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Šumice

Šumice (deutsch Schömitz) ist eine Gemeinde in Südmähren in Tschechien. Sie befindet sich 14 Kilometer südöstlich von Moravský Krumlov (Mährisch Kromau) und gehört zum Okres Brno-venkov (Bezirk Brünn-Land).

Šumice
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Brno-venkov
Fläche: 863 ha
Geographische Lage: 49° 0′ N, 16° 26′ OKoordinaten: 48° 59′ 32″ N, 16° 26′ 15″ O
Höhe: 207 m n.m.
Einwohner: 296 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 671 75
Kfz-Kennzeichen: B
Verkehr
Straße: OlbramoviceMalešovice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Stanislav Řezáč (Stand: 2008)
Adresse: Šumice 11
671 75 Šumice
Gemeindenummer: 594903
Website: www.obecni-urad.net/source/index.php?ID=7537

Geographie

Das Breitstraßendorf Šumice befindet sich in der Talmulde des Šumický potok, eines Zuflusses der Jihlava (Igel) in Südmähren. Östlich des Ortes erhebt sich der Šumický vrch (Schömitzer Höhe, 234 m). Im Südosten liegt das Naturreservat um den Teich Šumický rybník.

Die Nachbarorte sind Loděnice (Lodenitz) und Odrovice (Odrowitz) im Nordosten, Cvrčovice (Urspitz) und Pohořelice (Pohrlitz) im Osten, Velký Dvůr im Südosten, Vinohrádky und Branišovice (Frainspitz) im Süden sowie Olbramovice (Wolframitz) und Kubšice im Westen.

Geschichte

 
Hauptstraße von Schömitz

Im 11. bis 13. Jahrhundert kam es zu einer großen Siedlungsbewegung von West nach Ost. Mähren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Přemysliden regiert. Um größere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit höhere Erträge zu erzielen, bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit (deutsches Siedlerrecht). Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov (Nikolsburg) und Znojmo (Znaim) von deutschen Einwanderern aus Niederösterreich besiedelt. Die Anlage des Dorfes sowie die ui-Mundart bekunden, dass sie ursprünglich aus den bairischen Gebieten der Bistümer Regensburg und Passau stammten. Sie brachten neue landwirtschaftliche Geräte mit und führten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein.[2][3][4][5]

Die erste urkundliche Erwähnung des Hofes Šumice erfolgte im Jahre 1365. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals. So schrieb man „Schempnicz“ (1442), „Semnytz“ (1676) und „Schemnitz“ (18. Jahrhundert). Der größte Teil des Dorfes gehörte dem Kloster Rosa Coeli, ein kleinerer Anteil war zwischen verschiedenen Herrschaften aufgestückelt. 1443 ging der klösterliche Anteil an das Kloster Louka über.

Ab 1531 wurde Zikmund Válecký von Mírov auf Wolframitz Besitzer von Šumice und schloss das Dorf an die Herrschaft Wolframitz an. Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg wurde die Herrschaft vom Kaiser konfisziert und zusammen mit Kromau 1622 an Gundaker von Liechtenstein verkauft. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte Schömitz unter schweren Verwüstungen und Plünderungen zu leiden. Die Matriken des Ortes werden seit dem Jahre 1655 geführt.

1783 lebten in dem Bauerndorf 284 Menschen. 1790 eröffnete die Gemeinde im Ort selbst eine Schule. Davor waren alle Kinder von Schömitz in Lodenitz eingeschult gewesen. Die Liechtensteiner blieben bis 1848 Besitzer des Ortes. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 wurde Šumice/Schömitz 1850 zu einer Gemeinde im Bezirk Kromau. 1890 hatte der Ort mit 553 Einwohnern, die zu vier Fünfteln Deutsche waren, seine höchste Bevölkerungszahl erreicht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Umgliederung zum Bezirk Nikolsburg. Der größte Teil der Einwohner lebten von der Landwirtschaft. Aufgrund des günstigen Klimas wurden neben verschiedenen Getreidearten, Kartoffeln, Mais, Gemüse, Wein und Zuckerrüben angebaut. Auf ungefähr 25 % der gesamten Ackerfläche wurden Zuckerrüben angepflanzt, welche an die nahen Zuckerfabriken verkauft wurden.

