann man zwei sehr unterschiedliche Populationen mit dunkel rotlichbrauner oder braungruner Farbung des Stammes beschreiben das Abschlussgewebe des Stammchens ist glatt und bildet bei beiden Varianten keine Poren Die Stammblatter zeigen eine zungenformige Gestalt mit stachelspitzigen oder leicht gezahnten Randern und eine Lange von 0 8 bis 1 3 Millimeter Sie differieren hinsichtlich einer entweder breiten zerschlitzten bis gefransten oder einer spitzen manchmal auch leicht stachelspitzigen leicht gezahnten und gekerbten Spitze Die hyalinen Zellen auf der konvexen Oberflache sind rhombisch gestaltet entweder nicht oder einmal bis zweimal geteilt und enthalten ublicherweise keine wandverstarkenden Fibrillen Die dunkle Form wurde 2015 als konspezifisch mit der ursprunglich 2006 aus Nordamerika beschriebenen Art Sphagnum beothuk erkannt 2 sie wird heute nicht mehr zur Art gerechnet An den Stammchen setzen die Aste in Wirteln mit zwei abstehenden und ein bis zwei hangenden Asten an Diese tragen entweder keine Zweige oder sind bis zu funfreihig ausgebildet Die Blatter an den Asten sind eiformig lanzettlich gestaltet und 1 1 1 3 Millimeter lang Die Spitze ist stark eingerollt und die Blattrander zeigen sich ganzrandig glatt Die hyalinen Zellen auf der konvexen Oberflache des Astblattes sind mit Fibrillen und runden bis zu elliptischen Poren entlang der anschliessenden Chlorocyten versehen diese Poren sind an der Basis grosser als nahe der Blattspitze An der konkaven Oberflache gibt es in der Nahe des Blattrandes grosse runde Poren Geschlechtliche Merkmale Bearbeiten Sphagnum fuscum ist zweihausig ausgerichtet Die antheridientragenden Aste ahneln den vegetativen Asten und sind gelblich braun gefarbt Die Perigonblatter sind klein und breit eiformig die perichaetialen Gametangienblatter dagegen sind gross und breit elliptisch Die Sporenkapseln reifen im Spatsommer Die Sporen haben Ausmasse von 17 bis 30 µm sind gelblich und mit einer unterschiedlich stark warzigen Oberflache versehen Standort und Verbreitung BearbeitenSphagnum fuscum wachst zirkumpolar in sauren und meist nahrstoffarmen ombrotrophen Nieder und Hochmooren die pH Werte von 3 4 bis 7 5 aufweisen Weitere Lebensraume sind schattige nasse Boden unter Waldern Es besiedelt sowohl tiefe als auch mittlere Hohenstufen und Hohenlagen bis zur montanen Hohenstufe 3 Weltweit gesehen ist die Art auf den Kontinenten Eurasien und Amerika 4 anzutreffen Im Einzelnen werden China Japan der russische Ferne Osten und Europa genannt Am amerikanischen Kontinent wird die Art in Gronland Kanada 5 und in den USA 6 beschrieben In Europa wird sie beispielsweise in Norwegen 7 Finnland 8 Schweden 9 Danemark Polen Deutschland 10 Osterreich 11 und der Schweiz 12 angefuhrt Sphagnum fuscum ist mit dem Schmalblattrigen Torfmoos oder auch Kurzblattrigen Torfmoos dem Trugerischen Torfmoos oder auch Tauschendem Torfmoos dem Magellans Torfmoos oder auch Mittleren Torfmoos dem Warzigen Torfmoos und weniger haufig in nahrstoffreicheren Habitaten mit dem Rundlichen Torfmoos Sphagnum teres und Warnstorfs Torfmoos Sphagnum warnstorfii vergesellschaftet Systematik BearbeitenSphagnum fuscum ist ein Torfmoos das innerhalb der monogenerischen Familie Sphagnaceae der Gattung Sphagnum und weiters der Sektion Acutifolia zugeteilt wird Als Synonyme werden Sphagnum acutifolium var fuscum Schimp Sphagnum tenuifolium