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Die Burgruine Weibertreu ursprunglich Burg Weinsberg ist die Ruine einer vermutlich im fruhen 11 Jahrhundert erbauten Hohenburg in der Stadt Weinsberg im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg Burgruine WeibertreuAnsicht von Osten rechts der Dicke TurmAnsicht von Osten rechts der Dicke TurmAlternativname n Burg WeinsbergStaat DeutschlandOrt WeinsbergEntstehungszeit 1000 bis 1100Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung Herzoge Adlige MinisterialeGeographische Lage 49 9 N 9 17 O 49 153888888889 9 2827777777778 272 2 Koordinaten 49 9 14 N 9 16 58 OHohenlage 272 2 m u NHNw1 Burgruine Weibertreu bei Weinsberg aus der Luft in Nordost Sudwest RichtungBurgberg von SudwestenAnsicht von WestenBurg Weinsberg 1515 spatere Nachzeichnung eines Originals von Hans Baldung Grien Die bei der Eroberung 1504 entstandenen Schaden sind deutlich zu erkennen Bekannt ist die Burg durch die namengebende Treu Weiber Begebenheit vom 21 Dezember 1140 als nach der Kapitulation der belagerten Burg die Frauen spater Treue Weiber von Weinsberg genannt ihre Manner vor der Hinrichtung retteten indem sie sie auf dem Rucken den Berg hinuntertrugen Durch ihre exponierte Lage in der sudwestlichen Ecke des Weinsberger Kreuzes der Bundesautobahnen 6 und 81 ist die Burgruine vielen Autofahrern vom Sehen bekannt Sie liegt nordwestlich und oberhalb des Stadtkerns auf dem 272 2 m u NHN 1 hohen Burgberg der heute fast vollstandig fur den Weinbau genutzt wird Besitzer der Anlage die gegen Eintritt besichtigt werden kann ist der Justinus Kerner Verein und Frauenverein Weinsberg 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Treue Weiber und Herren von Weinsberg 1 2 Wurttemberg 1 3 Justinus Kerner 1 4 Nach Kerners Tod 2 Anlage 3 Die Treuen Weiber und die Weibertreu in Sage Literatur und Kunst 4 Landschaftsschutzgebiet 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Burg Weinsberg wurde vermutlich fur militarische Zwecke im fruhen 11 Jahrhundert errichtet Erstmals fassbar wird sie in der um 1430 niedergelegten Grundungsgeschichte des 1037 gegrundeten Chorherrenstifts Ohringen in dem berichtet wird dass die Stifterin Grafin Adelheid von Metz bzw von Egisheim bis zur Stiftung auf der Burg Weinsberg wohnte Grafin Adelheid war in erster Ehe die Mutter von Kaiser Konrad II und wird deshalb als Stammmutter des Salierhauses bezeichnet In zweiter Ehe war sie die Mutter des Bischofs Gebhard III von Regensburg Von ihren Tochtern war eine mit dem ersten Ohringer Stiftsvogt Graf Burkard von Comburg verheiratet eine weitere namens Bilizza wurde als Gattin des Ufgaugrafen Adalbert zur Ahnherrin der Grafen von Calw Uber den 1131 sohnelos verstorbenen Grafen Gottfried von Calw gelangten Anspruche auf die Burg Weinsberg an dessen Schwiegersohn Welf VI Auf Graf Burkard von Comburg gehen Besitzrechte der bisher in der Literatur wenig beachteten fruhen edelfreien Herren von Weinsberg zuruck die 1130 mit Wolfram von Weinsberg ins Licht der Geschichte treten und als Angehorige des Adelsgeschlechts der Reginbodonen eingeordnet werden konnten 3 Treue Weiber und Herren von Weinsberg Bearbeiten Zwischen Welf VI dem Lehensherrn der Burg und damit der Edelfreien von Weinsberg und dem 1138 zum Konig