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Pravlov deutsch Prahlitz alter auch Preles 2 ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt 15 Kilometer sudwestlich von Brunn und gehort zum Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Der Ort ist als ein Platzdorf angelegt PravlovPravlov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovFlache 291 haGeographische Lage 49 3 N 16 29 O 49 054666 16 484442 190 Koordinaten 49 3 17 N 16 29 4 OHohe 190 m n m Einwohner 666 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 664 64Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Dolni Kounice PohoreliceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Zdenek Kail Stand 2009 Adresse Pravlov 30664 64 Dolni KouniceGemeindenummer 583693Website www pravlov cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Brauchtum 7 Personlichkeiten 8 Quellen und Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPravlov befindet sich beiderseits der Jihlava Igel in der Thaya Schwarza Senke Das Dorf liegt teilweise auf dem Gebiet des Naturparkes Niva Jihlavy Die Nachbarorte sind im Norden Dolni Kounice Kanitz und Melcany Mieltschan im Westen Trbousany Pausche im Suden Kuparovice Kuprowitz sudostlich Nemcicky Klein Niemtschitz und im Osten Ledce Laatz und Sobotovice Sobotowitz sowie im Nordosten Bratcice Bratschitz Geschichte BearbeitenDer Jihomoravsky kraj deutsch Sudmahrische Region wurde bis zum Jahre 1150 von deutschen Kolonisten aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekundet dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 Prahlitz wird im Jahre 1222 in einer koniglichen Urkunde Ottokars I erstmals erwahnt Vorherige Urkundennennungen aus dem Jahre 1045 haben sich als Urkundenfalschungen herausgestellt Noch im 13 Jahrhundert wuchs der Ort zu einem Handelszentrum mit einer landesherrlichen Burg heran Im Jahre 1276 war Prahlitz gross genug um ein Pfarrsitz zu sein Am 4 Oktober 1486 erhielt Prahlitz von Konig Matthias Corvinus eine Bergrechtsordnung das Marktrecht und elf Jahre spater die Halsgerichtsbarkeit zugestanden 6 Im Jahre 1537 kommt Prahlitz unter die Herrschaft des Klosters Rosa Coeli Im Ort entwickelt sich in diesen Jahren eine Judengemeinde In den folgenden Jahren kam es zu mehreren Besitzerwechseln Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 7 Grundbucher werden seit 1825 gefuhrt Ein digitales Ortsfamilienbuch von Prahlitz wurde 2021 erstmals publiziert 8 Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg uber die Aufstandischen Bohmischen Stande am Anfang des Dreissigjahrigen Krieges kam Prahlitz im Jahre 1623 unter die Herrschaft von Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein Im Krieg selbst wurde der Ort mehrmals verwustet und geplundert Matriken werden seit 1634 gefuhrt 9 1652 wurde uber den Fluss Igel eine Holzbrucke gebaut und eine Mautstelle errichtet Ab dem Jahre 1671 ist eine einklassige Schule in Prahlitz verzeichnet Alle Rechte des Ortes wurden im Jahre 1740 von Kaiser Karl VI bestatigt Aufgrund steigender Kinderzahlen wurde im Jahre 1820 eine zweiklassige Schule neugebaut welche um 1870 auf drei Klassen erweitert wurde Wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges 1866 marschieren preussische Truppen durch den Ort Unter den Truppen war der junge Leutnant Paul von Hindenburg der im Ort nach dem Weg nach Nikolsburg fragte Bei Ausgrabungen in dieser Zeit wurde ein Backofen aus der Keltenzeit gefunden was darauf schliessen lasst dass Prahlitz schon fruh besiedelt war Die Wasserversorgung des Ortes wurde von funf offentlichen Brunnen gesichert Im Jahre 1904 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet Ein grosser Teil der Bevolkerung lebte von der Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine besondere Stellung einnahm Durch die Reblausplage um 1900 wurden jedoch fast alle Rebstocke zerstort was dazu fuhrte dass die Anbauflache in den nachsten 40 Jahren kontinuierlich abnahm so dass die produzierten Weinmengen nur noch den Eigenbedarf des Dorfes deckten 10 Aufgrund des gunstigen Klimas konnten neben verschiedenen Getreidesorten auch Zuckerruben Mais Spargel Gurken Gemuse und verschiedene Sorten Obst angebaut werden Besonders wurden grosse Mengen von Zwetschgen angebaut welche in Wien als Prahlitzer gekauft und geschatzt wurden Ebenso gab es neben dem ublichen Kleingewerbe eine Ziegelei einen Getreide und einen Kohlenhandel Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn und einer der neue entstandenen Staaten war die Tschechoslowakei Im November Dezember 1918 besetzten tschechische Truppen Sudmahren Der Vertrag von Saint Germain 1919 erklarte den Ort dessen Bevolkerung im Jahre 1910 zu 98 7 der deutschen Sprachgruppe angehorte zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Staatliche Massnahmen folgen wie die Bodenreform und die Sprachenverordnung wodurch es durch Siedler und neu besetzte Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat kam 11 Im Jahre 1919 wurde die Holzbrucke uber die Igel von einem Hochwasser weggerissen Statt ihrer wurde 1922 eine Stahlbrucke errichtet Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1935 Am 1 Oktober 