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Der Deutsche Kriegerbund von 1873 ist nicht zu verwechseln mit dem Deutschen Kriegerbund 1914 18 e V Dieser wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg in Leipzig gegrundet 1934 gesetzlich verboten und aufgelost Verbandsabzeichen Vorder und Ruckseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungsgedanke und Entwicklung 1 2 Die Idee zum Kyffhauserdenkmal 1 3 Umorganisation und Auflosung 2 Angeschlossene Soldatenbunde 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundungsgedanke und Entwicklung Bearbeiten Die im Fruhjahr 1872 angeregte und am 14 April 1873 in Weissenfels beschlossene Bildung des Deutschen Kriegerbundes gab das Signal zum Zusammenschluss der einzelnen Kriegervereine in Verbande Der Bund strebte eine feste Bindung aller Kriegervereine mit gemeinsamer Unterstutzungskasse uber das ganze Reich an Unter dem Eindruck der Ereignisse von 1870 71 wurde zunachst dem Bund von allen Seiten besonders aus den sudlichen Landesteilen zugejubelt Die Meinungsverschiedenheiten uber die Art der Gliederung brachten jedoch schnell eine Ernuchterung Aus heutiger Sicht war der Deutsche Kriegerbund seiner Zeit bei der Herstellung einer einheitlichen Reichsorganisation weit voraus er hatte in seinem Eifer aber die foderative Verfassung des Reiches vergessen 1873 war die Zeit noch nicht reif an einen einheitlichen gesamtdeutschen Reichs Kriegerbund zu denken Ganz im Gegenteil Zunachst in Sachsen spater in Bayern machten sich Stimmen stark die einen Zusammenschluss der deutschen Kriegervereine nach Bundesstaaten und eine der Reichsverfassung ahnliche Organisation anstrebten In Sachsen war es bereits 1873 der damalige Kronprinz Albert der diesen Weg den sachsischen Vereinen empfahl in Bayern Konig Ludwig II welcher 1874 die Bildung eines bayerischen Landesverbandes anregte Allmahlich bildeten sich auch in Wurttemberg Baden Hessen und anderen Bundesstaaten Landesverbande Diese schlossen sich umso fester in sich zusammen je weniger es dem Deutschen Kriegerbund gelingen wollte auch nur in Norddeutschland alle Kriegervereine in sich zu vereinigen Schon auf der Grundungsversammlung in Weissenfels war eine Einigung nicht zu erzielen gewesen Ein Teil der Versammlung die nur eine lose Vereinigung wollte und ein gemeinschaftliches Unterstutzungswesen ablehnte fugte sich den Beschlussen der Mehrheit nicht sondern bildete getrennt vom Deutschen Kriegerbund das sogenannte Kartellbundnis die spatere Allgemeine Deutsche Kriegerkameradschaft Alle auf den verschiedenen Kriegertagen in Leipzig 1874 in Berlin 1875 in Munchen 1876 gefuhrten Verhandlungen zwischen dem Deutschen Kriegerbund seiner norddeutschen Gegenorganisation und den bereits gebildeten Landesverbanden konnten eine Einigung der auseinandergehenden Meinungen nicht herbeifuhren Auch die Bestrebungen des Generals der Infanterie z D Adolf von Glumer der im Jahr 1878 mit Genehmigung Kaiser Wilhelm I die Vereinigung samtlicher deutscher Krieger herbeifuhren wollte hatten keinen Erfolg Wahrend dieser Zeit waren die Landesverbande in Bayern Sachsen Wurttemberg Baden und Hessen erstarkt und sahen gelassen dem Kampf der Meinungen zu der hauptsachlich in Norddeutschland tobte Hier standen sich immer noch der Deutsche Kriegerbund mit seinen gemeinsamen Kassen der gegenteiligen Stromung gegenuber welche die allgemeine Vereinigung anstrebte Solange diese beiden Anschauungen einander bekampften war an eine Einigung nicht zu denken Die Bestrebungen in Norddeutschland waren zunachst darauf gerichtet beide Stromungen