gewahlten Staufer Konrad III entbrannte ein Streit um die Macht im Reich Im Herbst des Jahres 1140 belagerte Konig Konrad mit seinem Gefolge darunter sein Bruder Friedrich II von Schwaben sowie mehrere Bischofe und Fursten u a Markgraf Hermann III von Baden die Burg Weinsberg mehrere Wochen lang Am 21 Dezember 1140 kam es zur offenen Feldschlacht mit dem zum Entsatz heraneilenden Welfenheer Nach dem Sieg des Stauferkonigs Welf VI konnte nur knapp entkommen ergab sich die Burgbesatzung an deren Spitze ein als Bruder Wolframs von Weinsberg anzusprechender Burkard stand 4 Dem Bericht der Kolner Konigschronik zufolge versprach der Konig den Frauen auf der Burg freien Abzug und gab die Erlaubnis dass jede forttragen durfte was sie auf ihren Schultern vermochte Auf die Manner wartete der Tod Die Frauen nahmen den Konig beim Wort und trugen ihre Manner auf dem Rucken hinab denen sie so das Leben retteten da der Konig sein Wort hielt Die Frauen wurden als Treue Weiber von Weinsberg bekannt und die Burg kam aufgrund dieser Begebenheit zu ihrem Namen Weibertreu vermutlich im Lauf des 18 Jahrhunderts Was aus den durch die Treue und List ihrer Frauen geretteten Mannern der Burgbesatzung geworden ist war bisher unbekannt Wie Wolfgang Hartmann 5 rekonstruieren konnte hat Konig Konrad III ihren Anfuhrer Burkhard und einen als weiterer Bruder erschliessbaren Rupert am verkehrswichtigen Untermain angesetzt wo er durch die 1144 erfolgte Ubernahme der Obervogtei des Klosters Amorbach Hoheitsrechte erlangt hatte Die dort in koniglichem Auftrag auf Klosterbesitz errichteten Burgen Mildenburg und Frohburg Vorgangerin der Freudenburg bringen mit ihren Namen so Hartmanns These die Dankbarkeit der beiden Weinsberger gegenuber dem Stauferkonig zum Ausdruck und ruhmen seine Milde Der 1149 als Zeuge fur Konig Konrad erscheinende Rupert I von Frohburg wurde zum Stammvater der bei Weinsberg uber Altbesitz verfugenden Herren von Durn Auf der Burg Weinsberg selbst hatte Konig Konrad mit dem fur 1147 und 1150 bezeugten Tibert von Weinsberg einen seiner Ministerialen angesetzt der dort wohl mit Baumassnahmen beauftragt war Bei dem auf Tibert folgenden Engelhard I von Weinsberg dem Stammvater der jungeren Herren von Weinsberg handelt es sich nach Hartmann um einen in staufische Ministerialitat getretenen Sohn Wolframs von Weinsberg aus der Ehe mit einer Tochter Graf Engelhards von Lobenhausen 6 Wolfram von Weinsberg der im Gegensatz zu seinen Brudern von Anfang an auf staufischer Seite stand hat vor 1140 die Bebenburg errichtet nach der er sich benannte 1153 stiftete er das spater Schontal genannte Kloster an der Jagst Der Umstand dass sich Wolfram 1146 1147 und 1160 auch nach der Burg Weinsberg nannte lasst erkennen dass ihm Konig Konrad hier wieder einen Sitz eingeraumt hatte Da auch Konrads Sohn der Schwabenherzog Friedrich IV manchmal nach Weinsberg benannt wurde nutzte auch er zeitweise die Burg als Wohnsitz Das Erbe des 1167 kinderlos verstorbenen Konigssohnes zog sein Vetter Kaiser Friedrich I Barbarossa an sich 1188 wird das castrum Winisperch cum omnibus pertinenciis dt Burg Weinsberg mit allem Zubehor in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I Barbarossa und Konig Alfons VIII von Kastilien in dem