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Die Seehafenstadt Emden hatte zur Zeit des Nationalsozialismus in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung innerhalb Ostfrieslands Wahrend Teile Ostfrieslands eine ausgesprochene Hochburg der NSDAP innerhalb des heutigen Niedersachsens waren insbesondere die Geestgegenden der Landkreise Aurich und Wittmund 1 verzeichneten SPD und KPD in Emden noch bei den Reichstags und Stadtratswahlen im Jahr 1933 uberdurchschnittliche Ergebnisse Dennoch verlief auch in Emden die Gleichschaltung so zugig wie in den anderen ostfriesischen Gemeinden Bis zu einer grossen Verhaftungswelle im Jahr 1937 gab es in Emden einen starken kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus der vor allem von den Hafenarbeitern ausging Es bestand in geringerem Umfang auch sozialdemokratische und kirchliche Opposition Titelseite der Emder Rhein Ems Zeitung vom 31 Januar 1933Die Judische Gemeinde Emden die grosste Ostfrieslands existiert seit der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr Wie anderenorts wurden auch in Emden die Juden diskriminiert entrechtet zur Emigration gedrangt oder in den Osten deportiert und dort grosstenteils ermordet Aufgrund der geografisch exponierten Lage Emdens keine Seehafenstadt in Deutschland liegt naher an Grossbritannien und aufgrund der Bedeutung des Hafens als Umschlagplatz von Eisenerz fur das Ruhrgebiet sowie wegen der Werft Nordseewerke auf der U Boote fur die Kriegsmarine vom Stapel liefen liessen die Nationalsozialisten in der kriegswichtigen Stadt eine Vielzahl von Bunkern errichten Wahrend des Zweiten Weltkriegs gab es ab 1940 mehr als 80 Luftangriffe auf Emden der schwerste fuhrte am Abend des 6 September 1944 dazu dass rund 80 Prozent der Innenstadt zerstort wurden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Von 1933 bis 1945 2 1 Das Rathaus in den Handen der NSDAP 2 2 Gleichschaltung 2 3 Verfolgung und Widerstand SPD KPD Gewerkschaften und Kirchen 2 4 Verfolgung und Vernichtung der Emder Juden 2 5 Wirtschaftliche Entwicklung bis Kriegsbeginn 2 6 Emden und die Kriegsmarine 2 7 Fremd und Zwangsarbeiter 2 8 Bau der Luftschutzbunker 2 9 Luftkrieg Alltagsleben und der 6 September 1944 2 10 Kriegsende 3 Nachkriegsgeschichte 3 1 Juristische Aufarbeitung 3 2 Politischer Neubeginn 3 3 Gedenken 4 Historiografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenVorgeschichte Hauptartikel Emden zur Zeit der Weimarer Republik In Emden gab es aufgrund der soziookonomischen Struktur der Stadt in der Weimarer Republik nicht nur eine starke sozialdemokratische Bewegung auch die Kommunistische Partei war sehr aktiv und erzielte bei Wahlen im Reichsvergleich uberdurchschnittliche Ergebnisse Laut einer Volks und Berufszahlung aus dem Jahr 1925 arbeiteten 37 1 der Emder Beschaftigten im Bereich Handel und Verkehr weitere 29 5 im Bereich Industrie und Handwerk 2 In der vor dem Ersten Weltkrieg liberalen Hochburg schmolzen nach und nach die Reichstagswahlergebnisse der beiden grossten liberalen Parteien DDP und DVP Am 11 August 1928 grundete der damals 18 jahrige Gymnasiast Johann Menso Folkerts die Ortsgruppe der NSDAP 3 Blieb sie zunachst bei Wahlen auf lokaler Ebene noch wenig beachtet so steigerte sich ihr Anteil bei den Wahlen bis 1933 erheblich Sie folgte damit dem reichsweiten Trend im ostfriesischen Vergleich allerdings blieb die NSDAP unter ihren Wahlergebnissen 4 Von 1933 bis 1945Das Rathaus in den Handen der NSDAP Bei den Kommunalwahlen am 12 Marz 1933 eine Woche nach den Reichstagswahlen setzten sich in Emden die Nationalsozialisten als starkste Kraft durch Allerdings musste sich die NSDAP im Vergleich zur Reichstagswahl eine Woche zuvor mit deutlich weniger Stimmen bescheiden was auf teils offentlich ausgetragene personelle Querelen auf lokaler Ebene zuruckgefuhrt wird 5 Dennoch gewann sie mit 13 Sitzen im Burgervorsteherkollegium genauso viele Sitze wie SPD sieben und KPD sechs zusammen Gemeinsam mit den acht Sitzen die die DNVP als zweitstarkste Kraft erhielt verfugte die NSDAP mit der nationalkonservativen Partei uber eine komfortable Mehrheit Liberale Krafte spielten wie uberall in ihrer ehemaligen Hochburg Ostfriesland am Ende der Weimarer Republik uberhaupt keine Rolle mehr Die DDP erhielt nur noch einen Sitz Im Vergleich zur Kommunalwahl 1929 zeigte sich dass die rechten Parteien vor allem auf Kosten der Liberalen und des CSVD zugelegt hatten DDP DVP und CSVD waren funf Jahre zuvor noch auf zusammen zwolf Sitze gekommen 1933 war es einer Die 1929 als Rechtsblock angetretene Verbindung aus DNVP und NSDAP hingegen steigerte die Anzahl ihrer Sitze um 13 Als recht stabil erwiesen sich die Ergebnisse fur die Arbeiterparteien Die Kommunisten lagen unverandert bei sechs Sitzen die SPD busste zwei ein und erhielt 1933 noch sieben Unmittelbar nach der Wahl gingen die Nationalsozialisten in Emden daran ihnen nicht genehme in der Zeit der Weimarer Republik ernannte stadtische Fuhrungspersonlichkeiten widerrechtlich aus ihren Amtern zu drangen Dabei nutzten sie vor allem die stadtische Finanzsituation weidlich aus und warfen den Verantwortlichen Korruption vor ein Vorgang der sich auch in vielen anderen Stadten des Reichs beobachten liess 6 Besonders der Burgermeister und Stadtkammerer Willi Harding der Stadtbaurat Reinhold Haasis und der ehrenamtliche Senator der DDP Georg Frickenstein wurden zur Zielscheibe der NSDAP Gegen sie richtete sich eine Diffamierungskampagne zu deren Unterstutzung die NSDAP ausdrucklich die Berufung eines Antikorruptionsburos im Rathaus durchsetzte 7 Harding konnte seine Position schliesslich nicht mehr halten als familiare Verbindungen zu dem aus Sicht der Nationalsozialisten obendrein judischen Berliner Bankhaus Jaffa amp Levin offentlich und Vorwurfe der Bestechlichkeit erhoben wurden fur die ihn das Auricher Landgericht im Mai 1934 verurteilte 8 9 Harding und Frickenstein waren im Sommer 1933 zeitweilig inhaftiert Als am 14 Juli 1933 alle Parteien in Deutschland verboten waren und die Nationalsozialisten allein im Burgervorsteherkollegium der Stadt Emden sassen hielt der NSDAP Kreisleiter Jann de Boer im Burgervorsteherkollegium der Stadt Emden eine Rede in der er einen am Fuhrerprinzip ausgerichteten kompromisslosen und im Zweifel gewaltsamen Umbau der Verwaltung ankundigte 10 nbsp Das Emder Rathaus vor seiner Zerstorung im Zweiten WeltkriegZu einer Gewaltaktion kam es fast genau drei Monate spater Emdens seit 1913 amtierendem Oberburgermeister Wilhelm Mutzelburg war in der sogenannten Korruptionsaffare juristisch nichts anzulasten gewesen Daher war es fur die Nationalsozialisten nicht so einfach einen Vorwand zu finden um Mutzelburg abzusetzen den sie als Vertreter der Systemzeit ansahen und damit die lokale Machtergreifung zum Abschluss zu bringen 11 Einem Antrag auf Absetzung unter Hinweis auf das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums mochte sich der Auricher Regierungsprasident Gustav Bansi im August 1933 nicht anschliessen und empfahl Mutzelburg entweder in Pension zu schicken was man sich aber bei der finanziellen Lage der Stadt doch sehr genau uberlegen musse 12 oder ihm einen tatkraftigen zweiten Burgermeister zur Seite zu stellen der sich insbesondere um die Polizeiaufsicht kummern solle Der Oberburgermeister blieb daher zunachst weiter im Amt Bansis in jenen Tagen mutiges Verhalten wurde im September 1933 durch die Ausserdienststellung Bansis durch den Innenminister von Preussen Hermann Goring beantwortet Danach hatten die Nationalsozialisten in Emden freie Bahn Am 16 Oktober 1933 wurde der 57 jahrige Mutzelburg nach einer Auseinandersetzung mit dem nunmehr amtierenden 24 jahrigen NSDAP Kreisleiter Johann Menso Folkerts von einer etwa 20 kopfigen Gruppe von Nationalsozialisten aus seinem Buro gezerrt zwangsweise durch die Stadt getrieben und misshandelt 13 Mutzelburg liess sich daraufhin krankschreiben und wurde beurlaubt Kommissarisch wurde der altgediente NSDAP Angehorige Paul Hinkler seit Ende Marz 1933 Polizeiprasident von Altona mit den Amtsgeschaften betraut ehe im November 1933 der aus Bad Bramstedt stammende Jurist und NSDAP Angehorige Hermann Maas als Oberburgermeister nachfolgte 14 Die schon vor der Machtubernahme bestehenden personellen Querelen innerhalb der Emder NSDAP fanden auch nach Marz 1933 ihren Niederschlag Besonders die Position des Kreisleiters wechselte mehrfach 1932 hatte Folkerts dieses Amt inne er wurde aber Anfang 1933 von Jann de Boer abgelost Dieser gab das Amt aber im September wieder an Folkerts ab moglicherweise weil Geruchte uber eine fruhere Mitgliedschaft de Boers bei der Freimaurerloge Johannis in Emden aufgetaucht waren 15 Mit einer Unterbrechung die auf die Umstande um Mutzelburgs Misshandlung zuruckzufuhren waren blieb Folkerts bis Ende Juli 1938 Kreisleiter Diesen Posten musste er moglicherweise deshalb aufgeben weil er sich weigerte aus der Kirche auszutreten Danach wechselte das Amt des Kreisleiters noch sechsmal vor allem zwischen den Kreisleitern Bernhard Horstmann und Lenhard Everwien 16 Die Animositaten auf lokaler Ebene besonders mit Folkerts werden auch als Grund genannt warum Oberburgermeister Hermann Maas aus Emden fortgehen musste 1937 kam es zu einem Ringtausch der Oberburgermeister von Emden Delmenhorst und Wilhelmshaven Maas ging nach Delmenhorst der dortige Burgermeister Wilhelm Muller nach Wilhelmshaven und dessen OB Carl Heinrich Renken nach Emden 17 Insgesamt wird die komplette ostfriesische Parteielite jener Tage als doch sehr blass beschrieben 18 Folkerts profitierte innerhalb dieser Parteielite in den Anfangsjahren der NS Herrschaft von der Protektion durch den NS Gauleiter Carl Rover Wie auch in vielen anderen Orten Deutschlands gehorten symbolische Akte wie Strassenumbenennungen zu den fruhen politischen Massnahmen der neuen Machthaber Umbenannt wurden vor allem Strassen die zuvor Namen von Politikern getragen hatten die den Nationalsozialisten missliebig waren Aber auch traditionsreiche Strassennamen wurden von den Nationalsozialisten geandert Bereits im Marz 1933 wurden die Friedrich Ebert Strasse 1928 gewidmet in Blucherstrasse und Horst Wessel Strasse umbenannt heute wieder Friedrich Ebert Strasse die Walther Rathenau Strasse 1928 gewidmet in Philosophenweg ruckbenannt und die Judenstrasse in Webergildestrasse umbenannt seit 1998 Max Windmuller Strasse Nach Adolf Hitler wurde die Auricher Strasse benannt Weitere Umbenennungen folgten in den Jahren darauf unter anderem hiess die Grosse Strasse im Stadtzentrum seit dem Tag der Novemberpogrome 1938 Strasse der SA heute wieder Grosse Strasse 19 Zu seinem Geburtstag am 20 April 1933 verlieh die Stadt Adolf Hitler die Ehrenburgerschaft Erst am 10 Mai 2007 entzog der Rat der Stadt Hitler symbolisch diese Wurde Laut Landesgemeindeordnung erlosch der Ehrentitel jedoch schon mit dem Tod seines Tragers 20 Gleichschaltung nbsp Ostfriesische Tageszeitung Das NSDAP Organ erschien als einzige Zeitung Emdens durchgangig von 1933 bis 1945 Die Presselandschaft in Emden bestand Anfang 1933 aus vier Tageszeitungen der als linksliberal geltenden Rhein Ems Zeitung heutiger Name Emder Zeitung der rechtskonservativen 21 Emder Zeitung 22 dem von Hermann Tempel herausgegebenen ostfriesischen Volksboten Zentralorgan der SPD in der Region sowie der im Oktober 1932 gegrundeten Ostfriesischen Tageszeitung OTZ als Parteiorgan der NSDAP Hoppla jetzt komm ich titelte die Rhein Ems Zeitung am 31 Januar 1933 einen Tag nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und bezog sich damit auf den seinerzeit popularen Schlager von Hans Albers Die Zeitung die der DDP nahestand sah sich nicht erst seit dieser spater als Geniestreich beschriebenen 23 Schlagzeile dem Hass der ortlichen NSDAP ausgesetzt Sie blieb in den ersten Monaten nach der Machtergreifung trotz Drangen der ortlichen NSDAP auch bei ihrer Linie Anzeigen von judischen Geschaftsleuten anzunehmen Am 24 April 1933 erschien schliesslich eine Gruppe NSDAP Anhanger vor dem Verlagshaus brullte Parolen und warf Steine Die eine Viertelstunde spater erschienene SA die zu jenem Zeitpunkt in Emden uber eine Gesamtstarke von etwa 400 Mann 24 in der 36 500 Einwohner Stadt verfugte forderte den Verleger Franz Gerhard auf mehrere Forderungen der NSDAP zu erfullen anderenfalls konne sie nicht fur den Schutz des Verlagspersonals garantieren Der Verleger gab daraufhin den Forderungen nach 25 Neuer Chefredakteur wurde der Grunder der Emder NSDAP Folkerts der bei der rechtskonservativen Emder Zeitung zuvor ein Redaktionsvolontariat absolviert hatte Da der sozialdemokratische Volksbote bereits infolge der Reichstagsbrandverordnung vom 28 Februar 1933 verboten wurde 26 gab es in der Stadt keine Tageszeitung mehr die dem linken oder liberalen Spektrum zuzuordnen war Die OTZ als NSDAP Parteiorgan vertrat seit dem 30 Januar 1933 die Regierungslinie und musste nicht gleichgeschaltet werden Die Presseorgane in Emden veroffentlichten in den folgenden Jahren Hetzartikel zur Verfolgung Andersdenkender So wurde beispielsweise der fruhere KPD Senator Gustav Wendt in Artikeln wiederholt als Untermensch und niederrassiger Strassenkoter bezeichnet 27 Die 1935 erlassene Anordnung des Reichsleiters fur die Presse zur Fusion kleinerer Verlage nahmen die Nationalsozialisten in Emden zum Anlass sowohl die Rhein Ems Zeitung als auch die Emder Zeitung zu schliessen Redaktion und Technik gingen 1936 an das neugegrundete Blatt der Ostfriesen uber das in der Folgezeit als zweite Tageszeitung neben dem Parteiorgan weiterbestand jedoch 1941 infolge des Kriegsgeschehens sein Erscheinen einstellen musste Die einzige Zeitung Emdens die durchgehend von 1933 bis zum Kriegsende 1945 wenn auch zuletzt unregelmassig und oft nur als Notausgabe erschien war damit das Parteiorgan Von 1938 bis 1945 war Folkerts ihr Chefredakteur 28 Bei der in Emden ansassigen Industrie und Handelskammer fur Ostfriesland und Papenburg losten sich im April 1933 die Gremien auf um im Mai durch Neuwahlen die Gleichschaltung zu vollziehen Jedoch zeigte sich bei diesen Wahlen in den meisten Fachbereichen grosse Kontinuitat Lediglich im Bereich Handel gab es offentliche Debatten die vom Kampfbund fur den gewerblichen Mittelstand und seinem Vorsitzenden Riekena losgetreten wurden Er sprach sich gegen die Wiederwahl des Kaufmanns Hendrik Fisser in den IHK Beirat aus und unterstellte ihm durch judische Stimmen in sein IHK Amt gekommen zu sein offenbar ein fruher Versuch den judischen Einfluss im Emder Handel