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Troskotovice deutsch Treskowitz ist ein Mestys Minderstadt im Jihomoravsky kraj Sudmahren Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land in der Tschechischen Republik Der Ort wurde als ein Platzdorf angelegt TroskotoviceTroskotovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovFlache 1812 haGeographische Lage 48 55 N 16 26 O 48 919444444444 16 440555555556 193 Koordinaten 48 55 10 N 16 26 26 OHohe 193 m n m Einwohner 702 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 671 78StrukturStatus MestysOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Michal Ordos Stand 2007 Adresse Troskotovice 18671 78 Jirice u MiroslaviGemeindenummer 594962Website www troskotovice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Brauchtum 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenTroskotovice Treskowitz befindet sich nahe bei Znojmo Znaim an der Grenze zu Niederosterreich ca 50 km sudwestlich von Brno Brunn und etwa 75 km nordwestlich von Wien Im Norden liegen der Haidenberg 228 m der Guggenberg 212 m und der Klausenberg 210 m Die Nachbarorte sind im Osten Vlasatice Wostitz im Norden Vinohradky Weinberg und Branisovice Frainspitz im Westen Jirice u Miroslavi Irritz und im Sudwesten Litobratrice Leipertitz Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 2 3 4 5 Obwohl zu den altesten Orten Sudmahrens zahlend erwiesen sich die auf 1046 und 1052 datierten Urkunden mit der Nennung von Troskovicz als Falschungen aus dem 12 Jahrhundert Droscowicz wurde urkundlich 1252 genannt ebenso 1268 und 1323 wobei die lateinische Urkunde Droscowicz sive Stetendorf hinzufugt Seit mindestens 1361 ist die Namensform Treskowitz unverandert erhalten und gelangte als Schenkung an Alt Bunzlau im 13 Jahrhundert in weltlicher Hand 1537 verlieh der bohmische und romisch deutschen Konig Ferdinand I dem Ort das Marktrecht 1585 erhielt der Markt eine Bergrechtsordnung 1619 wurde Treskowitz niedergebrannt Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg wurde eine Mission der Jesuiten nach Treskowitz geschickt Durch diese kehrten 511 Personen im Jahre 1627 zum alten Glauben zuruck 1649 erscheint wieder ein katholischer Pfarrer in den Gemeindeurkunden auf Nach mehreren Besitzwechseln ging der Ort 1637 an Rudolf von Teuffenbach und damit zur Herrschaft Durnholz Um den Wiederaufbau des Ortes nach dem Krieg zu fordern wurde die Pachtzinsen auf die herrschaftlichen Acker halbiert 6 1785 wird ein herrschaftlicher Meierhof aufgelost und dessen Grunde an Ansiedler verteilt 1796 brannte fast der ganze Ort ab Wahrend der Revolutionskriege wird Treskowitz in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen besetzt welche betrachtlichen Schaden verursachten Matriken werden seit 1631 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 7 Grundbucher werden seit 1825 gefuhrt Ein digitales Ortsfamilienbuch von Treskowitz wurde 2020 erstmals publiziert 8 Die Freiwillige Feuerwehr des Ortes wurde im Jahre 1901 gegrundet Der Einwohner lebten grosstenteils von der Vieh und Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau keine besondere Rolle spielte Aufgrund des gunstigen Klimas konnten neben verschiedenen Getreidesorten grosse Mengen von Mais Kartoffeln Ruben und Obst angebaut werden Der Grund hierfur war dass das Gemeindegebiet von Treskowitz eine der grossten Ackerbauflachen in ganz Sudmahren umfasste Auch der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau wurde in Treskowitz betrieben Nach 1880 verringerte sich jedoch die Menge so dass nur noch der Eigenbedarf gedeckt wurde 9 Neben der Landwirtschaft gab es eine florierendes Kleingewerbe im Ort Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 99 9 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Wahrend der Zwischenkriegszeit fuhrten die hohe Arbeitslosigkeit unter der deutschen Bevolkerung Massnahmen wie die Bodenreform 1919 die Sprachenverordnung 1926 Neuansiedlungen sowie Neubesetzungen von Beamtenposten durch Personen tschechischer Nationalitat zu vermehrten Spannungen innerhalb der Volksgruppen 10 Durch das Munchner Abkommen wurde Treskowitz mit 1 Oktober 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 11 Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 105 Opfer zu beklagen Beim Einmarsch russischer Truppen im April 1945 und in der Nachkriegszeit kam es zu Ausschreitungen gegen die Zivilbevolkerung und auch zu Ziviltoten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Treskowitz im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Teile der Ortsbevolkerung fluchteten vor den Nachkriegsexzessen uber die nahe Grenze nach Osterreich 12 Dabei kam es zu zwei Toten unter der Vertriebenen Zwischen Marz und Oktober 1946 wurden 839 noch nicht vertriebene Deutschsudmahrer nach Deutschland zwangsausgesiedelt 13 12 26 Personen verblieben im Ort In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Transfermodalitaten des Potsdamer Kommuniques verlangte im Januar 1946 die Rote Armee den Abschub aller Volksdeutschen aus Osterreich nach Deutschland Trotzdem konnten etwa 140 