die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Konrad und Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde erwahnt Die Burg gehorte mit weiteren 29 staufischen Gutern zur Morgengabe der Braut Allerdings wurde diese Ehe niemals in die Praxis umgesetzt 7 Die Herren von Weinsberg hatten die Burg bis 1450 als Reichslehen inne und stellten Ende des 14 Jahrhunderts den Erzbischof und Kurfursten von Mainz Konrad II von Weinsberg und Anfang des 15 Jahrhunderts den Reichserb unter kammerer Konrad IX von Weinsberg Sie reklamierten auch die Herrschaft uber die Stadt Weinsberg die Stadt widersetzte sich aber und strebte den Status einer Reichsstadt an was ihr 1430 auch gelang Schon 1440 aber wurde die Stadt kurpfalzisch und 1450 verkauften die Herren von Weinsberg aus Geldmangel die Burg Weinsberg an die Kurpfalz nbsp Sudostlicher Turm des nicht erhaltenen Hauptgebaudes Auf dem Sandsteinmauerwerk sassen fruher noch zwei Fachwerk Etagen und ein Dach Wurttemberg Bearbeiten 1504 eroberte Herzog Ulrich von Wurttemberg im Landshuter Erbfolgekrieg Burg und Stadt Weinsberg nach dreiwochiger Belagerung Durch Beschuss mit Kanonen erlitt die Burg grosse Schaden am Bergfried und an der nordlichen Ringmauer 1512 wurde der Ubergang von Burg und Stadt in wurttembergischen Besitz auch vertraglich von der Kurpfalz anerkannt Vermutlich liess Herzog Ulrich in der Folgezeit den sogenannten Dicken Turm einen Batterie bzw Geschutzturm im Nordosten der Burg neu auffuhren und durch eine verstarkte innere Burgmauer mit dem westlich gelegenen Bergfried verbinden Am Ostersonntag 16 April 1525 wurden Burg und Stadt wie ganz Wurttemberg zu dieser Zeit in osterreichischem Besitz im Bauernkrieg von den aufstandischen Bauern erobert Da die Zerstorungen von 1504 nur notdurftig repariert worden waren hatten sie leichtes Spiel Dabei fielen ihnen Margaretha von Helfenstein die Frau des Weinsberger Amtmanns Ludwig Helferich von Helfenstein und deren kleiner Sohn in die Hande Beide wurden nach Heilbronn geschickt angeblich auf einem Mistwagen Die Burg wurde geplundert und angezundet sie ist seitdem Ruine Ludwig von Helfenstein und seine Begleiter wurden ebenfalls gefangen genommen und von den Bauern vor den Toren Weinsbergs hingerichtet Die als Weinsberger Blut Ostern bekannt gewordene Tat erregte grosse Furcht bei den Adligen und fuhrte am 21 Mai nach der Niederlage der Bauern zur Niederbrennung der Stadt Weinsberg durch die Soldnertruppen des Schwabischen Bundes unter Georg Truchsess von Waldburg Zeil und zum Verlust des Stadtrechts bis 1553 Herzog Johann Friedrich von Wurttemberg versuchte vor oder zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges die Ruine erneut befestigen zu lassen vollendete seine Bemuhungen aber nicht Zeuge der damaligen Befestigungsbemuhungen ist die verstarkte nordwestliche Ringmauer mit einer Ausfallpforte Moglicherweise geht auch der Dicke Turm erst auf diese Zeit statt auf das fruhe 16 Jahrhundert zuruck Im Laufe der Jahrhunderte verfiel die Burg und wurde von den Weinsbergern als billige Steinquelle genutzt in der Regel ohne Erlaubnis Nach dem Weinsberger Stadtbrand von 1707 erlaubte das wurttembergische Herrscherhaus als Eigentumer die Abfuhr von Bruchsteinen zum Wiederaufbau der Stadt Die wertvollen Quadersteine sollten auf der Burg