zuruckzudrangen Ausserdem so lautete der in einem Zeitungsbericht festgehaltene Vorwurf habe Fisser der SPD einen Dampfer fur eine Lustfahrt zur Verfugung gestellt 29 Die Vorwurfe gingen allerdings ins Leere die IHK Mitglieder sprachen Fisser der dem Nationalsozialismus distanziert gegenubertrat 30 erneut das Vertrauen aus Mehr Erfolg hatten die Nationalsozialisten beim Kaufmann Peter Haut der bis dahin Schatzmeister der IHK gewesen war Als Freimaurer war Haut ihnen ein Dorn im Auge Offentlicher Druck auch in diesem Fall uber die Presse ausgeubt fuhrte dazu dass sich nur noch ein knappes Viertel der wahlberechtigten IHK Mitglieder fur einen Verbleib Hauts auf seinem Posten aussprachen An der Spitze der Emder IHK anderte sich hingegen nichts Der bereits seit 1920 amtierende Prasident der Reeder Heinrich Schulte blieb weiterhin im Amt ebenso weitere fuhrende Manner aus dem Emder Wirtschaftsleben Der Syndikus Geschaftsfuhrer der IHK Lubbert Lubbers war allerdings schon 1929 der ortlichen NSDAP beigetreten 31 1933 wurde er fur die NSDAP Senator Da er jedoch die Judenverfolgungen der Nationalsozialisten missbilligte zog er sich aus der Kommunalpolitik zuruck 1936 hatte Lubberts dem Juden Arnold Levie Fisser und anderen geholfen Emden in Richtung England zu verlassen 9 Die IHK konnte sich insgesamt eine gewisse Eigenstandigkeit bewahren obwohl sich ein fuhrender Nationalsozialist der Region wie Carl Rover noch 1934 in einem Schreiben an den Regierungsprasidenten Heinrich Refardt in Aurich dafur aussprach Schulte abzulosen da dieser fur ihn und fur die Bewegung nicht tragbar sei 32 Refardt lehnte dies in einem Schreiben mit der Begrundung ab Ich wusste z Zt keine Personlichkeit insbesondere auch aus der Bewegung die geeignet ware die wirtschaftlich schwierigen Verhaltnisse der Stadt Emden in gleicher Weise zu betreuen wie es Schulte tut Bis zu seinem Tode 1937 blieb der Reeder IHK Prasident 33 Uber das Verhalten der fuhrenden Emder Wirtschaftskreise in jenen Jahren urteilten Claudi und Claudi Sie verhielten sich teils opportunistisch teils blieben sie neutral bis distanziert zum neuen Staat Widerstandshaltungen hatten hier keinen gesellschaftlich politischen Hintergrund 9 Von Reeken urteilte Zwar gab es vereinzelt Unmutsausserungen uber einzelne Massnahmen doch war an der weitgehenden Loyalitat des Emder Burgertums nicht zu zweifeln Bemerkenswert aber bleibt dass es grossen Teilen der vornationalsozialistischen Fuhrungsschichten in Wirtschaft und Gesellschaft Emdens trotz oder gerade wegen der Anpassung an den Nationalsozialismus gelang ihre alten Kommunikationszusammenhange zu erhalten und sich gegenuber der neu aufgestiegenen Elite weitgehend abzuschotten 34 Auch bei weiteren Interessenverbanden die zum Gutteil als eingetragene Vereine firmierten blieben die schon vor 1933 amtierenden Vorsitzenden im Amt vom Verein der Emder Gemusebauern in den Anfang Mai 1933 die Gemusebaugenossenschaft integriert wurde uber den Wirteverein bis hin zur Backerinnung Relativ einfach machte es sich die Kaufmannische Deputation deren Vorstand Anfang Mai uber die Presse verlautbaren liess Die Kaufmannische Deputation hat sich vollzahlig und einmutig hinter die Regierung Hitler gestellt und ist der Meinung dass die Gleichschaltung bereits als durchgefuhrt zu gelten hat 35 Personelle Anderungen ergaben sich nur insofern als zu den 17 Mitgliedern drei weitere hinzutraten die der NSDAP angehorten Neben den nationalsozialistischen Kaufleuten Buhr und Muller auch der Hauptschriftleiter der Emder Zeitung Frerichs In den grossen Emder Firmen auch solchen die sich im Staatsbesitz befanden wie die Emder Hafenumschlagsgesellschaft behielten die vor 1933 fungierenden Geschaftsfuhrer ihre Posten 36 Deutlich starker waren die personellen Umwalzungen bei Genossenschaften die ganz oder uberwiegend von der Arbeiterschaft getragen wurden Die Spar und Wohnungsbaugenossenschaft Selbsthilfe erhielt einen neuen Vorstand ebenso die in Emden beheimatete Konsum und Spargenossenschaft fur Ostfriesland Kommissarisch ubernahm der NSBO Funktionar Georg Hinrichsen die Fuhrung Jedoch gab es auch hier Grenzen des Totalitatsanspruches des Staates und der NSDAP Der angesehene Sozialdemokrat Peter Voermann blieb bis zu seinem Tode am 17 Marz 1936 Vorstandsmitglied Ob dies den Nationalsozialisten in erster Linie dazu dienen sollte sich der Loyalitat der Emder Arbeiterschaft zu versichern zumal es sich um eine politisch ungefahrliche Funktion handelte bleibt offen 37 nbsp Sportplatz der Freien Turnerschaft 03Das Vereinswesen in der Stadt das nicht zuletzt durch eine grossere Zahl von Arbeitersportvereinen wie der Freien Turnerschaft 03 in der Arbeitersiedlung Friesland gepragt war sah sich grossen Veranderungen gegenuber Der Arbeiter Turn und Sportverein Gluck Auf Borssum 1920 loste sich gezwungenermassen auf und grundete sich als Blau Weiss Borssum neu Ahnlich erging es der Freien Turnerschaft Larrelt die 1933 als FC Grun Weiss Larrelt neu antrat und dem erst vier Jahre zuvor von 60 arbeitslosen Transvaalern gegrundeten FC Frisia 38 Wie die anderen Vereine schlossen sie sich nach der Neugrundung dem Nationalsozialistischen Reichsbund fur Leibesubungen an Zum Teil traten die Mitglieder von Arbeitersportvereinen in grosserer Zahl anderen Vereinen bei was im Falle des Emder Kanu Vereins dazu fuhrte dass auch dieser im August 1933 aufgelost wurde Im September 1933 sah sich der Vorsitzende des Fischereivereins fur Ostfriesland zu der veroffentlichten Bemerkung veranlasst es werde mit aller Scharfe dafur gesorgt werden dass aus Angler Sportvereinen und Fischereivereinen sich keine kommunistischen und marxistischen Zellen bilden 39 Der grosste und traditionsreichste unter den Emder Sportvereinen der Emder Turnverein von 1861 erhielt bereits im April 1933 einen neuen Vorsitzenden in Gestalt des NSDAP Mitglieds Wilhelm Going Von zwei Fallen ist bekannt dass die Gleichschaltung unter hohem Druck der Nationalsozialisten zustande kam Im ersten Fall handelt es sich um den Club zum Guten Endzweck ausweislich seiner damaligen Satzung eine den hoheren Kreisen der Einwohnerschaft angehorende Gesellschaft welche die gesellige Vereinigung und Unterhaltung ihrer Mitglieder bezweckt 40 Die NSDAP sah in dem Club einen storende n Faktor der Volksgemeinschaft 40 Jedoch erst ein Jahr spater kundigte die ortliche SA an dass das Vereinshaus kunftig auch von ihr genutzt und ein SA Mitglied in den Vorstand des Clubs berufen werden solle Ob dieser Plan umgesetzt wurde ist jedoch nicht mehr bekannt Im Falle der Gesellschaft fur bildende Kunst und vaterlandische Altertumer zu Emden von 1820 weigerte sich der Vorsitzende der Arzt Arend Hoppe dem Druck des ortlichen Kampfbundes fur deutsche Kultur nachzugeben und von seinem Posten zuruckzutreten woraufhin die NSDAP ihm einen kommissarischen Vorsitzenden beiordnete Dieser ernannte sich spater zum neuen Vorsitzenden was jedoch auf Widerstand vieler Kunst Mitglieder stiess Der in den Emder Zeitungen mit vielen Leserbriefen ausgefochtene Streit endete damit dass weder Hoppe sein Amt zuruckerhielt noch der Kommissar Vorsitzender blieb Ein ehemaliges Vorstandsmitglied wurde berufen und zudem sichergestellt dass der Vorsitzende der Emder Kunst die als Herausgeberin des Emder Jahrbuchs eine wichtige Funktion fur die Historiografie der Region innehatte kunftig vom Regierungsprasidenten in Aurich bestellt wurde Nach Ansicht der Nationalsozialisten war damit auch in dieser traditionsreichen Vereinigung das Fuhrerprinzip umgesetzt 41 Verfolgung und Widerstand SPD KPD Gewerkschaften und Kirchen Die Emder Sozialdemokratie und ihr nahestehende Organisationen wie die Sozialistische Arbeiter Jugend oder das Reichsbanner versuchten in den ersten Monaten nach der Machtergreifung durch lose Netzwerke Kontakte aufrechtzuerhalten Typisch war dabei dass es sich um voneinander unabhangige Einzelgruppen handelte Ziel ihrer Aktivitaten war die Aufrechterhaltung ihrer Parteiverbindungen das Weiterleben der Organisation und die Aufklarung uber den wahren Charakter des Nationalsozialismus 42 Dazu gehorte unter anderem das Verteilen des Neuen Vorwarts der oftmals uber die nahen Niederlande eingeschmuggelt wurde Dorthin war bereits im Juni 1933 der fuhrende ostfriesische Sozialdemokrat Hermann Tempel geflohen Aus Emden nahm er den Schriftleiter des Volksboten Alfred Mozer 43 mit Zu den fuhrenden Kopfen der SPD im Raum Emden die nach 1933 kurzzeitig verhaftet wurden zahlte der bis 1932 amtierende Landrat des Landkreises Emden und preussische Landtagsabgeordnete Walter Bubert Wie manche andere Funktionare war er spater in Osnabruck als Handelsvertreter beschaftigt und nutzte seine Reisetatigkeit um Kontakte zu fruheren Parteigenossen aufrechtzuerhalten Dazu zahlte in Emden auch der Larrelter Funktionar Berend Zaayenga Bubert wurde von 1939 bis 1940 in Schutzhaft genommen und im Rahmen der Aktion Gitter 1944 nochmals inhaftiert 44 Mehrere Monate in Schutzhaft verbrachte auch der Sozialdemokrat Hermann Neemann Er war Leiter der Emder AOK und bei den Nationalsozialisten als Krankenkassenbonze verhasst Nach seiner Entlassung wurde Neemann von den Nationalsozialisten standig uberwacht und nach dem Attentat auf Hitler am 20 Juli 1944 fur mehrere Monate ins KZ Neuengamme verbracht 45 Verhaftet wurde auch der Vorsitzende des Emder ADGB Hans Susemihl 46 Als eigentliche Untergrundleistung der Emder Sozialdemokratie wird angesehen dass die Funktionare ihre Kontakte halten und ihre Ideen bewahren konnten was nach dem Zusammenbruch 1945 eine umgehende Neuorganisation der Partei erlaubte 47 nbsp Luftbild von einem Teil Transvaals im Vordergrund die Cassens WerftIn den Betrieben im Hafen von den Werften Nordseewerke Cassens und Schulte amp Bruns uber die Hafenumschlagsbetriebe fur Kohle Erz und andere Guter bis hin zur Heringsfischereiflotte und den Schiffen anderer Emder Reeder und in weiteren Industriebetrieben hatte die KPD schon seit den Jahren der Weimarer Republik einen grossen Ruckhalt und bildete in der Anfangsphase der NS Herrschaft das Ruckgrat des Emder Widerstands Bereits im April 1933 trafen sich fuhrende Kommunisten der Stadt um sich uber die Aufrechterhaltung der bestehenden Kontakte auszutauschen Sie vereinbarten sich kunftig in Funfergruppen zu treffen alsbald wurden jedoch auch grossere Stadtteilgruppen gebildet 48 Zu den Hochburgen zahlten die hafennahen Stadtteile Borssum Port Arthur Transvaal Klein Faldern und die Kolonie Friesland sowie der allerdings erst im Herbst 1945 eingemeindete Vorort Larrelt Der Emder Hafen diente bereits im Fruhjahr 1933 kommunistischen Widerstandskampfern dazu hohere Funktionare der Partei aus Deutschland herauszuschmuggeln Hintergrund war eine verstarkte Uberwachung des Bremer Hafens wo sich die Bezirksleitung der Partei fur den nordwestdeutschen Raum befunden hatte Emden wurde nicht zuletzt deshalb als Ausweichort gewahlt weil die Exilanten uber das Watt des Dollarts oder per Boot uber die Ems in kurzester Zeit in die Niederlande gebracht werden konnten Ausser Kommunisten gelangten so auch eine nicht naher bekannte Zahl von Sozialdemokraten und Gewerkschaftern aus dem gesamten Reichsgebiet ins Nachbarland Unterstutzt wurden sie dabei von niederlandischen Kommunisten 49 Besonders eng war in jenen Jahren die Zusammenarbeit zwischen Kommunisten in Emden und der Internationalen Transportarbeiter Foderation der der Niederlander Edo Fimmen vorstand Die ITF gab bis 1941 eine Zeitschrift mit dem Namen Faschismus heraus die unter anderem uber den Emder Hafen eingefuhrt und in anderen Gegenden Deutschlands weiterverteilt wurde Da die ITF Vertrauensleute auf mehr als 200 Schiffen hatte bestanden Kontakte nicht nur in die Niederlande sondern auch in die skandinavischen Staaten aus den Hafen von Narvik und Lulea wurde schwedisches Eisenerz nach Emden importiert und in andere Staaten darunter die Sowjetunion 50 Beim Weitertransport des Schrifttums innerhalb Deutschlands half ein dichtes Netz von Reichsbahnern 51 nbsp Vor dem Treffpunkt der Kommunisten der Gaststatte Kap Horn heute Herrentor erinnert ein Stolperstein an den Gastwirt Friedrich W Scheiwe Einer der Treffpunkte der Kommunisten war die bereits in den Jahren der Weimarer Republik bestehende Gaststatte Kap Horn sic an der Neuen Strasse die der Gastwirt Friedrich Scheiwe besass Er war bereits seit 1920 KPD Mitglied und seit 1927 28 Mitglied der Roten Hilfe Die Kommunisten nutzten daneben vermeintlich unverdachtige Treffpunkte wie Sport und andere Vereine Von wenigstens einem Verein namlich dem Schwimmverein Fortuna wird vermutet dass er 1933 sogar explizit gegrundet wurde um als Tarnorganisation zu dienen 52 Uber die genaue Grossenordnung der im Untergrund aktiven Kommunisten ist zwar nichts mehr bekannt Sie muss jedoch angesichts der zahlreichen Organisationsleiter Hauptkassierer politischen Leiter Verbindungsleute und Kuriere betrachtlich gewesen sein wozu auch die Nachricht passt dass die Emder SA bei einem reichsweiten Wettkampf 1935 die Abriegelung eines ganzen Stadtviertels probte um zu verhuten dass Flugblattverteiler entkommen konnten 53 Nach der Machtergreifung inhaftierten die Nationalsozialisten mehrere Kommunisten Das wohl prominenteste Opfer in der Seehafenstadt war der fruhere KPD Senator Gustav Wendt Er wurde mehrfach verhaftet und 1933 ins KZ Sonnenburg verbracht 27 Auch in den damaligen Emder Vororten und heutigen Stadtteilen Larrelt Petkum und Widdelswehr aus denen viele Beschaftigte in den Emder Hafen pendelten sahen sich Kommunisten Verfolgungen ausgesetzt Erst 1937 38 gelang es den Nationalsozialisten zum entscheidenden Schlag gegen den kommunistischen Untergrund auszuholen In einer grossen Verhaftungsaktion wurden 72 Emder Kommunisten sowie weitere aus den umliegenden Stadten und Gemeinden verhaftet darunter auch der Gastwirt Scheiwe Angeklagt wurden sie zumeist vor dem fur Ostfriesland zustandigen Oberlandesgericht Hamm Scheiwe wurde zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt die er in Vechta absass und nach seiner Entlassung sofort von der Wilhelmshavener Gestapo erneut verhaftet Er wurde ins KZ Sachsenhausen eingeliefert und kehrte erst nach Kriegsende nach Emden zuruck 54 Das Schicksal weiterer Emder Kommunisten ist historisch noch nicht hinlanglich aufgearbeitet 55 Im Gegensatz zur Nachbarstadt Aurich die im Zentrum des ostfriesischen Kirchenkampfes lag 56 spielten die Auseinandersetzungen zwischen den Deutschen Christen und den reformierten und lutherischen Gemeinden und deren Pastoren