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Der deutsche Militarismus als bedeutende geistige und gesellschaftsdurchdringende Stromung entwickelte sich mit dem Aufkommen Stehender Heere im 18 Jahrhundert Der numerischen Zunahme bewaffneter Strukturen im Heiligen Romischen Reich stand eine Ausweitung militarischer Lebensformen bis weit in den zivilen Gesellschaftssektor gegenuber Eine eigene Rechtsprechung Wehrpflicht aber auch die Abkapselung der Militarangehorigen von der Zivilgesellschaft mit dem Aufkommen von Kasernen seit dem Ende des 18 Jahrhunderts verstarkten diesen Prozess Mehrere Dutzend deutsche Staaten verfugten um 1800 uber eigene Heereskrafte Neben der grossen Armee Preussens wiesen dabei Bayern Sachsen Wurttemberg die beiden hessischen Staaten Kurhessische Armee Hessen darmstadtische Armee Hannover Baden und Munster mittlere Armeegrossen von bis zu 35 000 Mann auf Auch das Kaisertum Osterreich pragte den deutschen Militarismus bis zum Deutschen Krieg 1866 massgeblich mit Der Tag von Potsdam Hindenburg Blomberg Hitler Die alten militarischen und neue nationalsozialistische Machteliten gehen ein Bundnis einIn Reih und Glied aufgestellte Konigstiger mit Henschel Turm im Jahr 1944 In der Zeit des Nationalsozialismus diente der Vierjahresplan ab 1936 dazu militarisch industrielle Gerate der Schwerindustrie in Massenproduktion herstellen zu konnen Das 19 Jahrhundert sah die Verbindung von Militarismus und Nationalismus Starke reaktionare und rechts konservativ gepragte Krafte bestimmten den Charakter der dominanten preussischen Armee Die Armee wurde zur Schule der Nation Als solche durchliefen Millionen junger deutscher Manner als Wehrpflichtige und Reservisten in der Institution Armee einen mehr oder langjahrigen Sozialisationsprozess Als gesellschaftlich angesehene Schicht trugen sie zu einer stark angepassten uniformistischen und hierarchisch orientierten Gesellschaft bei Es bildeten sich im deutschsprachigen Raum paramilitarische Strukturen mit Massencharakter Im 20 Jahrhundert durchschritt der deutsche Militarismus seinen Hohepunkt mit den beiden Weltkriegen denen seit 1945 und bis heute andauernd starke anti militarische und pazifistische nonkonformistische und bunte Zivilbewegungen 1968er in der Gesellschaft folgten Nach 1945 galt Deutschlands Entwicklung und militaristische Auspragung in der internationalen Meinung als einmalig und in dieser Form besonders negativ Sonderwegsthese Die Schwerpunktsetzung und Fokussierung der Deutschen auf ihr Militar verbunden mit einem starken staatszentrierten Glauben seiner Burger galten als Ursachen und Wegbereiter des Faschismus Inhaltsverzeichnis 1 Begriffliche Definition 2 Geschichte 2 1 Die Militarmonarchie Brandenburg Preussen 2 2 Normierung Sozialdisziplinierung im 18 Jahrhundert 2 3 Volksheer statt Soldnerheer 2 4 Die Armee als Pratorianergarde des Konigs und als Staat im Staate 2 5 Rustung technologischer Fortschritt und Bildung eines Militarisch Industriellen Komplexes 2 6 Militarismus als Massenbewegung im Kaiserreich 2 7 Zuspitzung und Erster Hohepunkt im Ersten Weltkrieg 2 8 Paramilitarismus und Revanchismus nach dem Ersten Weltkrieg 2 9 Hohepunkt des Militarismus im Dritten Reich und Nachkriegsjahre 2 10 Kollektive Verarbeitung und Abflauen in der Bundesrepublik Deutschland 2 11 Rotes Preussentum in der Deutschen Demokratischen Republik 2 12 Weiterer Bedeutungsverlust im vereinigten Deutschland 3 Helmut Schmidt Zitat 4 Aufarbeitung 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und FussnotenBegriffliche Definition BearbeitenDer Begriff Deutscher Militarismus enthalt zwei eigenstandige Erklarungsstrange 1 der Militarismus im engeren Sinn der den bestimmenden Einfluss von Militars auf das zivilgesellschaftliche Leben voraussetzt Das Deutsche Kaiserreich die Weimarer Republik und das Dritte Reich waren diesbezuglich militaristische Staaten 2 die begrifflich weiter zu sehende Militarisierung nach denen zivilgesellschaftliche Systeme und Mitglieder anfangen sich nach militarischen Prinzipien zu organisieren und militarische Formen imitieren Dies vollzog sich so in der DDR Auch der altpreussische Staat trug Zuge eines militarisierten Staates Sowohl 1 als auch 2 traten in der deutschen Geschichte zusammen als auch alleine auf Geschichte BearbeitenDie Wurzeln des deutschen Militarismus grossen Stils werden im Preussen des 18 und fruhen 19 Jahrhunderts und der anschliessenden Grundung des Deutschen Kaiserreichs unter preussischer Fuhrung gesehen Wie allgemein die Bedeutung des Heeres fur die Deutschen nach dem franzosischen Krieg 1870 71 war unterstreicht der deutschsprachige Nobelpreistrager Canetti Burger Bauern Arbeiter Gelehrte Katholiken Protestanten Bayern Preussen alle sahen in der Armee das Sinnbild der Nation 1 Die Militarmonarchie Brandenburg Preussen Bearbeiten nbsp Pickelhaube Symbol des preussischen Militarismus nbsp Richard Knotel Friedrich Wilhelm I im Lustgarten beim inspizieren des Potsdamer Infanterieregiments Lange KerlsSeit 1648 durften deutsche Territorialfursten dauerhaft eigene Heereskrafte unterhalten Der Zeitentrend ging zu einem Ausbau der Militarstrukturen und damit zur Errichtung dauerhafter Armeen in Europa wahrend bis dahin nur im Bedarfsfall Soldnerheere geworben wurden Wahrend der Regierungszeit des Grossen Kurfursten in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erhohte der Kurfurst von Brandenburg Preussen Friedrich Wilhelm die Grosse der preussischen Armee auf bis zu 30 000 Mann in Kriegszeiten entmachtete die Obristen wodurch die wilde Soldateska langfristig diszipliniert wurde und ihre bis dahin ublichen gewalttatigen Ubergriffe auf Zivilisten strukturell abnahmen Eine straffe Militarverwaltung die vom Kriegskommissariat uberwacht wurde begann sich zu entwickeln Um seine Macht sowohl im Inland als auch im Ausland zu starken begann der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I in Preussen 1713 mit Militarreformen und Schwerpunktsetzung auf alles Militarische Die Formen des gesellschaftlichen Lebens begannen sich zu dieser Zeit in Preussen auf das Militarische auszurichten Die Armee wurde zu einer Art Selbstzweck des Staates Demnach war in der informellen Bedeutungshierarchie zunachst der Staat dafur da die Armee zu unterhalten und erst dann die Armee dazu da den Staat zu schutzen Die jahrlichen Militarausgaben beliefen sich auf 73 des gesamten preussischen Jahresbudgets 2 Seit dieser Zeit hatten militarische Wurdentrager am preussischen Hof einen hoheren Rang inne als Zivile Amtstrager Dies fuhrte bereits in zeitgenossischen Analysen zu Bewertungen die Preussen als Militarmonarchie klassifizierten der feudale Furstenstaat sich also primar auf den Militarstand grundete Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1740 war die preussische Armee zu einer stehenden Armee von 83 000 Mann herangewachsen 3 einer der grossten in Europa zu einer Zeit als die gesamte preussische Bevolkerung 2 5 Millionen Menschen umfasste Der preussische Militarschriftsteller Georg Heinrich von Berenhorst schrieb spater im Nachhinein Die preussische Monarchie bleibt immer nicht ein Land das eine Armee sondern eine Armee die ein Land hat in welchem sie gleichsam nur einquartirt steht 4 ein oft falschlicherweise Voltaire und Mirabeau zugeschriebenes Zitat Trotz der Militarisierung des offentlichen Lebens in Preussen gab es im 18 Jahrhundert nicht die gleiche Militarbegeisterung wie spater im Wilhelminismus Der Soldatenstand war weiterhin verrufen und verhasst das Ansehen der Militars insgesamt niedrig Die Lasten durch die Einquartierung wurde durch die Zivilbevolkerung als druckend empfunden Die Exzesse um die teilweise gewaltsamen Werbungen sorgten bis zur Einfuhrung des Enrollierungssystems dafur dass junge Manner aus Preussen fluchteten und desertierten Von den 1740er bis in die 1760er Jahre nutzte Friedrich der Grosse in einer langen Reihe von Angriffskriegen die beeindruckenden Streitkrafte des Landes die von seinen Vorgangern aufgebaut worden waren die Preussen effektiv von einer kleinen zu einer grossen Macht in Europa erhoben Die Armee behielt auch nach 1763 die hochste staatliche Prioritat um das Hauptziel den Erhalt und die Sicherung des Staates nach innen und aussen zu gewahrleisten Preussen befand sich weiter im Dauerstress kontinuierlicher Uberanstrengung fur die Armee zulasten der Ausbildung der zivilgesellschaftlichen Krafte 5 Die anderen bedeutenden deutschen Staaten gingen bewusst andere Wege Das Kurfurstentum Sachsen hatte nach 1763 jeglichen ambitionierten aussenpolitischen Kurs aufgegeben und erkannte fur sich die Begrenztheit seiner militarischen Mittel und Potenziale ein Stattdessen fokussierte es sich auf weiche kultur wirtschaftliche Machtmittel und beschrankte den Einfluss der Militars auf ein bestimmtes Mass Ebenso verfuhren vom Prinzip her die anderen deutschen Mittelstaaten die alle keine Aussicht mehr auf einen Grossmachtstatus besassen Normierung Sozialdisziplinierung im 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Zuge der fruhneuzeitlichen gesellschaftlichen Entwicklung kam zu Beginn des 18 Jahrhunderts neue gesellschaftliche Impulse zum Tragen die vom entstehenden fruhneuzeitlichen Staat angestossen bewirkten dass neue Institutionen geformt wurden und sich die Gesellschaft als Ganzes begann zu differenzieren Insbesondere die Armee wurde das wichtigste und grosste