verbleiben was die Burger aber nicht daran hinderte sie dennoch abzufahren Auf diese genehmigte und ungenehmigte Abfuhr von Steinen ist die heutige Gestalt der Burg im Wesentlichen zuruckzufuhren Justinus Kerner Bearbeiten nbsp Die Reste des BergfriedsJustinus Kerner der als Oberamtsarzt 1819 nach Weinsberg kam verhinderte den weiteren Verfall Zusammen mit sechs Damen der Weinsberger Honoratiorenschicht grundete er am 8 Dezember 1823 den Frauenverein Weinsberg Die Mitgrunderinnen waren Josephine Pfaff Gattin des Stadtschultheissen Heinrich Pfaff Friederike Walker Gattin des Prazeptors der Lateinschule Philippine Hildt Gattin des Baumeisters Johann Georg Hildt Katharine Endres Gattin des Amts und Stadtschreibers Friederike Wolf Gattin des ortlichen Oberamtmanns Gottlieb Benjamin Wolf und Kerners Frau Friederike 8 Konigin Pauline von Wurttemberg ubernahm die Schutzherrschaft uber den Verein der die 1712 bis 1716 angelegten Weingarten innerhalb der Burgmauern erwerben konnte und von Konig Wilhelm I von Wurttemberg am 30 August 1824 mit der Ruine belehnt wurde Kerner liess den Trummerschutt in der Ruine entfernen und die Weinberge roden Der heutige Fussweg zur Burg wurde angelegt ein ausserer Zugang zum Untergeschoss Pulvermagazin des Dicken Turmes in die Mauern gebrochen Aus den Trummersteinen wurde nach Planen des wurttembergischen Hofbaumeisters Nikolaus Friedrich von Thouret die Kapelle erbaut Das Burginnere wurde wie ein Park gestaltet und kann seitdem von der Offentlichkeit besucht werden nbsp Der Dicke Turm von NordwestenUm den Grunderwerb und die umfangreichen Arbeiten finanzieren zu konnen veroffentlichte der Verein im Morgenblatt fur gebildete Stande vom 10 Januar 1824 einen vermutlich von Kerner geschriebenen Aufruf zur Rettung der Burgruine der um Spenden bat und jeder Spenderin denn der Aufruf richtete sich an Frauen einen niedlich gearbeiteten Ring in den ein Steinchen von der Burg Ruine gefasst ist versprach Kerner griff damit einen Brauch von 1789 aus der Fruhzeit der Franzosischen Revolution auf als Burger in Paris zum Beweis ihrer republikanischen Gesinnung Ringe mit Steinen der geschleiften Bastille trugen Die Weinsberger Ringe aus 14 karatigem Gold gefertigt und in der Herstellung 1 Gulden 30 Kreuzer teuer wurden oft als Verlobungsringe verwendet Der Verein erhielt viele Zuwendungen meist in der Hohe von 4 bis 5 Gulden Auch der Adel spendete grosszugig Von Konigin Pauline kamen 100 Gulden von Grossfurstin Helene von Russland einer geborenen Prinzessin von Wurttemberg 1000 Rubel 500 Gulden Noch uber Jahrzehnte brachten die Ringe Geld fur die Erhaltung der Ruine in die Kasse wenn auch nicht mehr so viel wie in den ersten Jahren ab 1824 nbsp Dicker Turm von innen mit Aolsharfe und Teilen des Steinernen Albums Im Fruhjahr 1855 fasste der Architekt Carl Alexander von Heideloff nach dessen Planen auch Schloss Lichtenstein errichtet wurde wahrend eines Besuchs bei seinem Freund Justinus Kerner den Plan auf der Weibertreu eine Ruhmeshalle fur bedeutende deutsche Frauen zu bauen als eine Art Gegenstuck zur Walhalla fur die bedeutenden deutschen Manner Die Halle sollte im gotischen Stil gebaut die vorhandenen Mauerreste nach Moglichkeit integriert werden Wahrend Konigin Pauline die Schutzherrschaft uber das