Treskowitzer in Osterreich verbleiben alle anderen Ortsbewohner wurden nach Westdeutschland weiter transferiert 14 15 Seit 2007 besitzt der Ort wieder den Status eines Mestys Minderstadt Wappen und Siegel BearbeitenIm Jahre 1535 wurde dem Dorf das Siegelrecht verliehen Es zeigte innerhalb eines mit Schnorkeln versehenen rund um einen Renaissanceschild gelegten Schriftbandes die lateinische Umschrift OPPIDI TRESOVICZ SIGILLVM Der Schild tragt in der oberen Halfte drei Balken Diese drei Balken waren das Zeichen der Herren von Kunstadt welche zwar nur kurz aber in der Zeit der Markterhebung die Herren von Treskowitz waren Trotz aller Herrschaftswechsel in den nachsten Jahrhunderten blieb das Siegelbild unverandert Einzig in den Leerraumen um dem Schild wurden drei Bluten hinzugefugt 16 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 177 8131836 210 11551869 217 10761880 228 1151 1149 2 01890 235 1131 1128 2 11900 245 1181 1154 27 01910 259 1253 1252 1 01921 263 1227 1207 6 141930 313 1359 1332 12 151939 1378Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche Hl Wenzel Pfarre 1260 erwahnt wegen Baufalligkeit Neubau 1840 41 klassizistisch Hauptaltar von Leopold Kupelwieser 5 Glocken davor Kirche mit 1704 angebauter Dreifaltigkeitskapelle 1840 abgerissen Friedhof ausserhalb H1 Johannes von Nepomuk 1738 Herrenhof aus dem 17 JahrhundertSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenMichael Siebert 1724 1788 Kupferstecher Priester des Paulanerklosters Mahrisch Kromau Josef Ahmon 1822 1910 Konzertmeister bei Johann Strauss in Wien Hans Stefan Zechmeister 1922 1979 Graphiker und Zeichner Sudmahrischer Kulturpreis 1976 Brauchtum BearbeitenDie beiden Jahrmarkte des Ortes wurden am Montag nach dem vierten Sonntag der Osterzeit und nach Maria Himmelfahrt 15 August veranstaltet Literatur BearbeitenAnton Kreuzer Geschichte Sudmahrens Band I Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Treskowitz Seite 424 Gerald Frodl Geschichte der Marktgemeinde Durnholz und der ehem Herrschaftsgebiete 1927 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Treskowitz Seite 126 Franz Flassak Josef Freising Treskowitz im 30 jahrigen Krieg und in der Gegenwart 1937 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Treskowitz Seite 463 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Treskowitz Seite 36 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 2001 Treskowitz Seite 245 265 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Nikolsburg von A Z 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Troskotovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Noten und Video des Treskowitzer Menuetts Volksmusik Hans Stefan Zechmeister Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Ortsfamilienbuch TreskowitzEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Gregor Wolny Conrad Schenkl Die Markgrafschaft Maehren Band 2 Teil 1 1836 s 286 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 April 2011 Thomas Schift Ortsfamilienbuch Treskowitz Abgerufen am 17 Oktober 2020 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 263 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z 2006 a b Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 246 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Codex diplomaticus et epistolaris Bohemiae Band VI S 216Stadte und Gemeinden im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Babice nad Svitavou Babice u Rosic Belec Bilovice nad Svitavou Biskoupky Blazovice Blucina Borac Borovnik Braniskov Branisovice Bratcice Brezina u Krtin Brezina u Tisnova Brumov Bukovice Cebin Cernvir Ceska Cucice Cvrcovice Deblin Dolni Kounice Dolni Loucky Domasov Doubravnik Drahonin Drasov Hajany Heroltice Hlina Hluboke Dvory Holasice Horni Loucky Hostenice Hradcany Hrusovany u Brna Hvozdec Chudcice Ivan Ivancice Javurek Jinacovice Jirikovice Kaly Kanice Katov Ketkovice Kobylnice Kovalovice Kratochvilka Krizinkov Kuparovice Kurim Kurimska Nova Ves Kurimske Jestrabi Lazanky Ledce Lelekovice Lesni Hluboke Litostrov Lodenice Lomnice Lomnicka Lubne Lukovany Malesovice Malhostovice Marsov Medlov Melcany Menin Modrice Mokra Horakov Moravany Moravske Branice Moravske Kninice Moutnice Nebovidy Nedvedice Nelepec Zernuvka Nemcicky Neslovice Nesvacilka Nihov Nosislav Nova Ves Nove Branice Odrovice Ochoz u Brna Ochoz u Tisnova Olsi Omice Opatovice Orechov Osiky Oslavany Ostopovice Ostrovacice Otmarov Pasohlavky Pernstejnske Jestrabi Podoli Pohorelice Ponetovice Popovice Popuvky Pozorice Prace Pravlov Prstice Predklasteri Pribice Pribram na Morave Pribyslavice Prisnotice Radostice Rajhrad Rajhradice Rasov Rebesovice Rohozec Rojetin Rosice Rozdrojovice Rudka Ricmanice Ricany Ricky Rikonin Senorady Sentice Siluvky Sivice Skalicka Skryje Sobotovice Sokolnice Stanoviste Strelice Sumice Svatoslav Syrovice Serkovice Slapanice Stepanovice Strhare Synalov Telnice Tesany Tetcice Tisnov Tisnovska Nova Ves Trbousany Troskotovice Troubsko Tvarozna Ujezd u Brna Ujezd u Rosic Ujezd u Tisnova Unin Unkovice Ususi Velatice Veverska Bityska 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