Instrument des sich formierenden und tief in die Gesellschaft hineingreifenden Furstenstaates Die von der Armee ausgehende einheitliche Uniformierung Linientaktik mit gleichgetakteten Marschieren grosserer Menschenmassen Disziplinvorgaben Befehlsgebungstrukturen und Hierarchien wurden zu bedeutenden neuen kollektivgesellschaftlichen Kompetenzen die es top down getragen ermoglichten zunehmend komplexere Strukturen und Organisationen zu errichten Der Militarismus trat neben den sich ebenso ausbreitenden Burokratismus Fiskalismus und Etatismus als bedeutende Kraft in diesem Differenzierungsprozess hinzu Er war in dieser Entwicklungsphase gesellschaftlich eine fortschrittlich wirkende Kraft und hemmte die Gewaltanwendung in der Bevolkerung und bewirkte stattdessen ein geordnetes und zielgerichtetes Zusammenwirken vieler Individuen mit personlich divergierenden Interessen auf ein einheitliches und ubergeordnetes Ziel hin ohne Rucksicht auf den Einzelnen 6 Volksheer statt Soldnerheer Bearbeiten Mit der franzosischen Revolution endete die Fruhe Neuzeit und es setzte ein neues Zeitalter ein mit neuen Strukturen und sich wandelnden institutionellen Regeln die auch den militarischen Sektor umfassten Der Dritte Stand und das Burgertum begannen sich politische Mitsprache einzufordern Preussens Militar aber auch der Staat und sein feudales Gesellschaftsmodell befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer anhaltenden qualitativen Stagnationsphase Neuerungen nahm es nur noch partiell auf Die Armee fiel hinter dem Leistungsstandard der fuhrenden Armeen zuruck Die preussische Armee war schon im Ersten Koalitionskrieg als militarisches Schutzorgan des feudalabsolutistischen Furstenstaats den fur einen Nationalstaat unter Fuhrung des Dritten Standes um ihre Freiheit kampfenden Sansculotten nicht gewachsen gewesen Es fehlte den Soldaten an einem besonderen inneren Zusammenhalt der uber die Anwendung von Sanktionsmassnahmen und Strafen hinausging Zudem war ein bedeutender Teil der Furstenarmeen dieser Zeit mit Auswartigen besetzt die als Soldner auf Zeit keine besonderen Heimatbindungen aufwiesen Da die franzosischen Soldaten aus innerer Uberzeugung den Dienst an der Waffe verrichteten waren diese zu weit flexibleren Kampfformen auch ausserhalb der starren Linienformation in der Lage Aus Angst vor grossen Desertionen im Gefecht trauten sich die preussischen Armeefuhrer nicht zu einer grosseren Flexibilisierung der Kampftaktik Sie vertrauten weiterhin der starren Linienformation die durch Unteroffiziere nach hinten gegen Befehlsverweigerer mit dem Seitengewehr abgesichert wurde Diese Taktik erwies sich gegenuber der franzosischen Schutzentaktik als deutlich unterlegen Nachdem Napoleon Bonaparte 1806 Preussen erobert hatte war eine der Bedingungen fur den Frieden dass Preussen sein Heer auf nicht mehr als 42 000 Mann reduzieren sollte Damit das Land nicht wieder so leicht erobert werden konnte zog der Konig von Preussen ein Jahr lang die erlaubte Anzahl von Rekruten ein bildete diese Gruppe aus entliess sie dann und zog eine andere mit der gleichen Grosse ein und so weiter siehe unter Krumpersystem Die Offiziere der Armee stammten fast ausschliesslich aus dem landbesitzenden Adel Dies ermoglichte einen anhaltenden Einfluss der Adelsklasse der preussischen Junker im preussischen Staat Die Armeefuhrung wurde nun auch vermehrt Burgerlichen geoffnet Die preussischen Reformen die der militarischen Niederlage folgte fuhrten zum Aufbau einer Armee die den Volksgedanken den geforderten Staatsburger in Uniform in sich trug Die Standesgrenzen wurden aufgeweicht und statt Zwang sollte die Uberzeugung zum Dienst an der Waffe eine grossere Bindung und Kohasion der Truppe gewahrleisten Die brutalen Disziplinierungsstrafen Spiessrutenlaufen wurden abgeschafft Der Truppenfuhrer sollte fortan mit personlicher Vorbildwirkung fuhren und nicht durch sein gegen die eigenen Leute gerichtetes Seitengewehr Padagogik und die Anerkennung eines legitimen Gefuhlsapparates Angst des individuellen Soldaten zogen in die Ausbildungskultur der Armee ein Es folgte die Einfuhrung einer milizartigen Volkswehr die Landwehr und einer Wehrpflicht Die Armee als Pratorianergarde des Konigs und als Staat im Staate Bearbeiten Die Restaurierung absoluter koniglicher und furstlicher Macht nach 1815 bedeutete das Scheitern der burgerlichen Reformer im ganzen Deutschen Bund Verfassungen wurden erst 1830 31 in einigen deutschen Staaten nach 1848 in Preussen eingefuhrt Das zunachst geschwachte Bildungsburgertum erholte sich von diesem ersten Ruckschlag und begann mit dem Vormarz in ganz Deutschland erneut eine Bewegung fur mehr Rucksprache in den staatlichen Institutionen zu formieren Sie gipfelte in der zivil demokratischen Revolution von 1848 Die herrschenden Krafte und Elite liessen nachdem sie sich zunachst zuruckziehen mussten alle Volksaufstande mit Waffengewalt niederschlagen Die deutschen Armeen waren damit primar als Polizeiorgane nach innen zur Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung eingesetzt worden Die bewaffneten Krafte waren allerdings keine willenlose Apparate die von den Staatsfuhrern jederzeit in ihrem Sinne eingesetzt werden konnten In den innenpolitischen Kampfen von 1815 bis 1933 hatten die deutschen Armeen stattdessen eine eigene und selbstandige Politik betrieben die darauf zielte die demokratischen Krafte zu bekampfen 7 Die politischen Krafte hatten diesen institutionellen Machtakteur standig zu berucksichtigen und in die eigenen politischen Programme einzubinden wollten sie nicht in Gefahr geraten ihrerseits vom Militar bedroht zu werden nbsp Nach der Schlacht von Sedan 1870 General Reille uberbringt Konig Wilhelm auf dem Schlachtfelde von Sedan das Schreiben Kaiser Napoleons von Carl Steffeck 1884 Der preussische und spater deutsche Kanzler Otto von Bismarck als nachster zur Bildmitte mit General Helmuth von Moltke mittlere Dreiergruppe links und General Albrecht von Roon ebd Mitte Obwohl Bismarck ein ziviler Politiker und kein Militaroffizier war trug er eine Militaruniform als Teil der damaligen preussischen militaristischen Kultur nbsp Die politischen echten Grossen hinter dem preussischen Konig Otto von Bismarck Albrecht von Roon Helmuth von Moltke von links nach rechts Fotomontage 1863Der Bruder des preussischen Konigs wurde danach als Kartatschenprinz gebrandmarkt und galt fortan als Inbegriff des deutschen Militarismus und der Reaktion 8 Das wirtschaftlich fuhrende Grossburgertum begann sich mit den Verhaltnissen zu arrangieren und fokussierte sich verstarkt auf den Wirtschaftsbereich wahrend die staatliche Sphare mit seiner Armee weiterhin von den alten Eliten aus dem ostelbischen Adel dominiert wurde Das folgenschwere Bundnis zwischen Junkertum und rheinischer Bourgeoisie pragte fortan fest das mit dem preussischen Militarismus verklammerte staatliche Gebilde Der militarische Geist und dessen Logiken begann sich bis weit in die zivilen Bereiche auszubreiten 9 Das Bildungsburgertum das den demokratischen Prozess massgeblich vorangebracht hatte blieb als politische Kraft fortan geschwacht zuruck Dessen aufklarerischen und humane Werte und Ideale die bis dahin als Speerspitze der zivilgesellschaftlichen Entwicklung dienten blieben zwar erhalten Diese hatten allerdings gegenuber dem starker werdenden militaristischen und rechtskonservativen Denken der Bevolkerung einen schwereren Stand als zuvor Dem Burgertum gelang es anders als in den westlichen Demokratien nicht ein eigenstandiges Klassenbewusstsein aufzubauen Auch die neuen wirtschaftlichen Eliten des Burgertums ahmten die feudalen Lebens und Denkweisen der alten Eliten nach anstatt selbstbewusst eigene Wege zu gehen Es folgte keine neue Demokratisierungswelle bis 1918 mehr Von 1850 bis 1918 standen fortan die Industrialisierung und die Losung der daraus resultierenden sozialen Frage im Zuge der Erstarkung der Arbeiterklasse im Zentrum der Entwicklung Dies bedeute fur die Armee dass sie keine Volksarmee darstellte die die Interessen des Volkes verteidigte sondern lediglich das Ordnungsinstrument eines selbsternannten Autokraten bildete Preussen und Deutschland wies damit ahnlich wie die benachbarten quasi Autokratien Russisches Kaiserreich oder Osterreich Ungarn eine strukturell starke ruckschrittliche politische Verfasstheit auf Preussen unterhielt zu der Zeit ein Friedensheer mit 140 000 Soldaten und eine Reservekontingent das eine Kriegsstarke von 470 000 Soldaten zuliess Ein homogenes auf die Monarchie verpflichtetes Offizierskorps das jeden Gedanken an einen liberalen Verfassungsstaat ablehnte und innenpolitisch selbstandig agierte sorgte dafur das auch in der Folgezeit in der Armee der preussische Soldatengeist erhalten blieb und fortschrittliche gesellschaftliche Impulse nicht in die Institution Armee eindringen konnten 10 Nach 1848 ubernahmen die alten ostelbischen Eliten Preussens mit den Einigungsbestrebungen einen Teil der ursprunglichen Forderungen der burgerlichen Reformer in ihr eigenes politisches Programm Dadurch gelang es ihnen grosse Teile des Burgertums hinter dem monarchischen Regime zu versammeln und die burgerliche Freiheitsbewegung insgesamt zu schwachen In den folgenden Dekaden bis 1914 wurde aus dem einstigen Patriotismusgedanken ein radikalisierter und militaristischer Nationalismus deren Trager und Sympathisanten uber alle Schichten und