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Nicolas Guibal 29 November 1725 in Luneville 3 November 1784 in Stuttgart war ein wurttembergischer Hofmaler franzosischer Herkunft Noch erhaltene Hauptwerke sind die Deckengemalde im Schloss Solitude und im Seeschloss Monrepos Nicolas Guibal um 1750 Inhaltsverzeichnis 1 Elternhaus und Ausbildung 2 Leben und Werk 3 Rezeption 4 Wirken als Lehrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseElternhaus und Ausbildung BearbeitenGuibal war der Sohn des aus Nimes stammenden Bildhauers Barthelemy Guibal 1699 1757 Er arbeitete zunachst als Bildhauer im Dienste von Herzog Leopold von Lothringen in Luneville und ab 1733 fur Stanislaus Leszczynski in Nancy und Umgebung Die Mutter Marie Catherine Barthelemy stammte aus einer wohlhabenden Familie am Ort Erste Anregungen erhielt er im vaterlichen Atelier Er entschied sich jedoch fur eine Ausbildung zum Maler und ging nach Nancy zu Claude Charles dem ehemaligen Hofmaler Leopolds von Leopold von Lothringen 1740 wechselte er nach Paris ab 1745 schrieb er sich dort an der Academie des Beaux Arts bei Charles Natoire ein Leben und Werk Bearbeiten nbsp Kopf eines jungen Mannes Rotelzeichnung um 1760 Stadelsches Museum Frankfurt nbsp Allegorisches Deckengemalde im Hauptsaal von Schloss Solitude1749 wurde er von Herzog Carl Eugen an den wurttembergischen Hof berufen Er arrangierte Hoffeste und schuf Theaterdekorationen 1750 gewahrte ihm der Herzog 200 Gulden fur eine Reise nach Rom Als der Herzog 1753 selbst nach Rom reiste uberreichte ihm Guibal mehrere Gemalde Sie gefielen dem Herzog als dieser nach Wurttemberg zuruckgekehrt war stellte er ihm eine jahrliche Pension von 750 Gulden fur seine weitere Fortbildung in Italien aus Die Bilder die Guibal in Rom malte gingen bis auf eines 1762 bei einem Brand im Neuen Stuttgarter Residenzschloss verloren Dieses Bild ist nur in Kopie erhalten geblieben als Stich eines Karlsschulers Das antikisierende Bild zeigt den Einfluss von Guido Reni und Ahnlichkeiten mit einem Bild von Anton Raphael Mengs den Guibal bei seinem Aufenthalt in Rom kennengelernt hatte 1755 nach seiner Ruckkehr aus Italien ernannte der Herzog ihn zum ersten Maler am Hof zum Peintre du Duc de Wurtemberg 1758 vollendete er das grosse im Zweiten Weltkrieg zerstorte Deckengemalde im Treppenhaus des Neuen Schlosses In diesem Jahr wurde er zum Mitglied der kaiserlichen Akademie in Augsburg berufen Guibal heiratete 1759 Christine Regina Juliana Greber Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor 1760 wurde ihm der Titel eines Galeriedirektors und der Rang eines Hofkammerrats zugesprochen was ihm Einkunfte von jahrlich 500 Gulden einbrachte zur Halfte bar und zur Halfte in Naturalien sowie das Recht mit zweispannigem Fuhrwerk befordert zu werden 1763 sorgte er gemeinsam mit dem Hofbaumeister Philippe de La Guepiere fur die Innenausstattung des neu erbauten Seehauses das spater unter dem Namen Monrepos bekannt wurde Im Salon malte er eine Szene aus den Metamorphosen von Ovid Im gleichen Jahr begann auch der Bau von Schloss Solitude Guibal schuf von Baubeginn an zahlreiche Entwurfe Wandaufrisse Wand und Turstucke 1766 und 1767 wurden schliesslich die beiden grossen Deckengemalde im Schloss Solitude fertig Eine Auferstehungsszene in der Kapelle und eine Allegorie auf den durch die furstlichen Tugenden bewirkten Wohlstand des Landes im Hauptsaal Fur diese Arbeiten standen ihm als Helfer der Maler Adolf Friedrich Harper sowie Schuler der Academie des Arts zur Verfugung Bildhauer und Kunsthandwerker richteten sich nach seinen Vorgaben Der Herzog erhohte seine Besoldung auf 2000 Gulden jahrlich nbsp Gedenkstein in Stuttgart HofenUm 1770 war Guibal uber die Grenzen Wurttembergs hinaus bekannt Im Auftrag des Kurfursten Karl Theodor von der Pfalz malte er im Badhaus des Schwetzinger Schlosses das Deckengemalde Aurora besiegt die Nacht erneut eine Reminiszenz an Guido Reni in deutlicher Anlehnung an dessen Aurora im Palazzo Rospigliosi in Rom 1774 1776 malte er zwei Altargemalde fur die St Ursenkathedrale in Solothurn die er personlich uberbrachte 1778 hielt er sich fur einige Zeit in Mannheim auf und malte dort im Haus des Reichsfreiherrn