in Emden nur eine untergeordnete Rolle Die Deutschen Christen gewannen 1934 dadurch kurzzeitig Einfluss so dass einer ihrer Angehorigen Pastor Diedrich Cremer vom Landespropst Heinrich Meyer DC in Aurich mit der zweiten Pfarrstelle der Lutheraner in Emden betraut wurde Nach Cremers Aufstellungspredigt am 8 Marz 1934 beklagten zahlreiche Gemeindeglieder die schwache Predigt und klare Parteinahme Cremers fur die Deutschen Christen Dennoch wurde er vom Propst im Oktober 1934 zum Superintendenten des Kirchenkreises Emden bestellt Anfang Juni 1934 gab es in Emden erste Bekenntnisgottesdienste als Reaktion auf den Versuch der Deutschen Christen auf lokaler Ebene die Kirche gleichzuschalten 57 Die Deutschen Christen verloren ab 1935 in Ostfriesland an Einfluss in Emden war er noch weitaus geringer als in anderen Stadten So gab es in Emden auch kein Kirchensteuersonderkonto der Deutschen Christen wie es anderenorts eingerichtet wurde um den Deutschen Christen ein finanzielles Fundament zu verschaffen 58 Zu den Verfolgten aus dem kirchlichen Bereich zahlte der reformierte Pastor Hermann Immer aus dem Arbeiterstadtteil Port Arthur Transvaal der kurz nach den ersten Verhaftungen von Kommunisten 1933 den Kontakt zu einigen Insassen aufrechterhalten und sich dadurch grossen Respekt in der Emder Arbeiterschaft erworben hatte 59 Der reformierte Kirchenalteste Bretzler wurde 1940 kurzzeitig verhaftet nachdem er verbotswidrig konfessionelles Schrifttum an Emder Soldaten an die Front versandt hatte 60 Verfolgung und Vernichtung der Emder Juden nbsp Die Emder Synagoge im Jahre 1912Die judische Gemeinde Emden war 1933 mit 581 Angehorigen die weitaus grosste und bedeutendste Ostfrieslands Zudem war die Stadt als Sitz des Landesrabbinats geistiges Zentrum der Juden Ostfrieslands und der Landdrostei Osnabruck Sie sahen sich bereits vor der Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt einem grosser werdenden Antisemitismus ausgesetzt Das fuhrte zu einer Abwanderungswelle Hatte die Gemeinde 1905 noch 809 Personen umfasst waren es 1925 noch 700 und 1933 nur noch 581 61 Die judischen Gewerbetreibenden waren bereits vor dem von den Nationalsozialisten organisierten Judenboykott am 1 April 1933 Verfolgungen ausgesetzt Damals zwang die ortliche SA die Geschaftsleute ihre Geschafte zu schliessen Zugleich nahm ein SA Trupp judischen Schlachtern die in Ostfriesland zugleich oftmals Viehhandler waren im Emder Schlachthof die Schachtmesser ab und warf diese anschliessend in der Innenstadt ins Feuer Hetzartikel in der Presse etwa in der OTZ Deutscher Volkskampf gegen Israels Weltverschworung Judas Stunde hat geschlagen begleiteten die Aktion 62 In der Nacht vom 28 zum 29 April gingen 26 Schaufensterscheiben 63 von judischen Geschaften zu Bruch Diese Taten versuchten die Nationalsozialisten anschliessend den Kommunisten anzulasten 64 Obwohl einzelne nichtjudische Emder den Boykott umgingen indem sie unauffallig Hintereingange benutzten oder nach Ladenschluss in judischen Geschaften einkauften bekamen die judischen Geschaftsleute den Boykott sehr schnell wirtschaftlich zu spuren Benjamin Wolff Sohn des Backers und zugleich Vorstehers der judischen Gemeinde Louis Wolff berichtete Wir hatten immer weniger zu tun Gesellen und Lehrlinge wurden einer nach dem anderen entlassen und der Betrieb wurde kleiner und kleiner Es wurde immer schwerer den Unterhalt fur die Familie zu beschaffen 65 Der Boykott wurde zwar nach einigen Tagen offiziell beendet die Diskriminierung jedoch mittels Propaganda Verordnungen und Gesetzen weiter betrieben Dies bewog viele der ansassigen Juden zur Flucht Unter den schon 1933 geflohenen Juden befand sich auch Max Windmuller der sich in den Niederlanden unter seinem Decknamen Cor spater dem Widerstand der Gruppe Westerweel anschloss und viele judische Kinder und Jugendliche rettete Der Landrabbiner Samuel Blum versuchte auf die zunehmende Hetze zu reagieren Er liess von allen Gemeinden im Landrabbinatsbezirk Emden bekunden die Juden seien pflichttreue Burger des Staates Zudem verwahrte man sich gegen die in der Auslandspresse gemachten Greuelmarchen und Ubertreibungen von Verfolgungen der deutschen Juden 64 Die neuen Machthaber liessen sich davon nicht beeindrucken Unbeirrt setzten sie die Ausgrenzung fort So machte der Kampfbund fur den gewerblichen Mittelstand im Mai 1933 bei den Neuwahlen der IHK Mitglieder Stimmung gegen den angeblichen judischen Einfluss und versuchte den zahlreichen judischen Mitgliedern das Wahlrecht abzustreiten Anfang 1934 warfen Unbekannte die Fensterscheiben Emder Burger ein von denen bekannt war dass sie noch bei Juden kauften Die stadtische Badeanstalt an der Kesselschleuse verwehrte Juden ab 1935 den Eintritt weil die Bevolkerung sich angeblich belastigt gefuhlt habe 64 Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums hatte fur die Juden in Emden nur geringe Auswirkungen Akademischen Berufen gingen nur wenige nach Stark waren sie dagegen im Viehhandel vertreten in dem sie innerhalb Ostfrieslands eine fuhrende Stellung hatten Trotz grosser Anstrengungen gelang es den Nationalsozialisten nur langsam sie zu brechen Noch 1935 gab es in Emden 46 Viehhandlungen und zwolf Schlachtereien die von Juden betrieben wurden Es gab kaum nichtjudische Viehhandler die die Funktion ihrer judischen Mitbewerber hatten ubernehmen konnen Geschaftssinn und traditionelles Verhalten der Landbevolkerung taten ihr Ubriges so dass die Viehhandler ihre Geschaftskontakte noch bis 1937 weitgehend aufrechterhalten konnten obwohl ihnen seit 1935 der Besuch von Viehmarkten untersagt war 66 Mit der Zeit zeigte die Propaganda jedoch Wirkung Die okonomische Lage der Geschaftsinhaber verschlechterte sich immer mehr Bekannt ist beispielsweise dass der Schlachter Daniel de Beer 1937 nach Feststellung eines Gerichts fast nur noch judische Kundschaft hatte Ein Betrieb nach dem anderen schloss und wurde auf diese Weise arisiert Fur Emden sind von 1933 bis 1937 insgesamt 47 Verkaufe judischer Gewerbebetriebe Hauser und Grundstucke sicher uberliefert Dabei lag der Verkaufspreis bei Wohnhausern insgesamt 38 43 und bei landwirtschaftlichen Grundstucken 17 58 Prozent unter Verkehrswert 67 Am 2 Marz 1940 wurde schliesslich gemeldet dass es in Emden keine judischen Gewerbebetriebe mehr gab 68 Es ist unklar wie viele Juden in dieser Zeit ihre Heimat verliessen Die Quellen sind widerspruchlich Einer Zeitungsmeldung zufolge emigrierten zwischen 1933 und 1938 130 Personen und 50 zogen in andere Stadte Deutschlands um Nach anderen Angaben lebten am 1 September 1938 noch 430 Juden in der Hafenstadt 67 Zeitzeugen berichteten dass funf Familien mit insgesamt 24 Personen von den Abschiebungen im Rahmen der Polenaktion vom Oktober 1938 betroffen waren 69 nbsp Gedenkstein fur die niedergebrannte Synagoge in EmdenIn der Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 kam es auch in Emden zu den von der Reichsleitung der Nationalsozialisten befohlenen Ausschreitungen gegen die Juden die spater als Reichspogromnacht oder Reichskristallnacht bezeichnet wurden Dabei zerstorten Manner aus Partei SA und SS auf Anweisung des 26 jahrigen Kreisleiters Bernhard Horstmann die Synagoge Sie hatten zuvor nach Angaben von Zeugen in der Nachkriegszeit die Order erhalten keine Uniformen zu tragen um die Planmassigkeit der Aktion wie auch die Identitat der Tater zu verschleiern 69 Auf Befehl Horstmanns legten sein Stellvertreter Kreisamtsleiter Neeland und SS Sturmfuhrer Schreiber Feuer in dem Bau Trotz einer grosseren Explosion breitete sich der Brand nicht in dem gewunschten Masse aus Erst nachdem Schreiber noch einmal 20 Liter Benzin in die Synagoge hatte verbringen lassen zerstorte das Feuer das Gebaude vollig Die Feuerwehr konzentrierte sich auf Anweisung darauf ein Ubergreifen der Flammen auf Nachbargebaude zu verhindern 70 Etwa zeitgleich versammelten sich um 24 Uhr die drei Emder SA Sturme vor dem Parteihaus am Markt Dort erhielten sie die Anweisung samtliche Juden in Emden festzunehmen und zusammenzutreiben Die Truppen schwarmten daraufhin aus drangen gewaltsam in Wohnungen ein und zerrten etwa 300 judische Bewohner aller Altersgruppen heraus Dabei fielen uberall in der Stadt Schusse von denen einer den Schlachter Daniel de Beer im Rucken traf Er erlag wenig spater seinen Verletzungen Schaufenster Ladeneinrichtungen und Mobiliar judischer Einrichtungen und Wohnungen wurden zertrummert SA Manner geleiteten die Juden unter Misshandlungen und Beschimpfungen auf den Hof der Neutorschule Dort mussten sie bis zur Erschopfung exerzieren Am darauffolgenden Tag entliessen die Wachen die Frauen Kinder und alten Manner Die arbeitsfahigen Manner mussten zunachst Zwangsarbeiten im Ort verrichten Auf dem Weg zu ihrem Einsatzort dem Bootshafen am Wall wo sie Ausbaggerungsarbeiten verrichten mussten kamen sie an der zerstorten Synagoge vorbei Dort zwangen die SA Manner einen Juden namens Mindus zu erklaren er habe das Feuer gelegt 71 In den fruhen Morgenstunden des 11 November trieb die SA die Juden unter Bewachung von SS und Geheimer Staatspolizei Gestapo zum Bahnhof von wo aus sie in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert wurden wo zwei weitere Emder Juden starben 72 Die anderen sogenannten Aktionsjuden blieben bis Dezember 1938 oder Anfang 1939 in den Lagern inhaftiert Die Gemeinde loste sich danach auf Der Landrabbiner Blum emigrierte nach Palastina und auch der letzte verbliebene judische Arzt verliess seine Heimatstadt Einzelnen Juden gelang die Flucht uber die grune Grenze in die Niederlande wobei ihnen zum Teil nichtjudische Emder halfen 73 Am 8 November 1939 lebten noch 320 Juden in Emden 72 Auch die Luftschutzbunker waren ihnen verschlossen Sie mussten sich schon so hohnte die Zeitung Der Sturmer einen eigenen Luftschutzraum auf dem Platz der zerstorten Synagoge herrichten 68 Ob dieser Bau jemals realisiert wurde ist unklar 74 nbsp Bericht der Gestapo Wilhelmshaven uber die Deportation der letzten 122 Emder Juden Die Behorde erklarte ihren Zustandigkeitsbereich damit fur nahezu judenfrei Im November Dezember 1939 drangten Oberburgermeister Renken sowie sein Leeraner Amtskollege Erich Drescher den Regierungsprasidenten in Aurich Lothar Eickhoff zu weiteren Schritten gegen die Juden Auf ihre Initiative beschwerte dieser sich daraufhin noch im Dezember bei seinen ubergeordneten Behorden uber die hohe Zahl der noch in Ostfriesland wohnenden Juden Diese traten durch ihre Aufdringlichkeit in unerwunschter Weise in Erscheinung Renken wandte sich zudem an den SS und Polizeifuhrer Nord West Hans Adolf Prutzmann Unter Verweis auf die Grenzlage Ostfrieslands schrieb er damals Ich halte daher eine Abschiebung samtlicher Juden vielleicht nach einem ziemlich isolierten Ort in Polen fur die einzig richtige Losung Dies lehnte Prutzmann jedoch am 8 Januar 1940 ab versprach aber die angesprochene Frage weiter zu beobachten 75 Die zustandige Gestapoleitstelle in Wilhelmshaven wollte die ostfriesischen Juden dagegen zunachst zu einem Umzug in andere Stadte innerhalb des Reiches zwingen 76 Als dann aber im Februar 1940 rund 1000 Juden aus dem Gau Pommern hauptsachlich aus Stettin stammend nach Lublin deportiert wurden 77 erwog die Behorde mit den ostfriesischen Juden ahnlich zu verfahren 76 Nachdem die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland davon Kenntnis erhalten hatte traten Max Plaut zustandig fur die Bezirksstelle Nordwestdeutschland der Reichsvereinigung und die Gemeindevorsteher unter Umgehung des Reichssicherheitshauptamtes in Verhandlungen mit der Gestapo Sie boten an ihr die Arbeit abzunehmen und die Juden innerhalb von drei Wochen umzuquartieren 78 Die Gestapo Leitstelle Wilhelmshaven ordnete daraufhin statt der von den Burgermeistern geforderten Abschiebung nach Polen an dass die Juden Ostfriesland aus militarischen Grunden 79 bis zum 1 April 1940 verlassen und sich andere Wohnungen innerhalb des deutschen Reiches mit Ausnahme Hamburgs und der linksrheinischen Gebiete 80 suchen sollten 81 Nach dem Abschlussbericht der Gestapostelle Wilhelmshaven betraf dies 843 Juden die zwischen Januar und Marz 1940 umquartiert wurden 82 Lediglich Personen uber 70 Jahre blieben davon ausgenommen Die Gestapo fasste sie mit den alteren Juden der anderen ostfriesischen Gemeinden insgesamt etwa 140 Personen 82 im judischen Altenheim in Emden zusammen 79 Im Herbst 1941 gehorte Emden zu den ersten zwolf Stadten im Reich aus denen reichsdeutsche Juden in den Osten deportiert wurden Am 18 Oktober 1941 wurden die letzten judischen Burger aus Norden und Aurich zum judischen Altenheim nach Emden gebracht Vier Tage spater wurden 164 als reiseunfahig eingestufte Heimbewohner in das judische Altenheim in Varel verlegt dessen vorherige Bewohner bereits deportiert worden waren Am 23 Oktober 83 wurden 122 Emder Juden uber die Zwischenstation Berlin in das Ghetto Litzmannstadt verschleppt 84 wo sie am 25 Oktober eintrafen 85 Von den 122 nach Litzmannstadt deportierten Juden aus Emden starb der letzte am 6 September 1942 86 Die in Varel Verbliebenen wurden am 23 Juli 1942 uber Bremen und Hannover in das Ghetto Theresienstadt verbracht Die Staatspolizei Leitstelle Wilhelmshaven zustandig fur das Oldenburger Land und Ostfriesland erklarte Ostfriesland nach den Deportationen fur judenfrei Acht Familien in denen ein Ehepartner Nichtjude siehe dazu Mischehen im Dritten Reich war lebten wahrend des Krieges in Emden Die genaue Zahl der in der Zeit des Nationalsozialismus umgekommenen Emder Juden ist unklar Bekannt sind die Namen von 465 Ermordeten die entweder 1933 oder in den Jahren zuvor in der Stadt gelebt hatten oder nach 1933 von den Nationalsozialisten zur Umsiedlung in die Stadt gezwungen worden waren 79 Wirtschaftliche Entwicklung bis Kriegsbeginn Der Umschlag im Emder Hafen nahm nach 1933 deutlich zu Lag der seewartige Gesamtumschlag im Emder Hafen im Krisenjahr 1931 noch bei 2 6 Millionen Tonnen war er funf Jahre spater bereits auf fast acht Millionen Tonnen gestiegen und durchbrach im Folgejahr auch diese Marke Zuruckzufuhren ist dies vor allem auf die deutlich gestiegene Einfuhr uber den Hafen Sie betrug 1932 nur 764 000 Tonnen und lag damit noch unter derjenigen der Kriegsjahre 1917 und 1918 Bis 1938 stieg die Einfuhr auf vier Millionen Tonnen lag also um mehr als das Funffache uber dem Wert von 1932 87 Dies lag in erster Linie an gestiegenen Erzimporten im Rahmen der Aufrustung der Wehrmacht Auf den Werften machte sich der wirtschaftliche Aufschwung kaum bemerkbar Die