Klassen hinweg zunehmend rassistisch diskriminierende Denkweisen gekoppelt mit eigenen Uberlegenheits wahn vorstellungen besassen Den Oberbefehl uber die Armee besass in der oktroyierten Verfassung von 1850 in Preussen der Konig nicht das Parlament Die Armee begann sich verstarkt von der Zivilgesellschaft abzukapseln Sie wurde zu einem Staat im Staate Insbesondere das Budgetbewilligungsrecht wurde in Preussen zum Gegenstand innenpolitischer Kampfe Preussischer Verfassungskonflikt Darin ging es vor allem um die Frage der Konstitution des Heeres als Konigsheer oder Parlamentsheer Monarch und erzkonservative Krafte Bismarck von Roon usw fuhlten sich erneut bedroht von etwaigen Machtanspruchen des Parlaments und reagierten mit Polarisierung und Konfrontation Die Auseinandersetzungen spitzten sich 1862 in der Frage um die Dreijahrige Dienstzeit zu Der Konflikt beendete nicht die institutionell eng begrenzte Stellung der preussischen Legislative in Militarangelegenheiten Die alten preussischen Militar Eliten blieben tonangebend und demokratische Krafte blieben die schwachere Partei 11 Der deutsche Einigungsprozess von 1860 bis 1871 wurde vom Militar ermoglicht und war Ergebnis von siegreichen Kriegen Sie ermoglichten eine Statusaufwertung der Armee im Ansehen der deutschen Gesellschaft Die vorher viel gescholtenen Ressentiments des preussischen Militarismus verschwanden Das Militar erhielt im neu entstehenden Nationenstaat die Rolle der gesamtgesellschaftlichen Identifikationsplattform auf die sich alle beriefen Im Gegensatz dazu bildeten in Landern wie Frankreich oder dem Vereinigten Konigreich Parlament und andere staatliche Institutionen den Integrationsanker 12 Rustung technologischer Fortschritt und Bildung eines Militarisch Industriellen Komplexes Bearbeiten nbsp 4 Pfunder Feldkanone C 67 der preussischen Armee aus den 1860er Jahren gebaut von KruppIn den 1850er und 1860er Jahren kam es zu einer technischen Fortschrittswelle auf dem Gebiet der Militartechnik Im Vergleich zu fruheren Zeiten wurde fortan in kurzer werdenden Abstanden neue Waffenmodelle in die Armeebewaffnung aufgenommen Die Umstellung von Vorderlader auf Hinterladerwaffensysteme bei den Handfeuerwaffen oder der Artillerie wurde vollzogen Die Schussfrequenz Reichweite und Genauigkeit nahm stark zu Die Kommunikationstechnik machte einen Sprung nach vorne Transportmittel wie die Eisenbahn ermoglichten schnellere Heeresbewegungen Die Kriegsfuhrung wurde weiter flexibilisiert Die Zerstorungsfahigkeit der damaligen Armeen wurde insgesamt deutlich erhoht Die deutschen Armeen befanden sich bei diesen Transformationsprozessen angefuhrt von der preussischen Armee weltweit an der Leistungsspitze Heeresvergrosserung und Schritthalten mit der industriell technischen Entwicklung bildeten fortan systemrelevante Grossen Spatestens seit 1890 ist ein militarisch industrieller Komplex in Deutschland nachzuweisen Zunehmend ging es dabei in den Beziehungen von Regierung Armee und Konzernen wie Krupp neben waffentechnischen Losungen um die Auslastung von Kapazitaten Es kam zu Monopolbildungen Die Firma Krupp sicherte sich die Ausrustung der schweren Artillerie Heinrich Ehrhardt rustete seit 1905 die Feldartillerie aus Die Armee und starker die Flotte bildete ein wichtiges Interessenfeld geschaftlicher Monopolinteressen Interessen der Rustungsfirmen und die Interessen der Armee waren eng verflochten 13 Militarismus als Massenbewegung im Kaiserreich Bearbeiten nbsp Kaiserparade anlasslich des Kaisermanovers 1911 in Altona nbsp Wilhelm mit seinen Sohnen auf der Schlossbrucke am 1 Januar 1913Der bis 1849 erfolgreich errichtete und verteidigte strukturelle Militarismus in Preussen blieb auch in der Folgezeit der Hochindustrialisierung erhalten und konnte bis zum Zusammenbruch des deutschen Militarsystems 1945 nicht mehr erfolgreich von zivildemokratischen Kraften bedroht werden Es folgte die klassische Zeit des deutschen Militarismus die von 1871 bis 1945 anhielt und den Hohepunkt der Entwicklung dieser sozialen Formierung darstellte 10 Als neue Binnenstromung des deutschen Militarismus etablierte sich der burgerliche nationalistische Militarismus Dieser war gegenuber dem bisherigen feudal konservativen Ansatz der unter anderem von Bismarck getragen wurde egalitar statt elitar ausgerichtet Aussenpolitisch setzte diese Stromung nicht auf den Status quo sondern auf Expansion 14 Die industrielle Massenfertigung von Waffen die stetige Vergrosserung der Bevolkerung mit wachsenden Zahlen an Wehrpflichtigen neue Technologien die starkere Durchdringung der Gesellschaft durch immer mehr staatliche Institutionen fuhrte zu einem Paradigmenwechsel Die Zentralisierung militarischer Planung durch den Generalstab in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts und die Einbeziehung immer grosserer gesellschaftlicher Ressourcen fuhrten zu einer wachsenden Bedeutung der militarischen Rolle in den staatlichen Planungen Die Grenze zwischen Militar und Politik wurde bruchiger Letztlich fuhrte die Konzeption von Kriegen mit Millionenheeren um 1900 zu einer generellen Ausweitung der Kriegszone Alle staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen wurden in die militarische Sphare inkorporiert 15 Der feudal militaristischen alten ostelbischen Elite gelang es das Grossburgertum uber die Institutionen des Einjahrigen und des Reserveoffiziers zu integrieren Dafur kam das gewachsene nationale Prestige des Militars durch den Sieg uber Frankreich und die Kaiserkronung in Versailles zugute Es gelang auch die bauerliche Bevolkerung und die Arbeiterklasse einzubinden Das Mittel dazu war die allgemeine dreijahrige Wehrpflicht Der autoritare nationalistische Drill vermittelte einen grossen Teil der Gesellschaft die von der alten Elite gewunschten militaristischen Orientierungen und Wertvorstellungen Krieg wurde als ein Element der von Gott gewollten Ordnung dargestellt die nicht steuerbar und daher Krieg letztlich auch unvermeidbar war Auch Frauen stellten sich ganz uberwiegend in den Dienst der nationalen Sache Pazifismus im heutigen Sinne spielte in dieser Gesellschaft keine nennenswerte Rolle Auch die antimilitaristischen Diskussionen innerhalb der Arbeiterbewegung zielten nicht auf eine gewaltfreie Losung von Konflikten Gesellschaftlich entstand ein hohes Mass an struktureller Misshandlung von hierarchisch hoherstehenden gegenuber niedriger stehenden Personen Soldaten konnten seelisch und korperlich gequalt drakonisch bestraft und fur ihr Leben beschadigt werden Im Militar wurde diese Form der bedingungslosen Unterordnung als Schikanierung im Rahmen des Wehrdienstes strukturell gelebt Das Alltagsbewusstsein der Deutschen war bestimmt vom Glauben an die Armee und an soldatische Tugenden Misshandlungen wurden allgemein toleriert und als tolerabel empfunden In der deutschen Offentlichkeit wurden zumindest durch die SPD die Auswuchse des Militarismus behandelt Ein Beispiel gab August Bebel 1890 in einer Reichstagsrede zum Schicksal eines zum Invaliden misshandelten Rekruten der von seinem Vorgesetzten gezwungen wurde seine Hand so lange in heisses Wasser zu legen bis das Fleisch von den Fingern hing Aufgrund solcher Auswuchse desertierten bis zu 20 000 junge Manner Jahr fur Jahr Viele Rekruten zogen den Suizid der Schikane vor Die uberwiegende Mehrheit aller sozialen Schichten machten sich aber die Willkurgesetze und den Machtanspruch der militarischen Kaste schliesslich zu eigen 16 Nach Bismarcks Abgang gewann in der deutschen Reichs und Gesellschaftspolitik eine Mischung aus psychotisch maskulinistischer Fehlwahrnehmung der bestimmenden mannlichen Eliten in Politik Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Oberhand Deutschland war plotzlich in der Zeitbetrachtung dieser handelnden Akteure gefahrdet Es war umgeben von Feinden und konnte niemanden trauen Diese Haltung wurde zur allgemeinen Uberzeugung Im Generalstab empfahlen Falken wie zum Beispiel Graf Waldersee Praventivkriege um die Initiative zu behalten 17 Mitgliederstarke ausserparlamentarische Organisationen wie der Alldeutsche Verband der Wehrverein der Flottenverein trommelten fur die Aufrustung zu Land und zu Wasser Beide seit den 1890er Jahren ausgepragte Militarismusstromungen der alte feudal konservative und der neue burgerlich nationalistische wetteiferten in der Innenpolitik um den bestimmenden Einfluss auf Armee und Politik Schliesslich gewann der neuere Militarismus die Oberhand und bestimmte fortan massgeblich Aussen und Innenpolitik Dieser neuen Stromung fehlte ein stimmiges aussenpolitisches Konzept Durch seine irrefuhrende Binnenlogik entstand eine programmatische Rhetorik die den Eindruck hinterliess das Deutschland allein in der Welt ware Da die Wirklichkeit eine andere war und die Gegenreaktionen des Auslands regelmassig zu kleinlauten Ruckzugserscheinungen dieser Gruppierung fuhrte entstand so ein gefahrlicher martialischer Schlingerkurs in der Aussenpolitik 18 Eine gross angelegte Flottenrustung und stetig anwachsende Landstreitkrafte vergrosserten die Zahl uniformierter und bewaffneter Krafte immer weiter Das Reich besass eine ambitionierte und sich selbst als unbesiegbar sehende militaristische Kaste die einen grossen Krieg herbeisehnte Fur die Generalitat war der Krieg ein probates politisches Mittel zur Losung ausserer Probleme Die Bismarcksche Einigungspolitik die den Krieg als Losungsstrategie