Vorhaben ubernahm erteilte Konig Wilhelm I dem Projekt eine als prinzipielle Zusage verkleidete Absage die das Projekt auf ruhigere Zeiten verschob Die ruhigeren Zeiten kamen nie und Heideloffs Luftschloss wie Kerner es in einem Brief nannte wurde nie gebaut sehr zur Erleichterung des Dichters der das Vorhaben mit Marzipanbackwerk eines Conditors verglich Nach Kerners Tod Bearbeiten nbsp Stauferstele am Aufgang zur Burgruine nbsp Die Konigsmauer nbsp Blick ins Innere des Dicken Turms wo prominente Burgbesucher des 19 Jahrhunderts im sogenannten Steinernen Album verewigt wurdenNach dem Tode Justinus Kerners ubernahm 1868 dessen Sohn Theobald den Vorsitz des Frauenvereins den er uber Jahrzehnte bis 1902 innehatte Auf ihn geht das Steinerne Album zuruck Verse von Justinus Kerner Theobald Kerner Karl Mayer Eduard Morike Nikolaus Lenau und anderen wurden in die Mauern der Burg eingemeisselt Auch die blossen Namen prominenter Besucher wurden verewigt an der sogenannten Konigsmauer sudostlich der Kapelle bevorzugt die Besucher von Adel wie Kaiser Franz I von Osterreich der 1813 die Burg besuchte und Konig Karl von Wurttemberg der 1857 noch als Kronprinz nach Weinsberg kam Jahrzehnte spater versuchte die Stadt Weinsberg den 1926 durch die Auflosung des Oberamtes Weinsberg erlittenen Bedeutungsverlust durch neue Funktionen im nationalsozialistischen Staat zu kompensieren So wurde 1934 der Plan verfolgt Weinsberg zur Hauptstadt der deutschen Frauentreue ernennen zu lassen Ein diesbezuglicher Vorstoss bei Joseph Goebbels scheiterte jedoch Ebenso wenig von Erfolg gekront war der 1936 von Burgermeister Weinbrenner an die Reichsfrauenfuhrerin Gertrud Scholtz Klink gerichtete Vorschlag auf der Burgruine Weibertreu eine Schulungsstatte der NS Frauenschaft einzurichten und die Burg so gleichsam zur Walhalla der deutschen Frauen zu erheben Zum 800 Jahrestag der Treu Weiber Begebenheit im Jahr 1940 wurden ab 1938 grosse Festlichkeiten geplant anlasslich derer die Burg doch noch als Walhalla der deutschen Frau an die Reichsfrauenfuhrerin ubergeben werden sollte Der Beginn des Krieges am 1 September 1939 machte die Planungen zunichte Ab 1957 liess der Justinus Kerner und Frauenverein umfangreiche Renovierungsarbeiten am Mauerwerk vornehmen bei denen auch das jetzige holzerne Pfortnerhauschen errichtet und die nordliche Ringmauer wiederhergestellt wurden Im Anschluss fanden 1959 bis 1961 ausgedehnte Grabungen statt denen grosse Teile des heutigen Wissens uber die Burganlage zu verdanken sind Archaologische Funde aus diesen Grabungen sind seit 2005 in der so genannten Kapelle auf der Burg zu besichtigen Nachdem die Grabungen aus Geldmangel abgebrochen werden mussten fanden 1962 bis 1963 weitere Restaurierungsarbeiten statt bei denen die Wege wiederhergestellt und Busche und Baume gepflanzt wurden Bis heute Stand August 2006 sind immer wieder Restaurierungs und Sanierungsarbeiten notig Im Mai 2007 war die Burgruine Weibertreu Denkmal des Monats der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg Am 19 September 2009 wurde am Aufgang zur Burgruine eine Stauferstele eingeweiht 9 Anlage Bearbeiten nbsp Lageplan der BurgruineDer Zugang zur Burg erfolgt im Suden und ist von der Stadt und von einem Parkplatz unterhalb des Berges auf einem