Zahl der Neubauten pro Jahr bewegte sich zwischen 1933 und 1939 deutlich unter jener der Jahre von 1919 bis 1933 Lediglich die Tragfahigkeit der Schiffe nahm leicht zu was jedoch generell zu beobachten war 9 Im stadtischen Bauwesen ergaben sich im krassen Gegensatz zu den Jahren der Weimarer Republik 88 zwischen 1933 und 1939 nur wenige Impulse Das einzige offentliche Gebaude das neu gebaut wurde war die noch bestehende Zentrale der Industrie und Handelskammer im Behordenviertel fertiggestellt 1940 Im Wohnungsbau konzentrierte sich die uberschaubare Entwicklung auf die Fertigstellung neuer Hauser im Stadtteil Barenburg 89 Begonnen wurde 1938 die Sicherung und Renovierung des Rathauses unter der Leitung von Georg Ruth Nach der Sicherung des Fundamentes begannen 1939 Arbeiten an der Fassade die etwa eineinhalb bis zwei Jahre dauern sollten Zum Abschluss der Arbeiten kam es jedoch kriegsbedingt nicht mehr 90 Die Arbeitslosigkeit nahm in Emden wie uberall im Reich in den Jahren nach der Machtergreifung ab die verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt hatte jedoch keine Verbesserung der Einkommenssituation zur Folge im Gegenteil Exemplarisch kann die Emder Staatswerft genannt werden wo die Beschaftigten 1935 eine Lohnkurzung um etwa 30 Prozent hinnehmen mussten von einem Jahresgehalt von etwa 2200 Reichsmark auf ungefahr 1600 Reichsmark Die Kurzungen trafen jedoch auch auf Widerstand Bereits 1934 weigerten sich die Mitarbeiterinnen der Emder Heringsfischerei die ebenfalls stark kommunistisch eingestellt waren die Kurzung ihres Akkordlohns von 42 auf 38 Reichspfennige pro Fass hinzunehmen Sie erschienen zwar zur Arbeit liessen diese aber ruhen bis die Heringe zu verderben drohten mit Erfolg Die Lohnsenkung wurde zuruckgenommen 91 Die Lohn Arbeits und Wohnverhaltnisse fur die Arbeiter in Emden galten weiterhin als unbefriedigend Ihrem Unmut daruber machten sich die Beschaftigten mehrerer Emder Hafenbetriebe bei den Vertrauensratswahlen 1934 Luft indem die Obleute der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation bei den Wahlen schlechte Ergebnisse einfuhren sofern uberhaupt gultige Stimmzettel abgegeben wurden 35 Die Bauern in den Aussenbereichen der Stadt und in umliegenden Orten wurden im Reichsnahrstand gleichgeschaltet Die Verabschiedung des Reichserbhofgesetzes stiess bei vielen Bauern auf Proteste da sie sich in ihrer wirtschaftlichen Entscheidungsfreiheit beschrankt sahen Das Verbot Erbhofe zu veraussern traf die Betriebe an der unteren Grossenbegrenzung eines Erbhofes von 7 5 Hektar ganz besonders Obwohl es viele richterliche Urteile zugunsten der klagenden Kleinbauern gab blieb der Anteil der Erbhofbauern in der Region dennoch uber dem Reichsdurchschnitt 92 Die Angehorigen der Emder Hitlerjugend und des Bundes Deutscher Madel wurden haufig als Erntehelfer eingesetzt 93 Emden und die Kriegsmarine Die Produktion auf den Nordseewerken wurde mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 auf Kriegsproduktion umgestellt 94 Im Laufe des Krieges kamen dabei auch auslandische Arbeiter zum Einsatz zumeist Zwangsarbeiter teils auch auf freiwilliger Basis Verpflichtete Auf der Werft liefen zwischen 1941 und 1944 insgesamt 30 U Boote vom Stapel 26 vom Typ VII C U 331 bis 350 und U 1101 bis 1106 und vier vom Typ VII C 41 U 1107 bis 1110 Unter den Booten war auch das mit einer neuartigen Gummiummantelung zur Absorption von feindlichen Sonarwellen versehene U 1105 Die Boote gingen entweder durch Feindeinwirkung verloren wurden gegen Ende des Krieges durch die Kriegsmarine selbst versenkt oder nach dem Mai 1945 an die britische Royal Navy ubergeben Im Schatten Wilhelmshavens blieb Emden wahrend des Krieges fur die Marine von untergeordneter Bedeutung Grossere Schiffseinheiten stationierte die Kriegsmarine in Emden nicht Stattdessen wurde die Stadt Standort einer mit Artillerie und Flak ausgerusteten Kustenwehrabteilung 21 Anlagen wie die Flakbatterie Kalahari war in und um Emden angelegt 95 Sie wurde im Laufe des Krieges angesichts der wachsenden Luftbedrohung noch verstarkt Im August 1940 wurden in Emden zahlreiche kleinere teils requirierte Boote mit starken Motoren zusammengezogen die fur das Unternehmen Seelowe die Invasion Englands dienen sollten Da die geplante Invasion nie stattfand kamen sie aber nicht zum Einsatz viele von ihnen wurden an ihre Besitzer zuruckgegeben 96 Wirtschaftliche Einbussen musste Emden schon fruh in einem seiner altesten Gewerbe hinnehmen Samtliche Logger der Emder Heringsfischerei wurden von der Kriegsmarine eingezogen Die Mitarbeiter der Heringsfischereien wurden danach oft in der Rustungsproduktion eingesetzt 94 Fremd und Zwangsarbeiter Wahrend des Krieges wurden in Emden mehr als 6400 Fremd und Zwangsarbeiter aus anderen Landern eingesetzt Hinzu kam eine nicht naher bekannte Zahl von deutschen Zwangsarbeitern 97 Aufgrund der geografischen Nahe stammte der Grossteil der auslandischen Arbeiter aus den Niederlanden 3565 gefolgt von Franzosen 1131 Italienern 750 Sowjetburgern 653 Belgiern 145 Jugoslawen 114 und Polen 41 98 Hinzu kam eine jeweils einstellige Zahl von Menschen aus weiteren Landern Es handelte sich bei den Fremd und Zwangsarbeitern sowohl um freiwillig Angeworbene neben Personen von Deutschlands Bundnispartner Italien in den ersten Kriegsmonaten vor allem aus den nahe gelegenen Niederlanden Bei den Franzosen handelte es sich mehrheitlich um Kriegsgefangene allerdings waren auch Angeworbene darunter Ausschliesslich Kriegsgefangene waren die nach Emden verschleppten Sowjetburger Nach dem deutschen Einmarsch in die Niederlande im Mai 1940 begannen die Besatzungsbehorden zugig mit der Anwerbung niederlandischer Arbeiter die die zur Wehrmacht Eingezogenen in deutschen Betrieben ersetzen sollten In geringerem Umfang hatten Niederlander bereits vor Kriegsausbruch zumeist als Grenzganger in Deutschland gearbeitet da die Weltwirtschaftskrise das Nachbarland deutlich schwerer getroffen hatte und die Nachwirkungen langer andauerten Nach dem Einmarsch und der Demobilisierung der niederlandischen Streitkrafte stand dem deutschen Arbeitsmarkt ein grosses Potenzial zur Verfugung Per Annoncen wurden Niederlander auch in grosser Zahl von Emden angeworben Anstellungen fanden besonders Werftarbeiter und sonstige Fachkrafte fur den Schiffbau der Nordseewerke Die Niederlander wurden den Deutschen hinsichtlich der Lohne und Steuersatze gleichgestellt 99 Da sich die sonstigen Arbeitsbedingungen jedoch nicht so darstellten wie in den Werbeannoncen versprochen machte sich bei den niederlandischen Fremdarbeitern zunehmend Unmut breit Hinzu kam dass viele der Niederlander Arbeiten verrichten mussten fur die sie uberqualifiziert waren Der Lohn wurde jedoch nach der Art Arbeit bemessen so dass zur Frustration uber die Art der Arbeit auch die uber die Bezahlung trat Dementsprechend gab es bereits im September 1940 eine Zunahme von illegalen Grenzubertritten Arbeitsvertragsbruchen und unerlaubtem Verlassen der Arbeitsplatze 99 wie der NS Gauleiter Weser Ems Carl Rover beklagte Trotz Massnahmen wie Einzug der Reisepasse und Urlaubssperren stieg die Zahl der in die Niederlande zuruckkehrenden Fremdarbeiter auch in den folgenden Jahren an Aufgrund der grosseren Entfernung hatten die franzosischen Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen diese Option nicht sie versuchten stattdessen es sich so gut es unter den Umstanden ging in der Stadt einzurichten desgleichen die italienischen Fremdarbeiter nbsp Kennzeichen der Ostarbeiter Die polnischen Zwangsarbeiter standen nach den Polen Erlassen vom 8 Marz 1940 unter Polizeirecht und waren mit einem sogenannten Polen Abzeichen gekennzeichnet einem Aufnaher mit violettem P in einem auf der Spitze stehenden gelben 5 5 cm grossen Quadrat Nach dem Uberfall auf die Sowjetunion dem Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges am 22 Juni 1941 wurden auch sowjetische Kriegsgefangene zumeist Russen und Ukrainer in die Seehafenstadt verschleppt Von den mehr als 6000 Fremd und Zwangsarbeitern in Emden wahrend des Krieges stellten sie mehr als zehn Prozent Eingesetzt wurden diese Ostarbeiter die einen blau weissen Aufnaher mit der Aufschrift Ost tragen mussten sowohl im Bunkerbau als auch auf sonstigen Baustellen Daruber hinaus mussten sie nach Luftangriffen Aufraumarbeiten erledigen und oft die gefahrliche Arbeit des Bergens von Blindgangern ubernehmen 100 Bau der Luftschutzbunker Aufgrund der exponierten Lage der Stadt und wegen ihrer Bedeutung als Hafen und Werftstandort gehorte Emden bereits 1935 zu den Luftschutzorten I Ordnung 101 Emden war in der spateren Phase des Zweiten Weltkriegs die einzige deutsche Stadt in der fur die gesamte Einwohnerschaft eine ausreichende Zahl von Platzen in Luftschutzbunkern zur Verfugung stand Treibende Kraft war Oberburgermeister Carl Renken der seine guten Kontakte zum Oldenburger Gauleiter Carl Rover und dessen Fursprache in Berlin ausnutzte 102 nbsp Ruckseite des Bunkers Geibelstrasse seinerzeit Admiral Scheer Strasse Die Ansicht zeigt den Zustand nach Anbauten durch den Umbau zu einem Stadtteil und Kulturzentrum im Jahre 2006 Gut zu erkennen sind die mehrstockige Bauweise und der extra geschutzte hintere Eingang Beginnend am 1 November 1940 wurden in drei Wellen insgesamt 35 mehrstockige Luftschutzbunker sowie weitere 141 splittersichere Kleinbunker errichtet Hinzu kamen privat angelegte Schutzraume uber die jedoch nur noch wenig bekannt ist Eine mehrstockige Bauweise war wegen des hohen Grundwasserspiegels in der Marsch notwendig Nur drei der 35 Bunker bestanden aus lediglich einem Kellergeschoss Aufgrund des weichen Marschbodens und der hohen Belastung durch das Gewicht der Stahlbetonbauten war es zudem notwendig aufwandige Pfahlgrundungen mit Holzpfahlen vorzunehmen Am 14 Juni 1941 wurde der erste 450 Personen fassende Bunker an der Lienbahnstrasse im Stadtteil Klein Faldern freigegeben 103 Bis Dezember 1941 wurden elf grossere Bunker fertiggestellt 104 Behindert wurden die Bauarbeiten haufiger durch Engpasse beim Material und bei den Maschinen So konstatierten die stadtischen Planer beim Bau des Krankenkassen Bunkers bei den Baggerleistungen zwischen dem 19 und 28 Februar 1941 alleine 376 Leerlaufstunden 105 Bis zum August 1942 hatten die beauftragten Baufirmen zum Teil aus Emden und Leer zum Teil von ausserhalb Ostfrieslands 23 Luftschutzbunker mit uber 12 700 Liege und Sitzplatzen fertiggestellt Im Sommer 1942 hatte Oberburgermeister Renken bereits in einer Aktennotiz vermerkt dass die 12 700 Platze in etwa einem Drittel der Einwohnerschaft entsprachen im Vergleich zu etwa zehn Prozent in anderen Stadten des Luftschutz Fuhrerprogramms Da die Luftschutzbunker jedoch zumeist mehr Menschen aufnahmen als die angegebene Kapazitat auswies stand fur nahezu die gesamte Bevolkerung Luftschutz zur Verfugung 106 Einer der Luftschutzbunker dieser zweiten Welle der an der Emsmauerstrasse in der Innenstadt war fur 1186 Personen ausgelegt und der grosste der Emder Bunker In ihm befand sich bis Kriegsende auch die Befehlsstelle fur Oberburgermeister Renken der in dieser Funktion zugleich der ortliche Luftschutzleiter war 107 Bis Ende 1942 waren samtliche 35 Luftschutzbunker fertiggestellt Lediglich der Bau des Bunkers Kustenbahnstrasse zog sich noch bis zum Fruhjahr 1943 hin Direkte Bombendurchschlage hat es in den Emder Bunkern soweit bekannt nicht gegeben Eine Ausnahme bildete ein noch im Bau befindlicher Bunker im Stadtteil Port Arthur Transvaal der am 23 Juni 1942 einen Volltreffer erhielt der zum Einsturz der Decke fuhrte Dabei starben funf Personen 145 uberlebten Wohl aber gab es mehrere Nahtreffer bei Bunkern die zu Rissen in der Aussenhaut fuhrten 108 Luftkrieg Alltagsleben und der 6 September 1944 Hauptartikel Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg Wie im ubrigen Reichsgebiet brachte der Krieg auch in Emden Einschrankungen bei der Versorgung mit Gutern des taglichen Bedarfs mit sich Lebensmittel gab es zum grossten Teil nur auf Karten wie in ganz Ostfriesland wurde auch in Emden die drastische Reduzierung der Versorgung mit dem geliebten Tee beklagt In einer landwirtschaftlich produktiven Umgebung wie Ostfriesland gab es dennoch Moglichkeiten die Versorgung mit Nahrungsmitteln aufzubessern zumal in den Stadtrandbereichen noch viel Landwirtschaft betrieben wurde Auch hielten sich viele Familien eigene Nutztiere wie sich eine Zeitzeugin erinnerte Mein Mann zuchtete Kaninchen und wir masteten auch noch ein Schwein Wenn das geschlachtet wurde durften wir einen Teil davon behalten einen Teil mussten wir zur Volksversorgung abgeben Schwarzschlachten war ja bei Strafe verboten Der Schlachter aus Jarssum der das Schwein schlachtete taxierte es extra etwas niedriger ein so dass wir mehr behalten durften Der bekam dann naturlich auch ein Stuck Schweinefleisch ab Helene Oncken 109 Zu den ersten Luftangriffen gegen Emden von allen deutschen Seehafen gegenuber Grossbritannien am exponiertesten gelegen kam es bereits 1940 Bis Kriegsende summierte sich die Zahl der Angriffe auf 80 die Luftschutzeinrichtungen gaben 1230 mal Fliegeralarm und 938 mal Kleinalarm Im Juli 1940 fanden nach einem schweren Luftangriff funf Menschen den Tod 16 wurden verletzt 110 Die Evakuierungsmassnahmen begannen 1941 Emder Schulen wurden geschlossen und die Schuler ausserhalb unterrichtet Die Gauleitung der NSDAP in Oldenburg beabsichtigte sogar alle Frauen Kinder und alten Menschen aus der Stadt zu evakuieren was aber zunachst nicht geschah Im Rahmen derErweiterten Kinderlandverschickung verliessen allerdings 3500 Frauen und Kinder bis Januar 1942 die Stadt 111 Bei weiteren Luftangriffen wurden unter anderem die lutherische Kirche in der Innenstadt am 7 Juni 1942 und die Grosse Kirche 11 Dezember 1943 zerstort Nicht nur Stadtkern und Hafen waren Ziel alliierter Bombenangriffe Da sich in den Dorfern rund um Emden mehrere Flak Stellungen befanden waren diese ebenfalls Ziel von Luftangriffen Jedoch verfehlten die alliierten Bomber haufig aufgrund von Wetterlage Dunkelheit oder Beschuss durch die Luftwaffe ihr Ziel So kam es beispielsweise am 7 Juni 1942 zu einem Luftangriff der unter anderem die Flak Stellung im Vorort Larrelt zum Ziel hatte Getroffen wurde neben der Emder Innenstadt jedoch auch der Vorort Twixlum wo nach Abwurf einer Luftmine acht Menschen ums Leben kamen 112 Flakbatterie KalahariBereits nach den ersten schweren Luftangriffen auf die Stadt im Jahr 1942 wurden die nicht berufsgebundenen Manner und Frauen