Joseph Sebastian von Castell auf Bedernau eine Apotheose des Kurfursten von der Pfalz Dieses Bild ging ebenfalls im Zweiten Weltkrieg verloren Zur gleichen Zeit entstand ein bebilderter Katalog der Dusseldorfer Gemaldesammlung des Kurfursten Johann Wilhelm die sich heute in der Alten Pinakothek in Munchen befindet Guibal entwarf dafur das Titelblatt sowie jeweils eine thematische Radierung fur jeden der sechs Sale 1774 wurde er in der Freimaurerloge Zu den 3 Cedern in Stuttgart zum Freimaurer aufgenommen Das heute nicht mehr erhaltene Logenlokal bemalte er mit maurerischen Emblemen Dort schuf er auch ein Deckengemalde dessen Hauptfigur ein in den Wolken schwebender Genius einen Akazienzweig hielt 1 1780 entwarf er fur die Hohe Karlsschule funf Deckengemalde die er bis 1782 zusammen mit seinen Schulern vollendete Des Weiteren entstanden in seinen letzten Lebensjahren ein Entwurf fur ein Huldigungsgemalde fur eine russische Delegation im Neuen Schloss das Philipp Friedrich von Hetsch ausfuhrte sowie plastische Arbeiten in Stuttgart Schwabisch Hall Hohenheim und andernorts 1783 reiste er nach Paris um dort seine von der koniglichen Akademie der Wissenschaften und Kunste in Rouen preisgekronte Lobrede auf Poussin vorzutragen Bereits seit Ende der 1770er Jahre hatte sich jedoch sein Gesundheitszustand verschlechtert 1781 musste er wegen haufig wiederkehrender schwerer Krampfanfalle zur Kur nach Strassburg Die Arzte diagnostizierten eine Vergiftung durch schwermetallhaltige Farben Am 3 November 1784 starb Nicolas Guibal Die Beisetzung fand am 5 November 1784 in der katholischen Gemeinde Hofen am Neckar statt Zum Nachfolger wurde Adolf Friedrich Harper ernannt Rezeption BearbeitenMit seiner Formensprache und seinen allegorischen Bildaussagen war Guibal ein spater Vertreter des Barocks Bei seinen Zeitgenossen war er hochgeschatzt Beispielsweise verfasste der Dichter Christian Daniel Schubart eine Eloge auf ihn und auch viele seiner Schuler bewahrten ihm treues Andenken Dennoch geriet er kaum zwanzig Jahre nach seinem Tod in Vergessenheit weil seine Kunst nun als veraltet galt Hofarchitekt Nikolaus Friedrich von Thouret liess kurz nach 1800 im Schloss Monrepos Dekorationen von Guibal und Philippe de La Guepiere zerschlagen und durch solche im Empire Stil ersetzen Er galt nun als Eklektizist unter seinen posthumen Kritikern findet sich unter anderem Johann Wolfgang von Goethe der ihm mangelnden Ernst und mangelndes Verstandnis der wohlverstandenen Zeichnung schoner gewogener Formen vorwarf Bereits 1809 suchten der Maler Eberhard Wachter und der Kupferstecher Friedrich August Seyffer vergebens nach seinem Grab Schwere Verluste erlitt sein Werk im Zweiten Weltkrieg als die meisten seiner Monumentalbilder sowie viele Tafelbilder und Zeichnungen zerstort wurden Wirken als Lehrer BearbeitenIn den Jahren von 1761 bis 1784 lehrte Nicolas Guibal an der Academie des Arts und an der Hohen Karlsschule in Stuttgart Zu seinen Schuler zahlen Johann Heinrich Dannecker Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer Heinrich Friedrich Fuger Philipp Friedrich von Hetsch Joseph Nicolaus Peroux Ludovike Simanowiz Nikolaus Friedrich von Thouret neben anderen Literatur BearbeitenAugust Wintterlin Guibal Nicolas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 102 104 Max Schefold Guibal Nicolas In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 296 f Digitalisat Michael Semff Wolfgang Uhlig Nicolas Guibal Ausstellungskatalog Staatsgalerie Stuttgart 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicolas Guibal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder im Schloss SolitudeEinzelnachweise Bearbeiten Konrad Stetter Geschichte der Freimaurerei in Wurttemberg Hrsg Aug Wolfstieg I Reihe I Band Verlag Alfred Unger Berlin 1919 S 20 21 Normdaten Person GND 118901834 lobid OGND AKS LCCN n82119783 VIAF 37187004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guibal NicolasKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer Hofmaler franzosischer HerkunftGEBURTSDATUM 29 November 1725GEBURTSORT LunevilleSTERBEDATUM 3 November 1784STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicolas Guibal amp oldid 211878876