Warnst und Sphagnum vancouveriense Warnst angefuhrt Zahlreiche altere Angaben fur die Art beziehen sich ganz oder teilweise auf die erst 2006 neu beschriebene Sphagnum beothuk 2 Diese Art die fruher als zu Sphagnum fuscum gehorig angesehen wurde ist in borealen Breiten Europas weit verbreitet und nicht seltener als Sphagnum fuscum im engeren Sinne regional so in Irland 13 sogar weitaus haufiger Da beide Arten in Europa vor 2015 nicht unterschieden worden sind konnen sich unter alteren Angaben von Sphagnum fuscum beide Arten verbergen Gefahrdungssituation und Schutzmassnahmen BearbeitenDie Bestandssituation von Sphagnum fuscum ist durch die Reduzierung der besiedelten Feuchtgebiete gekennzeichnet Die Art wird in der nationalen Roten Liste Deutschlands 14 als stark gefahrdet eingestuft Die Schweizer Rote Liste 15 beurteilt die Situation dieser Torfmoosart als verletzlich In den USA wird Sphagnum fuscum vom Bundesstaat North Carolina als gefahrdet gemeldet 6 Wie alle Torfmoose wird auch Sphagnum fuscum auf europaischer Ebene Im Anhang V der Fauna Flora Habitat Richtlinie 16 aufgefuhrt nach Artikel 14 dieser Richtlinie sind damit die Nutzung oder die Entnahme aus der Natur unter den Vorbehalt der Aufrechterhaltung eines gunstigen Erhaltungszustands gestellt Auch die Bundesrepublik Deutschland kennzeichnet die Art wie alle Arten der Gattung nach der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschutzt 17 18 Die Schweiz stellt ebenfalls fur alle Torfmoosarten 19 und somit auch fur Sphagnum fuscum Schutzregeln auf und schutzt zusatzlich die Moore 20 als Lebensraum der Torfmoose Literatur BearbeitenJan Peter Frahm Wolfgang Frey Moosflora UTB 1250 4 neubearbeitete und erweiterte Auflage Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8252 1250 5 Einzelnachweise Bearbeiten Braunes Torfmoos in Bryophyta Moose Stammdaten In ARTeFAKT Fakten und Daten Rheinland Pfalz Landesanstalt fur Umwelt abgerufen am 13 September 2010 a b Magni Olsen Kyrkjeeide Kristian Hassel Hans K Stenoien Tommy Presto Erik Bostrom A Jonathan Shaw Kjell I Flatberg 2015 The dark morph of Sphagnum fuscum Schimp H Klinggr in Europe is conspecific with the North American S beothuk Journal of Bryology 37 4 251 266 doi 10 1179 1743282015Y 0000000020 Klaus Weddeling amp Gerhard Ludwig Sphagnum L spp In K Weddelling G Ludwig M Hachtel Die Moose Bryophyta Marchantiophyta Anthocerophyta der FHH Richtlinie Kapitel 2 in Petersen B Ellwanger G Biewald G Boye P Hauke U Ludwig G Pretscher P Schroder E amp Ssymank A Das europaische Schutzgebietssystem Natura 2000 Okologie und Verbreitung von Arten der FFH Richtlinie in Deutschland Band 1 Pflanzen und Wirbellose Schriftenreihe fur Landschaftspflege und Naturschutz 69 1 Landwirtschaftsverlag Munster 2005 743 S PDF GBIF observations Sphagnum fuscum Verbreitungskarte European Environment Agency abgerufen am 18 September 2010 englisch Sphagnum fuscum Rusty Peat Moss Common Brown Sphagnum borealforest org Nicht mehr online verfugbar In Common Bryophyte and Lichen Species of the Northwest Forest Faculty of Natural Resources Management Lakehead University Canada ehemals im Original abgerufen am 24 September 2010 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www borealforest org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven a b Plants Database Plants Profile Sphagnum fuscum In NRCS Natural Resources