vor allem Alte Kranke und Kinder aus der Stadt evakuiert Sie wurden in sogenannten Ausweichlagern untergebracht die in den ostfriesischen Ortschaften Upgant Schott und Neermoor sowie in Sogel im Emsland eingerichtet wurden Es handelte sich um Barackensiedlungen die von der Organisation Todt errichtet wurden und relativ komfortabel waren Sie verfugten zudem uber Gemusegarten zur Selbstversorgung Wahrend der Zusammenhalt unter den Evakuierten als gut galt wurden sie von der Bevolkerung der betreffenden Ortschaften teils offen abgelehnt 113 Die Bombardierungen Emdens hatten Auswirkungen auf das tagliche Leben die uber die blosse Existenzsicherung hinausgingen Schuler und Lehrer fanden ihre Schulen nach Angriffen zerbombt vor Regelmassigen Schulunterricht hatten wir bald gar nicht mehr weiss ein Zeitzeuge der sukzessive die Kaiser Friedrich Schule an der Bollwerkstrasse die Neutorschule und schliesslich die Schule in Wolthusen besuchen musste die Schulen waren nacheinander zerbombt worden Auch in Wolthusen war Unterricht schliesslich nur noch abwechselnd im Gemeindesaal der dortigen Kirche und in der Gastwirtschaft des Wirtes Freesemann moglich 114 nbsp Britische Luftaufklarung vom 8 September 1944 nach dem Luftangriff auf Emden zwei Tage zuvor Am rechten Bildrand sind der Falderndelft und der Ratsdelft die beiden fruhneuzeitlichen Hafeneinschnitte Emdens als dunkle Flache sichtbar Ziemlich genau in der Bildmitte befindet sich das zerstorte Rathaus Die Zerstorung der historischen Innen Stadt im Luftkrieg ereignete sich am 6 September 1944 181 britische Bomber 105 vom Typ Halifax und 76 vom Typ Lancaster naherten sich am Abend ihrem Angriffsziel mit dem Codenamen Herring Hering Der Stellvertreter von Arthur Harris Oberbefehlshaber des RAF Bomber Command war Air Vice Marshal Robert Saundby Der begeisterte Angler versah alle in Auswahl kommenden deutschen Stadte mit einem Fish code 115 Als die feindlichen Flugzeuge sich noch zirka 50 Kilometer von Emden entfernt uber der niederlandischen Insel Terschelling befanden wurde um 18 09 Uhr Luftalarm ausgerufen woraufhin sich die grosse Mehrheit der Einwohner mitsamt Gepack in die 35 vorhandenen Luftschutzbunker begab Die ersten Bomben fielen um 18 26 Uhr auf die Stadt 116 Die alliierten Bomberpiloten warfen aus rund 3000 Metern Hohe rund 11 000 Brandbomben 300 Phosphorbomben 1 500 Sprengbomben und 500 Flussigkeitsbomben ab 117 Die Flammen fanden vor allem in den zahlreichen teils mehrere hundert Jahre alten Gebauden innerhalb des Wallrings reiche Nahrung Feuerwehren aus Emden und aus dem gesamten ostfriesischen Raume versuchten vergebens die Flammen einzudammen Am folgenden Tag zog Oberburgermeister Renken eine vorlaufige Bilanz Es hatte 46 Tote gegeben darunter sechs auslandische Zwangs Arbeiter Etwa 3 400 Wohnungen waren vollig zerstort mehr als 700 schwer und etwa 400 leicht beschadigt Diese Angaben waren jedoch nur vorlaufig bereits in der Sitzung des Stadtrates am 18 Oktober 1944 mussten die Zahlen korrigiert werden Demnach waren von den etwa 10 200 Wohnungen uber die Emden bei Kriegsbeginn verfugte ungefahr 8 000 zerstort In den verbleibenden Wohnungen sowie in den Luftschutzbunkern drangten sich die zu jenem Zeitpunkt noch ubriggebliebenen etwa 20 000 Einwohner 118 Zerstort wurden auch das Rathaus das Krankenhaus bis auf die Baptistenkirche samtliche Kirchen der Innenstadt soweit sie nicht schon vorher bombardiert worden waren und die meisten Schulen Die Wirtschaftsbetriebe im Hafen hingegen wurden kaum getroffen Oberburgermeister und Parteileitung forderten daraufhin alle nicht berufstatigen Einwohner auf die Stadt zu verlassen In den landlichen Gemeinden in Emdens Umgebung aber auch in mehreren Stadten Ostfrieslands wurden Ausweichlager eingerichtet teils kamen Emder auch privat bei anderen Familien unter Der Wehrmachtbericht vom 7 September 1944 fasste die Zerstorung der Stadt in zwei Satzen zusammen Feindliche Bomber fuhrten unter Wolkenschutz einen Terrorangriff gegen Emden Es entstanden Schaden an Gebauden und Verluste unter der Bevolkerung Die nationalsozialistische Ostfriesische Tageszeitung veroffentlichte am 8 September einen Kommentar mit der Uberschrift Mit zusammengebissenen Zahnen weiter und lobte in der Ausgabe vom 11 September in Leer Norden Aurich oder Wittmund hatten alle geradezu gewetteifert in ihrem Bestreben zu helfen und Not zu lindern Viele Zehntausende Butterbrote sind in den Kreisen in den Tag und Nachtstunden geschmiert worden um den Volksgenossen der schwer gepruften Stadt zu helfen 119 Das Reichsernahrungsministerium hatte den Einwohnern der Stadt eine zusatzliche Fleischration von 50 Gramm pro Kopf und Woche fur die Dauer von vier Wochen genehmigt 120 Kriegsende nbsp Soldaten der 3 kanadischen Infanteriedivision lassen bei ihrem Vormarsch auf die Stadt sudlich von Emden ein Sturmboot in die Ems Emden wurde am 1 Marz 1945 zur Festung erklart Festungskommandant wurde Kapitan zur See Axel von Blessingh Anfang April zog ein Grossteil der noch verbliebenen Emder Bevolkerung aus der Seehafenstadt fort mit Fuhrwerken Fahrradern per Bahn in Richtung Norden oder zu Fuss In vielen Betrieben kam die Arbeit vollstandig oder nahezu vollstandig zum Erliegen Die Emder Einwohnerschaft furchtete den von der NS Propaganda ausgerufenen Kampf bis zum letzten Blutstropfen 121 Wahrend ihres Vormarsches durch die Niederlande warfen alliierte Flugzeuge in der Nacht vom 13 auf den 14 April uber Emden rund 500 000 Flugblatter folgenden Inhalts ab An die Arbeiter und Verwaltungsangestellten in Emden Die Alliierten bedrohen jetzt Eure Stadt Die deutschen Heere im Westen sind in Auflosung Die grosste Gefahr fur die Zukunft Eurer Stadt droht Euch in diesen letzten Kriegswochen von Fanatikern die im letzten Augenblick versuchen werden Euren Hafen unbrauchbar zu machen Die Macht der Manner hinter diesen Fanatikern ist im Schwinden Mit Eintreffen der alliierten Armeen wird sie ganz zerbrochen sein Von Eurem Verhalten in diesen Tagen hangt es ab ob Euer Hafen dann sofort wieder in Betrieb genommen werden kann Alliiertes Oberkommando Aufruf auf einem Flugblatt am 13 14 April 1945 122 Der Aufruf verfehlte seine Wirkung nicht Trotz Durchhalteparolen und Androhung von Gewalt versammelten sich unmittelbar bei Kriegsende Burger vor dem Burgermeisterburo um das Stadtoberhaupt und die militarischen Verantwortlichen zur kampflosen Ubergabe Offene Stadt zu bewegen Der 80 und letzte Luftangriff auf Emden erfolgte am 25 April 1945 gegen 9 20 Uhr dabei starben zwei Zivilisten und ein Marinesoldat 123 Nachdem kanadische Truppen unterstutzt durch nationalpolnische Einheiten am 18 April die deutsch niederlandische Grenze bei Bunde uberschritten und Leer am 29 April erobert hatten stiessen sie weiter auf Emden vor Die Sprengung von Brucken ostlich von Emden vermochte den Vormarsch der alliierten Truppen nur kurzfristig aufzuhalten Am 4 Mai unterzeichnete Hans Georg von Friedeburg bei Luneburg im Auftrag des letzten Reichsprasidenten Karl Donitz der sich mit der letzten Reichsregierung nach Flensburg Murwik abgesetzt hatte die Teilkapitulation der Wehrmacht fur Nordwestdeutschland Danemark und die Niederlande Am 5 Mai 1945 ubergab der Oberleutnant Hans Schulte auf Befehl des Kommandanten von Blessingh die Stadt Emden auf einer Brucke uber die Reichsstrasse im Vorort Petkum mit Weisser Fahne in der Hand und begleitet von einem Feldwebel und einem Unteroffizier an die Kanadier 124 NachkriegsgeschichteJuristische Aufarbeitung Im Zuge der Entnazifizierung wurde in der Region bis Januar 1946 ein vergleichsweise hoher Anteil von 60 Prozent der Beamten und Angestellten des offentlichen Dienstes aus dem Amt entfernt Auf einer Konferenz der Militarregierung mit dem Regierungsprasidium in Aurich wurde bereits im Mai 1945 bekanntgemacht dass alle Beamten Arbeiter und Angestellten die vor April 1933 NSDAP Mitglied geworden waren aus dem offentlichen Dienst ausscheiden mussten Bis Juli 1945 wurden 96 Emder Beamte und Angestellte vom Dienst suspendiert Im Januar 1946 lag der britischen Militarregierung ein Bericht vor wonach 80 Personen in Emden wegen aktiver NSDAP Mitgliedschaft aus dem Dienst entlassen worden seien Zu einer generellen Entlassung aller NSDAP Parteimitglieder also insbesondere auch der weniger bis gar nicht aktiven kam es hingegen nicht 125 Der bei Kriegsende noch amtierende Oberburgermeister Carl Renken weigerte sich zunachst seinen Platz zu raumen und verwies darauf dass er wesentlich an der friedlichen Ubergabe der Stadt beteiligt war Am 16 Mai wurde er von der Militarregierung jedoch seines Amtes enthoben Das Entnazifizierungsverfahren endete 1949 damit dass er wieder in der Verwaltung arbeiten durfte Er klagte daraufhin auf Wiedereinstellung in der Emder Stadtverwaltung was diese ablehnte Ein langes Verfahren vor dem Landesverwaltungsgericht in Oldenburg endete 1953 damit dass Renken Recht bekam Er starb jedoch bereits ein Jahr spater Seine Witwe allerdings klagte ebenfalls erfolgreich ihren ererbten Pensionsanspruch ein Das Gericht verwies darauf dass Renkens Pensionsanspruche 1945 nicht erloschen seien 126 Ein nach Auffassung des Historikers Dietmar von Reeken relativ mildes Urteil vor dem Entnazifizierungsausschuss erreichte auch der Emder NSDAP Grunder zeitweilige Kreisleiter und SA Fuhrer sowie Tageszeitungsjournalist Johann Menso Folkerts Er wurde in Kategorie IV Mitlaufer eingestuft Nach dem Verfahren orientierte er sich beruflich um und arbeitete bei einer Bausparkasse in Leer 127 nbsp Die Prozesse in Zusammenhang mit den Ereignissen um die Pogromnacht begannen 1949 vor dem Landgericht in Aurich Die Staatsanwaltschaft leitete ab 1946 Ermittlungen in Zusammenhang mit den Ereignissen der Pogromnacht ein Die meisten Verfahren stellte sie allerdings nach kurzer Zeit wieder ein Ab 1949 mussten sich 40 mutmasslich an den Ausschreitungen Beteiligte vor dem Landgericht Aurich verantworten 17 sprachen die Richter frei Die mit drei Jahren und vier Monaten hochste Strafe erhielt der NSDAP Kreisleiter Bernhard Horstmann Dabei rechnete ihm das Gericht die bereits verbusste Internierungszeit an Milde war auch das Urteil im Falle des in der Nacht zum 10 November 1938 erschossenen Schlachters Daniel de Beer Es gelang der Staatsanwaltschaft nicht dem angeklagten SA Mann die Tat nachzuweisen Die Richter verurteilten ihn daraufhin wegen Freiheitsberaubung mit Todesfolge zu funf Jahren Zuchthaus 128 Ab 1947 kam es im Zuge der weiteren Entnazifizierungsverfahren zu einem Umschwung Da die Briten mehr an einer funktionierenden Verwaltung als an der richtigen Gesinnung interessiert waren 129 fand eine personelle Restauration statt Viele Beamte und Angestellte des gehobenen und hoheren Dienstes wurden wieder eingestellt oder bekamen eine Tatigkeit in einer anderen offentlichen Verwaltung Beim Abschluss der Entnazifizierungsverfahren 1951 legte das Regierungsprasidium in Aurich eine Statistik vor nach der ostfrieslandweit 19 Beamte wegen ihrer fruheren politischen Tatigkeit amtsenthoben worden waren funf von ihnen wurde jedoch spater eine Wiedereinstellung gewahrt Drei Beamte waren in die Kategorie III Minderbelastete eingestuft worden vier in die Kategorie IV Mitlaufer Das Gros hingegen erhielt die Kategorisierung V Entlastete Von ihnen hatte allerdings auch niemand der Parteielite der NSDAP in Ostfriesland angehort 130 Entlastet wurden grossteils ebenfalls die Verantwortlichen in der Wirtschaft Der Direktor einer bekannten Emder Firma brachte seine Haltung so auf den Punkt Ich habe im Kaiserreich in der Republik und im Dritten Reich meine Pflicht getan und werde dies in gleicher Weise unter einer neuen bzw unter der Militarregierung tun 131 Der Historiker Dietmar von Reeken urteilte dass 1945 ebenso wie bereits 1933 in vielen Organisationen der Emder Wirtschaft die personelle Kontinuitat dominierte Zu den bekannteren Ausnahmen gehorte der Vorsitzende des Gemusebauvereins Luppo Bakker der wahrend der NS Jahre zugleich Bezirksbauernfuhrer war Er wurde gezwungen sein Amt niederzulegen Die Emder Vertreter in der regionalen IHK wurden ebenfalls zum Grossteil ausgewechselt Zum Prasidenten wahlten die Mitglieder Hendrik Fisser der fruher von den Nationalsozialisten bekampft worden war aber sein Amt behalten hatte Wahrend die meisten Urteile in den Entnazifizierungsprozessen einstimmig gefallt wurden war dies beim seit 1940 amtierenden Hauptgeschaftsfuhrer der IHK Harald Plambeck anders Er wurde zunachst in Kategorie IV eingestuft im Berufungsverfahren hingegen in Kategorie V allerdings nur mit einer Mehrheit von 8 7 Stimmen Dabei werden moglicherweise Aversionen 132 von Unternehmern gegenuber Plambeck eine Rolle gespielt haben zumal er 1940 als 27 Jahriger sein Amt angetreten hatte und teils fur zu unerfahren angesehen wurde In anderen Interessenorganisationen hingegen blieben die wahrend der NS Zeit amtierenden Vorsitzenden auf ihrem Posten teils jedoch auch Personen die bereits vor 1933 in ihren Interessenvereinigungen an herausragender Stelle aktiv waren Im Amt blieben mindestens sieben Obermeister der Handwerker Innungen der Vorsitzende der Kreishandwerkerschaft Vertreter des Hotel und Gaststattengewerbes ebenso wie des Landesverkehrsverbands und des Haus und Grundbesitzervereins Auch die Leiter der fuhrenden Emder Hafenfirmen hielten sich in ihren Positionen Zwar mussten sich mehrere der Wirtschaftsvertreter vor dem Entnazifizierungsausschuss verantworten dass Gefangnisstrafen verhangt worden waren ist jedoch nicht bekannt Der wohl prominenteste und zugleich der erste Wirtschaftsvertreter Emdens der vor einem Ausschuss auftreten musste war der ehemalige Direktor der Nordseewerke Bruno Moeller der zugleich Wehrwirtschaftsfuhrer und SA Obertruppfuhrer gewesen war 133 Er wurde im Entnazifizierungsverfahren in die Kategorie IV eingestuft Bei dieser Beurteilung wurde die anscheinend relativ gute Behandlung von Kriegsgefangenen und auslandischen Zivilarbeitern auf den Nordseewerken berucksichtigt Zudem sei seine Tatigkeit als Direktor der Nordseewerke eine unpolitische gewesen Moeller wurde zu einer Geldstrafe von 500 DM verurteilt 134 Eine grosse Rolle spielten wahrend der Entnazifizierungsprozesse die sogenannten Persilscheine Nicht nur lutherische und reformierte Pastoren waren bereit entlastende Erklarungen uber Personen abzugeben Insbesondere im Bereich der Wirtschaft liessen sich Unternehmer Geschaftsfuhrer und Funktionare von Berufskollegen diese politischen Unbedenklichkeitserklarungen ausstellen In Emden