vorsah Blut und Eisen hatte dieses Denken auch in der Bevolkerung etabliert Demnach war fur die Deutschen das Vorhandensein eigener Macht und Starke wichtiger als der Rechtsgedanke Das gesamte Volk vertraute auf die Starke der deutschen Armeen 19 Damit provozierte das Reich wiederum entsprechende Reaktionen der anderen grossen Machte Es kam zu einer Verkettung der Ereignisse die auch international zu einer zunehmenden Rustung und Kriegsbereitschaft fuhrten nbsp Potsdam Fruhjahrsparade vor StadtschlossDie zeittypischen Erziehungsideale und Sozialisierungsformen bezogen militarische Bilder und Formen ein Befurworter der Militarisierungsthese zahlen dazu folgende verbreitete gesellschaftliche Gewohnheiten Kinderstube mit Soldatenspiel Zinnsoldaten Kanonen ganze Garnisonen in Kleinformat Trommelwirbel und Sabelrasseln begleiteten jede Denkmalenthullung jede Einweihung oder Eroffnung 20 Gestaltung der Interaktionsmuster zwischen Behorden und Burgern nach dem Modell von Befehl und Gehorsam militarisierte Umgangsformen in den Studentenverbindungen des Kaiserreichs z B ritualisiertes Trinken Kneipen ein militarischer Ehrenbegriff standige Kampfbereitschaft und Mutproben Mensuren fechten 21 Zum Wehrdienst eingezogen wurden im Kaiserreich in der Regel nur gut die Halfte eines Jahrgangs 1913 besass das Deutsche Reich bei einer Bevolkerungszahl von 68 Millionen Einwohnern eine Streitkraft von knapp 900 000 Soldaten Relativ gesehen etwas weniger als im Vergleich zu Frankreich das bei einer Bevolkerung von 40 Millionen eine Streitmacht von 845 000 Soldaten unterhielt 22 Der Soldatenstand gewann in der Bevolkerung eine Aura die durch besonders hohe Achtung Respekt Ehrfurcht getragen wurde Uberall hatten Uniformtrager durch ihre Uniform an sich eine quasi hierarchisch hoherstehende Position inne Das stilistische Auftreten eines Uniformtragers gekennzeichnet durch eine stramme Haltung zackige Begrussungen aber auch eine abgehackte und unnaturliche gepresste Stimmlage und Sprechbewegungen bestimmte das Mannlichkeitsbild und das Bild des typischen Deutschen in der Welt zu dieser Zeit 16 Militarparaden Kaisermanover und Stapellaufe von Schlachtschiffen wurden zu gesellschaftlichen Ereignissen und begeisterten die Bevolkerung Der Tonfall Wilhelms II in seinen Reden wurde immer aggressiver und enthielt teils direkte teils indirekte Aufrufe zum Toten anderer feindlicher Personengruppen Nachfolgend ein Zitat aus der Hunnenrede Wilhelms II Kommt ihr vor den Feind so wird derselbe geschlagen Pardon wird nicht gegeben Gefangene werden nicht gemacht Wer euch in die Hande fallt sei euch verfallen Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem Konig Etzel sich einen Namen gemacht der sie noch jetzt in Uberlieferung und Marchen gewaltig erscheinen lasst so moge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestatigt werden dass es niemals wieder ein Chinese wagt einen Deutschen scheel anzusehen 23 Im Herbst 1906 fuhrte die in den Medien stark beachtete Tat des Hauptmanns von Kopenick der deutschen und internationalen Offentlichkeit die problematische Bedeutung vor Augen die der Militarismus in Deutschland gewonnen hatte Die Zabernaffare im Dezember 1913 mobilisierte in Deutschland noch einmal eine betrachtliche Opposition gegen die ubermachtige Rolle des Militars in Staat und Gesellschaft Diese blieb aber eine Minderheit und konnte am Vorabend des Ersten Weltkriegs gegen die in grossen Teilen des neudeutschen Burgertums verbreitete militarische Gesinnung die mit aggressiv chauvinistischer Sprache und imperialistischen Weltherrschaftsvorstellungen einherging nicht die Initiative gewinnen 24 Dass es zu einer solchen Zuspitzung kam lag an dem sich ausbreitenden politischen Darwinismus der zeitgleich auch in den anderen europaischen Staaten vorherrschte Verschlimmert wurde dies noch durch die Entwicklung von Theorien militanter Geografen und Nationalokonomen die das Konzept vom Lebensraum einfuhrten aber auch durch Nietzsches Lebensphilosophie mit der Verherrlichung des willensstarken Herrenmenschen Passivitat und Feigheit galten nun als sundhaft Pazifismus und Humanitat wurden an den Rand gedrangt Die europaische Publizistik dieser Zeit wunschte sich das grosse Stahlbad mit aufwuhlenden Abenteuern sehnlichst herbei 25 Zuspitzung und Erster Hohepunkt im Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Truppentransport an die Front August 1914Im Spatsommer 1914 erfullten sich im Zuge der Julikrise die Wunsche der Massen und es kam zum so genannten Augusterlebnis Die paranoide Wahrnehmungsperspektive des gesamten deutschen Volkes sah zu diesem Zeitpunkt eine Einkreisung Deutschlands Es gab ein kollektives Gefuhl umstellt zu sein von lauter Feinden die es alle auf einen abgesehen haben Der permanent ausgerufene Ausnahmezustand der als Belagerungszustand von offentlichen Stellen und der Publizistik konstruiert wurde sog Burgfrieden setzte die Legislative ausser Kraft Die Masse der Zivilisten wurden an der Heimatfront geistig indoktriniert Die kritisch aufeinander bezogenen Sprechakte des offentlichen Diskurses endeten und es setzte ein ideologischer Gleichsprech ein der in der geistigen Wahrnehmung alle Deutschen zu einem einzigen Heer verschmelzen liess 26 Der Krieg selbst durchdrang alle gesellschaftlichen Schichten Neben der Mobilmachung von Millionen deutscher Manner erfuhr die Wirtschaft eine Umstellung auf die Kriegsbedurfnisse Versorgungsengpasse fuhrten an der Heimatfront zu Mangelerscheinungen bis hin zu Hunger Kriegspropaganda bestimmte weiter die deutsche Offentlichkeitsmeinung Die militarische Elite setzte auch darauf die politische Macht an sich zu reissen Moltke der Altere forderte 1870 71 das das Militar im Krieg vollig unabhangig von der Politik agieren konnen muss Die Militarfuhrung baute parallele Strukturen zur staatlichen Administration auf Wahrend des Kriegs hatte faktisch die Oberste Heeresleitung die politische Kontrolle inne Das Reich rutschte in eine Militardiktatur ab nbsp Abschied des kleinen LandwehrmannesPersonlichkeiten die sich im Krieg auszeichneten wurden zu Helden stilisiert und erfuhren eine massenhaften Verherrlichung mit einer grossen Vorbildwirkung fur die heranwachsende Kinder und Jugendgeneration die dem Kriegsruhm nacheiferten Solche Helden wurden Paul von Hindenburg der Held von Tannenberg Max Immelmann Manfred von Richthofen Paul von Lettow Vorbeck oder Otto Weddigen der binnen weniger Minuten drei grosse britische Kriegsschiffe versenkte und damit den Tod von 1500 Menschen verursachte Entsprechende romantisierende und glorifizierende Kriegsliteratur wie Felix Graf Luckners Seeteufel hatten einen nachhaltigen Rekrutierungs und Nachahmungseffekt auf nachfolgende Generationen heranwachsender mannlicher Jugendlicher Auch die martialische und gewaltaffine Kriegspropaganda Jeder Schuss ein Russ jeder Stoss ein Franzos jeder Tritt ein Brit die strukturell die Gewaltaffinitat im Volk forderte trug zu einer ungunstigen Sozialisierung und Vermittlung von gewaltbejahenden Selbstbildern der jungen aufwachsenden mannlichen Generation bei Militarisch gepragt war auch der Jungdeutschland Bund Die burgerliche Jugendbewegung sowohl der Wandervogel als auch andere jugendbewegte Gruppen zeigte sich uberaus bereit den Weltkrieg nicht nur als vaterlandische Pflicht sondern auch als grosse Fahrt als Aufbruch in eine neue Zeit und als jugendbewegte korperliche wie geistige Bewahrung zu interpretieren Uber freiwillige Kriegsmeldungen wollten die Jugendbewegungen vorbildhaft auf die Gesellschaft einwirken 27 In dem Kontext wurde der Mythos von Langemarck geboren Der Tag von Langemarck wird in alle Zeiten ein Ehrentag der deutschen Jugend bleiben Wohl fielen an ihm ganze Garben von der Blute unserer Jugend aber den Schmerz um die tapferen Toten uberstrahlt doch der Stolz darauf wie sie zu kampfen und zu sterben verstanden Deutsche Tageszeitung 11 November 1915 28 Auch dieser militaristische Kult wirkte sich wieder fur nachgeborene Jahrgange sozialisierungsformend aus Die Schlusselfigur der spatwilhelminischen Gelehrtengeneration Werner Sombart verfasste wahrend des Krieges 1915 die Schrift Handler und Helden in der er dem Primat der militarischen Interessen im Land huldigte Alles was sich auf militarische Dinge bezieht hat bei uns Vorrang Wir sind ein Volk von Kriegern Den Kriegern gebuhren die hochsten Ehren im Staate Werner Sombart 29 Auf diese ideologisch motivierten Zuspitzungen reagierte das nun teilweise bereits im Kriegszustand befindliche Ausland zunehmend ablehnender Es verstand das zeitgenossische Deutschland auf der Abkehr von seinem christlichen humanistischen Erbe hin zu einer zivilisationsfeindlichen barbarischen Kraft In England wurde beispielsweise das preussisch deutsche militarische System als verbrecherisch gesehen und der Kampf dagegen als zivilisatorisch moralisch legitimiert Der Historiker und Publizist Henry Wickham Steed formulierte ausgehend von der Annahme eines deutschen Gesinnungsmilitarismus das Programm Changing Germany 30 Paramilitarismus und Revanchismus nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Emblem des Freikorps Rossbach und innere Haltung vieler radikalisierter Weltkriegskampfer nbsp Freikorps Rossbach wahrend des Kapp Putsches in Wismar nbsp Reichsprasident Friedrich Ebert beim Abschreiten einer Ehrenkompagnie auf dem Platz der Republik in Berlin 1923Nach dem