Fussweg durch die Weinberge moglich der dann durch einen Mauerdurchbruch auf Hohe des ehemaligen dritten Eingangstors ins Innere fuhrt Ausserdem gibt es noch den ursprunglichen sehr steilen Zugangsweg Treu Weiber Weg uber den prinzipiell die Zufahrt von Nordosten erfolgen kann der aber ausser fur Lieferfahrzeuge u a gesperrt ist da keine Parkmoglichkeit auf der Burg besteht Von der ehemaligen Burganlage ist nicht mehr viel erhalten Die Ringmauer existiert noch bzw wurde in manchen Teilen wieder aufgebaut ebenso der sudostliche Turm des Hauptgebaudes Palas Der unten runde oben achteckige Turm war fruher um zwei Fachwerkstockwerke hoher und fungierte als Treppenturm des Palas Er dient heute als Aussichtsturm und bietet einen sehr guten Blick auf Weinsberg und die umliegende Landschaft 10 Von seinem Gegenstuck im Sudwesten existieren nur noch Reste die bei den Grabungen 1959 freigelegt wurden Vom Hauptgebaude selbst ist ausser den zwei Turmen fast nichts erhalten Beide Turme sind noch durch eine niedrige Mauer miteinander verbunden Nordlich dieser Mauer findet sich ein kleiner Steinbruch der nach der Zerstorung der Burg genutzt wurde Eine grosse und flache Zisterne Wasserbecken sudlich des fruheren Hauptgebaudes wurde 1961 ausgegraben Ein Teil des Wehrgangs existiert noch an der westlichen Ringmauer Nur noch Reste sind erhalten vom Bergfried und zwei Torturmen Im Sudwesten des Gelandes befindet sich noch die sogenannte Kapelle die aber erst 1824 erbaut wurde und auch keine Kapelle ist sondern als Ausstellungs oder Lagerraum diente Seit 11 September 2005 ist hier ein kleines Museum eingerichtet in dem Fundstucke und Fotos der Grabungsarbeiten 1959 61 prasentiert werden Noch weitgehend intakt sind der spater hinzugefugte s o Dicke Turm im Nordosten der Burg die Ausfallpforte im Nordwesten die verstarkte innere Burgmauer zwischen Dickem Turm und Bergfried und an ihr eine Zisterne In den Schiessscharten des Dicken Turmes liess Justinus Kerner Aolsharfen anbringen die seit einigen Jahren wieder an ihrem Platz sind und bei starkem Wind ertonen Die Treuen Weiber und die Weibertreu in Sage Literatur und Kunst Bearbeiten nbsp Die Weiber von Weinsberg von Lovis Corinth 1894 nbsp Der WehrgangDie Geschichte der Treuen Weiber ist erstmals in der um 1175 oder 1200 entstandenen Kolner Konigschronik erwahnt Vermutungen sie sei aus den um 1144 verfassten verschollenen aber um 1870 rekonstruierten Paderborner Annalen ubernommen worden konnten nicht bestatigt werden Sie scheint dann uber Jahrhunderte in Vergessenheit geraten zu sein Erst um 1500 brachte Johannes Trithemius Abt des Klosters Sponheim die Geschichte die er vermutlich in der Kolner Konigschronik entdeckt hatte wieder in Erinnerung indem er sie in die Hirsauer Chronik und spater in die Hirsauer Annalen aufnahm Von dort gelangte sie in die Weltchronik des Johannes Nauclerus die 1516 gedruckt wurde Die Treuen Weiber erschienen damit zum ersten Mal im Druck und wurden da das Werk mehrere Auflagen erlebte in gebildeten Kreisen rasch bekannt Die Historiker konnten die Geschichte in den folgenden Jahrhunderten zwar bis zur Kolner Konigschronik zuruckverfolgen aber daruber hinaus weder sicher belegen dass sie sich tatsachlich so ereignet hatte noch dass sie nur eine phantasievolle