Nach dem Ersten Weltkrieg, der 25 Ortsbewohner das Leben kostete, zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Vertrag von Saint-Germain[6] 1919 erklärte den Ort, dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 93 % dem bairisch-österreichischen Kulturkreis angehörten, zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Zwischen den Volkszählungen 1910 und 1930 war der Anteil der tschechischen Bevölkerung von 6 % auf 39 % angestiegen.[7] So wie in Schömitz führten dies zu Spannungen innerhalb der Volksgruppen im Lande. Als auch die von den Deutschmährern geforderte Autonomie nicht verhandelt wurde und bewaffnete Konflikte drohten, veranlassten die Westmächte die tschechische Regierung zur Abtretung der Randgebiete an Deutschland. Dies wurde im Münchner Abkommen geregelt. Somit wurde Schömitz mit 1. Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau. – Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1922 und eine Wasserleitung wurde 1927 errichtet. In den 1930er Jahren entstanden entlang des Šumický potok beiderseits leichte Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls.

Beim Einmarsch der russischen Truppen in den Ort im Mai 1945 wurden zwei Männer erschossen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der 24 Opfer unter den Einwohnern von Schömitz forderte, kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Durch militante Tschechen und nationale Milizen kam es sowohl bei Nachkriegsexzessen an der deutschen Ortsbevölkerung als auch bei deren 'wilden' Vertreibung über die Grenze nach Österreich zu fünf Ziviltoten.[8] Eine juristische Aufarbeitung der Geschehen hat nicht stattgefunden. Das Beneš-Dekret 115/1946 (Straflosstellungsgesetz) erklärt Handlungen bis 28. Oktober 1945 im Kampfe zur Wiedergewinnung der Freiheit..., oder die eine gerechte Vergeltung für Taten der Okkupanten oder ihrer Helfershelfer zum Ziel hatte, … für nicht widerrechtlich. Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges nahmen am 2. August 1945 im Potsdamer Protokoll, Artikel XIII, zu den wilden und kollektiv verlaufenden Vertreibungen der deutschen Bevölkerung konkret nicht Stellung. Explizit forderten sie jedoch einen „geordneten und humanen Transfer“ der „deutschen Bevölkerungsteile“, die „in der Tschechoslowakei zurückgeblieben sind“.[9] Zwischen dem 29. März und dem 17. September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 148 Schömitzern nach Westdeutschland.[10] Laut Bericht von Francis E. Walter an das US-Repräsentantenhaus erfolgten diese Transporte zu keiner Zeit in „ordnungsgemäßer und humaner“ Weise.[11] Alles private und öffentliche Vermögen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert. Die katholische Kirche in der kommunistischen Ära enteignet. Eine Wiedergutmachung ist seitens der Tschechischen Republik nicht erfolgt.[12]

Nach dem Kriegsende gehörte Šumice bis zu dessen Auflösung im Jahre 1960 zum Okres Moravský Krumlov (Bezirk Mährisch-Kromau), von 1961 bis 2006 zum Okres Znojmo (Bezirk Znaim) und seit dem 1. Jänner 2007 zum Okres Brno-venkov. (Bezirk Brünn-Land)

Wappen und Siegel

Das älteste bekannte Siegel stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es ist oval und zeigt zwischen einem äußeren Blattkranz und einer inneren Kreislinie die Umschrift „SIGIL.DAS.DARF.SEMNYTZ.1676“. In der Siegelmitte ist ein mit der Spitze nach oben weisendes Pflugmesser abgebildet.[13]

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 491 433 54 4
1890 553 427 117 9
1900 530 467 52 11
1910 531 492 31 8
1921 520 373 144 3
1930 537 317 210 4

[14]

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde Šumice sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle des Hl. Antonius, am Šumický rybník
  • Glockenturm am Dorfplatz
  • Bunker des Tschechoslowakischen Walls
  • Statue des Hl. Johannes von Nepomuk