entlasteten sich die Leiter der wichtigsten Firmen gegenseitig in einem Fall wurde sogar eine Sammelerklarung aller grossen Emder Unternehmen abgegeben 135 Aber auch die von den Alliierten ernannte neue Stadtvertretung setzte sich wiederholt fur Unternehmer die fur das Wirtschaftsleben der Stadt vor und nach dem Krieg von Bedeutung waren ein 136 Politischer Neubeginn Als kunftigen Oberburgermeister hatten die Alliierten den fruheren DDP Politiker Frickenstein auserkoren Schon fruhzeitig hatten sie Kontakt zu ihm aufgenommen vermutlich uber seinen engen Freund und politischen Weggefahrten Jann Berghaus Am 18 Mai zog Frickenstein als ernannter Oberburgermeister in die Emsschule ein die als provisorisches Rathaus diente Schnell verstand Frickenstein es den Besatzern klarzumachen dass er alleine die weitreichenden Entscheidungen zum Wiederaufbau der Stadt nicht treffen konne und wolle Der Kommandeur Newroth gestattete ihm daraufhin geeignete Burger vorzuschlagen wobei Frickenstein auf antifaschistische Politiker der Weimarer Republik zuruckgriff Er schlug als Senator den Sozialdemokraten Hinderk Brayer und den Kommunisten Gustav Wendt der seine Inhaftierungen uberlebt hatte vor Somit standen an der Spitze der ernannten Stadtvertretung Politiker der drei Weimarer Parteien DDP SPD und KPD 137 nbsp In der Herrentorschule kam am7 Dezember 1945 die erste ernannte Stadtvertretung zusammen Die Mitglieder der ersten von den Alliierten ernannten Stadtvertretung kamen erstmals am 7 Dezember 1945 in der Herrentorschule zusammen Viele von ihnen waren von Frickenstein personlich angesprochen worden ob sie sich vorstellen konnten im Rat Verantwortung fur die Geschicke der Stadt zu ubernehmen wobei dieser ersten ernannten Stadtvertretung jedoch nur beratende Funktionen zugebilligt wurden Andere wiederum wurden von Burgern beim alliierten Stadtkommandanten vorgeschlagen Die Bedingung der Alliierten dass sich keine Nationalsozialisten darunter befinden durften und die Mitglieder im Idealfall sogar ausgewiesene Gegner der NSDAP waren erfullten alle Beteiligten 138 Als das von den Briten neu eingefuhrte Amt des Oberstadtdirektors zu besetzen war entschieden sich die Ratsmitglieder fur den Sohn des Senators Hermann Neemann Karl Neemann Der kurz zuvor aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Neemann junior ebenfalls uberzeugter Antifaschist und wahrend der NS Zeit aus dem Verwaltungsdienst entlassen fand trotz seines noch jungen Alters von damals 36 Jahren den Ruckhalt der Stadtvertretung und hatte das Amt mehr als zwei Jahrzehnte inne 139 Nach der Wiederzulassung der Parteien entstanden auch in Emden erneut Gruppierungen der SPD und KPD sowie als Sammelbecken fur die Liberalen die neu gegrundete FDP Die CDU trat im nordlichen Ostfriesland erst spater starker in Erscheinung Bereits 1946 hatten sich auch die ersten Gewerkschaften erneut gegrundet Gerade rechtzeitig vor dem 1 Mai 1946 erhielt die Bezirksstelle Emden der Allgemeinen Gewerkschaft ihre Zulassung am Tag der Arbeit folgte der erste Umzug einer freien Gewerkschaft durch Emden seit 14 Jahren Die Mitgliederzahl betrug im Juni 1946 bereits 2013 im Herbst 1947 waren es mehr als 6000 Erster Emder Gewerkschaftsfuhrer nach der NS Zeit wurde der bis 1933 amtierende Emder ADGB Vorsitzende Hans Susemihl spaterer Oberburgermeister 140 Zum politischen Neubeginn zahlte auch die Neuorganisation des ostfriesischen Pressewesens da die Alliierten bereits weit vor Kriegsende die entscheidende Rolle der Medien bei der Durchsetzung der nationalsozialistischen Ideologie erkannt hatten Fur Ostfriesland wo zu jener Zeit die Tageszeitung noch das einzige Medium der ortlichen Berichterstattung war 141 bedeutete dies dass samtliche Heimatzeitungen zunachst verboten wurden und ihr Erscheinen einstellen mussten Dies betraf selbstverstandlich auch das NSDAP Blatt Ostfriesische Tageszeitung Das 1941 aus Versorgungsgrunden eingestellte Blatt der Ostfriesen und seine beiden Vorgangerzeitungen Rhein Ems Zeitung und Emder Zeitung blieben ebenfalls verboten Einziges Medium waren zunachst die Mitteilungsblatter der Alliierten spater Amtliche Nachrichten in denen nach und nach auch Parteien Wirtschaftsverbanden und Kirchen redaktioneller Platz eingeraumt wurde Die erste von den Alliierten lizenzierte Tageszeitung die auch in Ostfriesland erschien war die Leeraner Ostfriesen Zeitung die ohne historischen Vorganger war Die alteingesessenen Tageszeitungen blieben bis zur Grundung der Bundesrepublik verboten wobei die Alliierten allerdings keinen Unterschied machten welche politische Ausrichtung die jeweilige Zeitung vor Januar Marz 1933 hatte 142 Erst nach Verabschiedung des Grundgesetzes und der Grundung der Bundesrepublik erschien ab September 1949 die Rhein Ems Zeitung erneut die heute unter dem Namen Emder Zeitung firmiert Gedenken nbsp Mahnmal auf dem Friedhof an der BollwerkstrasseDie Stadt Emden tat sich lange Zeit schwer mit dem nationalsozialistischen Erbe Im Vordergrund stand dabei zunachst die Erinnerung an den Luftkrieg Symbol dafur war die am 11 Dezember 1943 zerstorte Grosse Kirche heute Johannes a Lasco Bibliothek deren Ruine als Mahnmal stehen blieb 143 Die Beschaftigung mit den zwischen 1933 und 1945 begangenen Verbrechen begann wie in der gesamten Bundesrepublik in den 1980er Jahren 144 1986 wurde ein erster Gedenkstein am Ort der zerstorten Synagoge aufgestellt 1990 wurde er durch einen neuen ersetzt 145 Es waren vor allem private Initiativen die die weitere Auseinandersetzung anschoben Massgeblichen Anteil daran hat der 1987 gegrundete Arbeitskreis Juden in Emden heute Max Windmuller Gesellschaft 128 Im Herbst 1989 beschloss der Rat der Stadt auf Anregung des Arbeitskreises die Errichtung einer Gedenkstatte auf dem judischen Friedhof die Landesrabbiner Henry Brandt aus Hannover im Beisein von etwa 50 ehemaligen judischen Bewohnern Emdens einweihte 146 Auf dem Mahnmal bestehend aus drei hintereinander angeordneten Tafeln sind die Namen von 465 ermordeten Emder Juden aufgefuhrt Ein weiterer kleinerer Gedenkstein befindet sich an der Stelle des alten judischen Friedhofs im Stadtteil Tholenswehr An der Bollwerkstrasse im Stadtzentrum wo sich fruher die Synagoge befand wurde eine Stele errichtet Ebenfalls an der Bollwerkstrasse befindet sich der judische Friedhof Ein Modell der Synagoge befindet sich seit 1994 im Ostfriesischen Landesmuseum Am 8 November 1998 benannte die Stadt Emden die Webergildestrasse die von 1852 bis 1933 Judenstrasse hiess zu Ehren des judischen Widerstandskampfers in Max Windmuller Strasse um Seit 2012 beteiligt sich die Stadt Emden am Projekt Stolpersteine Am 14 Oktober 2012 verlegte der Initiator der Kunstler Gunter Demnig die ersten 25 Stolpersteine vor Hausern im Stadtzentrum Sie erinnern an deportierte Juden und an kommunistische Widerstandskampfer 147 Das Bunkermuseum Emden befasst sich mit der Geschichte des Bunkerbaus in der Stadt mit dem Alltagsleben wahrend des Krieges mit Verfolgung Terror Deportation und Zwangsarbeit Eroffnet wurde das Museum am 6 Mai 1995 dem 50 Jahrestag der Ubergabe der Stadt an die alliierten Truppen im Beisein von Piloten aus den Geschwadern die die Stadt 1944 bombardierten Eine Gedenktafel im Eingangsbereich erinnert an die mindestens 415 Bombentoten aus Emden Das 1985 im Auftrag der Stadt aufgestellte Mahnmal fur die Widerstandskampfer gegen Faschismus und Krieg steht in der kleinen Bruckstrasse in unmittelbarer Nahe des Rathauses heute Ostfriesisches Landesmuseum Emden Es enthalt auf drei Tafeln neben einem Text von Bertolt Brecht Auszuge aus der am 8 Mai 1985 von Richard von Weizsacker vor dem Bundestag gehaltenen Rede Zum 40 Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 148 Die dreieckige Form der Stele soll an die Kennzeichnung der Haftlinge in den Konzentrationslagern erinnern 149 An den Berufsbildenden Schulen I gibt es seit dem 20 Juli 2005 ein Denkmal das dem Gedenken an die Zwangsarbeiter die wahrend des Zweiten Weltkrieges nach Emden verschleppt wurden gewidmet ist In unmittelbarer Nahe des Denkmals befanden sich in der Zeit des Nationalsozialismus die sogenannten Fruchteburg Lager Auf dem Friedhof Tholenswehr erinnert ein im November 2011 aufgestellter Gedenkstein an funf ukrainische Zwangsarbeiter die am 26 Januar 1944 in der Ziegeleistrasse gehenkt wurden nachdem sie des Diebstahls von Lebensmitteln bezichtigt worden waren Die Aufstellung des Denkmals geht auf eine Privatinitiative zuruck Die Kosten fur das Aufstellen und die Pflege ubernahm die Stadt 150 In unmittelbarer Nahe gibt es eine weitere Gedenkstatte die an sieben Kinder von Zwangsarbeitern erinnert die Ende 1944 Anfang 1945 starben Als Todesursache wurden seinerzeit Ernahrungsstorungen angegeben Den Beschluss zur Aufstellung fasste der Stadtrat nach einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen am 26 Juni 2008 einstimmig 151 Neben der erwahnten Max Windmuller Strasse wurden weitere Strassen in Emden nach Personen benannt die den Nationalsozialismus in verschiedenen Formen bekampften oder unter ihm litten Im Stadtteil Borssum gibt es neben Strassen die nach Wilhelm Leuschner und Hans Bockler benannt sind auch eine Edo Fimmen Strasse zu Ehren des Transportgewerkschaftlers der Kontakte zu Kommunisten im Emder Hafen herzustellen half Im Stadtteil Port Arthur Transvaal erinnert eine Strasse an den reformierten Pastor Hermann Immer der sich fur inhaftierte Kommunisten einsetzte Der Platz vor dem Hauptgebaude der Stadtverwaltung ist nach dem Weimarer DDP Politiker und ersten Nachkriegsoberburgermeister Georg Frickenstein benannt In der stadtischen Erinnerungskultur spielt der 6 September 1944 eine zentrale Rolle Sichtbar wurde dies durch die bewusste Wahl dieses Datums bei der Einweihung des in den Jahren 1959 bis 1962 wiederaufgebauten Rathauses Sie erfolgte am 6 September 1962 also genau 18 Jahre nach der Zerstorung des Gebaudes Auch die Wiedereroffnung nach Umbau des im Rathaus untergebrachten Ostfriesischen Landesmuseums fand an einem 6 September 2005 ihren Abschluss Der Emder Kaufmann und NS Zeitzeuge Bernhard Brahms der unter anderem die Erhangung ukrainischer Zwangsarbeiter und die Bombardierung seiner Heimatstadt miterlebte und fur die Nachwelt aufzuarbeiten half stiftete dem Emder Rathaus ein Glockenspiel auf dem am 6 September 2000 Beethovens Ode an die Freude erstmals erklang Im Gegensatz zu der Mehrzahl der Glocken weltweit ertonen die Emder Rathausglocken in Dur statt in Moll nach Brahms eigenen Worten aus dem Wunsch heraus helle Tone zu horen 152 HistoriografieDie Zeit des Nationalsozialismus wurde in der ostfriesischen Historiografie erst mehrere Jahrzehnte nach Kriegsende ausfuhrlich behandelt was auch fur die Geschichte der Stadt Emden gilt Noch in der als Standardwerk geltenden dreibandigen Geschichte der Stadt Emden herausgegeben zwischen 1980 und 1994 in der zwolfbandigen Reihe Ostfriesland im Schutze des Deiches von der Deichacht Krummhorn wurde die Zeit des Nationalsozialismus nur knapp behandelt Aus der Feder des fruheren Leiters des Staatsarchivs Aurich Walter Deeters stammt darin der Abschnitt uber die Geschichte der Stadt zwischen 1890 und 1945 Die Zeit des Nationalsozialismus wurde in dem 1980 erschienenen Werk auf 10 von 54 Seiten 60 inklusive Anhangapparat in dem insgesamt 502 Seiten umfassenden Werk abgehandelt Zu berucksichtigen ist dabei dass das Staatsarchiv Aurich in jener Zeit erst nach damals aktuellen wissenschaftlichen Standards uberarbeitet wurde Deeters machte in Ostfriesland zu dieser Zeit noch keineswegs ublich auch die NS Akteure namhaft und zwar unter Verzicht auf jede prosekutorische Attitude so die Wurdigung Deeters durch den Historiker Martin Tielke 153 Die Zeit des Nationalsozialismus erfuhr in der Historiografie Ostfrieslands seit den spaten 1970er Jahren vermehrt Aufmerksamkeit Als eines der ersten Werke kann diesbezuglich Ostfriesland Biografien aus dem Widerstand Onno Poppinga Hans Martin Barth Hiltraut Roth Frankfurt am Main 1977 gelten das auf die Methode der Oral History zuruckgreift und insbesondere auf den kommunistischen Widerstand in Ostfriesland eingeht In den spaten 1970er Jahren entstand zudem aus Kursen an ostfriesischen Volkshochschulen darunter insbesondere auch der Emder die Beschaftigung mit der Geschichte der Juden in Ostfriesland Eines der ersten Ergebnisse in Ostfriesland die aus dieser Aktivitat hervorgingen war das Werk Goldene und andere Zeiten Marianne und Reinhard Claudi Emden 1982 das die Zeit des Nationalsozialismus in Emden ausfuhrlich behandelte In den spaten 1980er und 1990er Jahren veroffentlichte die Ostfriesische Landschaft in Aurich in ihrer Reihe Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands mehrere Bucher die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus respektive mit der Geschichte der Juden in Ostfriesland befassten Dazu zahlen Die Juden in Esens Gerd Rokahr 1987 Frisia Judaica hrsg von Herbert Reyer und Martin Tielke 1988 Kirchenkampf in Ostfriesland 1933 1945 Hillard Delbanco 1988 Aurich im Nationalsozialismus hrsg von Herbert Reyer 1990 Die Juden in Emden 1530 1806 Jan Lokers 1990 Heimatbewegung Kulturpolitik und Nationalsozialismus Die Geschichte der Ostfriesischen Landschaft 1918 1949 Dietmar von Reeken 1996 Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur hrsg von Herbert Reyer 1998 und Demokratisierungsprozess in Ostfriesland nach dem Zweiten Weltkrieg Inge Lupke Muller 1998 zugl Diss Ruhr Universitat Bochum Mit Ausnahme des Werkes von Rokahr uber die Geschichte der Juden in Esens stellten alle Werke auch historische Gegebenheiten aus Emden dar Daneben erschienen 1991 aus der Feder von Dietmar von Reeken die 1989 angenommene Dissertation Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg und 1999 ein Sammelband Ostfriesland im Dritten Reich mit Ergebnissen eines Kolloquiums der Ostfriesischen Landschaft uber die Anfange der NS Herrschaft in Ostfriesland Seit den 2000er Jahren wurde die Forschung auf dem Gebiet fortgesetzt Die vom Stadtarchiv Emden herausgegebene Schriftenreihe setzte sich unter anderem erneut mit der Geschichte der Juden zur NS Zeit auseinander 2012 erschien in der Reihe zudem erstmals ein Werk das sich mit der Geschichte der Zwangsarbeiter in jener Zeit befasste Aus der privaten Initiative von Dietrich Janssen heraus wurde erstmals ein Buch veroffentlicht das die Zerstorung Emdens in einem Band zusammenfasste und auch der im deutschlandweiten Vergleich sehr stark vorangetriebene Bunkerbau wurde in einem eigenen Buch