miteinander unter Eingliederung der ubrigen Landesverbande zu vereinigen Der nachste Versuch hierzu wurde auf dem Allgemeinen Kriegerkongress in Frankfurt am Main im Mai 1881 gemacht Der Kongress beschloss unter voller Wahrung der Selbstandigkeit der einzelnen Landes Provinzial und Gau Verbande einen Verband aller deutschen Kriegervereine zu bilden der den Namen Deutscher Kriegerverband fuhren und zunachst die Satzung des Deutschen Kriegerbundes annehmen sollte Die Allgemeine Deutsche Kriegerkameradschaft erklarte sich daraufhin vorbehaltlich der Genehmigung ihrer Vereine fur aufgelost Der Abgeordnetentag des Deutschen Kriegerbundes in Heidelberg im Juni 1881 nahm die Beschlusse des Frankfurter Kriegerkongresses an und genehmigte den geschlossenen Eintritt des Bundes in den Deutschen Kriegerverband Die grossen Landesverbande von Bayern Sachsen Wurttemberg und Baden lehnten dagegen einen Eintritt in den Verband ab Um die in Frankfurt erzielte Einigung nicht zu gefahrden lud der Deutsche Kriegerbund die Landesverbande zu einer weiteren Konferenz nach Eisenach im Marz 1882 ein Ausser dem provisorisch errichteten Deutschen Kriegerverband und dem Deutschen Kriegerbund waren auf dieser Konferenz auch die Landesverbande von Sachsen Wurttemberg Hessen Oldenburg und Braunschweig vertreten Zum ersten Mal wurde hier der Grundsatz klar ausgesprochen dass eine richtige Gliederung des deutschen Kriegervereinswesens nur auf der Grundlage von Landes Kriegerverbanden der einzelnen Bundesstaaten moglich sei Die Teilnehmer beschlossen daraufhin die Bildung des Deutschen Kriegerverbandes auf Grundlage von Landesverbanden Die zu dieser Zeit dem Deutschen Kriegerbund angehorenden Landesverbande wurden dagegen als integrierter Bestandteil des Bundes angesehen der Deutsche Kriegerbund sollte geschlossen in den Kriegerverband eintreten Der Eintritt der dem Deutschen Kriegerbund noch nicht angehorenden preussischen Provinzialverbande wurde als wunschenswert erachtet Der Abgeordnetentag des Deutschen Kriegerbundes zu Gotha im Mai 1882 ermachtigte den Bundesvorstand im Sinne der Eisenacher Beschlusse dem Deutschen Kriegerverband beizutreten Aber der im Oktober 1882 in Berlin versammelte Kriegertag des provisorischen Deutschen Kriegerverbandes fasste den Beschluss dass die Einrichtung des Deutschen Kriegerverbandes entgegen der Vereinbarung auf Grund von Verbanden geschehen soll Der Wurttembergische Kriegerbund trat deshalb im Dezember 1882 von den Eisenacher Abmachungen zuruck da der Deutsche Kriegerverband die dort getroffenen Beschlusse nicht anerkannt habe Erst durch den Einfluss des Hauptverbandes der Westfalischen Krieger und Landwehrvereine der keiner der beiden Hauptstrome angehorte wurde im Marz 1884 ein Beschluss gefasst Danach sollte sich der Deutsche Kriegerverband auf Grund von Einzelverbanden bilden Als Einzelverbande galten der Deutsche Kriegerbund und die Landesverbande Die dem Deutschen Kriegerverbande angehorenden preussischen Provinzial und Gauverbande sollten bei voller Selbstandigkeit in den Deutschen Kriegerbund eintreten Dafur sollte der Deutsche Kriegerbund dem Deutschen Kriegerverbande beitreten welcher den Namen Deutscher Reichs Kriegerverband annehmen wurde Diesen Beschluss nahm der Abgeordnetentag des Deutschen Kriegerbundes im Juni 1884 in Koln an Anfang Juli fand in Berlin eine gemeinsame Sitzung statt Dort traten 20 preussische Verbande dem Deutschen Kriegerbunde bei Damit waren alle preussischen Verbande im Deutschen Kriegerbund Der Eintritt der Landesverbande in den Reichs Kriegerverband erfolgte dagegen