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Malesovice deutsch Malspitz ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren in Tschechien Sie liegt 20 Kilometer sudlich von Brno Brunn Der Ort ist als ein Platzdorf angelegt MalesoviceMalesovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovFlache 920 haGeographische Lage 49 1 N 16 30 O 49 02327 16 49972 187 Koordinaten 49 1 24 N 16 29 59 OHohe 187 m n m Einwohner 807 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 664 65Kfz Kennzeichen BStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Zdenek Sevcik Stand 2009 Adresse Malesovice 50664 65 MalesoviceGemeindenummer 583332Website www malesovice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Rekonstruktion des Kriegerdenkmals 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Quellen und Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNachbarorte sind im Suden Odrovice Odrowitz im Westen Lodenice Lodenitz im Osten Medlov Modlau und im Norden Kuparovice Kuprowitz Geschichte Bearbeiten nbsp Hauptplatz von MalspitzIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die bis 1945 gesprochene ui Mundart und die Anlage des Dorfes bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 2 3 4 5 6 Die erste urkundliche Erwahnung von Malspitz stammt aus dem Jahre 1276 Eine vorher datierte Urkunde konnte als Falschung identifiziert werden Auch in den Jahren 1348 1498 1593 und 1674 erscheint der Ort in verschiedenen Urkunden Im Jahre 1580 kam Malspitz unter die Verwaltung des Klosters Rosa Coeli In der Zeit der Reformation der religiosen Erneuerungsbewegung der Kirche kam es zur Grundung der evangelischen Kirche und der Ort wurde 1556 lutherisch Nach dem Bohmischen Standeaufstand 1618 der den Dreissigjahrigen Krieg ausloste sowie dem Sieg der Kaiserlichen in der Schlacht am Weissen Berg wurde der Ort konfisziert und im Jahre 1622 an Kardinal Franz von Dietrichstein verkauft Er fuhrte die Gegenreformation im Malspitz ein wodurch die Einwohner zum katholischen Glauben zuruckgefuhrt wurden 1645 wurde Malspitz von schwedischen Truppen unter Lennart Torstensson besetzt Der Goldschmied Simon Fischer aus Malspitz erhielt im Jahre 1652 die Brunner Burgerrechte weil er in den Jahren 1643 und 1645 an der Verteidigung Brunns gegen die Schweden teilgenommen hatte Ein wichtiger wirtschaftlicher Zweig in Malspitz war das Bleichen von Leinen 7 Ab 1722 ist Malspitz wieder eine selbststandige Pfarre Im Jahre 1858 ubernehmen die Grafen von Herberstein das Patronat uber die Pfarre Ein digitales Ortsfamilienbuch von Malspitz auf der Basis der Pfarrbucher wurde 2020 erstmals publiziert 8 Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1878 gegrundet Das ausgeglichene warme Klima macht das Gebiet zu einem fruchtbaren Gartenland fur Wein und Obst mit besonderer Qualitat So wachsen in der Gemeinde im Jahre 1928 uber 23 000 Obstbaume Neben allen Getreidearten wachsen auch Zuckerruben Ol und Hulsenfruchte Feldgemuse Tomaten Paprika und verschiedene Kohlarten Neben den ublichen Kleingewerbe gab es im Ort eine Gartnerei eine Milchgenossenschaft und eine Zuckerrubengenossenschaft 9 Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 97 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Massnahmen folgten wie die Bodenreform und die Sprachenverordnung wodurch es durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat kam 10 Zwischen 1938 und 1945 gehorte der Ort Malspitz infolge des Munchner Abkommens zum Reichsgau Niederdonau Der Zweite Weltkrieg forderte 52 Opfer von der Gemeinde und endete am 8 Mai 1945 Die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien wurden im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain wieder der Tschechoslowakei zuruckgegeben Vor den einsetzenden Exzessen durch militante Tschechen flohen viele Deutschsudmahrer nach Osterreich Andere wurden uber die Grenze getrieben Dabei kam es zu funf Ziviltoten 11 12 Zwischen dem 6 April und 3 Oktober 1946 wurden 154 deutsche Mahlspitzer nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt 13 14 Die in Osterreich befindlichen Malspitzer wurden bis auf etwa 40 in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen 15 16 des Potsdamer Protokolls nach Deutschland weiter transferiert Matriken werden seit 1723 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 17 1976 wurde Malspitz verwaltungsmassig der Gemeinde Odrovice zugewiesen Rekonstruktion des Kriegerdenkmals Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal des Ersten WeltkriegesFur die im Ersten Weltkrieg Gefallenen errichteten 1924 die Bewohner von Malspitz im Ortszentrum ein Kriegerdenkmal Nach der Flucht und Vertreibung