Concervation Service USDA United States Department of Agriculture abgerufen am 13 September 2010 englisch Naturhistorisk museum Natural History Museum amp Universitetet i Oslo University of Oslo Moseherbariet The Bryophyte Herbarium In Check list of Norwegian mosses Sphagnatae Abgerufen am 16 September 2010 Sphagnum fuscum in Norwegen P Pakarinen K Tolonen Distribution of Lead in Sphagnum fuscum Profiles in Finland In Oikos Band 28 Nr 1 Januar 1977 S 69 73 doi 10 2307 3543324 englisch Niklas Lonnell 2017 Sphagnum beothuk new to Sweden Lindbergia 40 5 11 13 doi 10 25227 linbg 01093 open access Ludwig Meinunger und Wiebke Schroder Braunes Torfmoos Sphagnum fuscum Nicht mehr online verfugbar In Website des Projekts Die Moose Deutschlands Archiviert vom Original am 26 September 2016 abgerufen am 2 August 2011 nach Angaben aus Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands Stand 2007 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bayern moose deutschland de Eva Maria Temsch Sphagnumarten in Osterreich S fuscum Schimp Klinggr Abgerufen am 13 Oktober 2011 NISM Nationales Inventar der Schweizer Moosflora In Website mit Sphagnum fuscum Institut fur Systematische Botanik Universitat Zurich abgerufen am 16 September 2010 Mark Hill 2017 Sphagnum fuscum and Sphagnum beothuk in Britain and Ireland Field Bryology 117 24 30 PDF Sphagnum fuscum Rote Liste Zentrum Gesamtkoordination der Roten Listen und fachliche Begleitung abgerufen am 2 August 2022 Norbert Schnyder Ariel Bergamini Heike Hofmann Niklaus Muller Cecile Schubiger Bossard Edwin Urmi Rote Liste der gefahrdeten Arten der Schweiz Moose Hrsg Bundesamt fur Umwelt Wald und Landschaft BUWAL Ausgabe 2004 S 86 1 Richtlinie 92 43 EWG Fauna Flora Habitat Richtlinie in der konsolidierten Fassung vom 1 Januar 2007 abgerufen am 20 September 2010 ANHANG V Tier und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse deren Entnahme aus der Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmassnahmen sein konnen SPHAGNACEAE Sphagnum L spp S 20 und S 66 Bundesartenschutzverordnung der Bundesrepublik Deutschland BArtSchV Anlage 1 zu 1 Schutzstatus wild lebender Tier und Pflanzenarten mit Sphagnum spp Nicht mehr online verfugbar In juris Bundesministerium der Justiz archiviert vom Original am 6 Januar 2016 abgerufen am 20 September 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www juris de WISIA Suchdienst gefahrdeter Arten In WISIA Online Deutsches Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 20 September 2010 Suche nach Sphagnum fuscum Verordnung uber den Natur und Heimatschutz Anhang 2 Liste der geschutzten Pflanzen mit Sphagnum ssp Die Bundesbehorden der Schweizerischen Eidgenossenschaft abgerufen am 20 September 2010 Biotope von nationaler Bedeutung Moore Schweizerisches Bundesamt fur Umwelt BAFU Letzte Anderung 14 Juli 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sphagnum fuscum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Flora of North America Sphagnum fuscum eFloras org abgerufen am 13 September 2010 englisch Moss Flora of China Sphagnum fuscum www eFloras org abgerufen am 13 September 2010 englisch Exkursions Bestimmungsschlussel der Sphagnen Mitteleuropas von Gerhard Ludwig Offene Naturfuhrer Artensteckbrief Braunes Torfmoos Sphagnum fuscum PDF Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sphagnum fuscum amp oldid 229783339