Literatur

  • Oskar Halusa: Schömitz.
  • Wilhelm Szegeda: Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg, 1935, approbierter Lehrbehelf, Verlag: Lehrerverein Pohrlitz, Schömitz s. 117
  • Rudolf Mauer: Erinnerungen eines Lehrers an seinen unvergeßlichen Wirkungsort Schömitz. 1950
  • Ilse Tielsch-Felzmann: Südmährische Sagen. 1969, München, Verlag Heimatwerk
  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. Schömitz: S. 35; C. Maurer Verlag, Geislingen/Steige 1990, ISBN 3-927498-13-0
  • Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. Schömitz, S. 216, Josef Knee, Wien 1992, ISBN 3-927498-19-X
  • Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Der Kreis Nikolsburg von A bis Z. Schömitz, S. 184f, Südmährischen Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2006
  • Felix Ermacora: Die sudetendeutschen Fragen. Rechtsgutachten. Langen Müller Verlag, 1992. ISBN 3-7844-2412-0

Weblinks

  • Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  2. http://www.planet-wissen.de/kultur/mitteleuropa/geschichte_tschechiens/pwiedeutscheintschechien100.html
  3. Joachim Rogall: Deutsche und Tschechen: Geschichte, Kultur, Politik Verlag C.H.Beck, 2003. ISBN 3-406-45954-4. Geleitwort von Václav Havel. Kapitel: Die Přemysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f.
  4. Leopold Kleindienst: Die Siedlungsformen, bäuerliche Bau- und Sachkultur Südmährens, 1989, S. 9
  5. Hans Zuckriegl: Wörterbuch der südmährischen Mundarten. Ihre Verwendung in Sprache, Lied und Schrift. 25,000 Dialektwörter, 620 S. Eigenverlag. 1999.
  6. Felix Ermacora: Der unbewältigte Friede: St. Germain und die Folgen; 1919 -1989 , Amalthea Verlag, Wien, München, 1989, ISBN 3-85002-279-X
  7. Wolfgang Brügel: Tschechen und Deutsche 1918 – 1938, München 1967
  8. Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Der Kreis Nikolsburg von A-Z, Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige, 2006, Totenbuch S. 216
  9. Charles L. Mee: Die Potsdamer Konferenz 1945. Die Teilung der Beute. Wilhelm Heyne Verlag, München 1979. ISBN 3-453-48060-0.
  10. Archiv Mikulov, Odsun Němců – transport odeslaný dne 20. května, 1946.
  11. Walter, Francis E. (1950): Expellees and Refugees of German ethnic Origin. Report of a Special Subcommittee of the Committee on the Judiciary, House of Representatives, HR 2nd Session, Report No. 1841, Washington, March 24, 1950.
  12. Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band III. Maurer, Geislingen/Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0.
  13. Pohrlitzer Bezirk Tafel III, Brünn, 1910, S. 5
  14. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Šumice, titel, dieses, artikels, mehrdeutig, weitere, bedeutungen, sind, unter, begriffsklärung, aufgeführt, deutsch, schömitz, eine, gemeinde, südmähren, tschechien, befindet, sich, kilometer, südöstlich, moravský, krumlov, mährisch, kromau, gehört, okres, br. Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Sumice Begriffsklarung aufgefuhrt Sumice deutsch Schomitz ist eine Gemeinde in Sudmahren in Tschechien Sie befindet sich 14 Kilometer sudostlich von Moravsky Krumlov Mahrisch Kromau und gehort zum Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land SumiceBasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovFlache 863 haGeographische Lage 49 0 N 16 26 O 48 992222222222 16 4375 207 Koordinaten 48 59 32 N 16 26 15 OHohe 207 m n m Einwohner 296 1 Jan 2021 1 Postleitzahl 671 75Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Olbramovice MalesoviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Stanislav Rezac Stand 2008 Adresse Sumice 11671 75 SumiceGemeindenummer 594903Website www obecni urad net source index php ID 7537 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Breitstrassendorf Sumice befindet sich in der Talmulde des Sumicky potok eines Zuflusses der Jihlava Igel in Sudmahren Ostlich des Ortes erhebt sich der Sumicky