dargestellt das jedoch wegen der zu erwartenden geringen Verkaufszahl lediglich im Selbstverlag erschien Autoren waren der fruhere Bauingenieur der Stadt Emden Dietrich Janssen und der Berliner Bunkerexperte Michael Foedrowitz 154 Im generellen Rahmen gut erforschte Teilaspekte des Nationalsozialismus wie beispielsweise der Bereich der NS Unterorganisationen SA HJ BDM NSBO und andere sind fur Emden hingegen noch ebenso wenig grundlich erforscht wie die Auswirkungen von NS Graueltaten wie der Aktion T4 oder von Zwangssterilisationen auf lokaler Ebene Auch das Thema Entnazifizierung wurde sowohl in der Dissertation von Inge Lupke Muller 1998 als auch in der etwas alteren von Dietmar von Reeken 1989 nur allgemein jedoch nur wenig mit besonderer Berucksichtigung der handelnden Personen aufbereitet Die Offnung weiterer Akten des Niedersachsischen Landesarchivs am Standort Aurich erlaubt inzwischen jedoch tiefere Einblicke als zum Zeitpunkt der Abfassung der genannten Werke Gleichwohl sind die beispielhaft genannten Teilaspekte noch Desiderate der lokalen Geschichtsschreibung LiteraturMarianne Claudi Reinhard Claudi Goldene und andere Zeiten Emden Stadt in Ostfriesland Gerhard Verlag Emden 1982 ISBN 3 88656 003 1 Reinhard Claudi Hrsg Stadtgeschichten Ein Emder Lesebuch 1495 1595 1995 Gerhard Verlag Emden 1995 ISBN 3 9804156 1 9 darin Onno Santjer Edzard Wagenaar Alltag in Emden 1933 1945 S 221 234 Ina Wagner Die Zerstorung einer Stadt S 251 264 Hillard Delbanco Kirchenkampf in Ostfriesland 1933 1945 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 68 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1988 ISBN 3 925365 36 2 Michael Foedrowitz Dietrich Janssen Luftschutzbunker in Emden Selbstverlag Berlin Emden 2008 OCLC 254736187 Beatrix Herlemann Die ostfriesische Landwirtschaft im Nationalsozialismus In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Bd 81 2001 S 205 216 Gesine Janssen ein leuchtendes Beispiel fur Menschenliebe Die israelitische Gemeinde zu Emden von den Anfangen bis zum Holocaust Schriftenreihe des Stadtarchivs Emden Band 2 Verlag Stadtarchiv Emden Emden 2010 ISBN 978 3 00 030293 0 Dietrich Janssen 6 September 1944 Emden geht unter Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2004 ISBN 3 8313 1411 X Eberhard Kliem Die Stadt Emden und die Marine Vom Grossen Kurfursten bis zur Bundesmarine Verlag E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 2008 ISBN 978 3 8132 0892 4 Herbert Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 Gerhard Verlag Emden 1985 ISBN 3 88656 006 6 Eckart Kromer Kleine Wirtschaftsgeschichte Ostfrieslands und Papenburgs Verlag SKN Norden 1991 ISBN 3 922365 93 0 Inge Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch Der Demokratisierungsprozess in Ostfriesland nach dem Zweiten Weltkrieg Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 77 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 11 8 Bernhard Parisius Viele suchten sich ihre Heimat selbst Fluchtlinge und Vertriebene im westlichen Niedersachsen Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 79 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 2004 ISBN 3 932206 42 8 Onno Poppinga Hans Martin Barth Hiltraut Roth Ostfriesland Biografien aus dem Widerstand Syndikat Autoren und Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 8108 0024 4 Dietmar von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn Eine Fallstudie zum Problem der historischen Kontinuitat am Beispiel der Stadte Emden und Aurich Quellen und Untersuchungen zur Geschichte Niedersachsens nach 1945 Band 7 Verlag August Lax Hildesheim 1991 ISBN 3 7848 3057 9 Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland im Dritten Reich Die Anfange der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933 1938 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1992 ISBN 3 932206 14 2 darin Enno Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands durch die Nationalsozialisten Die Burgermeister zwischen Partei und Kommunalinteressen S 10 23 Dietmar von Reeken Elitenrevolution Elitenverschmelzung oder Elitenbundnis Die Verwaltungselite in Ostfriesland 1932 1937 S 24 48 Beatrix Herlemann Verfolgung Widerstand und Opposition der organisierten Arbeiterbewegung in Ostfriesland S 49 62 Jan Lokers Boykott und Verdrangung der judischen Bevolkerung aus dem Wirtschaftsleben Ostfrieslands 1933 1938 S 63 82 Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 76 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 10 X darin Albert Janssen Der Landkreis Leer 1930 bis 1934 und die Rolle des Landrats Dr Conring im Ubergang von der Demokratie zur NS Diktatur S 299 378 Inge Lupke Muller Der Landkreis Wittmund zwischen Republik und Diktatur Politische Strukturen und Wahlergebnisse von 1918 bis 1933 S 11 84 Dietmar von Reeken National oder nationalistisch Eine Fallstudie zum Verhaltnis von Stahlhelm und NSDAP in Emden 1932 bis 1935 S 201 238 Herbert Reyer Revolution und demokratischer Neubeginn in Stadt und Landkreis Aurich S 85 122 Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 5 Verlag Rautenberg Leer 1975 DNB 200446355 Ernst Siebert Walter Deeters Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 7 Verlag Rautenberg Leer 1980 DNB 203159012 darin Walter Deeters Geschichte der Stadt Emden von 1890 bis 1945 S 198 256 Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1945 bis zur Gegenwart S 257 488 Stadtarchiv Emden Hrsg Sie waren unter uns Fremd und Zwangsarbeiter in Emden 1933 1945 Schriftenreihe des Stadtarchivs Emden Band 8 Emden 2012 ISBN 978 3 9815109 0 4 darin Rolf Uphoff Sie waren unter uns Das System der Zwangsarbeit in Emden 1933 1945 S 7 14 Christian Roben Leben in der Zwangsarbeit Deutsche Zwangsarbeiter S 15 44 Dietrich Janssen Wer baute die Emder Bunker KZ Haftlinge Kriegsgefangene Zwangs und Fremdarbeiter in Emden S 45 52 Aiko Schmidt Das sozialistische Heer der Arbeit marschiert Der Reichsarbeitsdienst RAD S 53 86 Weblinks in alphabetischer Reihenfolge Bunkermuseum Das Bunkermuseum bietet auf seiner Website umfangreiche Dokumentationen zum Bunkerbau in der Stadt zu den Luftangriffen auf Emden zu den Todesopfern und zu den Fremd und Zwangsarbeitern die wahrend des Krieges in der Stadt eingesetzt wurden Eine Reise nach Lodz Ein Projekt der Schuler des Beruflichen Gymnasiums der BBS II Emden in Kooperation mit der Max Windmuller Gesellschaft Emden zur Dokumentation von Spuren der letzten Emder Juden die im Herbst 1941 nach Polen deportiert worden waren Max Windmuller Gesellschaft Die MWG hat ihren Ursprung im 1993 gegrundeten Arbeitskreis Juden in Emden und widmet sich der weiteren Erforschung des judischen Lebens in Ostfriesland der Erinnerung an die Emder Juden und der Geschichtsvermittlung Sie ist nach dem judischen Emder Widerstandskampfer Max Windmuller benannt Stadtarchiv Emden uber Stolpersteine Die Seite des Stadtarchivs Emden listet unter anderem die Kurzbiografien derjenigen Personen auf an die in Emden mit einem Stolperstein gedacht wird Ubbo Emmius Gesellschaft Die UEG widmet sich der historisch politischen Forschung in der Ems Dollart Region und dabei insbesondere den Themenbereichen Widerstand und Verfolgung wahrend der nationalsozialistischen Diktatur wobei sie eigene Standpunkte kommentierend vertritt Benannt ist die Gesellschaft nach dem aus Greetsiel stammenden Gelehrten Ubbo Emmius Grundungsrektor der Reichsuniversitat Groningen Anmerkungen Herbert Reyer Aurichs Weg ins Dritte Reich In Ders Hrsg Aurich im Nationalsozialismus Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 69 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1993 ISBN 3 925365 49 4 S 19 90 hier S 66 Dietmar von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn Eine Fallstudie zum Problem der historischen Kontinuitat am Beispiel der Stadte Emden und Aurich Quellen und Untersuchungen zur Geschichte Niedersachsens nach 1945 Band 7 Verlag August Lax Hildesheim 1991 ISBN 3 7848 3057 9 S 18 Im Folgenden von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn Dietmar von Reeken Johann Menso Folkerts PDF 76 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band II Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1997 S 122 124 Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 3 Marz 2013 Marianne Claudi Reinhard Claudi Goldene und andere Zeiten Emden Stadt in Ostfriesland Gerhard Verlag Emden 1982 ISBN 3 88656 003 1 passim Im Folgenden Claudi Claudi Goldene und andere Zeiten Enno Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands durch die Nationalsozialisten Die Burgermeister zwischen Partei und Kommunalinteressen In Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland im Dritten Reich Die Anfange der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933 1938 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1992 ISBN 3 932206 14 2 S 10 23 hier S 16 f Im Folgenden Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands S 19 ff Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands S 21 Deeters Geschichte der Stadt Emden von 1890 bis 1945 S 244 a b c d Claudi Claudi Goldene und andere Zeiten S 261 Die N S Fraktion hat im Burgervorsteherkollegium die Mehrheit bezw die alleinige Macht Diese Gewalt wird die N S Fraktion ausuben unter strenger Befolgung des Fuhrerprinzips d h also dass der ortliche politische Leiter in der Fraktion und damit in der Stadtverwaltung die Richtung angeben und die endgultigen Entscheidungen treffen wird Im Rahmen eines Wiederaufbaues ist es zunachst notwendig dass eine innere Bereinigung des stadtischen Beamtenapparates vorgenommen wird Wir wollen in der Verwaltung der Stadt Emden und insbesondere bei der Wiederaufbauarbeit selbstverstandlich auch die gesetzlichen Bestimmungen beachten und soweit moglich befolgen Es gibt aber fur uns zweierlei Art von Gesetzen Die eine ist die der bestehenden paragraphenmassigen Bestimmungen und die andere die der Moral und das Gesetz der nat soz Revolution Bei allen unseren Handlungen werden wir in erster Linie das Gesetz der nat soz Revolution und der Moral erwagen und befolgen Die Beamten werden auch klar erkennen konnen was unter einer Zusammenarbeit mit der N S D A P zu verstehen ist Ich verstehe darunter nichts anderes als dass die Beamten einzig und ausschliesslich das zu tun haben was im Sinne der nat soz Revolution liegt und was hinsichtlich der Selbstverwaltung von der Fraktion der N S D A P beschlossen wird Ich warne davor die Arbeit unserer Bewegung zu durchkreuzen In solchen Fallen wurden wir mit Hilfe der SA rucksichtslos die schuldigen Beamten formlos nach unserer Methode aus ihren Amtszimmern entfernen Heil Jann de Boer Rede in der Kollegiumssitzung am 14 Juli 1933 Niederschrift der Rede abgedruckt in Claudi Claudi Goldene und andere Zeiten Anlageband I S 44 f entnommen aus dem Stadtarchiv Emden Reg V 135 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 120 Schreiben von Gustav Bansi an das preussische Innenministerium vom 23 August 1933 abgedruckt in Claudi Claudi Goldene und andere Zeiten Anlageband I S 48 ff von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 121 Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands S 22 Michael Rademacher Die Kreisleiter der NSDAP im Gau Weser Ems Tectum Marburg 2005 ISBN 3 8288 8848 8 S 232 Michael Rademacher Handbuch der NSDAP Gaue 1928 1945 Die Amtstrager der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau und Kreisebene in Deutschland und Osterreich sowie in den Reichsgauen Danzig Westpreussen Sudetenland und Wartheland Selbstverlag Vechta 2000 ISBN 3 8311 0216 3 S 304 f Rolf Uphoff Carl Heinrich Renken PDF 82 kB in Biographisches Lexikon fur Ostfriesland abgerufen am 4 Mai 2013 Dietmar von Reeken Elitenrevolution Elitenverschmelzung oder Elitenbundnis Die Verwaltungselite in Ostfriesland 1932 1937 In Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland im Dritten Reich Die Anfange der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933 1938 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1992 ISBN 3 932206 14 2 S 24 48 hier S 39 Emder Strassennamen im Wandel der Zeit Memento vom 25 Januar 2016 im Internet Archive PDF 123 kB bunkermuseum de abgerufen am 1 Marz 2013 RP Online vom 11 Mai 2007 Emden erkennt Hitler die Ehrenburgerschaft ab eingesehen am 12 Marz 2013 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn passim Diese steht nicht im Zusammenhang mit der heutigen Emder Zeitung Diese benannte sich 1975 von Rhein Ems Zeitung in Emder Zeitung um Vgl dazu 100 Jahre Rhein Ems Zeitung Emder Zeitung 1900 2000 Jubilaumsbeilage der Emder Zeitung 18 November 2000 S 9 So Deeters Geschichte von 1890 bis 1945 S 243 Dietmar von Reeken National oder nationalistisch Eine Fallstudie zum Verhaltnis von Stahlhelm und NSDAP in Emden 1932 bis 1935 In Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 76 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 10 X S 201 238 hier S 228 100 Jahre Rhein Ems Zeitung Emder Zeitung 1900 2000 Jubilaumsbeilage der Emder Zeitung 18 November 2000 S 14 f Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands S 15 Eimers spricht von Ende Februar a b Michael Hermann Gustav Wendt PDF 56 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band IV Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 2007 S 442 f Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 1 Marz 2013 Dietmar von Reeken Johann Menso Folkerts PDF 76 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band II Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1997 S 122 124 Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 3 Marz 2013 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 128 Eckart Kromer Hendrik Fisser PDF 87 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band IV Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 2007 S 143 146 Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 6 Mai 2013 Eimers Die Eroberung der Macht in den Rathausern Ostfrieslands S 13 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 130 Wolfgang Henninger Heinrich Schulte PDF 131 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 1 Marz 2013 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 185 a b von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 131 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 134 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 133 f Chronik auf der Homepage des Vereins Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive fc frisia de 2004 abgerufen am 1 Marz 2013 