der Deutsch Sudmahrer 1945 1946 wurde es weitgehend zerstort 1994 erfolgte die aufwendige Restaurierung der Gedenkstatte durch die ehemaligen Malspitzer Dabei wurde nicht nur der Gefallenen des Ersten Weltkrieges sondern auch durch eine zusatzlich angebrachte Tafel an die Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges erinnert 18 Wappen und Siegel BearbeitenDas Siegel des Ortes stammte aus dem 18 Jahrhundert In einem ausseren Blattkranz und einem inneren Perlenkranz stand ursprunglich die Umschrift SIGI ZVR GEMAAN MALSPITZ In der Mitte des Siegels ist ein Pflugeisen abgebildet Links neben dem Pflugeisen befindet sich ein funfblattriger Rebzweig mit einer Weintraube Auf der rechten Seite zeigt sich ein Blutenzweig und ein Rebmesser 19 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 477 470 2 51890 584 559 25 01900 565 541 24 01910 575 558 17 01921 601 534 57 101930 515 481 31 3 20 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Pfarrkirche St Stephan von 1276 war ursprunglich eine Wehrkirche 1886 erfolgte ein Umbau in neugotischen Stil das Hochaltarbild schuf 1852 der Kunstmaler Hammerlein Statuen der Heiligen Nepomuk und Florian 21 22 Quellen und Literatur BearbeitenHistorische Entwicklung und Aufbau der Gemeinde Malspitz Franz Beyer Gedenkbuch der Gemeinde Malspitz 1929 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Verlag Lehrerverein Pohrlitz Mahlspitz S 115 Erich Wrbka Malspitz ein deutsches Dorf in Sudmahren 1987 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 19 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 131f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 252 f Elsa Jagenteufel Meine Erinnerungen an das Jahr 1938 Eigenverlag 1997 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z S 118f Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malesovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Ortsfamilienbuch MalspitzEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB planet wissen de Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Band 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter Eigenverlag 1999 Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 S 218 Thomas Schift Ortsfamilienbuch Malspitz Abgerufen am 17 Oktober 2020 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2006 S 119 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 252 f Malspitz Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Wilhelm Jun Ludislava Sulakova Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Verlag Maurer Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45 ISSN 0562 5262 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 24 Marz 2011 Rekonstruktion des Kriegerdenkmals in Malspitz Malesovice Memento des Originals vom 15 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sudetendeutsche heimatpflege de abgerufen am 12 Juni 2015 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band VI S 121 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 1984 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Malspitz S 42 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Malspitz S 19 Stadte und Gemeinden im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Babice nad Svitavou Babice u Rosic Belec Bilovice nad Svitavou Biskoupky Blazovice Blucina Borac Borovnik Braniskov Branisovice Bratcice Brezina u Krtin Brezina u Tisnova Brumov Bukovice Cebin Cernvir Ceska Cucice Cvrcovice Deblin Dolni Kounice Dolni Loucky Domasov Doubravnik Drahonin Drasov Hajany Heroltice Hlina Hluboke Dvory Holasice Horni Loucky Hostenice Hradcany Hrusovany u Brna Hvozdec Chudcice Ivan Ivancice Javurek Jinacovice Jirikovice Kaly Kanice Katov Ketkovice Kobylnice Kovalovice Kratochvilka Krizinkov Kuparovice Kurim Kurimska Nova Ves Kurimske Jestrabi Lazanky Ledce Lelekovice Lesni Hluboke Litostrov Lodenice Lomnice Lomnicka Lubne Lukovany Malesovice Malhostovice Marsov Medlov Melcany Menin Modrice Mokra Horakov Moravany Moravske Branice Moravske Kninice Moutnice Nebovidy Nedvedice Nelepec Zernuvka Nemcicky Neslovice Nesvacilka Nihov Nosislav Nova Ves Nove Branice Odrovice Ochoz u Brna Ochoz u Tisnova Olsi Omice Opatovice Orechov Osiky Oslavany Ostopovice Ostrovacice Otmarov Pasohlavky Pernstejnske Jestrabi Podoli Pohorelice Ponetovice Popovice Popuvky Pozorice Prace Pravlov Prstice Predklasteri Pribice Pribram na Morave Pribyslavice Prisnotice Radostice Rajhrad Rajhradice Rasov Rebesovice Rohozec Rojetin Rosice Rozdrojovice Rudka Ricmanice Ricany Ricky Rikonin Senorady Sentice Siluvky Sivice Skalicka Skryje Sobotovice Sokolnice Stanoviste Strelice Sumice Svatoslav 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