1938 wurde Prahlitz durch das Munchner Abkommen ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 36 Opfer zu beklagen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 8 Mai 1945 wurden die im Munchener Abkommen 1939 an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Prahlitz im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain 1919 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Nach Kriegsende wurde der Ort von Tschechen ubernommen Im August 1945 wurden zehn deutschmahrische Familien uber die Grenze nach Osterreich vertrieben andere fluchteten vor den Exzessen In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen 12 des Potsdamer Abkommens wurden alle Sudetendeutschen aus Osterreich nach Deutschland weiter transferiert Drei Familien konnten trotzdem in Osterreich verbleiben 13 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Gemeindesiegel des Ortes stammt aus dem Jahre 1486 Es zeigt einen gespaltenen Renaissanceschild in welchem nebeneinander ein Pflugeisen und ein Winzermesser stehen Um den Schild herum befindet sich eine Spruchrolle mit den Worten sigi 11 vm civivm de praliz Im Jahre 1648 anderte sich das Siegel Es zeigte nun statt des Winzermessers eine Traube Im 18 Jahrhundert zeigte sich im Schild nun wieder das Winzermesser doch wurde der Pflug durch ein Malzermesser ersetzt Ab dem Jahre 1848 fuhrte der Ort nur noch einen bildlosen Gemeindestempel welcher ab 1920 zweisprachig war 14 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 670 669 1 01890 590 582 8 01900 623 623 0 01910 646 638 8 01921 582 536 24 211930 590 540 43 7 15 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die PfarrkirchePfarrkirche Heimsuchung Maria 1300 im gotischen Stil mit Wehrturm erbaut und 1758 umgestaltet Pfarrhof 15 Jahrhundert im Renaissancestil erbaut und 1761 renoviert Friedhofskreuz 1819 Statue des Hl Nepomuk 1733 Gerichtsmarterl 1497 Marterl 1576 Kriegerdenkmal 1921 Jahn Denkmal 1928 16 Brauchtum BearbeitenDie Jahrmarkte fand immer am Montag vor Pfingsten vor Laurentius 10 August und nach Martini 1 November statt Personlichkeiten BearbeitenRudolf Puttner 1933 Trager des Josef Lohner PreisesQuellen und Literatur BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Prahlitz s 119 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen Munchen Verl Heimatwerk 1969 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Prahlitz s 31 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Prahlitz s 191f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 256 Prahlitz Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Prahlitz s 174f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006Weblinks BearbeitenOrtsgeschichte von Prahlitz PDF 94 kB Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http biblio unibe ch adam zoom zoom php col ryh amp pic Ryh 4407 5 Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Mahrische Heimatkunde Pohrlitzer Bezirk Brunn 1910 S 17 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 April 2011 Thomas Schift Ortsfamilienbuch Prahlitz Abgerufen am 17 Oktober 2021 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 9 April 2011 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 261 Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 256 Prahlitz Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae Band I s 370 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Prahlitz S 45Stadte und Gemeinden im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Babice nad Svitavou Babice u Rosic Belec Bilovice nad Svitavou Biskoupky Blazovice Blucina Borac Borovnik Braniskov Branisovice Bratcice Brezina u Krtin Brezina u Tisnova Brumov Bukovice Cebin Cernvir Ceska Cucice Cvrcovice Deblin Dolni Kounice Dolni Loucky Domasov Doubravnik Drahonin Drasov Hajany Heroltice Hlina Hluboke Dvory Holasice Horni Loucky Hostenice Hradcany Hrusovany u Brna Hvozdec Chudcice Ivan Ivancice Javurek Jinacovice Jirikovice Kaly Kanice Katov Ketkovice Kobylnice Kovalovice Kratochvilka Krizinkov Kuparovice Kurim Kurimska Nova Ves Kurimske Jestrabi Lazanky Ledce Lelekovice Lesni Hluboke Litostrov Lodenice Lomnice Lomnicka Lubne Lukovany Malesovice Malhostovice Marsov Medlov Melcany Menin Modrice Mokra Horakov Moravany Moravske Branice Moravske Kninice Moutnice Nebovidy Nedvedice Nelepec Zernuvka Nemcicky Neslovice Nesvacilka Nihov Nosislav Nova Ves Nove Branice Odrovice Ochoz u Brna Ochoz u Tisnova Olsi Omice Opatovice Orechov Osiky Oslavany Ostopovice Ostrovacice Otmarov Pasohlavky Pernstejnske Jestrabi Podoli Pohorelice Ponetovice Popovice Popuvky Pozorice Prace Pravlov Prstice Predklasteri Pribice Pribram na Morave Pribyslavice Prisnotice Radostice Rajhrad Rajhradice Rasov Rebesovice Rohozec Rojetin Rosice Rozdrojovice Rudka Ricmanice Ricany Ricky Rikonin Senorady Sentice Siluvky Sivice Skalicka Skryje Sobotovice Sokolnice Stanoviste Strelice Sumice Svatoslav Syrovice Serkovice Slapanice Stepanovice Strhare Synalov Telnice Tesany Tetcice Tisnov Tisnovska Nova Ves Trbousany Troskotovice Troubsko Tvarozna Ujezd u Brna Ujezd u Rosic Ujezd u Tisnova Unin Unkovice Ususi Velatice Veverska 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