Waffenstillstand befand sich ein Millionenfaches Heer im Abrustungsprozess Ein in den Kriegsjahren zivilisationsentwohntes Millionenheer von emotional abgestumpften und enthemmten Frontkampfern kehrte in die Heimat zuruck und erlebte einen niederschmetternden Umwalzungsprozess aller gesellschaftlichen Bereiche Politisch blieben diese kampferfahrenen Massen heikel und fur die Zentralregierung gefahrlich Letztlich kam es zur Bildung von extremistischen Kampfvereinigungen die als private Freikorps auf eigene Rechnung in den politischen Prozess eingriffen Rechtsnationale Freikorps aber auch linksradikale Gruppierungen wie die Rote Ruhrarmee fuhrten auch ausserhalb der staatlichen Sicherheitsorgane militaristische Strukturen fort 1920 fand der Kapp Putsch statt ein Putschversuch gegen die republikanische Regierung von unzufriedenen Angehorigen der Streitkrafte Nach diesem Ereignis traten einige der radikaleren Militaristen und Nationalisten der NSDAP Adolf Hitlers bei wahrend moderatere sich stattdessen der Deutschen Volkspartei DNVP anschlossen 1923 fand der Hitlerputsch in Munchen statt Wahrend ihres gesamten Bestehens 1918 1933 blieb die Weimarer Republik vom militaristischen Nationalismus bedroht da viele Deutsche der Ansicht waren der Vertrag von Versailles habe ihre militaristische Kultur gedemutigt Es gab grosse rechtsmilitaristische und paramilitarische Massenorganisationen wie den Stahlhelm Bund der Frontsoldaten sowie illegale Untergrundmilizen wie Freikorps und Schwarze Reichswehr Bereits 1920 gegrundet stieg aus den beiden letztgenannten bald die Sturmabteilung SA auf die paramilitarische Abteilung der NSDAP Sie alle waren verantwortlich fur die politische Gewalt der sogenannten Fememorde und fur die allgemeine burgerkriegsahnliche Atmosphare bis 1923 Die von diesen Gruppen ausgehende Gefahr reduzierte sich erst nach dem Krisenjahr 1923 als sich die innenpolitische Situation der neuen Republik insgesamt stabilisiert hatte und Normalitat zuruckkehrte Der staatlich getragene deutsche Militarismus setzte sich auch nach dem Ersten Weltkrieg und dem Sturz der deutschen Monarchie in der deutschen Revolution von 1918 19 fort trotz alliierter Versuche den deutschen Militarismus mittels Rustungsbeschrankungen durch den Vertrag von Versailles zu zerschlagen Um den politischen Einfluss auch nach dem Kriegsende zu bewahren verbreitete die im Oktober 1918 durch die Revolutionsereignisse bedingten Befehlsverweigerungen im deutschen Heer machtlos gewordene OHL erfolgreich die Dolchstosslegende Ein allgemeiner Revanchismus fand daraufhin breiten Widerhall in der deutschen Bevolkerung Das wilhelminische und ihm nachfolgende Offizierskorps der Weimarer Zeit hatte weder die Niederlage von 1918 noch seine Entthronung als Hohe Schule und hochster Ausdruck der Deutschen Nation verwunden 31 Es wunschte die Wiederherstellung des alten Glanzes Trotz von aussen festgelegter Rustungsbeschrankung blieb die Reichswehr ein Staat im Staate und besass ein kaum zu unterschatzendes politisches Eigengewicht Breite konservative Kreise aber auch die Fuhrung der Reichswehr planten einen Revanchekrieg der weit uber eine Revision von Versailles hinausgehen sollte So betrieb die Reichswehr bereits seit Anfang der 1920er Jahre eine kalte Militarisierung der Weimarer Republik 32 die erst recht unter dem Druck der Reaktion und des autoritaren Nationalkomplexes weitere Schichten fur militaristische Verseuchung empfanglicher machten 33 Es ging dabei nicht um spektakulare Verstosse gegen den Versailler Vertrag sondern um militarische Routinearbeiten mit dem Ziel einer Wiederaufrustung und der Fahigkeit erneut grosse Kriege fuhren zu konnen 34 Letztlich betrieb Hans von Seeckt eine Fuhrung die alten Wein in neue Schlauche fullen wollte die die alte kaiserliche Armee in die neue Republik transformieren wollte Traditionslinien konnten sich fortsetzen bei gleichzeitig abgebrochenen Teilidentitaten 35 Den gesellschaftlichen Militarismus der 1920er Jahre wiesen der Politiker Ludwig Quidde oder der Padagoge Friedrich Wilhelm Foerster und auch der Historiker Franz Carl Endres oder Eckart Kehr mit ihren Arbeiten uber Rustung Eliten und Mentalitaten nach 36 Der Mathematiker und politische Schriftsteller Emil Julius Gumbel veroffentlichte bereits in der Weimarer Zeit vertiefende Analysen zur das deutsche offentliche Leben pragenden militaristischen paramilitarischen Gewalt sowie der Bereitschaft des Staates wohlwollend darauf zu reagieren wenn die Gewalt von der politischen Rechten begangen wurde Elemente einer neuen pluralistischen differenzierten Gesellschaft wie Jugendbewegungen Burgerbewegungen fortschreitende Industrialisierung soziale Emanzipation starkten die gesellschaftliche Dynamik und stiessen auf Konkurrenz zu den traditionellen Werten und sozialen Hierarchien Die Stellung des Militars in der Gesellschaft wandelte sich nicht dadurch Im Gegenteil es behielt seine herausgehobene Funktion auch weil es neben den anderen staatlichen Institutionen sich die Attribute der neuen Zeit wie die demonstrative Akzeptanz der technischen Revolution zu eigen machte Gleichzeitig wurde die Sozialstruktur des Heeres aus der Kaiserzeit konserviert Das feudal adelige Element konnte sich weiterhin im Offizierskorps halten Die Ausrichtung des Offizierkorps war amtlich als Programm vom Adel der Gesinnung beschrieben worden Es distanzierte sich zu Parlament und Demokratie 37 nbsp Die Wehrmachtfuhrung beim Reichsparteitag der NSDAP 1938 Milch Keitel v Brauchitsch Raeder v Weichs nbsp Militarismus im Dritten Reich nbsp Heinrich Vogeler Das Dritte Reich 1934Hohepunkt des Militarismus im Dritten Reich und Nachkriegsjahre Bearbeiten nbsp Foto des Jungen aus dem Warschauer Ghetto das wahrscheinlich wahrend des Ghettoaufstands 1943 aufgenommen wurde nbsp Vermutlich zeigt das Bild die Hinrichtungen von Juden durch Einsatzgruppen nahe Ivangorod in der Ukraine 1942 Das Dritte Reich nach der Weimarer Republik war ein stark militaristischer Staat Der deutsche Militarismus fand in der NS Zeit seinen zerstorerischen Hohepunkt Der Wiedereinfuhrung Wehrpflicht mit dem Wehrgesetz vom 21 Mai 1935 folgte die Etablierung grosser paramilitarischer staatlicher Organisationen wie die Hitlerjugend der Reichsarbeitsdienst die SA die SS und weitere Das Heer Marine und die Luftwaffe wurde bis 1939 zielgerichtet fur einen geplanten Angriffs und Vernichtungskrieg hochgerustet Aufrustung der Wehrmacht Staat und Gesellschaft entwickelten eine totalitare und militaristische Grundausrichtung mit einem sehr hohen Durchdringungsgrad Personliche Autonomieformen wurden drastisch reduziert und die Kontrolle durch Staatsapparate ausgedehnt nbsp Jungvolk Zugfuhrer mit Eisernen Kreuz II Klasse Marz 45 nbsp Auszeichnung des Hitlerjungen Willi Hubner Marz 45 Das ganze System war schon im Kaiserreich darauf ausgerichtet gewesen dem heranwachsenden Individuum uber die Erziehung die gewunschten militarischen Verhaltensweisen und die aufopferungsbereite Einstellung zum Staat zu indoktrinieren Die soziale Militarisierung der deutschen Gesellschaft wirkte sich im Kontext der Untergangsideologie Hitlers fatal aus 38 Die gewunschte militarische Sozialisation der Kinder und Jugend wurde noch ein mal forciert und systematisiert Beispielsweise wiesen bei der Wehrerziehung Kinderlieder die entsprechenden kriegsverherrlichende Texte auf Heinrich M Sambeths Liederbuch fur die Grundschule Sonnenlauf wird mit dem Horst Wessel Lied Die Fahne hoch eroffnet dem der Spruch Der sich zur Fahne stelltdarf sie nicht lassen Wenn auch der Trager fallt du musst sie fassen 39 vorangestellt ist Als Adressaten gedacht fur Erstklassler mit der Botschaft Symbolik Sprache und dem Ziel der Opfertod Ein weiteres Kinderlied das nach einem Text von Hermann Claudius von Konrad Ameln komponiert wurde enthalt die Strophe Wir wolln ein starkes einiges Reichfur uns und unsere Erben Dafur marschieren wir ich und du und hunderttausende dazu Und wollen dafur sterben 40 Es gab eine ganze Reihe von Wehrorganisationsformen fur Heranwachsende Die Napola war als prominentes Beispiel besonders fur zukunftige Eliten gedacht nbsp Angehorige der Waffen SS darunter Soldaten der Sondereinheit Dirlewanger in Warschau August 1944 Der Einsatz der Sondereinheit bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes kostete 30 000 Menschen das Leben Die Einheit war fur ihre selbst fur SS Einheiten ausserordentliche Grausamkeit und Brutalitat bekannt Dazu zahlten Massenerschiessungen Folter von Gefangenen Plunderungen Vergewaltigungen Verbrechen an Kindern und Alkoholexzesse 41 Dem verbrecherischen Grundcharakter des Regimes entsprechend folgte 1939 der von Deutschland begonnene bis 1945 dauernde Zweite Weltkrieg Wahrend des Krieges wurden unzahlige Kriegsverbrechen durch Deutsche begangen Es gab eine extreme Form des Totalen Krieges mit bis dahin nicht gekannten Intensitaten Die komplette deutsche Gesellschaft deren einzelne Mitglieder Teile des Wahnhaften Denkens das von der Staatsspitze ausging ubernahmen wurde in den Krieg hineingezogen In der Endphase kamen vermehrt Kinder zum Kriegseinsatz wobei Tausende von ihnen ums Leben kamen Nach seinem Sturz 1945 wurde der Militarismus in der deutschen Kultur als Gegenreaktion zur NS Zeit drastisch reduziert und der Alliierte Kontrollrat und spater die Alliierte Hohe Kommission beaufsichtigten ein Programm zur versuchten