vrch Schomitzer Hohe 234 m Im Sudosten liegt das Naturreservat um den Teich Sumicky rybnik Die Nachbarorte sind Lodenice Lodenitz und Odrovice Odrowitz im Nordosten Cvrcovice Urspitz und Pohorelice Pohrlitz im Osten Velky Dvur im Sudosten Vinohradky und Branisovice Frainspitz im Suden sowie Olbramovice Wolframitz und Kubsice im Westen Geschichte Bearbeiten Hauptstrasse von Schomitz Im 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 2 3 4 5 Die erste urkundliche Erwahnung des Hofes Sumice erfolgte im Jahre 1365 Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man Schempnicz 1442 Semnytz 1676 und Schemnitz 18 Jahrhundert Der grosste Teil des Dorfes gehorte dem Kloster Rosa Coeli ein kleinerer Anteil war zwischen verschiedenen Herrschaften aufgestuckelt 1443 ging der klosterliche Anteil an das Kloster Louka uber Ab 1531 wurde Zikmund Valecky von Mirov auf Wolframitz Besitzer von Sumice und schloss das Dorf an die Herrschaft Wolframitz an Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg wurde die Herrschaft vom Kaiser konfisziert und zusammen mit Kromau 1622 an Gundaker von Liechtenstein verkauft Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges hatte Schomitz unter schweren Verwustungen und Plunderungen zu leiden Die Matriken des Ortes werden seit dem Jahre 1655 gefuhrt 1783 lebten in dem Bauerndorf 284 Menschen 1790 eroffnete die Gemeinde im Ort selbst eine Schule Davor waren alle Kinder von Schomitz in Lodenitz eingeschult gewesen Die Liechtensteiner blieben bis 1848 Besitzer des Ortes Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 wurde Sumice Schomitz 1850 zu einer Gemeinde im Bezirk Kromau 1890 hatte der Ort mit 553 Einwohnern die zu vier Funfteln Deutsche waren seine hochste Bevolkerungszahl erreicht Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erfolgte eine Umgliederung zum Bezirk Nikolsburg Der grosste Teil der Einwohner lebten von der Landwirtschaft Aufgrund des gunstigen Klimas wurden neben verschiedenen Getreidearten Kartoffeln Mais Gemuse Wein und Zuckerruben angebaut Auf ungefahr 25 der gesamten Ackerflache wurden Zuckerruben angepflanzt welche an die nahen Zuckerfabriken verkauft wurden Nach dem Ersten Weltkrieg der 25 Ortsbewohner das Leben kostete zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Der Vertrag von Saint Germain 6 1919 erklarte den Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 93 dem bairisch osterreichischen Kulturkreis angehorten zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Zwischen den Volkszahlungen 1910 und 1930 war der Anteil der tschechischen Bevolkerung von 6 auf 39 angestiegen 7 So wie in Schomitz fuhrten dies zu Spannungen innerhalb der Volksgruppen im Lande Als auch die von den Deutschmahrern geforderte Autonomie nicht verhandelt wurde und bewaffnete Konflikte drohten veranlassten die Westmachte die tschechische Regierung zur Abtretung der Randgebiete an Deutschland Dies wurde im Munchner Abkommen geregelt Somit wurde Schomitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1922 und eine Wasserleitung wurde 1927 errichtet In den 1930er Jahren entstanden entlang des Sumicky potok beiderseits leichte Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls Beim Einmarsch der russischen Truppen in den Ort im Mai 1945 wurden zwei Manner erschossen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 24 Opfer unter den Einwohnern von Schomitz forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Durch militante Tschechen und nationale Milizen kam es sowohl bei Nachkriegsexzessen an der deutschen Ortsbevolkerung als auch bei deren wilden Vertreibung uber die Grenze nach Osterreich zu funf Ziviltoten 8 Eine juristische Aufarbeitung der Geschehen hat nicht stattgefunden Das Benes Dekret 115 1946 Straflosstellungsgesetz erklart Handlungen bis 28 Oktober 1945 im Kampfe zur Wiedergewinnung der Freiheit oder die eine gerechte Vergeltung fur Taten der Okkupanten oder