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 143 a b von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 146 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 147 f Herlemann Verfolgung Widerstand und Opposition S 53 Zu Mozer siehe Dietmar von Reeken Alfred Mozer in Biographischen Lexikons fur Ostfriesland Bd I Aurich 1993 S 261 262 online PDF 80 kB Abruf am 4 August 2013 Biografie von Walter Bubert In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Herbert Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 Gerhard Verlag Emden 1985 ISBN 3 88656 006 6 S 50 im Folgenden Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 99 Herlemann Verfolgung Widerstand und Opposition S 55 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 167 Herlemann Verfolgung Widerstand und Opposition S 56 Hans Gerd Wendt Stadtarchiv Biografie Richard Godeken auf emden de PDF 101 kB abgerufen am 16 Dezember 2018 Herlemann Verfolgung Widerstand und Opposition S 58 f von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 168 Anm 500 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 169 Anm 505 Johanna Adickes Bernd Ritter Stadtarchiv Biografie Friedrich Scheiwe Memento vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 85 kB auf http www emden de abgerufen am 27 Januar 2013 Der namentlich nicht naher genannte Seemann J S berichtete von zehn weiteren Emder Kommunisten die in der NS Zeit ihr Leben verloren Karl Staup erhangte sich nach seinen Angaben 1937 wegen der Verfolgung Georg Kittner starb im Zuchthaus in Hameln an seinen Misshandlungen Rudolf Just wurde 1938 im KZ Buchenwald von der SS erschossen neben Hinrich Godeken starben auch Jonni Janssen und Harm Giessen an Bord der Cap Arkona Heinrich Harms Albert Histemann Peter Rodewich sowie Johann Wilkens und Emil Winkels kamen wahrend ihrer Zugehorigkeit zur SS Sondereinheit Dirlewanger ums Leben Vgl dazu das Interview mit J S in Onno Poppinga Hans Martin Barth Hiltraut Roth Ostfriesland Biografien aus dem Widerstand Syndikat Autoren und Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 8108 0024 4 S 113 Die Angaben sind jedoch bis dato wissenschaftlich nicht belegt Hillard Delbanco Kirchenkampf in Ostfriesland 1933 1945 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 68 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1988 ISBN 3 925365 36 2 passim Im Folgenden Delbanco Kirchenkampf Delbanco Kirchenkampf S 65 Delbanco Kirchenkampf S 110 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 172 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 172 Anm 525 Jan Lokers Emden In Herbert Obenaus Hrsg in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 556 Im Folgenden Lokers Emden Jan Lokers Boykott und Verdrangung der judischen Bevolkerung aus dem Wirtschaftsleben Ostfrieslands 1933 1938 in Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland im Dritten Reich Die Anfange der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933 1938 Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1992 ISBN 3 932206 14 2 S 63 82 hier S 66 im Folgenden Lokers Boykott und Verdrangung Herbert Reyer Bearb Das Ende der Juden in Ostfriesland Katalog zur Ausstellung der Ostfriesischen Landschaft aus Anlass des 50 Jahrestages der Kristallnacht Ostfriesische Landschaft Aurich 1988 ISBN 3 925365 41 9 S 47 Im Folgenden Reyer Das Ende der Juden in Ostfriesland a b c Lokers Emden S 557 Lokers Boykott und Verdrangung S 67 Lokers Emden S 558 a b Lokers Emden S 560 a b Lokers Emden S 564 a b Lokers Emden S 562 Reyer Das Ende der Juden in Ostfriesland S 49 Reyer Das Ende der Juden in Ostfriesland S 50 a b Lokers Emden S 563 Onno Santjer Edzard Wagenaar Alltag in Emden 1933 1945 In Reinhard Claudi Hrsg Stadtgeschichten Ein Emder Lesebuch 1495 1595 1995 Gerhard Verlag Emden 1995 ISBN 3 9804156 1 9 S 221 234 hier S 225 Im Folgenden Santjer Wagenaar Alltag in Emden 1933 1945 Dietrich Janssen Errichtung eines Luftschutzraumes fur judische Burger in Emden Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive PDF 171 kB eingesehen am 18 Marz 2013 Gesine Janssen ein leuchtendes Beispiel fur Menschenliebe Die israelische Gemeinde zu Emden von den Anfangen bis zum Holocaust Verlag Stadtarchiv Emden Emden 2010 S 153 a b Herbert Reyer Aurich In Herbert Obenaus et al Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 147 Robert Kuwalek Das kurze Leben im Osten In Birthe Kundrus Beate Meyer Hrsg Die Deportation der Juden aus Deutschland Gottingen 2004 ISBN 3 89244 792 6 S 112 134 s a Dokument Ausweisungsbescheid Memento vom 10 November 2007 im Internet Archive zu genaueren Zahlen s Alfred Gottwaldt Diana Schulle Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941 1945 eine kommentierte Chronologie Wiesbaden 2005 ISBN 3 86539 059 5 S 34 mit Anm 3 Beate Meyer Todliche Gratwanderung Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung Zwang Selbstbehauptung und Verstrickung 1939 1945 Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0933 3 S 92 a b c Lokers Emden S 565 Die Angaben dass Hamburg und die linksrheinischen Gebiete ausgeschlossen waren basieren auf den Erinnerungen des Auricher Juden Wolf Wolffs den die Gestapo mit der Umsetzung der Umsiedlung beauftragte Wolff verfasste daruber einen Bericht den er am 11 November 1966 der Gedenkstatte Yad Vashem ubergab Abschrift des Berichtes in Herbert Reyer Hrsg Aurich im Nationalsozialismus Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 69 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1993 ISBN 3 925365 49 4 S 285 f Gesine Janssen ein leuchtendes Beispiel fur Menschenliebe Die israelische Gemeinde zu Emden von den Anfangen bis zum Holocaust Verlag Stadtarchiv Emden Emden 2010 S 153 a b Beate Meyer Todliche Gratwanderung Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung Zwang Selbstbehauptung und Verstrickung 1939 1945 Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0933 3 S 93 Leicht abweichende Daten dazu bei Alfred Gottwaldt Diana Schulle Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941 1945 eine kommentierte Chronologie Marix Wiesbaden 2005 ISBN 3 86539 059 5 S 71 75 301 358 361 Darin bestatigten die Autoren zwar die Zahl von 122 Emder Juden die nach Lodz deportiert wurden schrieben aber dass diese auf zwei Transporte 18 und 24 Oktober 1941 verteilt wurden Rolf Uphoff Eine Reise nach Lodz emden lodz de abgerufen am 31 Marz 2013 Wolf Oschlies Das deutsche Ghetto Litzmannstadt im polnischen Lodz Memento vom 24 April 2012 im Internet Archive shoa de abgerufen am 31 Marz 2013 Ingo Loose Berliner Juden im Getto Litzmannstadt 1941 1944 Ein Gedenkbuch Memento vom 4 September 2014 im Internet Archive PDF 508 kB S 18 eingesehen am 12 Marz 2013 Eckart Kromer Kleine Wirtschaftsgeschichte Ostfrieslands und Papenburgs Verlag SKN Norden 1991 ISBN 3 922365 93 0 S 87 Deeters Geschichte von 1890 bis 1945 S 233 ff Deeters Geschichte von 1890 bis 1945 S 247 Ina Wagner Die Zerstorung einer Stadt In Reinhard Claudi Hrsg Stadtgeschichten Ein Emder Lesebuch 1495 1595 1995 Gerhard Verlag Emden 1995 ISBN 3 9804156 1 9 S 251 264 hier S 252 Im Folgenden Wagner Die Zerstorung einer Stadt Herlemann Verfolgung Widerstand und Opposition S 61 Beatrix Herlemann Die ostfriesische Landwirtschaft im Nationalsozialismus In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 81 2001 S 205 216 hier S 209 f Santjer Wagenaar Alltag in Emden 1933 1945 S 222 a b von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 190 Flakstellungen um die Stadt Emden Abgerufen am 10 November 2019 Eberhard Kliem Die Stadt Emden und die Marine Vom Grossen Kurfursten bis zur Bundesmarine Verlag E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 2008 ISBN 978 3 8132 0892 4 S 82 Christian Roben Leben in der Zwangsarbeit Deutsche Zwangsarbeiter In Stadtarchiv Emden Hrsg Sie waren unter uns Fremd und Zwangsarbeiter in Emden 1933 1945 Schriftenreihe des Stadtarchivs Emden Band 8 Emden 2012 ISBN 978 3 9815109 0 4 S 15 44 hier S 26 im Folgenden Roben Zwangsarbeit Die Zahlen geben den Forschungsstand 2012 wieder eine Korrektur nach oben ist moglich Zu berucksichtigen ist bei der Zahl 41 dass die Angaben lediglich das Emder Stadtgebiet in den seinerzeitigen Grenzen umfassten also nicht die 1945 46 sowie 1972 eingemeindeten heutigen Stadtteile Larrelt Harsweg Uphusen Petkum Jarssum Widdelswehr Twixlum Wybelsum und Logumer Vorwerk Nach Roben Zwangsarbeiter S 35 waren im Gebiet des Arbeitsamtes Emden im Mai 1940 250 polnische Landwirtschaftshelfer 157 polnische Torfarbeiter und 55 polnische Ziegeleiarbeiter erfasst Da die spater eingemeindeten Stadtteile zum uberwiegenden Teil landlich strukturiert waren wird die Zahl der Polen auf das heutige Stadtgebiet bezogen hoher gelegen haben a b Roben Zwangsarbeit S 31 Roben Zwangsarbeit S 40 Michael Foedrowitz Dietrich Janssen Luftschutzbunker in Emden Selbstverlag Berlin Emden 2008 OCLC 254736187 S 68 Im Folgenden Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker S 3 Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker S 12 Es handelte sich um die Bunker Lienbahnstrasse Boltentorstrasse An der Neuen Kirche An der Grossen Kirche Nordseewerke Krankenhaus Burggraben Krankenkasse AOK Conrebbersweg Tochterschule An der Bonesse und Gartenstrasse Rudolf Breitscheid Strasse Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker S 23 Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker S 38 Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker S 44 Foedrowitz Janssen Luftschutzbunker S 14 In Santjer Wagenaar Alltag in Emden 1933 1945 S 227 f von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 191 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 192 http www bunkermuseum de Angriff auf Emden am 7 Juni 1942 Memento vom 10 Februar 2016 im Internet Archive PDF 163 kB abgerufen am 2 Marz 2013 Parisius Viele suchten sich ihre Heimat selbst S 43 Santjer Wagenaar Alltag in Emden 1933 1945 S 230 Fish code names britisches Original PDF 292 kB deutsche Ubersetzung PDF 214 kB Auf bunkermuseum de Bunkermuseum Emden abgerufen am 2 Oktober 2017 Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 7 Wagner Die Zerstorung einer Stadt S 262 Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 24 und 38 Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 26 Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 31 Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 14 15 Abgedruckt in Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 50 Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 54 Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 15 Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch S 91 ff Rolf Uphoff Carl Renken PDF 82 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band IV Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 2007 S 355 357 Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 17 Marz 2013 Dietmar von Reeken Johann Menso Folkerts PDF 76 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band II Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1997 S 122 124 Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 17 Marz 2013 a b Lokers Emden S 567 Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch S 96 Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch S 97 Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch S 97 f von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 269 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 229 ff von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 276 Anm 493 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 270 von Reeken Ostfriesland zwischen Weimar und Bonn S 271 Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 33 ff Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 73 ff Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 130 Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 S 99 ff Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch S 243 Lupke Muller Eine Region im politischen Umbruch S 239 urteilte dass sich die Heimatzeitungen durch ihre Rolle als wichtiges Propagandamedium der Nationalsozialisten diskreditiert hatten und bezieht sich dabei unter anderem auf einige Artikel im in Norden erschienenen Ostfriesischen Kurier vor allem aber auf den Wittmunder Anzeiger fur Harlingerland Besonders der Anzeiger hatte sich schon wahrend der Weimarer Republik durch NSDAP freundliche Berichterstattung hervorgehoben wie Lupke Muller an anderer Stelle Der Landkreis Wittmund zwischen Monarchie und Diktatur In Herbert Reyer Hrsg Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 10 X passim nachgewiesen hatte Unberucksichtigt gelassen hatte sie bei ihrem Urteil jedoch die Rolle der Rhein Ems Zeitung als liberale Heimatzeitung fur Emden die sich bis zu ihrer erzwungenen Gleichschaltung in klarer Opposition zur NSDAP befand siehe dazu auch den Abschnitt Gleichschaltung in diesem Artikel Uber uns Johannes a Lasco Bibliothek Grosse Kirche Emden Johannes a Lasco Bibliothek abgerufen am 14 Marz 2013 Gedenkstattenarbeit in Niedersachsen Interessengemeinschaft niedersachsischer Gedenkstatten und Initiativen zur Erinnerung an die NS Verbrechen abgerufen am 14 Marz 2013 Emden Kreisstadt Ostfriesland Niedersachsen mit Orten der Umgebung Judische Geschichte Synagoge Alemannia Judaica abgerufen am 14 Marz 2013 Alemannia Judaica Emden Kreisstadt Niedersachsen Die judischen Friedhofe eingesehen am 14 Marz 2013 http www emden de Stolpersteine Memento vom 9 Februar 2013 im Internet Archive abgerufen am 2 Marz 2013 Karin Boke Aden Dorles Loning Onno Santjer Hrsg Stadt Emden Orte der Erinnerung in Ostfriesland Emden 1996 S 98 Martin Kaule Nordseekuste 1933 1945 Mit Hamburg und Bremen Der historische Reisefuhrer Berlin 2011 ISBN 3 86153 633 1 S 14 Ute Kabernagel Mahnmal erinnert an hingerichtete Ukrainer In Ostfriesen Zeitung 20 Oktober 2010 abgerufen am 12 Marz 2013 Gedenken Zwangsarbeiterkinder Protokoll der Sitzung am 26 Juni 2008 RAT009 Burgerinformationssystem der Stadt Emden abgerufen am 12 Marz 2013 Janssen 6 September 1944 Emden geht unter S 20 Martin Tielke Walter Deeters PDF 91 kB In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Band IV Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 2007 S 93 96 Internet Veroffentlichung auf der Website der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 1 Marz 2013 ls bunkerbauten de Startseite abgerufen am 10 Juli 2013 nbsp Dieser Artikel wurde am 11 August 2013 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emden zur Zeit des Nationalsozialismus amp oldid 239271669