grundlegenden Umerziehung des deutschen Volkes im Allgemeinen um den deutschen Militarismus ein fur alle Male zu stoppen Die englischsprachige Publizistik betatigte sich als externer Akteur bei der Spezifizierung der abnormalen deutschen Gesellschaftsauspragungen dieser Zeitperiode von 1815 Beginn der Abkapselung des Militars von der Zivilgesellschaft bis 1945 und identifizierte das Preussentum als die geistige Grundlage des deutschen Militarismus Dafur wurden in der englischsprachigen Literatur sowohl der Breitenliteratur aber auch der Fachliteratur die den deutschen Militarismus beschreibende und charakterisierende Assoziationen gefunden entwickelt verbreitet und kontinuierlich wiederholt Dazu gehorten Kadavergehorsam Untertanengeist Konformismus Pickelhauben grimmige und sadistische Junker mit Schmissen im Gesicht aber auch allgemeine Begrifflichkeiten wie Aggression Expansionslust und Rassismus 42 Die deutschen Kriegsverbrecher hielten auf ihren eigenen Anklagebanken nach 1945 in der Regel stets die Argumentation und die zumindest nach aussen gezeigte Uberzeugung aufrecht nur auf Befehl gehandelt zu haben Damit kam ihr aus ihrer Sicht ungebrochener Korpsgeist und auch ihr Treueschwur insgesamt ihr eigene verstandene soldatische Haltung zum Ausdruck nach denen sie nur als Soldaten gehandelt hatten und folglich keine Verantwortung fur politisch motivierte Handlungen trugen Dies fuhrte dazu dass insgesamt eine grosse Zahl an deutschen Veteranen in den Nachkriegsjahrzehnten eine systematische Apologetik betrieben die zu einer Mythenbildung und Beschonigung zu einer sauberen Wehrmacht fuhrte die erst in den 1990er Jahren in der Vorstellung der deutschen Bevolkerungsmehrheit durch entsprechende Aufklarungen Ausstellungen und Dokumentationen widerlegt werden konnten 43 Kollektive Verarbeitung und Abflauen in der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten nbsp Andernach Krahnenberg Kaserne Adenauer besucht Bundeswehr 1956Die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs fuhrte zu einer Diskreditierung des deutschen Militarismus da die zweite totale Niederlage innerhalb weniger Jahrzehnte hingenommen werden musste Eine Apologetik im Sinne einer erneuerten Dolchstosslegende war damit so gut wie ausgeschlossen Der Patriarchismus war zwar nach 1945 nicht aufgehoben ein sich in Militarismus und unabdingbaren Herrschaftsglauben ausdruckender Mannlichkeitswahn war fortan allerdings verrufen 44 Die deutschen Fuhrungsschichten aus der Politik bekundeten eindeutig ihren Willen einen Schlussstrich unter der militarischen Vergangenheit des Landes zu ziehen In der Anfangszeit der Bonner Republik machte sich das hohe militaristische Ausgangsniveau der deutschen Nachkriegsgesellschaft durch seine Mitglieder noch spurbar bemerkbar wenn auch mit abnehmender Starke je alter die Kriegsgeneration und die westlich und freiheitlich demokratisch gepragte Nachkriegsgeneration 1968er wurde So machten sich in der Nachkriegsperiode Tabuisierungen bezuglich der Negation der eigenen Mittaterschaft und Mitlauferrolle in der deutschen Gesellschaft breit Grosse Teile der kriegsteilnehmenden Bevolkerung konnten wiederum seit den 1950er Jahren ihre Lebenszustande normalisieren und ihre Spitzen hatten wieder in zentrale gesellschaftliche Positionen zuruckgefunden 45 Darunter und im Zentrum der bedeutenden Institutionen der BRD befanden sich auch prominente Vertreter des Naziregimes Auch die neugegrundete Armee wies ein hohes Mass an personellen Kontinuitaten zur NS Diktatur auf 1957 stammten samtliche 44 Generale und Admirale aus der Wehrmacht uberwiegend aus dem Generalstab des Heeres Ihre normativen Vorstellungen soldatischer Tugenden und militaristischer Traditionen integrierte dieses historisch belastete Fuhrungskorps in die Bundeswehr der 1950er Jahre 46 Beispielsweise wurden Kasernen nach Soldaten und Offizieren des Dritten Reichs benannt die auch Kriegsverbrechen begangen hatten Die deutschen Veteranen aller Waffengattungen hielten in den ersten Dekaden nach 1945 ein dichtes Netz an Veteranen und Traditionsverbanden aufrecht Diese Verbande blieben in der innenpolitischen Bedeutung Westdeutschlands gering und sie verhielten sich gegenuber dem Bonner Staat loyal vgl eines umstrittenen Beispiels Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehorigen der ehemaligen Waffen SS Forscher gehen von einer Zahl von 1000 bis 2000 solcher Verbande aus Die Mehrzahl der ehemaligen deutschen Soldaten blieben nach 1945 allerdings ausserhalb dieser Verbande Zwischen 10 bis 35 Prozent der deutschen Veteranen waren in diesen Organisationen vertreten Die Motive der nicht aktiven Veteranen reichten von der Kritik an der militarischen Kultur und einer Ablehnung der Aufrechterhaltung der Erinnerungen an die Kriegsereignisse 47 Anders als nach 1918 wurde der mit der Kriegsniederlage eingetretene Sinnverlust Wofur all das 48 durch die Kriegsveteranen nicht aggressiv nach aussen gekehrt Es trat anders als nach 1918 kein breiter Revisionismusgedanke mehr auf wahrend die Solidaritat zu den anderen Veteranen aufrechterhalten wurde Als geschichtspolitische Akteure haben sich die Veteranenverbande in die Entschadigungs und Versorgungsgesetzgebung der jungen Bundesrepublik eingebracht Auch die politische Kultur Westdeutschlands in den 1950er Jahren haben sie mit ihrer Deutung der Vergangenheit aktiv mitgepragt So wurden die kollektiven Kriegsgeschichten der Veteranen geteilt und wurden damit zu einem integrativen Element bei der Herausbildung eines Selbstverstandnisses vieler Deutscher in der Nachkriegszeit Solche Geschichten drehten sich im Kern um die Erzahlungen vom Verlust im Krieg Sterben Zerstorung Verbrechen aber auch militarische Kriegstaten und dessen mentale Verarbeitung 49 1956 wurden die ersten 1000 Freiwilligen der neugegrundeten Bundeswehr einberufen Der Aufbau der Bundeswehr begann Jede Ubernahme von Struktur und Ideologiemerkmalen der militarischen Vorlaufer der Bundeswehr wurde anhand der negativen Vorurteile gegenuber dem preussisch deutschen Militarismus und dem Staat im Staate Syndrom gemessen Das Wiederentstehen eines deutschen Militarismus sollte verhindert werden Stattdessen entwickelten sich vorwiegend neue Wertmassstabe und eine Neuorientierung setzte ein Die Wehrverfassung des Bonner Staates grundete fortan an auf eine pluralistisch demokratische Basis 50 In der Folge erhielten die Reserveoffiziere der Bundeswehr nicht mehr die gleiche privilegierte gesellschaftliche Stellung wie in den deutschen Vorgangerarmeen zuvor Das Soldatsein wurde zu einem Beruf der nur noch neben jedem anderen Zivilberuf stand und nicht mehr daruber 51 Es zeigte sich dass die Befurchtungen vieler der deutsche Militarismus werde sich beim Wiederaufbau einer deutschen Armee wieder entwickeln unnotig waren Der Wiederbewaffnung des westlichen Deutschlands im Zuge des sich verscharfenden Kalten Kriegs folgten in den 1960er Jahren bedeutende zivilgesellschaftliche Protestbewegungen die in den 1980er Jahren in grossen Friedensbewegungen mundeten und die sich gegen die gross angelegten Rustungsprogramme der Zeit richteten Trotz dessen erreichte die numerische Zahl der Soldaten der Bundeswehr in den 1980ern wieder eine halbe Million Mann Rotes Preussentum in der Deutschen Demokratischen Republik Bearbeiten nbsp Schutzenpanzerwagen 70 der NVA paradieren 1989 am Tag der Republik in BerlinNach dem Verstandnis der SED Staats und Armeefuhrung der DDR manifestierte sich im Charakter und Auftrag der NVA ein vollstandiger Bruch zu den vorangegangenen deutschen Militarkultur und Streitkraften 52 Die militarischen Erfahrungen der revolutionaren deutschen Arbeiterbewegung und des antifaschistischen Widerstandskampfes aber auch die Waffenbruderschaft mit den Bruderarmeen standen fortan im Mittelpunkt der ostdeutschen Militarkultur 53 Der ostdeutsche Diskurs sah in der kapitalistischen Gesellschaftsform die Ursachen fur Imperialismus und den deutschen Militarismus Ostdeutsche Sozialwissenschaftler analysierten und erforschten insbesondere die Zusammenhange des Militarisch industriellen Komplexes Elitenbundnis aus Partei Militar Wirtschaft und Burokratie von 1871 bis 1945 und deren personelle Kontinuitaten in der bundesdeutschen Republik Das sozialistische Regime grenzte sich deutlich von dieser Traditionslinie ab und legitimierte damit seine eigene Existenz als selbsterklarten Neubeginn und Bruch mit diesen militaristisch gesellschaftlichen Traditionslinien ungeachtet aller nachweisbaren personellen Kontinuitaten in den eigenen Reihen 54 Umgekehrt warfen zeitgleich bundesdeutsche Medienvertreter dem ostdeutschen Regime die Fortfuhrung kollektivistischer Massenkulturformen vor die ebenso eine Kontinuitat der totalitaren und bewaffneten Gesellschaftsform des Dritten Reichs darstellte In der stattfindenden Systemkonfrontation des Kalten Krieges agierten in dieser Thematik beide Seiten sowohl in der Eigenbetrachtung als auch Fremdbetrachtung primar ideologisch und nicht argumentativ sachdienlich So vermieden beispielsweise bundesdeutsche Strukturen in den 1950er Jahren aus politischen Grunden und im Kontext der politisch gewunschten Wiederbewaffnung und auf sich selbst bezogen den Begriff Militarismus 55 Durch die partielle Ubernahme von historischen und mentalitatsgeschichtlichen Merkmalen des 1947 aufgelosten preussischen Staats in den neuen Staat kam in der westdeutschen