ihrer Helfershelfer zum Ziel hatte fur nicht widerrechtlich Die Siegermachte des Zweiten Weltkrieges nahmen am 2 August 1945 im Potsdamer Protokoll Artikel XIII zu den wilden und kollektiv verlaufenden Vertreibungen der deutschen Bevolkerung konkret nicht Stellung Explizit forderten sie jedoch einen geordneten und humanen Transfer der deutschen Bevolkerungsteile die in der Tschechoslowakei zuruckgeblieben sind 9 Zwischen dem 29 Marz und dem 17 September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 148 Schomitzern nach Westdeutschland 10 Laut Bericht von Francis E Walter an das US Reprasentantenhaus erfolgten diese Transporte zu keiner Zeit in ordnungsgemasser und humaner Weise 11 Alles private und offentliche Vermogen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert Die katholische Kirche in der kommunistischen Ara enteignet Eine Wiedergutmachung ist seitens der Tschechischen Republik nicht erfolgt 12 Nach dem Kriegsende gehorte Sumice bis zu dessen Auflosung im Jahre 1960 zum Okres Moravsky Krumlov Bezirk Mahrisch Kromau von 1961 bis 2006 zum Okres Znojmo Bezirk Znaim und seit dem 1 Janner 2007 zum Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste bekannte Siegel stammt aus dem 17 Jahrhundert Es ist oval und zeigt zwischen einem ausseren Blattkranz und einer inneren Kreislinie die Umschrift SIGIL DAS DARF SEMNYTZ 1676 In der Siegelmitte ist ein mit der Spitze nach oben weisendes Pflugmesser abgebildet 13 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 491 433 54 41890 553 427 117 91900 530 467 52 111910 531 492 31 81921 520 373 144 31930 537 317 210 4 14 Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Sumice sind keine Ortsteile ausgewiesen Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle des Hl Antonius am Sumicky rybnik Glockenturm am Dorfplatz Bunker des Tschechoslowakischen Walls Statue des Hl Johannes von NepomukLiteratur BearbeitenOskar Halusa Schomitz Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Verlag Lehrerverein Pohrlitz Schomitz s 117 Rudolf Mauer Erinnerungen eines Lehrers an seinen unvergesslichen Wirkungsort Schomitz 1950 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Schomitz S 35 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Schomitz S 216 Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Schomitz S 184f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Langen Muller Verlag 1992 ISBN 3 7844 2412 0Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2021 PDF 349 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 Totenbuch S 216 Charles L Mee Die Potsdamer Konferenz 1945 Die Teilung der Beute Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1979 ISBN 3 453 48060 0 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Walter Francis E 1950 Expellees and Refugees of German ethnic Origin Report of a Special Subcommittee of the Committee on the Judiciary House of Representatives HR 2nd Session Report No 1841 Washington March 24 1950 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Pohrlitzer Bezirk Tafel III Brunn 1910 S 5 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Stadte und Gemeinden im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Babice nad Svitavou Babice u Rosic Belec Bilovice nad Svitavou Biskoupky Blazovice Blucina Borac Borovnik Braniskov Branisovice Bratcice Brezina u Krtin Brezina u Tisnova Brumov Bukovice Cebin Cernvir Ceska Cucice Cvrcovice Deblin Dolni Kounice Dolni Loucky Domasov Doubravnik Drahonin Drasov Hajany Heroltice Hlina Hluboke Dvory Holasice Horni Loucky Hostenice Hradcany Hrusovany u Brna Hvozdec Chudcice Ivan Ivancice Javurek Jinacovice Jirikovice Kaly Kanice Katov Ketkovice Kobylnice Kovalovice Kratochvilka Krizinkov Kuparovice Kurim Kurimska Nova Ves Kurimske Jestrabi Lazanky Ledce Lelekovice Lesni Hluboke Litostrov Lodenice Lomnice Lomnicka Lubne Lukovany Malesovice 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