nur von Braunschweig Oldenburg Schwarzburg Sondershausen Hamburg und Bremen Dieser Misserfolg wies klar darauf hin dass die dem Reichs Kriegerverbande ferngebliebenen Verbande von Bayern Sachsen Wurttemberg Baden und Hessen nur auf Grund reiner Landes Kriegerverbande zu gewinnen waren Die Organisation des Deutschen Kriegerbundes und dabei insbesondere das Fehlen eines preussischen Landes Kriegerverbandes verhinderten dies aber Ein auf dem Abgeordnetentag des Deutschen Kriegerbundes zu Magdeburg im Mai 1885 gestellter Antrag auf Umwandlung des Bundes in einen preussischen Landesverband wurde mehrheitlich abgelehnt In Meiningen im Juni 1886 wurde den funf Verbanden eine neue Vereinbarung vorgeschlagen In Zukunft sollte kein militarischer Verein der im Landesgebiet der genannten Landesverbande existiert in den Deutschen Kriegerbund aufgenommen werden Umgekehrt galt dies auch fur Vereine im Gebiet des Deutschen Kriegerbundes Infolge dieses Beschlusses traten im November 1886 die Landesverbande von Wurttemberg Bayern Sachsen Baden und Hessen in Wurzburg zusammen und beschlossen mit dem Deutschen Kriegerbund und dem Reichs Kriegerverband in Verhandlung uber Grundung einer kameradschaftlichen Vereinigung zu treten Nachdem der Deutsche Kriegerbund bereits im Jahre 1888 die Vereine welche er noch in Wurttemberg hatte an den Wurttembergischen Kriegerbund abgetreten hatte beschloss der Abgeordnetentag zu Halle im Jahre 1891 das Bundesgebiet des Deutschen Kriegerbundes auf Preussen Elsass Lothringen und diejenigen Norddeutschen Bundesstaaten zu beschranken deren Kontingente unter preussischer Verwaltung stehen ohne aber einen geschlossenen Heeresteil zu bilden Danach schieden die Vereine die der Bund noch in Bayern Sachsen und Baden hatte aus Damit war auch der Deutsche Kriegerbund territorial abgegrenzt Es fehlte jetzt nur noch ein ausserer Anstoss um den Zusammenschluss zu erreichen 1 Die Idee zum Kyffhauserdenkmal Bearbeiten Am 9 Marz 1888 war Kaiser Wilhelm I verstorben Bereits am 12 Marz stellte der damalige Schriftfuhrer der Geheime Regierungsrat Prof Dr Westphal im Vorstand des Deutschen Kriegerbundes den Antrag dass dem Reichsbegrunder ein gemeinsames Denkmal von den ehemaligen deutschen Kriegern und Soldaten errichtet und dessen Kosten aus freiwilligen Beitragen ehemaliger deutscher Soldaten aufgebracht werde Dazu solle sich der Vorstand mit den anderen deutschen Kriegerverbanden vereinigen und ihnen den Kyffhauser als Ort des Denkmals vorschlagen Denn der Sage nach hat Kaiser Weissbart Wilhelm I den Kaiser Rotbart Barbarossa erlost Der Antrag wurde in der Bundesvorstandssitzung vom 12 Marz angenommen und Dr Westphal beauftragt eine Vorlage an den Abgeordnetentag in Danzig auszuarbeiten Diese Vorlage wurde am 21 Mai 1888 in Danzig mit uberwaltigender Mehrheit angenommen und einige Tage spater erklarte sich der Ausschuss des Reichs Kriegerverbandes zu dem ja ausser dem Deutschen Kriegerbund noch die Verbande von Oldenburg Braunschweig Sondershausen Hamburg und Bremen gehorten mit dem Antrag einverstanden Nun wurden die Landes Kriegerverbande von Bayern Sachsen Wurttemberg Baden und Hessen zu einer Sitzung nach Berlin eingeladen Diese Sitzung fand am 7 Oktober 1888 statt Es war das erste Mal dass Vertreter der deutschen Kriegerverbande aus ganz Deutschland zu einer gemeinsamen Aufgabe zusammengerufen wurden an der alle teilnahmen Die Errichtung des Kyffhauser Denkmals zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm I wurde beschlossen Aus dieser ersten gemeinsamen Arbeit aller deutschen Kriegervereine