Publizistik der Begriff Rote Preussen auf die diese Zusammenhange bezeichnen sollten Die DDR Staatselite ubernahm auf dem militarischen Sektor Teile der sichtbaren preussischen Militarkultur wozu die feldgraue Uniformgebung Paraden Militarmusik Stechschritt und auch der typisch preussische Drill gehorte Ein wahrnehmbarer Uniformismus blieb in den zivilen Organisationen verbreitet Zum Beispiel wies die Pionierorganisation gewisse ausserliche und organisatorische Parallelen zur Hitlerjugend auf ohne allerdings die gleichen Absichten und Motive zu vertreten In der aktuellen Geschichtsforschung wird von einer grundlegenden Militarisierung der DDR Gesellschaft ausgegangen Etwa 750 000 Personen rund 10 der Erwerbstatigen waren in ein Netz militarischer oder paramilitarischer Organisationen eingebunden Die militarisierte Gesellschaftsstruktur die 1945 als Grundlage der neuen Machtelite ubernommen wurde setzte sich damit auch im Arbeiter und Bauernstaat bis 1989 weiter fort Allerdings fuhrte der hohe Militarisierungsgrad nicht zugleich zu einer aggressiven und gewaltbereiten Gesellschaftsausrichtung wie im Dritten Reich geschehen Die Militarisierung der DDR war nicht nach aussen gerichtet sondern nach innen und diente primar der Herrschaftssicherung des Staatsapparats Die reale Bedrohung durch den Westblock wurde demnach durch Indoktrinierung und Staatspropaganda kanalisiert und fur die eigenen politischen Interessen genutzt grosse Teile so mobilisiert gegen ein Feindbild ausgerichtet und indirekt kontrolliert 56 Nach Gordon Craig war auch in der DDR in den 1980ern die innere Distanz der Burger zu den militaristischen Phasen der deutschen Geschichte gewachsen Die ostdeutsche wie auch die gesamtdeutsche Gesellschaft hatte gelernt dass der Besitz einer Armee fur Deutschland als Ganzes in seiner neueren Geschichte nicht zum Guten gewesen war und dass das Militar die Tendenz hatte ein Staat im Staat zu sein der den sozialen Fortschritt und die Entwicklung liberaler demokratischer Institutionen behinderte 51 Die DDR Oppositionsbewegung Schwerter zu Pflugscharen war Teil einer globalen Friedensbewegung die sich gegen Rustung und Krieg aussprach Mit der Ehrenparade der Nationalen Volksarmee zum 40 Jahrestag der DDR 1989 in Berlin endete in Deutschland die grosse Zeit der Militarparaden 57 Weiterer Bedeutungsverlust im vereinigten Deutschland Bearbeiten nbsp Das Musikkorps der Bundeswehr mit der Band U D O in Wacken 2015 Die militarische Kultur hat sich fortwahrend gewandelt und ist heute vielschichtiger und enthalt auch rein zivilgesellschaftliche Elemente nbsp Abendmahl bei der Bundeswehr im Dienstgeschehen nbsp Handball Testspiel ASV Hamm Bundeswehr NationalmannschaftNach Beendigung des Kalten Kriegs und der Zusammenfuhrung beider deutscher Streitkrafte wurde die Zahl der Militarangehorigen nachhaltig reduziert Umfangreiches Militarmaterial wurde ausgesondert Jede neue militarische Ausrustungsgeneration blieb bis heute numerisch deutlich unter der auszusondernden Waffen oder Ausrustungsfamilie Von einstmals zehntausenden Panzern einschliesslich der Besatzungsmachte auf gesamtdeutschem Gebiet in den 1980er Jahren verblieben im Jahr 2019 deutlich weniger als 1000 dieser Grosskampfgerate Auch die Zahl der auslandischen Truppen ist inzwischen auf eine Zahl von wenigen zehntausend Soldaten gesunken Grossflachige Truppenubungsgebiete wurden fur den Zivilbereich wieder geoffnet Sehr viele Garnisonsstandorte wurden dauerhaft geschlossen Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt Dadurch hat sich im Erscheinungsbild der allgemeinen Offentlichkeit der Anteil der Uniformierten erheblich gesenkt genauso wie die Zahl der Zivilisten die militarische Erfahrungen aufweisen Frauen wurde der Zugang zum gesamten Militar gewahrt Auch dies hat den Charakter der Truppe nochmals verandert Es trat in der Bundeswehr eine Verlagerung der Schwerpunktsetzung in der Aufgabenzusammensetzung auf Statt territorialer Landesverteidigung standen mangels akuter Bedrohungslage lange Zeit andere Aufgaben im Vordergrund die eher den Charakter von bewaffneter quasi ziviler Entwicklungsarbeit aufweisen Brunnenbau in ariden Gebieten Bau von Schulen Ausbildung auslandischer Krafte medizinische Grundversorgung armer Bevolkerungsschichten im Ausland etc Nach der russischen Annexion der Krim 2014 sowie dem russischen Krieg in der Ostukraine seit 2014 anderte sich dieses Aufgabenprofil hingegen zuruck zu einer Gleichwertigkeit von Bundnis und Landesverteidigung einerseits und Auslandseinsatzen andererseits Die seit den 1990er Jahren vermehrte Teilnahme der Streitkrafte an Auslandseinsatzen in Rahmen von Bundnisverpflichtungen hatte ahnlich wie auch beim Kriegsverlierer Japan nach anfanglichen grossen Bedenken in der Gesellschaft zu einer allgemeinen Akzeptanz und Gewohnung gefuhrt Auch die Teilnahme an Gefechten mit Waffeneinsatz gehort inzwischen zum routinierten Aufgabenrepertoire der professionalisierten Berufsarmee Die Bindekraft militarischer Rituale wie Gelobnisse hat seit 1945 deutlich abgenommen in dem Masse wie die Individualisierung der Gesellschaft zugenommen hat Zeitweise hat es aber in den 1980ern und nach der Wende um die Rekruten Vereidigung und das Feierliche Gelobnis zum Teil heftige Auseinandersetzungen gegeben Die Bundeswehr war an manchen Orten gezwungen auf den offentlichen Charakter der Rekruten Vereidigung zu verzichten 58 Der Verteidigungshaushalt fur 2019 umfasst rund 43 2 Milliarden Euro 59 60 Entsprechend der Grosse der deutschen Volkswirtschaft ist diese Summe nicht sehr hoch Fur das relativ geringe Ausgabeniveau wird Deutschland vom Bundnispartner USA regelmassig kritisiert Moderne Verarbeitungsformen wie historische Reenactments widmen sich eine Anzahl von Laiendarstellern in Deutschland Als solche stellen sie als Schauspieler historische militarische Ereignisse nach und widmen sich der Uniform und Waffenkunde Eine ebenso folkloristische Glorifizierung des ehemaligen militarischen Uniformenkults findet sich auch in den Karnevalsvereinen wieder nbsp Ein Kreisdiagramm das laut SIPRI die weltweiten Militarausgaben fur 2018 nach Landern in Milliarden US Dollar zeigt nbsp Schilder Aktion der Linken nbsp Einfahrt zu einer Schiessbahn auf einem Truppenubungsplatz realitatsnahe Ausbildung fur die Streitkrafte der NATO in DeutschlandHelmut Schmidt Zitat BearbeitenAltkanzler Helmut Schmidt bekannte in seiner Rede beim offentlichen Rekrutengelobnis vor dem Reichstag am 20 Juli 2008 in Berlin In den Schulen in den Kirchen in den Fabriken waren wir zu Gehorsam gegenuber Obrigkeit und Staat erzogen und gedrillt worden Schon 1941 seit unserem Uberfall auf die Sowjetunion ist mir klar gewesen ich war damals zwanzig Jahre alt dass Deutschland den Krieg verlieren wurde Er wurde in einer Katastrophe enden Gleichwohl blieb ich patriotisch gesonnen und glaubte Wenn mein Land im Krieg ist dann muss ich als Soldat meine Pflicht erfullen Das hatte mein Vater ja 1914 genauso getan 61 Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Persiflage der 1960er auf den deutschen Militarismus von aussen Ein Kafig voller Helden Oberst Klink und Colonel Hogan nbsp Der deutsche Fuhrerkult Fuhrer befiehl wir folgen der als Folge des gelebten Staatszentrismus und Militarismus der damaligen Deutschen ermoglicht wurde war ebenso Bestandteil der angloamerikanischen Kulturbetrachtung hier Der grosse Diktator auf Deutschland dieser Zeit Vom deutschen Militarismus war eine grosse Anzahl von Menschen direkt als Tater und Opfer betroffen Weltweit beschaftigt sich eine grosse Zahl von Menschen bis heute mit diesem Spezialthema deutscher Kulturgeschichte in unterschiedlichen Formen und Medien Insbesondere die Zeit von 1914 bis 1945 war und ist der Betrachtungszeitraum mit den meisten thematischen Erinnerungsbezugen Glorifizierende und militarverherrlichende Darstellungen Erzeugnisse Werke Schriftguter sind dem Zeitgeist entsprechend anders als von 1900 bis 1945 im 21 Jahrhundert nicht mehr Teil des gesellschaftlich anerkannten Mainstreams Es uberwiegt eine kritische Darstellung und Auseinandersetzung zum deutschen Militarismus der die Ernsthaftigkeit dieses Themas angesichts der Millionenfachen Opfer berucksichtigt Ein solches prominentes Beispiel stellt die Wehrmachtsausstellung dar Literatur BearbeitenLiterarische Verarbeitung Karl Kraus Die Fackel Die letzten Tage der Menschheit Carl Zuckmayer Der Hauptmann von Kopenick Drama 1931 Heinrich Mann Der Untertan 1914 Erich Maria Remarque Im Westen nichts Neues 1929 Dieter Noll Die Abenteuer des Werner Holt 1960 Gerhard Grummer Irrfahrt 1977Sachliteratur Wolfram Wette Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Fischer Band 18149 Die Zeit des Nationalsozialismus Frankfurt am Main Fischer 2011 ISBN 978 3 596 18149 0 Gerhard Ritter Staatskunst und Kriegshandwerk Das Problem des Militarismus in Deutschland 4 Bde Munchen Oldenbourg 1960 1968 Review I Die altpreussische Tradition 1740 1890 II Die Hauptmachte Europas und das wilhelminische Reich 1890 1914 III Die Tragodie der Staatskunst Bethmann Hollweg als Kriegskanzler 1914 1917 IV Die Herrschaft des deutschen Militarismus und die Katastrophe von 1918 Wolfram Wette Hrsg Schule der Gewalt Militarismus in Deutschland 1871 bis 1945 Aufbau Taschenbuch Verl Berlin 2005 ISBN 3 7466 8124 3 Thomas Rohkramer Der Militarismus der kleinen Leute Die Kriegervereine im Deutschen