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Johann Georg Hildt 17 Marz 1785 in Oppelsbohm 23 November 1863 in Weinsberg war ein deutscher Werkmeister und Architekt Aus armlichen Verhaltnissen arbeitete er sich zum wohlhabenden und angesehenen Burger Weinsbergs empor Fur seinen Freund den Weinsberger Oberamtsarzt und Dichter Justinus Kerner errichtete er 1822 das jetzt unter Denkmalschutz stehende und als Museum dienende Kernerhaus Bei der Restaurierung der Burgruine Weibertreu im Jahr 1824 unterstutzte er Kerner Leben BearbeitenHildt wurde in Oppelsbohm als Sohn des Maurermeisters Johann David Hildt und seiner Frau Eva geb Osterle geboren und erlebte eine harte Jugend Als Maurergeselle kam er erstmals nach Weinsberg Um der Einberufung zum wurttembergischen Militardienst zu entgehen ging er nach Norddeutschland und hielt sich langere Zeit in Hamburg auf wo ein Onkel lebte 1806 unternahm er eine Reise in die Schweiz Auf dem Ruckweg nach Hamburg geriet er zwischen die Fronten der Napoleonischen Kriege und wurde vom preussischen Militar bei Hof als mutmasslicher franzosischer Spion verhaftet konnte aber wenige Tage vor der Schlacht bei Jena seine Freilassung erreichen Anm 1 Aus Heimweh kehrte er zuruck nach Wurttemberg wurde als Deserteur zu sieben Jahren Haft verurteilt und kam zunachst auf die Festung Hohenasperg Bei seiner anschliessenden Verwendung zu Strassenbauarbeiten erregte er bei Schloss Monrepos die Aufmerksamkeit Konig Friedrichs der sich uber die Unfahigkeit eines Baumeisters argerte einen Bauplan wie gewunscht anzufertigen Hildts Behauptung dies zustande bringen zu konnen nahm Friedrich beim Wort Nachdem Hildt innerhalb eines Tages den gewunschten Plan erstellt hatte wurde er in der Kanzlei zu Schreibereigeschaften verwendet und konnte sich in der Freizeit in seinem Beruf als Werkmeister ausbilden Hildt wurde offenbar vorzeitig entlassen denn bereits am 15 August 1811 nahm ihn die Stadt Weinsberg mit 1200 fl Vermogen als Burger an 1816 heiratete er die aus Weinsberg stammende Christiane Philippine geb Obermann 1790 1864 mit der er zehn Kinder hatte Als Baumeister genoss Hildt hohes Ansehen Er war am Bau mehrerer staatlicher Projekte wie der Saline Friedrichshall in Jagstfeld Anm 2 dem Ludwig Donau Main Kanal mehreren Eisenbahnen in Rumanien sowie von Brucken und Kanalen in Deutschland beteiligt Mit dem 1819 nach Weinsberg gekommenen neuen Oberamtsarzt und Dichter Justinus Kerner war Hildt gut befreundet 1822 errichtete er Kerners Wohnhaus das spater von Kerners Sohn Theobald erweiterte Kernerhaus ein Kulturdenkmal das seit Theobalds Tod 1907 als Museum dient In seinen 1894 erschienenen Erinnerungen an sein Vaterhaus Das Kernerhaus und seine Gaste setzte Theobald Kerner dem Werkmeister Hildt ein literarisches Denkmal Hildts Frau Philippine war Grundungsmitglied des am 8 Dezember 1823 unter Vorsitz Justinus Kerners gegrundeten Frauenvereins der sich dem Schutz und der Erhaltung der Burgruine Weibertreu widmete Bei der Restaurierung der Ruine im Jahr 1824 unterstutzte er Kerner liess die verschutteten Turme ausraumen und durch Treppen zuganglich machen In Weinsberg errichtete er ausser dem Kernerhaus mehrere massive Steingebaude darunter das renommierte 1970 abgebrochene Gasthaus Zur Traube Er war Stadtrat und zusammen mit dem Stadtbaumeister Wilhelm Ganzenmuller Inhaber des Weinsberger Steinbruchs 1863 starb er als wohlhabender und von seinen Mitburgern hochgeachteter Burger Hildts Nachkommen darunter sein Sohn Christian 1814 1909 und sein Enkel Erwin 1851 1917 waren ebenfalls geachtete Burger ihrer Heimatstadt Sowohl Christian als auch Erwin wurden zu Ehrenburgern der Stadt Weinsberg ernannt Beide kummerten sich auch um den Nachlass Justinus und Theobald Kerners Christian Hildt verdankt die Stadt die Hildtsche Villa auf dem Gelande der Weinbauschule Erwin Hildt die 1914 eingeweihte Hildthalle die bis heute als Festhalle dient An die Familie Hildt erinnert das Hildtsche Grabmal auf dem Weinsberger Friedhof Anmerkungen Bearbeiten Uber dieses Erlebnis berichtete er 1838 in Justinus Kerners Zeitschrift Blatter aus Prevorst Blatter aus Prevorst Elfte Sammlung Brodhag Stuttgart 1838 S 126 136 S 126 in der Google Buchsuche Theobald Kerner schreibt in Das Kernerhaus und seine Gaste von den Salinen in Kochendorf Die 1820 gegrundete Saline befand sich jedoch auf Jagstfelder Gemarkung zwischen den beiden Orten Literatur BearbeitenKurt Seeber Familie Hildt Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Weinsberg In Jahrbuch fur die Stadt Weinsberg 1981 Rock Weinsberg 1981 ZDB ID 717014 2 S 308 313 Theobald Kerner Das Kernerhaus und seine Gaste 2 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart und Leipzig 1897 S 26 39Normdaten Person GND 116805749 lobid OGND AKS VIAF 20441151 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hildt Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Werkmeister und ArchitektGEBURTSDATUM 17 Marz 1785GEBURTSORT OppelsbohmSTERBEDATUM 23 November 1863STERBEORT Weinsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Hildt amp oldid 188806858