Ausschmuckung des Kolner Chronisten ist Die Geschichte von den Treuen Weibern erfuhr weite Verbreitung oft wurde sie dabei als sogenannte Wandersage von Weinsberg und der Weibertreu gelost und anderen Burgen oder Stadten zugeordnet so z B der Weidelsburg in Hessen 11 Gottfried August Burger schrieb 1774 eine Ballade Die Weiber von Weinsberg die wesentlich zur Bekanntheit Weinsbergs und der Burg beitrug 1818 nahmen die Bruder Grimm ihre Version der Geschichte in den zweiten Teil ihrer Deutschen Sagen auf Justinus Kerner widmete der Burg einige Gedichte Adelbert von Chamisso schrieb 1831 eine Ballade Die Weiber von Winsperg 1852 postum erstmals veroffentlicht deren Schlussvers Im Jahr elfhundertvierzig wie ich s verzeichnet fand galt Konigswort noch heilig im deutschen Vaterland als Reaktion auf die gebrochenen Demokratisierungsversprechen des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm III gilt Gustav Schmidt komponierte die Oper Weibertreue oder Kaiser Konrad vor Weinsberg die 1858 in Weimar uraufgefuhrt und in vielen Stadten nachgespielt wurde 2004 und 2006 in Weinsberg auf der Weibertreu selbst im Rahmen der Weibertreu Festspiele Hermann Essig veroffentlichte 1909 das Lustspiel Die Weiber von Weinsberg 1967 schrieb Paul Wanner das Schauspiel Schwabische Weibertreu das von den Heidenheimer Volksschauspielen am 24 Juni 1967 uraufgefuhrt wurde Auch die bildenden Kunstler nahmen sich des Themas an Bekannt sind Bilder nach der Weibertreu Thematik u a von Tobias Stimmer Jacob Jordaens Matthaus Merian Nicolas Guibal Alexander Bruckmann Lovis Corinth und Alfred Kubin Landschaftsschutzgebiet BearbeitenBereits am 24 Juli 1937 hatte das damalige Landratsamt Heilbronn in einer Verordnung zum Schutze von Landschaftsteilen in Weinsberg den Burgberg als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen Am 21 Juli 1978 wurde diese Verordnung nach Inkrafttreten des Naturschutzgesetzes von Baden Wurttemberg im Jahr 1975 erneuert Unter dem Namen Landschaftsschutzgebiet Burgberg mit Weibertreu wurde eine Flache von 17 3 Hektar geschutzt Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des charakteristischen Landschaftsbildes des Burgberges mit der Ruine Weibertreu und die Sicherung des vielbesuchten Berges vor Bebauung und anderen Landschaftsbelastungen Heute hat das Gebiet die Schutzgebietsnummer 1 25 002 Das Gebiet ist in die IUCN Schutzgebietskategorie V eingestuft und hat die WDPA ID 320197 12 Einzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise http www justinus kerner verein de Wolfgang Hartmann Das Burgenratsel Miltenberg Freudenberg und die Treuen Weiber von Weinsberg Auf Spuren der Herren von Durn vom Kloster Amorbach zum ersten Stauferkonig S 68 94 Hartmann Burgenratsel S 54 ff Hartmann Burgenratsel passim Hartmann Burgenratsel S 105 ff Peter Koblank Vertrag von Seligenstadt 1188 auf stauferstelen net Abgerufen am 7 April 2017 Hans Martin Maurer Justinus Kerner die Burg Weinsberg und der Frauenverein In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 58 Stuttgart 1999 S 169 170 Weinsberg 2009 auf stauferstelen net Abgerufen am 23 Marz 2014 Foto der Informationstafel am Turm auf commons wikimedia org D L Ashliman The women of Weinsberg Abgerufen am 27 April 2021 englisch LSG Burgberg mit Weibertreu