Kaiserreich 1871 1914 Beitrage zur Militargeschichte Band 29 1990 Wolfram Wette Hrsg Militarismus in Deutschland 1871 bis 1945 Zeitgenossische Analysen und Kritik Jahrbuch fur historische Friedensforschung Jg 8 Hamburg Lit 1999 Inhaltsverzeichnis Alfred Vagts The History of Militarism Civilian and Military New York 1937 zahlreiche Nachdrucke InhaltWeblinks BearbeitenErblast Der preussisch deutsche Militarismus Clausewitz et le militarisme allemand The Birth of German Militarism Robert M Citino Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Elias Canetti Masse und Macht Abschnitt Das Deutschland von Versailles Frankfurt am Main 1982 Fischer TB S 198 vgl Michael Mann The Sources of Social Power 1986 S 488 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 2019 S 36 Aus dem Nachlasse von Georg Heinrich von Berenhorst Herausgegeben von Eduard von Bulow Erste Abteilung 1845 Verlag von Aue in Dessau S 187 books google Rezension in Literaturblatt Beilage zum Morgenblatt fur gebildete Stande No 48 vom 7 Juli 1846 S 191 rechts oben books google Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 354 Stefan Kroll Kersten Kruger Militar und landliche Gesellschaft in der fruhen Neuzeit Herrschaft und soziale Systeme in der Fruhen Neuzeit Band 1 LIT Verlag Hamburg 2000 S 335 Wette Wolfram Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Darmstadt 2008 Primus Verlag 309 S ISBN 978 3 89678 641 8 S 27 Stanislaw Salmonowicz Preussen Geschichte von Staat und Gesellschaft Stiftung Martin Opitz Bibliothek 1995 S 318 Diana Maria Friz Wo Barbarossa schlaft der Kyffhauser der Traum vom Deutschen Reich Beltz Quadriga Weinheim 1991 S 202 a b Wette Wolfram Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Darmstadt 2008 Primus Verlag 309 S ISBN 978 3 89678 641 8 S 39 Dietmar Willoweit Ulrike Mussig Konstitutionalismus und Verfassungskonflikt Symposion fur Dieter Willoweit Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 211 213 Jesko von Hoegen Der Held von Tannenberg Genese und Funktion des Hindenburg Mythos Stuttgarter historische Forschungen Band 4 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2007 S 61f Hrsg Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Band 3 Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 2001 S 404f Andreas Dietz Das Primat der Politik in kaiserlicher Armee Reichswehr Wehrmacht und Bundeswehr Mohr Siebeck Tubingen 2011 S 56 Elke Hartmann Die Reichweite des Staates Wehrpflicht und moderne Staatlichkeit im Osmanischen Reich 1869 1910 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2016 S 34f Textstelle mit geografischen Allgemeinbezug zur militarischen Entwicklung im Zeitraum von 1869 bis 1910 a b Bettina Musall Militarismus im Kaiserreich In Spiegel Online 14 Juni 2013 abgerufen am 16 Mai 2020 Gerhard Ritter Die Hauptmachte Europas und das wilhelminische Reich 1890 1914 Zweiter Band Reihe Staatskunst und Kriegshandwerk Das Problem des Militarismus in Deutschland 3 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 1973 S 133 Andreas Dietz Das Primat der Politik in kaiserlicher Armee Reichswehr Wehrmacht und Bundeswehr Mohr Siebeck Tubingen 2011 S 56f Ulrich Lappenkuper Otto von Bismarck und das lange 19 Jahrhundert Lebendige Vergangenheit im Spiegel der Friedrichsruher Beitrage 1996 2016 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2017 S 48f Carola Groppe Im deutschen Kaiserreich Eine Bildungsgeschichte des Burgertums 1871 1918 Bohlau Verlag Koln Weimar 2018 S 377 Carola Groppe Im deutschen Kaiserreich Eine Bildungsgeschichte des Burgertums 1871 1918 Bohlau Verlag Koln Weimar 2018 S 378 Carola Groppe Im deutschen Kaiserreich Eine Bildungsgeschichte des Burgertums 1871 1918 Bohlau Verlag Koln Weimar 2018 S 383 Hunnenrede wiedergegeben nach Penzler S 209 212 Online beim Deutschen Historischen Institut Washington Gerhard Ritter Die Hauptmachte Europas und das wilhelminische Reich 1890 1914 Zweiter Band Reihe Staatskunst und Kriegshandwerk Das Problem des Militarismus in Deutschland 3 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 1973 S 120 Gerhard Ritter Die Hauptmachte Europas und das wilhelminische Reich 1890 1914 Zweiter Band Reihe Staatskunst und Kriegshandwerk Das Problem des Militarismus in Deutschland 3 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 1973 S 136 Niels Werber Stefan Kaufmann Lars Koch Hrsg Erster Weltkrieg Kulturwissenschaftliches Handbuch J B Metzler stuttgart Weimar 2014 S 144 Carola Groppe Im deutschen Kaiserreich Eine Bildungsgeschichte des Burgertums 1871 1918 Bohlau Verlag Koln Weimar 2018 S 463f Zitat nach Bernd Huppauf Schlachtenmythen und die Konstruktion des Neuen Menschen 1993 S 46 Jesko von Hoegen Der Held von Tannenberg Genese und Funktion des Hindenburg Mythos Stuttgarter historische Forschungen Band 4 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2007 S 62 Jorg Spater Vansittart britische Debatten uber Deutsche und Nazis 1902 1945 Wallstein Verlag Gottingen 2003 S 38 40 Joseph Cornelius Rossaint Vom Zweiten ins Dritte Reich Weimar Faschismus Widerstand Roderberg Verlag Frankfurt am Main 1986 S 118 Rudiger Hachtmann Wissenschaftsmanagement im Dritten Reich Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Band 1 Wallstein Verlag Gottingen 2007 S 113 Joseph Cornelius Rossaint Vom Zweiten ins Dritte Reich Weimar Faschismus Widerstand Roderberg Verlag Frankfurt am Main 1986 S 119 Michael Geyer Aufrustung oder Sicherheit Die Reichswehr in der Krise der Machtpolitik 1924 1936 Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1980 S 104f Rolf Dieter Muller Hans Erich Volkmann Die Wehrmacht Mythos und Realitat Sonderausgabe Oldenbourg Verlag Munchen 2012 S 352 Rolf Dieter Muller Hans Erich Volkmann Die Wehrmacht Mythos und Realitat Sonderausgabe Oldenbourg Verlag Munchen 2012 S 354 Rolf Dieter Muller Hans Erich Volkmann Die Wehrmacht Mythos und Realitat Sonderausgabe Oldenbourg Verlag Munchen 2012 S 356 Verlagsanzeige zu Wolfram Wette Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Fischer Band 18149 Die Zeit des Nationalsozialismus Frankfurt am Main Fischer 2011 ISBN 9783596181490 Gunther Noll Deutsches Volksliedarchiv Barbara Boock Kinderliederbucher 1770 2000 eine annotierte illustrierte Bibliografie Volksliedstudien Band 8 Waxmann Verlag Munster New York Munchen Berlin 2008 S 51 Gunther Noll Deutsches Volksliedarchiv Barbara Boock Kinderliederbucher 1770 2000 eine annotierte illustrierte Bibliografie Volksliedstudien Band 8 Waxmann Verlag Munster New York Munchen Berlin 2008 S 52 Augenzeugenbericht Vgl auch Ingrao 2006 S 134 158 181 f David E Barclay Preussens Verschwinden Ein Streifzug durch die angloamerikanische Literatur S 53 Jens Westemeier So war der deutsche Landser Das populare Bild der Wehrmacht Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2019 S 312 Norbert Finzsch Jurgen Martschukat Reconstruction und Wiederaufbau in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika 1865 1945 und 1989 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1996 S 19 Tim Seidenschnur Streit um die Wehrmacht Die Debatten um die Wehrmachtsausstellungen im Wandel der Generationen Tectum Verlag Marburg 2010 S 11 Wette Wolfram Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Darmstadt 2008 Primus Verlag 309 S ISBN 978 3 89678 641 8 S 223 Claudia Frohlich Horst Alfred Heinrich Geschichtspolitik wer sind ihre Akteure wer ihre Rezipienten Franz Steiner Verlag Stuttgart 2004 S 75 Claudia Frohlich Horst Alfred Heinrich Geschichtspolitik wer sind ihre Akteure wer ihre Rezipienten Franz Steiner Verlag Stuttgart 2004 S 78 Claudia Frohlich Horst Alfred Heinrich Geschichtspolitik wer sind ihre Akteure wer ihre Rezipienten Franz Steiner Verlag Stuttgart 2004 S 80 Thomas Biedermann Ertrage eines Studenten Verlag Thomas Biedermann Hamburg 2010 S 304 a b Wette Wolfram Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Darmstadt 2008 Primus Verlag 309 S ISBN 978 3 89678 641 8 S 10 Hans Gotthard Ehlert Matthias Rogg Militar Staat und Gesellschaft in der DDR Forschungsfelder Ergebnisse Perspektiven C H Links Verlag Berlin 2004 S 303 Hans Gotthard Ehlert Matthias Rogg Militar Staat und Gesellschaft in der DDR Forschungsfelder Ergebnisse Perspektiven C H Links Verlag Berlin 2004 S 307 Ulrich Albrecht Rustung und Militar in der Bundesrepublik Deutschland Jahrbuch fur Friedens und Konfliktforschung Band 5 Westdeutscher Verlag Opladen 1977 S 35 Wette Wolfram Militarismus in Deutschland Geschichte einer kriegerischen Kultur Darmstadt 2008 Primus Verlag 309 S ISBN 978 3 89678 641 8 S 30f Hans Gotthard Ehlert Matthias Rogg Militar Staat und Gesellschaft in der DDR Forschungsfelder Ergebnisse Perspektiven Ch Links Verlag Berlin 2004 S 362 100 Jahre Militarparaden auf dem Roten Platz 1 DVD Buchhandelslink Wilfried von Bredow Militar und Demokratie in Deutschland Eine Einfuhrung VS Verlag fur Sozialwissenschaften 1 Auflage Wiesbaden 2008 S 74 Bundeshaushaltsplan 2019 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung In bmvg de Bundesministerium der Verteidigung abgerufen am 9 September 2019 Verteidigungshaushalt Verteidigungshaushalt 2019 In bmvg de Bundesministerium der Verteidigung abgerufen am 9 September 2019 Zitiert nach deutschlandfunk de Eine Geschichte der kriegerischen Kultur in Deutschland Alexandra Kemmerer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militarismus in Deutschland amp oldid 238712791