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Ein Kriegerverein als Sachbezeichnung z B auch Soldaten Veteranen Kameraden Reservisten oder Kombinationen dieser Bezeichnungen als Organisationsbezeichnung auch Kameradschaft oder Bund ist eine in der Rechtsform eines Vereins organisierte Vereinigung Sie widmet sich der Kriegsgraberfursorge der Fursorge von Kriegs Hinterbliebenen und Kriegsopfern der Errichtung und Pflege von Kriegerdenkmalern und Gedenkstatten sowie der Reservistenbetreuung Stocknagel des Kriegervereins Wohlde aus dem Jahr 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Geschichte 2 1 Deutschland 2 2 Osterreich 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 NachweiseGrundlagen BearbeitenKriegervereine fordern die Kameradschaft z B zwischen ehemaligen Soldaten Kriegsteilnehmern und Soldaten der Bundeswehr die Erhaltung des Brauchtums und die Bewahrung des Andenkens an die gefallenen und vermissten Soldaten Die Forderung des Brauchtums beinhaltet unter anderem Pflege der Vereinsfahnen Teilnahme der Kameradschaft mit Fahnenabordnung bei Beerdigungen von Vereinskameraden kirchlichen Festen z B Fronleichnams Prozession usw Vereidigung von Rekruten der Bundeswehr ortlichen Gemeinde und Vereinsveranstaltungen z B Totenehrung am Kriegerdenkmal usw Der Verein setzt sich fur die Versohnung der Volker und die Bewahrung des Friedens ein Der jeweilige Vereinszweck eines Kriegervereins ist der jeweiligen Vereinssatzung zu entnehmen Geschichte BearbeitenDeutschland Bearbeiten nbsp Napoleonstein auf dem Melaten Friedhof Koln von 1853 Die Napoleonsteine gehen auf die fruhesten Kriegervereine in den westdeutschen Landern zuruck und gedenken erstmals aller Soldaten unabhangig von ihrem militarischen Rang nbsp Kriegerdenkmal fur Gefallene des Heeres Festung Ehrenbreitstein nbsp Erinnerungstafel Veteranen und Kriegerverein Munchen Laim nbsp Veteranen und Kriegerverein mit koniglich bayrischen Ehrenmitgliedern Kriegervereine wurden vereinzelt bereits nach den Koalitionskriegen gegrundet Seit 1842 bildeten sich besonders in Preussen zahlreiche so genannte Militar Begrabnisvereine nachdem Konig Friedrich Wilhelm IV ihrer Grundung eine gesetzliche Grundlage gegeben und ihnen besondere Rechte verliehen hatte Die Kampfe der Marzrevolution ab 1848 insbesondere der dreijahrige Krieg in Schleswig Holstein gaben weiteren Anlass fur die Bildung von Kriegervereinen Doch nahmen derartige Bestrebungen erst nach den Kriegen von 1864 1866 und 1870 71 in allen Teilen des Deutschen Reiches einen besonderen Aufschwung Im Fruhjahr 1873 bildete sich der Deutsche Kriegerbund dem 1884 der Reichskriegerverband folgte Kriegervereine waren ursprunglich aus Grunden der Geselligkeit gegrundet worden Sie waren zunachst weitestgehend neutral und parteipolitisch unabhangig Mit der verstarkten Organisation der Arbeiterbewegung wurden die Vereine zunehmend zur Bekampfung der Sozialdemokratie aufgebaut Seit den 1880er Jahren bemuhte sich die Regierung den Ausschluss samtlicher Sozialdemokraten und Gewerkschaftsmitglieder aus den Vereinen voranzutreiben Nachdem vermehrt Sozialdemokraten ausgeschlossen wurden forderten Vertreter der Partei ihre Mitglieder auf freiwillig die Kriegervereine zu verlassen bzw nicht einzutreten Die Kriegervereine wurden zu einem wichtigen Instrument zur Bekampfung der Sozialdemokratie im Deutschen Reich Insbesondere zur Reichstagswahl 1907 den sogenannten Hottentottenwahlen waren sie ein bedeutender Teil der Wahlkampfstrategie des Bulowblocks Streitigkeiten unter den zahlreichen Kriegervereinen fuhrten zur Aufsplitterung und gelegentlich auch zum Untergang von einzelnen Verbanden Anfang des 20 Jahrhunderts waren samtliche Landeskriegerverbande des Deutschen Reiches in dem im September 1900 gegrundeten Kyffhauserbund der deutschen Landeskriegerverbande vertreten der 27 Landesverbande mit 22 000 Vereinen vereinte Im Oktober 1913 verfugte der Kyffhauserbund uber 2 837 944 Mitglieder Die Forschung ging Jahrzehnte lang allein davon aus dass die Mitgliedschaft vor allem aus Teilen der Mittel und Unterschicht bestand 1 was jedoch in Teilen widerlegt wurde 2 Mit der ab 1934 einsetzenden Gleichschaltung wurden 1938 samtliche Kriegervereine und ahnliche Organisationen mit Ausnahme der NSKOV zwangsweise in den NS Reichskriegerbund eingegliedert Durch das Kontrollratsgesetz Nr 2 vom 10 Oktober 1945 wurden samtliche Naziorganisationen so auch der der NS Reichskriegerbund und NSKOV aufgelost und liquidiert Damit kam jegliches Vereinsleben in diesem Bereich zum Erliegen Ab Anfang der 1950er Jahre wurden Soldatenverbande wieder moglich Waren zuerst Vereinigungen von Teilnehmern des Zweiten Weltkriegs sehr aktiv in der Offentlichkeit prasent und verfugten uber bundesweite Dachverbande liegt der Schwerpunkt der ortlichen Vereine heute auf dem internen und regionalen Vereinsleben Osterreich Bearbeiten In Osterreich hatte man im Anschluss an die 1893 begonnene Umgestaltung der k k Landwehr den Veteranenvereinen eine allgemeine Organisation gegeben sowie das Recht Waffen zu tragen Dabei rechnete man auf die Tatigkeit der alten Krieger bei einer eventuell notwendigen Landesverteidigung Siehe auch BearbeitenBayerischer Soldatenbund Verband der Reservisten der Deutschen BundeswehrLiteratur BearbeitenThomas Rohkramer Der Militarismus der kleinen Leute die Kriegervereine im Deutschen Kaiserreich 1871 1914 Oldenbourg Munchen 1990 ISBN 3 486 55859 5 Henning Roet de Rouet Frankfurt am Main als preussische Garnison von 1866 bis 1914 Frankfurt am Main 2016 Jorg Nimmergut Kurzer Abriss der Geschichte des deutschen Kriegervereinswesens 1835 bis 1943 Kriegervereine Ein reizvolles Sammelgebiet In Deutsche Gesellschaft fur Ordenskunde Hrsg Orden und Ehrenzeichen Das Magazin fur Freunde der Phaleristik Heft 81 14 Jahrgang Hof Saale 2012 ISSN 1438 3772 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Veterans organizations of Germany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Herve de Weck Militarische Vereine In Historisches Lexikon der Schweiz Kriegervereine Historisches Lexikon Bayerns Bayerischer Soldatenbund 1874 e V Bayerische Soldaten und Kameradenvereinigung BKV e V siehe Handbuch gt Vorwort Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e V Geschichte der Krieger Kameraden und Reservistenvereine in DeutschlandNachweise Bearbeiten Tenfelde Ritter Arbeiter im Deutschen Kaiserreich S 738 Henning Roet de Rouet Frankfurt am Main als preussische Garnison von 1866 bis 1914 Frankfurt am Main 2016 S 289 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegerverein amp oldid 238992603