entwickelte sich die lang gewunschte Verbindung aller Kriegerverbande Der Bau wurde von einem Bau Ausschuss geleitet der aus Vertretern der einzelnen Verbande gebildet war Als das Denkmal im Jahre 1896 fertig und der Offentlichkeit ubergeben worden war entstand das Bedurfnis ein standiges Organ fur seine Verwaltung zu schaffen Es wurde der Standige Ausschuss der Deutschen Landes Krieger Verbande fur die Verwaltung des Kaiser Wilhelm Denkmals auf dem Kyffhauser gegrundet Mit Wirkung zum 1 Januar 1900 benannte er sich in Kyffhauser Bund der deutschen Landes Kriegerverbande um und wurde ein eingetragener Verein e V im Sinne des Par 21 des BGB Gleichzeitig ging der Reichs Kriegerverband im Deutschen Kriegerbund auf Am 15 August 1908 verlegte dieser seinen Burobetrieb in die Geisbergstr 2 in Berlin W50 Dies wurde auch die standige Adresse des Reichskriegerbundes bis zur Auflosung 1943 2 Umorganisation und Auflosung Bearbeiten So existierte der Deutsche Kriegerbund neben den anderen Landesverbanden bis zum Kriegsende 1918 Nach Ende der Monarchie wurde es notwendig die Ziele des Bundes den neuen Verhaltnissen anzupassen Dies geschah auf dem Abgeordnetentag zu Kassel 1919 verbunden mit organisatorischen Anderungen innerhalb des Kyffhauserbund Bisher hatte das Kriegervereinswesen zwei Zentralen den Kyffhauserbund und den Deutschen Kriegerbund Der Deutsche Kriegerbund sollte ursprunglich die Zentrale des Kriegervereinswesens werden er hat diese Absicht schon 1891 aufgegeben Aus praktischen Grunden blieb er aber in seinem damaligen Umfang bestehen auch nachdem der Kyffhauserbund im Jahre 1900 entstanden war Sein gut gewahlter leicht ins Gedachtnis gehender Name fuhrte aber haufig zu Verwechselungen und Irrtumern uber die Gesamt Reichszentrale des Kriegervereinswesen Gleichzeitig verwaltete der Deutsche Kriegerbund aber auch das Wirtschafts und Unterstutzungswesen der Norddeutschen Kriegerverbande und des Preussischen Landes Kriegerverbandes Eine Auflosung des Bundes und eine Ubertragung des Vermogens auf den Kyffhauserbund kam aus steuerlichen Grunden nicht in Frage Nach vielen Diskussionen und Uberlegungen wurde schliesslich eine Losung gefunden Der Kyffhauserbund wird unter neuem Namen in einen festen Bund umgewandelt der die einzige Zentrale des deutschen Kriegervereinswesens ist Seine satzungsgemass gefassten Beschlusse sind fur alle zu ihm gehorenden Landes Kriegerverbande bindend Der Deutsche Kriegerbund gibt seinen bisherigen Namen auf und nimmt einen neuen Namen an er wandelt sich zu einem reinen wirtschaftlichen Zweckverband um Dieser Vorschlag wurde vom Kyffhauserbund und vom Deutschen Kriegerbund angenommen Mit Wirkung vom 1 Januar 1922 benannte sich der Kyffhauserbund in Deutscher Reichskriegerbund Kyffhauser um der Deutsche Kriegerbund in Deutsche Krieger Wohlfahrtsgemeinschaft 3 Angeschlossene Soldatenbunde BearbeitenBayerischer Soldatenbund 1874 BSB KyffhauserbundLiteratur BearbeitenBrosske Satzungen des deutschen Kriegerbundes Zittau 1873 Alban Horn Verlag 52 Seiten Google Books digitalEinzelnachweise Bearbeiten Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 11 Leipzig 1907 S 660 661 Thomas Rohkramer Der Militarismus der kleinen Leute Die Kriegervereine im Deutschen Kaiserreich 1871 1914 Munchen 1990 Oldenbourg Verlag S 266 ff Diana Maria Friz Wo Barbarossa schlaft der Kyffhauser der Traum vom Deutschen Reich Weinheim 1991 Beltz Quadriga Verlag S 180 ff Normdaten Korperschaft GND 19412 8 lobid OGND AKS VIAF 149512441 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Kriegerbund amp oldid 230875451