in der World Database on Protected Areas englisch Literatur BearbeitenWolfgang Hartmann Das Burgenratsel Miltenberg Freudenberg und die Treuen Weiber von Weinsberg Auf Spuren der Herren von Durn vom Kloster Amorbach zum ersten Stauferkonig Hg von Wolfgang Hartmann in Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt Miltenberg Neustadt an der Aisch 2021 ISBN 978 3 9816592 2 1 Eberhard Birk Die Schlacht bei Weinsberg im Jahre 1140 Politische und militarische Annaherungen an die vergessene Schlacht im kulturellen Schatten der treuen Weiber In Wurttembergisch Franken 105 Jg 2021 S 51 100 doi 10 53458 wfr v105i 6373 Manfred Wiedmann Das Geschlecht der Herren von Weinsberg 1140 1515 Hg vom Justinus Kerner Verein und Frauenverein Weinsberg Weinsberg 2011 Simon M Haag Romer Salier Staufer Weinsberger Kleine Geschichte von Burg und Stadt Weinsberg Hrsg v Stadtarchiv Weinsberg Verl Nachrichtenblatt der Stadt Weinsberg Weinsberg 1996 ISBN 3 9802689 9 3Knapper Uberblick auf 74 Seiten im Taschenformat Rosemarie Wildermuth Zweimal ist kein Traum zu traumen Die Weiber von Weinsberg und die Weibertreu Deutsche Schillergesellschaft Marbach 1990 Marbacher Magazin 53 Kurt Seeber Burg Weibertreu Rundgang Geschichte Inschriften Aktualisiert von Manfred Wiedmann Justinus Kerner Verein und Frauenverein Weinsberg Weinsberg 2006Aktualisierte Neuauflage des Burgfuhrers im Taschenformat Uwe Israel Von Fakten und Fiktionen in der Historie Das neuzeitliche Leben der Weiber von Weinsberg In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 7 52 2004 Metropol Verlag S 589 607 ISSN 0044 2828 Karl Weller Die neuere Forschung uber die Geschichte von den treuen Weinsberger Weibern In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 4 1940 1 17 Gustav Bossert Die altesten Herren von Weinsberg In Wurttembergische Vierteljahrshefte fur Landesgeschichte 5 1882 296 306 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Weibertreu Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Weiber von Weinsberg Quellen und Volltexte Die Burgruine Weibertreu beim Justinus Kerner Verein und Frauenverein Weinsberg Burg Weibertreu bei burgenwelt de Burg Weibertreu bei Burgenarchiv de Die Windharfen der Weibertreu Die Weiber von Winsperg von Adelbert von ChamissoListe der Burgen und Schlosser in Stadt und Landkreis Heilbronn Schlosser Schloss Affaltrach Schloss Assumstadt Schloss Babstadt Wasserschloss Bad Rappenau Unteres Schloss Beilstein Meierei Bonfeld Oberschloss Bonfeld Palais Brackenheim Schloss Brackenheim Schloss Burg Schloss Domeneck Schloss Eschenau Schloss Furfeld Unterschloss Gemmingen Greckenschloss Schloss Grombach Deutschhof Heilbronn Schloss Heinsheim Schloss Heuchlingen Schloss Horneck Schloss Ittlingen Rotes Schloss Jagsthausen Weisses Schloss Jagsthausen Deutschordensschloss Kirchhausen Neippergsches Schloss Klingenberg Neuer Bau Lauffen Schloss Lautenbach Wasserschloss Lautereck Schloss Lehen Schloss Lehrensteinsfeld Schloss Liebenstein Schloss Magenheim Schloss Massenbach Deutschordensschloss Neckarsulm Schloss Neudenau Schloss Neuenstadt Schloss Oedheim Schloss Presteneck Schloss Rohrbach am Giesshubel Schloss Schomberg Schloss Schwaigern Schloss Siegelsbach Schloss Stocksberg 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